Autor Thema: Schierke 2000  (Gelesen 1366904 mal)

Harzwinter

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Re: Schierke 2000
« Antwort #300 am: August 08, 2012, 10:51:46 Vormittag »
Das Thema "Lichtemission durch nächtliche Raupenpräparierung" kann man für sage und schreibe EUR 7,99 (z.B. bei Amazon) auf dem Heim-PC simulieren. Das Spiel "Pistenraupen Simulator" erlaubt u.a. Präparationsfahrten bei Nacht mit normaler Raupenbeleuchtung. Dazu ist zwar die nächtliche Landschaft künstlich aufgehellt worden, aber ich gehe davon aus, dass man zumindest vom Lichtkegel der Raupe eine halbwegs realistische Impression bekommt, denn den Lichtkegel muss der Computer in Abhängigkeit vom Geländeprofil errechnen. Auf der Produktseite gibt es Screenshots dazu. Natürlich darf das Demo-Video nicht fehlen:



Ypsilon

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Re: Schierke 2000
« Antwort #301 am: August 08, 2012, 01:24:42 Nachmittag »
@ Harzwinter
Der Beitrag ist von Dir doch nicht ganz ernst gemeint oder?

Ich glaube nicht dass ein PC-Spiel für 7,99€ als Referenz für die Bewertung des vermeintlichen Einflusses von Beleuchtung durch Pistenpräparierung herangezogen werden kann.

Andernfalls wäre ich in Anbetracht deiner gewohnten qualitativ hochwertigen Kommentare doch stark überrascht.

Ich habe in Sölden mal die Gelegenheit gehabt mit einer Kolonne bei Nacht mit zu fahren.
Die Scheinwerfer sind stark fokussiert, das sind Arbeitsstellenscheinwerfer die auf das direkte Feld vor der Raupe gerichtet sind.
Da strahlt nichts nach oben, nichts zur Seite, nur dahin wo sie es brauchen: Vor das Schild!
Da stehst du unten im Tal, höhrst die Raupen und fragst dich: wo sind die Teile? weil ich sie nicht sehe sobald sie hinter den Bäumen verschwinden. Und dan kommen sie um die Ecke und stehen auf einmal vor dir. Soviel mal zur Lichtverschmutzung durch die Pistenbullies, aus meiner Sicht schon viel zu viel geschrieben, überflüssig.
Leute, lasst die Kirche mal im Dorf! Oder besser gesagt: Auf den Pisten am Wurmberg wo sie seit Jahren fahren und keinen hat es aufgeregt.

Das begehren von Sternengucker kann ich ein Stückweit nachvollziehen und verstehe vollkommen die Motivation die dahinter steht.
Jedoch haben meine Vorredner ja auch schon deutlich gemacht, hier gilt es wirtschaftliche und gesellschaftliche und vor allem existenzielle Interessen einer Mehrheit der Bevölkerung zu berücksichtigen.
Und das Interesse für eine Sternenwarte hält sich doch wohl in recht engen Grenzen.
Am Tourismus und an attraktiven Angeboten für die Masse hängt die ganze Region.
Für mein Verständnis ist da alles gerede über eine vielleicht eventuel geplante Sternenwarte, auf das ein Projekt wie Wurmberg oder Winterberg Rücksicht nehmen müsste, überflüssig.

Das durch die Baumaßnahmen Sommertouristen abgeschreckt werden und es Betriebe gibt die daran zu Grunde gehen ist doch arg weit hergeholt.
Ich kenne keinen Betrieb der allein auf den Sommer setzt. Alle setzen auf einen guten Winter als Basis für ein gutes Geschäftsjahr. Da muss man sich nur mal die Jahresberichte der DEHOGA durchlesen.
Die setzen eindeutig auf die Erweiterungen der Gebiete.
Die Schmälerung der Sommerattraktivität durch die Baumaßnahmen ist temporär.
Vielmehr wird mit der Erweiterung der Gebiete auch massiv auf den Ausbau der Sommerangebote gesetzt. Habt ihr das alle vergessen?
Also genau das wonach alle schreien: Ausbau des Ganzjahresbetriebes.
Und der Wintersport, insbesondere der Alpine, ist dafür die Basis.


