Autor Thema: Die Propagandamaschine läuft wieder an....  (Gelesen 76779 mal)

playjam

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Die Propagandamaschine läuft wieder an....
« am: Februar 21, 2013, 07:51:27 Nachmittag »
Süddeutsche Zeitung 20.2.2013, S.3 (http://www.sueddeutsche.de)
Zitat
Schnee von gestern

Skifahren in Niedersachsen? Tolle Idee, sagen die Leute in Braunlage. Sie hauen das größte Pistengebiet Norddeutschlands in den Harz. Und machen alte Fehler neu

Von Charlotte Frank

Braunlage - [...] Bergab in eiligen Bögen, an Baumstümpfen entlang und toten Zweigen und tiefen Radladerspuren am Pistenrand. Die Abfahrt ist kurz - nicht viel Zeit, und sie werden wieder oben sein. Gleiche Musik, gleicher Nebel, gleiche Piste, so geht das stundenlang. 'Manchmal tun Menschen seltsame Dinge', sagt Friedhart Knolle, am Ausgang der Seilbahn.

Nur, um einmal die Fallhöhe zu verdeutlichen: Knolle steht auf dem Gipfel des Wurmbergs, auf dem höchsten Punkt Niedersachsens. 971 Meter über Normalnull. Dort soll Norddeutschlands größtes Skigebiet entstehen.

[...] Zur Rettung hat die Stadt Braunlage, die am Fuße des Wurmbergs liegt, bereits 16,5 Hektar Wald roden lassen, mitten am Naturpark Harz und gleich neben dem Nationalpark, und hat einen Parkplatz wie ein Loch in den Wald geschnitten. [...]

Das bedeutet, dass sie Schnee brauchen im Harz. Schnee und Eis und Kälte. Aber es wird immer wärmer auf der Erde - und auf dem Wurmberg. Die Frage ist, ob das Wintermärchen gut ausgeht.

[...]

Aber dann gibt es auch noch solche wie Friedhart Knolle, Umweltschützer, die für die Leute so etwas sind wie das blanke Übel. Weil Knolle und die Naturschutzverbände, deren Mitglied er ist, vor Gericht geklagt haben gegen das Skigebiet, das 'Projekt Wurmberg 2015'. Und weil Knolle sagt: 'Alpiner Skitourismus im Harz ist ein Wirtschaftsmodell von gestern. Es kann uns nicht retten.' Er lässt den Blick über die Kuppe des Wurmbergs schweifen, über die rasierte Natur. 'Wurmberg 2015', sagt er, 'ist eine Verzweiflungstat.'

[...]

Zwei Tage ist es her, da ist der Winter zurückgekehrt in den Harz und hat den Wurmberg und die Verheerungen dort unter eine gnädige Decke gelegt. Friedhart Knolle steht dort, wo vor Kurzem noch dichter Wald stand, nun soll hier ein Speicherbecken gegraben werden - die Herstellung technischen Schnees verschlingt nicht nur Strom, sondern vor allem Flüssigkeit: Pro Hektar Kunstschnee braucht es zwischen 4000 und 6000 Kubikmeter Wasser in der Saison - die Bewässerung eines Hektars wasserintensiven Maises braucht 1700 Kubikmeter im Jahr. Knolle schüttelt den Kopf. 'Wenn Schnee liegt, sieht hier alles wieder so friedlich aus', sagt er. Der Schnee ist trügerisch, er verdeckt, was wirklich ist. Verdeckt die Rodungen und den zerrissenen Boden. Verdeckt, wenn er erst liegt, dass er eigentlich immer seltener fällt, unberechenbar geworden ist wie ein unpünktlicher Gast.

Um das zu zeigen, stapft Friedhart Knolle in Richtung der ausgedienten Skisprungschanze, auf einen verwitterten Holzpfahl zu. Dort, sagt er, könne man den Klimawandel förmlich ablesen. Seit 1970 werden an der Stele die Schneerekorde abgebildet, in jenem ersten Jahr lagen 3,14 Meter.

