Autor Thema: Aussichten bei Kauf von Ferienwohnung  (Gelesen 513667 mal)

Max

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Re: Aussichten bei Kauf von Ferienwohnung
« Antwort #75 am: Mai 23, 2012, 12:43:45 Nachmittag »
Herzlichen Glückwunsch dazu!

Meine Freundin und ich, wir haben den Kauf auch nicht bereut — ganz im Gegenteil, wir sind immer wieder erstaunt darüber, dass man im Harz auch im Sommer so einiges unternehmen kann, vor allem was Aktivitäten betrifft. Dabei waren wir zunächst eigentlich nur auf den Winter fixiert. :-)

playjam

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Re: Aussichten bei Kauf von Ferienwohnung
« Antwort #76 am: Mai 23, 2012, 12:56:32 Nachmittag »
trotz Verzögerungen beim Wurmberg-Projekt haben wir uns für Braunlage entschieden. Ab 01.07.12 sind wir stolze Eigentümer einer FeWo. Dann müssen wir erstmal mal schauen wie wir es mit der Vermietung machen (selbst oder Agentur, falls vorhanden).

Auf jedenfall freuen wir uns auf den Juli und die ersten Wochenenden in Braunlage.

Herzliche Glückwünsche! Das ging ja schnell ...  ;D

Clamen

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Re: Aussichten bei Kauf von Ferienwohnung
« Antwort #77 am: Juli 02, 2012, 12:23:41 Nachmittag »
Hallo,

wir haben letztes Wochenende unsere FeWo in Empfang genommen. Wir werden jetzt noch notwendige Umbauarbeiten in Angriff nehmen (Küche, Schlafzimmer) und möchten dann mit der Vermietung starten. Da es mit prof. Vermietungsbüros in Braunlage etwas "dünne" ist, wird es wohl in Eigenregie laufen.

Kennt jemand zuverlässige Leute, die sich um Schlüsselübergabe und Endreinigung etc. kümmern?

Gruß

Clamen

playjam

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Re: Aussichten bei Kauf von Ferienwohnung
« Antwort #78 am: Juli 02, 2012, 01:57:29 Nachmittag »
Die Hausverwaltung wird zuverlässige Leute für Schlüsselübergabe und Endreinigung aber auch für die Umbauarbeiten empfehlen können. Mit den mir vor Ort empfohlenen Leuten habe ich durchgängig sehr gute Erfahrungen gemacht.
« Letzte Änderung: Juli 04, 2012, 09:50:44 Vormittag von playjam »

manitou

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Re: Aussichten bei Kauf von Ferienwohnung
« Antwort #79 am: Juli 28, 2012, 10:32:50 Vormittag »
zwar etwas off-topip, doch...:

meine weitere Fewo C**** in Willingen ist seit dieser Woche fertig und vermietet!

Bilder der Fewo C sind in meiner Anzeige bei fewo-direkt zu sehen unter dem Link: www.willingen-kurpark.de

Diese ersten Bilder haben haben wir erst letztes WoE geschossen und auf meiner Homepage ist die neue Wohnung noch nicht eingerichtet.  Demnächst müssen wir dort noch ein paar Feinarbeiten erledigen und dann kommen noch mehr und bessere Bilder.

Ich bin ja mal gespannt in wievielen Jahren (und ob überhaupt) ich auch im Harz investiere...

playjam

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Re: Aussichten bei Kauf von Ferienwohnung
« Antwort #80 am: November 05, 2012, 05:07:34 Nachmittag »
Da wir bald unser erstes Vermietjahr beenden, ein kurzes Resümee:
  • Wenn Schnee liegt, besonders Weihnachten/Silvester und niedersächsische Zeugnisferien, kann man sich nicht vor Anfragen retten.
  • Im Winter wird sehr kurzfristig gebucht, teilweise am Tag vorher.
  • Die Nachfrage im Sommer ist sehr abhängig vom "guten Wetter", d.h. niederschlagsfrei.
  • Die Nachfrage im Herbst war stärker als im Sommer.
  • Die privaten FeWo-Portale und auch die eigene Homepage sind für die Anfragen ausschlaggebend. Auch in der absoluten Hochsaison gab es keinen einzigen(!) von der Touri-Info Braunlage vermittelten Gast.
  • Die im Vorfeld aus den FeWo-Portalen recherchierte 60 bis 70 Vermiettage pro Jahr bei Ferienwohnungen in Braunlage ist realistisch.

