Autor Thema: Waldbrände im Harz  (Gelesen 8130 mal)

Pistenbully

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Re: Waldbrände im Harz
« Antwort #15 am: September 04, 2022, 11:25:03 Nachmittag »

Schön, dass die Medien über die Wasserentnahme aus dem Schneiteich berichten, somit wird den Ökospinnern ordentlich Wind aus den Segeln genommen!

Ich rechne eher damit, dass der Waldbrand zukünftig als Sündenbock für die zerstörten Wälder herhalten muss. Das die Wälder bereits vor dem Brand alle tot waren wird man wahrscheinlich den Touristen nicht erzählen.

STS

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Re: Waldbrände im Harz
« Antwort #16 am: September 04, 2022, 11:52:54 Nachmittag »
NDR Beitrag zeigt die Dimension des Hubschraubereinsatzes, der leider heute Nacht erstmal Pause machen muss.

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Brocken-150-Hektar-Wald-brennen,hallonds75328.html
« Letzte Änderung: September 04, 2022, 11:55:35 Nachmittag von STS »

Max

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Re: Waldbrände im Harz
« Antwort #17 am: September 05, 2022, 09:01:29 Vormittag »
Wir waren Gestern auch im Harz wandern und haben das Feuer bzw. eher die Rauchentwicklung und den Einsatz der Hubschrauber aus der Distanz gesehen.

Grundsätzlich ist es ganz schlimm, was dort passiert und es ist absehbar, dass wir uns wohl in den kommenden Jahren darauf einstellen können, dass es häufiger zu Großbränden kommt. Man kann am Ende des Tages nur hoffen, dass dabei auch künftig keine Menschen zu schaden kommen und sich die Natur dort irgendwann erholt.

Ansonsten gebe ich Manitou uneingeschränkt recht und es war und ist tatsächlich unverantwortlich, dass der NP stur an seiner Ideologie festhält. Was wurde vor Jahren schon gewarnt, dass diese Entscheidung dazu führen würde, dass die Waldbrandgefahr aber auch die Gefahr von Sturzfluten im Harzvorland massiv steigen würden — hören wollte es aber niemand und auch die Presse hat sich stets willig auf die Seite von BUND, Nabu, NP & Co. geschlagen ohne kritische Stimmen ernsthaft zu Wort kommen zu lassen.

Gleiches gilt für den Speicherteich am Wurmberg, der von genau den selben Leuten massiv kritisiert wurde. Wir waren jedoch Gestern auch am Oderteich und wenn man sich anschaut wie wenig Wasser dort aktuell drin ist, sollte man der WSB für den Bau des Teichs dankbar sein, denn sonst würde es dort schlecht aussehen.

Machen wir uns nichts vor, wir sind in Deutschland und das Thema Haftbarkeit für den NP oder die Verantwortlichen kann man wohl getrost abhaken. Ich finde aber, dass man an diesem Beispiel nur zu gut sehen kann, was passiert, wenn der moralische Zeigefinger einiger sich gegen rationales Denken und gesunden Menschenverstand durchsetzt. Beispiele gibt es dafür gibt es in der aktuellen Politik leider schon wieder zu Genüge, aufwachen wird man wie üblich jedoch vermutlich erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Mir ist bei der Wanderung Gestern übrigens erneut aufgefallen, wieviele Zigarettenstummel auf den Wegen zu finden sind und ich frage mich teilweise ernsthaft, wie man angesichts einer derart angespannten Waldbrandsituation auf die selten dämliche Idee kommen kann mit einer Kippe im Wald unterwegs zu sein. Wenn man keine halbe Stunde aushalten kann ohne sich so ein Ding anzustecken, dann sollte man vielleicht besser Zuhause bleiben — aber so viel zum Thema gesundem Menschenverstand… ::)

playjam

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Re: Waldbrände im Harz
« Antwort #18 am: September 05, 2022, 09:14:34 Vormittag »
[...]
Mir ist bei der Wanderung Gestern übrigens erneut aufgefallen, wieviele Zigarettenstummel auf den Wegen zu finden sind und ich frage mich teilweise ernsthaft, wie man angesichts einer derart angespannten Waldbrandsituation auf die selten dämliche Idee kommen kann mit einer Kippe im Wald unterwegs zu sein. Wenn man keine halbe Stunde aushalten kann ohne sich so ein Ding anzustecken, dann sollte man vielleicht besser Zuhause bleiben — aber so viel zum Thema gesundem Menschenverstand… ::)

