Netterweise hat Herr Peter Schmidt (u.a.
ehemaliger Betreiber des Hohnekopf-Skigebietes) die Skizze der Schierker Wintersporteinrichtungen von 1950 ergänzt und weitere Informationen geliefert:

So sah die Eckerlochschanze (Photo von Herrn Schmidt, in der Skizze bei Ziel 1) mal aus:

Der
Slalomhang am Großen Winterberg wurde 1932 von unten an der Sandbrinkstrasse bis ca. 2/3 zum Gipfel angelegt. Der Slalomhang war ca. 200m breit (breiter als die Kaffeehorst-Piste). Herr Schmidt hat den Hang von 1950 an genutzt. Es wurden dort Slalom-Wettrennen durchgeführt, an denen auch Braunlager Skifahrer teilgenommen haben. 1954/55 wurde die Slalomabfahrt auf einer Forstschneise bzw Bestandsschneise um eine schmalere Schneise bis auf die Kuppe des großen Winterbergs erweitert. Daraufhin wurden auch Abfahrtsrennen vom Gipfel durchgeführt. Durch
die innerdeutsche Grenzziehung lag der Slalomhang in der Sperrzone und durfte von 1961 an nicht mehr betreten werden.
Der
Skihang am Erdbeerkopf wurde als Ausgleich für den verlorenen Slalomhang am Gr Winterberg 1962 bis 65 nördlich vom Schierker Bahnhof angelegt. Der Skihang am Erdbeerkopf verfügt über einen Hakenschlepplift mit Dieselmotor (Stahlseil 8mm, mit Haken zum Einhängen). Der Lift ist heute noch in Gang und wird vom Schierker Skiclub genutzt. Der Skihang am Erdbeerkopf liegt zwar im Nationalpark und hat aber Bestandsschutz.
Nicht auf der Skizze ist der
Skihang am Hohnekopf (
Google Maps). Der Skihang ist aus einem Windbruch der 50/60er Jahr entstanden und wurde in den 70ern von Windbruch befreit, entstucked und die Fläche planiert. Zunächst wurden zwei hintereinanderlaufende Schlepplifte mit ständig umlaufenden Seil mit Hakenbetrieb installiert (unterer Lift 300m Länge, oberer Lift bis zur Hohneklippe 450m Länge). Der Skihang am Hohnekopf war sehr populär bzw. ständig überlaufen, weil er außerhalb der Sperrzone lag.
Daher fasste man Anfang der 80er den Plan einen Tatrapona Lift (Geschwindigkeit: 5m/s, Förderleistung: 1200 Personen/h) zu installieren. Den Liftbau und Skigebietserweiterung hat Herr Schmidt von 1984 bis 1986 geplant. Der Bau erfolgte 1986 und konnte im Februar 1988 für den Wintersport in Betrieb genommen werden.
Es gab zwei Pistenbullies: Ein Pistenbully war ein Eigenbau mit einer Bearbeitungsbreite von 3m, der dem Kässbohrer 100 ähnelte. 1987/88 wurde ein zusätzlicher Pistenbully von Wismuth mit einer Bearbeitungsbreite 5m gekauft.
Zunächst wurde der Skihang Hohnekopf von der Stadt Wernigerode als Sportstätte betrieben und Herr Schmidt war ehrenamtlicher Betreiber. Nach der Deutschen Einheit hat Herr Schmidt den Skihang am Hohnekopf als Pächter weitergeführt. Nach der Grenzöffnung fanden immer weniger den Weg zum Skihang daher wurde der Betrieb zunehmend nicht wirtschaftlich tragbar. 2001 konnte der Betreiber aufgrund der fehlenden Einnahmen den Pachtvertrag nicht mehr verlängern. Die Stadt Wernigerode verschrottete daraufhin
den Lift und die beiden Pistenraupen.
Auf
Google Maps sieht man, dass die Piste weiterhin Baum-frei ist, d.h. ein lohnendes Ziel für Freerider und Tourengeher. Bei der Gründung des gemeinsamen Nationalparks wurde den bestehenden Wintersportgebieten, die im Nationalpark liegen, Bestandsschutz garantiert. Mir ist nicht bekannt, wie der Status vom Skihang am Hohnekopf ist.
Bilder vom Skihang Hohnekopf (Photos von Herrn Peter Schmidt):