Aber sogar im 'Jahrhundertwinter' 2006, als bis in die norddeutsche Tiefebene die Alten wieder in Schneeballschlachten ihrer Kindheit schwelgten, lagen auf dem Wurmberg nur 2,28 Meter - fast ein Meter weniger als 1970. Daten des Deutschen Wetterdienstes belegen, dass es seit den Siebzigerjahren in Braunlage um fast ein Grad wärmer geworden ist. 'Da kann man sich ja denken, was das für die Schneesicherheit bedeutet', sagt Knolle.

Die Schneesicherheit: Es gibt sie nicht mehr im Oberharz. Jedenfalls keine natürliche Schneesicherheit mehr.

[...]

Doch es gibt Leute, die Zweifel daran haben: Dass die Menschen im Harz selbst für Schnee sorgen können. Zumindest daran, dass sie es noch mehr als 15 Jahre lang können. Zu ihnen zählt Carmen de Jong, eine in der europäischen Alpinindustrie ungeliebte Kunstschnee-Kritikerin. Die Professorin für Hydrologie an der Université de Savoie hat auch über den Wurmberg ein Gutachten erstellt: 'In den Alpen konnten Anfang und Ende des Winters 2011 Skipisten überhaupt erst oberhalb von 2400m künstlich beschneit werden', heißt es da.

Der Wurmberg misst an seinem höchsten Punkt 971 Meter.

'In den Alpen gelten -3 Grad als ideale Temperatur für die künstliche Beschneiung', schreibt de Jong. Im Harz müssten aufgrund der starken Luftfeuchtigkeit und der hohen Windstärken mindestens minus fünf Grad vorherrschen.

Dirk Nüsse macht eine wegwerfende Handbewegung. 'Auch im Land der Hexen und Mythen gelten die Naturgesetze', sagt er. 'Wasser gefriert bei null Grad.' [...]

Darum ging es letztlich bei dem Streit, den die Umweltverbände vor Gericht gegen den Wurmberg-Ausbau geführt haben: Um die Frage, wie egoistisch Menschen die Natur verbrauchen dürfen - wenn schon absehbar ist, dass von diesem Verbrauch vielleicht nicht einmal mehr ihre eigenen Kinder oder Enkelkinder profitieren.

Doch während das Verfahren noch im Gange war, wurde auf den Pisten schon kräftig gerodet, erinnert sich Marita Wudtke, die beim Kläger, dem BUND Niedersachsen, die Abteilung für Umweltpolitik leitet. 'Ein so trickreiches Verfahrensgeflecht habe ich in 20 Jahren Naturschutz nicht erlebt', sagt sie. Bevor ein Urteil fallen konnte, war schon das fragile Ökosystem am Berg gefallen. Auf 16,5 Hektar stand kein Stamm mehr. An anderer Stelle, Hunderte Meter tiefer am Harzrand, wird nun eine Ausgleichsfläche gepflanzt, so will es das Gesetz. 'Das ist ein schwacher Trost', sagt Wudtke, 'Ökosysteme lassen sich nicht beliebig wiederherstellen.'

Ende Januar haben die Naturschützer die Klage zurückgezogen. Weil ihr ursprüngliches Ziel, der Erhalt des Bergwaldes, verloren war und die Erfolgsaussichten vor Gericht zu gering wurden, sagen sie.

[...]

Knolle wendet sich ab. Für Ende nächster Woche ist Tauwetter vorhergesagt.

Widex

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Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
« Antwort #1 am: Februar 21, 2013, 08:53:12 Nachmittag »
'Süddeutsche' - mich wundert nicht, dass aus dieser Ecke sowas kommt.
Aber was solls - die Sache ist wasserdicht (wurde mir im anderen Thread bestätigt). Militante Naturschützer können hier mal ein neues Gefühl kennenlernen: Niederlage.

Grüße
Tom
Planung ersetzt Zufall durch Irrtum

Harzwinter

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Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
« Antwort #2 am: Februar 21, 2013, 11:30:43 Nachmittag »
Der nächste Propagandaartikel, der dem verdummten Leser Fichtenforst als Natur verkauft und überholte Annahmen vom Klimawandel bemüht, deren allmähliche Widerlegung man längst öffentlich nachlesen kann. Peinlich. Damit begibt sich die "Süddeutsche" auf TAZ-Niveau.

