Autor Thema: Schierke 2000  (Gelesen 1367335 mal)

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2235 am: Mai 23, 2017, 09:13:35 Vormittag »
Harz braucht Seilbahn in Schierke (volksstimme.de 23.5.2017)
Zitat
[...]
Zustimmung auch aus Niedersachsen von Braunlages Bürgermeister Stefan Grote (SPD): „Unser Ort wartet auf die Wintersportmöglichkeit auf der Schierke Seite. Wir werden förmlich tot getreten.“ Somit hätte die Stadt Braunlage mit der Gondel kein Problem, eher der Betreiber der Wurmbergseilbahn. „Er befürchtet in den Sommermonaten Einbußen durch den Konkurrenten in unmittelbarer Nachbarschaft.“

IHK-Chef mahnt Versteckspiel an

Wolfgang März, Chef der Industrie- und Handelskammer (IHK) Magdeburg, betonte: „Wir brauchen das Seilbahnprojekt als Leuchtturm für ganz Mitteldeutschland.“ Einig sei man sich in dieser Hinsicht mit Niedersachsen, was eine Beratung mit Vertretern der IHK Braunschweig gezeigt habe. März habe Sachsen-Anhalt bislang als investorenfreundlich erlebt. Deshalb könne er es nicht verstehen, dass sich Entscheidungsträger im Land zur Seilbahn in Schierke „hinter Gutachten verstecken“.
[...]

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2236 am: Mai 23, 2017, 10:25:37 Vormittag »
Koalitions-Krach auf dem Brocken (volksstimme.de 23.05.2017)
Zitat
[...]
Mit dem „Frieden“ war es schnell vorbei, die Grünen-Ministerin korrigierte den CDU-Mann in Bezug auf den Schutzstatus für einen Moorwald. Webel führte Messungen
per Bohrungen an, während Claudia Dalbert auf eine FFH-Klassifizierung aus Brüssel beharrte: „Es geht um Arten und Ausstattung auf dem Boden und nicht um Untersuchungen im Boden.“

Webel schäumte vor Wut und zitierte aus einem Schreiben vom September 2016 vom Landesamt für Umweltschutz, in dem sinngemäß stand, dass die „Messungen!“ ergeben hätten, einen Konsens zwischen Umweltverträglichkeit und Planvorhaben finden zu können. „Von Augenschein keine Rede“, haderte Webel und warf der Ministerin vor, die Spielregeln einfach während des Verfahrens geändert zu haben. Und weiter: „Das habe ich weder als Minister noch als Landrat je erlebt.“ In seiner Rage sagte Webel gegenüber der Volksstimme, dass das Umweltbüro in Wernigerode, welches das Gutachten für den Investor angefertigt habe und früher für Vorhaben im Land zu Rate gezogen wurde, „plötzlich keine Aufträge mehr bekommt, dank Frau Dalbert.“

Harsche Kritik auch von Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) an Claudia Dalbert, als sie anführte, ihm in einem Gespräch deutlich gesagt zu haben, dass schon ihr Vorgänger, Hermann Onko Aeikens (CDU), ablehnend dem Seilbahnprojekt gegenübergestanden hätte. Gaffert: „Er war im Gegensatz zu ihnen an Lösungen interessiert und hat zugehört.“ Gaffert sei in dem besagten Gespräch von ihr abgeblitzt worden, mit dem Satz: „Das genehmige ich nie.“

Dalbert betonte mehrmals, sich als Ministerin für die Einhaltung des Umweltrechts einzusetzen. „Wir als Familie der Grünen dürfen gegen Wintersport sein“, so Dalbert.
[...]

Wenn auch nur ein Teil von dem wahr ist, was Herr Webel dem Landesamt für Umweltschutz vorwirft, dann reicht ein Rücktritt der Ministerin nicht. Sollte das Umweltbüro in Wernigerode wirklich bei den Ausschreibungen willkürlich benachteiligt werden, dann muss die Behördenaufsicht das Umweltamt aufgrund von Korruption säubern. Sollte Herr Webel sich im Ton vergriffen haben, dann wäre eine zeitnahe Richtigstellung angebracht.

Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2237 am: Mai 23, 2017, 11:11:03 Vormittag »
Der Ton gegen Frau Dalbert wird deutlich schärfer — ich bin sehr gespannt, was in der Sache noch ans Tageslicht kommt. Es könnte auf jeden Fall spannend werden!

Pistenschreck

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2238 am: Mai 23, 2017, 03:58:43 Nachmittag »
Das was bis jetzt an Tageslicht kam, finde ich schon ziemlich spannend und skandalös!

nif

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2239 am: Mai 23, 2017, 07:34:48 Nachmittag »
  Ein  erschreckender Gedanke ist für mich wenn das neue Gutachten den Grünen recht gibt
  das hätte dann bei der Brisanz wie das alles abläuft auch einen faden Beigeschmack das stinkt alles zum Himmel
Politik ist ein dreckiges Geschäft und leider zu oft nicht für die Menschen die es eigentlich begünstigen soll
Schierke könnte ein  Beispiel werden wie man gute Investoren die der Harz braucht endgültig vergrault
   

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2240 am: Mai 23, 2017, 08:36:25 Nachmittag »
Ein  erschreckender Gedanke ist für mich wenn das neue Gutachten den Grünen recht gibt [...]

