Harzwinter's Skisaison 2011/2012Habe fertig - hier nun meine Zusammenfassung der persönlichen Skisaison 2011/2012 ... Zu allen Ausflügen bzw. Urlauben sind die Alpinforums-Berichte verlinkt. Die Fotos sind wie gewohnt ein wildes Formate-Durcheinander aus den Berichten. -
Auf die Saisoneröffnung im Mittelgebirge warte ich jedes Jahr traditionell ab Mitte November gespannt wie ein Flitzebogen. Natürlich könnte ich stattdessen im Frühwinter auf einen Alpengletscher fahren. Das habe ich in der Vergangenheit ausprobiert und lasse seither die Finger davon. Entsprechend enttäuscht war ich vom späten Saisonbeginn in den südwestdeutschen Mittelgebirgen erst am 10. Dezember 2011, also 3 Wochen später als in den Vorjahren.
Am 11. Dezember beging ich meinen
Saisonstart an der Schwarzwaldhochstraße bei wenig Schnee, aber dennoch erstaunlich guten Pistenverhältnissen, gefolgt eine Woche später vom
Skibesuch am Kaltenbronn, einer nahen Schwarzwaldpasshöhe. Leider hatten an der Schwarzwaldhochstraße bis Ende Januar nur drei von rund 10 Skihängen ausreichend Schnee, so dass sich die fehlende Abwechslung beim
Folgebesuch Mitte Januar schnell bemerkbar machte. Mittelgebirgs-Skifahren war im Dezember und Januar nur oberhalb 900m möglich. Schwarzwald-Skigebiete in niedrigerer Höhe hatten über die Saison 0 bis <10 Skitage! Immerhin schafften wir es Mitte Januar, das einzige Schönwetter-Wochenende für einen
Skiausflug mit Klein Harzwinter zum Kniebis zu nutzen.
Saisonstart am 11. Dezember 2011 an der Schwarzwaldhochstraße, hier Unterstmatt.
Eine Woche später am 18. Dezember 2011 am Kaltenbronn bei repräsentativ trübem Wetter.
Mitte Januar 2012 beim Flutlichtskifahren an der Schwarzwaldhochstraße am Ruhestein.
Familienausflug zur Freude von Klein Harzwinter an den Skihang Kniebis Mitte Januar 2012, endlich mal bei Sonnenschein.
Auch am Alpennordrand blieb der Schnee bis Weihnachten weitgehend aus. Selbst auf dem Zugspitzplatt musste der Saisonstart auf den 17. Dezember 2011 verschoben werden - rekordverdächtig spät. Die arbeitsfreie Zeit rund um Weihnachten und Neujahr bleibt skiseitig vorwiegend durch schlechtes Wetter in Erinnerung.
Nur am 27. Dezember 2011 schaffte ich es bei Sonne in den Südschwarzwald; es sollte der einzige Besuch dort für die gesamte Saison bleiben. Anschließend war das Wetter sogar zum Rodeln zu schlecht. Der vorgesehene Besuch in Hannover nach Neujahr zum Zweck von 1-2 Harzausflügen musste entfallen. Während in den Zentralalpen im Januar 2012 zwei bis vier Meter Schnee fielen, kamen die selben Niederschlagsmengen weiter nördlich bis in hohe Lagen vorwiegend als Regen herunter. :-(
Einziger Ausflug in den Südschwarzwald der Skisaison am 27. Dezember 2011: Feldberg/Seebuck am frühen Morgen, ...
... Erstbesuch am Schauinsland, hier der anspruchsvolle Skihang Rotlache mit schönem Feldbergblick ...
... und Fahren in den Sonnenuntergang in Todtnauberg. Das gehört wohl zum Schönsten, was deutsche Mittelgebirge skimäßig zu bieten haben.
