Autor Thema: Schierke 2000  (Gelesen 1366944 mal)

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2520 am: November 22, 2017, 10:48:48 Vormittag »
Im Scharzwald ist ab 2023 Schluss mit Wintersport, siehe https://vimeo.com/240494624

Die Tante spinnt und hat ihre Daten schön nach oben manipuliert. Sie bewertet eine Beschneiungssaison von Mitte Nov - Mitte April! Welches Skigebiet beschneit denn noch im März? so gut wie keines - und im April erst recht nicht!
Es ist ja klar, dass die Temperaturen ab März gewaltig nach oben gehen und die derzeitigen Statistiken der Temperaturerwärmung in den Alpen sagen ja zumeist, dass die Alpensommer deutlich wärmer werden (und so für die Gletscherschmelze verantwortlich sind) - die Erwärmung im Winter jedoch bislang eher gering ausfällt. Allerdings sind die letzten drei Winter deutlich aus dem bisherigen Rahmen herausgesprungen (zu warm). siehe hier:
https://tramino.s3.amazonaws.com/s/oberstdorf-intern/825031/vortrag-zukunft-skisport-kleinwalsertal-2017-10-24.pdf


Wie sähe folglich de Jongs Feldberg-Temperaturkurve aus, wenn sie am 28.02. endet?! Da sähe das Beschneiungspotental um ein vielfaches besser aus. Allerdings ist tatsächlich etwas wahres dran - da ja schon immer Freiburg die wärmste Region in D gewesen ist und in den letzten Jahren einen Hitzerekord nach dem anderen vermeldet, was sich natürlich im Jahresmittel auch auf die Schneesituation Feldberg auswirkt - aber nicht so wie von de Jong beschrieben.
   
Daher ist es umso wichtiger, dass das Schierker Projekt umgesetzt wird, um den Wintersportlern vom Wurmberg und aus dem Schwarzwald eine Alternative bieten zu können.

ah ja doch ok.  ::) ...sehr scharfsinninge Logik auf die man erst mal kommen muss!  ;D ;D ;D


Wenn die Fakten nicht mit ihren Theorien übereinstimmen werden die Fakten ein ganz schönes Problem bekommen!

Widex - Du irrst - es sind dann "alternative facts"! Das hat uns doch bereits der "intelligenteste Mann der Welt" beigebracht!
« Letzte Änderung: November 22, 2017, 11:09:10 Vormittag von manitou »

Harzwinter

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2521 am: November 22, 2017, 01:41:35 Nachmittag »
Allerdings ist tatsächlich etwas wahres dran - da ja schon immer Freiburg die wärmste Region in D gewesen ist und in den letzten Jahren einen Hitzerekord nach dem anderen vermeldet, was sich natürlich im Jahresmittel auch auf die Schneesituation Feldberg auswirkt - aber nicht so wie von de Jong beschrieben.

Die Schneesituation am Feldberg im Schwarzwald war in normalen, tiefdruckgeprägten Wintern der letzten Jahre immer "angepasst" - bei Nordwestströmung und viel Niederschlag exzellent, bei häufigen Südwestlufteinbrüchen entsprechend schlechter bis zu eingeschränkten Bedingungen mit Teilbetrieb. Aber Skifahren von Mitte/Ende Dezember bis Mitte/Ende März konnte man dort bis zur Saison 2014/15 eigentlich immer. In den beiden Folgewintern 2015/16 und 2016/17 gab es im Schwarzwald ein Novum, das mir dort in meiner Zeit seit 2003 nicht begegnet ist: Eine wochenlange Hochdruck-Inversionswetterlage von Ende November bis Anfang Januar - völlig untypisch. Entsprechend lagen die Temperaturen im Bergland über dem Gefrierpunkt, während ich zuhause jeden Morgen meine Autoscheiben freikratzen musste. Für dauerhafte Inversionswetterlagen sind Beschneiungskonzepte nun mal nicht vorgesehen. Allerdings sind solche eher seltenen Wetterlagen auch nicht Hauptsäule der Argumentation für eine Klimaerwärmung.