Harzwinter

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Re: Schierke 2000
« Antwort #302 am: August 08, 2012, 02:28:47 Nachmittag »
@ Ypsilon:

Siehst Du - wieder einen produktiven Beitrag mehr angeregt. Mehr wollte ich gar nicht erreichen.   ;D   ;D   ;D
Wahrscheinlich bist Du von uns der einzige, der schon einmal mit einer Pistenraupe mitgefahren ist und diesen Praxis-Input liefern kann.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #303 am: August 08, 2012, 06:43:52 Nachmittag »
Ich glaube, wir können nun nach dem kurzen Kennenlernen uns wieder mehr dem Topic zuwenden: Schierke 2000.

@Sternengucker Es würde mich sehr freuen, wenn Du unter der Prämisse es soll ein Skigebiet Schierke geben, aus Sicht der Sternenwarte eine konkrete Wunschliste formulierst. Vielleicht hast Du auch eine Vorstellung, welche Wunschliste der BUND bzw NABU hätte. Bitte differenziert nach was geht, was geht unter Einschränkungen (z.B. Beschneiung zum Ausbessern scheint für Dich OK zu sein, aber nicht zur Verlängerung der Saison), was geht gar nicht...

@Alle Mit dieser Wunschliste können wir gemeinsam einen Vorschlag erarbeiten, wie ein Skigebiet Schierke unter dem Motto "Wintersport und Umweltschutz sind miteinander vereinbar" aussehen könnte.

Hier nochmal die bisherigen Planungen für das Schierker Wintersportgebiet von Januar 2011 und April 2012. Hier wurde unter dem Aspekt Reduktion des Flächenverbrauchs die Pisten in der Länge aber nicht in der Breite gekürzt.  (Als Wintersportler habe ich nichts gegen die Reduzierung von Flächenverbrauch, wünsche ich mir natürlich möglichst lange Pisten. Eine Reduktion der Breite wäre aus meiner Sicht besser gewesen.)

Vorher: Bild "Ausschnitt Gesamtübersichtsplan" aus dem PDF 06_Neigungsverlauf_ausgewaehlter_Pisten.pdf, erstellt vom Architektur- und Planungsbüro Prof. Dr. Eisentraut datiert "Januar 2011".


Nachher: Bild "Ausschnitt Gesamtübersichtsplan" aus dem PDF 06_A_Neigungsprofile_A1.pdf, erstellt vom Architektur- und Planungsbüro Prof. Dr. Eisentraut markiert als "Ergänzung 2012 zur Studie 2011" vom April 2012.


Übersichtskarte des BfN (Quelle: "Schutzgebiete in Deutschland - Kartendienst", http://www.geodienste.bfn.de/schutzgebiete entnommen am 22.6.2012):

Sternengucker

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Re: Schierke 2000
« Antwort #304 am: August 10, 2012, 11:55:50 Vormittag »
@Sternengucker Es würde mich sehr freuen, wenn Du unter der Prämisse es soll ein Skigebiet Schierke geben, aus Sicht der Sternenwarte eine konkrete Wunschliste formulierst. Vielleicht hast Du auch eine Vorstellung, welche Wunschliste der BUND bzw NABU hätte. Bitte differenziert nach was geht, was geht unter Einschränkungen (z.B. Beschneiung zum Ausbessern scheint für Dich OK zu sein, aber nicht zur Verlängerung der Saison), was geht gar nicht...

