Autor Thema: Wintersport und Tourismus mit Blick auf den Klimawandel  (Gelesen 6130 mal)

playjam

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Wintersport und Tourismus mit Blick auf den Klimawandel
« am: April 05, 2023, 01:08:19 Nachmittag »
Öffentliche Anhörung im Bundestag (Ausschuss für Tourismus):  „Wintersport und Tourismus im Zeichen des Klimawandels“

https://www.bundestag.de/ausschuesse/a20_tourismus/anhoerungen/939010-939010

Sachverständige:
Max Hillmeier, Tourismusdirektor, Bad Hindelang Tourismus
Herbert John, Präsident, Bayerischer Skiverband e.V.
Wolfgang Langer, Bürgermeister, Braunlage
Julian Pape, Projektleiter, Wintersport-Arena Sauerland/Siegerland-Wittgenstein e.V.
Klaus Schanda, Leiter Vertrieb, Marketing und Kommunikation, Zugspitzbahn Bergbahn AG

Au waia, ich hoffe Herr Langer wurde ausreichend geschult und ihm steht ein Medienberater zur Seite.

Was soll bei den Themen schon herauskommen:

Zitat
Die Themenschwerpunkte zur Anhörung sind:
  • Zukunft des Wintersports/Wintertourismus bis zur 1000-Meter-Grenze mit Blick auf den Klimawandel
  • Reaktion anderer Länder auf den Schneemangel in den Wintersportregionen (Erkenntnisse/Fakten/Zahlen)
  • Ganzjahreskonzepte für den Tourismus in den Wintersportregionen und Diversifizierung des Angebotes
  • Nachhaltigkeit beim Wintersportangebot

Ginge es wirklich um Wintersport im Zeichen des Klimawandels, wären folgende Themen viel wichtiger:

  • technische Lösungen zum Erhalt des alpinen Wintersport Angebotes
  • technische Lösungen zum Erhalt des nordischen Wintersport Angebotes
  • kostengünstige Stromproduktion im Wintersportort zum Betrieb der Wintersportanlagen
  • kostengünstige Wärmeproduktion im Wintersportort zum Betrieb des Gastgewerbes
  • Beseitigung von naturschutzrechlichen Hindernissen zur Neuerschließung von natürlich schneesicheren Wintersportgebieten (ähnlich dem Beschleunigungsgesetz für Windkraftanlagen)

Denkanstöße:

Bispingen ist unter der 1000-Meter-Grenze.

Bispingen hat ein Ganzjahreskonzept.

Bispingen plant mit eigener Photovoltaik und Windenergie im Jahr 2025/2026 komplett autark und weder von der Strombörse noch von der Bundesregierung abhängig zu sein.

Nachhaltigkeit bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Das Abbauen von Liftanlagen schränkt die Möglichkeiten zukünftiger Generationen sehr stark ein.

Nordharzer

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Re: Wintersport und Tourismus mit Blick auf den Klimawandel
« Antwort #1 am: April 05, 2023, 01:16:11 Nachmittag »
Öffentliche Anhörung im Bundestag (Ausschuss für Tourismus):  „Wintersport und Tourismus im Zeichen des Klimawandels“

https://www.bundestag.de/ausschuesse/a20_tourismus/anhoerungen/939010-939010

Sachverständige:
Max Hillmeier, Tourismusdirektor, Bad Hindelang Tourismus
Herbert John, Präsident, Bayerischer Skiverband e.V.
Wolfgang Langer, Bürgermeister, Braunlage
Julian Pape, Projektleiter, Wintersport-Arena Sauerland/Siegerland-Wittgenstein e.V.
Klaus Schanda, Leiter Vertrieb, Marketing und Kommunikation, Zugspitzbahn Bergbahn AG

Au waia, ich hoffe Herr Langer wurde ausreichend geschult und ihm steht ein Medienberater zur Seite.