Insgesamt hat sich meine Erwartungshaltung erfüllt. Da wir die FeWo auch gerne selbst nutzen, lohnt sich daher der Aufwand. Mit der technischen Beschneiung des Wurmbergs ab 2013/2014 dürfte sich die Auslastung um ca. 30 Vermiettage steigern. Die FeWo würde dann auch als Investment Spaß machen. Ich würde es auf jeden Fall immer wieder tun ;D

manitou

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Re: Aussichten bei Kauf von Ferienwohnung
« Antwort #81 am: November 06, 2012, 06:14:00 Nachmittag »
Playjam und ich haben uns auch abseits des Forums schon ausgiebig über die Vermietung im Sauerland und Harz verglichen.

Seine Berichte über die sehr zögerliche Sommerfrequentierung hat mich etwas erschrocken und auch die Zahl von realistisch 60-70 Miettagen. In der offiziellen Braunlager Vermietungsstatistik liegt die durchschn. Bettenauslastung bei knapp 100 Tagen. Daraus schließe ich, dass die professionell geführten Hotels eine deutlich höhere Auslastung mit niedrigen Preisen erzielen. Die meisten Fewos im Harz sind sehr unprofessionell vermarktet. Die sehr geringe Vermittlungsanteil der Braunlager Tourist-Info bestätigt meinen Eindruck derer Vermarktung von Braunlage - alles sehr hausbacken und träge.

In Willingen bekomme ich 15-20% über das Online-Buchungsportal der Tourist-Info - Tendenz steigend. Hand- und Telefonvermittlung gibt es kaum noch. Der Rest kommt über andere Fewo-Portale und Homepage. Spontanbuchung <14 Tage im Voraus sind in Willingen sehr selten. Bei solch vielen Spontanbuchen je nach Schneelage (wie von Playjam berichtet) würde ich einen Herzinfarkt kriegen, weil man nichts planen kann. Zum Glück hat Willingen ja ne Beschneiung. Das meiste wird in Willingen glücklicherweise ca. 3 Monate im Voraus gebucht.
Für die Hauptwintermonate Dez-Feb. habe ich jetzt je Wohnung ca. 50 Tage fest.

Auch die Werbematerialen der Willinger Tourist-Info, die wir alle kostenlos zu nutzen, sind vielfältig, spezifisch auf Besuchergruppen abgestimmt und modern gestylt. Der Braunlager Gastgeberkatalog wirkt hingegen wie aus den 80ern und verkauft den Ort und den Harz in keinster Weise erlebnisreich. Alles wirkt irgendwie unkoordiniert und nicht aus einem Guss.

Diese Jahr habe ich in Oberstdorf ein neues Rekordergebnis von 253 Tagen mit einer gigantischen Sommersiason - lückenlose Belegung von Anfang Mai bis 4. Nov.- außer einer freien Woche während der Fußball-EM im Juni und 5 Tagen im Okt. wo ich dann spontan selbst hingefahren bin. In Oberstdorf ist das Buchungsportal der Tourist-Info gigantisch stark - von dort kommen die meisten Anfragen und Buchungen. 

Rügen fällt seit zwei Jahren von ca. 180 Tagen auf 136 Tage ab, da die Ostsee nach zwei schlechten Sommern allgemein starke Einbrüche zu verzeichnen hat und in Sellin in den letzten 3 Jahren mehr als 100 neue Fewos vom Feinsten gebaut wurden.
Mein Vermarkter auf Rügen ist die größte dortige Fewo-Agentur. Er ist so stark, dass dort keine anderen Portale notwendig sind. Auf Google ist er immer unter den Top-10 gelistet.

