Autor Thema: Schierke 2000  (Gelesen 1383662 mal)

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #75 am: November 14, 2010, 08:38:53 Nachmittag »

Volksstimme.de (13.11.2010): Investitionspaket für den Brockenort
Zitat
Schierke/Wernigerode. Mit Hilfe eines finanziellen Kraftakts soll die Brockengemeinde Schierke touristisch "wachgeküsst" werden. Wernigerodes Stadträte beraten über ein 36-Millionen-Euro-Paket, um den Investitionsstau der vergangenen 20 Jahre abzutragen.

Bereits vor dem Haushaltsbeschluss deutet sich im Wernigeröder Rathaus eine parlamentarische Mehrheit aus CDU und SPD für diese Pläne an. Die Verwaltung unter Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) plant in den kommenden vier Jahren in Straßen, Brücken, ein Parkhaus und touristische Angebote wie Kurhaus, Rodelberg, Fußgängerzone und "Konzertmuschel" zu investieren.

Ziel der Anstrengungen ist, mehr Urlauber in einen attraktiven Kur- und Erholungsort am Brocken zu locken. Das werde laut Gaffert auch vom Land unterstützt, darum seien Förderquoten von bis zu 90 Prozent avisiert. Wie Wernigerodes Rathauschef berichtete, habe er dieser Tage 60 Unterschriften unter Förderanträge gesetzt, die Dokumente seien im Hallenser Landesverwaltungsamt übergeben worden. Die Harzer drücken deshalb aufs Tempo, weil sich innerhalb der EU die Fördeschwerpunkte weiter gen Osten verschieben. [...]


Harzwinter

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Re: Schierke 2000
« Antwort #76 am: November 15, 2010, 09:36:58 Vormittag »
Ermutigende Perspektiven. Es ist seit langem das erste Mal, dass in Schierke konzentriert investiert werden soll. Schade, dass eine Beteiligung am Seilbahnprojekt oder ein Übungslift im Ort in diesem Zusammenhang nicht erwähnt werden.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #77 am: Januar 06, 2011, 09:11:26 Vormittag »
Volksstimme.de (17.12.2010):

Zitat
Über 100 Besucher bei Ausstellungseröffnung / Initiatoren beeindruckt vom Interesse
Neues Schierke auf neun Tafeln und ein hilfreiches Angebot

Wo soll es hingehen? Wie sieht das neue Schierke aus? Diese Fragen werden mit der am Dienstag im Rathaus der Brockengemeinde eröffneten Ausstellung beantwortet. Dass das Interesse an dem Entwicklungskonzept für Wernigerodes neuen Ortsteil gestiegen ist, zeigte die Resonanz.

Hier informieren sich Schierker über die neue Verkehrsführung und darüber, was aus dem jetzigen Parkplatz "Am Thälchen" wird.
Schierke. Neun Tafeln und sechs großformatige Porträts sind im Rathaus ausgestellt. Gezeigt wird, wie das "Neue Schierke" aussehen könnte, "wo es hingehen soll", sagte Peter Gaffert am Dienstagabend zur Eröffnung. Die "Galerie der Aktivisten", ergänzte Wernigerodes Oberbürgermeister, steht stellvertretend für jene, die am Entwicklungskonzept mitwirken. Abgebildet sind der Architekt Prof. Wolf Eisentraut als Ideengeber, Peter Gaffert als Vertreter der Stadtverwaltung, Bürgermeisterin Christiane Hopstock und Ortschronistin Ingrid Hintze stehen für Schierkes Einwohner, Erwin Lauterwasser für den Skisport und Klaus Dieter Krebs für Investoren.

[...]

Bei all den Eingriffen, die, wie Gaffert versicherte, "naturschonend" sein sollen, bekomme Schierke auch ein Stück Natur zurück. Konkret – das jetzige Parkplatzareal Am Thälchen. Der Teil zur Grenze des Nationalparks soll renaturiert werden, andere Bereiche werden bepflanzt und zu Wiesen mit Sonnenterrassen umgestaltet.

