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Skitouren und Freeriden im Harz

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playjam:
Der erste Schritt zur Erschließung des Brockens für den Wintersport ist nun getan! Im Winter 2009/2010 können wir jetzt gefahrlos auf geräumten Wegen mit geschulterten Skiern auf den Brocken klettern, um danach perfekte Tiefschneehänge herunter-wedeln zu können.

Die Kosten sind zwar doppelt so hoch wie veranschlagt und es werden neue laufende Kosten verursacht, und zwar ohne Hoffnung auf zusätzliche Einnahmen. Aber man hat bundesweit sowieso den zweit-höchsten Schuldenberg (19,8 Milliarden), der Ruf ist also sowieso ruiniert, dann braucht man sich für so was auch nicht mehr zu genieren.

 >:(


--- Zitat ---Goetheweg wintersicher ausgebaut

[...] jetzt sei „ein wirklicher Winterwanderweg zum höchsten Gipfel des Harzes entstanden“.

500.000 Euro investiert

[...] Magdeburg hat dafür zunächst 340.000 Euro veranschlagt und schließlich 500.000 Euro ausgegeben.

[...] So sollen Räumfahrzeuge die Strecke auch im Winter begehbar halten können.

--- Ende Zitat ---

siehe http://www.goslarsche.de/Home/harz/region-harz_arid,89372.html



snowcat:
Also, ich fang gar nicht erst an, von einer echten Erschließung des Brockens für den alpinen Skisport zu träumen, in einem Gebirge, wo schon die sinnvolle Erweiterung bestehender Gebiete mit relativ geringer ökologischer Auswirkung (s. Projekt Hexenritt) nur mühsamst vorangeht, wenn überhaupt. Der Brocken ist sinnvoll auch weiterhin nur als Ziel für eine alpine Hochtour mit entspr. Ausrüstung nutzbar. Und auch das beobachtet die Nationalparkverwaltung mit Sicherheit argwöhnisch. Und: Das Vergnügen ist (wenn überhaupt erlaubt) nicht ohne Einschränkungen. Wirklich ganz prima (schon getestet) ist der erste Teil der Abfahrt über die Nordflanke (heißt im Sommer "Hirtensteig", soviel ich weiß) vorbei an der kleinen Schutzhütte bis zur Hermannsklippe (immerhin ca. 400 Höhenmeter). Danach kann man evtl. weiter abfahren Richtung Eckerstausee (kennt das einer?). Ich bin dann aber über den Heinrich-Heine-Weg zurück zum Ausgangspunkt nach Ilsenburg, das meiste davon ist dann relativ langweilige Abfahrt über die Forststraßen, war im Februar 2006 aber immerhin bis zum Parkplatz in Ilsenburg mit ausreichend Schnee möglich.

Harzwinter:
Ich kann auch nur snowcats Abfahrtsroute über Hirtenstieg und Heineweg bestätigen. Die Abfahrt vom Brocken bis zur Hermannsklippe ist klasse. Von dort könnte man - statt den Heineweg über Forststraßen nach Ilsenburg abzufahren - zunächst weitere hundert Höhenmeter mit gutem Gefälle über die alte Grenztruppenstraße bis zur Nationalpark-Station Scharfenstein abfahren. Ab dort sind dann aber Laufen/Tragen angesagt. Wer bis Bad Harzburg abfahren möchte, muss nach Passieren des Eckerstausees sogar einen Zwischenaufstieg einlegen.

Den Brocken muss man sich nicht auf Skiern "erlaufen". Wer wie beschrieben über Hirtenstieg und Heineweg nach Ilsenburg abfahren möchte, ohne sich vorher den 800 Höhenmetern schweißtreibenden Aufstiegs zu unterziehen, fährt mit dem Bus von Ilsenburg nach Wernigerode und von dort mit der Eisenbahn auf den Brocken. Wer nicht auf den Fahrpreis schauen muss, sollte das an einem Tag dreimal schaffen können. Das wäre mal eine ganz besondere Aktion. Man muss es einfach bloß machen. :-)

Alpinskifahrer am Brocken werden nach meiner Erfahrung vom Nationalpark überhaupt nicht beachtet. Es sind einfach zu wenige dort, als dass sich eine Kontrolle durch Ranger o.ä. lohnen würde. Außerdem sollte man auch als "Alpiner" am Brocken die Nationalparkordnung beachten und nur auf oder direkt neben den Wegen fahren. Somit fallen Wochenenden für Brocken-Abfahrten aus, denn dann sind die Wege zu voll.

Beim Skifahren am Wurmberg habe ich mal jemanden getroffen, der nach starkem Schneefall von Schierke aus mit der Eisenbahn auf den Brocken gefahren und auf bzw. neben der Brockenstraße wieder bis Schierke abgefahren ist. Die Trasse der von den Nationalsozialisten in den 1930er Jahren angelegten "Von Tschammer und Osten"-Abfahrt vom Brocken nach Schierke dürfte heute wohl nicht mehr aufzufinden sein.

playjam:
Zur "v. Tschammer und Osten- Abfahrt" habe ich folgendes gefunden:

Quelle: http://www.harzkaleidoskop.de/hsksp/sk3.htm

--- Zitat ---1933-
Für die 4. Deutschen Winterkampfspiele wird eine neue Abfahrtsstrecke angelegt. Start ist auf dem Brocken. Die Strecke führt durchs Eckerloch nach Schierke. Sie ist 3,6km lang und hat 480m Gefälle. Die Strecke wird "v. Tschammer und Osten- Abfahrt" getauft.

26.01.-04.02.1934-
4. Deutsche Winterkampfspiele in Schierke und Braunlage. Die erste NS- Sportgroßveranstaltung im Harz wird mit großem Aufwand vorbereitet. Alle Wettkampfstätten werden auf das modernste hergerichtet. U. a. entsteht am Winterberg in Schierke der damals modernste Slalomhang Europas. Im Rahmen der 4. WKSp. finden auch Deutsche Skimeisterschaften in den Nordischen Skidisziplinen statt. Am 18- km- Lauf der Herren nehmen 370 Läufer teil. 200.000 Zuschauer verfolgen die Skisprungkonkurrenz. Tausende von Zuschauern sehen auch den Sieg von Christl Cranz auf dem neuen 450m- Slalomhang am Winterberg bei Schierke. Willi Bogner im 18-km-Langlauf und der Nordischen Kombination, Dietl im Sprung und Wahl über 50km waren weitere Sieger.

--- Ende Zitat ---

Harzwinter:
Hier ist die "von Tschammer und Osten"-Abfahrt am Brocken noch eingetragen: Wintersportprospekt Schierke 1938 (Klick auf die Vorschau führt zum Download). Auch bei den 1. Wintersportmeisterschaften der DDR in Schierke im Jahr 1950 wurde sie noch benutzt und war in den offiziellen Unterlagen verzeichnet. Freilich hieß sie dann "Brockenabfahrt".

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