Ich möchte hier auf einige Beiträge eingehen, die in den letzten Tagen in Bezug auf Beiträge von mir geschrieben wurden .
Ich hatte die Vorbildrolle des Sauerlandes in Zweifel gezogen mit den Worten :
Das Sauerland wird ja hier immer als Vorbild genannt,aber da sollte man mal abwarten.Ich würde einiges darauf wetten,dass die riesengrosse Skiparty noch nicht annähernd abbezahlt ist.Sollte der Winter so schlecht bleiben wie z.Zt. wird das nicht ohne Konsequenzen bleiben.
Darauf antwortete Nordisch :
Und es gibt Annahmen, wie Du sie auch in den Raum gestellt hast, die nur Spekulation sind. Z.B. in Deinem letzten Post "Das Sauerland wird ja hier immer als Vorbild genannt,aber da sollte man mal abwarten.Ich würde einiges darauf wetten,dass die riesengrosse Skiparty noch nicht annähernd abbezahlt ist."
sowie:
Da fehlen einfach die Fakten
Ich habe tatsächlich keine Fakten genannt, das will ich nun nachholen.
Lt. Wikipedia wurde
zw. 2001 und 2012 ca. 75 Mio E in die Skigebiete investiert. Innerhalb dieser elf Jahre wurde
kontinuierlich Geld in den Ausbau gesteckt.
Das bedeutet, dass auch
kontinuierlich Kredite aufgenommen wurden, deren Rückzahlung sicherlich noch nicht komplett erfolgt ist. Das alles aus Eigenmitteln finanziert wurde ist ja kaum anzunehmen. Aufgrund der ständigen Neuinvestitionen und dem mit den Erweiterungen verbundenem Anstieg der Betriebskosten ist nicht anzunehmen dass, wenn man jetzt einen Schnitt machen würde, die Sauerland - Arena ( Lift- und Pistenbetreiber ) insgesamt im Plus ist. Dies ist eine persönliche Annahme (aus den vorgenannten Gründen) meinerseits.
User Manitou, der wohl im Sauerland engagiert ist, hat folgende Einschätzungen getroffen :
Ich bin zwar ab Freitag zwei Wochen im Allgäu, wo ich genug Schnee habe, doch ich mache mir langsam ernsthafte Sorgen um Willingen. Die nächsten zwei Wochen ist bis auf den kurzen Schneesturm auch im Sauerland eher keine Kälte vorausgesagt - und ein drittes Weihnachten in Folge ohne hinreichend Schnee und perfekten Skibetrieb kann sich das Sauerland touristisch nicht leisten
sowie :
Die Holländer halten sich bereits sehr mit Buchungen zurück. Ich hab noch nie einen so schlechten Dezember gehabt wie dieses Jahr und sogar noch 2von8 Wohnungen in der Weihnachtswoche frei, die sonst immer bereits spätestens im Nov. vorwiegend von Holländern ausgebucht ist.
und
In Winterberg gehen bereits Gerüchte über beorstehende Insolvenzen um..., da die so sehr vom Schnee abhängig sind um in den letzten Jahren insgesamt >50 Mio investiert wurden.
Diese Aussagen belegen ja, dass es schon seit
einiger Zeit durchaus Probleme gibt.
Die Sauerland - Arena hat aktuell den "Masterplan 2.0" herausgegeben. Darin kann man beispielsweise lesen :
Wir haben gemeinsam viel erreicht, doch die künftigen Bedingungen sind andere als noch vor zehn Jahren“, betont Michael Beckmann, Vorsitzender der Wintersport-Arena Sauerland.
und
Wertvolle Erkenntnisse vor dem Hintergrund des Klimawandels
Langjährige Wetteraufzeichnungen zeigen, dass die durchschnittliche Temperatur langsam steigt – mit entsprechenden Auswirkungen auf den Wintersport. Insbesondere der warme Winter 2006/2007 hat die Diskussion um den Klimawandel angeheizt. Andererseits ist der Wintersport ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region. Der Wintersport-Arena Sauerland ist daran gelegen, die Diskussion sachlich zu betreiben und die Prognosen mit Fakten zu untermauern.