Angeregt wurde auf der Ausstellungseröffnung, dass sich die Schierker selbst an der Entwicklung beteiligen. Eine Mappe mit Möglichkeiten, wie Projekte gefördert werden können, übergab Reiner Hochapfel an Ortsbürgermeisterin Christiane Hopstock. Der Ex-Chocotech-Chef und Ruheständler unterrichte Produktmanagement an der Hochschule und appellierte, auf dem langen Weg bis zur Umsetzung des Konzepts "auch kleine zu gehen". Beispielsweise beim Ausbau touristischer Freizeitangebote, wobei diese nicht nur auf ein Wintersportzentrum beschränkt werden dürfen. "Das ist zu kurz gegriffen", sagte Hochapfel, Sommer wie Winter müsse man davon leben können. Seine und die Hinweise der Experten sowie die interessante Ausstellung boten am Dienstag genügend Diskussionsstoff.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #78 am: Januar 16, 2011, 12:32:02 Nachmittag »
mz-web.de (27.12.10):

Zitat
Das neue Schierke

[...]

Mächtig ins Schwärmen kommt sie [Anm.: Christiane Hopstock, Ortsbürgermeisterin der Tourismus-Gemeinde] allerdings, wenn sie vom Schierke der Zukunft spricht: "Man muss nicht nach Österreich fahren, um Winterurlaub zu machen - das geht künftig auch in Schierke." Auch im Sommer soll der Ort mit Hilfe von neuen Angeboten weitaus mehr Gäste als bisher anziehen. Angepeilt werden doppelt so viele Übernachtungen pro Jahr wie bislang. Ein gewaltiges Investitionspaket soll es möglich machen und die Infrastruktur in Schierke verbessern. "Das ist eine einmalige Chance."

Es ist ein ehrgeiziges Ortsentwicklungskonzept, mit dem die Stadt Wernigerode, zu der Schierke seit Juli vorigen Jahres gehört, aus dem Brocken-Ort einen "attraktiven Kurort überregionaler Bedeutung" machen will. Während hier bislang nur Langläufer auf ihre Kosten kommen, sind Abfahrtpisten und eine Seilbahn von Schierke über den Wurmberg nach Braunlage vorgesehen.

[...] Zudem plant die Stadt ein Kurhaus, ein Wintersportzentrum und ein Kulturzentrum mit Museum.

"Schierke hat eine traumhafte Lage - zwischen Wernigerode und dem Brocken, den zwei am meisten besuchten Tourismus-Orten in Sachsen-Anhalt", sagt Peter Gaffert, parteiloser Oberbürgermeister von Wernigerode. Mit dem Konzept wolle man auch ein Zeichen setzen - und Privatinvestoren anziehen. Bereits jetzt gebe es ein gesteigertes Interesse an dem Ort. Um das Programm vollständig umzusetzen, müssten laut Gaffert rund 43 Millionen Euro investiert werden. Beim Magdeburger Wirtschaftsministerium wurde ein Antrag in Höhe von 35 Millionen Euro gestellt. "Wir sind zuversichtlich, was die Förderung angeht", so Gaffert.

[...]

Er [Anm.: Axel Dreyer, Professor für Tourismuswirtschaft an der Hochschule Harz] sei ein Fan von der Idee einer Seilbahn nach Schierke - "besonders für den Sommertourismus". Dieser werde an Bedeutung gewinnen, ist sich Dreyer sicher. Trotz des derzeitigen strengen Winters müsse man "davon ausgehen, dass wir im Zuge des Klimawandels auf lange Sicht weniger Schnee haben werden." Man müsse daher verstärkt touristische Produkte für jedes Wetter anbieten - "in dieser Hinsicht gibt es im gesamten Harz noch Entwicklungspotenzial".

"Wir brauchen Ganzjahresangebote", sagt auch Gaffert. "Es war ein Fehler, dass wir immer nur auf den Winter gesetzt haben", räumt Ortsbürgermeisterin Hopstock ein, die seit 19 Jahren im Gemeinderat aktiv ist. Insgesamt hätten die Schierker positiv auf die Pläne reagiert, sagt die Bürgermeisterin. Von einem Aufschwung würde im übrigen alle profitieren: "Das hätte Außenwirkung auf den gesamten Harz."

Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #79 am: Januar 16, 2011, 01:08:56 Nachmittag »
Große Worte — aber um den Harz ernsthaft als nahe gelegene Alternative zu den Alpen zu etablieren müsste schon einiges für die Ski- und Snowboardfahrer getan werden. Eine neue Promenade, ein paar Brücken und ein außerhalb gelegener Parkplatz werden sicherlich keine Skifahrer und Snowboarder anlocken. Auch eine Seilbahn nach Braunlage an sich eher nicht — denn auch dann hätte man lediglich das Skigebiet auf dem Wurmberg, was man genauso gut von Braunlage aus erreichen könnte.

Gibt es denn konkrete Informationen, was in Sachen Wintersportzentrum und neuen Pisten getan werden soll? Ich finde es allemal interessant, dass nun endlich etwas Geld in den Harz fließt um den Tourismus zu beleben und die Orte dort Attraktiver zu machen, allerdings befürchte ich, dass am Ende eher wenig für den Wintersport übrig bleiben wird oder eher auf Langläufer, Wanderer und Rodler gesetzt wird.

Allerdings würde sich das ja nicht unbedingt mit den angekündigten Österreich-Vergleichen vertragen. Vielleicht sollte man ohnehin eher andere Maßstäbe ansetzen und in Sachen Wintersport versuchen erst einmal wieder mit anderen Mittelgebirgsregionen mithalten zu können, aber ich lasse mich natürlich gerne überraschen.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #80 am: Januar 26, 2011, 02:09:17 Nachmittag »
Bobbahn soll Wintertourismus in Schierke ankurbeln (volksstimme.de 26.01.2011)
Zitat
Schierke - Die Gemeinde Schierke am Brocken will ihre Attraktivität als Wintersportort mit einer Bobbahn erhöhen. Die neue Röhre, für die bis zu fünf Millionen Euro investiert werden, solle bis zum Jahr 2014 gebaut werden, sagte Ortsbürgermeisterin Christiane Hoppstock am Mittwoch und bestätigte entsprechende Medienberichte. "Es ist sicher, dass die Bobbahn kommt. Sie wird die Attraktivität von Schierke deutlich erhöhen." Die Finanzierung der 700 Meter langen Bahn, die auch von Touristen genutzt werden soll, sei noch nicht endgültig geklärt. Investoren hätten ihr Interesse bekundet. Die Bahn soll am Standort der jetzigen Natureis-Schlittenbahn entstehen.

STS

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Re: Schierke 2000
« Antwort #81 am: Januar 26, 2011, 07:52:24 Nachmittag »

5 Mio sollte Schierke besser zum Ausbau als Top Wintersport Ort nutzen:

+ Ski-Schaukel zum Wurmberg und Winterberg mit Sessellift/ Seilbahn oder
+ Hohnekopfhang Neubau eines Sesselliftes mit Beschneiungsanlage und Flutlicht

0,5 Mio würden Schierke mit Teller/Schleppliften schon in einen Wintersport Ort verwandeln ;)

Harzwinter

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Re: Schierke 2000
« Antwort #82 am: Januar 27, 2011, 10:07:16 Vormittag »
Zitat
Schierke - Die Gemeinde Schierke am Brocken will ihre Attraktivität als Wintersportort mit einer Bobbahn erhöhen. Die neue Röhre, für die bis zu fünf Millionen Euro investiert werden, solle bis zum Jahr 2014 gebaut werden, sagte Ortsbürgermeisterin Christiane Hoppstock am Mittwoch und bestätigte entsprechende Medienberichte. "Es ist sicher, dass die Bobbahn kommt. Sie wird die Attraktivität von Schierke deutlich erhöhen." Die Finanzierung der 700 Meter langen Bahn, die auch von Touristen genutzt werden soll, sei noch nicht endgültig geklärt. Investoren hätten ihr Interesse bekundet. Die Bahn soll am Standort der jetzigen Natureis-Schlittenbahn entstehen.

Es ist doch noch gar nicht der 1. April ... die meinen den Ersatz der kurzen Rennrodelbahn am Fuß des Winterbergs? Für fünf Millionen Euro ?? Mein Beileid zu 100% Realitätsverlust und einer Steilvorlage zum sinnlosen Versenken unserer Steuergelder.

