Autor Thema: Schierke 2000  (Gelesen 1366558 mal)

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #180 am: April 25, 2012, 08:57:59 Vormittag »
Aus der Kolumne des Finanzministers Sachsen-Anhalts Jens Bullerjahn zum Beginn der Arbeiten in Schierke am 18.4.2012:

http://www.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Elementbibliothek/Bibliothek_Politik_und_Verwaltung/Bibliothek_Ministerium_der_Finanzen/Dokumente/MF_Nachrichten/Kolumne_Schierke.pdf
Zitat
[...]
Ich bin überzeugt davon, dass damit eine völlig neue Etappe in der Geschichte der
Gemeinde am Fuße des Brockens eingeläutet wird, die erst durch die Eingemeindung des
Ortes in die Stadt Wernigerode vor vier Jahren möglich wurde. Danach nämlich wurden
schon lange schlummernde Ideen und neue Überlegungen in ein neues Tourismuskonzept
eingearbeitet. Es ist ein sehr ehrgeiziges Projekt, das weit über Schierke und Wernigerode
hinaus wirken wird. Am Ende wird Schierke in einigen Jahren gute Strassen, zuverlässige
Brücken über die Bode zur Erreichung des Skigebietes am Winterberg haben - inklusive
ausreichender Parkplätze sowie eine moderne Fußgängerzone mitten im Ort. Auch das alte
Eisstadion wird in neuem Glanz strahlen. Und dann – das ist meine große Hoffnung – werde
auch die Hoteliers in Schierke und Investoren Hand anlegen und ihre Häuser sanieren oder
gar neue Hotels bauen, weil sie dank der vom Land geförderten Projekte erkennen: Hier
lohnt es sich zu investieren!
[...]

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #181 am: April 25, 2012, 09:06:13 Vormittag »
Historischer Baustart für die Ortsentwicklung Schierkes (www.wernigerode.de):
Zitat
[...]
Die Stadt Wernigerode hat nach der Eingemeindung Schierkes im Jahr 2008 ein zukunftsweisendes Ortsentwicklungskonzept ausgearbeitet und kommunale Investitionsvorhaben festgelegt, die in einem Zeithorizont bis 2015/16 realisiert werden sollen. Das Land Sachsen-Anhalt hat die Entwicklung des Ortes Schierke und die Etablierung eines alpines Skigebietes in Verbindung mit dem niedersächsischen Braunlage als Schwerpunktfördervorhaben von herausgehobener Landesbedeutung im September 2011 bestätigt.

Dazu gehört eine intensive Investitionsförderung, die die Stadt erhält, um investitionsvorbereitende Maßnahmen, insbesondere Infrastrukturprojekte, tätigen zu können. „Ich bin sehr dankbar für die große Unterstützung im Land für diese Vorhaben“, so Oberbürgermeister Peter Gaffert.
[...]

"Etablierung eines alpines Skigebietes in Verbindung mit dem niedersächsischen Braunlage als Schwerpunktfördervorhaben von herausgehobener Landesbedeutung" hört sich gut an.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #182 am: Mai 06, 2012, 09:20:38 Nachmittag »
Schierke 2000, der Existenzbeweis!  ;D

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #183 am: Mai 16, 2012, 08:41:19 Vormittag »
Regierungschefs in Sachsen-Anhalt und Nieddersachsen stehen hinter den Wintersportprojekten in Braunlage und Schierke:

http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/halberstadt/824653_Regierungschefs-zu-Projekten-fuer-den-Wintersport.html

Obwohl sich Sachsen-Anhalt auch hinter das Wurmbergprojekt stellt, wird einmal mehr in dem Artikel die Dissonanz zwischen Braunlage und Schierke hinsichtlich der Schierker Skigebietspläne mit Seilbahn zum Wurmberggipfel thematisiert. Man hat in Schierke jetzt wohl umgeplant und stellt sich auf eine Seilbahn zum Loipenhaus ein. Wenn man die Investitionssumme von 35 Mio. € hört (Seilbahn, Pistenbau und Rennrodelbahn?!) dann suggeriert das Projekt für nicht Sachkundige (u.a. Umweltschützer) Gigantomanie im Verhältnis zu den "lächerlichen" 9 Mio. Ausbaukosten in Braunlage.

