Autor Thema: Schierke 2000  (Gelesen 1366830 mal)

Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2985 am: Januar 23, 2019, 06:21:52 Nachmittag »
[...] Da man jetzt bereits an guten Wochenenden an der Kapazitätsgrenze ist. [...]

Die Analyse der WSB zu Schierke halte ich für mittelfristig zutreffend. Aber zumindest in den ersten drei bis vier Jahren, wo sich Schierke noch nicht als alpiner Wintersportort etabliert hat, dürfte die neue Seilbahn und Piste eine Entlastung bedeuten. Danach muss man sich überlegen, wie man die Anzahl der Gäste auf den Pisten während der Hochsaison begrenzt.

Wenn eine Schierker Seilbahn zeigt, dass es auch ohne 2h Wartezeit an den Kassen an Wochenenden funktioniert, dann wird man mittelfristig nicht darum herum kommen, die Wurmberg Seilbahn zu modernisieren. Die Rodler/alpine Wintersportler Situation an der Talstation und Mittelstation erinnert jetzt schon an die Zeit als es noch die offenen und geschlossenen zweier Gondeln gab... einfach nicht mehr zeitgemäß, da nicht für den aktuellen Andrang ausgelegt.

Was ich zudem etwas problematisch finde ist, dass ausnahmslos alle interessanten Pisten am Wurmberg von dessen Gipfel aus starten (was auch nach dem Bau einer Schierker-Seilbahn so bleiben wird). Wenn man sich dort oben an gut besuchten Wochenenden aber umschaut, wird schnell klar, dass es an den Einstiegen zu den Pisten bereits jetzt sehr voll und eng ist.

Die 8er-Seilbahn mit einer nicht ganz unerheblichen Förderkapazität wird die Situation nicht erst nach ein paar Jahren, sondern unmittelbar noch verschärfen. Der Platz dort oben ist doch sehr begrenzt und auch neue Pisten auf Seiten des Wurmbergs werden daran kaum etwas ändern können.

Entlastung in Form von interessanten Pisten hätte hier nur die Einbeziehung von kleinem oder großen Winterberg gebracht, was jedoch auf absehbare Zeit vom Tisch sein dürfte. Von daher kann man Braunlage respektive die Wurmbergseilbahn schon verstehen, dass sie dem Projekt in der Form zumindest mal skeptisch gegenüberstehen.

Mir fällt da ehrlich gesagt aber auch kein konstruktiver Lösungsansatz mehr zu ein — die Möglichkeiten am Wurmberg selber sind halt begrenzt und der Naturschutz steht weiteren Plänen an den Winterbergen leider ziemlich im Wege.

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2986 am: Januar 24, 2019, 06:10:51 Nachmittag »
Ich kann die Einstellung von Usul, max und Playjam nicht teilen:

Ich zitiere aus der Potentialanalyse der Studie "Zukunftskonzept Tourismus Harz 2015" aus dem Jahr 2006:
"Von einem Bedarf kann im Bereich des Eissports nicht gesprochen werden. Bester Beweis dafür, dass die Nachfrage hier maßgeblich durch das Angebot bestimmt wird, sind die mobilen Eisbahnen, die zur Winterzeit in den Fußgängerzonen der Städte aufgestellt werden."

Aber Schierke baut eine teure Eishalle, die fast soviel gekostet hat, wie der Ausbau des Wurmberges! Vorgenannte Expertise haben die wohl etwas fehlinterpretiert.

über Potentialanalyse Ski-Alpin:
"Bezieht man die Städte Hamburg, Bremen und Berlin in das Einzugsgebiet des Harzes ein, beläuft sich die Bevölkerung auf gut 13 Mio. Menschen, die derzeit ein Potenzial von schätzungsweise 7,5 Mio. alpinen Skifahrertagen darstellen, von denen der Harz nur rund 1,0% abschöpft. Es besteht also noch ein sehr großes Abschöpfungspotenzial. Dazu kommt ein Potenzial von rund 3,4 Mio. nordischen Skifahrertagen sowie das Potenzial durch Besuchertage von Urlaubern die aus Regionen außerhalb des Kerneinzugsgebiets anreisen (z.B. NRW, Ausland).