Da reden sich Lokal- und Landespolitik, Interessengruppen und Anwohner mehr als ein Jahrzehnt den Mund fusselig. Da wird ein hochrangiger Entwicklungsplaner für viel Geld mit einem Konzept für Schierke beauftragt. Da warten in Norddeutschland (und nicht nur dort) tausende von Wintersportlern darauf, dass es endlich losgeht mit der Einrichtung eines Skigebiets in Schierke. Und dann kommt jemand daher, der Einfluss hat, aber keinerlei Ahnung, und verballert ad hoc ein für den genannten Zweck dringend benötigtes Budget für etwas völlig anderes.

Es ist ein neuer Beweis dessen, was ich meine, wenn ich immer wieder sage: Ein einziger Hundehaufen auf 10 Quadratkilometer, und der Harz tritt mit traumhafter Sicherheit voll rein. Sprich: Immer wieder wird im Harz gezielt die sinnloseste aller Möglichkeiten angestrebt, wenn es darum geht, was man mit einem Budget X für den Wintertourismus tun kann.

Ja, ja, wenn das umgesetzt wird, werden "garantiert" tausende zusätzlicher Winter-Übernachtungsgäste nach Schierke kommen, um tagelang ganztags diese "Röhre" rauf und runter zu fahren.  :'(  Was für eine unglaublich blödsinnige Idee.
« Letzte Änderung: Januar 27, 2011, 12:04:44 Nachmittag von Harzwinter »

Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #83 am: Januar 27, 2011, 11:39:50 Vormittag »
Absolut unverständlich bzw. unvernünftig.

Eine derartige Anlage mag zwar für den einen oder anderen ganz interessant sein, ggf. auch für ambitionierte Bob-Fahrer, aber sie wird auf gar keinen Fall viele Gäste nach Schierke locken, die dann eine Woche dort übernachten, von Morgens bis Abends Bob fahren und dann ihr Geld beim Après-Ski (oder in diesem Fall Après-Bob) in Schierke lassen. Auch kann ich mir wirklich nicht vorstellen, dass gerade die Kur- und Wellnessgäste, die Schierke gerne in größerer Menge anlocken würde, ein derartiges Angebot wahrnehmen würden.

Nun ist Geld für den Wintersport da und es wird direkt auf dem Fenster geschmissen, für etwas, was sich in den nächsten 30 Jahren nicht refinanzieren kann und wird. Wie kommt man denn auf solche Ideen oder steht da ein Verein / eine Interessengemeinschaft hinter, die gerne Bob fährt?

Ich finde es so schade, dass diesen Januar im Harz an Skifahren nicht ernsthaft zu denken war — ein Blick ins Hochsauerland genügt allerdings um zu erkennen, dass es auch anders geht. Selbst als es wochenlang getaut hat sind und waren die Pisten dort mit 60 - 100cm Schnee bestens präpariert gewesen, weil sie im kalten Dezember bereits massig Schnee erzeugt haben, der bis in den Frühling reichen wird.

Es kommt doch niemand für länger als einen Tag in den Harz, bucht womöglich noch Wochen vorher, um dann im Urlaub zu merken, dass Wintersport aufgrund von zu wenig Schnee oder etwas zu viel Wind nicht angeboten werden kann.

Naja, aber so eine Bob-Bahn ist doch auch etwas einzigartiges — in St. Andreasberg sind die Zimmer im Sommer auch immer dauerhaft alle belegt, weil die Leute in Scharen zur Sommerrodelbahn pilgern.. ;-)

Harzwinter

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Re: Schierke 2000
« Antwort #84 am: Januar 27, 2011, 11:48:44 Vormittag »
Wenn die Einrichtung einer solchen Bobbahn Winterbesucher anziehen würde, dann hätten in den Mittelgebirgen und den Alpen schon 100 Orte vor dem verschlafenen Schierke so etwas realisiert. In diesem "Projekt" riecht es extrem nach Lobbyismus.

Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #85 am: Januar 27, 2011, 12:04:57 Nachmittag »
Ja, vor allem je mehr man darüber nachdenkt, desto weniger Sinn ergibt das Ganze.

Sofern mir bekannt ist soll ja von dem Konzept der ganze Ort profitieren, aber so eine Bob-Mitfahrt — denn mehr ist es ja nicht — macht man vielleicht 1-2 Mal um es auszuprobieren, wenn man keine Ambitionen hat es selber zu lernen und dann auf Zeit zu fahren. D.h. es wird kaum jemanden geben, der in Schierke aufgrund dessen Übernachten wird — es werden also eher wie gehabt die Tagesgäste mal für 1-2 Stunden vorbeischauen, ihre Fahrt machen und dann wieder weiterziehen.

Selbst für den Fall, dass so eine Bob-Bahn wirklich heiß begehrt sein sollte, so ist es doch auch nur ein Kanal, den man nur in Begleitung eines erfahrenen Bobfahrers mit-befahren kann. D.h. die Anzahl der Fahrten, die maximal durchgeführt werden können wären auch arg begrenzt und würden nicht annähernd an die Zahl der möglichen Skitouristen heran reichen. Abgesehen davon scheint das Vergnügen recht kostspielig zu sein — so kostet eine Mitfahrt im 4er Bob bei Jochen Schweizer etwa 110€. Allein das schließt ja schon aus, dass Gäste mehrere Tage in Schierke bzw. auf der Bahn verbringen.

Meiner Meinung nach kann man das — wie im Artikel auch beschrieben — zur Steigerung der Qualität eines Wintersportortes machen. Dazu müsste Schierke aber überhaupt erst einmal wieder ein ernstzunehmender Wintersportort werden. Als Investor würde ich mir auf jeden Fall gut überlegen, auf was man sich dort einlässt — es gibt deutlich wichtigere (und vielversprechendere) Investitionsvorhaben im Harz, die Unterstützung verdient hätten.

Harzwinter

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Re: Schierke 2000
« Antwort #86 am: Januar 27, 2011, 12:55:12 Nachmittag »
Hundert Prozent Zustimmung!

Hinzu kommt, dass die Schierker Rennrodelbahn in ihrer aktuellen Beschaffenheit viel zu kurz ist (ca. 300 Meter), um so ein Projekt zu tragen. Die oben genannten 700 Meter ergeben auch noch keine richtige Bobbahn. Eine "richtige" Bobbahn ist mindestens 1300 Meter lang. Für die Realisierung einer solchen Bobbahn müsste man in Schierke den kompletten Hang des Winterbergs umgraben. Dagegen hätte die Einrichtung eines Skigebiets am Winterberg im Vergleich nahezu den ethischen Status eines Renaturierungsprojekts !
« Letzte Änderung: Januar 27, 2011, 03:39:30 Nachmittag von Harzwinter »

Braeu

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Re: Schierke 2000
« Antwort #87 am: Januar 27, 2011, 05:05:56 Nachmittag »
Wahrscheinlich handelt es sich um eine erste Infrastrukturmaßnahme im Rahmen eines neuerlichen Versuches der Olympiabewerbung. Es schließt sich der Ausbau des Hanges am Großparkplatz zum Abfahrtshang und die Ertüchtigung des Eisstadions an.

Also als bekennender Schierkefan fällt mir dazu nur noch ein: Dümmer geht's nimmer! (zumindest wenn das wirklich realisiert wird, was man aber wohl nicht glauben kann)