Unabhängig von der Waldbrandgefahr haben Zigarettenstummel nichts in der Landschaft zu suchen. Die sind Gift für die Pflanzen- und Tierwelt. Bitte ausdrücken, mitnehmen und ordentlich entsorgen.


playjam

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Re: Waldbrände im Harz
« Antwort #19 am: September 05, 2022, 09:21:13 Vormittag »
Heute aus der Goslarschen. Die Primärquelle habe ich leider nicht gefunden:
Zitat
„Die Fehlentscheidung, die in den letzten Jahren im Umgang mit dem Totholz getroffen wurde, macht uns heute sehr, sehr ängstlich. Es ist für uns als Schierker nicht nachvollziehbar, dass das Totholz hier liegen bleibt. Es gab auch mal Aussagen wie „Totholz brennt nicht“. Nun gehe ich mit dem Nationalpark keine Kompromisse mehr ein. Seit 30 Jahren wurden wir an der Nase herumgeführt. Wir leben hier, wir arbeiten hier und nun schütze ich kein Totholz oder keinen Borkenkäfer mehr. Es reicht, ich habe die Nase voll. Für mich ist das Maß voll. Ich erwarte klare Konsequenzen von der Landesregierung." - Schierkes Ortsbürgermeisterin Christiane Hopstock gegenüber dem MDR

Ich fürchte, die klare Konsequenz wird sein, dass leider keine Dampfloks fahren dürfen ab der niedrigsten Warnstufe. So zumindest die Forderungen der Tourismusgegner in den sozialen Medien.

Max

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Re: Waldbrände im Harz
« Antwort #20 am: September 05, 2022, 09:40:11 Vormittag »
Heute aus der Goslarschen. Die Primärquelle habe ich leider nicht gefunden:
Zitat
„Die Fehlentscheidung, die in den letzten Jahren im Umgang mit dem Totholz getroffen wurde, macht uns heute sehr, sehr ängstlich. Es ist für uns als Schierker nicht nachvollziehbar, dass das Totholz hier liegen bleibt. Es gab auch mal Aussagen wie „Totholz brennt nicht“. Nun gehe ich mit dem Nationalpark keine Kompromisse mehr ein. Seit 30 Jahren wurden wir an der Nase herumgeführt. Wir leben hier, wir arbeiten hier und nun schütze ich kein Totholz oder keinen Borkenkäfer mehr. Es reicht, ich habe die Nase voll. Für mich ist das Maß voll. Ich erwarte klare Konsequenzen von der Landesregierung." - Schierkes Ortsbürgermeisterin Christiane Hopstock gegenüber dem MDR

Ich fürchte, die klare Konsequenz wird sein, dass leider keine Dampfloks fahren dürfen ab der niedrigsten Warnstufe. So zumindest die Forderungen der Tourismusgegner in den sozialen Medien.

Hört sich erstmal richtig an und wäre sehr wünschenswert, aber die Frage ist eher, warum man sich 30 Jahre lang vom NP an der Nase herumführen lässt, um erst dann zu dieser Erkenntnis zu kommen.

Nachdem der Brand gelöscht ist und es im Herbst dann hoffentlich etwas ruhiger zugeht sollte man ernsthaft überprüfen, wer an welcher Stelle welche Verantwortung hatte und ggf. auch Konsequenzen daraus ziehen. Das betrifft trotz der sehr vernünftigen Ansage an den NP ausdrücklich auch Frau Hopstock selber, die nun lange genug involviert war und sich das mit angeschaut hat.

Max

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Re: Waldbrände im Harz
« Antwort #21 am: September 05, 2022, 04:30:21 Nachmittag »
Gerade gab es im MDR-Fernsehen einen interessanten Bericht dazu.

Die Löschflugzeuge aus Italien sind nun vor Ort und helfen aus, ferner gibt es wohl die Vermutung, dass das Feuer gleich an 4 Stellen gleichzeitig ausgebrochen ist, welche nicht in Windrichtung lagen, sodass bereits weg. Brandstiftung ermittelt wird.

STS

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Re: Waldbrände im Harz
« Antwort #22 am: September 05, 2022, 06:28:48 Nachmittag »
...Dabei haben die Besatzungen der beiden Bundespolizeihubschrauber bei 118 Anflügen unter Nutzung sogenannter "Bambi-Buckets" mehr als 156.000 Liter Löschwasser abgeworfen...

Info über die Anzahl der Flüge 2er Hubschrauber gestern bis heute Nachmittag im GZ Live Ticker

playjam

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Re: Waldbrände im Harz
« Antwort #23 am: September 05, 2022, 08:09:22 Nachmittag »
Es wurde eine Sondergenehmigung erteilt, um den See am Wurmberggipfel zu befüllen, damit ausreichend Löschwasser für die Feuerkatastrophe im Nationalpark vorhanden ist.

