Autor Thema: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2  (Gelesen 1153671 mal)

snowie

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1337
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2685 am: November 24, 2019, 02:41:31 Nachmittag »
Fragen die man Nüsse und Gross fragen sollte. Nüsse stellt sich auch gern selber gut dar... Beide sind nicht gut für die Weiterentwicklung des Ortes!

Nordharzer

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1797
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2686 am: November 24, 2019, 02:42:48 Nachmittag »
Ganz einfach , nur noch den Bus hoch lassen.,

Damit wäre der Parkplatz obsolet, außerdem... wo sollen die ganzen Autos stehen?

manitou

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1304
    • TOP-Ferienwohnungen in Willingen/Sauerland und Oberstdorf:lin/Rügen - Willingen/Sauerland
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2687 am: November 24, 2019, 04:24:12 Nachmittag »
Wie alt ist eigentlich dieser Herr Gross? Kommt der nicht auch bald mal ins Rentneralter?
Ich glaube, so alt ist der noch nicht. Ich meine gehört zu haben, das er 2005 das Zepter von Vater übernommen hat und dann den Ausbau angegangen ist.

Ein wenig "OFF TOPIC"  noch viel krasser als im Harz ist die Situation in  Oberwiesenthal. Da geschieht trotz nachbarschaftlicher Kontrahenten auch nichts.

In Oberwiesenthal sind aber die Naturschützer die blockierer. Die O-thaler haben die Modernisierungspläne für  zwei KSB fertig in der Schublade liegen und können seit Jahren nicht loslegen.

Leeraner

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 400
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2688 am: November 24, 2019, 06:46:51 Nachmittag »
Kurz zum Skibus: WSB hat mir grade geschrieben, der Bus wird nicht zum Nachtskifahren eingesetzt werden. Sehr schade

Usul

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1364
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2689 am: November 24, 2019, 08:20:37 Nachmittag »
Nur den Bus durchlassen? Rechtlich nicht legal auf öffentlichen Straßen, wenn keine Gefährdung vorliegt.

Ok, beruhigt euch mal. Was ist wirklich anders, als in den letzten 2 Jahren? Auch da war meistens die Talfahrt für Skifahrer gesperrt und für die Rodler freigegeben. Letztendlich haben sie die Konsequenz aus der Tatsache gezogen. Für echte Skifahrer ist sie eh uninteressant.
Das Tölzer mehr Geld bringen hatten wir schon. Die Schlangen werden an der Mittelstation nicht länger, denn so gut wie kein Skifahrer war so dumm, am hoch frequentierten Tagen runter zu fahren. Unten war die Schlange viel zu lang. Man konnte nur hoffen, dass die Touris den Nebeneingang nicht kannten und brav in der langen Schlangen standen.
Wenn sie nun das kostbare Nass nicht auf der eigentlichen Rodelbahn verteilen, sondern auf den Pisten und auch die obere Große somit länger flicken können, sehe ich das bei begrenztem Wasser eher als Vorteil für das Gebiet.

Dass der Nordhang nicht beschneit wird, ist für mich eher ein Grund zur Freude. Ich liebe den Unterschied zum restlichen Schnee einfach.

Die touristische Entwicklung Braunlage beschädigen? Anmaßend von einem Privatinvestor zu erwarten, Geld zu investieren, ohne die Möglichkeiten zu schaffen, deutliche Mehreinnahmen zu realisieren.
Denn die Infrastruktur von Braunlage ist doch an den Grenzen. Das ist nicht die Sache der WSB.
Es ist Sache der Stadt, die Grundprobleme für eine weitere Entwicklung zu lösen (Wasser, Naturschutzgebiete, zusätzlich mögliche Eintrittspunkte etc. Ihr kennt das alles).

Ich kann es kaum noch hören. Winterberg kann man nicht mit Wurmberg vergleichen. Der Wurmberg ist nur ein Berg, mit zwei möglichen Eintrit s Punkten. Winterberg hat 6 Berge, min 7 Eintrittspunkte und ein ca. 5mal größeres  Einzugsgebiet. Wie soll die Wsb das rein geografisch mit den Naturschutzgebieten nachmachen können, selbst 100% politische Unterstützung und mehr Finanzen? Und das für eine 100 Tage Saison, denn das Sommerangebot der benachbarten Gebiete im Harz ist voll Konkurrenzfähig.