Ich kann da unmöglich für den BUND oder den NABU sprechen, der größte Kritikpunkt ist ja aber ganz offenkundig die künstliche Beschneiung. Würde auf diese verzichtet (oder zumindest größtenteils verzichtet, selbst Frau de Jong hatte ja in Schierke einen geeigneten Standort für zwei oder drei Schneelanzen ausgemacht), würden eine ganze Reihe von Umweltbedenken (Wasserverbrauch, Grundwasser, FFH-Arten in der Bode etc. pp.) schlagartig wegfallen. Die Rodungen (obgleich großflächig) wären sicher keine unüberwindliche Barriere. Der Widerspruch der Sternwarte hätte sich natürlich sofort erledigt, sobald man auf das Nachtskifahren verzichten oder zumindest die DIN-Richtlinien für die Beleuchtung solcher Sportstätten einhalten würde. Das sind natürlich (das ist mir schon klar) zunächst einmal Extrempositionen - ebenso wie ja aber auch die Position des Investors, überhaupt nichts an seinen Plänen verändern zu wollen, in gewisser Weise eine Extremposition ist. Nun könnte man natürlich versuchen, irgendwie zu einem Kompromiss zu gelangen, was ja aber zumindest in Braunlage scheinbar nicht gewollt zu sein scheint. Lässt man Schierke mal außen vor, würde ich aus dem Bauch heraus vermuten, dass zwei neue Pisten, davon aber nur maximal eine beschneit und eine Flutlichtanlage auf Basis der DIN - meinetwegen auch mit doppelter aber eben nicht fünffacher Lichtstärke - ein möglicher Kompromiss sein könnte. Außerdem müsste schriftlich (und rechtlich unumstößlich) festgelegt werden, dass man auch in Zukunft auf den Einsatz von SnoMax und ähnlichen Produkten verzichten würde - hier gibt es zwar entsprechende Absichtserklärungen, die aber alles andere als rechtlich bindend sind. Wichtig wäre auch eine ländergrenzenübergreifende UVP, wenn(!) absehbar wäre, dass die Baumaßnahmen an der Winterberg-Piste in naher Zukunft beginnen würde. Sollte dies nicht der Fall sein (wobei die Position der Wernigeröder Stadtverwaltung derzeit eine andere ist), könnte dieser Punkt zumindest aus meiner Sicht aber entfallen.

Betrachtet man nur Schierke und lässt wiederum Braunlage außen vor, gäbe es neben der Beschneiung meiner Einschätzung nach das größte Problem mit der Tangierung von Feuchtflächen, die teils von der geplanten Piste durchschnitten, teils durch Speicherbecken ersetzt würden. Hier müsste über alternative Routen sowie insbesondere alternative Standorte für die Speicherteiche nachgedacht werden, um die schädlichen Auswirkungen auf diese Flächen soweit möglich zu begrenzen. Die Schierker Planungen machen mir darüber hinaus im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit des Projektes Sorgen - was natürlich kein Umweltaspekt aber dennoch ein durchaus wichtiger Punkt ist, da die öffentliche Hand in diese Investitionen (derzeit!) deutlich stärker involviert wäre, als dies in Braunlage der Fall ist. Wenn man mal mit den Leuten vor Ort spricht, stellt man schnell fest, dass es zwischen dem Konzept des Planungsbüros Eisentraut, den Vorstellungen der Schierker und den Wünschen der örtlichen Skisportler teils erhebliche Differenzen gibt - wobei sich dankenswerterweise ja schon zwei von der Stadt ins Leben gerufene Kommissionen damit befassen, alle Interessensgruppen an einen Tisch zu bekommen. Im Hinblick auf den Umweltschutz kann man - abgesehen von der Feuchtflächen- sowie der allgemeinen Beschneiungsproblematik (die Schierker Piste würde bis auf 625m beschneit werden, was in der Tat schon ziemlich tief liegt) wenig konkrete Aussagen treffen, da sich das Projekt derzeit - im Gegensatz zum sehr konkreten Planungsstand in Braunlage - schlicht noch in der Entwicklung befindet. Wenn man hier die Umweltverbände frühzeitig mit ins Boot holt - was meines Wissens nach auch schon angedacht ist - lassen sich solche Reibereien wie in Braunlage hoffentlich vermeiden. Was schon mal positiv ist, ist die sehr deutliche - wenngleich ebenfalls rechtlich (noch) nicht bindende - Aussage der Wernigeröder Stadtverwaltung, auf Snow Inducer wie SnoMax jetzt und in Zukunft auf jeden Fall verzichten zu wollen. Wenn man das so deutlich von Braunlage bekäme (da heißt es eher "ist derzeit nicht vorgesehen"), wäre das auch schon mal ein Schritt in die richtige Richtung...

Harzwinter

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Re: Schierke 2000
« Antwort #305 am: August 10, 2012, 01:03:18 Nachmittag »
Zitat
Außerdem müsste schriftlich (und rechtlich unumstößlich) festgelegt werden, dass man auch in Zukunft auf den Einsatz von SnoMax und ähnlichen Produkten verzichten würde - hier gibt es zwar entsprechende Absichtserklärungen, die aber alles andere als rechtlich bindend sind.

