Autor Thema: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2  (Gelesen 1158302 mal)

STS

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1340
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2790 am: Dezember 01, 2020, 01:03:32 Nachmittag »
Die Ergebnisse im Sauerland zeigen vor allem, es lässt sich im Mittelgebirge frühzeitig dauerhaft haltbarer Schnee produzieren, auch auf der Höhe des unteren Wurmberg oder am Bocksberg.
« Letzte Änderung: Dezember 01, 2020, 01:19:08 Nachmittag von STS »

harzsnow

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 318
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2791 am: Dezember 01, 2020, 01:30:04 Nachmittag »
Neuer Kühlturm!
...

Die Wurmbergseilbahn-Gesellschaft habe gerade in einen Kühlturm investiert, mit dem insgesamt 42.000 Kubikmeter Wasser aus dem Schnei-See heruntergekühlt werden können, berichtet der Betriebsleiter. Dann könnten die Pisten am Wurmberg bereits bei etwas wärmeren Temperaturen als die derzeit benötigten minus vier bis fünf Grad Celsius beschneit werden.

Eigentlich hatte das Unternehmen vor, in den nächsten Wochen für eine Grundbeschneiung der Pisten zu sorgen, die mit 150.000 Euro Kosten zu Buche schlage. „Wenn wir nicht öffnen dürfen, lohnt sich das natürlich nicht“, erklärt Brockschmidt. Noch habe er aber ein wenig Hoffnung, zumal er in den vergangenen Wochen Abstands- und Nutzungskonzepte für die Pisten in der Corona-Zeit erarbeitet habe.

Interessant. Der obige Auszug wurde ja anscheinend gekürzt: Stand sonst noch etwas Harz-relevantes in dem Artikel?

Usul

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1364
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2792 am: Dezember 01, 2020, 03:12:57 Nachmittag »
In dem Artikel nicht. Aber gestern stand in der GZ, das Rataj weiter in den Bocksberg investiert und eine zweite Sommerrodelbahn bauen wird.
Es wird wohl eine Bobbahn mit 5 Kreiseln (heute in der GZ liebevoll auch Kreiselmonster bezeichnet) und der Bikepark erweitert werden soll.
Zusätzliche Investition 2 Mio.€. Aber eigentlich gehört die Nachricht in einen anderen Thread...

Schneefuchs

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 795
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2793 am: Dezember 01, 2020, 03:34:39 Nachmittag »
Ein Lockdown-Bericht vom Wurmberg, keine besonderen Neuigkeiten:

https://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Harzer-Skigebiet-Wurmberg-beklagt-Corona-Verbot

snowie

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1337
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2794 am: Dezember 01, 2020, 04:02:13 Nachmittag »
An oder in der Wurmberg Alm sind auch Handwerker zu Gänge. Wäre schön, wenn diese mal komplett modernisiert wird.
Coole Neuigkeiten aus Hahnenklee!

Harzterix

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 192
    • E-Mail
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2795 am: Dezember 01, 2020, 05:13:38 Nachmittag »
@harzsnow:
Man wendet nur eine geringe Energiemenge für den Betrieb der Kühltürme auf, da die nötige Pumpe und die Lüfter nur Motoren mit relativ geringer Leistung haben.
Senkt man die Schneiwassertemperatur einige Grade ab, benötigt man weniger Zeit um die gleiche Menge Schnee zu produzieren wie mit "warmen" Wasser.
Die Leistung der Hochdruckpumpe, des Zentralkompressors und der Lüftermotoren in den Propellermaschinen ist viel viel höher, daher die einfache Rechnung: weniger Zeit mit hohen Leistungen ergibt trotz der vorher investierten Leistung in die Wasserkühlung eine Energieeinsparung.

Schneefreund

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 199
    • E-Mail
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2796 am: Dezember 01, 2020, 07:54:20 Nachmittag »
@harzsnow:
Man wendet nur eine geringe Energiemenge für den Betrieb der Kühltürme auf, da die nötige Pumpe und die Lüfter nur Motoren mit relativ geringer Leistung haben.
Senkt man die Schneiwassertemperatur einige Grade ab, benötigt man weniger Zeit um die gleiche Menge Schnee zu produzieren wie mit "warmen" Wasser.
Die Leistung der Hochdruckpumpe, des Zentralkompressors und der Lüftermotoren in den Propellermaschinen ist viel viel höher, daher die einfache Rechnung: weniger Zeit mit hohen Leistungen ergibt trotz der vorher investierten Leistung in die Wasserkühlung eine Energieeinsparung.
Genau. Die Erklärung ist etws länger:

1.
Auf dem Foto sieht man, dass es ein Doppelkühlturm ist. Bei Demaclenko findet man technische Daten. So ein Doppelturmurm braucht zwischen 20 und 30 kw/h. Es werden dort zwischen 40 und 60L Wasser die Sekunde von 7 Grad auf ein Grad heruntergekühlt.

