Autor Thema: Schierke 2000  (Gelesen 1367242 mal)

normen

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Re: Schierke 2000
« Antwort #150 am: Februar 04, 2012, 03:22:12 Nachmittag »
Servus!

Also ich kann Herrn Ganske nur zustimmen. Damit die Aus-/Belastung am Wurmberg abnimmt, wäre es wirklich von Nöten, dass von Schierker Seite ebenfalls in Richtung Skigebiet Wurmberg geplant wird und die Position könnte einzigartig sein. Warum nicht erstmal nur einen guten Lift samt langer Piste auf den Gipfel des Gr.Winterbergs? Von da aus mit einem bisschen Schwung ist man am Kaffeehorst und die vom Wurmberg den Ziehweg an der Schanze runterkommen, könnten die neue Abfahrt Richtung Schierke gleich weiterfahren. Einfach gesagt, aber nur mit einem Skibetrieb (Lift+Piste) lässt es sich meiner Meinung nach in Schierke überhaupt erreichen, Gelder in die Kassen zu spülen und erstmal mehr Gäste anzulocken. Aber eine Bob-/Rodelbahn...mmh naja, den Traditionssport erst neu aufzubauen bzw Nachfrage dafür?? Ich verstehs nicht, wenn ich sehe wie riesig die Schlangen an der WurmbergSB manchmal sind und was Tageskarten kosten/einbringen, da an eine Bobbahn für den Tourismus zu denken..wir werden sehen bzw noch Jahre warten;)

Harzwinter

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Re: Schierke 2000
« Antwort #151 am: Februar 05, 2012, 12:58:03 Vormittag »
Die Diskussion hatten wir ja weiter oben schon mal. Ein Alpinskigebiet sichert Übernachtungen, eine Bobbahn nicht. Wenn schon eine Bobbahn, dann bitte erst nach der Einrichtung eines Alpinskigebiets. Mit Winter-Leistungssport hat das m.E. nichts zu tun. Im Ostharz ist Winter-Leistungssport längst tot (gemacht worden). Ihn ausgerechnet dort reanimieren zu wollen, finde ich fast schon sarkastisch.

Vergesst die Kuppe des Großen Winterbergs für den Skisport. Da oben steht laut NP-Kartierung alter Hochwald, was meine eigenen Fotos bestätigen. Vom NP kann ich mir (an guten Tagen) noch vorstellen, dass er Jungwald und Fichtenschonungen aufgibt, aber bestimmt keine Hochwald-Insel. Wohlgemerkt: Die Rede ist nur von der Gipfelkuppe des Großen Winterbergs, nicht von den Hängen ringsum. Dann lieber eine Verlängerung des Wurmberg-Nordhangs ins Bodetal. Die würde wenigstens nur durch Fichtenplantagen führen.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #152 am: Februar 05, 2012, 10:39:16 Vormittag »
Während der niedersächsischen Zeugnisferien gab es durchaus eine beträchtlich Anzahl an Gästen in den Warteschlangen, die mit dem Schlitten die Wurmberg-Rodelstrecke benutzen wollten, die große Mehrheit waren freilich die Snowboarder und Skifahrer.

Ich hoffe das sich bald jemand in Schierke erbarmt und eine ortsnahe Übungspiste ähnlich der Rathauswiese in Betrieb nimmt.


STS

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Re: Schierke 2000
« Antwort #153 am: Februar 05, 2012, 10:53:32 Vormittag »
Wintersport im Harz ist Weltklasse:  Peiffer kann es nicht nur im Sprint - er gewinnt Verfolgung in Oslo!

Biathlet Arnd Peiffer hat in Oslo seinen zweiten Saisonsieg gefeiert. Der Sprint-Weltmeister setzte sich zwei Tage nach seinem zweiten Platz im Sprint am Holmenkollen über 12,5 km in der Verfolgung durch. Nach 31:44,0 Minuten triumphierte der am Schießstand fehlerfreie 24-Jährige aus Clausthal-Zellerfeld vor dem Norweger Emil Hegle Svendsen (2 Schießfehler/31,2 Sekunden Rückstand) und dem Russen Jewgeni Garanitschew (2/36,3).

siehe WSV Clausthal-Zellerfeld e.V. - http://www.wsv.harz.de/

=> Die super Loipen und unsere Weltklasse Sportler haben einen Platz im Skifahren im Harz Forum verdient.

