Autor Thema: In Deutschland drohen kältere Winter.....  (Gelesen 38864 mal)

playjam

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Re: In Deutschland drohen kältere Winter.....
« Antwort #30 am: April 25, 2013, 10:40:32 Vormittag »
Die "Criegee intermediates" werden durch die Ökosysteme der Erde produziert. "Criegee intermediates" reagieren in der Atmosphäre (laut der Untersuchung sehr viel stärker als bisher angenommen) mit den vom Menschen produzierten Schadstoffen und produzieren Aerosole (atmosphärische Sulfate). Die Aerosole wiederum reflektieren die Sonnenstrahlen und haben dadurch eine klimaabkühlende Wirkung. Also ähnlich wie nach einem Vulkanausbruch, nur dass die Untersuchung darauf hindeutet, dass die "Criegee intermediates" einen wesentlich größeren Einfluss auf das Klima haben. Dieser Mechanismus wird noch nicht in den Klimamodellen berücksichtigt, da man noch nicht das Ausmaß des Einflusses bestimmt hat. Der Artikel geht davon aus, dass die Erwärmungsprognosen deutlich nach unten korrigiert werden müssen.

Wer also in den nächsten Jahrzehnten weiterhin im Harz Skifahren möchte, sollte auf gesunde Ökosysteme achten.
« Letzte Änderung: April 25, 2013, 10:43:38 Vormittag von playjam »

playjam

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Re: In Deutschland drohen kältere Winter.....
« Antwort #31 am: April 25, 2013, 11:08:14 Vormittag »
Hier ist noch ein Artikel, der den Sachverhalt etwas verständlicher erklärt: http://www.sciencedaily.com/releases/2012/01/120112142232.htm

Harzwinter

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Re: In Deutschland drohen kältere Winter.....
« Antwort #32 am: April 25, 2013, 11:35:08 Vormittag »
Ja, der Artikel ist besser verständlich, danke.

Ein interessanter, komplexer Ansatz, innerhalb dessen zumindest eines richtig ist: Konstant ist beim Klima nur seine kontinuierliche Veränderung. Ansonsten kommen doch Fragen auf, denen sich die Vertreter der Hypothese stellen müssen, z.B.: Die Criegee'schen Biradikale werden nicht erst seit 10 Jahren von den Ökosystemen der Erde produziert. Warum kam es dann trotz Vorhandensein dieser Biradikale in der Ökosphäre mehrere Jahrzehnte lang zu einem relativ deutlichen Temperaturanstieg, seit 1990 aber nur noch zu einem abgeschwächten? Vermehrtes Aufkommen schädlicher Verbrennungsgase in der Atmosphäre gibt es ja schließlich bereits seit den 1960er Jahren. Der Hypothese folgend hätten sie umgehend von den Biradikalen umgewandelt werden müssen. Darüber hinaus postuliert die Hypothese eine Klimaabkühlung nicht nur durch die umgewandelten Schadstoffe, sondern auch durch vermehrte Wolkenbildung. Studien, die letzteres belegen, sind mir bislang nicht bekannt. Aber der Verlauf des Winters 2012/13 in Mitteleuropa wies überdurchschnittlich viel Bewölkung auf und würde dazu passen.

playjam

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Re: In Deutschland drohen kältere Winter.....
« Antwort #33 am: April 25, 2013, 02:14:53 Nachmittag »
[...] Ansonsten kommen doch Fragen auf, denen sich die Vertreter der Hypothese stellen müssen, z.B.: Die Criegee'schen Biradikale werden nicht erst seit 10 Jahren von den Ökosystemen der Erde produziert. Warum kam es dann trotz Vorhandensein dieser Biradikale in der Ökosphäre mehrere Jahrzehnte lang zu einem relativ deutlichen Temperaturanstieg, seit 1990 aber nur noch zu einem abgeschwächten? Vermehrtes Aufkommen schädlicher Verbrennungsgase in der Atmosphäre gibt es ja schließlich bereits seit den 1960er Jahren. [...]