Ich weiss immer noch nicht, was die mit einer "Rennrodelbahn" meinen?! Wenn die tatsächlich einen Eiskanal bauen wollen, dann wäre das totaler Irrsinn (wurde hier im Forum bereits thematisiert). Dafür dürfte es keine Förderung geben, da in D bereits 4 Eiskanäle existieren und D damit die höchste Dichte in der Welt hat.

Die Kosten für eine 8EUB zum Loipenhaus + Pistenbau mit Beschneiung und Teich schätze ich auf ca. 15 Mio.€ (9 Mio. die EUB, der Rest für Piste/Beschneiung). Die Piste ist vergleichbar der großen Wurmbergabfahrt. Die ersten oberen 600m sind noch halbwegs interessant (obwohl blau), dann wir es ein quälend langer Ziehweg (1,4km) bis ins Tal. Die Frequentierung dieser Piste wird sich folglich in Grenzen halten, zumal es wohl nach den Schilderungen des Artikels keinen Lift für die obere Sektion gibt.
Man kann dies auch gut am Wurmberg beobachten. Die Mehrheit der Skifahrer fährt nicht runter ins Tal, sondern nur auf dem oberen halbwegs interessanten Teil der Piste bis zur Mittelstation.
Die Sommerfrequentierung der EUB wird ebenfalls nicht stark sein, da die EUB sommertouristisch im "nowhere" endet. Die Sommergäste wollen auf die Gipfel von Wurmberg/Brocken. Weder gibt es für Gäste aus Braunlage über die Wurmbergbahnen eine Anbindung zum Schierker Bahnhof/Brocken, noch gelangen die Schierker Gäste auf den Wurmberggipfel.

Eine EUB ist unter diesen Gesichtspunkten finanzieller Irrsinn. Es ist in dem Artikel stets von einer Seilbahn die Rede und nicht von einem Lift, weshalb ich von einer EUB ausgehe.

Die einzig vertretbare kostengünstige Interimsvariante wäre m.E. eine 4(K)SB bis zum Loipenhaus, die später zu einer Kombibahn oder EUB bis zum Wurmberggipfel erweitert werden kann. Eine 4SB würde ungefähr knapp 4 Mio € kosten, als 4KSB 6 Mio.€. Der Haken bei einer kostengünstigen 4SB wäre allerdings eine endlos lange Fahrzeit von ca. 12 Minuten bei lediglich 2,8m/sec.

Doch selbst wenn es später einmal bis auf den Wurmberggipfel führen würde, so wäre die Sommerfrequentierung immer noch schwach, da aus Richtung Braunlage keine weiterführende Anbindung zum Brocken besteht. (sie auch meine Idee einer Seilbahn vom Wurmberggipfel bis zum Schierker Bahnhof im hiesigen Topic "Schierke 2000")

Fazit: Ohne dass Braunlage und Schierke an einem Strang ziehen, kann es keine sinnvolle Lösung geben. Der allerwichtigste Part zum Erfolg liegt allerdings beim Nationalpark, indem die den Gipfel des Gr. Winterberges für den Pisten/Liftbau freigeben.
« Letzte Änderung: Mai 16, 2012, 08:46:26 Vormittag von manitou »

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #184 am: Mai 19, 2012, 09:31:24 Vormittag »
Mehr Stellflächen als Einwohner: Schierker Parkhaus soll für 715 Autos Platz schaffen (Volksstimme.de 18.05.2012):
Zitat
In Rekordzeit haben Architekten einen neuen Entwurf für ein Schierker Parkhaus auf Stützpfeilern entwickelt. Baudezernent Burkhard Rudo schätzt vor allem die funktionale Optik.

[...]

Nach dem Vorbild des Parkhauses in Schöneck haben das Planungsbüro Weniger und Hoffmann aus dem Vogtland gemeinsam mit der Wernigeröder Ingenieurgemeinschaft Setzpfandt die hochmoderne Garage mit vier Etagen und einem zweigeschossig unterkellerten Außenparkplatz entworfen. Um rechtzeitig die Förderung aus dem europäischen Fond für Entwicklung (EFRE) für das 10,9-Millionen-Euro-Projekt zu erhalten, mussten die Pläne bereits am Dienstag an die Investitionsbank zur Prüfung weitergeleitet werden. Bis zu 80 Prozent sollen, so hofft Rudo, in diesem Sommer bewilligt werden. Im Mai 2013 ist Baustart. Eine der Bedingungen für den EFRE-Zuschuss: Bis zum 30. Juni 2014 müssen die Arbeiten abgeschlossen und dokumentiert sein. Ein ehrgeiziges Vorhaben, doch Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) ist überzeugt, es zu schaffen.