Willingen hat dieses Jahr mit bislang 201 Tagen Belegung ca. 20 Tage weniger als in 2011. Das liegt u.a daran, dass wir eine zweite Fewo im gleichen Haus mit gleichem Niveau hinzu gekauft haben und zudem seit 2012 noch zwei keine Nachbarwohnungen (1 Schlafzimmer) mit vermarkten, die uns in der Zwischensaison außerhalb der Ferien so manches Ehepaar kosten, welche zuvor auch eine Wohnung mit 2 Schlafzimmern gebucht haben. Wenn wir große und kleine Fewos anbieten können, nehmen die die kleinen Günstigeren.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden - nur die insel Rügen macht mir sorgen, da dort weiter wie wild gebaut und gekauft wird - und das auf hohem Preisniveau. Das führt dazu, dass wir seit 10 Jahren keine Mietpreise anheben können. Insgesamt hat sich die Anzahl der Fewos in Sellin seit unserem Kauf in 1997 mehr als verdoppelt. Damals hatten wir eine der besten Fewos in Sellin, heute sind wir nur noch Standard, weil ein Luxusteil nach dem anderen gebaut wird - 100qm in Bestlage für 500-700.000€ - und die gehen in Zeiten der Eurokrise sehr gut weg. Es hat sich dort m.E. eine kleine Blase entwickelt und die Preise werden irgendwann deutlich sacken. Manchmal überlege ich daher, zu verkaufen.

Tja - aber die Zahlen im Harz machen wir immer noch wenig Appetit dort etwas zu kaufen, auch wenn der Wurmberg kommt, denn was Playjam berichtet, lässt zwar die Wintersaison besser werden, doch offensichtlich ist der Sommer noch stärker krisenbehaftet. Relativierend muss man jedoch sagen, dass Playjam seine Fewo wegen der Lage nahe der Wurmbergseilbahn im Winter konkurrenzlos bevorteilt ist, was das sehr gute Winterergebnis angeht. Insgesamt dürfte es in Braunlage allgemein betrachtet also noch düsterer aussehen.

« Letzte Änderung: November 06, 2012, 06:26:15 Nachmittag von manitou »

playjam

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Re: Aussichten bei Kauf von Ferienwohnung
« Antwort #82 am: November 06, 2012, 08:37:30 Nachmittag »
[...]

Tja - aber die Zahlen im Harz machen wir immer noch wenig Appetit dort etwas zu kaufen, auch wenn der Wurmberg kommt, denn was Playjam berichtet, lässt zwar die Wintersaison besser werden, doch offensichtlich ist der Sommer noch stärker krisenbehaftet. Relativierend muss man jedoch sagen, dass Playjam seine Fewo wegen der Lage nahe der Wurmbergseilbahn im Winter konkurrenzlos bevorteilt ist, was das sehr gute Winterergebnis angeht. Insgesamt dürfte es in Braunlage allgemein betrachtet also noch düsterer aussehen.

Zu meinen Braunlager Vermiet-Erfahrungen sollte nicht unerwähnt bleiben, dass wir unsere Ferienwohnung kompromisslos nach unseren Komfort-Bedürfnissen eingerichtet haben. Schmankerl wie der professionelle Skistiefeltrockner im eigenen Skiraum haben ihren Preis, welche sich auch in der Mietpreiskalkulation niederschlägt. Wir bewegen uns mit unserer Preisgestaltung sicherlich in den oberen 10% von Braunlage, im Deutschlandvergleich ist unser Mietpreis für eine 4*-FeWo eher günstig bis normal. Im Winter, wenn Schnee liegt und der ganze Ort daher ausgebucht ist, funktioniert unsere Preisgestaltung. Von Braunlagern habe ich erfahren, daß im Sommer eher das Niedrigstpreissegment gefragt ist, d.h. FeWo für €29 pro Tag, sicherlich nicht kosten-deckend für den Vermieter. Es hieß, an diesen Gästen verdiene der Ort auch nichts, die Verpflegung käme aus dem Kofferraum. Andererseits sehe ich seit Beschluss des Wurmberg-Projekts immer mehr neue Restaurants, Geschäfte und FeWos, die sich vom Niedrigstpreissegment absetzen. Ich gehe davon aus, dass sich das Ortsbild in den nächsten Jahren aufgrund der öffentlichen und privaten Investitionen positiv verändern wird und auch im Sommer zahlungskräftige Gäste gewonnen werden können.

Also wer Lust und Laune auf eine riskante Investition (Laufzeit mindestens 10 Jahre) mit viel Phantasie nach oben für einen überschaubaren Einsatz hat, sollte m.E. zugreifen.


playjam

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Re: Aussichten bei Kauf von Ferienwohnung
« Antwort #83 am: November 16, 2012, 09:10:44 Vormittag »
Skigebiet geplant - Es tut sich was im Harz... (Hamburger Abendblatt, 10.11.12):
Zitat
[...]