Militante Naturschützer können hier mal ein neues Gefühl kennenlernen: Niederlage.

Genau das trifft es auf den Punkt. 20, 30 Jahre lang hat der organisierte Naturschutz dem Tourismus im Harz diktatorisch auf der Nase herumgetanzt und längst nicht nur Sinnvolles, sondern auch jede Menge selbstherrlichen Unsinn verzapft, über den die "Süddeutsche" hier natürlich nicht berichtet. Mit der "Wende" im Harz vermag der organisierte Naturschutz nun nicht klar zu kommen ... kein Wunder, man hat ja keine Übung darin, flexibel zu sein.

Zitat
Aber sogar im 'Jahrhundertwinter' 2006, als bis in die norddeutsche Tiefebene die Alten wieder in Schneeballschlachten ihrer Kindheit schwelgten, lagen auf dem Wurmberg nur 2,28 Meter.

Wer einen derartigen Mist schreibt, hat nicht die geringste Ahnung davon, wie verdammt viel zwei Meter Schnee für ein deutsches Mittelgebirge sind. Und der Artikel enthält noch mehr Statements auf diesem Niveau, so unsinnig, dass ich sie hier nicht mal kommentieren mag.

Zitat
Knolle wendet sich ab.

Sollen mir hier nun die Tränen kommen? Liebe "Süddeutsche", sei gewiss - das Gegenteil ist der Fall.

XXLRay

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Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
« Antwort #3 am: Februar 22, 2013, 09:35:08 Vormittag »
Gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa (mehr fällt mir eigentlich zu einem so schlecht recherchierten "Artikel" nicht ein).

Ich bin der festen Überzeugung, dass die Ausgleichsmaßnahme ein deutlich wertvolleres Ökosystem schaffen wird, als die Monokultur, an deren Stelle nun eine Bergwiese tritt.

Die 3,14 m Schnee kommen noch aus Zeiten, in denen der Gipfel bewachsen war und der Sturm nicht alles wegwehen konnte, oder?

manitou

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Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
« Antwort #4 am: Februar 22, 2013, 09:41:41 Vormittag »
Die 3,14 m Schnee kommen noch aus Zeiten, in denen der Gipfel bewachsen war und der Sturm nicht alles wegwehen konnte, oder?

Pssst! ...das darfst Du nicht sagen, denn spielt doch dem Knolle zu, dass der Schneemangel nur durch das Abholzen der Bäume für die Skipisten bedingt ist... Orkanschäden gibt es bei Naturschützern ja nicht  ;)

XXLRay

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Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
« Antwort #5 am: Februar 22, 2013, 09:47:48 Vormittag »
Ach richtig, dann sag ich mal lieber nichts - nicht, dass noch jemand auf die Idee kommt, Maßnahmen gegen den putzigen Borkenkäfer zu ergreifen. Is ja auch vollkommen bekloppt nen natürlichen Mischwald auf dem Wurmberg wachsen zu lassen. Da müssen ganz schnell Bäume hin, egal wie damit man das dem Wahlvolk als Naturschutz präsentieren kann :) (Ich hoffe, der Smiley bringt die Ironie ausreichen rüber)

Patrick

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Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
« Antwort #6 am: Februar 22, 2013, 09:45:33 Nachmittag »
Interessanterweise scheint diese Charlotte Frank auch noch zahlreiche weitere fehlerhaft recherchierte, populistische und auf Falschdarstellungen begründete Artikel in der SZ / SZ-Online geschrieben zu haben:

http://blog.zettmann.de/2012/02/04/liebe-charlotte-frank-von-der-suddeutschen-zeitung/

aletsch

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Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
« Antwort #7 am: März 18, 2013, 07:54:29 Vormittag »
Anbei noch ein Bericht vom ZDF-Länderspiegel vom 02.03.13. Natürlich kommt der gute Herr Knolle hier auch wieder zu Wort. Sehr schade finde ich nur, dass sich Herr Otto von den Alberti-Liften auch auf die Seite dieser Skigebiets-Ausbau-Gegner schlägt. Wahrscheinlich geht der Konkurenzkampf St. Andreasberg vs. Braunlage hier schon los ...