Der Feldberg hat ein ganz anderes, hausgemachtes Problem mit Beschneiung: Für das große Skigebiet ist die Beschneiungsanlage und erst recht deren Wasserversorgung viel zu schwach dimensioniert. In den fetten Jahren hätte hier dringend investiert werden müssen. Das haben die hochnäsigen Feldberger mit ihrer fragmentierten Betreiberstruktur aber unterlassen. Es gab bzw. gibt noch nicht einmal ein Konzept, worauf sich die Beschneiung bei Wassermangel und/oder Frostmangel konzentrieren soll. Das hat sich bitter gerächt. Die Weihnachtsskisaison fiel in den beiden genannten Wintern am Feldberg aus.

Nochmal zurück zur Frau de Jong: Ihrer Forschung bin ich an einem Punkt durchaus dankbar, hat sie doch seit Jahren (und bis heute) offen gelegt, dass diverse alpine Wintersportdestinationen Schneiwasser aus fäkalbelasteten, lokalen Fließgewässern entnommen und auf ihre Skihänge verteilt haben, von wo sich Bakterien und sonstige Erreger ihren Weg ins Trinkwasser bahnten, das unterhalb der Skihänge gewonnen wurde, und darüber Einheimische und Gäste infizierten. Das war ein Skandal, und Frau de Jongs Veröffentlichungen dürften zu einer Veränderung der Situation geführt haben, was gut so ist. Das ist für mich ein sehr positives Beispiel, wie sich Umweltschutzbelange sinnvoll und zielorientiert in Erschließungsmaßnahmen einbringen können, ebenso wie das Anprangern übermäßiger Landschaftszerstörung für Beschneiungszwecke oder völliger Nichtberücksichtigung der natürlichen Wassersituation vor Ort.

Aus der begrüßenswerten Erkenntnis bzw. Forderung "Schneiwasser muss gesichert fäkalienfrei sein" machten die Dumpfmedien allerdings kurzerhand "Beschneiung ist böse", womit sich mehr Umsatz generieren ließ als mit den Details. Leider ist Frau de Jong undifferenziert auf diesen Zug mit aufgesprungen und seitdem für mich persönlich nicht mehr glaubwürdig.
« Letzte Änderung: November 22, 2017, 04:41:15 Nachmittag von Harzwinter »

Simufan 2202

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2522 am: November 22, 2017, 04:17:37 Nachmittag »

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2523 am: November 22, 2017, 08:00:36 Nachmittag »
[...] seitdem für mich persönlich nicht mehr glaubwürdig.

Für einen wissenschaftlichen Beruf ist Integrität das höchste Gut. Wer einmal beim Schummeln erwischt wird, ist für immer und ewig weg vom Fenster. Frau de Jong hat ihre wissenschaftliche Karriere der politischen geopfert. Man muss daher davon ausgehen, das sämtliche Ihrer Veröffentlichungen aus wissenschaftlicher Sicht wertlos sind. D.h. leider auch solange es keine anderen Veröffentlichungen zu fäkalienverschmutztem Beschneiungswasser gibt, muss man davon ausgehen, dass es sich um eine Erfindung von Frau de Jong handelt.

Doppelmayr

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2524 am: November 23, 2017, 05:37:07 Nachmittag »
Am gestrigen Mittwoch wurde ja im Wernigeröder Rathaus über den aktuellen Sachstand des Winterbergprojektes und des ROVs berichtet. War jemand von Euch dabei und kann uns davon erzählen?
Wird der notwendige Flächentausch, den Frau Dalbert einst gestoppt hatte, nun doch irgendwann noch vollzogen oder steht da auch nach wie vor noch ein dickes Fragezeichen dahinter?
« Letzte Änderung: November 23, 2017, 07:33:23 Nachmittag von Doppelmayr »

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2525 am: November 27, 2017, 09:34:38 Vormittag »

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2526 am: November 27, 2017, 02:00:54 Nachmittag »
re. Eröffnung Feuerstein-Arena: Neue Besen kehren bekanntlich gut - von daher wird ab Schierke-Eröffnung im kommenden Jahr in der Eishalle Brl vermutlich gähnende Leere sein.

