Nun ist die Skisaison 2013/2014 auch für mich beendet. Zurück bleibt die Erinnerung an einen großenteils enttäuschenden Winterverlauf mit Schneemangel und zu hohen Temperaturen in den deutschen Mittelgebirgen und am Alpennordrand. Dafür ersoff die Alpensüdseite förmlich im Schnee, aber dort kommt man halt nicht mal eben so hin. Festzuhalten ist, dass es normal ist, dass die Schneehöhen in den Alpen und Mittelgebirgen unterschiedlich verteilt sind. Mal sind die Westalpen im Vorteil und mal die Ostalpen, und diesmal hatte ausnahmsweise die Alpensüdseite Glück und der Nordrand und die deutschen Mittelgebirge Pech. Kommentar eines Skiliftbetreibers aus der Presse: "Ärgern bringt nichts."
Angefangen hat die Skisaison für mich bereits
am 23. November 2013 mit einem ersten Skiausflug an die nahe Schwarzwaldhochstraße, wenn auch bei noch nicht wirklich überzeugenden Bedingungen.
Seibelseckle.
Am
4. Dezember folgte an der Schwarzwaldhochstraße der erste Flutlichtskiabend der noch jungen Saison.
Hundseck.
Am
7. und 8. Dezember ging es auf Firmenskifahrt, diesmal nach Sölden. Am ersten Tag war das Wetter mäßig und die oberste Etage blieb gesperrt, aber der zweite Tag machte das wieder wett. Die Naturschneelage in Sölden war mager.
Sölden, Rettenbachferner.
Sölden, Blick zum Pitztaler Gletscher.
Am
15. Dezember konnte ich eine Spätnachmittags- und Flutlichtfahrt an die Schwarzwaldhochstraße einlegen.
Hundseck.
Am 30. Dezember folgte der einzige Familien-Skiausflug der Weihnachtsferien. Schneemangelbedingt wählten wir den Hochschwarzwald aus und hatten Glück - wir erwischten einen der raren Neuschneetage. Wie schon in der Vorjahren vermieden wir die Massenschlacht am Feldberg und
genossen Skifahren mit wenig Andrang im benachbarten Muggenbrunn und Todtnauberg.Muggenbrunn.
Todtnauberg.
An
Neujahr 2014 führte mein traditioneller Solo-Skiausflug bei Prachtwetter nach Oberstdorf ans Fellhorn und ans Nebelhorn.
Fellhorn.
Nebelhorn.
Der Januar 2014 war ansonsten mein unergiebigster Skimonat. Weil vor der Haustür "nichts ging" und Dauerinversion im Mittelgebirge den Vorfrühling einkehren ließ, fuhr ich nur
am 25. Januar für einen Tagesausflug an den Meiringer Hasliberg in den Berner Alpen und erwischte dort zufällig gute Bedingungen.
Meiringen-Hasliberg mit Blick auf Berner Viertausender und den Brienzersee.
Am
1. Februar erlaubte Neuschnee endlich wieder einen Skitag mit dem Nachwuchs an der Schwarzwaldhochstraße am Ruhestein. So schnell wie er gekommen war, war der wenige Schnee kurze Zeit später wieder weg.
Ruhestein.
Am
14. Februar konnte ich den letzten Neuschneefall für einen Flutlichtabend an den leeren Skihängen der Schwarzwaldhochstraße nutzen. Danach ging im Nordschwarzwald schon bald nichts mehr.
Mehliskopf.
Am 28. Februar starteten wir nach Tirol zur Zwischenübernachtung in den Skiurlaub. Am
1. März besuchten wir auf der Anreise die Axamer Lizum, Austragungsort von Alpinski-Wettbewerben der Innsbrucker Olympischen Winterspiele 1964 und 1976. Ein nettes Tagesskigebiet mit tollem Blick ins Inntal.
Axamer Lizum gegen Karwendelgebirge und Inntal.
Die Faschingswoche vom
1. bis 8. März verbrachten wir zum zweiten Mal in Lanersbach im Tuxertal. Ein guter Standort für Pistenkilometerfresser. Leider war es diesmal spürbar voller als an Fasching 2013, und das Wetter war wesentlich schlechter. Die letzten beiden Urlaubstage verbrachten wir bei Prachtwetter auf dem 20 Minuten entfernten Hintertuxer Gletscher in toller hochalpiner Szenerie.
Lanersbach bzw. Zillertal 3000 ... meistens sah das Wetter so aus ...
... aber auch mal so ...
... oder so mit Blick zum Hintertuxer Gletscher.
Olpererlifte am Hintertuxer Gletscher.