http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/1852734/Schneekanonen-für-den-Harz

Max

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Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
« Antwort #8 am: März 18, 2013, 08:27:22 Vormittag »
Anbei noch ein Bericht vom ZDF-Länderspiegel vom 02.03.13. Natürlich kommt der gute Herr Knolle hier auch wieder zu Wort. Sehr schade finde ich nur, dass sich Herr Otto von den Alberti-Liften auch auf die Seite dieser Skigebiets-Ausbau-Gegner schlägt. Wahrscheinlich geht der Konkurenzkampf St. Andreasberg vs. Braunlage hier schon los ...

http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/1852734/Schneekanonen-für-den-Harz

Teilweise schöne Bilder vom Wurmberg, aber insgesamt natürlich auch wieder etwas einseitig das Ganze.

Das vor Jahren abgebrannte Hotel stellvertretend für den Verfall des Ortsbildes zu zeigen ist ziemlich daneben, auch wenn dort natürlich nicht alles frisch renoviert ist. Es tut sich aber auch jetzt schon etwas und zwar wurden entlang der Hauptstraße für 2013 schon diverse Ladengeschäfte neu vermietet, was wahrscheinlich ohne die Perspektive am Wurmberg nicht der Fall wäre.

Zu Friedhart Knolle braucht man eigentlich nicht mehr allzu viel zu sagen — jeder hat halt seine eigene Meinung. Dass nach dem Ausbau allerdings nur Gäste kommen, die Abends wieder in ihre Großstädte zurückfahren und nichts als Staus und Abgase produzieren halte ich für ein Gerücht — hier merkt man recht deutlich, dass er offensichtlich selber nicht viel vom alpinen Skisport hält geschweige denn ihn selber einmal längere Zeit selber betrieben hat, denn dann würde er wissen, dass dies eher der Ist-Zustand ist, weil niemand auch nur ansatzweise langfristig einen längeren Urlaub im Harz planen kann, so lange man sich nicht zumindest einigermaßen auf eine geschlossene Schneedecke verlassen kann.

Alles in allem ist schwer zu sagen, ob derartige Propaganda Berichte in überregionalen Medien dem Harz schaden oder ob man es eher als kostenlose Werbung ansehen sollte, denn dadurch werden mit Sicherheit auch Wintersportler im Harzer Umland neugierig, die eventuell zuvor nicht einmal wussten, dass man dort dann auch vernünftige Bedingungen vorfinden wird. (Ich glaube davon gibt es sehr viel mehr, als man vielleicht annehmen möchte)

Von Herrn Otto bin ich etwas enttäuscht, denn auch wenn der Wurmberg Ausbau sicherlich in erster Linie direkte Konkurrenz sein wird, so sollte man dennoch bedenken, dass Gäste, die länger als 2-3 Tage beispielsweise in Braunlage übernachten, dann auch gerne etwas Abwechslung hätten und da insgesamt wahrscheinlich sehr viel mehr Gäste kommen werden, kann er auch davon ausgehen, dass von diesem Zuwachs auch das Skigebiet am Matthias-Schmidt-Berg profitieren wird. Nicht zuletzt, weil es meiner Meinung nach auch jetzt schon bzw. bisher nach dem Wurmberg das zweitbeste Skigebiet im Harz ist.

Die Voraussetzungen für die technische Beschneiung kann man ohnehin nicht direkt vergleichen, da der Matthias-Schmidt-Berg mit 663 m. ü. NN. doch ein ganzes Stück tiefer liegt, als die obere Hälfte des Wurmbergs. Auch scheint es so, als sei jede Beschneiungsphase mit erheblichen finanziellen Risiken behaftet, sodass man tendenziell eher vorsichtig ist, was den Einsatz der Schneekanonen angeht.