sommerphobie

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Re: Schierke 2000
« Antwort #154 am: Februar 05, 2012, 05:33:21 Nachmittag »
Vergesst die Kuppe des Großen Winterbergs für den Skisport. Da oben steht laut NP-Kartierung alter Hochwald, was meine eigenen Fotos bestätigen. Vom NP kann ich mir (an guten Tagen) noch vorstellen, dass er Jungwald und Fichtenschonungen aufgibt, aber bestimmt keine Hochwald-Insel. Wohlgemerkt: Die Rede ist nur von der Gipfelkuppe des Großen Winterbergs, nicht von den Hängen ringsum. Dann lieber eine Verlängerung des Wurmberg-Nordhangs ins Bodetal. Die würde wenigstens nur durch Fichtenplantagen führen.

Nationalparkflächen für den Skibetrieb zu nutzen ist (falls überhaupt machbar) sehr langwierig und somit nicht sinnvoll.
Für einen Ausbau werden ja auch nicht zwangsläufig Nationalparkflächen benötigt. Am Wurmberg wäre hier die Südwestflanke zu nennen (~250hm bei ~1,2km) oder eine Verbindung nach Schierke über den kleinen Winterberg (~210hm bei 1,5km).
Die Topographie am kl. Winterberg (zumindest nach Google Earth,OCM,...) ist allerdings nicht unbedingt ideal. Nach 500-600m hat man schon 110hm zurückgelegt, was für eine Skiabfahrt sehr schön ist, aber für die restlichen 1000m bleiben dann nur noch etwa 110hm und das auch nicht mal gleichmäßig, also hat man teils Ziehwegcharakter. Hier wäre zwei Schlepplifte hintereinander wohl die beste Wahl (eine 8EUB mit Mittelstation ist tendentiell zu teuer). Der untere SL wäre sowohl ein etwas lang geratener Übungs-SL als auch gleichzeitig Zubringer zum restlichen Skigebiet.
Für die Verbindung von kl. Winterberg zum Wurmberg wäre ein weiterer SL denkbar. Der SL könnte östlich vom ausgebauten Kaffeehorstparkplatz hinter der Bremkebrücke starten und auf den kl. Winterberg führen (~110hm bei ~550m).
Die Verbindungsabfahrt vom Wurmberg könnte von der Bratwurstabfahrt am Schierker Loipenhaus abzweigen und auf den Grenzweg entlang zum SL führen. Die Verbindungsabfahrt zum Wurmberg könnte vom kl. Winterberg erst zum Grenzweg führen und dann nach rechts zum Kaffeehort abzweigen.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #155 am: Februar 16, 2012, 11:00:59 Vormittag »
"Ausbau der Sandbrinkstraße ist keinesfalls Irrsinn" (volksstimme.de 10.02.2012):

Zitat
Wernigerode/Schierke 

Die Kritik von Ingo Nitschke an den Schierker Bauplänen (Dienstagsausgabe) hat Burkhard Rudo auf den Plan gerufen. Wernigerodes Baudezernent: "Der grundhafte Ausbau der Sandbrinkstraße ist keinesfalls als Irrsinn zu betrachten." Ingo Nitschke hatte bemängelt, dass durch die Erweiterung des Forstwegs zur zweispurigen Straße viele Bäume gefällt werden und damit "die urwüchsige Natur Schaden nimmt". Immerhin sei es ja genau die landschaftliche Schönheit, weshalb viele Touristen den Ort besuchen würden.

"Der Schutz der Natur ist ein zentrales Thema im Ortsentwicklungskonzept", entgegnet Rudo. So auch bei den Planungen der Sandbrinkstraße. Die Trasse werde so verlegt, dass das Bodetal unberührt bleibe und damit auch die alten Fichten im Uferbereich ("Talwächter"). "Trotzdem müssen wir einige Bäume fällen. Das Projekt ist aber mit Experten besprochen worden." Dr.Gunter Karste vom Naturschutzbund-Kreisverband (NABU) gehörte zu den Vertretern der Umwelschützer, die an der Bauplanung beteiligt waren. Auf der letzten Sitzung des Bauausschusses hatte Karste die Zusammenarbeit gelobt.