Was soll bei den Themen schon herauskommen:

Zitat
Die Themenschwerpunkte zur Anhörung sind:
  • Zukunft des Wintersports/Wintertourismus bis zur 1000-Meter-Grenze mit Blick auf den Klimawandel
  • Reaktion anderer Länder auf den Schneemangel in den Wintersportregionen (Erkenntnisse/Fakten/Zahlen)
  • Ganzjahreskonzepte für den Tourismus in den Wintersportregionen und Diversifizierung des Angebotes
  • Nachhaltigkeit beim Wintersportangebot

Ginge es wirklich um Wintersport im Zeichen des Klimawandels, wären folgende Themen viel wichtiger:

  • technische Lösungen zum Erhalt des alpinen Wintersport Angebotes
  • technische Lösungen zum Erhalt des nordischen Wintersport Angebotes
  • kostengünstige Stromproduktion im Wintersportort zum Betrieb der Wintersportanlagen
  • kostengünstige Wärmeproduktion im Wintersportort zum Betrieb des Gastgewerbes
  • Beseitigung von naturschutzrechlichen Hindernissen zur Neuerschließung von natürlich schneesicheren Wintersportgebieten (ähnlich dem Beschleunigungsgesetz für Windkraftanlagen)

Denkanstöße:

Bispingen ist unter der 1000-Meter-Grenze.

Bispingen hat ein Ganzjahreskonzept.

Bispingen plant mit eigener Photovoltaik und Windenergie im Jahr 2025/2026 komplett autark und weder von der Strombörse noch von der Bundesregierung abhängig zu sein.

Nachhaltigkeit bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Das Abbauen von Liftanlagen schränkt die Möglichkeiten zukünftiger Generationen sehr stark ein.

Gute Ansätze! Vielleicht sollten wir eine Forums-Delegation entsenden…

Leider wird genau das Gegenteil wieder herauskommen…. Verbote, Verbote, Verbote! Diese Regierung wirtschaftet dieses Land zu Grunde!

manitou

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Re: Wintersport und Tourismus mit Blick auf den Klimawandel
« Antwort #2 am: April 08, 2023, 05:58:31 Nachmittag »
Ginge es wirklich um Wintersport im Zeichen des Klimawandels, wären folgende Themen viel wichtiger:

  • technische Lösungen zum Erhalt des alpinen Wintersport Angebotes
  • technische Lösungen zum Erhalt des nordischen Wintersport Angebotes
  • kostengünstige Stromproduktion im Wintersportort zum Betrieb der Wintersportanlagen
  • kostengünstige Wärmeproduktion im Wintersportort zum Betrieb des Gastgewerbes
  • Beseitigung von naturschutzrechlichen Hindernissen zur Neuerschließung von natürlich schneesicheren Wintersportgebieten (ähnlich dem Beschleunigungsgesetz für Windkraftanlagen)

Denkanstöße:

Bispingen ist unter der 1000-Meter-Grenze.

Bispingen hat ein Ganzjahreskonzept.

Bispingen plant mit eigener Photovoltaik und Windenergie im Jahr 2025/2026 komplett autark und weder von der Strombörse noch von der Bundesregierung abhängig zu sein.

Nachhaltigkeit bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Das Abbauen von Liftanlagen schränkt die Möglichkeiten zukünftiger Generationen sehr stark ein.

Gute Ansätze! Vielleicht sollten wir eine Forums-Delegation entsenden…

Leider wird genau das Gegenteil wieder herauskommen…. Verbote, Verbote, Verbote! Diese Regierung wirtschaftet dieses Land zu Grunde!