Für 715 Fahrzeuge inklusive 36 Behindertenparkplätze bietet das Parkhaus Platz. Es wird auf dem Plateau des jetzigen Waldparkplatzes an der Sandbrinkstraße südlich des 570-Seelen-Ortes errichtet werden. Diese Straße ist heute noch ein Forstweg, wird ebenfalls ab 2013 ausgebaut.

Direkt am neuen Parkhaus entsteht in den nächsten zwei Jahren das sogenannte Winterbergtor, der Beginn des neuen Sportgebiets mit Wanderwegen, Skiabfahrten, -pisten, Loipen, Seilbahn und Rennschlittenbahn. Die Seilbahn soll nur wenige Meter vom Parkhaus entfernt abfahren. "Für Wintersportler ist die Nähe vom Skihang zum Auto wichtig", so Rudo. Im Umkreis werden auch ein Imbiss, ein Skiverleih, Toiletten, Umkleiden und eine Touristinformation eingerichtet.

Ende März war bekannt geworden, dass der ursprüngliche Parkhaus-Entwurf vom Berliner Büro Prof. Dr. Wolf Rüdiger Eisentraut nicht umgesetzt wird. Ein Berliner Gutachter hatte das 15-Millionen-Euro-Projekt für unwirtschaftlich erklärt. So wäre ein aufwändiger Shuttlebus-Verkehr notwendig gewesen. "Unser Hauptziel war und ist der sanfte Tourismus mit verkehrsberuhigter Ortsmitte. Deshalb sollen die Stellplätze außerhalb Schierkes angesiedelt werden", sagt er. Und zählt die Vorteile auf: "Die Besucher werden zum Parken künftig südlich am Ort entlang geführt, erreichen aber trotzdem schnell den Ortskern, die Seilbahn und den Weg zum Brocken." Das Parkhaus soll von der Stadtverwaltung betrieben werden. "Was ein Privater leisten kann, schafft auch die Kommune", so Rudo.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #185 am: Mai 21, 2012, 07:56:04 Vormittag »
Auf der Website des Planungsbüros sind ein paar Bilder vom neuen Parkhaus in Schöneck:



Zitat
[...]
Das Parkhaus wurde im Zuge der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der  regionalen Wirtschaftsstruktur" realisiert. Es befindet sich direkt neben der  "Skiwelt", dem Winter-Skivergnügen in Schöneck und kann in der  schneefreien Zeit als Ausgangspunkt für Wanderungen in der Region genutzt  werden.  Das Bauvorhaben galt als technisch und gestalterisch schwierig, da ähnlich  wie bei Messeparkhäusern auch hier mit einem konzentrierten  morgendlichen Zustrom und abendlichen Abfluss des Verkehrs zu rechnen  ist.
[...]

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #186 am: Juni 03, 2012, 10:00:54 Nachmittag »
Im Ratsinfo-System für Wernigerode sind Informationen zur Entwicklung eines Wintersport- und Ganzjahreserlebnisgebietes "Winterberg". Als Anlagen zum Thema ist das geplante Skigebiet erstmal sehr detailiert als PDF veröffentlicht.

Angefügt ist das Bild "Schematische Panoramaansicht 12A" aus dem PDF 12_A_Panoramaansicht_A1.pdf, erstellt vom Architektur- und Planungsbüro Prof. Dr. Eisentraut markiert als "Ergänzung 2012 zur Studie 2011".
« Letzte Änderung: Juni 05, 2012, 08:30:11 Vormittag von playjam »

Harzwinter

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Re: Schierke 2000
« Antwort #187 am: Juni 04, 2012, 01:17:35 Nachmittag »
Die gleiche Zeichnung im A1-Format-PDF sieht schon wieder anders aus ...   :D

Immerhin wurde mittlerweile weiter geplant: Die künftige Seilbahn soll nur noch bis zum Winterbergsattel reichen; es wurde an Loipenüberquerungen gedacht; die Lage der Schneiteiche wurde vorgeplant; es soll einen Tallift geben usw.

