@playjam: Den Ökostrom sehe ich kritisch, da der Strom meistens in der Schweiz, Österreich, usw. über Öko-Zertifikate gekauft wird. Es gibt nur wenige Stadtwerke die tatsächlich auch den Strom vor Ort produzieren.
Ein tolles Beispiel ist die Nebelhornbahn in Oberstdorf. Die produziert ihren Strom selbst und im Winter werden die Rohrleitungen für die Beschneiungsanlage genutzt.
Im Harz könnten unterirdische Wasserspeicher für Pumpspeicherkraftwerke auf den (Ski-) Bergen angelegt werden.
Im Sommer könnten diese zur Netzstabilität beitragen und im Winter könnten diese für die Schneeproduktion genutzt werden, wie in Oberstdorf:
23.03.2011 · OBERSTDORF
Neues Kraftwerk an der Mittelstation der Nebelhornbahn in Betrieb genommen
Wasserkraft treibt Seilbahn an
Elektrizität · Ein jetzt in Betrieb gegangenes Wasserkraftwerk an der Mittelstation Seealpe der Nebelhornbahn erzeugt im Jahr in etwa so viel Strom, wie die Seilbahn mit drei Sektionen (Talstation-Seealpe-Station Höfatsblick-Gipfel) jährlich verbraucht. Das Besondere: Die Hauptpumpleitung für die Beschneiung des Nebelhorn-Skigebiets wird für die Produktion von Strom durch Wasserkraft genutzt, wenn die Schneekanonen nicht laufen.Genutzt wird die Rohrleitung für die Beschneiung meist nur von der zweiten Novemberhälfte bis Ende Januar/Anfang Februar. In der restlichen Zeit läuft nun das Wasser des Faltenbachs durch das Hauptrohr der Beschneiungsanlage nach unten. Nach einem Höhenunterschied von gut 200 Metern erreichen maximal 100 Liter Wasser pro Sekunde das kleine, unscheinbar im Wald versteckte Turbinenhaus.
550000 Euro investiert
Dort wird vom Wasser eine Turbine mit 16 Schaufeln angetrieben. «Mit der Leistung von etwa 700 000 Kilowattstunden Strom können wir die Hauptbahn betreiben», schildert Alfred Spötzl, Technischer Leiter der Nebelhornbahn. Nach seinen Worten hat das Unternehmen rund 550000 Euro in das Wasserkraftwerk investiert.Entscheidend sei weniger die Wassermenge, sondern die große Fallhöhe, erläutert Nebelhornbahn-AG-Vorstand Peter Schöttl. Die Stromproduktion durch Wasserkraft sieht er nach eigenen Worten als «ideale Ergänzung» der Bergbahn-Geschäftsfelder. Normalerweise hoffe eine Bahn natürlich auf gutes Wetter und damit viele Fahrgäste. «Künftig freuen wir uns dann auch über Regen als Energierzeuger», so Schöttl schmunzelnd.
Bach versickert
Aus Sicht des Naturschutzes gab es bei der Realisierung des Wasserkraftwerks praktisch keine Probleme. Denn ab der Wasserfassung Kalter Brunnen oberhalb der Bahnstation Seealpe versickert der Faltenbach in einer Kiesschicht. Erst viel später tritt er auf dem Weg zu Tal hinter der Seealpe wieder an die Oberfläche. Unterhalb des neuen Wasserkraftwerks Seealpe ist ein weiteres Wasserkraftwerk der Gemeinde Oberstdorf im Bau, das rund zehn Mal mehr Energie erzeugen soll.
Nach Angaben von Alfred Spötzl hat die Nebelhornbahn in den vergangenen Jahren 4,7 Millionen Euro in die Beschneiung investiert. Dazu zählt insbesondere die Talabfahrt von der Seealpe bis nach Oberstdorf. Diese war früher oft nur in wenigen Wochen pro Saison nutzbar, kann jetzt aber bis ins Frühjahr hinein befahren werden. Derzeit ist sie immer noch in bestem Zustand. Beschneit wird ab der Seealpe auch die rund fünf Kilometer lange Naturrodelbahn ins Tal.
Quelle:
http://www.all-in.de/nachrichten/rundschau/Neues-Kraftwerk-an-der-Mittelstation-der-Nebelhornbahn-in-Betrieb-genommen;art2757,947099Ökonomie und Ökologie. Das macht Sinn.