Echter Wettbewerb erwächst dem Harz zunehmend aus dem Sauerland, wo seit einigen Jahren massiv in den Ausbau der Infrastruktur investiert wird." (S.51)
[Anm. das massiv bezog sich bereits auf den Stand bis 2006, wo die Winterberger Beschneiung und drei fixe 4SB gebaut hatten]

"Zum einen weist der Harz bezogen auf das Verhältnis von Besucherkapazität und Fläche einen vergleichsweise geringen Erschließungsgrad auf, zum anderen beträgt das alpine Angebot in vertikalen Transportmetern bezogen auf die Einwohnerzahl im Einzugsgebiet nur 50% desjenigen des Sauerlandes und 20% desjenigen im Schwarzwald."[/u]
[Anm. nach dem massiven KSB-Bau dürfte das Verhältnis auch zum Sauerland bei <20% liegen]

"Es kann davon ausgegangen werden, dass die Nachfrage in den alpinen Skigebieten weniger durch Wettbewerbseinflüsse als durch die eingeschränkte zeitliche Verfügbarkeit des Angebotes, die mangelnden Kapazitäten und die mangelnde Attraktivität limitiert wird. Die gesamte vertikale Transportkapazität pro Stunde im Harz entspricht jener des Skigebiets Arber. Das bedeutet, dass einem verhältnismäßig großem Markt ein von der Kapazität her kleines Angebot gegenübersteht." (S.60/61)


Will der Harz wieder eine touristische Top-Region werden? Will Brl wieder 1 Mio Ü erreichen?

Ich habe angesichts der Ergebnisse der vom Harz für seine touristische Sanierung in Auftrag gegeben Studie gar kein Verständnis für eine solche Haltung der Stadt BRL und der WSB wie im Artikel des Harz-Kurier. Das ist genau jene Einstellung, die in den 90ern zum touristischen Niedergang führte. Nach der Wende erlebte der Westharz einen Übernachtungsboom, da alle in den Ost-Harz wollten und dort kein adäquates Ü-Angebot existierte. In den 90er hatten andere Mittelgebirge und auch das Salzburger-Land bereits eine angestaubte Krise, aus der sie sich im Anfang 21.Jhd. rausgearbeitet hatten.  Der Staub war auch im Westharz vorhanden, nur haben sie ihn nicht bemerkt. Man dachte vielmehr - es läuft ja bombig, warum investieren, wenn jetzt auch noch die Zonenrandförderung entfällt.

Die träge Harzmentalität ist Besucherabwehrend: "Vorsicht - Kunde droht mit Auftrag". Die Harz-Studie wurde verfasst, noch bevor die erste KSB in Winterberg gebaut wurde und die EUB in Willingen stand. Warum verbinden die Winterberger jetzt alle Skigebiete für 40 Mio. €? Weil das Potential noch nicht abgeschöpft ist! - Und was macht der Harz?
Was ist denn seit der Studie dazugekommen? Zwei fixe 4SB (eine davon in Hahnenklee) 5km Beschneiung und 1,5km zusätzliche Piste am Wurmberg - das wars! Damit hat man nun 5% des Potentials erreicht und nun beklagen die sich, dass es zu voll wird ?! Sind die noch ganz dicht?!

Die WSB muss allein wegen der eigenen Überlastung ausbauen - aber davon wird kein Ton gesprochen!  Flutlicht installieren, Westhang bauen, Hexenritt KSB, Neubau WSB oder Entlastungslift obere Sektion, 4SB-Nordhang mit zweiter Abfahrt auf der anderen Seite, Ausbau u. Beschneiung Bratwurstabfahrt, neuer Parkplatz vor den Schanzen mit Einstiegslift zum Rodelhaus. Und dann war da noch diese wunderbare Idee von Sommerphobie eine weitere KSB zwischen WSB und Hexenritt zu bauen mit eigener Piste und Zubringerpiste sowohl vom Hexenritt als auch von der Panoramaabfahrt. Dann sollten die sich schleunist gedanken machen, wo die einen zweiten Schneiteich hinstellen und das Wasser dafür abzapfen.