Im Januar war die Wetterlage für Skiausflüge derart schlecht, dass ich aus purer Verzweiflung für Tages(!)ausflüge zweimal vom Raum Karlsruhe bis ins Tessin fuhr. Was soll ich bei Nebel und Sprühregen auch in Hochschwarzwald, Vogesen oder Allgäu? Den
Neujahrstag 2012 verbrachte ich in Airolo direkt hinterm Gotthardtunnel, den
22. Januar 2012 ein Stück weiter in Cari, einem herrlichen Südhang-Kleinskigebiet, das in Deutschland keiner kennt.
Nordhang-Skifahren an Neujahr 2012 in Airolo im Tessin direkt hinterm Gotthardtunnel.
Südhang-Skifahren am 22. Januar in Cari im Tessin, 30 Minuten hinterm Gotthardtunnel.
Von Ende Januar bis Mitte Februar 2012 wurde es dann zu kalt zum Skifahren. Selbst im Schwarzwald überstiegen die Tagestemperaturen bei wolkenlosem Himmel -15°C kaum;
Flutlichtfahren wurde bei annähernd -20°C zur reinen Abhärtung. An Skifahren in den Alpen war bei Temperaturen gegen -25°C kaum zu denken. Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht und sind mit
Klein Harzwinter an die Schwarzwaldhochstraße gefahren, wo er seinen skifahrerischen Durchbruch feierte, wacker der Kälte trotzte und Spaß hatte.
Erstmalig habe ich am abgelegenen Skihang Ochsenstall Ski fahren können, der nur an Wochenenden mit viel Schnee in Betrieb ist und nur zu Fuß oder per Pistenraupen-Transport erreichbar ist. So etwas Uriges fehlt dem Harz seit Wegfall des Skihangs Hohnekopf.
Flutlichtski am 3. Februar 2012 am Hochkopf an der Schwarzwaldhochstraße - in der Dämmerung bei -15°C so eben noch auszuhalten, zwei Stunden später bei Dunkelheit und -20°C nicht mehr.
Kinderskiausflug am 5. Februar 2012 zum Skihang Zuflucht bei -15°C.
Spaß am 12. Februar 2012 beim Skifahrertransport per Pistenraupe zum Skihang Ochsenstall ...
... der auf rund 1100 m Höhe am Dach des Nordschwarzwalds endet.
Mitte Februar 2012 ging es in den Familien-Faschingsskiurlaub. Wie jedes Jahr wurden exakt während Vorbereitung und für die Dauer des Familienurlaubs in den Alpen die Skibedingungen in den Mittelgebirgen richtig gut, und wie jedes Jahr hatte ich entsprechend keine Zeit, sie zu nutzen. :-( Der teure Frankenkurs zwingt uns Schweiz-Fans seit einiger Zeit, nach Österreich auszuweichen.
Diesmal fuhren wir erstmalig nach Gerlos, das Teil der "Zillertalarena" ist. Noch nie haben (nicht nur) wir die Anfahrt durch Schwaben und das Allgäu in Richtung Fernpass und Tirol trotz Vorabendanreise derart staubelastet erlebt wie an Fasching 2012. Dafür waren die Schneebedingungen gigantisch; selbst unten im Zillertal auf 500m lag ein halber Meter Schnee.
Auf der Anreise nahmen wir das isoliert gelegene
Kleinskigebiet am Gerlosstein über Zell am Ziller mit - große Empfehlung! Gerlos selbst hat 70% niederländischen Gästeanteil, viel Durchgangsverkehr und ein fehlkonzipiertes Teilskigebiet. Besser Ski als in Gerlos fährt man nebenan in Königsleiten, hervorragend sogar im Teilskigebiet von Zell am Ziller, das mit toller Landschaft und langen, sportlichen Abfahrten punktet. Das Teilskigebiet Gerlosplatte in Königsleiten kann man sich skifahrerisch schenken. Unsere Wintersportpläne für den Abreisetag wurden durchs kotzende Kind vereitelt. :-(
Kleinskigebiet Gerlosstein über Zell am Ziller am 18. Februar 2012 - tolles Ziel für einen schönen Skitag!