Ingo Nitschke hatte weiter kritisiert, dass sich das Ortsentwicklungskonzept nur auf "die Regelung des Verkehrs" beschränke. Widerspruch von Rudo: "Das integrative Konzept behandelt Themen aus vielen Lebensbereichen - vom Straßenbau bis zur Kirchennutzung." Der Straßenverkehr sei ein großes Problem im Ort, das gelöst werde, auch um andere Entwicklungen voranzutreiben. Ziel sei es, die Ortsmitte vom Verkehr zu entlasten und Schierke ein "richtiges Zentrum" zu geben. Es sei zwar richtig, wenn Ingo Nitschke in diesem Zusammenhang auf die Idee der zentralen Parkplätze verweise, dennoch müsse die Möglichkeit für Durchgangsverkehr geschaffen werden. "Die Schierker, Hotelgäste, Räumfahrzeuge und Busse müssen ihre Ziele im Ort erreichen können." Die Sandbrinkstraße stelle eine vernünftige Lösung dar, "zumal ein kompletter Straßenneubau utopisch und ebenso ein Eingriff in die Natur wäre."

Entgegen der Skepsis des Schierkers glaube Rudo an den Erfolg eines Skigebiets, "und Fachleute bestätigen uns das." Ziel sei nicht, sich einzig auf Abfahrtsski-Pisten zu konzentrieren. "Wir wollen ganzjährig Freizeitangebote schaffen. Wintersport ist nur ein Teil davon."

Patrick

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Re: Schierke 2000
« Antwort #156 am: Februar 25, 2012, 12:47:18 Nachmittag »
Hier ein Ausschnitt aus dem kurzen Artikel "Brückenbau und Entwicklung der Sandbrinkstraße" aus der Harzer Volksstimme (Autor: Michael Pieper) vom 23.02.2011 bezüglich Schierke und dem geplanten Wintersportgebiet:

Zitat
Wernigerode. Der Bau von zwei neuen Bodebrücken und der Ausbau der Sandbrinkstraße in Schierke standen im Fokus eines Treffens des Schierker Beirats. [...]  Nachdem Verwaltung Projektierungsbüro und Stadtrat über zwei Jahre an dem Gesamtkonzept gearbeitet hatten, wird laut Gaffert "jetzt endlich gebaut". [...]

Immer noch offen bleibt die Frage, wo der geplante Großraumparkplatz gebaut wird. Die Entwicklung des Winterberges zum Skigebiet könne hingegen noch in diesem Jahr vom Stadtrat beschlossen werden. "Wir sind guter Dinge, dass wir eine einvernehmliche Lösung mit den Naturschutzverbänden erreichen", so Gaffert. Umweltschützer hatten in der Vorwoche Pläne aus Braunlage zur Erweiterung des Wintersportgebiets am Wurmberg kritisiert. Um eine ähnliche Debatte in Schierke zu vermeiden, werde es "in nächster Zeit Gespräche mit diesen Verbänden über die Zukunft des Schierker Winterbergs geben". Das Gelände war vor einigen Jahren bereits aus dem nationalpark herausgelöst worden, um es später als Abfahrtspiste nutzen zu können. Damals war Gaffert noch Nationalpark-Chef.

Admin: Ich habe den Beitrag editiert. Kopien aus Printmedien könnten als Urheberrechtsverletzung interpretiert werden. Bitte daher immer nur Text-Zitate aus Printmedien.
« Letzte Änderung: März 11, 2012, 02:33:14 Nachmittag von playjam »

skifreund

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Re: Schierke 2000
« Antwort #157 am: März 28, 2012, 08:51:00 Nachmittag »
Nach einem Artikel aus der Volksstimme haben die Planer in Wernigerode auch erkannt, dass das Eisentrauter Konzept ein paar Schwachstelle hat und haben aus Kostengründen eine Umplanung des Großparkplatzes durchgeführt und sehen nun den Wegfall des Shuttle-Services vor:

http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/wernigerode/783790_Grossparkplatz-und-Stadttor-sind-geplatzt.html

Meines Erachten macht das Ganze mehr Sinn, auch wenn die Idee, einen verkehrsarmen Ort entstehen zu lassen, damit nicht mehr erreicht wird. Wenn man aber wirklich mehr Investitionskosten einsparen kann und die Anreise der (Wintersport-) Touristen einfacher wird, dann überwiegen insgesamt die Vorteile.
Vielleicht haben die Planer auch die Kritik der "Weisen aus diesem Blog" erhört!
« Letzte Änderung: März 28, 2012, 11:24:26 Nachmittag von skifreund »