All das sind Erfordernisse, die der Nachfrage und dem gigantischen Potential gerecht werden würde und Übernachtungen anziehen, das Geschäftsleben beflügeln und BRL wieder zu einer TOP-Destination werden lassen.  Darüberhainaus beflügelt es den ganzen Oberharz. Zudem haben die mit einem Ausbau des Bikeparks mit entsprechenden Liftanlagen ein riesenpotential für den Sommerbetrieb.
All das fragen die Leute nach auch ohne Schierke! Die Studie sagt voraus, mit jedem Lift, den die da bauen kommen mehr Leute! Also muss die WSB reagieren und nicht jammern! Die müssen die Ausbaunotwendigkeit in NDS genauso zum Politikum machen wie in SA. Mit dem Bikepark ist das ein Ganzjahresprojekt, was laufen wird - man sieht es im Sauerland. Z.Z. kommen die Mountainbiker aus ganz D jach Winterberg und übernachten dort sogar. Deshalb lässt Willingen denen das nicht allein und baut den K1 mit drei neuen Trails. Und wenn die WSB das eigene Terrain zielstrebig anpacken würde, dann wäre ein weiterer Lift aus Schierke eine Entlastung - weil BRL die Übernachtungskapazitäten nicht allein verkraftet, die Anfahrtssituation, die Parksituation - und dann geben die den Schierkern im Anteilsverhältnis des Skigebietes 15% des Lifttickets für ihre eine Bahn ab und verdienen den größten Batzen selber. So muss man denken - und so würden die Winterberger denken, wenn ihnen der Wurmberg gehören würde.

Ich kann hier nur mit dem Kopf schütteln - und das ist der Grund warum ich mein Geld nicht im Harz investiere - das ist provinzielles (Mis)Management.

@Max: So wie Du über die 8EUB Schierke rechnest, ist das nicht richtig. Die Kap. der Bahn wird ja lange nicht ausgefahren - sie liegt unter 2000P/Std. Das ist weitaus mehr als die WSB kann, aber für eine breite Piste wie die in Schierke ist das eine Kap. welche der einen Piste + Fußgänger gerecht wird. Da die WSB zu kapazitätsschwach ist, werden die Leute allerdings über Schierke einsteigen, weil die WSB nicht adäquat bedient. Aber die Schierker-EUB ist die erste Bahn im ganzen Skigebiet, welche eine adäquate Förderleistung bringt - und die können theoeretisch bei max. Gondelzahl hochfahren auf 2800P/h. (wenns ne 10er ist sogar noch höher)
Schau Dir mal den Quick in Winterberg an der bedient mit einer Kap. von 3000P zwei kurze 300m Pisten.

Die WSB jammert, weil da eine Bahn kommt, welche die WSB in Zugzwang setzt - und das ist gut so wie ich hier beschrieben habe. Ich hab den Eindruck, als ob die WSB am liebsten ganz nach Beamtenmentalität die Skifahrer mit Datum und Uhrzeit vorbuchen lassen würde wie am Harzdrenalin um die Nachfrage zu steuern. Dann könnte Max als nächsten Termin am Do. 7.2. 8.30-11.30Uhr fahren, Usulvon 11.30-14.30Uhr und Playam bekommt das günstige Feierabenticket von 14.30-16.30Uhr  ;) ;D

Die WSB muss ausbauen - und zwar schnell! -und wenn die nicht in die Pötte kommen, dann braucht es mehr Artikel wie letztes WoE im NDR und in der Bild. Die beschreiben nämlich den desaströsen Zustand der WSB und nun will die WSB von den eigenen Defiziten ablenken und Schierke den scharzen Peter zuschieben, der die arme WSB vor noch größere Probleme stellt. (mir kommen die Tränen!)
Und viele fallen auf einen solch billigen Medientrick rein!
« Letzte Änderung: Januar 24, 2019, 08:50:01 Nachmittag von manitou »

Usul

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2987 am: Januar 24, 2019, 07:02:29 Nachmittag »
Zitat
Aber Schierke baut eine teure Eishalle, die fast soviel gekostet hat, wie der Ausbau des Wurmberges!