Klärt erst diese Fragen und beschwert euch dann.

Auch ich hätte gerne einen Westhang, einen kuppelbaren (bzw. anfängersicheren) Sessellift (das Ding kann echt was weg schaffen, hatte mal 30min das Vergnügen, den Sessel bei einem Volldampftest u zu fahren. Unter der Woche waren wir nur weniger sehr gut fahrende Leute, da haben sie gezielt testweise aufgedreht. Macht echt Spaß. Nur viele Anfänger sind halt nicht fähig korrekt ein und auszusteigen ;).

Hang Loose

Dirk

Ps

Man muss nicht für die Talfahrt Schlange stehen, der Einstieg ist auf der anderen seite  8)

playjam

  • Administrator
  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5152
    • E-Mail
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2690 am: November 24, 2019, 09:53:50 Nachmittag »
Kurz zum Skibus: WSB hat mir grade geschrieben, der Bus wird nicht zum Nachtskifahren eingesetzt werden. Sehr schade

Sehr Schade.

manitou

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1304
    • TOP-Ferienwohnungen in Willingen/Sauerland und Oberstdorf:lin/Rügen - Willingen/Sauerland
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2691 am: November 25, 2019, 12:24:29 Vormittag »

Die touristische Entwicklung Braunlage beschädigen? Anmaßend von einem Privatinvestor zu erwarten, Geld zu investieren, ohne die Möglichkeiten zu schaffen, deutliche Mehreinnahmen zu realisieren.
Denn die Infrastruktur von Braunlage ist doch an den Grenzen. Das ist nicht die Sache der WSB.
Es ist Sache der Stadt, die Grundprobleme für eine weitere Entwicklung zu lösen (Wasser, Naturschutzgebiete, zusätzlich mögliche Eintrittspunkte etc. Ihr kennt das alles).

Usul - ich muss Dir hier vehement widersprechen. Ich bin auch erschrocken, welch kaufmännische Einstellungen offensichtlich tief in Dir drin stecken. Die Tugend "Eigentum verpflichtet" scheint für Dich wenig Relevanz zu besitzen, selbst dann, wenn es um ein Unternehmen geht, welches systemrelevante Bedeutung und Wertschöpfung besitzt.

Die WSB hat mit Unterstützung der Stadt die Flächen für die Westhangerweiterung vor 10 Jahren gesichert bekommen. Die können ausbauen. Die Stadt/Kreis/Land/EU haben sehr viel Suppport reingegeben, letztlich hat die WSB ca. 60% der Gesamtkosten gestemmt. (siehe hier: https://www.wurmberg-seilbahn.de/ausbauvorhaben.html ).

Die WSB hat eine zweite Ausbaustufe fest geplant, setzt sie aber nicht um, nicht einmal das Flutlicht. Der einzige Knackpunkt sind die Widerstände der Naturschützer in Sachen Wasser. Das Problem lässt sich mit Engagement wohl lösen - doch jenes in bei der WSB nicht zu erkennen. Die Willinger haben für ihr Wasser ja auch eine Lösung gefunden und haben es sogar geschafft, eine 8KSB durch ein FFH-Gebiet zu bauen.
Die Besucherzahlen am Wurmberg nach dem Ausbau haben alle vorsichtig kalkulierten Erwartungen (auf denen man vorsichtig an den Ausbau herangegangen ist) weit übertroffen, das hat sogar die WSB zugegeben.

Der VDS - dem auch die WSB angehört hat mit einer Studie ja erreicht, dass die Seilbahnen/Skigebiete nur noch 7% Mwst. zahlen müssen, weil sie touristisch systemrelevante Verantwortung und Wertschöpfung für den regionalen Tourismus tragen. So gesehen hat die WSB 12% Umsatz geschenkt bekommen, ohne ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Mit diesen 12% kann man den Kapitaldienst für einen weiteren Ausbau kpmplett finanzieren.
Die WSB hat seinerzeit vielmehr die Stadt BRL unter Druck gesetzt. Wie mir aus dem Rathaus BRL mitgeteilt wurde, hatte die WSB seinerzeit zur Ausbaubedingung gemacht, dass die Stadt die Hexenritt-Parkplätze finanziert. Die Stadt wollte eigentlich für ihre Investitionsanteil höhere partnerschaftliche Anteile an der WSB, doch das hat Gross abgelehnt.