Ich hab mir die Schierke-Arena und die Dachkonstruktion im Sept. mal unter dem Aspekt Veranstaltungstauglichkeit angeschaut, da dies 16 Jahre lang mein Beruf gewesen ist. In der Hinsicht ist die Arena eher eine Fehlkonstruktion. Da wurde kein Veranstaltungsprofi hinzugezogen. Es ist nicht möglich die Lichtanlage an die Dachkonstruktion zu hängen. Die Bühne muss zudem immer quer stehen, da an den Längsseiten die Dachkonstuktion zu weiter runter reicht und nicht genügend lichte Höhe zulässt.
Wenn die Anlagen nicht "geflogen" werden können, dann braucht es "Groundsupport" und es ist fraglich, ob die Konstrukteure eine hinreichende Punktbelastung im Boden einkalkuliert haben, damit die Kühlrohre nicht beschädigt werden, denn die m²-Punktbelastung bei den Bühnenträgern kann bei großen Produktionen ca. 2t betragen, die auf vier Füße a 500kg verteilt werden. Ich kenne die Problematik, da wir damals schon nicht alle Eishallen für Konzertzwecke wg. zu geringer Punktbelastung nutzen konnten. Zudem ist das Dach ja zur Seite so offen, dass es seitlich reinregnet, weshalb eine Bühne dort einen Wetterschutz braucht, wenn sie ganz am Rand steht. Die Einsparungen in Bezug zu einer reinen Open-Air-Bühne sind somit nicht sehr hoch.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass man die Bühnenanforderungen primär für die Walpurgisnacht berücksichtigt hat (das sind für kleinere Künstler vergleichsweise kleine Bühnen) aber man will in Schierke ja auch große Konzertveranstaltungen durchführen. Unabhängig davon, dass ich nicht an den wirtschaftlichen Erfolg solcher Konzerte dort glaube, werden dort nicht einmal gute und kostengünstige technische Voraussetzungen existieren.

Zudem ist die Arena mit 8,5Mio€ auch noch sauteuer - eine normale Eishalle mit besserer und flexibler Funktionalität hätten die deutlich billiger haben können. z.Bsp. https://de.wikipedia.org/wiki/Eishalle_Ilmenau
« Letzte Änderung: November 27, 2017, 07:37:41 Nachmittag von manitou »

Ansgar Timm

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2527 am: Dezember 01, 2017, 06:00:30 Nachmittag »
Mal sehen, ob der neue Besen auch tatsächlich besser kehrt...

Persönlich finde ich, dass sich die Arena ins Ortsbild einigermaßen einfügt. Ich bin im Oktober mehrmals mit dem Bus vorbeigefahren, aber ich war nun nicht übermäßig beeindruckt, das Ganze erinnert mich an eine überdimensionale Zeltkonstruktion, das ähnlichee Bauwerk der Architekten in der Autostadt hat mich doch wesenlich mehr beeindruckt. Letztendlich darf sich jeder Betrachter sein eigenes Urteil bilden.

Imho kann die Eislaufhalle BRL durchaus punkten:
Richtige Eislaufhalle und keine reine Überdachung wie in Schierke,
Großes Eislauffeld mit 60 x 30 m Fläche (in Schierke nur 56 x 25 m lt. Wikipedia),
Direkte Parkmöglichkeit (in Schierke ca. 800 m Fußmarsch vom Parkhaus, keine Parkplätze in direkter Nähe.