2.
Eine Schneekanone braucht zwischen 20 und 27 kw/h, eine Lanze braucht um 2kw/h Der Einsatz der Kühltürme verringert diesen Energieverbraucht aber sehr stark.

3.
Man kann erst ab bestimmten Temperaturen technischen Schnee erzeugen. Wie kalt es genau sein muss hängt von ein paar Sachen ab.

Das erste ist die Feuchtkugeltemperatur. Die ist ein Wert der sich aus Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit bestimmt. Bei technischer Bescheiung braucht man eine Feuchtkugeltemperatur von -3 Grad.

Nullgrad reichen nicht, da ja noch das Wasser abkühlen muss. Und Wasser, was nur einen Grad warm ist, kühlt schneller ab, als Wasser, dass 3 Grad warm ist.
Bisher lag die Grenze am WSB dies bei -4 oder -5 Grad, da das Wasser im Teich sicher nicht immer 1 Grad hat.

Auch wenn die notwendige Temperatur vorhanden ist, kann der Schneeerzeuger (egal ob Kanone oder Lanze) nicht gleich die volle Schneemenge erzeugen. Der Durchsatz steigt, je kälter es wird. Der Unterscheid zwischen -3 und -4/-5 Grad soll über 50% mehr Leistung.

Also muss die Kanone eben weniger lange laufen, um die selbe Menge Schnee zu erzeugen. In dem Beispiel eben, braucht die Kanone nur 2/3 der Zeit, wenn dsa Wasser gekühlt ist. Wir sparen also ca. 1/3 der Energie. Wenn also 10 Kanonen mit 25 kw/h laufen (250kw/h) und nur 20 Lanzen (40kw/h) werden 290 kw/h verbraucht. Mit Kühlung werden ca. 96kw/h weniger verbraucht, davon müssen wir max 30 kw/h für den Turm abziehen. Wir sparen also ca. 66 kw/h. Das sind ca. 22% Energieersparniss!!!


(Änderungen haben nur das Format betroffen)

Schneefreund

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 199
    • E-Mail
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2797 am: Dezember 01, 2020, 07:56:30 Nachmittag »
Neuer Kühlturm!
[...]

Interessant, obwohl das die Ökobilanz des Skigebietes etwas herabsenkt.
Naja, hört sich komisch an, aber eigentlich wird sie besser!

Schneefreund

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 199
    • E-Mail
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2798 am: Dezember 01, 2020, 07:58:10 Nachmittag »
Stimmt, der ist tatsächlich recht dezent untergebracht — gut möglich wäre aber, dass der noch ein Stück weit unter die Erde reicht oder?
Laut Datenblatt sind die Dinger 3 Meter hoch. Das wird wohl alles sein, denke ich.

harzsnow

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 318
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2799 am: Dezember 01, 2020, 11:09:26 Nachmittag »
1.
Auf dem Foto sieht man, dass es ein Doppelkühlturm ist. Bei Demaclenko findet man technische Daten. So ein Doppelturmurm braucht zwischen 20 und 30 kw/h. Es werden dort zwischen 40 und 60L Wasser die Sekunde von 7 Grad auf ein Grad heruntergekühlt.

2.
Eine Schneekanone braucht zwischen 20 und 27 kw/h, eine Lanze braucht um 2kw/h Der Einsatz der Kühltürme verringert diesen Energieverbraucht aber sehr stark.

3.
Man kann erst ab bestimmten Temperaturen technischen Schnee erzeugen. Wie kalt es genau sein muss hängt von ein paar Sachen ab.

Das erste ist die Feuchtkugeltemperatur. Die ist ein Wert der sich aus Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit bestimmt. Bei technischer Bescheiung braucht man eine Feuchtkugeltemperatur von -3 Grad.

Nullgrad reichen nicht, da ja noch das Wasser abkühlen muss. Und Wasser, was nur einen Grad warm ist, kühlt schneller ab, als Wasser, dass 3 Grad warm ist.
Bisher lag die Grenze am WSB dies bei -4 oder -5 Grad, da das Wasser im Teich sicher nicht immer 1 Grad hat.

Auch wenn die notwendige Temperatur vorhanden ist, kann der Schneeerzeuger (egal ob Kanone oder Lanze) nicht gleich die volle Schneemenge erzeugen. Der Durchsatz steigt, je kälter es wird. Der Unterscheid zwischen -3 und -4/-5 Grad soll über 50% mehr Leistung.