Nicht privat finanziert. Eine erfolgreiche Investition ist für mich eine Gewinn erzielende Investition nach Abschreibung er Investitionskosten. Das muss echt erst bewiesen werden.

Aber ich habe nie behauptet, dass nicht mehr Potential da ist, als gebunden wird.
Meine These ist doch, dass sich ein weiterer Ausbau am Wurmberg nicht wirtschaftlich lohnenswert ist. Ich bin Kaufmann. Wieso sollte man viel Geld investieren, wenn die Erträge aufgrund vom derzeitigen Platzangebot nicht deutlich steigerbar sind. Deutlich mehr Geld kann man nicht mehr verlangen. Konkurrenz belebt das Geschäft. Wenn Schierke Konkurrenzfähig wäre.

Am Wurmberg selbst könnte man eigentlich nur noch Westhang bauen. Das Gelände ist ohne die Schierker Seite erschöpft und lockt deshalb gerade nicht einen größeren Radius als 90-120min Autofahrt. Ernsthafte Skifahrer lockt man einfach nicht wirklich 3h weit mit 12km Mittelgebirgspiste.
Mich lockt es auch nur ins Sauerland, wenn mein Frankfurter Cousin mich mal treffen will und wir uns auf der Hälfte der Strecke treffen. Fahre ich noch 3h länger, bin ich in Oberstdorf/Kleinwalsertal und habe echte Pisten. 70% meiner Skitage sind in den Alpen, obwohl ich nur 20-40min in jedes Harzer Gebiet brauche.
Egal wie gut die Liftanlagen sind, die Winterberger Pisten sind zahlreich, aber in der Masse echt langweilig. Wie am Wurmberg: macht 3-4h Spaß, dann reicht es.

Ich bin ja sogar ein Verfechter eines vollen Winterbergausbaus. Ich bin nur ein Gegner der jetzt geplanten Minimallösung. Ich würde eine kleine Skischaukel Schierke/Braunlage mit großen und kleinen Winterberg und Wurmberg abfeiern. Das Gebiet würde echt den Radius vergrößern. Das ist für mich die sinnvolle echte Erweiterung, weil man nur so mehr Parkplatz- Lift- und Pistenkapazität schaffen kann. Im Norden und Westen ist Nationalpark, da wird nie was gehen (und eigentlich auch ganz gut so). Bleibt nur Schierke und Winterberg. Aber bitte einfach richtig ;).

Wo nehmen sie im Sauerland eigentlich das Wasser her? Ich überlege, wie die Grünen hier bei dem Wasserverbrauch rotieren würden? Ich hätte nicht gegen mehr Speicherteiche, gehen aber nie durch. Auch wenn das Oberharzer Wasserregal nichts anderes ist und als Weltkulturerbe anerkannt ist.

Das ist die Lösung, wir müssen nur Alpinski im Harz als Welterbe durchbringen, dann sind die Grünen ruhig  8).

Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2988 am: Januar 24, 2019, 07:44:42 Nachmittag »
Ich muss Usul da zustimmen: Ein konsequenter Ausbau mit deutlicher Steigerung der Kapazität und Erschließung neuer, interessanter Pisten wäre ein Riesengewinn für die ganze Region. So gesehen begrüße ich es durchaus, dass in Schierke hoffentlich bald etwas passiert, hoffe allerdings, dass es nicht bei dieser halbherzigen Lösung mit einer langweiligen Piste + Seilbahn bleibt, sondern es danach zügig weitergeht.

Ich gebe aber auch Dir recht @manitou, dass das alles am Wurmberg viel zu lange dauert und insgesamt deutlich zu klein gedacht wird. Der Ausbau des Wurmbergs war damals längst überfällig, aber es hat nun nicht wirklich lange gedauert und man hat wieder eine Situation die vergleichbar ist mit der Lage vor dem Ausbau, stellenweise sogar noch deutlich verschärft, wenn man das Verkehrschaos in und um Braunlage berücksichtigt.

Ein weiterer Ausbau wird Geld kosten, das ist klar, aber er würde schnell noch mehr Gäste anziehen und den Gästen, die ohnehin schon kommen ein besseres Angebot bieten.