Der Einsatz solcher Snow Inducer wie Snomax ist in Deutschland verboten (das Thema hatten wir "nebenan" im Wurmberg-Topic schon). Änderungen an dieser Regelung sind nach meinem Status nicht vorgesehen. D.h. dieser Kritikpunkt ist auf rechtlichem Wege bereits abgehakt. Möglicherweise hatte man bei der Erarbeitung der alten Konzepte noch keine entsprechende Info eingeholt. In der Schweiz wird Snomax mancherorts eingesetzt.

Sternengucker

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Re: Schierke 2000
« Antwort #306 am: August 10, 2012, 02:03:59 Nachmittag »
Der Einsatz solcher Snow Inducer wie Snomax ist in Deutschland verboten (das Thema hatten wir "nebenan" im Wurmberg-Topic schon). Änderungen an dieser Regelung sind nach meinem Status nicht vorgesehen. D.h. dieser Kritikpunkt ist auf rechtlichem Wege bereits abgehakt. Möglicherweise hatte man bei der Erarbeitung der alten Konzepte noch keine entsprechende Info eingeholt. In der Schweiz wird Snomax mancherorts eingesetzt.

Soweit ich weiß, ist der Einsatz von Snow Inducern derzeit explizit nur in Bayern verboten (siehe BayWG Art. 35 Abs. 3 Satz 3: "Zur Beschneiung darf nur Wasser ohne Zusätze verwendet werden.", online zu finden unter http://www.gesetze-bayern.de/jportal/portal/page/bsbayprod.psml?showdoccase=1&doc.id=jlr-WasGBY2010rahmen&doc.part=X). Im niedersächsischen Wasserrecht findet sich kein Passus zu Beschneiungsanlagen (siehe: http://www.recht-niedersachsen.de/28200/nwg.htm), ebenso wenig wie im Wasserrecht des Landes Sachsen-Anhalt (siehe: http://www.landesrecht.sachsen-anhalt.de/jportal/?quelle=jlink&query=WasG+ST&psml=bssahprod.psml&max=true&aiz=true#jlr-WasGST2011rahmen). Auch laut Wikipedia sind Snow Inducer wie SnoMax in Deutschland derzeit nur in Bayern verboten (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Schneekanone#Chemische_Hilfsmittel) - vermutlich auch deshalb, weil sich in den meisten Bundesländern die Frage nach ihrem Einsatz gar nicht erst ergibt. Ein Gesamtverbot für Deutschland ist mir nicht bekannt - auch die Suche in der Datenbank des Bundesjustizministeriums (http://www.gesetze-im-internet.de/index.html) ergab hier keinen Treffer. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren, falls jemand die genaue Gesetzeslage kennen sollte. Für Wernigerode jedenfalls erhielt ich auf meine Anfrage die Auskunft, dass ein Einsatz theoretisch zwar möglich wäre, aufgrund der Umweltgefährdung durch das Produkt aber nicht erwogen wird.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #307 am: August 13, 2012, 02:26:21 Nachmittag »
Unternehmer: "Vor Großprojekten erst kleine Dinge richtig machen" (volksstimme.de 11.08.2012):
Zitat
Schierke l Die Pläne zur Entwicklung Schierkes bereiten Thomas Maske seit geraumer Zeit schlaflose Nächte. "Wird das Parkhaus wie geplant gebaut, und werden die Besucher dorthin zum Ortseingang geleitet, ist mein Unternehmen am Ende", erklärt er.

Thomas Maske betreibt die Sommerrodelbahn "Brocken Coaster" direkt am Parkplatz Thälchen. "10 bis 20 Prozent weniger Umsatz, und es gibt eine Ruine mehr in Schierke", fürchtet er. Denn sein Unternehmen lebe vor allem von den Tagesgästen. [...] Direkt und indirekt floss in den Aufbau seines Betriebes auch Fördergeld: rund 600 000Euro. [...]

Der 46-Jährige bezweifelt, dass ein Parkhaus mit 700Stellplätzen in Schierke tatsächlich benötigt wird. "Eigentlich wird der zweite Schritt vor dem ersten gemacht", kritisiert er. Aus seiner Sicht wäre es sinnvoller, das Winterberg-Gebiet zu entwickeln und parallel den Waldparkplatz ebenerdig auszubauen. Würden danach tatsächlich mehr Parkflächen benötigt, könnte eine zweite Parkebene immer noch installiert werden, meint Maske.

Für den Unternehmer ist es unverständlich, dass zwölf Millionen Euro allein in ein Parkhaus investiert werden, selbst, wenn das gefördert wird. [...]

