So sieht es aus. Es gibt doch eigentlich für den Winterbetrieb nur zwei Optionen: Entweder man investiert noch einmal richtig viel (windstabile Seilbahn, massig Kanonen, Snowmaker ... das volle Programm)
Ja, da müsste man in der Tat deutlich investieren. Ob der Snowmaker nun das Allheilmittel ist...wenn man ins Sauerland schaut, sieht man ja, dass der in den letzten 10 Jahren außerhalb einiger zumeist kurzer und wingeschützter Hänge in Winterberg noch keine größere Resonanz gefunden hat. Die Betreiber, die den einsetzen, sind überigens auch solche, die keinen wirklich großen Sommerbetrieb anbieten.
An der Rathauswiese kann das noch funktionieren, aber an längeren und exponierten Hängen kaum. Am Poppenberg (ca. 600 m Pistenlänge) stehen schon 3 bzw. 5 Snowfacories (SF; ~= Snowmaker) und das an einem schmalen, kurzen und eher flachen Hang, nordostseitig ausgerichtet und beidseitig von Bäumen geschützt. Nur die oberen 100 m liegen exponierter. Die flachere Piste am 4er Hexenritt ist doppelt so lang und sicher auch doppelt so exponiert. Also ich rechne mit ca. 12 SFs. Zu je ca. 1 Mio €, 300 kW Nennleistung. Also pro vollen Betriebstag 72 MWh Stromverbrauch. Das ist sicher möglich, aber dann kommt man mit 42 € für die Tageskarte nicht mehr hin, sondern muss sicher 60-70 € nehmen. Ob das konkurrenzfähig ist?
Also meine Meinung: auf langen Pisten ist die SF einfach unwirtschaftlich, egal ob in Willingen oder am Wurmberg.
Je länger die Piste, desto weniger Geld hat der Betreiber zur Verfügung, um diese herzurichten.
oder man lässt es bleiben, macht nur noch einen Minimalbetrieb und muss sich damit abfinden, dass die zum Skitourismus zugehörige Infrastruktur (Skischule, Skiverleih, Gastro etc.) bei immer weniger werden Skitagen dann irgendwann auch am Ende ist. Es ist mir ehrlich gesagt schon jetzt ein Rätsel, wie diese Branchen noch klarkommen.
Ja, sowas sagte in Hahnenklee auch jemand im Lift, der im Skiverleih war. Bei so wenigen Betriebstagen ist es natürlich sehr schwierig, das rentabel zu betreiben.
Man muss aber leider auch berücksichtigen, dass selbst mit Investitionen keine Garantie mehr für verlässlichen und gleichzeitig wirtschaftlichen Skibetrieb besteht. Man lese sich nur mal in den anderen Wintersportforen das Drama rund um das frisch durchrenovierte Skigebiet am Jenner durch (57 Millionen in großen Teilen in den Sand gesetzt).
Am Jenner haben sie sich irgendwie überschätzt. Hätten sie erstmal nur die neue Gondel gebaut und dann nach 5 Jahren nochmal geschaut, ob sich der Skibetrieb so rechnet, dass man noch zusätzliche KSBen braucht.
Großer Unterschied zum Harz ist aber die Marktsituation: In der Umgebung vom Jenner gibt es gleich mehrere Skigebiete, die wesentlich größer sind. Das ist im Harz nicht so. Und der Wurmberg ist allseits bekannt und dort lokaler Marktführer. Was sicher auch der Grund ist, warum man sicht trotz des eher mittelmäßigen Managements so lange erfolgreich halten konnte. Ansonsten wäre die WSB wahrscheinlich schon vor 20 Jahren pleite gegangen.