Erst letztes Wochenende hatte ich bspw. ein etwas älteres Ehepaar aus Kiel mit in der Gondel sitzen, die extra für einen Tag (!!!) über 400km nach Braunlage gekommen sind. Wenn die Wintersportbedingungen passen, genügend Schnee auf den Pisten liegt und Parkplätze da sind, dann kommen die Leute und überlaufen den Ort — wäre das Angebot im Harz bzw. insbesondere in Braunlage / Schierke attraktiver würden auch noch deutlich mehr Gäste kommen.

Nur wie gesagt, Berichte wie der kürzlich im NDR sind da ziemlich verheerend. Klar, es zeigt, dass in Braunlage viel los ist und dass man dort ganz gut Wintersport betreiben kann — Bilder von Warteschlangen, die über zwei Stunden für eine Einzelfahrt dauern oder dem massiven Stau und den Verkehrsproblemen schrecken aber mit Sicherheit auch viele Leute ab, die ggf. gerne gekommen wären. So gesehen ist da noch sehr sehr viel Potential nach oben, aber dann darf man eben auch nicht derart vorsichtig an die Sache herangehen (Stichwort: Flutlicht am Wurmberg).

Nordharzer

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2989 am: Januar 24, 2019, 08:38:27 Nachmittag »
Das größte Hindernis ist doch der NP und die damit verbundene Wasserentnahmemenge!
Wären diese ganzen Grünen, BUND, NABU usw. würde am Wurmberg längst was passieren!

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2990 am: Januar 24, 2019, 09:25:38 Nachmittag »
[...]
Die WSB jammert, weil da eine Bahn kommt, welche die WSB in Zugzwang setzt
[...]

Zur Schierker Seilbahn habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt: Ich bin absolut für den Schierker Ausbau, weil er den mittlerweile richtig schlimmen Verhältnissen im Braunlager Ort und auf den Wurmberger Pisten etwas Entlastung bringen würde. Unabhängig davon bleibt die Schierker Planung weit hinter dem zurück, was eigentlich nötig wäre um als eigenständiges Skigebiet interessant zu sein.

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2991 am: Januar 24, 2019, 10:11:28 Nachmittag »
@playjam:
ja - aber die Schierker können den kleinen Winterberg jetzt nicht auch ins Planungsverfahren reinnehmen, das wäre zu sensibel. Die müssen erst das jetzige Projekt durchkriegen. Anschließend kann man sich gleich um eine Erweiterung  kl. Winterberg mit mit zwei 4SB  zum Kaffehorst und ggf. zur Mittelstation der Schierker Bahn kümmern!

 

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2992 am: Januar 25, 2019, 12:13:42 Vormittag »
Meine These ist doch, dass sich ein weiterer Ausbau am Wurmberg nicht wirtschaftlich lohnenswert ist. Ich bin Kaufmann. Wieso sollte man viel Geld investieren, wenn die Erträge aufgrund vom derzeitigen Platzangebot nicht deutlich steigerbar sind.
...Am Wurmberg selbst könnte man eigentlich nur noch Westhang bauen. 

1. Ich sehe den Wurmberg noch sehr ertragreich, weil die Leute umso mehr kommen, je mehr Lifte da stehen. Die WSB-Pisten können teilweise doppelt so viele Leute verkraften und es gibt noch Pistenpotential - 2 und 12 etwas verbreitern und beschneien, linke Nordhangabfahrt - dann könnte da sogar ne kurze 4SB hin und die Leute auf dem Gipfel aussteigen lassen. Förderband Hexenwiese - und dann gibt es da diese Idee von Sommerphobie, die ich in leicht modifizierter Form (Bergstation oberhalb des Sonnenhangs, denn dann könnte man es noch rüber zum Westhang ziehen) oben am Berg völlig genial finde um die Liftprobleme zu lösen: Foto siehe hier:
 
http://skifahren-im-harz.de/forum/index.php?action=dlattach;topic=237.0;attach=2558;image
Zudem kommt BRL m.E. nicht um meine Idee drumrum mit einem weiteren Parkplatz hinterm Relaxa und Lift hoch hinters Rodelhaus. Nur so können die den Verkehr aus dem Ort raushalten, plus elektronischen Leitssystem, um Besucher aus allen Himmelsrichtungen gezielt zu lenken.
 