Selbst wenn die Stadt weitere Einstiegspunkte realisiert, dann müsste die WSB ihrerseits ihren Betrieb an diese Einstiegspunkt anschließen, das verweigert die WSB. (s. einige Absätze weiter unten)
Die WSB hat auch Bürgers Angebot abgelehnt, die Schierker Bahn zu betreiben und damit einen weiteren Einstiegspunkt zu bekommen plus ein steuerfinanziertes Parkhaus mit 800 Parkplätzen. Dieses Verweigerungsverhalten der WSB hat Kopfschütteln in der Seilbahnbranche ausgelöst. Unabhängig davon, dass Schierke nun aus anderen Gründen wohl ausfällt, so wird an dieser Politik der WSB deutlich, dass sich der Schwabe aus egozentischen Gründen systemrelaventen Infrastrukturprojekten im Harz verweigert.

Ich kann es kaum noch hören. Winterberg kann man nicht mit Wurmberg vergleichen. Der Wurmberg ist nur ein Berg, mit zwei möglichen EintritsPunkten. Winterberg hat 6 Berge, min 7 Eintrittspunkte und ein ca. 5mal größeres  Einzugsgebiet. Wie soll die Wsb das rein geografisch mit den Naturschutzgebieten nachmachen können, selbst 100% politische Unterstützung und mehr Finanzen? Und das für eine 100 Tage Saison, denn das Sommerangebot der benachbarten Gebiete im Harz ist voll Konkurrenzfähig.

Usul - sorry aber was Du da erzählst ist quatsch.
Richtig ist lediglich - Winterberg kann man nicht mit dem Wurmberg vergleichen - aber Oberwiesenthal, Arber, Feldberg und Willingen sowie diverse kleinere Skigebiete in den Alpen bspw. Oberstaufen, Oberjoch, oder Ofterschwang sind mit dem Wurmberg und BRL vergleichbar. In vielen schmalen Alpentälern gibt es lediglich eine Zufahrtsstraße und einen Einstiegspunkt ins Skigebiet?! Der Feldberg hat eine ähnlich beschissene Anfahrsstituation wie der Wurmberg - auch Willingen ist nur von zwei Seiten erreichbar und die Willinger haben vor etlichen Jahren bereits extra eine Eisenbahnüberführung gebaut, um den Verkehr zur Seilbahn aus dem Neuen Weg rauszubekommmen. In Willingen zahlen die Geschäftsleute nun sogar die Fußgängerbrücke über die Bahn, weil die Gemeinde kein Geld hat. Der Feldberg ist zwar ein kommunal betriebenes Skigebiet, doch die haben als Skigebietsbetreiber lediglich für eine 100 Tage Wintersiason ein teures Parkhaus gebaut ohne Fördergelder. Die Sauerländer haben nur bis 2008 Fördergelder bekommen.

Für BRL gibt es eine ganz einfache P-Lösung, die ich seinerzeit skizziert habe (hinter dem Relaxa-Hotel). Wie mir Stadträte mitgeteilt haben, ist diese Lösung bautechnisch machbar, sie würde jedoch daran scheitern, weil die WSB nicht bereit wäre, einen solchen Parkplatz per zusätzlichem Lift zu erschliessen. Es gibt ja Stadträte, die hier interessiert mitlesen und meine Idee wurde hinsichtlich ihrer grundsätzlichen Machbarkeit geprüft, wie man mir mitteilte.