Ausgegoren ist das alles aber noch nicht: Der Tallift ist zu kurz geraten, so dass er nicht als Zubringer zur Seilbahn dienen kann; es fehlt ein durchgängiger Kurvenlift am Winterberg-Skihang (niemand braucht dort zwei extrem kurze Lifte); es ist eine mit der Wurmbergseilbahn wohl kaum abgestimmte Skiabfahrt außerhalb des Projektterrains direkt am Wurmberggipfel eingetragen usw.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #188 am: Juni 04, 2012, 04:00:57 Nachmittag »
Die unter Entwicklung eines Wintersport- und Ganzjahreserlebnisgebietes "Winterberg" zur Verfügung gestellten PDFs unterscheiden sich im Dateinamen leider nicht deutlich genug. Die ersten PDFs in der Anhangliste sind von 2011, die unteren sind vom April 2012. Leider wurden die Wintersportmöglichkeiten zusammengekürzt:

Auszug vom _Erlauterungstext_A4.pdf S. 2f:
Zitat
„Leitlinien der Stadt Wernigerode für eine nachhaltige Erschließung und Betreibung
des Winterberggebietes im Raum Schierke“
[...]
5. Die Landschaft um Schierke stellt das Kapital für die Erholung und das Naturerlebnis
der Gäste und Einheimischen dar. Ausgehend von diesem Grundverständnis sind
sämtliche Planungen zu prüfen und die Eingriffe zu minimieren. Natürliche Materialien
aus der Region wie Holz und Naturstein sind bevorzugt einzusetzen. Die Inanspruchnahme
von Waldflächen wird auf den absolut notwendigen Bedarf reduziert.
6. In Anbetracht der abzusehenden klimatischen Entwicklung setzt das Projekt von
Beginn an auf die Schaffung eines wirtschaftlich tragfähigen Ganzjahresangebots.
Dabei ist ein flächen optimierter Wintersport-Tourismus ein wichtiger Wertschöpfungsbaustein.
Zur Reduktion der Treibhausgasemissionen werden Maßnahmen zur
CO2-Reduktion und zum effizienten Umgang mit Ressourcen im Rahmen des Winterberg-
Projekts entwickelt und umgesetzt.
[...]
8. Neben einer seilbahntechnischen Erschließung des Winterberg-Gebiets setzt das
Konzept vor allen Dingen auf die Einrichtung eines kompakten Skihanges unterhalb
des Winterbergsattels. Neben den Ansprüchen zufriedener Gäste sind Authentizität
und Nachhaltigkeit die Maßgaben der Angebotsentwicklung.
[...]“

Ergebnis dieser Zielsetzung für den alpinen Wintersport ist in _Erlauterungstext_A4.pdf S. 18 genannt:
Zitat
Den Ausführungen aus der Studie 2011 zur technischen Ausbildung der Seilbahn (Kabinenseilbahn), Aufstiegshilfen/ Lifte , Beschneiungsanlagen, Beleuchtung, Pistenprofilgestaltung und tiefbautechnischen Anlagen ist im Rahmen dieser ergänzenden Dokumentation nichts hinzuzufügen, außer dass sich die erforderlichen
Quantitäten nach den neuen Plänen verringern.

Die Förderlänge der Kabinenseilbahn beträgt, da sie nicht bis zum Wurmberggipfel, sondern nur bis zum Winterbergsattel verlaufen soll, nur noch ca. 1.750 m.

Aufgrund der flächenmäßigen Reduzierung des Großen Skihanges [Anm.: Fett hinzugefügt] ist dort die Beschränkung auf eine statt zweier Aufstiegshilfen möglich. Mit der Verkürzung der Langen Abfahrt reduzieren sich ebenfalls die Aufwendungen an begleitende Technik und Pistenausbau. Insbesondere kann nun vom Entfall des Brückenbauwerkes über den ehemaligen Grenzstreifen ausgegangen werden.

Angefügt ist das Bild "Ausschnitt Gesamtübersichtsplan" aus dem PDF 06_A_Neigungsprofile_A1.pdf, erstellt vom Architektur- und Planungsbüro Prof. Dr. Eisentraut markiert als "Ergänzung 2012 zur Studie 2011".

Die "Lange Abfahrt" dürfte aufgrund der Neigung von 10% für Anfänger als angenehm kuschel-blaue Piste und für den Heimweg nach Schierke interessant sein.