Harzwinter

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Re: Schierke 2000
« Antwort #158 am: März 29, 2012, 09:17:01 Vormittag »
Wie schön, eine neue Runde Wernigeröder Kommunalpolitik! Der Berliner Gutachter wurde von einer Lobby dafür bezahlt, den Großparkplatz unwirtschaftlich zu rechnen. Jetzt muss nur eine andere Lobby per Gegengutachten die Parkhausoption unwirtschaftlich rechnen lassen. Dann haben wir wieder die übliche Patt-Situation, und die Zeit bis zur Umsetzung einer Parklösung für Schierke vergeht munter weiter. Leider gibt der Artikel aus der Volksstimme die jährlichen Kosten für den geplanten Shuttleservice nicht wieder, so dass die Gesamtkosten pro Lösung für die Leser intransparent bleiben.

Wenn schon der geplante Bau eines Skigebiets in Schierke jahrzehntelang totgeredet wurde, gehe ich davon aus, dass es dem geplanten Bau eines Parkhauses nicht anders ergehen wird. Einerseits werden sich Umwelt- und Landschaftsschutz gegen den Bau einer Parkhaus-Betonburg in Schierke wenden (vergleiche den geplanten Bau eines Parkhauses am Feldberg), andererseits sind Parkplätze einfacher einzurichten und vermögen die unschöne Blechhalde unter Baumbestand zu verstecken.

Darüber hinaus bleibt im von der Volksstimme wiedergegebenen Diskussionsteil unberücksichtigt, dass 1) die Parkhausoption nur drei Viertel der Stellplätze des Großparkplatzes bieten wird und dass 2) der Großparkplatz vor dem Ort auch für Benutzer der Brockenbahn ab Bahnhof Schierke gedacht war. Für letztere bietet sich die Benutzung eines Parkhauses auf der "falschen" Ortsseite nicht an.

Schauen wir der Balgerei um die Aufwertung Schierkes also wie gewohnt zu. Das Sommerloch kommt bestimmt.

skifreund

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Re: Schierke 2000
« Antwort #159 am: März 29, 2012, 12:58:01 Nachmittag »
Die Entwicklungen im Harz sind nun mal nicht die Schnellsten. Dennoch sehe ich optimistischer mehr die Vorteile:
- Sicherlich kann man Parkhäuser im Stille der 70er Jahre als Betonburg bauen. Als Alternative möchte ich wieder die Alpen (z.B. Parkhaus in St. Ulrich, Gröden) erwähnen, die geschickt an den Berg gebaut sind und nicht sehr auffällig sind. Oder siehe im Heringsdorf auf Usedom (4 Etage und unauffällig am Waldrand).
- Umweltverbände werden sowieso ihre Einwände haben, auch ohne Parkhaus (siehe Maßnahme in Braulage).
- Kritik in diesem Blog waren ja, das Erreichen der Piste mit dem schweren Skimaterial. Das ist m.E. jetzt besser. Die Anzahl der Stellplätze entspricht dem Zuwachs der Parkplätze in Braunlage. Auch hier hat es wegen der Menge Diskussionen (sprich zu viele Parkplätze) gegeben. UND das künftige Skigebiet muss erstmal für diese Menschenmenge ausreichend Pisten- / Loipenplatz haben.
- In der Nähe des Bahnhofs gibt es ja weitere (schon vorhandene) Parkplätze, die m.E. weiter ausgebaut werden sollten. Ich halte es einfach für sinnvoller (auch wegen dem Umweltschutz), vorhandene Ressourcen zu nutzen.
Wenn die Wenigeroder diese Ziele erreichen wollen, müssen sie ihre Planungen schnellst möglich voranbringen, die Landesförderung läuft laut Artikel in absehbarer Zeit aus.
Leider wurde bisher noch kein richtiges Realisierungskonzept für die Sportanlagen vorgestellt. Das Eisentrauter Konzept weißt zwar Flächen aus. Wie das aber konkret (hinsichtlich Infrastrukturplanung und Finanzierung) gehensoll, da hüllen sich die Planer im Schweigen....