Pistenbully

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Re: Schierke 2000
« Antwort #88 am: Januar 28, 2011, 12:28:45 Nachmittag »
Das Problem: In dem Artikel heißt es, dass Investoren Ihr Interesse für den Bau einer Bobbahn bekundet hätten. Für die Erweiterung des Skigebietes, den Bau von Liften, Seilbahnen usw. gibt es bisher keine Investoren - so siehts aus. Und wenn ich die Kohle hätte, ich würde auch nicht darin investieren. Die Leute sind heute viel mobiler als früher. Wenn ich mich in Hamburg ins Auto setzte, dann bin ich in unter 7 Stunden im Allgäu/Kleinwalstertal - mit Schneegarantie. Da bucht doch kaum noch einer eine Woche Skiurlaub im Harz. Anstatt immer zu beklagen, dass so wenig Leute im Harz übernachten, sollte man lieber den Tages- oder den "verlängertes Wochenende" Tourismus stärken also z.B. ausreichend Parkplätze, Kinderbetreuung, Tagesgastronomie, Hotelangebote mit früher Anreise- später Abreisemöglichkeit usw. Der Harz hat ja nicht nur wintersporttechnisch den Anschluss verpasst. Auch die Hotel- und Gastronomielandschaft ist wirklich von gestern, nicht nur in Schierke. Es gibt Gegenden in Deutschland (z.B. Fleesensee) da ist absolute Pampa, und trotzdem fahren die Leute dort zum "Wellness Wochenende" aufgrund der schicken Hotels usw. hin. Ganz ehrlich, wer macht denn z.B. im alten Maritim Klotz in Braunlage zu überhöhten Preisen ein Wellness-Wochenende mit dem Charme der 70'er Jahre.
Ich halte den Bau einer Bobbahn in Schierke auch für sehr fragwürdig. Vielleicht bietet er aber auch Chancen. Es gibt in Deutschland ja kaum Bobbahnen, vielleicht bildet sich rund um die Bobbahn ja auch eine Art Leistungsszene (DSV-Stützpunkt, Sportinternat usw.). Dies wird aber nur gelingen, wenn die Bobbahn auch Wettkampfbedingungen erfüllt. Ein regelmäßig in Schierke stattfindener Bob-Weltcup könnte vielleicht den Namen Schierke wieder etwas bekannter machen und andere Wintersportangebote nach sich ziehen. Andererseits steht das Skispringen in Braunlage aufgrund der Aufwertung zum Damen-Weltcup möglicherweise vor dem aus, also ganz so einfach ist es nicht.
Wenn die Bobbahn ein privater Inverstor bezahlt - von mir aus. Aber Schierke sollte sein eigenes Geld lieber woanders verbauen.

Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #89 am: Januar 30, 2011, 09:36:26 Vormittag »
Das stimmt natürlich — für eine ganze Woche sind 7 Stunden Anfahrt auch kein Problem — für ein Wochenende habe ich das ein Mal gemacht. War zwar lustig, aber aufgrund von Staus usw. verzögerte es sich dann doch deutlich und wir waren an einem Wochenende fast 22 Stunden Unterwegs, sodass es doch unverhältnismäßig anstrengend wurde.

Aber für ein langes Wochenende würden bestimmt einige aus der Region anreisen, sofern ein ausreichendes Angebot besteht — richtig ist aber leider auch, dass der Harz teilweise wirklich nur mit dem Charme der 70er aufwarten kann. Das bezieht sich nicht nur auf das Maritim in Braunlage, sondern auch auf viele private Ferienwohnungen, Pensionen oder die Gastronomie im Allgemeinen. Es gibt einige Ausnahmen, aber insgesamt wirkt das Gesamtbild leider etwas "muffig".

Ich hatte mich vor einer Weile mal nach einer Ferienwohnung für ein verlängertes Wochenende mit Freunden in Braunlage umgesehen, aber bei den meisten Wohnungen und Pensionen, die man so sieht scheint es so, als würde man in die Wohnung der eigenen Großmutter einziehen, die ihre zweckmäßigen Möbel aber schon seit 30 Jahren nicht mehr ausgetauscht hat. Wie gesagt, Ausnahmen gibt es immer, aber alles in allem müsste mal etwas mehr mit der Zeit gegangen werden und vor allem auch die jüngere Zielgruppe nicht ganz so ausgeschlossen werden.

Es gibt wenn man ehrlich ist abgesehen vom Skifahren oder Snowboarden an sich für junge Leute (sagen wir mal zwischen 18 und 30) keinen Grund länger als tagsüber im Harz zu bleiben (Studentenstädte wie Wernigerode und Clausthal mal ausgenommen). Ich finde besonders hier und beim Wochenendtourismus müsste mal konsequent und am besten auch im Verbund mit mehreren Orten / Skigebieten angesetzt werden.