Einen Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Abkühlung hat man schon lange vermutet (siehe Als uns vor 30 Jahren eine neue Eiszeit drohte (welt.de 10.12.09):
Zitat
[...]
Eines steht schon fest: Es wird seit 30 Jahren kälter. Seit 1940 ist die globale Durchschnittstemperatur um 1,5 Grad gesunken. Weite Gebiete Kanadas, die eins im Sommer stets eisfrei waren, sind heute das ganze Jahr hindurch kristallbedeckt. Was den Temperatur-Rückgang ausgelöst hat (der seinerseits verantwortlich ist für die meisten anderen Klima-Veränderungen), darüber sind sich die GARP-Wissenschafler noch nicht einig. Die Theorien reichen vom Einfluss der Sonnenflecken bis zur Aussperrung von Sonnen-Energie durch eine umweltverschmutzte Atmosphäre. (Wirtschaftswoche, 28.4.1974)
[...]

In den 70er und 80er Jahren hat sich bei der Abgasfilterung in Europa und den USA sehr viel getan, was - folgt man der Aerosol-These - zu steigenden Temperaturen geführt haben könnte. Irgendwann könnte dann die zunehmende Luftverschmutzung in China wieder für eine Abkühlung gesorgt haben.

playjam

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Re: In Deutschland drohen kältere Winter.....
« Antwort #34 am: April 30, 2013, 01:48:22 Nachmittag »
Another negative climate feedback: Warmer plants cool the planet (theregister.co.uk 30th April 2013)
Zitat
[...]

Paasonen and his colleagues' new work indicates that there is and will be a lot more aerosol in the air and cooling the planet than had been thought, as they have carried out detailed measurements showing that a slightly warmer climate makes plants give off much increased amounts of cooling aerosols.

[...]

On its own, according to Paasonen, this newly quantified feedback would not wipe out global warming (logically enough, as it needs some warming before it appears). But he and his colleagues consider that it means forecasts should be adjusted downward by around a degree [Anm.: Fett hinzugefügt], which is a big deal in global-warming terms. Various other previously unknown cooling or negative-feedback effects have been identified in recent research - for instance, melting ice sheets are said to create a massive carbon sink and the mysterious "Criegee intermediates" are also thought to be a powerful planet coolant.

Such mechanisms may help to explain why global warming has been on hold for the past decade and more, and why some projections now suggest much lower levels of near-future warming than had been feared.
[...]

Zur Publikation:
"Warming-induced increase in aerosol number concentration likely to moderate climate change"
Pauli Paasonen et al., Nature Geoscience (2013)
http://www.nature.com/ngeo/journal/vaop/ncurrent/full/ngeo1800.html

Harzwinter

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Re: In Deutschland drohen kältere Winter.....
« Antwort #35 am: Mai 17, 2013, 10:12:26 Vormittag »
Hier mal wieder ein ewiggestriger Beitrag zum Klimawandel: http://www.t-online.de/nachrichten/klimawandel/id_63428272/klimawandel-der-mensch-ist-schuld.html ... Gähn.

Die Leserkommentare rechnen ziemlich schnell mit dem Artikel ab: Wer so etwas schreibt, möchte lediglich für sich sicherstellen, weiter öffentliche Gelder für entsprechende Studien zu erhalten ... Offenbar hat die Mehrzahl der Leser zum Thema Klimawandel inzwischen einen aktuelleren Knowhow-Stand als der Autor des Berichts selbst. Das finde ich bemerkenswert.

Die Menschheit mit all ihren Industrie- und Verkehrsemissionen trägt garantiert auf irgendeine (bis heute nicht komplett nachweisbare) Weise zum beständigen Klimawandel bei, das ist selbstverständlich richtig. Aber eben längst nicht die Menschheit allein; da gibt es weit mehr Einflussfaktoren.

playjam

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Re: In Deutschland drohen kältere Winter.....
« Antwort #36 am: Mai 17, 2013, 10:45:53 Vormittag »
Am Klima-Hype verdient mittlerweile eine ganze Industrie, mit Wissenschaft haben solche Artikel wenig zu tun. Bei T-Online scheint es mir, sollte wohl nur schnell Content (vielleicht sogar absichtlich Comment-Bait) produziert werden. Schlimmer finde ich z.B. auf KiKa-TV "Das Green Team": Antikapitalistisch-ökologistische Indoktrinierung von wehrlosen Kinderseelen vom Feinsten.

playjam

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Re: In Deutschland drohen kältere Winter.....
« Antwort #37 am: Mai 18, 2013, 11:59:44 Vormittag »
Unglaublich, das Papier macht ziemlich die Runde in der Presse Climate scientists agree: Humans cause global warming (theregister.co.uk). Aber wie schon der Untertitel des Presseartikels sagt: "Of those who have an opinion, over 97% say we're to blame".