Auch Deine Angaben des Einzugegebiets stimmen nicht. Lt. Studien von IFT/Montenius hat der Harz ein Einzugsgebiet von 14 Mio Menschen, das Sauerland 42 Mio (d.h. dreifach und nicht fünffach) und der Schwarzwald von 18 Mio. Der SW hat in seinem Einzugsgebiet bereits viel Konkurrenz in der Schweiz, in den Vogesen und im Allgäu/Vorarlberg. Winterberg hat zumindest 6 Skigebietsmitbewerber (Postwiese, Züschen, Bödefeld, Willingen, Altastenberg auf gleicher Höhenlage) Die WSB ist auch hinsichtlich der Höhenlage und Schneesicherheit innerhalb des Harz konkurrenzlos - aber auch gegenüber der Höhenlage im Sauerland (Höhenvorteil +150m). Die Alleinstellung im Ski-Wettbewerb ist für den Harz in Relation zum Einzugegebiet nach dem Sauerland das zweitbeste für alle deutschen Skigebiete.

Aber die WSB macht ja nicht mal alles innerhalb ihrer gegenwärtigen Möglichkeiten (Ausbaustufe 2), sondern tritt seine Gäste mit Füßen bei den Wartezeiten. Das würde sich kein anderes Skigebiet leisten. Die Winterberger könnten ja bei ihrem Superstatus auch sagen, prima, die Kasse klingelt, wir lassen die Leute am WoE 45 Min. an den 4SB anstehen, Aber nein, man baut 6 KSBs und es kommen nocht mehr Leute. Das wäre auch am Wurmberg der Fall und es würden vor allem auch noch mehr Gäste Wochentags kommen, weil es endlich ein ernstzunehmendes Skigebiet werden würde. Kundenservice ist für die WSB ein Fremdwort (s.u.a Kassensituation) - und das Preis-Leistungsverhältnis bei den Wartezeiten eine Katastrophe.

Die WSB hat in Sachen Ausbauinvestition lediglich die Mindestanforderung geleistet, das nachzuholen, was man dort eigentlich schon 20 Jahre zuvor hätte angehen müssen. Das war das geizige Versäumnis von Gross Senior, wie sogar die WSB eingeräumt hat, weil er den Zeitgeist nicht erkannte. Damit trägt er auch eine gewisse Mitverantwortung am Niedergang von BRL. Allerings hat es 8 Jahre gedauert, eh die WSB/Stadt den Wurmberg aus dem Naturschutz herauslösen konnte. Hier musste auch die Stadt die Ausgleichsflächen bezahlen - das hat auch nicht Gross übernehmen wollen. Hätte Gross Sen. jedoch bereits in den 80ern gehandelt  als es BRL top ging, dann wäre am Wurmberg bereits viel früher Fakten für ein Skigebiet geschaffen wurden, wie es heute benötigt wird. Das hätte man trotz Zonengrenze realisieren können. Der Junior glaubt nun viellicht sogar progressiv zu handeln - doch eigentlich tritt er in die geizigen Fußstapfen seines Vaters, solange er bei dem gegenwärtigen Andrang nicht zumindest das realisiert, was er sich als Option gesichert hat.

IFT/Montenius als Berater der WSB und auch von Bürger hat festgestellt, dass der Harz vor dem WSB-Ausbau skitechnisch nur 1% seine Potentials nutzt. Nun sind es mit den zwei neuen Pisten und den beiden 4SB am Hexenritt und in Hahnenklee vielleicht 2-3%. Die Politik der WSB ist auf Fachtagungen mit Unverständnis sogar Gesprächsthema unter Seilbahnern, insbesondere was deren Verweigerung gegenüber Bürgers Kooperationsangebot angeht.

Würde Gross in BRL leben, könnte er sich an keinem Stammtisch mehr blicken lassen, weil er zunehmend als verantwortungslos gegenüber dem Gemeinsinn kritisiert werden würde - da die Leute in BRL so langsam begreifen, was für ein Spiel er da treibt. Die Politik von Gross könnte sich kein Winterberger oder Willinger Geschäftsmann leisten - und auch nicht T&T als Betreiber des Arbers. Im Gegenteil - die starken Geschäftsleute fördern andernorts überall die Destination nach Kräften (insbes. auch in den Alpentälern), das ist deren ethische Selbstverpflichtung als "Ortstycoon".
 