Das würde ich nicht so schwarz sehen.
Unbestreitbar müssen sich Destinationen unter 1000m ü.NN. Gedanken machen um Alternativen im Zuge des Klimawandels. Playjams Kriterien klingen eher nach "Brechstange gegen den Niedergang" Der Aussschuß hat schon die passenden - weil betroffenen- Leute ausgesucht. Ich mutmaße mal ungefähr folgende Argumentation:
  • Der BSV wird allgemein argumentieren, dass der Wintersport im Bay. Alpenraum aufrechterhalten werden muss, da zu viele Arbeitsplätze dranhängen. Man wird für Unterstützung und erhaltende Investitionen in Höhenlagen werben, die noch lange Wintersport ermöglichen.
  • GaPa Classics geht bis auf 700m runter und als Ausgleich für kürzere Saisonzeiten im Classic-Skigebiet wird sich die BZB eine Beschneiung des Platts und Fördermittel für den Wandel wünschen um GaPa von Advent bis Ostern skisicher halten zu können.
  • Bad Hindelang/Oberjoch ist zwar 1200m hoch, aber wegen Wassermangel haben die eine schwache Beschneiung, die im Zuge der Erwärmung trotz Nordwesthang nicht standhalten kann. Oberjoch ist im Gegensatz zu Bad Hindelang (unten) auf Winter angewiesen und werden wahrscheinlich Existenzbedrohung vortragen ohne Wasserzuleitung und Ausbau der Beschneiung. Bei der Hanglage könnten die mit einer schlagkräftigen Beschneiung a la Ofterschwang noch ziemlich lange durchhalten.
  • Julian Pape wird ungefähr argumentieren, dass man in Winterberg dank der starken Beschneiungsanlage standhalten kann, man jedoch gleichzeitig in Ganzjahresaktivitäten investiert. Man wird sich mehr Unterstützung wünschen, um Destination und Gäste langsam gleitend auf andere Zeiten einzustimmen., d.h. die brauchen die Beschneiung noch die kommenden 25 Jahre, weshalb sie gefördert werden soll, denn die NL-Winterabhängigkeit von knapp 50% lässt sich so schnell nicht kompensieren.
  • Was wird jedoch BRL vortragen? Bringt uns einen guten Investor und befreit uns von dem Schwaben? Erlöst uns von den Restriktionen des NP? Kommt alles zu spät...
    BRL kann nur noch für Infrastrukturförderungen werben, welche den Ganzjahrestourismus fördern. Jene hat BRL jedoch verdient, denn die sind nach dem Entfall der Zonenrandförderung gegenüber dem Ostharz ganz schön gekniffen.

Fazit: der Tenor von allen wird sein, dass man den Wintersport noch die nächsten 20 Jahre bestmöglich sichern muss, bei gleichzeitiger Förderung von Alternativen, damit sich die Destinationen und Gäste auf eine langfristige Umstrukturierung einstellen können - andernfalls wären zu viele Existenzen gefährdet.

playjam

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Re: Wintersport und Tourismus mit Blick auf den Klimawandel
« Antwort #3 am: April 09, 2023, 10:52:05 Vormittag »
  • Was wird jedoch BRL vortragen? Bringt uns einen guten Investor und befreit uns von dem Schwaben? Erlöst uns von den Restriktionen des NP? Kommt alles zu spät...
    BRL kann nur noch für Infrastrukturförderungen werben, welche den Ganzjahrestourismus fördern. Jene hat BRL jedoch verdient, denn die sind nach dem Entfall der Zonenrandförderung gegenüber dem Ostharz ganz schön gekniffen.

Braunlage (Ort) ist mit Angeboten für die Schneefreie Zeit schon recht gut aufgestellt:

  • Schwimmbad
  • Öffentliche Sauna
  • Eislaufhalle
  • Tennisplätze
  • Tennishalle
  • Kletterhalle
  • Shopping
  • Ausgehmöglichkeiten von günstig bis exklusiv

Sicherlich haben viele dieser Anlagen etwas Modernisierungsstau, aber auch als diese noch top-modern waren, haben diese es nicht vermocht die Gäste im Winter anzulocken.

Da bin ich sehr gespannt, welches Wunderheilmittel vorschlagen wird.

Max

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Re: Wintersport und Tourismus mit Blick auf den Klimawandel
« Antwort #4 am: April 09, 2023, 12:58:13 Nachmittag »
  • Was wird jedoch BRL vortragen? Bringt uns einen guten Investor und befreit uns von dem Schwaben? Erlöst uns von den Restriktionen des NP? Kommt alles zu spät...
    BRL kann nur noch für Infrastrukturförderungen werben, welche den Ganzjahrestourismus fördern. Jene hat BRL jedoch verdient, denn die sind nach dem Entfall der Zonenrandförderung gegenüber dem Ostharz ganz schön gekniffen.