Da bildet der Betreiber der Website skepticalscience.com einen Korpus von english sprachigen wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die
 
1) die Keywords 'global warming' und 'global climate change' enthalten,
2) entfernt alle Veröffentlichungen aus dem Korpus, die keine Position zu "human-caused global warming" äußern,
3) fragt dann die Autoren, bzw. lässt zwei Teams bewerten, ob die Veröffentlichungen aus dem so gefilterten Korpus implizit oder explizit von einem menschlichen Faktor bei dem globalen Klimawandel ausgehen

und kommt dann zu dem "überraschenden" Ergebnis das 97% dieser Papiere von einem menschlichen Faktor bei der globalen Klimaerwärmung ausgehen. Diese Aussage dann auf sämtliche Klimaforscher zu übertragen, halte ich für höchst unseriös.

Abgesehen davon können Naturgesetze nicht per demokratischer Meinungsbildung beschlossen werden.

playjam

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Re: In Deutschland drohen kältere Winter.....
« Antwort #38 am: Mai 20, 2013, 10:12:34 Vormittag »
Marcel Crok hat John Cook's Datenbasis zum "97% der Wissenschaftler sind sich einig: Mensch ist Schuld am Klimawandel"-Artikel rekonstruiert.

Zitat
[...]
Brandon Shollenberger, who is guest blogger at The Blackboard, was the first who reported that actually only 65 papers have been rated “category 1″. Yes that’s right, only 65 abstracts clearly “mention that human activity is a dominant influence or has caused most of recent climate change (>50%)”. 65 on a total of 12,000 is 0.5%. So a completely fair conclusion from their survey is that only 1 in 200 abstracts explicitly mentioned that humans are dominating climate. If you ignore the 8000 papers that were labelled category 4 (neutral, meaning having no position on AGW) the 65 would be 1.6%. The paper reported that only 78 papers (1.9% if you ignore the 8000 neutral abstracts) rejected AGW. (to be fair, as you can see in the table below only 10 papers fall in category 7 and therefore (7.1) “explicitly reject or minimise anthropogenic warming with a specific figure”.)

Now where is the 97% endorsement of AGW coming from? What the authors did is to add up the numbers of category 1 to 3 and of the category 5 to 7 which I show below*:

Zitat
Category 1: 65
Category 2: 934
Category 3: 2933
Category 4: 8261
Category 5: 53
Category 6: 15
Category 7: 10
Total:         12271
As you can see the 78 “rejection of AGW” abstracts are the added number of category 5-7. Category 1-3 together adds up to 3932 papers. This 3932 divided by 4010 (the total of category 1-3 + 5-7) gives their impressive 97% (with the above numbers it is even 98%, see * for more explanation about how these numbers were found). However of these 3932 abstracts 2933 (75%) fall in category 3. Now how strong is the endorsement of AGW in this category? Here is the description:

Zitat
3. Implicit Endorsement of AGW
3.1 Mitigation papers that examine GHG emission reduction or carbon sequestration, linking it to climate change
3.2 Climate modelling papers that talks about emission scenarios and subsequent warming or other climate impacts from increased CO2 in the abstract implicitly endorse that GHGs cause warming
3.3 Paleoclimate papers that link CO2 to climate change
3.4 Papers about climate policy (specifically mitigation of GHG emissions) unless they restrict their focus to non-GHG issues like CFC emissions in which case neutral
3.5 Modelling of increased CO2 effect on regional temperature – not explicitly saying global warming but implying warming from CO2
3.6 Endorsement of IPCC findings is usually an implicit endorsement. (updated this so it is more than just reference to IPCC but actual endorsement of IPCC)
I like 3.2: “endorse that GHG’s cause warming”. I also strongly agree with this part of 3.5: “implying warming from CO2″. The meaningless result of their whole exercise is that 75% of the abstracts that say something about AGW at all “link CO2 to climate change” or “imply warming from CO2″.