Es bräuchte in BRL eine lokale Betreibergesellschaft aus regionalen Geschäftsleuten. Bürger fühlt sich mit seinem Reichtum seiner Heimat Harz verpflichtet, ihr etwas zurückzugeben. Gross wohnt weit weg und scheint aber nur an sich zu denken - typsich für den neoliberalen Kapitalismus.
Ich war damals bis zu meiner Erkrankung u.a. auch Gründer und Betreiber des Ticketshop Thüringen/Thüringen-Ticket (landesweites Ticket-Vertriebsnetz in quasi Oligopolstellung). Eine Politik wie Gross hätte ich 1. nicht mit meinem Gewissen verantworten können und 2. mir auch systemisch gar nicht leisten können, denn ich trug Verantwortung für die Vernetzung der kulturellen Infrastruktur eines ganzen Bundeslandes.

Gemeinwirtschaftliche Verantwortung ist im gegenwärtigen Ego-Zeitgeist leider kaum noch anzutreffen.
« Letzte Änderung: November 25, 2019, 01:06:01 Vormittag von manitou »

Max

  • Administrator
  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 3276
    • Indiku
    • E-Mail
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2692 am: November 25, 2019, 09:23:11 Vormittag »
So so, statt das Skigebiet zu verbessern werden nun also die Talabfahrten aus dem Pistenplan gestrichen, es kommt nun endlich ein Skibus, der aber nicht zum Nachtskifahren / Après-Ski fährt und die Gäste weiterhin dazu zwingt mit dem einen Pkw hoch zum Hexenritt zu fahren und das Flutlicht-Angebot bleibt weiterhin auf bescheidenem Niveau.

Ich war in den letzten Wintern ein paar Mal beim Nachtskifahren. Abgesehen davon, dass es schnell langweilig wird die selbe kurze Piste immer wieder hinunterzufahren ist auch die Stimmung beim Après-Ski in der Schirmbar eher mäßig und kaum vergleichbar mit den Schirmbars im Alpenraum oder gar in Winterberg. Warum hier Abends nicht noch ein Feierabend-Bus eingesetzt wird, der die Gäste dann zurück in den Ort bringt erschließt sich mir nicht.

Dass die Talabfahrt wohl künftig nur noch für Rodler freigegeben ist wird unweigerlich dazu führen, dass es insbesondere am Ende des Tages zu Konflikten kommen wird. Auch jetzt schon fahren Skifahrer und Snowboarder häufig zwischen den Rodlern bis runter ins Tal und ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich die letzte Talabfahrt mit Freunden am Ende eines langen Tages immer schön fand. Klar, spannend ist sie nicht unbedingt, aber dafür einigermaßen lang und man muss nicht wieder in die Seilbahn einsteigen, was insbesondere dann ein Vorteil ist, wenn man bspw. nur ein 3-Stunden-Ticket gelöst hat, am Ende noch beim Rodelhaus oder der Wurmberg Alm einkehrt und dann zurück in den Ort muss.

So wird es nun darauf hinauslaufen, dass eine Einkehr immer von der Zeit abgeht und man zusehen muss, dass man es rechtzeitig zurück zur Seilbahn schafft. Hinzu kommt, dass das Drehkreuz der Seilbahn sich unten im Tal befindet und man somit die Fahrzeit mit einkalkulieren muss oder auf die Kulanz der Mitarbeiter in der Station angewiesen ist, die einen so durchlassen.

Wenn man sicher weiß, dass das eigene Ticket abgelaufen ist und man die Wahl hat runter zum PP Hexenritt zu fahren und dann mit dem Skibus irgendwann zurück in den Ort zu kommen oder einfach die Rodelbahn zu nehmen, dann kann ich mir durchaus vorstellen, wie sich die Meisten entscheiden werden.

Usul

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1364
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2693 am: November 25, 2019, 10:59:37 Vormittag »
Zitat
Ich bin auch erschrocken, welch kaufmännische Einstellungen offensichtlich tief in Dir drin stecken.

Warum erschrocken? Hier weiß jeder, dass ich Kaufmann bin...