Genuss der einsamen, winterlichen Bergwelt in Gerlos Mitte Februar 2012.
Skigebiet Königsleiten, Falschbachbahn. Mitte Februar 2012.
Skigebiet Gerlosplatte Mitte Februar 2012, Blick durchs Pinzgau ins Salzburger Land.
Skigebiet Zell am Ziller Mitte Februar 2012, Blick zillertalaufwärts zum Olperer und zum Mayrhofener Penken-Skigebiet.
Skigebiet Zell am Ziller Mitte Februar 2012, Kreuzwiesenlift. Wird leider durch eine KSB ersetzt.
Skifahrerisch verwirklichen konte ich mich dann wieder im Rahmen der
viertägigen Soloskifahrt im März. Auf dem Plan standen Schweizer Kleinskigebiete in Berner Oberland, Wallis und Freiburgerland, die ich seit Jahren besuchen wollte. Start war im Berner Oberland mit den schönen Skigebieten Wiriehorn und Grimmialp im Diemtigtal, gefolgt von der Fahrt durch den Lötschbergtunnel ins Oberwallis. Hier stattete ich den Vispertäler-Skigebieten Gspon, Bürchen/Moosalp und Unterbäch/Eischoll einen Besuch ab. Gspon ist ein autofreies Dorf auf 1800m, das an die ganz frühe Bettmeralp erinnert. Bürchen/Moosalp besticht durch lange Abfahrten und umfassendes Oberwallis-Panorama, Unterbäch/Eischoll durch lange und interessante Schleppliftanlagen. Einen Tag später ging es wetterbedingt ins Unterwallis nach Evolène im Val d'Herens und - statt weiter im Tal nach Arolla - auf die andere Rhonetalseite nach Anzère. Den Abschlusstag verbrachte ich im Freiburgerland am Jaunpass, in Jaun und final am Moléson, einem skifahrerischen Erlebnisberg erster Güte. So macht mir Skifahren so richtig Spaß.
Skigebiet Wiriehorn im Diemtigtal bei Thun, Berner Oberland, 10. März 2012. 4 Lifte, typisch schweizerisches Ambiente.
Skigebiet Grimmialp am Ende des Diemtigtals, 10. März 2012. 3 Lifte. Stand vor der Wintersaison vor Konkurs und Schließung.
Gspon auf 1890m überm Vispertal im Wallis, 11. März 2012. Autofreies Chaletdorf, nur per Seilbahn erreichbar. 2 Lifte. Eine echte Idylle.
Skigebiet Bürchen-Moosalp bei Visp im Wallis, 11. März 2012. 7 Lifte. Sehr aussichtsreiches Skigebiet für Wallis-Fans.
Nachbarskigebiet Unterbäch-Eischoll, 6 Lifte, 11. März 2012. Suboptimal erschlossen, sehr lange Ziehwege, aber in der oberen Etage anspruchsvolle Abfahrten und tolle Schlepplifte.
Evolène im Val d'Herens im Unterwallis, 12. März 2012. 4 Lifte. Ein bis heute in Deutschland gänzlich unbekanntes Skigebiet, obwohl schon mindestens 30 Jahre alt.
Anzère überm Unterwalliser Rhonetal als Wetter-Ausweichziel, 12. März 2012. Schönes, mittelgroßes Skigebiet, wenn es auch mit dem großen Nachbarn Crans-Montana nicht mithalten kann.
Simmentaler Panorama vom Kleinskigebiet am Jaunpass, 13. März 2012. 3 Lifte. Landschaftlich sehr schön gelegen.
Skigebiet Jaun im Freiburgerland, 13. März 2012, 4 Lifte. Nichts Aufregendes.
Moléson, ein Aussichtsberg am Alpenrand im Freiburgerland, 13. März 2012. Ein wahres Highlight!
Nochmal der Moléson. Vom Gipfel führt nur eine schwarze, steile Buckelpiste hinab.