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« Letzte Änderung: September 06, 2022, 03:30:56 Nachmittag von playjam »

Nordharzer

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Re: Waldbrände im Harz
« Antwort #24 am: September 05, 2022, 08:20:43 Nachmittag »
Es wurde eine Sondergenehmigung erteilt, um den See am Wurmberggipfel zu befüllen, damit ausreichen Löschwasser für die Feuerkatastrophe im Nationalpark vorhanden ist.

(Dateianhang Link)

Wo bleibt der Aufschrei von Knolle?!?

Max

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Re: Waldbrände im Harz
« Antwort #25 am: September 05, 2022, 08:27:42 Nachmittag »
Es wurde eine Sondergenehmigung erteilt, um den See am Wurmberggipfel zu befüllen, damit ausreichen Löschwasser für die Feuerkatastrophe im Nationalpark vorhanden ist.

(Dateianhang Link)

Wo bleibt der Aufschrei von Knolle?!?

Der springt bestimmt schon im Quadrat, aber die Lösung ist in der momentanen Situation die einzig Richtige.

Hoffentlich hilft das Wetter im Laufe der Woche auch endlich in Form von etwas Regen nach…

playjam

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Re: Waldbrände im Harz
« Antwort #26 am: September 05, 2022, 08:31:47 Nachmittag »
Es wurde eine Sondergenehmigung erteilt, um den See am Wurmberggipfel zu befüllen, damit ausreichen Löschwasser für die Feuerkatastrophe im Nationalpark vorhanden ist.

(Dateianhang Link)

Wo bleibt der Aufschrei von Knolle?!?

Der springt bestimmt schon im Quadrat, aber die Lösung ist in der momentanen Situation die einzig Richtige.

Hoffentlich hilft das Wetter im Laufe der Woche auch endlich in Form von etwas Regen nach…

Ist schon heftig, aber am Brocken verbrennen Tiere. Von daher sehe ich das auch so.

STS

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Re: Waldbrände im Harz
« Antwort #27 am: September 06, 2022, 04:05:32 Nachmittag »
Der Waldbrand im Harz hat sich unterirdisch weiter ausgebreitet. Wie am Dienstag festgestellt wurde, sind nun statt 150 insgesamt 160 Hektar betroffen..


https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Waldbrand-am-Brocken-hat-sich-unterirdisch-ausgebreitet,brocken568.html

playjam

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Re: Waldbrände im Harz
« Antwort #28 am: September 06, 2022, 08:09:15 Nachmittag »
Eben flogen die beiden Löschflugzeuge wieder in Formation zum Braunschweiger Flughafen über das östliche Ringgebiet hinweg.

x86

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Re: Waldbrände im Harz
« Antwort #29 am: September 07, 2022, 12:29:04 Vormittag »
Ich war gestern auch mal da...die Technik ist schon beeindruckend, dennoch ist das Wasser der Hubschrauber wohl nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Oben standen auch Brockschmidt und der BM von Braunlage. Wie ich gehört habe, sollen bis gestern 1600 cbm Wasser entnommen worden (habe da aber meine Zweifel, da die Hubschrauber wohl nur max. 2 cbm transportieren können). Auf jeden Fall konnte der Pegel des Sees konstant gehalten werden.
Ich habe auch einen der Feuerwehrleute mal gefragt, warum man das Ganze nicht ganz NP-treu sich selbst überlässt. Er sagte, dass man davon ausgeht, dass sich das Feuer dann weiter ausbreitet und auch auf die Ortslagen von z. B. Ilsenburg, Wernigerode oder Schierke (je nach Windrichtung und -stärke) übergreifen könnte. Mit entsprechenden Folgen für Mensch und Material.

Das Argument von einem der NP-Leute, dass nicht nur das Totholz brennt, sondern auch die noch lebenden Fichten  (die offenbar gegen den Käfer resistent sind), stimmt übrigens auch, der Brand erstreckt sich auch auf die noch lebenden Bäume.

Ein Einheimischer Wanderer sagte auch, dass viele in der Gegend mit dem NP unzufrieden seien und er es für plausibel halte, dass manche dann auch zur Brandstiftung bereit sind, um dem schlechten optischen Waldzustand ein Ende zu bereiten - der Erfolg dieser Strategie darf indes bezweifelt werden.

Zwei Touristen aus dem süddeutschen Raum zeigten sich auch vom Zustand & Management des Waldes am Brocken erschüttert (unabhängig vom Brand).