Zitat
Mit diesen 12% kann man den Kapitaldienst für einen weiteren Ausbau kpmplett finanzieren

Gut verhandelt und ich bin eigentlich nicht dafür. Ich habe nie behauptet, dass die WSB keinen Ausbau finanzieren könnte

Vergleiche:
Oberwiesenthal , Höhe 911m-1215m, zwei Berge
Großer Arber, Höhe 1050m-1450m
Feldberg 950m-1450m
der Rest: von 800m-min. 1800m
Alles Gebiete, die in der Höhe anfangen, in der der Wurmberg aufhört. Wenn ich bedenke, wie knapp wir die letzten Jahre an der Temperaturgrenze, an der beschneit werden kann, macht das wirklich viel aus.

Das einzige, was ich zählen lasse, ist Willingen. Die machen einen echt guten Job. Auch wenn die auf 2,5 Bergen arbeiten. Ich mag Willingen echt. Ist mir deutlich lieber als Winterberg. Allerdings hast Du selbst gerade gesagt, dass Verkehrsprojekte von dritten bezahlt wurden. Und sie haben eines: Konkurrenz vor der Haustür.

Einzugsgebiet. Je nach Studie. Ich gebe zu, dass ich das Einzugsgebiet selbst berechnet haben nach der reilly converse Methode und kein Gutachter bin. Die RC Methode basiert auf Fahrzeit und Konkurrenzeckpunkten. Ohne das andere Gutachten zu kennen, braucht man nur an der Fahrzeit zu schrauben. Ich rechne Berlin für mich nicht mit ein, für Tagestouren zu weit weg. Damit fliegt Berlin nach reilly converse raus und Du bist sofort bei den von mir angegebenen 5fachen wert. Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.
Jetzt kannst Du argumentieren, dass bei einem großflächigen Ausbau der Wurmberg attraktiver wird und so eine deutlich höhere Anfahrtszeit bzw. mehr Übernachtungen rechtfertig. Damit hättest Du recht, nur dass ich dann wieder komme und sage, dass die Infrastruktur von Braunlage in Bezug von Hotellerie, Gastromomie und Verkehrsleitung zu den hochfrequentierten über dem Limit ist und gar nicht mehr zuläßt. Da hilft auch der von Dir geplante Parkplatz nur wenig, denn die Leute müssen immer noch übers Torfhaus und durch Braunlage.
Echte Abhilfe hätte nur der Schierker Ausbau in der ersten großen Planungsstufe geschaffen. Ein echter neuer Zugang mit komplett anderen Zufahrtsstraßen zum Gebiet mit 1-2 Bergen mehr. Ein echter Traum.
Hier muss ich fragen: hat die WSB ein Betrieb/Kooperation bei der ersten Planung schon abgelehnt? Meines Wissens nicht, sondern erst bei rudimentären Minimalplanung, die sich meines Erachtens nicht wirtschaftlich rechnen konnte. Und das kann ich wieder gut verstehen.

Zitat
Aber die WSB macht ja nicht mal alles innerhalb ihrer gegenwärtigen Möglichkeiten (Ausbaustufe 2)

Stimmt, ärgert mich auch maßlos als Kunde und ich mache an solchen Tagen das, was man meisten hilft. Ich stimme mit den Füße ab und komme nicht.

Zitat
Es bräuchte in BRL eine lokale Betreibergesellschaft aus regionalen Geschäftsleuten.

Füge die Stadt hinzu, so dass 51% lokal gehalten werden und ich stimme Dir voll zu.

Insgesamt sind wir bei Möglichkeiten und Ausbaubestrebungen sehr nah bei einander, auch wenn es nicht so scheint.
Aber: ich bin Kaufmann und spiele hier sehr gerne den Advocatus Diavoli.
Die WSB ist für mich primär ein Wirtschaftsbetrieb und ist nunmehr mehrheitlich in privater, nicht lokaler Hand. Da ist es nunmal legitim, ein Min/Max System zu fahren.

Ich sehe halt nicht, dass eine Privatgesellschaft aus ethischen Gründen ins Risiko gehen muss. Subventionsbedingungen werden ausgehandelt und festgelegt. Ist ein weiterer Ausbau in diesen festgelegt worden, muss dieser erfolgen oder Subventionen müssen zurück geführt werden. Gibt es keine vertragliche Festsetzung, ist dies auch kein Grund zu Beanstandung.

