Der Schnee ist gerade erst getaut, schon gibt es neue Studien zum nahenden Ende des Wintersports in Europa:
Die Grenzen der Beschneiung sind bald erreicht (http://www.alpenverein.de 2013-04-17):Die Ergebnisse liegen jetzt vor: So ist davon auszugehen, dass selbst bei einem weiteren Ausbau der Beschneiung in rund 20 Jahren nur noch 50 bis 70 Prozent dieser Skigebiete schneesicher sein werden. Auf lange Sicht könnte diese Quote bis unter fünf Prozent absinken. "Beschneiung wird also nur noch mittelfristig und nur an bestimmten Orten möglich sein", sagt Hanspeter Mair, Geschäftsbereichsleiter Hütten, Naturschutz und Raumordnung beim DAV. [...]
Interessanterweise ist in der
Studie keine Rede davon, dass Beschneiung "nur noch mittelfristig und nur an bestimmten Orten möglich sein" wird:
[...]
Je nach verwendetem
Klimamodell und Emissionsszenario ist nach diesen Modellen davon auszugehen, dass eine
1°C Erwärmung (im Vergleich zum Referenzzeitraum 1961-1990) zwischen 2025 und 2040
eintritt, eine 2°C Erwärmung im optimistischsten Fall erst gegen Ende des Jahrhunderts oder
aber auch schon 2040, +3°C werden nur noch in den A-Szenarien ab dem Jahr 2065 erreicht,
ebenso wie das 4°C Szenario, das für den Zeithorizont 2080 und danach projiziert
wird.
[...]
4.1 Schneesicherheit
Bei Anwendung der 100-Tage-Regel auf der mittleren Höhenlage der Skigebiete (50% der
Pistenfläche liegt oberhalb dieser Höhengrenze) sind heute 50 % der 46 untersuchten Skigebiete
als natürlich schneesicher zu bezeichnen. Alle restlichen, nicht natürlich schneesicheren
Skigebiete können mittels aktueller Beschneiungstechnologie schneesicher gemacht
werden (Abbildung 5). Der Anteil der schneesicheren Skigebiete nimmt recht rasch mit zunehmender
Erwärmung ab. Bei +2,0°C sind nur noch 9 % der Skigebiete natürlich schneesicher,
weitere 30 % sind mit Beschneiung sicher, die restlichen 61 % sind allerdings nicht
mehr schneesicher.
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"mittelfristig" ist also nach Meinung von Hanspeter Mair 30 bis 90 Jahre.
"Beschneiung nicht mehr möglich" ist also nach Meinung von Hanspeter Mair dann der Fall, wenn nicht an mindestens 100 Tagen eine wintersporttaugliche Schneedecke garantiert werden kann. Die 100 Tage Regel dient aber der Wirtschaftlichkeitsabschätzung und beeinflußt nicht die Funktion von Beschneiungsanlagen. (Abgesehen davon dürfte es nach der 100 Tage Regel im Harz keine Seilbahn-Betriebe geben)
Kritik an der Studie:
1) Es wird eine Beschneiung von 100% der Pisten postuliert, die es zur Zeit aus gutem Grund nicht gibt. Das beeinflusst das Ergebnis künstlich negativ.
2) Basiert noch auf IPCC AR4. Die Erwärmungsprognosen in IPCC AR5 sind nach unten angepasst.
3) Es wird postuliert, das es keine Verbesserung der Beschneiungstechnik geben wird.