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #308 am: August 14, 2012, 08:29:07 Vormittag »
In der Vergangenheit hat der Rodelbahnbetreiber schön öfters gegen das Ortsentwicklungskonzept argumentiert. Die haben offensichtlich Differenzen:

Laut Ortsentwicklungskonzept soll der Coaster mit an den Winterberg umziehen, weil die jetziges Fläche als potentieller Entwicklungsraum benötigt wird. Von einem "Umzug" erwähnt der Coasterbetreiber jedoch kein Wort. Was ist da also hinter den Kulissen los...?!
Vielleicht will der Coasterbetreiber nicht umziehen und soll mittels einer anderen Verkehrslenkung zum Umzug "überredet" werden?!

Ich werde vor Ort mal konkret beim Rodelbahnbetreiber nachfragen, wenn ich nächstes mal in Schierke bin.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #309 am: August 15, 2012, 06:00:28 Nachmittag »
Stadtverwaltung beantragt mehr Geld für Kindergartenerzieher und Parkhaus (volksstimme.de 15.08.2012):
Zitat
[...]
Die im Vermögenshaushalt ausgewiesenen Mehrausgaben waren bereits im Vorfeld vom Stadtrat beschlossen worden. Hierbei handelt es sich um zwei Posten, die mit dem neuen Parkhaus in Schierke zusammenhängen. Zum einen wird die Stadtverwaltung ein Anwaltsbüro verpflichten, dass den weiteren Verlauf des Projekts begleitet (plus 68000Euro). Zum anderen mussten Planungskosten, die erst 2013 erfolgen sollten, vorgezogen werden. Diese Änderung steht im Zusammenhang mit der versprochenen Förderung des Landes. Das Geld soll nur dann bereitgestellt werden, wenn das Parkhaus am 30.Juni 2014 fertig ist. Ursprünglich lautete der Zeitplan, das Parkhaus 2014/2015 zu bauen.

Nachdem die Mitglieder des Finanzausschusses den Entwurf des Nachtragshaushaltes auf ihrer Sitzung in der Vorwoche bereits einstimmig empfohlen hatten, gab auch der Bauausschuss grünes Licht. Die endgültige Entscheidung fällt auf einer Sondersitzung des Stadtrates am Dienstag, 4. September.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #310 am: August 31, 2012, 01:54:11 Nachmittag »
Auch in Schierke geht es voran:

Vision: Ein Dach für Schierkes Eisstadion (Volksstimme.de 31.08.2012):
Zitat
Wernigerode/Schierke l Die Visionen, wie sich Schierke touristisch entwickeln könnte, nehmen konkretere Formen an. Ein Thema, mit dem sich seit Monaten eine Arbeitsgruppe beschäftigt, ist die Zukunft des Eisstadions. "Es ist charakteristisch für den Ort", schätzt Wernigerodes Kulturdezernent Andreas Heinrich ein, der das denkmalgeschützte Areal den modernen Anforderungen für Sport und Kultur anpassen möchte. Einig seien sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe, dass das Eisstadion als touristische Attraktion weiterentwickelt werden müsse. Das Ziel: eine touristische Nutzung der 30 mal 60 Meter großen Fläche für Eissport, aber auch für andere Wettkämpfe sowie eine Sommernutzung. Wie Heinrich vor den Mitgliedern des Kulturausschusses darlegte, sei man von Überlegungen einer geschlossenen Eishalle abgerückt. Favorisiert werde "eine offene Überdachung der Spielfläche und der Tribüne", wie er sagte. Dies sei "eine große Herausforderung" - besonders im Hinblick auf die denkmalpflegerischen Aspekte.

[...]

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #311 am: September 05, 2012, 08:40:10 Nachmittag »
Einst Skipläne kritisiert: Schierke und der doppelte Gaffert (Goslarsche.de 05.09.2012):
Zitat
SCHIERKE. Vehement kämpft Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert (SPD) dafür, den Ortsteil Schierke mit Millionenaufwand zu einem modernen Tourismus-Ort mit alpinem Wintersportangebot auszubauen. In anderer Funktion hatte er gegen Schierker Skipläne argumentiert.