Sehr kritisch sehe ich die Kürzung des "Grossen Skihanges" in der Länge um rund ein Drittel. D.h. in Schierke kürzt man den "Großen Skihang" auf die Länge der Kaffeehorst-Piste (vor Erweiterung), während man in Braunlage schon seit langem versucht die Norhang- und Kaffeehorst-Pisten zu verlängern, weil man aus Erfahrung weiss, das diese zu kurz sind. Wenn dies aufgrund der Absicht den Flächenverbrauch zu minimieren geschehen ist, wäre es aus wintersportlicher Sicht besser den "Grossen Skihang" in der Breite zu reduzieren und nicht in der Länge. Die Piste sollte wieder an der Nationalpark Grenze enden, damit hätte sie ca. 50hm mehr.

Für die "sommerlichen Aktivitäten" wundert es mich warum man die funktionierenden Konzepte vom Wurmberg (MTB-Park, Monsterroller) nicht übernommen hat. Stattdessen sehe ich einiges (z.B. "Märchenwald") was anderso schon nicht funktioniert hat.  
 
« Letzte Änderung: Juni 04, 2012, 04:30:52 Nachmittag von playjam »

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #189 am: Juni 06, 2012, 09:05:31 Vormittag »
So wie die Bergstationnen von Seilbahn und Lift angeordnet sind, gibt es nicht einmal hinreichend Gefälle für einen Ziehweg um zur Bratwurstabfahrt zu kommen. Da sind ca. 100-200m absolut ebenerdig. Von daher kann ich verstehen, dass die eine neue SKipiste in Richtung Kaffeehorst geplant haben. Ich mutmaße wie Harzwinter, dass diese nicht mit der Wurmberggesellschaft abgesprochen wurde. Diesen zusätzlichen Ziehweg zum Kaffeehorst braucht keiner, außer ein verkorkst geplantes Skigebiet Schierke. Diese Pläne sind mit Sicherheit von keinem Ski-Profi erstellt worden...

Die Bergstationen müssen beide unmittelbar neben das Loipenhaus, ansonsten bekommen wir "Alpine" ungewollt auch gleichzeitig eine kurze "Skating/Langlaufpiste" in Richtung Wurmberg, wenn ich mal davon ausgehe, dass es diesen geplanten Ziehweg zum Kaffeehorst nie geben wird.

Eine optimale Lifttrasse am gr. Skihang würde die NP-Grenze um ca 50m überschreiten.

Anhand der derzeitigen Liftplanungen ist sehr gut zu erkennen, wie fatal sich die NP-Grenze auf eine gescheite Skigebietsplanung auswirkt! Leider!!!!
« Letzte Änderung: Juni 09, 2012, 12:26:43 Nachmittag von manitou »

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #190 am: Juni 06, 2012, 12:07:37 Nachmittag »
Diese Pläne sind mit Sicherheit von keinem Ski-Profi erstellt worden...

Im Werkverzeichnis vom Architektur- und Planungsbüro Prof. Dr. Wolf R. Eisentraut ist kein Skigebiet ausser das Vorhaben bei Schierke enthalten. Meine Befürchtung ist, hier war ein Komitee der Politik in Beratung mit den örtlichen Umweltverbänden und hat das Planungsbüro mit den neuen Rahmenbedingungen (Flächenverbrauch Skigebiet reduzieren, mehr Ganzjahresangebote) konfrontiert. Das Planungsbüro hat lediglich das Bestellte geliefert, der Auftrag hätte aber zunächst lauten müssen: Wie muss das Skigebiet gestaltet werden, dass es für sich alleine gestellt attraktiv ist und sich finanziell trägt. Erst danach sollte die Optimierungsphase folgen  (z.B. Wünsche der Politik und der Umweltverbände). Aufgrund der Komplexität von solchen Skigebiet-Projekten wäre es aus meiner Sicht auch sinnvoll für diesen Teilaspekt des IO Schierke ein spezialisierteres Planungsbüro zu verwenden (z.B. Montenius Consult die für den Wurmberg tätig waren).


Harzwinter

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Re: Schierke 2000
« Antwort #191 am: Juni 06, 2012, 01:30:31 Nachmittag »
Da hat Playjam unbedingt Recht! Kurze, flache, langweilige Skihänge gibt's im Harz genug. Die Planer sollten zusehen, aus dem oberen Winterberg-Skihang eine Länge von mindestens 700 Metern herauszuholen. Nur das wäre ein Quasi-Alleinstellungsmerkmal für den Skibetrieb und damit ein wichtiger Beitrag zu Attraktivität, Nutzung und Wirtschaftlichkeit. Den Hang zu kürzen wäre ein großer strategischer Fehler.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #192 am: Juni 06, 2012, 04:38:44 Nachmittag »
Leider wurde auch der "Kleine Skihang" von ehemals 558m auf 144m(!) gekürzt. Das ist nur halb so lang wie die für Ski-Anfänger optimal geeignete Rathausskiwiese in Braunlage und kürzer als der auf private Initiative angeschaffte und betriebene Kleinskilift am Pfeiferberg in Benneckenstein (180m).

