Autor Thema: Harz in der Presse  (Gelesen 819074 mal)

Max

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #2415 am: März 30, 2023, 10:44:27 Nachmittag »
Rein subjektiv würde ich auch sagen, dass in Braunlage inzwischen bei schlechtem Wetter / kein Schnee im Winter erheblich viel mehr los ist als noch vor 5 oder gar 10 Jahren, wobei sich das Schlechtwetterangebot seither eigentlich kaum nennenswert verbessert hat (eigentlich fällt mir hier nur die neue Boulderhalle ein, die tatsächlich ein Gewinn darstellt).

Ich denke eher, dass der Harz noch ein Stück weit von der Entwicklung durch / nach Corona profitiert ohne sich jedoch grundlegend weiterentwickelt zu haben. Wer behauptet, dass Schnee nicht nennenswert dazu beiträgt Gäste in den Harz zu locken hat offenbar noch nie versucht an einem schneereichen Wochenende einen Parkplatz dort oben zu bekommen. ;)

Mit (leicht neidischem) Blick auf das Sauerland müsste man wohl eher sagen, dass hier an vielen Stellen enorm viel Potenzial verschenkt wird. Man könnte auch sagen, dass Stillstand gerade im Bereich Tourismus eher Rückschritt bedeutet, insbesondere da die Konkurrenz nicht schläft. Mein Eindruck ist, dass im Harz die Konkurrenz noch immer in der direkten Nachbarschaft verortet wird, wohingegen ein Skigebiet wie die WSB alleine gegen einen Verbund wie die Wintersport-Arena Sauerland, die inzwischen ihr 20-jähriges Bestehen feiert, keinerlei Chancen hat.

manitou

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #2416 am: April 02, 2023, 12:42:56 Nachmittag »
"mit Blick auf das Vorjahr ist man zufrieden mit der Entwicklung"... pfeifen im Wald. Es bringt ja nichts, sich alarmistisch vor die Kameras zu stellen und wegen des drohenden Untergangs des Harzer Tourismusgewerbes um Hilfen aus Hannover/Brüssel zu jammern. Das würde nur zukünftige Gäste abschrecken.

Ohne den Artikel komplett zu kennen, empfinde ich die Zitatschnipsel ebenfalls eher als Schöngerede.

Mit Blick auf den Winter2021/22 sind wir für 2022/23 auch im Sauerland sogar sehr sehr zufrieden, auch wenn es wettertechnisch ein auf und ab war - und die vielen von den Medien auch noch aufgeblähten Krisen nicht unbedingt tourismusförderlich gewesen sind. Wir hatten im Jan. ein Plus von 10% und im Feb von 40% (letzen Winter konnte NL wg. Kinderquarantäne nicht kommen, daher hatten wir den schlechtesten Feb überhaupt) sind aber immer noch ca. 15% hinter dem Vor-Corona-Niveau.

Das mag im Harz vielleicht statistisch etwas positiver ausfalle, da ja BRL aufschwungbedingt in den Jahren vor Corona jedes Jahr seine Zahlen steigern konnte.

Fakt ist jedoch, dass die Leute im Winter zunehmend auf Sicht buchen - wenn Schnee da ist. Unser Seilbahnchef hat die Saison mit der Note 3+ bewertet - hat aber auch geäußert dass die Beschneiung diesen Winter so teuer wie noch nie ausfiel, weil 3x komplett neu angefangen werden musste - und das bei gestiegenen Strompreisen. Dieses Engagement der Seilbahn hat der Beherbergung und dem ganzen Ort jedoch den Winter gerettet (bzw. einen ingesamt guten beschert), denn die Buchungslage sah lange mau aus und kam überwiegend kurzfristig.