Kaum zurückgekehrt, ging es für mich vom 13.-16. März schon wieder auf die jährliche, viertägige Soloskifahrt. Die führt mich traditionell stets dorthin, wo Schnee und Sonne anzutreffen sind - im März 2014 also keinesfalls an die schneearme Alpennordseite. Die Meldungen über die größten Schneemengen waren aus Kärnten und Oberitalien gekommen. Kärnten erschien mir arg weit, also wurde es eine Skigebiete-Tour bestehend aus einem Tag Graubünden, zwei Tagen Veltlin und der Heimfahrt über den Tonalepass. Im Graubündener Oberhalbstein besuchte ich am
13. März erstmals Savognin und
Bivio vor dem Julierpass. Beide Skigebiete beeindrucken vor allem durch große räumliche Weite. Im oberitalienischen Veltlin ging es
am 14. März von der Talhauptstadt Sondrio ins nahe Chiesa in Valmalenco, wo mich neben der imposanten Schneelage die Skigebietstopographie und die landschaftliche Impression begeisterten. Anschließend fuhr ich bei Sommerski-artigen Temperaturen
im relaxten Waldskigebiet der Passhöhe von Aprica. Der zweite Veltliner Skitag führte mich
am 15. März in den Weltcup-Ort Bormio mit dem Skigebiet Bormio 3000 und
ins benachbarte Santa Caterina Valfurva. Von Bormio hatte ich mir mehr versprochen, Santa Caterina Valfurva konnte ich als sportlich-anspruchsvolles Kleinskigebiet kennenlernen. Am letzten Tag der Soloskifahrt, dem
16. März, besuchte ich das Skigebiet am Passo Tonale, über den man ins Trentino und zur Brennerautobahn fährt. Dort hat mir das nordseitige Skigebiet am Passo Paradiso bzw. dem Presenagletscher gut gefallen, wogegen ich mit dem übererschlossenen, flachen Südhang-Gebiet wenig anfangen konnte, wenn man vom tollen Panorama der vergletscherten Adamellogruppe absieht.
Große Weite in Savognin.
Große Weite in Bivio. Fast keine Leute im Gebiet.
Landschaftliche Impression von Chiesa in Valmalenco ...
... und so viel Schnee im Skigebiet, dass diese Sesselbahn ohne Schaufeln eine Zwischenstation auf dem Dach der Alphütte bekommen hätte.
Entspanntes Waldskifahren in Aprica ...
... und ebenfalls unglaublich viel Schnee dort!
Bormio.
Santa Caterina Valfurva.
Passo Tonale, Südseite.
Passo Tonale, Paradiso (Nordseite).
Meinen letzten Alturlaubstag aus dem Vorjahr nutzte ich
am 27. März nach 70 cm Neuschnee für den Erstbesuch des Skigebiets Garmisch Classic. Das Gebiet ist landschaftlich beeindruckend, vermag jedoch die Erwartungshaltung, die man an das Skigebiet eines Olympia- und Weltcup-Standorts stellt, wegen ungeeigneter Topographie und teilweise heillos veralteter Infrastruktur nicht ansatzweise zu erfüllen.
Garmisch Classic, Längenfelderbahn. Im Tal taute der Neuschnee schon wieder weg.
Garmisch Classic, Osterfelderlift.
Am
17. April konnten wir den Abschluss unserer Skisaison endlich wieder traditionsgemäß im Zentralschweizer Engelberg am Titlis begehen. Bei wolkenlosem Wetter genossen wir einmal mehr den gewaltigen Kontrast zwischen Gletscherpulverschnee und dem frühsommerlichen Grün 2000 Höhenmeter tiefer.
Grün-Weiß-Kontrast über 2000 Höhenmeter beim Saisonabschluss in Engelberg am Titlis.
Die Bilanz des Winters 2013/2014:
24 Skitage und 0 Rodeltage, geschuldet hauptsächlich der Tatsache, dass in den nahen Mittelgebirgen wochenlang kein Wintersport möglich war, der Liftbetrieb rekordverdächtig früh eingestellt werden musste und der Alpennordrand vorwiegend enttäuschende Bedingungen bot. Ganze 6 Mittelgebirgstage kamen zusammen, aber immerhin der Besuch von 19 verschiedenen Skigebieten (davon 10 Erstbesuche).
Der vorangegangene Winter hatte 33 Skitage und 2 Rodeltage geboten, davon 15 Mittelgebirgstage, und insgesamt 30 verschiedene Skigebiete mit 15 Erstbesuchen. Entsprechend bin ich mit der Saison 2013/2014 nicht ganz zufrieden, auch wenn ich mit einigen Alpenfahrten gemessen am schlechten Winterverlauf das beste aus der Situation herausholen konnte.
Der Winter 2014/2015 muss und wird wieder besser werden ... die Hoffnung stirbt zuletzt!