Es tut sich was im Harz. Lange galt das westliche Teil des Mittelgebirges als touristischer Sanierungsfall: erstarrt im angestaubten Charme der frühen 70er-Jahre der BRD mit Waschbeton, ruppigen Bedienungen, Tiefkühltorten und durchgelegenen Pensionsbetten. So magisch-schön die dunkeln Wälder auch sind, wenn der Nebel darin hängt wie in einem verwunschenen Märchenland - immer weniger Touristen kamen. Inzwischen ist Aufbruchstimmung zu spüren und zu sehen. Der Ausbau des Wintersport-Areals am Wurmberg ist eines von mehreren Projekten, mit denen die Urlaubsregion aus der Krise kommen will. Am Bocksberg in Hahnenklee wurde in diesem Jahr die mit 1250 Metern längste Sommerrodelbahn Nordeuropas eröffnet, Ferienhausanlagen etwa am Torfhaus und in St. Andreasberg sind im Bau oder in konkreter Planung und auf der Okertalsperre könnte ein spektakulärer Hotelbau entstehen.

"Die Trendwende ist eingeläutet, aber wir sind noch lange nicht fertig", sagt Carola Schmidt vom Harzer Tourismusverband und präsentiert stolz die aktuellen Übernachtungszahlen. "Von Januar bis August diesen Jahres haben wir ein Plus von gut sechs Prozent." Und zwar nicht nur, weil alle auf den Brocken oder ins schmucke Ostharz-Zentrum Wernigerode wollen - mit 2,3 Millionen Übernachtungen (plus 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) ist der niedersächsische Teil maßgeblich an dieser Entwicklung beteiligt.

Auch Bürgermeister Grote, seit einem Jahr nicht nur für die in die Jahre gekommene Westharz-Metropole Braunlage, sondern auch für das fusionierte St. Andreasberg zuständig, sieht erste Erfolge: "2012 schaffen wir nach Jahren mit Verlusten wieder eine Steigerung der Urlauberzahlen." Es ist ein Weg der kleinen Schritte, hier wird ein Hotel saniert, dort ein Geschäft wiedereröffnet. Den großen Schub soll der Ausbau des Ski-Areals auf dem 971 Meter hohen Wurmberg bringen. [...]

[...] "Das ist kein nachhaltiges Investment", wettert Friedhard Knolle von der Arbeitsgemeinschaft der Harzer Umweltverbände und verweist auf den Klimawandel. "Experten sagen, dass Beschneiungsanlagen in diesen Höhenlagen gerade noch 14 Jahre Sinn machen. [...]"

Deutlich entspannter läuft es momentan im benachbarten St. Andreasberg. [...] Nun will Investor Sven Hollesen mit seiner Planet-Haus AG dort 42 Ferienhäuschen hinstellen. "Im Harz ist ein neuer Aufschwung in Gang", attestiert der gebürtige Däne der Region.

Elf Millionen Euro investiert das Unternehmen, das nach eigenen Angaben der größte Hersteller von Ferienhausanlagen in Norddeutschland ist. Hollensens Holzhäuser stehen entlang der dänischen Westküste, in Schleswig-Holstein und auch in Brandenburg. Das Geschäftsprinzip ist immer gleich: Nach der Fertigstellung werden die im eigenen Werk hergestellten Häuser an private Eigentümer verkauft und dann über große Ketten wie Novasol vermietet. Im Harz sollen die ersten Feriengäste schon im Frühsommer 2013 einziehen.

Eine Marktlücke. Die Nachfrage nach Ferienhäusern ist groß. "Es kommen jetzt wieder mehr Familien mit Kindern", sagt Fremdenverkehrsmanagerin Schmidt. "Der Imagewandel ist in Gang." [...] "Entscheidend ist, dass das Qualitätsbewusstsein bei den Anbietern gewachsen ist und an vielen Stellen investiert und saniert wird", sagt die umtriebige Harz-Promoterin. Leuchtturmprojekte allein reichten nicht, um die Urlaubsregion wieder in eine Spitzenposition zu bringen. "Aber sie sind wichtig, um andere mitzuziehen."

Eine besondere Stellung nimmt das Torfhaus Harzresort ein. Auf 821 Metern Höhe ist die Vier-Sterne-Ferienanlage mit Hotel und 21 Lodges und insgesamt 188 Betten seit August im Bau. [...]