The misleading part is that they didn’t specify this result in their paper. Nowhere in their paper or in the supplementary material they even mentioned the total numbers in the different categories like I did in the simple table above. [...]


Harzwinter

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Re: In Deutschland drohen kältere Winter.....
« Antwort #39 am: Juli 29, 2013, 12:03:23 Nachmittag »
Hier noch ein weiteres, unvermutetes Teil im 1000-teiligen Klimapuzzle: Jahrzehntelange, massenhafte Methanaustritte aus der Tiefsee-Erdkruste nach lange zurückliegenden Erdbeben: http://science.orf.at/stories/1722177/ Die englischsprachige Originalveröffentlichung befindet sich auf Nature.com.

Spiegel Online hat dem Thema ebenfalls einen Artikel gewidmet.

Ich bin sicher, dass uns seriöse Forschungsinstitute in den nächsten Jahren noch mehr Überraschungen dieser Art zum Thema "konstanter Klimawandel" liefern werden ...
« Letzte Änderung: Juli 29, 2013, 12:10:03 Nachmittag von Harzwinter »

Widex

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playjam

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Re: In Deutschland drohen kältere Winter.....
« Antwort #41 am: August 22, 2013, 06:34:09 Nachmittag »
Welch ein Zufall, vor kurzem habe ich mir die Langzeitprognose für den Winter angeschaut:
http://www.wetterprognose-wettervorhersage.de/wetter-jahreszeiten/winter/wetter-winter-2013-2014/2314-wetter-winter-20132014.html
Zitat
[...]
Anders ausgedrückt wird auf dem Atlantik eine blockierende Hochdruckwetterlage wahrscheinlicher (negativer NAO Index), was in Mitteleuropa zu vermehrten Trogwetterlagen führt und diese im Winter zumeist kalt sind. Für das Wetter im Winter 2013/14 lassen sich derzeitig zwei Rückschlüsse daraus ziehen - das El Niño Phänomen spielt in diesem Jahr eher eine untergeordnete Rolle, zum zweiten befinden wir uns derzeitig in einem sehr schwach ausgeprägten Sonnenfleckmaximum, was in 2013 durchaus für ein Kaltjahr reichen könnte. Die schwach ausgeprägten Sonnenflecken sind in der Theorie für kaltes Wetter im Winter 2013/14 eher zuträglich. Schaut man auf die Vorhersage der kommenden Sonnenaktivitäten, so könnten die Winter in den kommenden Jahren - trotz Klimaerwärmung - wieder kälter, bzw. normal werden.
[...]

Max

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Re: In Deutschland drohen kältere Winter.....
« Antwort #42 am: August 22, 2013, 10:33:06 Nachmittag »
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es nicht wenige Menschen gibt, die überhaupt nicht nachvollziehen können, wie man sich auf einen langen, kalten, harten Winter freuen kann — mir soll's egal sein. Je länger und mehr Schnee, desto besser! ;D

skifreund

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Re: In Deutschland drohen kältere Winter.....
« Antwort #43 am: August 23, 2013, 09:43:23 Vormittag »
Sehe ich genauso. Am besten: von der 1. Dezember-Woche bis Mitte April. Dann können wir die Neubauten am Wurmberg schön ausprobieren.  ;D

Widex

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Re: In Deutschland drohen kältere Winter.....
« Antwort #44 am: August 23, 2013, 01:02:48 Nachmittag »
Im Blätterwald rumort der Immerschlimmerismus: Horrorwinter, Möderhitze ... wann gibt's einen Bestienfrühling und einen Monsterherbst?

Btw: Ob ich schon mal mit Kanten- und Belagpflege anfange? Man weiß ja nie... Schwups hat es 20cm Neuschnee und man ist NULL vorbereitet  ;D ;D ;D
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