Man
merkt im Sauerland , dass sich etwas verändert und versucht nun eine
angepasste Strategie für die
Zukunft zu entwickeln. Der ständige Verweis auf das Sauerland ist vor diesem Hintergrund nach meiner Meinung nicht geeignet, dem Wurmgergausbau (inkl. Beschneiung) eine erfolgreiche
Zukunft vorherzusagen, da hier noch ganz auf die alte Strategie (Lift - und Pistenaufbau + Beschneiung) gesetzt wird, die sich im Sauerland zunehmend als nicht mehr tragfähig erweist.
@ playjam
Ich habe mehrmals die Tragfähigkeit des Projektes aufgrund mangelnder Schneesicherheit angezweifelt. Dabei habe ich auf das
"Gutachten zur regionalwirtschaftlichenBedeutung des Projekts"
Bezug genommen. Ich glaube, in meinen vorherigen Beiträgen herausgearbeitet zu haben, dass dieses Gutachten nicht als neutral anzusehen ist, da der Gutachter zuerst einen politischen Leitfaden (Harz 2015 ) verfasst hat in dem dem das von
ihm selbst später geplante Wurmbergprojekt als möglicher Leuchtturm bezeichnet wurde. Zwischen diesen beiden Eckdaten ("Harz 2015" und Planung "Wurmberg") hat er auch noch die Machbarkeit und die Schneesicherheit des Ganzen in einem Gutachten belegt und zwar mit in meinen Augen unrealistischen Zielen :
Die primär mit dem Vorhaben verbundenen Zielsetzungen sind:
die Erhöhung der Schneesicherheit (=Gewährleistung des Betriebs durch eine ausreichende
Schneedecke zu wichtigen Saisonzeiten wie den Weihnachtsferien und
den Winterferien in Niedersachsen und den umliegenden Bundesländern sowie die
Gewährleistung eines durchgängigen Betriebs ohne Ausfalltage im Kernwinter zwischen
Weihnachten und Februar)
die Erhöhung der Anzahl der Betriebstage insgesamt von durchschnittlich 65 (Wert
für die letzten zehn Winter einschließlich 2010/11) auf durchschnittlich mindestens
110 Tage pro Winter.
sowie mit für mich äusserst zweifelhaften (nicht unterlegten) Behauptungen:
Im Ergebnis zeigten die genannten Studien, dass im Durchschnitt technisch 138 Betriebstage
pro Winter möglich wären. Selbst im extrem milden Winter 2006/07 wäre ein durchgehender
Skibetrieb vom 20. Dezember bis zum 15. April möglich gewesen (total 120
Tage). Selbst die pessimistischsten Szenarien des IPCC gehen für die kommenden 30 Jahre
nicht davon aus, dass ein Winter wie der von 2006/07 zum Regelfall wird36. Insofern ist
es höchst wahrscheinlich, dass die gesetzten Ziele erreicht werden können, zumal die
geplante Beschneiungsanlage sehr leistungsfähig ist.
Die o.g. Verflechtungen finanzieller Interessen können nicht als seriös bezeichnet werden. Das ift/Montenius kompetente Skigebietsplaner sind wird von mir in keinster Weise bezweifelt, nur dürfen sie vorher nicht auch als Gutachter für die geplanten Projekte auftreten. Diese Verflechtung ist doch das wirklich unseriöse an der Sache. Wenn sie (ift/Montenius) ein Gebiet (als Gutachter) für untauglich erklären, könnten sie dort auch kein Skigebiet planen. Also liegt
eines von zwei möglichen Ergebnissen (ja/nein)
mehr in ihrem Interesse als das andere. Ein Gutachter darf jedoch kein höheres Interesse an einem von mehreren möglichen Egebnissen haben.Das ist eigentlich eine Grundvoraussetzung für ein Gutachten.
Diese von einer Person (wintersportlicher Teil) verfassten Texte waren am Ende die Grundlage für die Unterstützung des Projektes in Millionenhöhe durch u.a. eine finanziell mit dem Rücken zur Wand stehenden Kommune. Als mündiger Bürger, als den ich mich sehe, kann man da schon sehr in's Stutzen kommen.