[...] "Wir eröffnen im Mai 2013 und haben schon jetzt jede Woche zehn bis 20 Anfragen", sagt Steinhäuser. Auch erste Buchungen habe er bereits. Silvester 2013/14 sind die Holzhäuser sogar schon komplett weg.

Noch deutlich weniger konkret, dafür aber aufsehenerregend ist ein Vorhaben von zwei Harzern. Investor Heiko Rataj und Ingenieur Peter Schilling planen ein Vier-Sterne-Hotel auf der Okertalsperre. [...]

Harzwinter

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Re: Aussichten bei Kauf von Ferienwohnung
« Antwort #84 am: November 16, 2012, 12:57:05 Nachmittag »
Ein sehr wichtiger, positiver Bericht über das aktuelle touristische Geschehen im Harz.

Zitat von: Hamburger Abendblatt
[...] "Das ist kein nachhaltiges Investment", wettert Friedhard Knolle von der Arbeitsgemeinschaft der Harzer Umweltverbände und verweist auf den Klimawandel. "Experten sagen, dass Beschneiungsanlagen in diesen Höhenlagen gerade noch 14 Jahre Sinn machen. [...]"

Einer Beschneiungsanlage würde ich keine 14 Jahre Lebensdauer zuschreiben, allein schon durch technische Veraltung. In der Zeit kann man m.E. eher noch 2 Anlagengenerationen betreiben ... und damit das dringend benötigte Geld für Investitionen für mehr nachhaltige Projekte für die Zeit "danach" erwirtschaften - wenn es denn so zutreffen sollte.

manitou

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Re: Aussichten bei Kauf von Ferienwohnung
« Antwort #85 am: November 16, 2012, 10:57:13 Nachmittag »
Ach.... der Knolle - - - ist schlicht und einfach Knolle! Ich find diesen Artikel im Abendblatt ebenfalls super. ich bin sicher, andere Zeitungen werden demnächst ähnliches schreiben, da kann der rumknollen wie er will, das Projekt setzt positive Akzente und macht den Harz wieder interessant. Auch Investoren lesen das und werden sich dort demnächst sicherlich einmal umschauen, solange die Harzer Immobilienpreise in Relation zur angespannten Euro-Krise und Immo-Boom günstig sind.

Allein ich kann mich weiterhin noch nicht für den jetzigen Kauf einer Harzer Immobilie erwärmen. Mich sorgt derzeit die Insel Rügen, weil dort wie blöde gebaut und gekauft wird auf extrem hohen Preisniveau und wegen dem Fewo-Überangebot die Vermietungstage seit zwei Jahren drastisch einbrechen. Ich hab 20% verloren und Fewo in nicht so guter Lage haben bis zu 50% einbruch, wie sowohl mein Vermarkter und Hausverwalter heute mitteilten. Da droht ne Blase... und ich überlege, wie ich darauf reagieren soll/will. Ich komme grad von Rügen zurück...

hsvoleole

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Re: Aussichten bei Kauf von Ferienwohnung
« Antwort #86 am: November 25, 2012, 09:55:47 Nachmittag »
Hallo an alle hier versammelten Harzskifahrer.

Ich verfolge diesen Thread seit längerer Zeit sehr interessiert, vielen Dank an playjam für sein Resümee vom 5.12.2012: Wirklich toll, hier so offen den persönlichen Kassensturz kund zu tun! Weiterhin alles gute für die stilvolle FeWo am Wurmberg!

Woher rührt mein Interesse: Na klar, auch wir liebäugeln grundsätzlich mit dem Erwerb einer Ferienwohnung im Oberharz/Westharz.

Warum? Ähnliche Vorhaben wie bei playjam, also häufige Selbstnutzung und evtl. auch etwas Vermietung. Der eigentliche und grundlegende Antrieb ist aber tatsächlich Sentimentalität, bei Immobilienkäufen i.d.R. sicher eher selten anzutreffen. Ich besuche den Westharz seit Ende der 70er Jahre und es schmerzt mich (Vorsicht, jetzt wirds rührselig!), ihn im derzeitigen Zustand zu sehen. Ganz schlimm: Früher immer nach Wildemann gereist, heute meide ich diesen Geisterort (Anfang der 80er konnte man dort in der Wintersaison die Füße hochnehmen und wurde von den Menschenmassen die Haupstraße entlang getragen...). Aber zurück zur Immobilie: Wenn ich eine erwerbe, dann auch deshalb, weil  diese dann eine weniger ist, die leer steht und verfällt. Und wenn ich sie auch noch hin und wieder nutze und nutzen lasse - auch gern zum Selbstkostenpreis - , kommt zumindest etwas Geld in die Westharzkasse.