Das wird nicht passieren. Es wird ein Ergebnis herauskommen, welches beide Seiten die Möglichkeit der Gesichtswahrung gibt. Die Seilbahn wird gebaut, der politische Wille ist da.

nif

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2241 am: Mai 24, 2017, 01:30:43 Nachmittag »

nif

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2242 am: Mai 29, 2017, 01:00:55 Nachmittag »

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2243 am: Juni 07, 2017, 08:17:33 Vormittag »
Die Kampagne der Schierke-Gegner treibt seltsame Blüten. Diana Harmisch, Sprecherin der BUND Ortsgruppe Hohenmölsen, hat eine Petition gegen das Ortsentwicklungsprojekt der Schierker gestartet. Als bildliche Darstellung nutzt sie ausgerechnet eine Luftbildfotografie auf dem die riesigen vom Borkenkäfer entwaldeten Flächen zu sehen sind:


(Foto: Dr. Hermann Fischer, NaBu Präsidiumsmitglied)

Wie man auf dem Foto sieht, hat der Borkenkäfer nicht nur den großen Winterberg erreicht, sondern hat sich bis zu den Stadtgrenzen von Schierke ausgebreitet. Im Hintergrund sieht man die riesigen toten Flächen vom Achtermann bis Brocken.

https://weact.campact.de/petitions/keine-naturzerstorung-fur-den-erhalt-eines-naturlichen-schierke-1



« Letzte Änderung: Juni 07, 2017, 11:35:05 Vormittag von playjam »

Nordharzer

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2244 am: Juni 07, 2017, 10:21:29 Vormittag »
Wo bitte ist denn Hohenmölsen und was haben die mit Schierke am Hut??

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2245 am: Juni 07, 2017, 11:33:56 Vormittag »
Wo bitte ist denn Hohenmölsen und was haben die mit Schierke am Hut??

Ist doch langweilig, wenn immer dieselben Namen auftauchen. Herrn Knolle kennt mittlerweile jeder. So sieht es mehr nach einer Petition einer besorgten Bürgerin aus. Das es sich um eine Petition von Lobbyisten handelt, erkennt man nur an den gleichlautenden Argumenten. Die Zusammenhänge muss man sich ergoogeln und das macht kaum jemand.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2246 am: Juni 08, 2017, 01:09:40 Nachmittag »
Die Kampagne der Schierke-Gegner um die Meinungshoheit in den Medien läuft auf Hochtouren:

28 FUSSBALLFELDER FÜR GROSSPROJEKT Nachhaltiger Schutz des Harzes gefordert (kyffhaeuser-nachrichten.de 05.06.2017)
Zitat
Mit großer Sorge hat der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) das Vorhaben der Stadt Wernigerode aufgenommen, Teile des ihr anvertrauten Harzes mit einem ganzjährigen Erlebnisbereich inklusive Skipiste zu überziehen...

[...]

Die Stadt Wernigerode stellt sich zudem ein Armutszeugnis aus, indem sie aufzeigt mit Umwelt-, Natur- und Landschaftszerstörungen an touristische Attraktivität gewinnen zu wollen. Anstatt mit den bestehenden Schön- und Besonderheiten der Natur und Landschaft des Harzes zu locken und darauf einen vielfältigen und sanften Tourismus abzustimmen und zu entwickeln, möchte man stattdessen landschafts- und naturfremde Verbauungen vornehmen.

[...]

Somit verstößt dieses Vorhaben nicht nur gegen jegliche rechtliche Grundlagen auf internationaler und europäischer Ebene und in Verantwortung von Bund und Land Sachsen-Anhalt, sondern auch gegen wissenschaftlich-fachliches Verständnis sowie einem Mindestgebot von Vernunft und Anstand

Der AHA regt stattdessen ein länderübergreifendes Tourismuskonzept zwischen Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersachsen an, welche den Schutz, den Erhalt und die darauf beruhende Entwicklung des Harzes und des Harzvorlandes berücksichtigt sowie zudem den Besucherinnen und Besuchern in vielfältiger Form ökologische, geologische, archäologische und historische Aspekte nahebringt. Nur ein Tourismus, welcher sich den Belangen des Schutzes von Umwelt, Natur, Landschaft und Klima unterordnet kann den Harz als Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, als hydrologische Quelle für zahlreiche Fließgewässer sowie damit eng verbunden als Ort der Erholung und des Tourismus in der Naturschatzkammer bewahren.
Auf jeden Fall ist der ehrenamtliche und gemeinnützige AHA bereit daran mitzuwirken sowie Interessenten zu gewinnen, welche sich für den Schutz, Erhalt und Entwicklung des Landschafts- und Naturraumes Harz einsetzen möchten.
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)

Kommentare

Bodo Schwarzberg [Anmerkung: BUND Kreisverband Nordhausen] Arbeitskreis Hallesche Auenwälder: Fakten kontra Profit

Das ist Trump im Puppenstubenformat: Investoren und ihre Wegbereiter, also die neuen postfaktischen Wahrheitsverdreher contra Fakten. [...] Das kleine, gerademal 640 Meter hoch gelegene Schierke ist angesichts der Klimaentwicklung größenwahnsinnig [...]

[...] Investoren für kurzfristige Profite zum Fraß vorzuwerfen, [...]

Liebe AHA,

lasst den Worten Taten folgen! Bitte wartet nicht auf andere, sondern fangt schon einmal an mit der Umsetzung eures länderübergreifenden Tourismuskonzeptes.




manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2247 am: Juni 09, 2017, 09:37:40 Nachmittag »
Amen!

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2248 am: Juni 13, 2017, 07:23:14 Vormittag »
Laut Goslarsche verzögert sich das Gutachten auf Ende Juli oder Anfang August.

Pistenschreck

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2249 am: Juni 13, 2017, 01:09:27 Nachmittag »
werden Gründe angegeben?