Alles nachvollziehbar, aber man sollte das eher als Chance für den ganzen Harz betrachten und sich gegenseitig unterstützen und ggf. sinnvolle Kooperationen eingehen, soweit das möglich ist. Man schneidet sich ins eigene Fleisch, wenn man selber Schneekanonen betreibt, die Investitionen der Konkurrenz aber öffentlich kritisiert.

manitou

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Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
« Antwort #9 am: März 18, 2013, 08:59:57 Vormittag »

Alles in allem ist schwer zu sagen, ob derartige Propaganda Berichte in überregionalen Medien dem Harz schaden oder ob man es eher als kostenlose Werbung ansehen sollte, denn dadurch werden mit Sicherheit auch Wintersportler im Harzer Umland neugierig, die eventuell zuvor nicht einmal wussten, dass man dort dann auch vernünftige Bedingungen vorfinden wird. (Ich glaube davon gibt es sehr viel mehr, als man vielleicht annehmen möchte)

Von Herrn Otto bin ich etwas enttäuscht, denn auch wenn der Wurmberg Ausbau sicherlich in erster Linie direkte Konkurrenz sein wird, so sollte man dennoch bedenken, dass Gäste, die länger als 2-3 Tage beispielsweise in Braunlage übernachten, dann auch gerne etwas Abwechslung hätten und da insgesamt wahrscheinlich sehr viel mehr Gäste kommen werden, kann er auch davon ausgehen, dass von diesem Zuwachs auch das Skigebiet am Matthias-Schmidt-Berg profitieren wird. Nicht zuletzt, weil es meiner Meinung nach auch jetzt schon bzw. bisher nach dem Wurmberg das zweitbeste Skigebiet im Harz ist.


Der Bericht schadet derart, dass das verstaubte Image des Harz aufrecht gehalten wird und dass man bei all dem Staub nun auf ein fragwürdiges Ski-Projekt setzt - Natürlich gibt es auch für einige interessierte Wintersportler die Kehrseite der Neugier, doch der überwiegende Effekt ist negativ. Ich möcht gern mal Wissen, wer diese Berichte initiiert? Wenn Knolle dahintersteckt, dann schadet er dem Harz-Tourismus massiv...

Die Argementation von Otto stimmt mich sehr perssimistisch. Mit sochen Neidattacken rückt ein koopartiver Skiliftverbund eher in die Ferne. Andererseits ein wenig verständnlich, denn meist ist der Schmidt-Berg bislang früher offen als der Wurmberg und das wird sich nächste Saison ändern. Ich glaube im Gegensatz zu Max jedoch nicht, dass St. A profitieren wird. Braunlage Urlauber werden ohne Verbundticket eine Wochenkarte für Braunlage kaufen und mehrheitlich nicht nach St. A fahren. Letztere werden den Wurmbergausbau deutlich spüren und allenfalls am WoE profitieren, wenn der Wurmberg weiterhin hoffnungslos überfüllt ist. Wochentags wird St. A Gäste verlieren, da bin ich mir ziemlich sicher. Der Harz braucht ein gemeinsames Ski-Konzept ähnlich Wintersportarena Sauerland. Doch so träge und unkooparativ wie die Harzer meist auftreten, wird das wohl dauern... und Ottos verhalten trägt eher nicht dazu bei.

playjam

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Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
« Antwort #10 am: März 18, 2013, 04:19:28 Nachmittag »
Anbei noch ein Bericht vom ZDF-Länderspiegel vom 02.03.13. Natürlich kommt der gute Herr Knolle hier auch wieder zu Wort. Sehr schade finde ich nur, dass sich Herr Otto von den Alberti-Liften auch auf die Seite dieser Skigebiets-Ausbau-Gegner schlägt. Wahrscheinlich geht der Konkurenzkampf St. Andreasberg vs. Braunlage hier schon los ...

http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/1852734/Schneekanonen-für-den-Harz