Das hiesse dann 6KSB Hexenritt, 4SB zum Westhang und Sommerphobies Lift muss eine 8KSB werden. Die Relaxa-Bahn reicht als gebrauchte 2SB, da sie keine interessante Abfahrt bedient, sondern nur einen P-Abzweig von der unteren Sektion der WSB. Mit diesem Maßnahmen hätten die oberhalb von 700m 9000P/Std. + Nordhang und somit hinreichend Pisten und Liftkapazitäten - und die 6EUB wäre massiv entlastet. Da würden nur noch wenige einsteigen, denn abschnallen und die Treppe nerven. Mit einem solchen Angebot + Schierke kommen das 2-3fache an Gästen wie jetzt.

2. Wenn die den Bikepark ausbauen und an die KSBs anbinden, haben die im Sommer Einnahmen. In Winterberg haben die Bikes an der 3-Bikes-6KSB Kappe am WoE 10-20 Min. Wartezeit, weshalb Willingen den 8er gebaut hat (und keinen 6er), wo mit ganz neuen Spezialsesseln (Weltneuheit) 6 Bikes transportiert werden können. Auch im Sommer ist da viel Potential zum Geld verdienen, was die WSB nicht abschöpft.

3. Ich denke, das es ungünstig ist, dass der WSB-Inhaber kein Braunlager ist. Andernorts gehören die Bahnen lokalen Patrioten und Geschäftsleuten, einem Hotelier-Konsortium (Willingen) oder aber den Kommunen selbst (O-Thal, Feldberg), so dass man sehr die kommunalen Interessen berücksichtigt. Man muss als Seilbahner mit Herzblut dem Ort verschrieben sein, denn gerade die Seilbahnen spielen ja einen erheblichen Wertschöpfungsfaktor im Ort.

Ich sehe derzeit die WSB als Blockierer gegenüber Schierke - denn die wollen ihr Monopol behalten. Damit die aus ihrer Trägheit rauskommen brauchen die dringend Konkurrenz - besser wäre jedoch Kooperation. Sollen die doch Bürger als Mitfinanzierer von Sommerphobies 8KSB mit reinnehmen, wenn er keine weiteren Pisten in Schierke schaffen kann. Es liegt nur am Naturschutz, dass die nicht mehr machen können, und das Theater kennt die WSB ja auch zur genüge. Schierke nun den schwarzen Peter zuzuschieben ist nicht fair.   

Harzterix

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2993 am: Januar 25, 2019, 10:24:54 Vormittag »
@manitou: Ich stimme dir voll und ganz zu, erst mal das geplante Objekt durchziehen, dann sehen wir weiter und Konkurrenz hat schon immer zu Innovationen und Ausbau geführt ;)

Pistenbully

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2994 am: Januar 25, 2019, 02:25:52 Nachmittag »
Das größte Hindernis ist doch der NP und die damit verbundene Wasserentnahmemenge!
Wären diese ganzen Grünen, BUND, NABU usw. würde am Wurmberg längst was passieren!


… Umweltschützer sind nicht daran schuld, dass man am Hexenritt nicht gleich einen 6er oder 8er Sessel gebaut hat. Sie sind auch nicht daran schuld, dass man die Wurmbergseilbahn nicht schon längst gegen eine kapazitätsstärkere Bahn ausgetauscht hat bzw. die Bahn nicht gleich kapazitätsstärker gebaut hat (… die 6er war schon im Baujahr nicht mehr Stand der Technik).

Ich kann manitou im Grundenur Recht geben. Man fürchtet am Wurmberg zusätzliche Skifahren anstatt sich über ein gewissermaßen geschenktes Parkhaus in Schierke zu freuen und den größten Teil der Einnahmen eines gemeinsamen Skipasses selbst einzustreichen um damit selbst dringend notwendige Investitionen tätigen zu können.

Vielleicht fürchtet die WSB auch, dass die Skifahrer (die im Harz zu großen Teil Anfänger sind) eine angeblich langweile flache Piste ohne Wartezeiten an der Gondel dann doch attraktiver finden könnten, als eine bessere Piste mit ewig langen Wartezeiten am Lift. Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass die Skischulen recht schnell "rüber" gehen würden mit Ihren Schülern, anstatt jedes Mal eine Viertelstunde an der Hexenwiese anzustehen.