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #160 am: März 29, 2012, 01:14:47 Nachmittag »
Ein Parkhaus am Winterberg wird ein Flop, weil es den Sommerbetrieb zum Brocken nicht auffangen kann. Letzterer zieht den meisten Verkehr an. Doch bislang ist die Basis der Brockenbesucher nicht Schierke (wegen des abgelegenem Bhf.) sondern vorwiegend Drei-Annen-Hohne. Der Brocken ist mit jährlich ca. 1,3 Mio Besuchern "DER" Tourismusberg in D. Die Zugspitze als Nr.2 hat nur ca. 700.000 Besucher.  

Auch im Winterbetrieb ist Braunlage für die meisten Ski-Tagesgäste über B4/B27 besser zu erreichen als Schierke. Lediglich der Altkreis Wernigerode hat eine effizientere PKW-Anbindung an Schierke. Ein Parkhaus mit 800 Parkplätzen wird daher nicht einmal an allen Winterwochenenden gut frequentiert sein, was sich bei aufmerksamer Studie des Feldberg-Problems hochrechnen lässt. Der Harz hat derzeit ja nicht einmal 100.000 Ski-Besucher p.a. in allen Skigebieten zusammen, während der Liftverbund Feldberg allein ca. 450.000 Ski-Besucher verzeichnet. Die Feldbergstudie kommt ja zu dem Ergebnis, dass ein Parkhaus nur an max. 40-50 Tagen im Jahr benötigt wird und sich deshalb wirtschaftlich nicht rechnet.

Link zur Feldberg-Studie:
http://elib.uni-stuttgart.de/opus/volltexte/2004/1918/pdf/AB204.pdf

Das Parkhaus am Winterberg in Schierke wird folglich an ca. 320 Tagen ein leergefegtes Geisterhaus sein, wenn es nicht auch die Brockenbesucher auffangen kann - und das ist an diesem Standort nicht möglich!!!

Da ist das P+R Projekt mit Ortseingangsparkplatz von Prof. Eisentraut noch besser, obwohl es auch nicht wirklich taugt. Ein Bus fährt Bahnhof, Ort und "zukünftige Seilbahn" an!

An dieser Stelle bringe ich mal wieder meine Idee einer Seilbahn Wurmberg-Schierker Bhf. mit Mittelstation am Haus des derzeitigen Alpin-Coasters neben der Kirche ein.
Der Alpin-Coaster soll ja im Zuge des Ortssanierungskonzeptes an den Winterberg verlegt werden. Eine solche Seilbahntrasse ist machbar. Für Skifahrer kann man im Winterbetrieb einen einseitigen Zustieg für Skifahrer am Fuße des Winterberg ermöglichen. Das ist deutlich billiger als eine komplette zweite Mittelstation.
 
Und auch der Nationalpark wird mutmaßlich einer 500m langen Seilbahntrasse zum Schierker Bhf. durch sein Randgebiet deutlich eher zustimmen, als Skipisten am Wurmberg-Nordhang u. gr. Winterberg.

Eine solche Seilbahn mit einem zentral gelegenen unterirdischen Parkhaus nahe der Kirche im Bereich des kürzlich abgerissenen Hotel-Wurmbergblick (wo man dann wieder ein neues Hotel draufbauen kann) würde alle Schierker Probleme effizient lösen.

Und es schafft enorme Synergieeffekte!!!.
Braunlage hat über den Wurmberg Brockenanschluss, das Ortszentrum Schierke sowohl Brocken + Wurmberganbindung und Schierke hat seine gewünschte Steigerung von Tagesgästen ohne im Durchgangsverkehr zu ersticken.  

Warum diskutieren die das nicht?! Ich hab dem Wernigeroder OB-Gaffert letztes Jahr schon ein entsprechendes Konzept zugesandt. Ich werde Skizzen mit Erläuterungen in den nächsten Tagen hier ins Forum stellen...
« Letzte Änderung: April 02, 2012, 12:17:23 Nachmittag von manitou »

skifreund

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Re: Schierke 2000
« Antwort #161 am: März 29, 2012, 06:42:36 Nachmittag »
Gute Idee, mach mal. Dein Vorschlag hört sich auch interessant an.

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #162 am: April 02, 2012, 11:05:07 Vormittag »
Idee: Seilbahn Schierke-Bhf bis zum Wurmberg mit zwei Mittelstationen!