Braunlage (Ort) ist mit Angeboten für die Schneefreie Zeit schon recht gut aufgestellt:

  • Schwimmbad
  • Öffentliche Sauna
  • Eislaufhalle
  • Tennisplätze
  • Tennishalle
  • Kletterhalle
  • Shopping
  • Ausgehmöglichkeiten von günstig bis exklusiv

Sicherlich haben viele dieser Anlagen etwas Modernisierungsstau, aber auch als diese noch top-modern waren, haben diese es nicht vermocht die Gäste im Winter anzulocken.

Da bin ich sehr gespannt, welches Wunderheilmittel vorschlagen wird.

Die genannten Möglichkeiten sind zwar vorhanden, aber wenn man ehrlich ist gibt es nahezu alles davon auch in anderen Städten oder Regionen ohne dass man dazu extra nach Braunlage fahren müsste (Boulder- und Eishalle vielleicht mal ausgenommen, wobei auch diese Angebote häufig in größeren Städten schon vorhanden sind). Hinzu kommt, dass weder die Tennisanlage noch das Hallenbad oder die Sauna wirklich hervorstechen würden und für sich genommen Gäste anlocken können.

Was bleibt sind viele Angebote in der Natur, welche jedoch nahezu alle stark vom Wetter abhängen, wobei hier nicht einmal nur Schnee der Faktor wäre, sondern zunehmend auch Sturm bzw. Wind. Eine Wanderung zum Brocken bspw. kann auch bei Nebel und Regen eine stimmungsvolle Sache sein, aber auch vor dem Betreten der Wälder während & Tage nach einem Sturm wird (zurecht) gewarnt. Fällt das weg bleiben im Oberharz tatsächlich nicht mehr sehr viele Möglichkeiten und es dürfte schnell langweilig werden.

In der näheren Umgebung gibt es noch einige Höhlen & Bergwerke, die man sich auch bei schlechtem Wetter anschauen kann und durchaus lohnenswert sind, wobei ich die Thermen und Hallenbäder im Harz leider bisher aus ganz unterschiedlichen Gründen eher enttäuschend fand.

STS

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Re: Wintersport und Tourismus mit Blick auf den Klimawandel
« Antwort #5 am: April 09, 2023, 03:17:27 Nachmittag »
Als Jugendlicher war ich Harz ausschließlich Wintersport begeistert unterwegs, im Studium hab ich die fantastischen Mountainbike-, Joggingstrecken und >60 Waldbadeseen genutzt, nun entdecken wir das UNESCO Weltkulturebe Oberharzer Wasserregal, Kaiserstadt Goslar mit 1000 jährigem Silberbergbau und reichhaltigen Kulturangebot, Weltkulturerbe Quedlinburg,  Grenzlandmuseen und Harzer Schmalspurbahnen. Im näheren Umfeld liegen Autostadt Wolfsburg, Bauhausfabrik in Alfeld und der sensationelle PS Speicher in Einbeck.

=> Der Harz braucht sich im Sommer nicht zu verstecken - kritisch ist die Vernachlässigung der Wintersport Angebote.

Für die Mittelgebirge sprechen unter ökologischen Aspekten, geringere CO2 Emmissionen durch wesentlich kürzere Anreise, die somit auch familienfreundlicher ist.
« Letzte Änderung: April 10, 2023, 03:48:48 Nachmittag von STS »

playjam

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Re: Wintersport und Tourismus mit Blick auf den Klimawandel
« Antwort #6 am: April 12, 2023, 11:20:48 Nachmittag »
=> Der Harz braucht sich im Sommer nicht zu verstecken - kritisch ist die Vernachlässigung der Wintersport Angebote.

Auch im Sommer lässt sich noch sehr viel tun, aber was bringen mir als Gastgeber 3 bis 4 Monate Vermietung im Sommer und Herbst? Ohne Wintervermietung dürfte Braunlage als touristischer Ort vorbei sein.