Rein subjektiv würde ich auch sagen, dass in Braunlage inzwischen bei schlechtem Wetter / kein Schnee im Winter erheblich viel mehr los ist als noch vor 5 oder gar 10 Jahren, ...
Wer behauptet, dass Schnee nicht nennenswert dazu beiträgt Gäste in den Harz zu locken hat offenbar noch nie versucht an einem schneereichen Wochenende einen Parkplatz dort oben zu bekommen. ;)

Sicherlich ist in BRL viel mehr los als vor 10 Jahren - das zeigt ja auch die Statistik. Man erinnere sich, wie es 2012/13 da noch ausgesehen hat. Der Modernisierungsboom setzte ja erst ungefähr ab diesem Zeitpunkt ein. Nichtsdestotrotz siehst Du völlig richtig hinsichtlich der Frequenterung bei guter Schneelage - die Tourismusverband will medial die Gäste einfach auf den Klimawandel einstimmen und den Harz als nicht schneeabhängig deklarieren, was auch richtig und berechtigt ist. Für den betroffenen Gastgeber liesst es sich emotional jedoch anders.
Hätte Brockschmidt im Herbst nicht so sehr medial rumgejammert, dann gäbe es keinen Grund zur Beschwerde. Wieviel er daduch jedoch touristisch kaputt gemacht hat, obwohl das Skigebiet doch beschneit und an vielen Tagen befahrbar gewesen ist, könnt nur Ihr Harzer Gastgeber einschätzen und entscheiden. Ein Schaden ist m.E. jedoch auf jeden Fall entstanden.

Daher nun meine Frage: Wie ist es bei Euch insgesamt gelaufen?!

playjam

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #2417 am: April 02, 2023, 01:55:54 Nachmittag »
[...]
Daher nun meine Frage: Wie ist es bei Euch insgesamt gelaufen?!

Diese Frage habe ich auch an unsere Nachbarn gestellt. Bis auf ein Gastgeber im Haus lief es erstaunlich schlecht. Bei mir ca. 30% des Umsatzes eines normalen Vor-Pandemie-Winters.

Pistenbully

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #2418 am: April 03, 2023, 02:59:33 Nachmittag »
Aus der  den Lokalnachrichten ist zu entnehmen, dass die Gastgeber im Harz trotz wenig Schnee mit Winter zufrieden (goslarsche.de, 29.03.2023) sind.

In den letzten Jahre (mal von Corona abgesehen) gab es vom Tourismusverband immer wieder Meldungen im Sinne von "Schneemangel im Harz ... Gastgeber dennoch zufrieden".  Natürlich sind sie das bisher gewesen, die Leute werden Ihre gebuchten Ferienwohnungen/Hotelzimmer ja oft nicht mehr los. Die Frage ist dann aber: Wer von denen bucht im nächsten Jahr wieder. Wie hier auch schon geschrieben wurde, die buchen zukünftig nur noch auf Sicht.

playjam

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #2419 am: April 04, 2023, 02:02:21 Nachmittag »
[...] In den letzten Jahre (mal von Corona abgesehen) gab es vom Tourismusverband immer wieder Meldungen im Sinne von "Schneemangel im Harz ... Gastgeber dennoch zufrieden".  Natürlich sind sie das bisher gewesen, die Leute werden Ihre gebuchten Ferienwohnungen/Hotelzimmer ja oft nicht mehr los. Die Frage ist dann aber: Wer von denen bucht im nächsten Jahr wieder. Wie hier auch schon geschrieben wurde, die buchen zukünftig nur noch auf Sicht.

Bei unseren Ferienwohnungen konnten die Gäste kostenfrei bis zum Anreisetag stornieren. Das haben die Gäste auch genutzt, als kein Wintersport möglich war. Gäste die kostenfrei stornieren können, buchen meist auch wieder für die nächste Saison.

Ungewöhnlich war die Stornierungswelle im Herbst für die Buchungen in der Wintersaison sowie das Ausbleiben von Anfragen (nicht nur bei mir) als genügend Schnee lag.

Ich sehe die Ursache eher als multikausal. Zum einen war das natürlich suboptimal was Betriebsleiter und Bürgermeister verzapft haben, aber aufgrund der Kostenexplosion fehlt einigen auch einfach das Geld für Urlaub. Dazu entstehen stetig mehr moderne und schicke Unterkünfte in Braunlage, die um die nicht im selben Maße steigende Gästeanzahl konkurrieren.

