Nur kleines Plus auf Großparkplatz Torfhaus: Gebührenerhöhung geplantNur kleines Plus auf Großparkplatz Torfhaus: Gebührenerhöhung geplant
16.09.2010
Nicht immer voll ausgelastet: Der Großparkplatz auf Torfhaus. An schwachen Tagen sind nur wenige der insgesamt 360 Stellplätze belegt. Foto: Ebeling
TORFHAUS. Die Probephase für die Bewirtschaftung des Großparkplatzes auf Torfhaus durch die Bergstadt Altenau endet zwar erst mit dem Silvesterfeuerwerk. Doch schon jetzt steht fest: Der erhoffte Knaller für die Kasse der Kommune wird es nicht werden.
Momentan sieht es vielmehr so aus, als wäre der Schuss fast nach hinten losgegangen. Denn bei einer Zwischenbilanz zum Stichtag 31. August errechnete die Verwaltung einen bescheidenen Überschuss in Höhe von rund 8.000 Euro.
Da selbst kühnste Optimisten nicht mehr davon ausgehen, dass in den noch verbleibenden vier Monaten der anvisierte Jahresgewinn in Höhe von 291.000 Euro auch nur annähernd zu erreichen ist, gilt es in politischen Kreisen bereits zum jetzigen Zeitpunkt als ausgemachte Sache, dass an der Gebührenschraube gedreht wird.
Das wurde in der jüngsten Sitzung des Altenauer Rates deutlich. Auch die Verwaltung der Samtgemeinde Oberharz machte in einem „Produktbericht“ bereits deutlich, dass die Erhöhung der Parkgebühren „nach Ablauf der Probephase unausweichlich“ ist.
In der zurzeit noch laufenden Probephase für den Parkplatz mit seinen insgesamt 360 Stellplätzen kassiert die Bergstadt von den Parkern 50 Cent pro Stunde und drei Euro für das Tagesticket. Auf der politischen Ebene ist nun die Verdoppelung der stündlichen Parkgebühr auf einen Euro im Gespräch. Das Tagesticket soll künftig mit fünf Euro zu Buche schlagen.
Es gebe zudem „zu viele Schwarzparker“, meint Altenaus Bürgermeister Alexander Ehrenberg. „Von Seiten der Bergstadt dringen wir daher auch darauf, die Überwachung zu verstärken.“ Zwischenzeitlich sei auch ein zusätzlicher Kontrolleur eingestellt worden, dessen Einsatz sich bereits bezahlt gemacht habe.
Unter dem Strich holte die Samtgemeinde seit Beginn der Probephase im Dezember 2009 rund 9.000 Euro an Verwarnungsgeldern herein.
Doppeltes Pech für die Bergstadt Altenau: Auf der einen Seite haben die Schwarzparker sie um die Gebühren gebracht, auf der anderen Seite hat sie aber auch nichts vom Verwarnungsgeld. Dieses bleibt aus haushaltsrechtlichen Gründen bei der Samtgemeinde.
Quelle:
Goslarsche Zeitung 17.9.2010Na sowas. Da zahlen die bösen Autofahrer doch einfach die Parkgebühren nicht wie erwartet. Weil sie womöglich auf den Trichter gekommen sind, dass man vielleicht nur ein paar Minuten hält oder einfach nicht bezahlt oder am Großparkplatz Torfhaus auch vorbei fahren kann, wenn man das Geld sparen möchte oder muss. Dem bisher "erwirtschafteten" Überschuss in Höhe von 8.000 Euro hat man dabei höchstwahrscheinlich weder die Personalkosten des eigens für diesen Zweck eingestellten Kontrolleurs noch den Verwaltungsaufwand gegenübergestellt, d.h. bei Unterstellung eines Totalkostenansatzes ist die Maßnahme tief defizitär!
Wie vorher nicht anderes zu erwarten, hat die "Bewirtschaftung" des Großparkplatzes Torfhaus also zu einer "Lose-Lose-Situation" geführt: Torfhaus wird nun wahrscheinlich von weniger Touristen angefahren, und Geld fließt auch nicht in die Kommunenkassen.
"Typisch Harz" ist nun die Unbelehrbarkeit der Kommunalfürsten: Wenn die Autofahrer teure Parkgebühren nicht zahlen wollen, dann machen wir sie halt
sauteuer. Ob dann wohl mehr Autofahrer fürs Parken auf dem Großparkplatz Torfhaus bezahlen werden? Ich denke, ich weiß die Antwort ...