Ich hatte ja angemerkt,dass mir andere als die von mir o.g. Quellen, die die Schneesicherheit und Wirtschaftlichkeit des Projektes belegen sollen, nicht bekannt sind. Jetzt schreibst Du:
Das ist so ziemlich auf den Punkt gebracht: Auf der einen Seite sorgfältig ausgearbeitete Unterlagen mit best case, worst case Szenarien, auf der andern Seite das ganze Register der politischen Sprache: Aspekt Betonung, Auslassung, Übertreibung, FUD (keiner kann garantieren, dass nicht doch... ), etc.
Diese "sorgfältig ausgearbeiteten Unterlagen mit best case, worst case Szenarien" habe ich wahrscheinlich übersehen. Es wäre schön wenn Du einen Link o.ä. zur Verfügung stellen würdest. Diese Unterlagen würden mich natürlich sehr interessieren.
@ Nordisch
Du hast ja einiges zu Frau de Jongs
"Auswirkungen von Klimawandel und künstlicher Beschneiung auf Wurmberg und Winterberg "
angemerkt, wie z. Bsp.:
Entschuldigung, wenn ich mich aufrege, aber die Dame ist Professorin. Jeder Student bekäme eine solche Arbeit um die Ohren geschlagen.
Man sollte dazu sagen, dass es sich
nicht um eine
wissenschaftliche Arbeit handelt. Es ist die Zusammenfassung eines
populärwissenschaftlichen Vortrages für die Öffentlichkeit, nicht für Studenten.
Du hast Bezug genommen auf eine Grafik, auf der der "Temperaturtrend am Brocken" (linear),die "Temperatur Braunlage" (nicht linear und mit nicht erkennbarer
genauer zeitlicher Rasterung) und der "Gleitende Mittelwert über 7 Jahre" zu sehen ist (ich weiss leider nicht wie man Grafiken aus den Beiträgen einbinden kann oder überhaupt irgendeine Grafik).
Dazu hast Du u.a. bemerkt:
[Vom Jahres(!)mittel auf Wintertemperaturen, die Schneesicherheit (Zitat: "die Schneesicherheit im Winter [hat sich] erkennbar verschlechtert") oder die Möglichkeit einer Beschneiung zu schließen ist schlicht unmöglich/quote]
sowie:
Dazu möchte ich sagen, dass, sofern damit auch nur ein wenig mehr als die triviale Aussage belegt werden soll (das Klima wird im Mittel wärmer), ich dies als unwissenschaftlich (und damit unseriös) bezeichne.
Der Punkt ist aber. dass Frau de Jong doch nur genau diese "triviale" Aussage belegen wollte, denn sie schreibt unter die Grafik:
Die Erreichung einer „garantierten“ Schneesicherheit von mehr als 120 Tagen, wie sie in den planerischen Ausführungen zum Projekt „Wurmberg 2015“ zugesichert wird, ist vor diesem Hintergrund unwahrscheinlich. Auch ob die für einen wirtschaftlichen Skibetrieb den Aussagen der Planer zufolge erforderlichen 100 Tage am Wurmberg bzw. 90 Tage am Winterberg durch eine künstliche Beschneiungsanlage mittelfristig bei stetig ansteigenden Temperaturen (und steigenden Betriebskosten) gesichert werden können, erscheint höchst fraglich.
Natürlich ist das nicht mit Tageseinzeltemperaturen und allen möglichen anderen Daten unterlegt, aber ihre Aussage war ja nicht, dass eine Beschneiung unmöglich ist, sondern das eine wirtschaftliche Beschneiung unwahrscheinlich erscheint, wenn man die vom Investor in Bezug auf die Schneesicherheit formulierten Ziele zur Grundlage nimmt. Um dieses zu verdeutlichen, hat sie diese Grafik, die einen allgemeinen Erwärmungstrend im Brockengebiet zeigt, zu Hilfe genommen.
Ich kenne vom Investor keine einzige genaue Untersuchung die seine behauptete (wirtschaftliche) Schneesicherheit belegt. All die Daten dieD u von Frau de Jong einforderst habe ich vom Investor nicht gesehen. Ich hatte ja schon in einem Beitrag von vor ein paar Tagen geschrieben,dass ich natürlich nicht alle Unterlagen kenne und darum gebeten mich zu berichtigen, sollte es derartige belastbare Belege von Seiten des Investors geben. Bis jetzt kam aber nichts.
Jetzt nochmal zum Klima.
