SEILBAHN-PROJEKT: Stadt drängt auf schnelle Entscheidung (29.12.2017)
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Drei verschiedene Trassen stehen im Moment zur Diskussion: die Urtrasse, die Variante vom März 2017, bei der Investor Bürger eine Verschiebung in südliche Richtung angeboten hatte, und die Thünen-Trasse, die sich aus den neu kartierten Moorwaldgebieten ergibt. Für diese Varianten müsse geklärt werden, welche naturschutzfachlich und naturschutzrechtlich sowie aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten die günstigste sei. Dazu habe es Gespräche zwischen Investor, Stadt, Verkehrs- und Wirtschaftsministerium gegeben. Dabei sei über die Trassenverläufe und ihre Folgen für Investitions- und Betreibungskosten beraten worden. Städtisches Ziel sei es, die „Beeinträchtigungen des prioritären Lebensraums im FFH-Gebiet auf Null zu minimieren“, sagt Meling. Die Entscheidung, welche Trasse letztlich für das Raumordnungsverfahren eingereicht werde, treffe jedoch der Investor. „Da hängen wir als Stadt nicht drin“, so Meling. „Wir können nur moderieren.“ Die Entscheidung müsse aber „zeitnah“ fallen.
Gerhard Bürger hat bereits angekündigt, dass er weitere aufwendige Umplanungen nicht finanzieren wolle. „Dennoch steht er noch zu „100 Prozent“ hinter dem Projekt, wie der Investor neulich bei einem Termin in Schierke betonte. „Für mich ist das eine Herausforderung. Ich gebe nicht auf. Jetzt macht es erst richtig Spaß.“
Investor hat nach wie vor Hoffnung
Für ihn sei die ursprüngliche Trasse die beste Lösung, stellte Bürger in Schierke klar. Bei allen Varianten werde Natur zerstört. „Das ist klar“, so der Hildesheimer Investor. Mit Fachleuten wolle er nun nachweisen, dass die beeinträchtigten Moorwaldflächen unterhalb der von der EU festgelegten Erheblichkeitsschwelle von 500 Quadratmetern liegen. „Ich wünsche mir, dass es funktioniert“, so Bürger. „Wenn nicht, geht für mich die Welt auch nicht unter.“ Hoffnung habe er nach wie vor.
Ich zitiere erst einmal ohne Wertung den Kommentar vom Benutzer "HauRuck":
Das aktuelle Wetter mit über 5 Grad offenbart doch, das sich hier kein Wintersportgebiet mehr aufbauen lässt, neben der gigantischen Waldvernichtung ist der Nutzen mehr als zweifelhaft, denn die Touristen im Harz haben traditionell einen schmalen Geldbeutel, das sieht man schon an der Parkerei in Schierke, heute hätte hier das Ordnungsamt das Parkverbot durchsetzen können und es passiert nichts, das macht Angst vor größeren Projekten, dazu ist die Verwaltung nicht in der Lage und die Schierker können dann unter dem Tagesmassentourismus leiden...
Dennoch würde ich gerne wissen, was diesen Nutzer eigentlich tatsächlich stört. Wintersport
ist mit überschaubaren Mitteln profitabel möglich (siehe Wurmberg), Waldvernichtung findet bereits jetzt in gigantischem Maße durch den Borkenkäfer statt ohne dass irgendjemand im Harz etwas davon hat, viele Skigebiete im Harz haben schon lange erkannt, dass der Winter nicht alles ist und dass es viele Parkplatzsuchende oder gar Verkehrschaos im Harz gibt zeigt eigentlich nur, dass die Nachfrage teils größer als das Angebot ist.
Vermutlich stört sich der Kommentator daran, dass ab und an seine Einfahrt von bösen Touristen zugeparkt wird und er nicht unmittelbar finanziell vom Aufschwung profitiert. Das Argument mit dem schmalen Geldbeutel hätte ich vielleicht vor 5 bis 10 Jahren durchgehen lassen — aber auch dort hat sich inzwischen einiges geändert. Problematisch ist nur, dass genau solche Einwohner nicht selten das Erscheinungsbild einer Region prägen. Wird man allerdings so empfangen, hilft das modernste Skigebiet und das schönste Einsstadion nicht mehr, denn man fühlt sich einfach nicht willkommen.
Kommentare und Denkweisen wie diese muss man einfach in den Griff bekommen, wenn man Gäste von einer Region begeistern möchte — man kann niemanden von irgendetwas begeistern, wenn viele Einwohner das aufgrund persönlicher Interessen (und / oder Alter) nicht wollen.
9 von 10 aller negativen Erfahrungen, die ich persönlich im Harz bisher erlebt habe, fanden mit Personen jenseits der 70 Jahre statt. Respekt fordern und Mitmenschen gleichermaßen respektvoll behandelt scheint im Alter häufig etwas aus dem Gleichgewicht zu geraten.