Also muss die Kanone eben weniger lange laufen, um die selbe Menge Schnee zu erzeugen. In dem Beispiel eben, braucht die Kanone nur 2/3 der Zeit, wenn dsa Wasser gekühlt ist. Wir sparen also ca. 1/3 der Energie. Wenn also 10 Kanonen mit 25 kw/h laufen (250kw/h) und nur 20 Lanzen (40kw/h) werden 290 kw/h verbraucht. Mit Kühlung werden ca. 96kw/h weniger verbraucht, davon müssen wir max 30 kw/h für den Turm abziehen. Wir sparen also ca. 66 kw/h. Das sind ca. 22% Energieersparniss!!!


(Änderungen haben nur das Format betroffen)

Danke für die ausführliche Erklärung. Das ist ja schon erstaunlich. Das dürfte ja vor allem dann helfen, wenn es insgesamt sehr warme Temperaturen gibt wie beispielsweise in der letzten Saison!? Spart man damit auch noch Wasser, wenn man mit weniger und kalten Wasser mehr Schnee produzieren kann? (Wäre ja dann auch noch ein Vorteil, wenn man mehrfach beschneien muss)
Sollte das Schneiwasser schon von sich aus kalt genug sein, könnte man die Energie für die Kühltürme dann ja auch einsparen ....

Usul

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1364
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2800 am: Dezember 02, 2020, 10:38:01 Vormittag »
Ich hoffe, dass dadurch auch die Schnee-Qualität besser wird.
In der letzten Zeit wurde (verständlicherweise) so oft im Grenzbereich beschneit, dass teilweise mehr Wasser als Schnee auf der Piste ankam. Die Lanzen liefen eindeutig länger als -3 Grad. Einmal habe ich sogar 1 Grad plus gemessen, bevor sie ausgeschaltet wurden... Ich dusche gerne nach dem Skifahren, nicht beim Skifahren  ;D

Ich lag mehr als einmal auf der Nase, weil meine Skier instant stehen geblieben sind. Einmal habe ich die Piste hier im Forum auch für die ersten 90 Minuten für unbefahrbar deklariert. Dann war anscheinend das schlimmste Wasser etwas abgesickert.

Harzterix

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 192
    • E-Mail
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2801 am: Dezember 02, 2020, 05:27:52 Nachmittag »
Hallo Schneefreund, ich wollte absichtlich nicht zu sehr ins Detail gehen.
Aber wenn es dnn sein soll: du hast noch den Zentralkompressor für die Lanzen vergessen und die Hochdruckpumpe für die Beschneiung

Schneefreund

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 199
    • E-Mail
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2802 am: Dezember 02, 2020, 08:09:58 Nachmittag »
Hallo Schneefreund, ich wollte absichtlich nicht zu sehr ins Detail gehen.
Aber wenn es dnn sein soll: du hast noch den Zentralkompressor für die Lanzen vergessen und die Hochdruckpumpe für die Beschneiung
Stimmt, da gibt es noch mehr Verbraucher die mit Kühlturm weniger laufen...
Hab nur die paar Daten rausgesucht. Von wieviel kw/h reden wir denn zusätzlich?
« Letzte Änderung: Dezember 02, 2020, 08:11:45 Nachmittag von Schneefreund »

Pistenbully

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 732
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2803 am: Dezember 03, 2020, 10:25:55 Vormittag »
Neuer Kühlturm!
[...]

Interessant, obwohl das die Ökobilanz des Skigebietes etwas herabsenkt.
Naja, hört sich komisch an, aber eigentlich wird sie besser!
Das würde ich so nicht unterschreiben. Natürlich kann im bisherigen Grenzbereich mit Kühlturm effizienter beschneit werden als ohne Kühlturm. Aber möglicherweise entsteht durch den Kühlturm ein neuer Grenzbereich, also ein Temperaturbereich bei welchem ohne Kühlturm die Kanonen sonst gar nicht gelaufen wären.

(... erinnert mich ein wenig an den TV-Werbespot für eine  Stromtarif mit den "Geissens": "Je mehr Strom ich verbrauche, je mehr spare ich")

Nordharzer

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1798
Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #2804 am: Dezember 03, 2020, 10:46:27 Vormittag »
Neuer Kühlturm!
[...]

Interessant, obwohl das die Ökobilanz des Skigebietes etwas herabsenkt.
Naja, hört sich komisch an, aber eigentlich wird sie besser!
Das würde ich so nicht unterschreiben. Natürlich kann im bisherigen Grenzbereich mit Kühlturm effizienter beschneit werden als ohne Kühlturm. Aber möglicherweise entsteht durch den Kühlturm ein neuer Grenzbereich, also ein Temperaturbereich bei welchem ohne Kühlturm die Kanonen sonst gar nicht gelaufen wären.

(... erinnert mich ein wenig an den TV-Werbespot für eine  Stromtarif mit den "Geissens": "Je mehr Strom ich verbrauche, je mehr spare ich")

Also verschiebt sich der Grenzbereich ja eigentlich nur...?!