Man darf gespannt sein, was sich die Eisläufer präferieren, auf jeden Fall drücke ich in diesem Fall BRL ganz fest die Daumen

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2528 am: Dezember 03, 2017, 02:11:57 Nachmittag »
Pünktlich zum ersten Advent beschert uns die Volksstimme folgende Perle:

Umweltministerin Dalbert blockiert weiter das Seilbahnprojekt in Schierke. Sie legt den Waldtausch mit Wernigerode auf Eis. (volksstimme.de 3.12.2017):
Zitat
Die Grünen-Politikerin hat in einer Antwort auf eine Anfrage an die Landesregierung ihre Haltung abermals deutlich gemacht und betont, dass sie die offizielle Unterzeichnung des Waldtauschvertrags zwischen Land und Stadt Wernigerode hinauszögern werde.

[...]

Dalbert will, dass der Tausch - 146 Hektar Landeswald am Kleinen Winterberg gegen 163 Hektar Stadtwald – erst nach Abschluss des laufenden Raumordnungs- sowie des sich dann gegebenenfalls anschließenden Planfeststellungsverfahrens zum Bergwelten-Erlebnisprojekt mit der Unterschrift aus ihrem Ministerium Rechtskraft erhält.

[...]

Und was sagt der Investor des 26 Millionen Euro teuren Erlebnisgebiets dazu? Gerhard Bürger findet das Verhalten der Ministerin „unmöglich“. Er lege jedoch seinen Fokus nach wie vor auf das laufende Raumordnungsverfahren für den Seilbahnbau. „Wir arbeiten weiter an einer Realisierung und werden eine Lösung finden.“

Doppelmayr

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2529 am: Dezember 03, 2017, 10:27:27 Nachmittag »
Warum wird diese furchtbare hinterhältige und verlogene Frau nicht endlich gefeuert? Wie lange will man sich diese Trickserei und Hinhaltetaktik noch gefallen lassen??? Ich fordere SPD und CDU auf diesem unerträglichem Treiben endlich einen Riegel vorzuschieben!!!

Pistenbully

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2530 am: Dezember 04, 2017, 02:10:28 Vormittag »
Warum wird diese furchtbare hinterhältige und verlogene Frau nicht endlich gefeuert? Wie lange will man sich diese Trickserei und Hinhaltetaktik noch gefallen lassen??? Ich fordere SPD und CDU auf diesem unerträglichem Treiben endlich einen Riegel vorzuschieben!!!

... so sieht es aus. Aber nicht zuletzt die noch nicht vollzogene Regierungsbildung in Berlin bewirkt, dass man sich auf Landesebene zusammenreißen muss und sich keinen medialen Koalitionskrach leisten kann.

Was mich aber weiterhin interessieren würde ist die Rechtsgrundlage nach welcher Frau Dalbert handelt. Eine bereits vollzogene "Besitzeinweisung" ist ein rechtsgültiger Verwaltungsakt. Der kann nicht rückgängig gemacht werden, ansonsten könnten auch Schadenersatzansprüche geltend gemacht werden.

Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2531 am: Dezember 04, 2017, 07:26:30 Vormittag »
Einigen unserer Politiker scheint ihr Beruf offenbar wirklich zu Kopf zu steigen, wenn man sich anschaut, wie häufig es inzwischen zu solchen Alleingängen kommt und vor allem, wie wenig die anderen Parteien dem entgegensetzen können oder wollen. Fraglich ob das Ganze rechtlich so in Ordnung ist, ansonsten wäre ich nicht böse drum, wenn Frau Dalbert irgendwann die Konsequenzen für ihr Handeln tragen muss.

snowie

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2532 am: Dezember 04, 2017, 07:48:53 Vormittag »
Irgendwann?....SOFORT!

Doppelmayr

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2533 am: Dezember 04, 2017, 08:17:09 Vormittag »
GENAU!!!!! Weg mit der Alten!!!!

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2534 am: Dezember 04, 2017, 08:24:39 Vormittag »
GENAU!!!!! Weg mit der Alten!!!!

Wir werden alle mal alt. Zumindest ich möchte dann nicht in den selben Topf wie die befremden hervorrufende Frau Dalbert mit ihren Halb- und Unwahrheiten gesteckt werden.