Wir haben nun auch schon einige Objekte ganz konkret im Fokus gehabt und wollten eigtl. in nicht allzu ferner Zukunft zuschlagen. Wollten. Und nehmen nun doch wieder Abstand von diesem Vorhaben. Denn, und dies ist auch der Grund, warum ich mich für dieses Forum angemeldet und heute gepostet habe - ich muss meine Fassungslosigkeit einfach mal los werden - es ist eben wie meistens im Harz: Man schießt sich dort immer noch talentierter ins eigene zentrale Beingelenk, als es andere anderswo tun.

Es kann doch nicht sein, dass im Armenhaus Niedersachsens, gesegnet mit einem extremen Immobilienleerstand, einem erschütternden Bevölkerungsschwund seit 1980 und einer Bevölkerungsprognose für die nächsten Jahrzehnte, bei der einem Angst und Bange wird, Bestrebungen, aus einer Zwangslage heraus immer mehr Gemeinden (und auch Kreise) zusammenlegen zu müssen, ausgerechnet jetzt (soll heißen ab Beginn 2013) Zweitwohnungs- und Grundsteuer erhöht werden (Kreis Goslar), tlw. zeitgleich der Kurbeitrag beträchtlich steigt. Und damit Eigentümer (und auch die nur recht selten anzutreffenden Touristen) noch mehr belastet und abgeschreckt werden. Infrastruktur und Investitionen sind zum Zeitpunkt der Abgabenerhöhung ja leider nicht nennenswert gesteigert. Geld einzusammeln, um es evtl. in der Zukunft gewinnbringend für den Tourismus einzusetzen, kann nicht klappen. Denn der Quadratmeter Wohnraum kostet jetzt Geld und nicht erst irgendwann mal.
Und Goslar erhöht die ZWS nicht nur mal son bisschen, es geht - rasanter als mit jeder antiken Westharzer Seilbahn - von 5% auf 9%. Dazu fällt mir echt nichts mehr ein. Bei aller geplanten Beschneiung und Erlebnisbergbestrebungen: Touristenexplosionen im Westharz wird es so schnell nicht geben, die möglichen 70 Tage Vermietung im Jahr, die wohl recht realistisch sind, machen keinem potenziellen Investor den Mund wässrig. Bei nicht unüblichen Preisen ab 25€/Nacht schon gar nicht. Und nur, weil jetzt irgendwo die größte Sommerrodelbahn Nordeuropas halbwegs vernünftig angenommen wurde, bucht dafür noch keine Familie 2 Wochen Harz am Stück. Wer will schon 14 Tage ununterbrochen den Bocksberg runter rumpeln? 

Was könnte nun kommen? Nach Erhalt der Steuerbescheide in 2013 wird wohl der ein oder andere betagte Eigentümer spontan ableben. Und viele andere werden wahrscheinlich zügig versuchen, zu verkaufen. Der geschundene Glockenberg wäre dann wg. Überangebot endgültig komplett wertlos, die Preise bei Verkauf und auch Vermietung sinken westharzweit weiter.

Na ja, wer weiß, hoffentlich kommt es anders, aber eine solche Abgabenpolitik ist tatsächlich geeignet, Steine ins Rollen zu bringen. Wir schauen uns jetzt jedenfalls im Bereich Osterode um, dort gibt es keine ZWS.

Gruß vom Elbstrand
« Letzte Änderung: November 25, 2012, 10:14:08 Nachmittag von hsvoleole »

Max

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Re: Aussichten bei Kauf von Ferienwohnung
« Antwort #87 am: November 26, 2012, 08:49:25 Vormittag »
@hsvoleole: Herzlich Willkommen im Forum und vielen Dank für Deinen Beitrag!

Ähnlich geht es mir eigentlich auch und ich nutze meine kleine FeWo so häufig wie möglich selber. Von der Erhöhung habe ich bisher noch gar nichts gehört — was genau ist denn da im Gespräch bzw. wie würde man das rechtfertigen oder geht es hier "nur" um die geplante Angleichung von St. Andreasberg?

playjam

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Re: Aussichten bei Kauf von Ferienwohnung
« Antwort #88 am: November 26, 2012, 09:08:30 Vormittag »
Willkommen im Forum!