Die Aussage von Herrn Otto von den Alberti-Liften ist völlig korrekt. Wahrscheinlich wurde er gefragt mit welchen besonderen Herausforderungen man im Harz mit der technischen Beschneiung rechnen muss. Für den frechen Schnitt der NDR Doku, der den Eindruck erweckt er gehöre zu den Beschneiungsgegnern, ist er nicht verantwortlich. Am Matthias-Schmidt-Berg beschneit man seit vielen Jahrzehnten und Herr Otto hat selber gerade erst zwei von den schönen blauen Lenko Schneekanonen gekauft.

aletsch

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Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
« Antwort #11 am: März 27, 2013, 02:32:45 Nachmittag »
Auch in diesem neuen NDR-Bericht: http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/harz/wurmberg125.html aüßert sich Herr Otto leider wieder negativ über die Beschneiungspläne in Braunlage bzw. unterstützt diese nicht. Wieso macht er dass? Hier kann nur Konkurenzdenken der Grund sein.
Gerade wenn man auch noch weiß, dass er vor kurzem zwei neue Lenko-Schneekanonen gekauft hat, sind diese Aussagen Herrn Nüsse gegenüber in der wieder einmal äußerst negativen NDR-Doku mehr als unfair.
Man sollte doch als Skigebietsbetreiber im Harz zusammenhalten und sich nicht von den Ausbaugegnern auch noch gegenseitig ausspielen lassen! Gegenwind gibt es von Knolle & Co. ,wie man jetzt schon wieder sieht, schon genug!!!
« Letzte Änderung: März 27, 2013, 02:35:53 Nachmittag von aletsch »

Max

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Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
« Antwort #12 am: März 27, 2013, 02:56:05 Nachmittag »
Einmal mehr ein äußerst kritischer Bericht, der ziemlich einseitig ist. Allein wenn man vergleicht in welchem Ton die Reporterin auf D. Nüsse / S. Grote einredet und das dann damit vergleicht, wie sie die Thesen von F. Knolle unterstreicht, wird das sofort klar.

Man kann nur die Daumen drücken, dass der Erfolg des Ausbaus heute in einem Jahr die ewigen Miesmacher endlich verstummen lässt.

kdomfuesys

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Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
« Antwort #13 am: März 27, 2013, 04:00:42 Nachmittag »
Jetzt mal ehrlich!
Laut NDR hatte die Sendung eine Einschaltquote von 320.000.
http://www.ndr.de/fernsehen/zuschauerservice/einschaltquoten103.html

Verschwindend gering, um überhaupt bei der breiten Masse wahrgenommen zu werden.
Marktanteil von 5,3%. Wer war von denen schon mal im Harz, geschweige denn zum Skifahren?
Und wer die Ausbaupläne noch nicht kennt und in der Zielgruppe von Hr. Nüsse (Skifahrer) liegt, macht dieser Bericht doch eher neugierig: "Oh, da passiert was Interessantes! Wäre doch mal eine Reise wert...??"

Ach so -->Eigenes Zitat:
Zitat
Verschwindend gering, um überhaupt bei der breiten Masse wahrgenommen zu werden.
Eigentlich schade um die geringe Quote. Kleine Gedankenkette: hohe Quote -> mehr Bekanntheit bei der Bevölkerung --> mehr Interesse --> mehr Gäste in und um Braunlage???

Max

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Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
« Antwort #14 am: März 27, 2013, 04:17:59 Nachmittag »
Eigentlich schade um die geringe Quote. Kleine Gedankenkette: hohe Quote -> mehr Bekanntheit bei der Bevölkerung --> mehr Interesse --> mehr Gäste in und um Braunlage???

Ich fand die gezeigten Bilder eher abschreckend: Verfallende Fassaden im Ort, grauer Himmel, wahrscheinlich Tauwetter und zudem wurden alle, die sich für das Projekt ausgesprochen haben in eine eher negative Ecke gedrängt. Mag sein, dass es den einen oder anderen Wintersportler jetzt mehr interessiert, aber von guter Werbung ist so ein Bericht weit weit entfernt — eher im Gegenteil, er bestätigt sogar das angestaubte und verschlafene Image des Harz, was ja auch nur teilweise so ist.