Eine solche Seilbahn wäre eines der größten touristischen Highlights im Harz, welche vielfältige Synergien schafft:

1. Anbindung von Schierke an das Wurmberg-Skigebiet und an den abseits gelegenen Schierker Bhf. und weiter zum Brocken;
2. Lösung der Schierker Verkehrsprobleme;
3. Braunlage bekommt über die beiden Wurmbergseilbahnen die lang ersehnte Brockenanbindung;  
4. Es entsteht über Seilbahn und HSB eine Achse Braunlage-Wurmberg-Schierke-Brocken-Wernigerode, womit die stärksten touristischen Zentren des Harz miteinander verbunden sind.

Die Seilbahn verspricht daher ganzjährig eine gute Auslastung.

Meine Idee kann in zwei möglichen Varianten ausgeführt werden. Mir persönlich gefällt Variante 1 besser, allerdings könnte das Ortskonzept von Prof. Eisentraut mit dem Großparkplatz am Ortsrand in der Variante 2 ohne Änderungen ausgeführt werden. Der Busshuttle würde dann nur durch die Seilbahn ersetzt.

Zunächst eine Skizze der bisherigen Planungen. Siehe dazu auch Beitrag von "Playjam" vom 9.4.2011 in diesem Topic:
http://skifahren-im-harz.de/forum/index.php?topic=7.90


Bild 1: Derzeitige Planung am Parkplatz Winterberg mit isoliertem kleinen Skihang am Bärenberg

 


VARIANTE 1 mit zwei Mittelstationen am Bärenberg und bei der Kirche (derzeitiger Apincoaster)


Bild 2: Variante 1

In dieser Variante wäre die bisherige Seilbahntalstation eine Mittelstation. Sie würde jedoch nicht am Parkplatz Sandbrink realisiert, sondern am Bärenberg beim kleinen Skihang. Wenn man dann über die kalte Bode eine attraktive Panorama-Brücke baut, dann sind es von dieser Station nur 300m Fußweg zum Ortskern beim Kurpark. Der Skieinstieg am Parkplatz Sandbrink bleibt beibehalten. Dort könnte ein Schlepplift mit Übungspiste zur Olympiahütte gebaut werden. Da auch der Alpin-Coaster im Zuge des Ortskonzeptes dorthin verlegt werden soll, kann der SL im Sommer als Aufzug für den Coaster dienen.

Die Sektion Ort-Schierker Bhf. führt bereits durch Nationalparkgebiet. Angesichts des Randgebietes und der ohnehin bestehenden Straßen zum Schierker Bhf. dürfte ein Kompromiss mit dem NP machbar sein, hier eine ca. 500m lange Seilbahntrasse durch das NP-Randgebiet zu errichten.


Bild 3: gut erkennbare 3 Skigebietseinstiege im Winter - eine noch bessere Darstellung der Vernetzung der Skitrassen befindet sich in Bild 4 (s.u)

Mit der Verlegung des Haupteinstieges ins Skigebiet an den Bärenberg wird der kleine – gemäß bisheriger Planung – isolierte Skihang ins Skigebiet integriert. Diese Variante schafft im Winterbetrieb drei Skigebietseinstiege (Kirche, Bärenberg, Parkplatz Sandbrink), was für Übernachtungsgäste im Winterbetrieb den Vorteil der kurzen Laufwege bringt.
Allerdings müsste der Großparkplatz vom Ortsrand in die Nähe der Kirche (ehem. Hotel Wurmbergblick) verlegt werden, was einen sehr zentralen Standort darstellt. Das Gelände des abgerissenen Hotels sollte im Konzept von Prof. Eisentraut jedoch als Reservefläche für optionale Bebauung dienen, was dann nur eingeschränkt möglich wäre. Deshalb stellt sich als Alternative die folgende


VARIANTE 2: Seilbahn mit Mittelstationen am Bärenberg und Großparkplatz am Ortsrand


Bild 4: Variante 2

Die zweite Ortsstation befindet sich hier nicht bei der Kirche, sondern am Großparkplatz am Ortsrand. In dieser Variante bleibt das Konzept von Prof. Eisentraut unverändert bestehen. Lediglich der Ortsbus wird durch die Seilbahn ersetzt. Vom Parkplatz am Ortsrand zum Zentrum (Kurpark) sind es 1,3km, weshalb die Nutzung der Seilbahn für Tagesgäste attraktiv ist. Auch kann die Seilbahn in Richtung Schierker Bhf. genutzt werden. Die Mittelstation am Bärenberg ist auch für das Ortszentrum zentral gelegen (300m Fußweg über das kalte Bodetal durch den Kurpark)