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2995 am: Januar 25, 2019, 02:47:11 Nachmittag »
Das größte Hindernis ist doch der NP und die damit verbundene Wasserentnahmemenge!
… Umweltschützer sind nicht daran schuld, dass man am Hexenritt nicht gleich einen 6er oder 8er Sessel gebaut hat. 

Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass die Skischulen recht schnell "rüber" gehen würden mit Ihren Schülern, anstatt jedes Mal eine Viertelstunde an der Hexenwiese anzustehen.
Die ersten Planungen des jetzigen Ausbaus wurden bereits 2000 mit dem Bau der 6EUB erstellt, damals allerdings noch mit Doppel-SL, statt SB. Es hat dann erst einmal viele Jahre gedauert (ich meine bis 2010), bis die Flächen aus dem NSG herausgelöst waren (da hat es auch viele Blockaden gegeben, die seinerzeit noch ohne Medienecho, wie jetzt in Schierke). So gesehen hat der Naturschutz auch den Wurmberg blockiert. Ganz zurückliegend in den Anfängen dieses Forums (da waren Playjam, Max, Harzwinter und ich noch fast allein hier an unserem "Stammtisch" ;)) sind auch noch Skizzen veröffentlicht, wie die ersten Planungen aussahen - auch von Schierke 2000.

Ich stimme Pistenbully voll zu  - der blaue 1000m lange (langweilige) Schierker Hang mit komfortablen Gondeln für kleine Kinder wird bei Anfängern und Familien sehr beliebt werden - und sicherlich auch bei den Ski-Schulen.  :)


Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2996 am: Januar 25, 2019, 03:03:25 Nachmittag »
Dass der breite, flache Hang, erschlossen von einer Leistungsstarken Seilbahn und ohne steilen Einstieg gerade bei Anfängern gut ankommen wird, das würde ich so auch unterschreiben. Dennoch werden nicht nur Anfänger kommen und die WSB müsste sich trotzdem Gedanken machen, wie sie auch die zusätzlichen ambitionierteren Gäste bedient.

Mehr Kapazität bei den Liften ist das Eine — ansonsten meine ich im Hinterkopf zu haben, dass der Westhang schon vor einiger Zeit und somit einigermaßen vorausschauend für den Zweck vorgesehen und herausgelöst wurde. Ganz sicher bin ich mir hier aber nicht mehr.

Interessant finde ich bei diesem Ansatz hier übrigens die breite, vermutlich blau / rote Piste Parallel zur Panoramaabfahrt. Ich könnte mir vorstellen, dass sie sehr gut angenommen werden würde aufgrund des moderaten Gefälles und weil sie im Gegensatz zum Sonnenhang nicht seitlich abschüssig wäre. Zudem würde ein Lift dort die obere Sektion der Seilbahn entlasten.

Pistenbully

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2997 am: Januar 25, 2019, 03:35:51 Nachmittag »
Dass der breite, flache Hang, erschlossen von einer Leistungsstarken Seilbahn und ohne steilen Einstieg gerade bei Anfängern gut ankommen wird, das würde ich so auch unterschreiben.

... und sie wird sogar auch von den besseren Skifahren angenommen werden behaupte ich, denn bei generell bestehendem begrenzten Pistenangebot werden auch die besseren Skifahrer alle Pisten wenigstens einmal pro Aufenthalt abfahren wollen. Die fahren ja auch jetzt die Talabfahrt und die Ziehwege, obwohl diese pistentechnisch ebenfalls nicht der große Kracher sind.

sommerphobie

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2998 am: Januar 26, 2019, 01:13:33 Vormittag »
Ich gebe aber auch Dir recht @manitou, dass das alles am Wurmberg viel zu lange dauert und insgesamt deutlich zu klein gedacht wird. Der Ausbau des Wurmbergs war damals längst überfällig, aber es hat nun nicht wirklich lange gedauert und man hat wieder eine Situation die vergleichbar ist mit der Lage vor dem Ausbau, stellenweise sogar noch deutlich verschärft, wenn man das Verkehrschaos in und um Braunlage berücksichtigt.