[...] Wenn ich eine erwerbe, dann auch deshalb, weil  diese dann eine weniger ist, die leer steht und verfällt. Und wenn ich sie auch noch hin und wieder nutze und nutzen lasse - auch gern zum Selbstkostenpreis - , kommt zumindest etwas Geld in die Westharzkasse. [...]

Ich kann nur jedem raten, vor dem Kauf einer FeWo den "Selbstkostenpreis" zu bestimmen. Dazu gehört Hausgeld, Kosten für neues Inventar alle X Jahre, Kreditzins, Sonderausgaben, laufende Kosten (z.B. Strom, Heizung, Telefon/WLAN) und Grundsteuer B, sowie Zweitwohnungssteuer.

Nehmen wir für einen Moment an, es wäre möglich bei einer Auslastung von 65 Tagen mit 25€ pro Tag für eine 32m² FeWo eine Rendite von 6% zu erwirtschaften (aus meiner Sicht völlig unrealistisch) .

Bei 6% Rendite erhält der Vermieter pro Tag 1,5€ (pro Jahr 97,5€)

Die Stadt erhält pro Tag:
Kurbeitrag 2,2€ * 2 Erwachsene = 4,4€
Grundsteuer B = 1,72€
Zweitwohnungssteuer = 6,15€

Summe 12,27€ pro Tag (= 797,55€ pro Jahr)

Die Daten gelten für Braunlage, anderswo im Harz sind die Grundsteuer B und die Zweitwohnungssteuer anders (u.U.  höher).

Ganz so selbstlos, wie dargestellt bin ich nicht. Ich finde es prima, dass ich im Winter nur 45 Minuten Wegstrecke zum Skifahren brauche, aber ich verbringe mehr Zeit in den Alpen als im Harz. Aufgrund der geringen Selbstnutzung betrachte ich unsere FeWo als Investment, welches selbstverständlich Gewinn abwerfen muss. Bei 25€ pro Tag würden wir unseren Gästen den Urlaub subventionieren.


hsvoleole

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Re: Aussichten bei Kauf von Ferienwohnung
« Antwort #89 am: November 26, 2012, 08:25:49 Nachmittag »
Herzlichen Dank für die netten Begrüßungen und die prompten Reaktionen!

@Max: Da ist leider gar nichts mehr im Gespräch, alles schon fix. Nachzulesen im Bereich Bekanntmachungen der Goslarschen Internetpräsenz: 2. Änderung der Zweitwohnungssteuersatzung der Stadt Goslar vom 16.10.2012, Kurbeitragssatzung der Stadt Goslar für den Stadtteil Hahnenklee - vom 25.09.2012; Grundsteueranhebung habe ich nicht mehr gesucht, hat mir der u.a. Behördenmitarbeiter glaubhaft angekündigt. Und gerechtfertigt wird da gar nichts, womit auch? Der - auch leicht konsternierte - entsprechende Sachbearbeiter des Fachdienstes Finanzmanagement (genau der Mitarbeiter, der die Bescheide verschickt) hat mir netterweise gleich individualisierte Zahlen nennen können.

@playjam: Die Kostenanalyse ist obligatorisch, sämtliche Wirtschaftspläne, Energieausweise, Steuerbescheide usw. zu den Objekten liegen vor. Die auf den Monat umgeschlagenen Kosten sind bis auf die Nachkommastellen klar. Und auch schon angepasst an die kommenden Abgabenerhöhungen. Diese Ausgaben sind durchaus auch noch irgendwie stemmbar (aber natürlich merkbar unangenehmer), die Frage ist für mich eigtl. eine andere, nämlich eine prinzipielle nach (materieller) Angemessenheit und tatsächlich auch moralischer Zumutbarkeit: Lastenerhöhung für Eigentümer und Touristen, Gegenleistung nahezu null. Sehe ich einfach nicht ein. So bestraft man tatsächlich auch noch die wenigen Verbliebenen, die dem Westharz die Stange halten (wollen).

Zum Ende der Woche solls ja tatsächlich Schnee geben! Viel Spaß an alle, die dann vor Ort sind!