Autor Thema: Materialempfehlungen für Mittelgebirge  (Gelesen 4474 mal)

Max

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Materialempfehlungen für Mittelgebirge
« am: Januar 11, 2013, 06:04:48 Nachmittag »
Passend zum Videotechnik-Thread und anlässlich des beinahe schon gewohnten Schneemangels im Harz und anderen Mittelgebirgen wollte ich kurz über eine sehr interessante Entwicklung in der Snowboard Industrie bzw. meine bisherigen Erfahrungen damit berichten.

Im Harz beispielsweise, aber auch in anderen Mittelgebirgen (natürlich auch in den Alpen, dort aber nicht ganz so häufig wie hier) kommt es häufig vor, dass es nicht lange dauert, bis die Pisten ziemlich harsch oder vereist sind. Nach allem, was ich bisher gesehen habe, können Skifahrer mit ihren 2 Kanten meistens noch ganz gut damit umgehen — ich selber, aber auch viele Snowboarder, die man so im Harz sieht, scheinen jedoch schon mehr Probleme damit zu haben, wenn man plötzlich auf Eis unterwegs ist und die Kante keinen Halt mehr hat und wegrutscht.

Das liegt wohl im wesentlichen daran, dass ein Snowboard während man eine Kurve fährt normal nur 2 ausgeprägte Kontaktpunkte hat, auf denen das ganze Körpergewicht lastet. Verliert nun einer von beiden den Halt im Schnee, macht man direkt einen Abflug.

Die Folge sind meistens schmerzhafte, weil unerwartete Stürze auf sehr harter Piste, sodass gerade an solchen Tagen der Spaß am Fahren doch etwas darunter leidet, vielleicht auch weil man etwas vorsichtiger unterwegs ist.

Ein Kunde von mir aus den USA ist regelmäßig in den dortigen Skigebieten nahe der Ostküste unterwegs, wo die Bedingungen offenbar ähnlich sind und er hat mir Boards mit "Magne-Traction" empfohlen. Ich war zunächst skeptisch, da ich aber ohnehin ein neues Board brauchte, habe ich mich dann vor dieser Saison für eines entschieden, was diese gewellten Kanten hatte.

Die ersten Versuche über vereiste Stellen zu fahren waren noch eher vorsichtig, aber mittlerweile kann ich bestätigen, dass man kaum noch darüber nachdenkt, da die Kante auch in diesen Situationen nur selten keinen Halt mehr bietet. Natürlich kann man damit die Gesetze der Schwerkraft auch nicht ausser Kraft setzen, aber für jeden, der häufiger auch in Mittelgebirgen bei nicht ganz so guten Bedingungen unterwegs ist, kann ich ein Board mit "Magne-Traction" nur empfehlen.

Es gibt wohl verschiedene Hersteller, die das anbieten oder lizensiert haben — zu den Alternativen anderer Firmen wie beispielsweise den "Frostbite Edges" von Burton kann ich allerdings nicht viel sagen.

Vielleicht hat der eine oder andere von Euch ja ähnliche Tipps oder Empfehlungen, welche Art Ski / Snowboard Ausrüstung besonders gut für die Bedingungen im Mittelgebirge geeignet ist, da die Bedingungen ja doch häufiger etwas widrig sind. :-)

ToRRetO

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Re: Materialempfehlungen für Mittelgebirge
« Antwort #1 am: Januar 11, 2013, 08:21:42 Nachmittag »
Ich hab die magnetraktion leider nur 1 tag bei sehr griffigem schnee am sonnenberg testen dürfen :(
Habe auch schon viel gutes gehört aber auch das es sich viel unruiger auf der kante fährt...
Was hast du dir für eins geholt libtech, gnu ?


Max

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Re: Materialempfehlungen für Mittelgebirge
« Antwort #2 am: Januar 11, 2013, 08:54:18 Nachmittag »
Ich würde schon sagen, dass man einen Unterschied merkt, aber wirklich unruhig fühlt es sich eigentlich nicht an, von daher überwiegen eher die Vorteile, dass man auf vereister Piste nicht so schnell stürzt. Für mich stand recht schnell fest, dass es ein Lib Tech werden sollte — das Design ist zwar nicht besonders ansprechend, aber in erster Linie ging es ja ohnehin eher um die Fahreigenschaften.

Die hingegen überzeugen bisher auf ganzer Linie — der Unterschied zu einem durchschnittlichen Camber Board ohne Magne-Traction und Rocker sind erschreckend. Auf der anderen Seite fällt es einem aber auch schwerer langfristig die Ruhe zu bewahren, wenn man am Sessellift ansteht und Leute mit Leihmaterial immer und immer wieder drüber rutschen mit ihren Kanten. :-)

Das GNU Park Pickle fand ich übrigens auch interessant — ähnlicher Aufbau, aber es soll soweit ich mich erinnern kann asymmetrische Kanten haben, sodass der Radius beim Carven auf Toe- und Heelside unterschiedlich groß ist bzw. man auf einem von beiden engere Kurven fahren kann oder so etwas in der Richtung. Interessanter Ansatz, wobei das wahrscheinlich eher in die Kategorie Spielerei fällt.

ToRRetO

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Re: Materialempfehlungen für Mittelgebirge
« Antwort #3 am: Januar 11, 2013, 09:27:27 Nachmittag »
Ja genau das pickle 2013 bin ich gefahren und die asymetrischen kanten fand ich nicht gut ! heelside war ein spürbahr engerer radius.
und der reine rocker war mir auch zu verspielt :(
aus dem grund hab ich es nicht gekauft und möchte jetzt gern ein c2btx von libtech testen :) am liebsten das trs

Wenn dich das pickle interessiert hat hast du jetzt sicher die skatebanana ?
die soll glaub noch verspielter sein und als alroundwaffe nur eine schwäche haben und zwar vereiste ziehwege (harz) ohne kanteneinsatz sind wohl eine qual.?.

wenn du jetzt schreibst du hast das trs suche ich dich morgen  :P

Max

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Re: Materialempfehlungen für Mittelgebirge
« Antwort #4 am: Januar 11, 2013, 09:41:04 Nachmittag »
Genau, ich hab' die Banane am Ende gekauft und bin bisher sehr zufrieden — wirkliche Schwächen habe ich bisher noch nicht entdecken können, auch auf vereisten und sulzigen Ziehwegen macht es sich recht gut. :-)

Zwischendurch hatte ich noch an das Travis Rice Pro gedacht, aber das Gesamtpaket bei der Skate Banana (mit Ausnahme des Designs vielleicht) hat mich dann doch überzeugt.

Das ist jetzt mein erstes Board von Lib Tech — ich schätze, dass alle Folgenden aber auch von denen kommen werden, sofern das jetzige nicht doch noch gravierende Schwächen oder Qualitätsmängel offenbart, was ich mir aber nur schwer vorstellen kann.

Aber selbst wenn ich das TRS hätte, würde ich es wahrscheinlich Morgen auf keinen Fall mitnehmen — bei 10cm Schneehöhe würde jeder Stein wehtun! ;-)