... und durch das zu klein denken und bauen nimmt man sich Möglichkeiten das Potenzial, welches der Berg hat, auszunutzen. Der Hexenrittbereich gäbe 3 Pisten her, der Westhang 2-3 und die Seilbahn nochmal 1,5, die unabhängig von einander und aus der 250-Höhenmeter-Kategorie sind. Sonnenhang und Hexenritt z.B. sind jetzt nur auf halber Länge getrennt und das wird sich auch nicht mehr ändern. Länderübergreifendes Denken/Zusammenarbeiten kann man nun überhaupt nicht erkennen, was für eine Abstimmung der Bauvorhaben aufeinander aber wichtig gewesen wäre. So bräuchte der Wurmberg dann (bei Verbundskipass) einen massentauglichen Ausbau der OGW, was durch den nicht darauf ausgelegten Ausbau am Hexenritt problematisch ist.


Mehr Kapazität bei den Liften ist das Eine — ansonsten meine ich im Hinterkopf zu haben, dass der Westhang schon vor einiger Zeit und somit einigermaßen vorausschauend für den Zweck vorgesehen und herausgelöst wurde. Ganz sicher bin ich mir hier aber nicht mehr.

Am Westhang gibt es einen Bereich der nicht zum NSG gehört und einen Ausbau ermöglichen würde, aber nicht alle dort vorhandenen Möglichkeiten liegen innerhalb dieses Bereiches. Wenn man den Wurmberggipfel nicht mit dem Wintersportlerauswurf einer weiteren Anlage belasten will, würde man (die WSB wohl eher nicht) die Bergstation auf die andere Seite des Speierteiches setzen. Mit einer direkten roten und einer blauen Piste im Bogen Richtung Panoramaabfahrt hätte man ein komplett neues Areal erschlossen, das lediglich durch Verbindungswege mit den Bestehenden verbunden wäre. Dummerweise wäre hierbei dann aber das NSG im Weg.

Man könnte auch versuchen mit dem Sögdingsweg/der Gipfelstraße eine beschneite Rodelbahn an der oberen Sektion zu schaffen. Diese käme von der Gondel startend zuerst über die Verbindungsloipe zum Sögdingsweg und dann auf diesem weiter auf etwa 3,1 km Länge mit 280m Höhendifferenz. Man bräuchte dann noch einen 800-900 m langen Rodellift hoch zum Rodelhaus/Mittelstation. Man würde damit zwar die Zufahrt zum Gipfel bzw. die Anlieferung zur Gastronomie auf diesem Weg im Winter verhindern, aber das wäre theoretisch lösbar. Vor allem wäre natürlich wieder das NSG im Weg und vielleicht wäre es auch etwas zu flach. Beim Geld und Willen dürfte es ähnlich aussehen.

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #2999 am: Januar 26, 2019, 12:09:06 Nachmittag »
ansonsten meine ich im Hinterkopf zu haben, dass der Westhang schon vor einiger Zeit und somit einigermaßen vorausschauend für den Zweck vorgesehen und herausgelöst wurde. Ganz sicher bin ich mir hier aber nicht mehr.
Am Westhang gibt es einen Bereich der nicht zum NSG gehört und einen Ausbau ermöglichen würde, aber nicht alle dort vorhandenen Möglichkeiten liegen innerhalb dieses Bereiches.
Ich hatte 2011 mal ein ausführliches Gespräch mit Nüsse. Da war die herauslösung der vorgesehenen Ausbauflächen aus dem NSG abgeschlossen. In diesem Zusammenhang sagte er mir, dass man sich die Option Westhang mit gesichert hätte, und genau das spiegel die Schneise im NSG wieder.
@Sommerphobie: Mehr wird aber nicht machbar sein - denn wir wissen ja, wie sich die Ökos aufregen. Dieser Bereich kann Piste werden und Ende. Weitere Maßnahmen müssen auf der anderen Seite der WSB passieren - und die beste Maßnahme wäre der Sommerphobie-Hang. Wenn der je kommt, sollte er auch so heissen!  ;)