In den vergangenen Monaten war es so: Oberbürgermeister Gaffert drückt aufs Tempo. Für rund 36 Millionen Euro wird Schierke umgebaut. Der Ort soll eine Umgehung, ein Parkhaus, eine Fußgängerbrücke, eine Flaniermeile und für noch einmal rund 40 Millionen Euro ein alpines Skizentrum mit Seilbahnverbindung zum Wurmberg erhalten. Bürgermeister Stefan Grote aus Braunlage erscheint hingegen als Bremser, der im Harzkreis rechtfertigen muss, warum eine solche Verbindung sich aus Braunlager Sicht nicht rentiert.

Doch auch Gaffert hatte einst eine kritische Sicht auf die Dinge. Als Leiter des Nationalparks Hochharz stellte er 1997 in der Wochenzeitung „Die Zeit“ das Projekt „Schierke 2000“ in Frage – das nie verwirklichte Vorläuferprojekt des aktuellen Bauvorhabens. Seine Aussagen von früher werden heute vor allem von Skeptikern des Vorhabens genüsslich in Umlauf gebracht. Gaffert war damals Chef des Nationalparks Hochharz mit Sitz in Wernigerode und sagte: „Der Mensch sollte in seinem Drang, alles gestalten zu wollen, außen vor bleiben.“ Der Nationalparkstatus solle nicht von Sondergenehmigungen durchlöchert werden.

Damals sollte ein Skilift mitten im Nationalpark am Winterberg gebaut werden. Gaffert sagt daher heute: „Es war eine völlig andere Situation.“

snowcat

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Re: Schierke 2000
« Antwort #312 am: September 05, 2012, 09:14:32 Nachmittag »
...schönes Beispiel dafür, wie mit dem Alter bisweilen die Weisheit wächst  ;)

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #313 am: September 05, 2012, 09:27:47 Nachmittag »
Schierke: Kein neuer Lift im Harz (Zeit.de 31.01.1997):
Zitat
[...]
Doch auch nach der deutschen Vereinigung konnte Schierke nicht wieder an alte Traditionen anknüpfen. In einer ihrer letzten Amtshandlungen wies die DDR die 6000 Hektar um den Brocken im Herbst 1990 als Nationalpark Hochharz aus. In dem nahezu unangetasteten Bergfichtenwald, eine Seltenheit in Mitteleuropa, ist alpiner Skisport verboten.

Dagegen läuft Schierkes Bürgermeister Lothar Thiele schon seit Jahren Sturm: Der "roten Grenze" sei die "grüne Grenze" gefolgt.
[...]

Peter Gaffert, Chef des Nationalparkamts in Wernigerode, hat zwar Verständnis für den Ärger in Schierke, möchte den Nationalparkstatus aber nicht von Sondergenehmigungen durchlöchert sehen: "Der Mensch sollte in seinem Drang, alles gestalten zu wollen, außen vor bleiben."

[...]

Forstwirt Gaffert zweifelt auch daran, daß sich die von Schierke geplante Investition von sechs bis sieben Millionen Mark für die umstrittene Piste überhaupt lohnt: "Die richtigen Alpinskiläufer fahren ohnehin nicht in den Harz, sondern in die Alpen."

[...]

Nun ja, in den letzten 15 Jahren ist dann Winterberg und Willingen im Sauerland passiert und hat gezeigt, dass es doch genügend Menschen gibt, die nicht erst 8h im Auto oder Zug sitzen wollen, um Ski zu fahren.

Es ist völlig legitim, seine Meinung neuen Erkenntnissen anzupassen.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #314 am: September 06, 2012, 05:22:36 Nachmittag »
Stadträte beschließen finanziellen Nachschlag für Parkhaus-Bau (Volksstimme.de 6.9.2012):
Zitat
Wernigerode l Mit fast absoluter Mehrheit haben sich Wernigerodes Stadtratsmitglieder für einen Nachtragshaushalt ausgesprochen. Die Änderung des Haushaltsplanes wurde unter anderem notwendig, weil Planungen und Bau eines Parkhauses in Schierke vorgezogen werden sollen. Zuletzt hatte der Stadtrat 2009 einem Nachtragshaushalt zugestimmt.

Das geplante Parkhaus, das Teil des Ortsentwicklungskonzeptes für Schierke ist, muss laut Förderrichtlinie des Landes bis Mitte Juni 2014 errichtet und der Bau dokumentiert worden sein. Ursprünglich war 2015 geplant.

[...]