Pistenbully

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #2420 am: April 05, 2023, 09:47:51 Vormittag »
Öffentliche Anhörung im Bundestag (Ausschuss für Tourismus):  „Wintersport und Tourismus im Zeichen des Klimawandels“

https://www.bundestag.de/ausschuesse/a20_tourismus/anhoerungen/939010-939010

Sachverständige:
Max Hillmeier, Tourismusdirektor, Bad Hindelang Tourismus
Herbert John, Präsident, Bayerischer Skiverband e.V.
Wolfgang Langer, Bürgermeister, Braunlage
Julian Pape, Projektleiter, Wintersport-Arena Sauerland/Siegerland-Wittgenstein e.V.
Klaus Schanda, Leiter Vertrieb, Marketing und Kommunikation, Zugspitzbahn Bergbahn AG

Nordharzer

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #2421 am: April 05, 2023, 01:03:47 Nachmittag »
Öffentliche Anhörung im Bundestag (Ausschuss für Tourismus):  „Wintersport und Tourismus im Zeichen des Klimawandels“

https://www.bundestag.de/ausschuesse/a20_tourismus/anhoerungen/939010-939010

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Klaus Schanda, Leiter Vertrieb, Marketing und Kommunikation, Zugspitzbahn Bergbahn AG

Das wird doch wieder eine Hexenjagd der Grünen im Zeichen des Klimawandels!
Dann wird wohl auch bald der Wintersport verboten, bzw. dürfen dann nur noch über 80-jährige Skifahren!

Pistenbully

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #2422 am: April 18, 2023, 05:18:07 Nachmittag »
Ist vielleicht etwas "Off Topic" (obwohl es um eine Bergbahn geht) aber für den einen oder anderen vielleicht ganz interessant:

Die HSB schenken allen, die Ihr 49-Euro-Deutschlandticket bei der HSB kaufen eine einfache Fahrt mit der Brockenbahn (die übrigen Dampfzugstrecken der HSB sind beim Deutschlandticket ohnehin dabei, die Brockenbahn selbst jedoch nicht und die Fahrt ist sonst recht teuer).

https://www.hsb-wr.de/deutschlandticket/

playjam

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #2423 am: April 19, 2023, 06:13:52 Nachmittag »
Öffentliche Anhörung im Bundestag (Ausschuss für Tourismus):  „Wintersport und Tourismus im Zeichen des Klimawandels“

https://www.bundestag.de/ausschuesse/a20_tourismus/anhoerungen/939010-939010

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Klaus Schanda, Leiter Vertrieb, Marketing und Kommunikation, Zugspitzbahn Bergbahn AG

Die Stellungnahmen sind jetzt als PDF einsehbar:
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw16-pa-tourismus-wintersport-939080

Imho hat unser Bürgermeister Braunlage sehr gut vertreten. Seine Stellungnahme ist sehr lesenswert.

playjam

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #2424 am: April 19, 2023, 06:50:51 Nachmittag »
Öffentliche Anhörung im Bundestag (Ausschuss für Tourismus):  „Wintersport und Tourismus im Zeichen des Klimawandels“

https://www.bundestag.de/ausschuesse/a20_tourismus/anhoerungen/939010-939010

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Als Überraschungsgast war Carmen "die Schneelüge" De Jong mit dabei. Ihre Stellungnahme hat es in sich:
https://www.bundestag.de/resource/blob/943072/026c506a795fe17ef821d107721f8871/Stellungnahme_Carmen-de-Jong-Final-data.pdf
Zitat
[...] Der Winter 2022/23 zeigte auf dramatische Weise, dass die Pisteneröffnung auch in hochgelegenen Standorten wie Sölden in Österreich und Zermatt in der Schweiz nicht durch Kunstschnee gesichert werden konnte. [...]

Das hört sich für mich so an, dass Frau De Jong behauptet, dass die Wintersportsaison in diesem Jahr in Sölden und Zermatt ausgefallen ist.

Zitat
[...] Bereits 2013 wies (De Jong 2013, De Jong et al. 2017) darauf hin, dass der Wintersport im Harz
keine Zukunft hat. [...]

Hier die passende Antwort zu De Jong 2013:
Kritik: Auswirkungen von Klimawandel u. künstl. Beschneiung auf Wurmberg
Zitat
[...]
Das von de Jong dargelegte Erwärmungsszenario für den Harz geht um ein 10-faches über die pessimistischsten IPCC-Schätzungen hinaus und entspricht nicht dem aktuellen Konsens zum Klimawandel.
[...]
Die Aussage von de Jong lautet wörtlich "in 5 oder 10 Jahren" (S.3). Der Leser hat also die Wahl, ob frühestens 2017 oder spätestens 2022. Ich habe mich für 2017 entschieden, weil die Vorhersage noch eindeutiger anhand der IPCC-Daten als übertrieben dargestellt werden kann. Die Vorhersage, dass ab 2022 keine technische Beschneiung möglich sein soll, kann auch nicht mit den IPCC-Daten belegt werden.
[...]