Die Stadt hat durch den durchgeführten Ausbau einen deutlichen Aufschwung, sofern hat sich ihr Engagement gelohnt. In sofern eine Win/Win Situation. Ein weiterer Ausbau wäre aus meiner wirtschaftlichen Perspektive ein Win / Lose zugunsten der Stadt. Und eigentlich sind wir nur hier wirklich anderer Meinung:
Hat der WSB Betrieber einer moralische Pflicht, einen weiteren Ausbau zu forcieren? Und das unter dem Gesichtspunkt der globalen Klimaerwärmung. Ich kann nicht entscheiden, ob der Wurmberg in 10 Jahren nicht zu niedrig ist, selbst für eine künstliche Beschneiung. Würdest Du privat ein paar Millionen riskieren wollen?

Zur Ethik: ich bin Einzelhändler. Ich bin mit all meinem Kapital all in. Es steckt in der Ware, die ich vorfinanzieren muß. Bankverbindlichkeiten konnten wir fast komplett zurückführen. DIe zinsen ahben uns fast aufgefressen. Billiges Geld gibt es nur für Immoblien. Wenn ein Einzelhändler Geld haben will, geht nciht unter 5% bei 200% Sicherheiten. Eher 7.5% . Ich könnte jetzt meine Firma an eine Kette verkaufen, vorher in einem Räumungsverkauf mein Geld wieder rausziehen. Von dem Erlös ein paar Jahre rund um die Welt skifahren gehen und mich danach für ungefähr das doppelte Gehalt woanders einstellen lassen. Manchmal frage ich mich, warum ich das nicht mache. Aber die Antwort ist genau die, die Du forderst: Ich bin lokal, ich mag meine Stadt, ich halte die Tradition meiner Familie hoch (ich bin die 5te Generation im Geschäft) und mindestens die Hälfte meiner Angestellten hätte keinen Job mehr. Nur das geht nicht ohne Emotionen und man kann Lokalpatriotismus nicht einfordern. Hier steckt unser einziger echter Unterschied. Du forderst diesen, ich lebe ihn auch, aber ich erwarte ihn nicht von anderen.
Das zusammen mit der Betrebung, hier bewußt einen argumentativen Gegenpol zu bringen... Ich wußte sofort, wie sehr ich dich anpiekse ;) . Und dann kommen immer sehr gute Argumentationen von Dir, so dass es Spaß macht, diese zu lesen.  8)

Die Lösung: es könnten sich alle Einzelhändler, Bürger, Stadt und Vermieter zusammentun, so 20-30 Millionen aufbringen und das Gebiet abkaufen ;) . Nochmal 20 Millonen einsammeln und den Ausbau finanzieren .

Gruß

Dirk

x86

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 543
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2694 am: November 25, 2019, 06:24:53 Nachmittag »
Hier muss ich fragen: hat die WSB ein Betrieb/Kooperation bei der ersten Planung schon abgelehnt? Meines Wissens nicht, sondern erst bei rudimentären Minimalplanung, die sich meines Erachtens nicht wirtschaftlich rechnen konnte. Und das kann ich wieder gut verstehen.
Warum nicht?

Werden flache Pisten generell eher gemieden?  :o ;)

playjam

  • Administrator
  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5152
    • E-Mail
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2695 am: November 25, 2019, 08:29:47 Nachmittag »
So so, statt das Skigebiet zu verbessern werden nun also die Talabfahrten aus dem Pistenplan gestrichen, es kommt nun endlich ein Skibus, der aber nicht zum Nachtskifahren / Après-Ski fährt und die Gäste weiterhin dazu zwingt mit dem einen Pkw hoch zum Hexenritt zu fahren und das Flutlicht-Angebot bleibt weiterhin auf bescheidenem Niveau.

[...]