Du schreibst ja, dass die momentane Situation nichts mit dem Klima zu tun hat, sondern mit dem das Klima überlagernde Wetter. Aber auch wenn man "Wetter" als ein zeitlich und örtlich begrenztes meteorologisches Ereigniss sieht (momentan zu warm), so muss doch die Gesamtheit aller Wetterereignisse in der Summierung den klimatischen Trend widerspiegeln. Dieser Trend ist eine Erwärmung. Die lokale und zeitliche Verteilung der Wetterereignisse ist wahrschinlich schwierig vorherzusagen, aber grundsätzlich muss man eben mit mehr "zu warmen" Wetterereignissen rechnen. Vor diesem Hintergrund kann man das momentane "Wetter" sicherlich nicht einfach unabhängig vom allgemeinen Klimatrend sehen.
Noch ein paar Bemerkungen zur Wirtschaftlichkeit (in Bezug auf das Klima).
Du schreibst u.a.
Vom Jahres(!)mittel auf Wintertemperaturen, die Schneesicherheit (Zitat: "die Schneesicherheit im Winter [hat sich] erkennbar verschlechtert") oder die Möglichkeit einer Beschneiung zu schließen ist schlicht unmöglich.
sowie
Weil das Klima sich nicht von heute auf morgen ändert, ist ein 5 (oder von mir aus auch 10) Jahresmittel ein sehr gutes Werkzeug für eine Mittel-Prognose der nächsten 5 oder 10 Jahre.
Wie ich oben erwähnte, ist der entscheidende Punkt die gute Vorhersagbarkeit des Mittels.
Glücklicherweise ist nun dieser Mittelwert aber auch alles, was der Investor zur Planung braucht. Denn wenn er in einem Winter weniger einnimmt, aber in einem anderen mehr (warm, kalt), dann stimmt sein Ergebnis ja. Das einzige, was er berücksichtigen muss ist, dass er genug Rücklagen für ein paar warme Winter hat, falls die vor den kalten kommen.
Denn in diesen 5 - 10 Jahren bleibt das Klima praktisch genau gleich, sodass nur und allein das Wetter den Rahmen vorgibt.
Vereinfacht gesagt, entweder die Beschneiung hätte sich in den letzten 5 Jahren gerechnet, dann tut sie das auch in den nächsten 5. Oder sie rechnet sich nicht, aber dann hätte sie sich auch vorher schon nicht gerechnet.
Mit anderen Worten: Über 15 Jahre betrachtet kann man erwarten, dass im Schnitt ungefähr 6 Tage im Dezember unter -6°C (Berg) bzw. -3°C (Tal) liegen, was einen Hinweis darauf liefert, das ein Betrieb der Anlagen durchaus zu erwarten ist.
Du bestreitest die Tauglichkeit von Mittelwerten um auf die Schneesicherheit, die Wintertemperaturen und die (allgemeine) Möglichkeit der Beschneiung zu schliessen. Da stimme ich Dir vollstens zu. Frau de Jong hat ja auch genau diese Dinge nicht behauptet (s.o.).
Du führst jedoch zeitliche (in Bezug auf die Rentabilität) und meteorologische (in Bezug auf die Temperaturen) Mittelwerte an um die für Dich zu erwartende Wirtschaftlichkeit des Vorhabens zu belegen.Das ist natürlich ein Widerspruch in sich
Weil das Klima sich nicht von heute auf morgen ändert, ist ein 5 (oder von mir aus auch 10) Jahresmittel ein sehr gutes Werkzeug für eine Mittel-Prognose der nächsten 5 oder 10 Jahre.
Denn in diesen 5 - 10 Jahren bleibt das Klima praktisch genau gleich, sodass nur und allein das Wetter den Rahmen vorgibt.
Der Vorsitzende der Wintersport - Arena Sauerland bemerkt im "Masterplan 2.0":
Wir haben gemeinsam viel erreicht, doch die künftigen Bedingungen sind andere als noch vor zehn Jahren“, betont Michael Beckmann, Vorsitzender der Wintersport-Arena Sauerland.
sowie.
Hintergrund war der wetterbedingte Einbruch im Wintersporttourismus. Nach den starken 80er Jahren brachten die 90er nur noch schneearme Winter, die für sinkende Besucher- und Übernachtungszahlen verantwortlich waren.