Niemand kann ernsthaft behaupten, es sei glaubhaft, dass die WSB im Winter 2023/24 wegen der gestiegenen Temperaturen nicht mehr technisch beschneien wird können. Frau De Jong hat aber trotzdem den Mut genau dieses Paper in ihrer Stellungnahme als Beleg ihrer Fachkompetenz für Vorhersagen zu bringen.


Pistenbully

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #2425 am: April 19, 2023, 07:13:57 Nachmittag »
Niemand kann ernsthaft behaupten, es sei glaubhaft, dass die WSB im Winter 2023/24 wegen der gestiegenen Temperaturen nicht mehr technisch beschneien wird können. Frau De Jong hat aber trotzdem den Mut genau dieses Paper in ihrer Stellungnahme als Beleg ihrer Fachkompetenz für Vorhersagen zu bringen.

Naja, also so ganz unrecht hat die gute Frau ja nicht. Es geht final ja nicht darum ob eine Beschneiung technisch irgendwie möglich ist oder nicht sondern eher darum, ob diese noch wirtschaftlich ist. Viele kalte Tage über die Saison die immer wieder von einer Woche "warmen Regen" unterbrochen werden sind ein Problem für die Skigebiete. Ständig "grüne Weihnachten" sind auch ein Problem für die Skigebiete (selbst wenn im März Schnee liegt kann man das nicht mehr kompensieren). Und steigende Energiepreise sind auch ein Problem. Letztendlich ist es egal ob Frau de Jong übertreibt oder nicht: Fakt ist, dass die WSB schon jetzt viel zurückhaltender bei der Beschneiung agiert als früher.


Max

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #2426 am: April 19, 2023, 09:24:12 Nachmittag »
Ich bin auch sehr zufrieden mit der Stellungnahme von Herrn Langer — das passt soweit, wirkt unaufgeregt und insgesamt sehr sachlich. 👍

playjam

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #2427 am: April 20, 2023, 05:47:45 Vormittag »
Niemand kann ernsthaft behaupten, es sei glaubhaft, dass die WSB im Winter 2023/24 wegen der gestiegenen Temperaturen nicht mehr technisch beschneien wird können. Frau De Jong hat aber trotzdem den Mut genau dieses Paper in ihrer Stellungnahme als Beleg ihrer Fachkompetenz für Vorhersagen zu bringen.
Naja, also so ganz unrecht hat die gute Frau ja nicht. Es geht final ja nicht darum ob eine Beschneiung technisch irgendwie möglich ist oder nicht sondern eher darum, ob diese noch wirtschaftlich ist.

Nein, sie hat nachweislich unrecht. Deine Erinnerung an die Aussage von Frau De Jong scheint verblasst zu sein, daher hier nochmal:

Auswirkungen von Klimawandel und künstlicher Beschneiung auf Wurmberg und Winterberg, De Jong 2012
Zitat
Die niedrige Höhenlage und die steigenden Temperaturen lassen es fraglich erscheinen, ob die für die Herstellung von Kunstschnee erforderlichen Umweltbedingungen in 5 oder 10 Jahren noch an so vielen Tagen erreicht werden können, dass eine ausreichende Erstbeschneiung zum Saisonstart sowie die geschätzten 3 - 5 Nachbeschneiungen überhaupt realisiert werden können.

Da ist keine Abwägung zu finden, ob eine Beschnneiung wirtschaftlich sei, sondern ganz konkret hat Sie in Frage gestellt, ob überhaupt eine Erstbeschneiung aufgrund der Umweltbedingungen technisch möglich sei.

Zitat von: Pistenbully
Viele kalte Tage über die Saison die immer wieder von einer Woche "warmen Regen" unterbrochen werden sind ein Problem für die Skigebiete. Ständig "grüne Weihnachten" sind auch ein Problem für die Skigebiete (selbst wenn im März Schnee liegt kann man das nicht mehr kompensieren). Und steigende Energiepreise sind auch ein Problem. Letztendlich ist es egal ob Frau de Jong übertreibt oder nicht: Fakt ist, dass die WSB schon jetzt viel zurückhaltender bei der Beschneiung agiert als früher.