Das ist in der Tat sehr schade. Es gibt einiges was man zum Thema Nachtskifahren am Hexenritt verbessern könnte. Die Schlepper-Piste ist prädestiniert für Kids. Da wäre es aus meiner Sicht naheliegend Angebote für die dazugehörigen Eltern und Großeltern anzubieten. Eine vernünftige etwas ambitioniertere Gastronomie am Abend a la Halali am Torfhaus würde auch die Nichtskifahrer anlocken. Ohne Skibus braucht man mir auch kein Apres-Ski Glühwein anbieten.

Ein Skigebiet ohne Talabfahrt... dazu schweig ich lieber.

Es ist mittlerweile unglaublich schwierig Personal in Braunlage zu finden. Vielleicht liegt es daran.

Falkenstein

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 587
    • Ferienwohnungen in Sankt Andreasberg
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2696 am: November 25, 2019, 10:57:19 Nachmittag »
@playjam: die Personalproblematik wird sicherlich nicht besser durch solche „Personalversammlungen“ wo lediglich der Rotstift präsentiert wird. Das ist demotivierend...

Jetzt wäre ein perfekter Zeitpunkt um zu investieren. Das Geld schmeißen die Kreditinstitute den Unternehmen zu sehr günstigen Konditionen hinterher.
Ein Ausbau der Flutlichtanlage wäre mit Sicherheit in kürzester Zeit wieder verdient. Das Flutlichtangebot wäre einfach eine günstige Möglichkeit die Frequentierung deutlich zu erhöhen.
Die Investitionskosten für eine Flutlichtanlage für einen Sportplatz liegen bei ca. 45-55 TEUR.
Bei einer Skipiste wahrscheinlich etwas mehr, aber das wäre eine sehr effiziente Lösung, um noch mehr Umsatz zu generieren und ein perfektes Flutlichtangebot zu schaffen. (Nur an dem kurzen Schlepper ist mir zu langweilig)
Der Ausbau der  Beschneiung am Nordhang könnte zu einer besseren Schneesicherheit führen, falls die Schneefallgrenzen weiter ansteigen und die Temperaturen wieder mal verrückt spielen.
Die Erhöhung der Kapazität  der Seilbahn und ggf. Westhangausbau wären dann noch das i-Tüpfelchen. Nur es sollte jetzt weiter gehen und nicht Stagnation eintreten.

@x86: in Winterberg wird nun der dritte 6er Sessellift auf dem Bremberg mit einer sehr blauen Piste gebaut... die Anfänger sind da in Massen anzutreffen. Von daher sind blaue Pisten doch sehr beliebt.
Ferienwohnungen in Sankt Andreasberg
www.haus-liftblick.de

STS

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1335
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2697 am: November 26, 2019, 12:17:33 Vormittag »
"Ein Skigebiet ohne Talabfahrt" das passt in die Kategorie "Wurmberg, das Skigebiet ohne Parkhaus und Schierke, das Parkhaus ohne Skigebiet" oder "Nationalparkwald ohne Bäume" oder das "blaue Planschbecken neue Mitte", ...

playjam

  • Administrator
  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5152
    • E-Mail
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2698 am: November 26, 2019, 07:06:35 Vormittag »
"Ein Skigebiet ohne Talabfahrt" das passt in die Kategorie "Wurmberg, das Skigebiet ohne Parkhaus und Schierke, das Parkhaus ohne Skigebiet" oder "Nationalparkwald ohne Bäume" oder das "blaue Planschbecken neue Mitte", ...

Oder falls man etwas positiver sehen möchte, "Wurmberg, der Berg welcher dem Ort einen großartigen Aufschwung gegeben hat".

Ich habe noch die Hoffnung, dass sich das alles weiter positiv entwickelt. Irgendwann bald sollte der Aufschwung auch in der Stadtkasse ankommen. Aus meiner Sicht ist jetzt vor allem die Stadt Braunlage gefragt, um die Rahmenbedingungen für Sonnenberg, Mattias-Schmidt-Berg und die kleineren Skihänge zu verbessern. Der Wurmberg allein kann den Bedarf im Winter selbst bei Vollausbau nicht decken.

Mwiggi

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 46
    • E-Mail
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2699 am: November 26, 2019, 07:22:05 Vormittag »
Ist es "offiziell", dass die Talabfahrten für Skifahrer und Snowboarder nicht mehr befahren werden dürfen?

Gruß Marc