Es ist für mich unverständlich, dass die Braunlager Entscheider so wenig gesamtheitlich planen. Ein Übernachtungsgast bringt Kurtaxe, Tourismussteuer, Umsatzsteuer und Gewerbesteuer in den Ort, während ein Tagesgast nur im geringeren Umfang Umsatzsteuer und Gewerbesteuer einbringt. Übernachtungsgäste sind auch Personalintensiver, d.h. mehr Lohnsteuer für den Ort. Dennoch werden touristisch interessante Veranstaltungen in Braunlage nicht so auf Wochenenden über mehrere Tage gebündelt, dass sich daraus Übernachtungsgäste ergeben.

Ebenso ein No-Brainer wäre die intensive technische Beschneiung der Rathauswiese mit Hilfe eines Snow-Makers wie im Sauerland. Wäre dieser zentraler Übungshang von Anfang Dezember bis Mitte April im Betrieb würden alle umliegenden Ferienwohnungen, Pensionen, Hotels, Restaurants und Geschäfte ausreichend zusätzliche Kurbeiträge und Steuereinnahmen generieren, dass sich die Investition nach wenigen Jahren amortisiert hat.

Max

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Re: Wintersport und Tourismus mit Blick auf den Klimawandel
« Antwort #7 am: April 13, 2023, 12:31:56 Vormittag »
=> Der Harz braucht sich im Sommer nicht zu verstecken - kritisch ist die Vernachlässigung der Wintersport Angebote.

Auch im Sommer lässt sich noch sehr viel tun, aber was bringen mir als Gastgeber 3 bis 4 Monate Vermietung im Sommer und Herbst? Ohne Wintervermietung dürfte Braunlage als touristischer Ort vorbei sein.

Es ist für mich unverständlich, dass die Braunlager Entscheider so wenig gesamtheitlich planen. Ein Übernachtungsgast bringt Kurtaxe, Tourismussteuer, Umsatzsteuer und Gewerbesteuer in den Ort, während ein Tagesgast nur im geringeren Umfang Umsatzsteuer und Gewerbesteuer einbringt. Übernachtungsgäste sind auch Personalintensiver, d.h. mehr Lohnsteuer für den Ort. Dennoch werden touristisch interessante Veranstaltungen in Braunlage nicht so auf Wochenenden über mehrere Tage gebündelt, dass sich daraus Übernachtungsgäste ergeben.

Ebenso ein No-Brainer wäre die intensive technische Beschneiung der Rathauswiese mit Hilfe eines Snow-Makers wie im Sauerland. Wäre dieser zentraler Übungshang von Anfang Dezember bis Mitte April im Betrieb würden alle umliegenden Ferienwohnungen, Pensionen, Hotels, Restaurants und Geschäfte ausreichend zusätzliche Kurbeiträge und Steuereinnahmen generieren, dass sich die Investition nach wenigen Jahren amortisiert hat.

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, wobei selbst minimale (und sinnvolle) Investitionen in den Wintersport starken Gegenwind aus der Presselandschaft und somit auch der Gesellschaft erfahren dürfte.

x86

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Re: Wintersport und Tourismus mit Blick auf den Klimawandel
« Antwort #8 am: April 13, 2023, 12:14:59 Nachmittag »
Also ich bin ehrlich gesagt skeptisch, ob ein beschneiter Übungshang so viele Gäste anziehen kann. Im Sauerland hat man mit den Snowmakern ja mindestens 500m/100 hm + 450 m/45 hm Pisten.

playjam

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Re: Wintersport und Tourismus mit Blick auf den Klimawandel
« Antwort #9 am: April 13, 2023, 09:28:14 Nachmittag »
Also ich bin ehrlich gesagt skeptisch, ob ein beschneiter Übungshang so viele Gäste anziehen kann. Im Sauerland hat man mit den Snowmakern ja mindestens 500m/100 hm + 450 m/45 hm Pisten.