Die Wochenend-Skifahrt Mitte März mit Frau Harzwinter war eigentlich in die Schweiz geplant, entweder nach Mürren ans Schilthorn oder nach Les Diablerets. Natürlich spielte das Westschweizer Wetter nicht mit. Also mussten wir so weit wie möglich nach Osten und dort so hoch wie möglich hinaus. Das ist für uns dann der
Pitztaler Gletscher, den wir samstags befuhren. Skifahrerisch interessanter wurde es am Sonntag im Rifflsee-Gebiet. Die Gebietsauswahl war goldrichtig - auf der Rückfahrt begann es von Westen her noch in Tirol zu regnen.
Pitztaler Gletscher 17. März 2012. Blick von der Mittelbergabfahrt zur Wildspitze, Österreichs zweithöchstem Berg.
Rifflsee-Skigebiet im Pitztal, 18. März 2012.
Am 10. April 2012 legte ich spontan einen
Skitag im Zentralschweizer Engelberg ein. Engelberg ist für mich Tages-Wunschziel für jede Skisaison, so wie das Nebelhorn im Allgäu oder Menzenschwand und Todtnauberg im Südschwarzwald. Ich freue mich auf den jährlichen Wiederholungsbesuch, vielleicht weil so viele positive Erlebnisse damit verbunden sind. Das Engelberger Skigebiet bleibt bis Ende April vollständig und bis Mitte/Ende Mai teilweise geöffnet, ist schneesicher und für einen Tag weitläufig und anspruchsvoll genug. Eigentlich wollte ich hier einen der Osterfeiertage per Tagesausflug verbringen, doch wie immer war das Wetter dafür zu schlecht. Überrascht las ich am Ostermontagabend den nachträglich auf "schön" geänderten Schweizer Wetterbericht und entschloss mich spontan, einen Urlaubstag zu opfern. Belohnt wurde ich mit einem Top-Frühjahrsskitag, Sonne und Wärme.
Blick vom Titlis ins 2000 m tiefer gelegene Engelbergertal, 10. April 2012.
Den schönen Tag in Engelberg wollte ich zusammen mit Frau Harzwinter am 28. April als Saisonabschlussfahrt wiederholen. Doch bei unserer Ankunft an einem herrlichen Frühlingstag fanden wir die Engelberger Seilbahnen wegen Föhnsturms geschlossen vor.
Was nun? Alle erreichbaren Skigebiete ringsum waren im Saisonschluss. Als einziger Ausweg fiel mir das obskure, versteckte Ex-Skigebiet am
Haldigrat hoch überm Engelbergertal ein, das nur per halbstündigem Gepäckmarsch nach einer Seilbahnfahrt erreichbar ist. Es war tatsächlich geöffnet, und man konnte in unpräpariertem Gelände bis zur Sesselbahn-Talstation auf nur 1232 m abfahren. Auf diese Weise konnten wir unseren Abschluss der Skisaison doch noch ganz offiziell begehen.
Skigelände Haldigrat mit Pilatus und Vierwaldstättersee, 28. April 2012.
Fazit:
25 Skitage
1 Rodeltag
30 Skigebiete, davon 13 Erstbesuche
Die Skisaison 2011/12 war für mich in Teilen gut, in großen Teilen jedoch wetterbedingt enttäuschend mit entsprechend hohen Tagesausflugs-Ausfällen. Die durchgeführten Ausflüge erforderten überdurchschnittliche Anpassung an Wetter- und Schneebedingungen.
- Null Skitage im Harz - so langsame glaube ich nicht mehr, dass ich das nochmal schaffe
- Nur 1 Skitag im Südschwarzwald
- Null Skitage in den Vogesen
- Null Skitage im Allgäu - eine Premiere, seit ich in Süddeutschland lebe
- Großteil der Wunschziele nicht geschafft
Ziel: >30 Skitage in der Saison 2012/2013.