Man sollte diese oder ähnliche Aussagen ohnehin nicht zu ernst nehmen — erstens muss man sich hier fragen, was genau mit "einer ähnlichen Einrichtung am Wurmberg" gemeint sein soll. Wenn es die Wurmberg Alm ist bzw. diese damit gemeint sein sollte, dann ist das schlicht Blödsinn, denn dort habe ich bisher — und ich war schon häufiger dort — weder übermäßiges Gegröle noch zu laute Musik oder auffällige Verunreinigungen wahrgenommen.
Sicherlich, es ist eine Ausflugsgaststätte, die auch gerne mal eine Veranstaltung wie ein Oktoberfest durchführt und dass es dabei nicht gar so leise zugeht wie in einem Kurpark (oder Altersheim) sollte jedem klar sein.
Das Nacktrodeln ist natürlich sehr speziell und man muss es nicht unbedingt mögen oder befürworten, aber dass inzwischen jede Veranstaltung oder generell jede Bemühung in und um Braunlage etwas auf die Beine zu stellen als "Ballermann Tourismus" abgetan wird ist zu billig und schlicht nicht wahr.
Es müssen langsam auch Familien und jüngere Leute (wieder) für den Harz gewonnen werden, denn sonst stirbt dort auch der letzte Rest mit seinen (noch) mobilen Gästen aus — ob das den älteren Generationen passt oder nicht ist hierbei irrelevant, weil es schlicht alternativlos ist und alle Verantwortlichen scheinen das glücklicherweise verstanden zu haben.
Davon abgesehen bin ich in den letzten 2 Wochen auf dem Achtermann, dem Wurmberg und dem Brocken gewesen bzw. bin gerade erst vor wenigen Minuten vom Brocken zurückgekehrt und der ach so sanfte Wandertourismus ist sehr viel weniger naturfreundlich als es viele annehmen.
Der Goetheweg von Torfhaus beispielsweise sieht abseits der Wege mehr als schlimm aus — schlimmer als ich es jemals in einem Skigebiet gesehen habe. Man schaut nur wenige Meter in den Wald hinein und sieht unzählige Kothaufen und die dazugehörigen, gebrauchten Taschentücher. Es stinkt dort teilweise erheblich nach Urin, jeder scheint seinen Müll einfach dort hinzuwerfen, wo er gerade anfällt, auch weil es offensichtlich auf dem gesamten 7.7km langen Weg keinen einzigen Mülleimer gibt und die Krönung war eine vollgesch***ene Windel, die mitten auf dem Weg lag, offensichtlich weil ein umweltbewusster Wanderfreund es nicht für nötig hielt sie noch weiterhin mit sich zu führen.
Wie gesagt, so etwas — oder auch nur annähernd etwas Vergleichbares — habe ich bisher in keinem Skigebiet in dem ich war erlebt. Richtig ist, dass überall dort wo viele Menschen oder Touristen unterwegs sind auch Müll anfällt, Gäste auch etwas trinken oder im Wald urinieren — Skifahrer bzw. Wintersportler halte ich hier aber insgesamt bzw. aufgrund der bisherigen Erfahrungen für sehr viel rücksichtsvoller, mit Sicherheit aber nicht für schlimmer — auch weil das kaum möglich scheint.