Warum bist Du skeptisch? Die Rathauswiese ist als Übungshang für die erste Woche mit kleinen Kindern bestens geeignet.

Hier die groben Daten:
  • Unmittelbar an der Rathauswiese sind mehr als 20 größere Unterkünfte (ca. 6 in Premiumlage) und 3 Gaststätten.
  • Übungshang Zielgruppe sind überwiegend im Vorschulalter, d.h. Schulferienunabhängig.
  • Großelternkompatible Lage mit passender Infrastruktur (Puppes, etc.) fußläufig erreichbar.

Allein die Unterkünfte dürften ca 1000 Euro Kurtaxe pro Tag generieren.


steff

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Re: Wintersport und Tourismus mit Blick auf den Klimawandel
« Antwort #10 am: April 14, 2023, 06:45:59 Nachmittag »
Ich fände den Snowmaker dort auch äußerst sinnvoll und wichtig.

manitou

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Re: Wintersport und Tourismus mit Blick auf den Klimawandel
« Antwort #11 am: April 15, 2023, 06:50:53 Nachmittag »
Also ich bin ehrlich gesagt skeptisch, ob ein beschneiter Übungshang so viele Gäste anziehen kann. Im Sauerland hat man mit den Snowmakern ja mindestens 500m/100 hm + 450 m/45 hm Pisten.
Eine Rathauswiese BRL mit leistungsstarker Beschneiung, Skischule, Flutlicht + Förderband, abgeteilten Rodelhang und Gastro wäre ein guter Umsatzbringer den ganzen Winter über. Der Doppeltellerlift ist für Anfänger auch besser als der Ankerlift Hexenwiese. Die Rathauswiese wäre 1:1 vergleichbar mit der Dorfwiese in Willingen und dort wird gutes Geld verdient.

Ein Snowmaker würde dem Hang in der Höhenlage die Saison von Weihnachten bis in den März sichern (Skiferien HH).

Für Familien ist es auch viel einfacher und komfortabler zur Rathauswiese zu laufen, als erst hoch zum Hexenritt zu fahren und auch noch P-gebühren zahlen zu müssen.

playjam

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Re: Wintersport und Tourismus mit Blick auf den Klimawandel
« Antwort #12 am: April 15, 2023, 07:33:25 Nachmittag »
Für Familien ist es auch viel einfacher und komfortabler zur Rathauswiese zu laufen, als erst hoch zum Hexenritt zu fahren und auch noch P-gebühren zahlen zu müssen.

Ich vermute, die Übernachtungskapazität der unmittelbar umliegenden Ferienwohnungen, Pensionen und Hotels dürfte ausreichen, um die Rathauswiese mit Gästen zu füllen (Liftkapazität 2 x 597 Personen/h).

XXLRay

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Re: Wintersport und Tourismus mit Blick auf den Klimawandel
« Antwort #13 am: April 16, 2023, 02:39:15 Nachmittag »
Es könnten natürlich auch die anliegenden Pensionen, Hotels, Restaurants, ... investieren. Ein neuer Betreiber wurde ja vor gar nicht all zu langer Zeit gesucht.

playjam

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Re: Wintersport und Tourismus mit Blick auf den Klimawandel
« Antwort #14 am: April 16, 2023, 06:12:25 Nachmittag »
Es könnten natürlich auch die anliegenden Pensionen, Hotels, Restaurants, ... investieren. Ein neuer Betreiber wurde ja vor gar nicht all zu langer Zeit gesucht.

Ja, das wäre eine Lösung, die gesammte Anlage als Interessengemeinschaft zu betreiben. Ich halte es aber für wichtig, dass man die Stadt und die BTG auch mit ins Boot holt, da diese maßgeblich durch Steuern und Kurtaxe profitiert. Zum anderen wäre es dann auch im Interesse der Stadt, das Rathaus mit Solarpanelen und Wasserstoffspeicher auszustatten, um die Beschneiung nebenan unabhängiger von den Stromversorgern und den jeweiligen Regierungen zu machen.
« Letzte Änderung: April 16, 2023, 10:40:01 Nachmittag von playjam »