Selbstverständlich sind das alles Probleme. Ich bin der Überzeugung, dass die drastisch gestiegenen Energiepreise vor der Saison 2022/23 in Deutschland überwiegend durch Panik am Markt begründet sind. Die Äußerungen des Wirtschaftsministers haben eher Öl ins Feuer gegossen als beruhigt.

Trotzdem hat die WSB in der Saison 2022/23 nach eigenen Aussagen 3 mal eine Vollbeschneiung gemacht und hat mit 50 Betriebstagen ein wirtschaftlich positives Ergebnis erreicht.

Das größte Problem, welches die Wurmberg Seilbahn hat, ist der vom Nationalpark verursachte "Klimawandel": Durch den von ihm gewollten und rücksichtslos vorangetriebenen Waldumbau bläst der Wind von Bäumen ungebremst über den Harz hinweg. Die Seilbahn kann daher an vielen Tagen nicht betrieben werden.

Das sind jedoch alles Herausforderungen, die technisch gelöst werden können.

playjam

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #2428 am: April 20, 2023, 08:20:59 Nachmittag »
Öffentliche Anhörung im Bundestag (Ausschuss für Tourismus):  „Wintersport und Tourismus im Zeichen des Klimawandels“

https://www.bundestag.de/ausschuesse/a20_tourismus/anhoerungen/939010-939010

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Max Hillmeier, Tourismusdirektor, Bad Hindelang Tourismus
Herbert John, Präsident, Bayerischer Skiverband e.V.
Wolfgang Langer, Bürgermeister, Braunlage
Julian Pape, Projektleiter, Wintersport-Arena Sauerland/Siegerland-Wittgenstein e.V.
Klaus Schanda, Leiter Vertrieb, Marketing und Kommunikation, Zugspitzbahn Bergbahn AG

Die Stellungnahmen sind jetzt als PDF einsehbar:
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw16-pa-tourismus-wintersport-939080

Imho hat unser Bürgermeister Braunlage sehr gut vertreten. Seine Stellungnahme ist sehr lesenswert.

Mittlerweile ist die Videoaufzeichnung auf der Seite auch freigeschaltet.

Frau De Jong:
Zitat
[...] in Skigebiete wie Sauerland hat fast jede Piste ihre eigene Speicherbecken weil eben Wasser so ein großes Problem  ist [...]

playjam

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #2429 am: April 20, 2023, 09:25:31 Nachmittag »
Öffentliche Anhörung im Bundestag (Ausschuss für Tourismus):  „Wintersport und Tourismus im Zeichen des Klimawandels“

https://www.bundestag.de/ausschuesse/a20_tourismus/anhoerungen/939010-939010

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Max Hillmeier, Tourismusdirektor, Bad Hindelang Tourismus
Herbert John, Präsident, Bayerischer Skiverband e.V.
Wolfgang Langer, Bürgermeister, Braunlage
Julian Pape, Projektleiter, Wintersport-Arena Sauerland/Siegerland-Wittgenstein e.V.
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Die Stellungnahmen sind jetzt als PDF einsehbar:
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw16-pa-tourismus-wintersport-939080

Imho hat unser Bürgermeister Braunlage sehr gut vertreten. Seine Stellungnahme ist sehr lesenswert.

Mittlerweile ist die Videoaufzeichnung auf der Seite auch freigeschaltet.

Frau De Jong:
Zitat
[...] in Skigebiete wie Sauerland hat fast jede Piste ihre eigene Speicherbecken weil eben Wasser so ein großes Problem  ist [...]

Herr Langer weist darauf hin, der von Frau De Jong behaupteter Einfluß auf den Wasserhaushalt der Warmen Bode sei nicht feststellbar. (Anm.: Eine Auflage für die Wasserentnahme aus der Warmen Bode war die ständige Pegelmessung.)

Frau De Jong meint darauf hin Wurmberg sei komplett künstliche Lage. Das Speicherbecken sei auf dem Berggipfel und das gesamte Wasser wird von unterhalb hochgepumpt und dieses Wasser sei über viele Monate hinweig nicht verfügbar für die Natur. [...] bis zu 60% des Wasser geht verloren und - Nein - es gehe nicht an die gleiche Stelle zurück.