Man sieht an diesen Aussagen sehr deutlich, das sich das Wetter eben nicht so einfach in betriebswirtschaftliche Zeiträume von 5 oder 10 Jahren pressen lässt. Die 80er waren gut, die 90er nicht.
Auch die Aussage.
Vereinfacht gesagt, entweder die Beschneiung hätte sich in den letzten 5 Jahren gerechnet, dann tut sie das auch in den nächsten 5. Oder sie rechnet sich nicht, aber dann hätte sie sich auch vorher schon nicht gerechnet.
kann man so nicht stehen lassen.
Wenn sich die Beschneiung in den nächsten 5 Jahren rechnen soll weil sie sich in den letzten 5 Jahren gerechnet hat, müsste sie sich automatisch auch in den übernächsten 5 Jahren rechnen und in den folgenden 5 Jahren und immer so weiter.Das ist wirklich keine brauchbare Grundlage für eine positive Zukunftsprognose, da sie den Temperaturanstieg (wie gross oder klein er auch sein mag) ausser Acht lässt.
Mittelwerte sind für den Betreiber wirklich keine brauchbare Hilfe, da sie die zeitliche Verteilung der Temperaturen nicht berücksichtigen. Wenn in einem Monat mit brauchbar scheinenden Mitteltemperaturen die Verteilung der Temperaturen sehr ungünstig ist (nachts Frost, am Tage Plusgrade oder starker Frost am Monatsanfang, gefolgt von starker Erwärmung und wieder Frost am Monatsende) kann man als Betreiber eine Menge Geld talwärts schicken.
Auch wird es schwierig bei wechselnden Bedingungen die oft angesprochenen Schneifenster zu finden und optimal zu nutzen. Auf dieses Problem hatte ja der Liftbetreiber aus St. Andreasberg hingewiesen.
Noch etwas zum Investor.
Im Forum wurde oft als "Beleg" für die Tragfähigkeit des Ausbaues die Tatsache genannt, dass jemand Millionen Euros in die Hände genommen hat. Dieses würde er ja niemals tun wenn das Konzept nicht funktionieren würde. Folgt man dieser Logik, hätte es noch niemals eine Pleite eines Investors geben dürfen. Jeder Investor trägt ein unternehmerisches Risiko.Man kann in einen gesättigten Markt investieren oder das eigene Produkt nicht richtig vermarktet haben oder was auch immer. In allen Fällen hat der Investor irgend etwas einfach falsch gemacht.
Ein aktuelles Beispiel ist Thyssen Krupp. Das Unternehmen investierte kräftig in ein Stahlwerk in Brasilien. Das Unternehmen machte alles "richtig", denn lt. Wikipedia tat das Unternehmen folgendes:
ThyssenKrupp beauftragte zu Projektbeginn die Unternehmensberatung McKinsey mit einer Machbarkeitsstudie, innerhalb welcher die Gesamtkosten für den Werksbau mit 1,9 Milliarden € kalkuliert wurden.
Passiert ist lt. Wikipedia folgendes:
Nach Presseberichten hat ThyssenKrupp mittlerweile 8 Milliarden Euro in das Vorhaben investiert.
ThyssenKrupp nahm Abschreibungen in Höhe von fast 2 Milliarden Euro auf das Stahlgeschäft in Brasilien vor und wies im Geschäftsjahr 2010/2011 einen Verlust von 1,8 Milliarden Euro aus.
Seit letztem Jahr sucht das Unternehmen händeringend einen Käufer für das Werk, bis jetzt erfolglos.
Wie man sieht kommen Fehlinvestitionen auch in weit grösserem Maßstab vor als es die Investitionen am Wurmberg darstellen.
Ich persönlich hätte mein Geld jedenfalls nicht in dieses Projekt gesteckt (wenn ich es denn hätte). Die Zeit wird zeigen wie tragfähig das Projekt ist. Wenn alles wunderbar für den Investor und die Kommune läuft, habe ich kein Problem damit zuzugeben dass ich mich gründlich geirrt habe.
Bitte weist mich auf offensichtliche Irrtümer oder fehlende Fakten hin. Meine Meinung ist nicht in Stein gemeisselt, sondern meine Schlussfolgerung aus den mir bekannten Fakten.
(Ich hoffe das die vielen Zitate richtig eingebunden sind.)