Hier die Planungen von Januar 2011 und April 2012 im Vergleich.

Vorher: Bild "Ausschnitt Gesamtübersichtsplan" aus dem PDF 06_Neigungsverlauf_ausgewaehlter_Pisten.pdf, erstellt vom Architektur- und Planungsbüro Prof. Dr. Eisentraut datiert "Januar 2011".


Nachher: Bild "Ausschnitt Gesamtübersichtsplan" aus dem PDF 06_A_Neigungsprofile_A1.pdf, erstellt vom Architektur- und Planungsbüro Prof. Dr. Eisentraut markiert als "Ergänzung 2012 zur Studie 2011" vom April 2012.


Als Alternative zur jetzigen Planung könnte man auf den "kleinen Skihang" an der entlegenen und unzugänglichen Position ganz verzichten und an der Talstation der Seilbahn die Piste verbreitern und einen 100m langen Zauberteppich hinstellen. Damit wäre die Infrastruktur für die Kleinen (das Zielpublikum von so kurzen Pisten) in der Nähe und bei Bedarf sind die Eltern mit Ski oder Snowboard vom Berg aus schnell zur Stelle. Ein ca. 300m langer Tellerlift von der Talstation ausgehend könnte das untere flache Segment der "Langen Abfahrt" für Anfänger erschließen.

Ypsilon

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Re: Schierke 2000
« Antwort #193 am: Juni 07, 2012, 09:33:13 Vormittag »
Ich sehe die Pläne derzeit -wie auch vom Plaungsbüro beschrieben- als reine Studie.
Die erfolgte Beschneidung der Abfahrten macht sowas von keinen Sinn, auf der Grundlage brauchen die garnicht weitermachen!
Als ich die Pläne von 2011 sah habe ich mich gefreut.
Eine schöner Hang oberhalb 700m ü.NN mit annähernd 800m Länge, ein attraktiver Übungshang ebenfalls mit guter Länge und Anbindung über Ziehwege an die Hauptabfahrt.
Da war für mich unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten ne Menge Sinnhaftes dabei.
Die nun überarbeitete Fassung ist für mich das Resultat einer Suche nach einer Notlösung.
Ich habe den Eindruck das die Stadt Wernigerode mit den Gesprächen mit der Stadt Braunlage nicht voran kommt, weil die grade erstmal mit der Wurmbergerweiterung kämpfen.
Wie in der Studie auch klar zum Ausdruck gebracht, macht nur die Große Lösung von Anfang an bis auf den Wurmberggipfel zu gehen Sinn.
Dazu brauchen sie die Braunläger und die Wurmbergseilbahn, weil aus meiner Sicht nur die als späterer Betreiber in Frage kommt.
Das braucht aber ne Menge wirtschaftlichen und politischen Verhandlungszeitraum um da die Weichen zu stellen. Und die Zeit haben sie in Braunlage im Moment nicht.

Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #194 am: Juni 07, 2012, 11:47:17 Vormittag »
Da ist leider etwas Wahres dran, wobei die Große Lösung — sofern sie denn in irgendeiner Form realisierbar wäre — wahrscheinlich auch die Einzige ist, die dauerhaft für den Betreiber des neuen Skigebiets Sinn machen würde.

Alles Andere ist zwar nett, denn auch ein kurzer Hang ist besser als gar keiner, aber ich glaube nicht, dass sich das für Schierke unbedingt lohnen wird und am Wurmberg dürfte dann an guten Tagen noch mehr los sein bei weniger Liftkapazität.

Insgesamt kommt man bei den Planungen wahrscheinlich nicht drum herum mit Braunlage und den Betreibern der Wurmbergseilbahn zu verhandeln, denn letztlich ist es später ja auch unbedingt notwendig, dass beide Skigebiete mit einem Liftticket befahren werden können und allein hierfür ist in irgendeiner Form Zusammenarbeit gefragt, wenn nicht die Wurmbergseilbahn sogar direkt als Betreiber agiert.