Das Klima wird sich wandeln, wobei es das schon immer getan hat. Bislang gibt es hauptsächlich Absichtserklärungen den Wandel positiv zu beeinflussen. Die entsprechenden Handlungen stehen noch aus und ihre Umsetzung ist nicht gesichert. Nach meinem laienhaftem Verständnis wird die langfristige Durchschnittstemperatur höher und das kurzzeitige Wetter wird häufiger Extrem enthalten, die dann auch noch stärker ausfallen. Momentan befinden wir uns einem solchen Extrem.
Dazu passend ein Zitat von einem gewissen Hr. Knolle aus dem angesprochenen NDR-Beitrag:
Natürlich wird es weiterhin Winter geben, aber der Winter wird nicht mehr der verlässliche touristische Faktor sein, auf den wir uns früher immer verlassen haben.
Da die Aussage keine Zeitangabe enthält, kann man der Aussage so zustimmen. Wo man sich zeitlich befindet, ist schwierig zu sagen und hängt auch stark vom betrachteten Ort und den ergriffenen Gegenmaßnahmen ab. Beispielsweise könnte man sich einigen, dass für Schulenberg der Punkt bereits überschritten ist. Für Wurmberg, Sonnenberg, Torfhaus und Schierke, wenn dort etwas gebaut werden sollte, ist man noch an dem Punkt, an dem man mit entsprechenden Hilfsmitteln eine ganz ordentlich (=nicht hundertprozentige) Schneesicherheit schaffen kann. Wie weit man mit den Hilfsmittel gehen will, ist Ansichtssache. Dazu ein paar denkbare Entwicklungsstufen am Beispiel Wurmberg:
Momentan hat man einen ungekühlten Speicherteich und eine hauptsächliche Lanzenbeschneiung auf Südhängen.
- Die Beschneiung zu Saisonbeginn, die auf Grund der folgenden Extremwettersituation sinnlos gewesen wäre, ist an einem zu warmen Speicherteich gescheitert. Eine Kühlung würde Abhilfe schaffen.
- Es wird weitesgehend mit Schneilanzen beschneit. Nach den Herstellerangaben (DemacLenko) schaffen die Top-Schneekanonen die doppelte Maximalleistung der Top-Schneilanzen. Die leistungsschwächeren Schneilanzen erreichen nur ein Viertel der Maximalleistung. Leistungstechnisch hat man am Wurmberg noch Verbesserungspotenzial.
- Die Südhänge sind der Sonne stäker ausgesetzt als vergleichbare Nordhänge. Der geplante Schierker Hang wäre ein Beispiel für einen denkbaren Nordhang, der aber nur einen eingeschränkt nutzbaren Vorteil bietet.
- Man kann sich auch in höhere Lagen begeben, in denen die Temperatur üblicherweise niedriger ist. Der bestehende Nordhang würde zusätzlich zur Nordausrichtung rund 150 Hohenmeter bringen.
- Um unabhängig von der Außentemperatur sowas wie Schnee zu produzieren gibt es Snowmaker.
- Um einem wegtauen von unten entgegenzuwirken, könnte man eine Bodenkühlung instalieren.
- Eine klimatisierte Skihalle wäre der letzte Schritt.
Die beiden letztgenannten sind für mein Empfinden zu viel. Einen Snowmaker könnte ich lokal (Nordhang mit Gondelbahnzubringer) wohl noch akzeptieren.
Man sollte sich nur davon verabschieden, dass das alpine Pistenskifahren eine rein naturbelassene Beschäfigung ist, die es wegen den Liften und der Präparierung ohnehin nicht ist. Ein Vergleich mit einer Eishalle, einem Erlebnisbad oder gar einem Freizeitpark ist zwar unpassenend, aber doch auch irgendwie passend.