Seilbahntyp:
Es empfiehlt sich eine ZUB (Zweiseilumlaufkabinenbahn). Die Vorteile gegenüber einer EUB (Einseilumlaufbahn wie Wurmberg) sind
 
1. eine deutlich höhere Windstabilität (Vergleich: häufiger Ausfall der EUB-Wurmberg wegen starkem Wind),
2. die einzelnen Sektionen können unabhängig voneinander betrieben werden. (Wurmberg-EUB fällt bei Wind komplett aus)
3. eine ZUB erfordert weniger Stützen, was insbesondere im Schierker Tal vom Naturbild besser aussieht.

Wegen der touristischen Bedeutung für den ganzen Harz  wäre der Betreiber als Konsortium vieler Institutionen denkbar, u.a. Wurmberg-Seilbahn, HSB, Städte Braunlage u. Wernigerode, Landkreise Goslar und Harz sowie Harzer-Tourismus-Verband.
Eine solche Seilbahn würde ca. 12-14 Mio.€ kosten. Diese Kosten sind ähnlich der wegen Unwirtschaftlichkeit verworfenen Anbindung von Braunlage an die HSB. Im Gegensatz zur HSB Anbindung stellt diese wegen der vielfältigen Synergien jedoch Wirtschaftlichkeit in Aussicht, da zumindest die Sektion vom Schierker Bhf. bis zum Bärenberg nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz  zu 75-90% förderfähig sein dürfte.  
« Letzte Änderung: April 02, 2012, 12:15:27 Nachmittag von manitou »

Harzwinter

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Re: Schierke 2000
« Antwort #163 am: April 02, 2012, 02:30:07 Nachmittag »
Grundsätzlich interessante Vorschläge, vielen Dank!

Nur bezweifle ich, dass eine ZUB (Funitel) selbst ohne Mittelstationen für den Betrag von 12-14 Millionen Euro gebaut werden kann, und mit Mittelstationen erst recht nicht. Eine solche Lösung würde selbst als EUB sehr, sehr teuer, was die Wahrscheinlichkeit ihrer Finanzierung durch ein Gremium stark herabsetzt. Eine Fahrt von Braunlage zum Brocken über die Kette Wurmbergbahn - ZUB/Funitel - Dampfzug müsste geschätzt für mindestens 30-40 Euro pro Person verkauft werden, was die Zielgruppe dafür wohl kaum ausgeben wird. Das wiederum gefährdet den "Return on Investment".

Als Alternative fällt mir noch eine "Wieli"-Ringstrecke für eine mögliche Verbindung zwischen den Planungsobjekten Schierker Großparkplatz und Schierker Seilbahn und dem bestehenden Schierker Brockenbahnhof ein. Darüber hat noch niemand laut nachgedacht. Der Wieli ist mit Sicherheit billiger zu bauen, er benötigt keinen Straßenausbau, und er ist bedingt geländeflexibel. Und wenn man will, kann man sogar den Coaster damit noch mitbedienen. :D

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #164 am: April 02, 2012, 04:11:33 Nachmittag »
@harzwinter
ich meine keinen Funitel, sondern eine Bahn wie Kreuzeck oder Kanzelwand (wird auch 2S-Bahn genannt), mit getrenntem Trag- und Zugseil. Auch ein geplanter Neubau der Nebelhornbahn wurde als 2S-Bahn bzw. ZUB konzipiert. Es war von 18 Mio€ Baukosten die Rede, woraus ich den Betrag mal ungefähr für den Harz hochrechne, da die Länge etwas kürzer ist, die Geländesituation im Harz baulich wahrscheinlich deutlich kostengünstiger. 2S/ZUB ermöglicht gegenüber einer EUB den separaten Betrieb einzelner Sektionen und durch die zwei Seile brauchen sie weniger Stützen und haben eine höhere Windstabilität als ne EUB.
Ein Funitel hingegen hat zwei parallel laufende Trage/Förderseile.


Wenn die Sektion Bärenberg-Schierke Bhf. über das "Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz" zu 75-90% bezuschusst würde, dann dürfte sich das ganz anders rechnen... Auch in der Feldbergstudie wurde ein Lösungmodell als Schienenbahn oder Seilbahn ab Bärental mittels "Gemeindefinanzierungsgesetz" untersucht.

Ich mutmaße mal, dass die Einspielung der laufenden Betriebskosten solch einer Seilbahn eher kein Problem sein sollte, sondern die Grundinvestition. Nachdem in Schierke die Chance auf EU-Fördergelder (bis 2014) wegen zu langsamer Planung dahinschwinden (damit finanziert Wiegend ja seine neue EUB in Thale), wäre der Zuschuss nach GVFG die letzte verbleibende Chance, zumindest einen Teil einer Bahn bezuschusst zu bekommen.

Diese Seilbahn verspricht jedenfalls eine ganzjährig gute Frequentierung - insbesondere wenn man sie mit der verworfenen HSB-Anbindung von Braunlage vergleicht. Denkbar wären auch Pauschalnutzungsbeträge seitens der Herbergen in Braunlage/Schierke, dass Ü-Gäste die beiden Wurmberg-Seilbahnen beliebig nutzen können (ähnlich O-dorf/Kleinwalsertal)

Für Brockenbesucher muss ab Braunlage der gleiche Pauschalpreis gelten, wie für die HSB, d.h. derzeit 32€ Hin-Rückfahrkarte, egal ab welchem Bahnhof.


So - nun komme ich mal auf den Boden der Realität zurück, den auch unsere Freunde in Schierke hinsichtlich ihrer Planungen bzw. Wunschträume verlassen haben!
Man muss sich mal vorstellen, dass die jetzt ein Ortskonzept beginnen, ohne dass wesentliche Bauteile dessen (Skigebietsanbindung Wurmberg) noch völlig in den Sternen stehen. Wenn die jedoch nun die Straßen- und Verkehrsplanung danach ausrichten, dann ist das schon "mutig"... und die halten immer noch an einer Seilbahn Sandbrink-Wurmberg mit Mittelstation am Loipenhaus fest.

Ohne ein Skigebiet mit roten Pisten bis zum Gipfel des gr. Winterberg wird sich eine solche Seilbahn dort eher nicht rechnen, weil sie mit der seichten Talabfahrt eher Zubringercharakter für den Wurmberg hat. Dieser Umstand ist ja hinreichend bekannt, weshalb bis heute noch kein Investor da ist.

Ein Sommerbetrieb zum Wurmberg von Schierke ist ja auch nicht als "gut frequentiert" prognostiziert, da Schierke mit dem Brocken identifiziert ist und Gäste im Sommer primär dorthin wollen. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, wäre die Seilbahn bis zum Bahnhof eine Alternative, weil sie Ganzjahresauslastung mit vielen Gästen aus Braunlage verspricht.

Schierke braucht als Mindestvariante eine EUB-Kombibahn zum Loipenhaus (Kosten ca. 6-7 Mio€). Für eine fixe 4SB sind 1,9km eigentlich zu lang (Fahrzeit 12 Min).

Selbst wenn man in der Billigstvariante anfängt und nur eine 4SB + Förderband bauen täte (Erweiterungsoption auf KSB oder Kombibahn wäre gegeben), dann wäre die Talstation am Sandbrink kein optimaler Standort, wenn man sich eine Option in Richtung Bahnhof für später offen halten will - und somit einen gut frequentierten Sommerbetrieb. Dies wäre nur am Bärenberg möglich, weshalb eine Talstation dort in jeder Hinsicht die bessere Variante wäre, als am Parkplatz Sandbrink.
Optional wäre ab Bärenberg eine weitere EUB möglich, so dass Ortsbahn und Bergbahn auch als zwei EUBs unabhängig voneinander betrieben werden können - es bräuchte dann nicht unbedingt eine ZUB. Vielleicht sind zwei EUBs auch insgesamt günstiger als ne ZUB. Zwei Kombibahnen hat man ja in Nesselwang gewählt, wegen der Windanfälligkeit der oberen Sektion.

Außerdem wäre der Standort Bärenberg + SL am Parkplatz Sandbrink die bessere Variante hinsichtlich der Ortsanbindung - und ich gehe nicht davon aus, dass ein Parkhaus am Sandbrink tatsächlich gebaut wird - das wird ebenso ne neverending story wie Schierke 2000.
    


« Letzte Änderung: April 02, 2012, 04:26:32 Nachmittag von manitou »