Autor Thema: Schierke 2000  (Gelesen 1366796 mal)

Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #3165 am: September 06, 2019, 07:32:59 Vormittag »
Um gottes Willen! Ich hab neulich eine Diskussion bei Facebook mit solchen Ökos gehabt! Es ging auch um die toten Bäume und die Ursache. Das was da passiert ist alles richtig und der NP und seine Mitarbeiter/Anhänger/Gefolgsleute haben und machen alles richtig!!
Wehe dem der dagegen auch nur etwas sagt...
Da wirst du quasi an den Pranger gestellt und bist gleich rechts oder noch schlimmer! 😱 Diese Leute sind dermaßen „indoktriniert“ und von ihrer Sache überzeugt, das gleicht schon einer Sekte!

Dachte ich mir ehrlich gesagt auch schon fast.

Wie ist das denn eigentlich intern beim NP bzw. wie werden dort Entscheidungen getroffen? Gibt es dort Wahlen o.ä., um die doch recht weitreichenden Entscheidungen irgendwie zu legitimieren oder wird die Richtung von einigen wenigen einfach vorgegeben und alle müssen mitziehen?

Ich meine bspw. die Entscheidung den Oberharz ganz sich selber zu überlassen betrifft ja doch eine ganze Reihe von Leuten in der Gegend. Gab es da realistisch die Möglichkeit oder einen Zeitpunkt an dem es tatsächlich möglich gewesen wäre eine andere Richtung einzuschlagen oder wird so etwas im Regelfall hinter verschlossenen Türen entschieden und gemacht?

nif

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Re: Schierke 2000
« Antwort #3166 am: September 06, 2019, 07:36:13 Vormittag »
Und diese sogenannten Sekten werden sowieso gegen alles was da kommt klagen. Für den Wald und die Moore die von alleine verschwinden.

Usul

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Re: Schierke 2000
« Antwort #3167 am: September 06, 2019, 09:05:03 Vormittag »
Eine Sekte wie wir ambitionierten Skifahrer?  ;) 8)

x86

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Re: Schierke 2000
« Antwort #3168 am: September 06, 2019, 09:29:46 Vormittag »
Genau, wir entscheiden auch meist hinter verschlossenen Türen und klagen auch über alle nicht in unserem Sinne realisierten Projekte.  ;) ;D

Nordharzer

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Re: Schierke 2000
« Antwort #3169 am: September 06, 2019, 10:44:54 Vormittag »
Eine Sekte wie wir ambitionierten Skifahrer?  ;) 8)

Nee nee, wirklich viel schlimmer!
Wie gesagt, diese Leute versuchen dich dann direkt verbal in die rechte Ecke zu schieben oder meinen „man wäre ja geistig gar nicht fähig, diese komplexen Vorgänge zu erfassen“ und gehen dann somit jeder weiteren Diskussion aus dem Weg.

snowie

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Re: Schierke 2000
« Antwort #3170 am: September 06, 2019, 12:36:26 Nachmittag »
Und während man in Schierke noch immer träumt, hat es heute morgen in Lech/Obergurgl den ersten Schnee gegeben. Nur mal kurz um der 'Sekte' Skifahren mal etwas Futter zu geben.  8)

Nordharzer

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Re: Schierke 2000
« Antwort #3171 am: September 06, 2019, 12:48:03 Nachmittag »
Und während man in Schierke noch immer träumt, hat es heute morgen in Lech/Obergurgl den ersten Schnee gegeben. Nur mal kurz um der 'Sekte' Skifahren mal etwas Futter zu geben.  8)

Ich verfolge schon tagelang die Webcams in den Skigebieten! 😜😁
Es wird Zeit...

sommerphobie

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Re: Schierke 2000
« Antwort #3172 am: September 06, 2019, 01:09:58 Nachmittag »
Ich meine bspw. die Entscheidung den Oberharz ganz sich selber zu überlassen betrifft ja doch eine ganze Reihe von Leuten in der Gegend. Gab es da realistisch die Möglichkeit oder einen Zeitpunkt an dem es tatsächlich möglich gewesen wäre eine andere Richtung einzuschlagen oder wird so etwas im Regelfall hinter verschlossenen Türen entschieden und gemacht?

Laut Nationalparkgesetz ist der Schutzzweck, dem alles andere untergeordnet ist, die natürlichen Prozesse einfach ablaufen zu lassen. Fichtenwaldverjüngung durch Borkenkäfer ist ein natürlicher Prozess und somit vom Schutzzweck gedeckt. Man hätte vielleicht gerne den Befall etwas kleinräumiger gehabt, aber das kann man nur sehr eingeschränkt bis gar nicht kontrollieren, da man den Käfern nunmal nicht sagen kann hier geht ihr erstmal nicht hin. Zudem sind die Hochlagen größtenteils Naturdynamikzone, wo großartiges Eingeifen nicht in Frage kommt. Wenn man den vor-Nationalpark-Zustand gerne erhalten gesehen hätte, dann hätte man auf den Nationalpark verzichten sollen. Im Bayrischen Wald hat man ja gesehen was Natur bzw. künstlich angelegte Fichtenforste sich selbst überlassen bedeutet.
Was der Nationalpark macht, ist das was man von ihm erwarten muss. Das sieht vor allem aus größerer Entfernung nicht schön aus, aber damit muss man jetzt halt leben.


In Bezug auf Schierke und die Naturschützer muss man sagen, dass es nunmal gewisse Naturschutzgesetze gibt, die man einzuhalten hat um eine Genehmigung zu bekommen. Das hat man in Schierke scheinbar nicht geschafft, was man nicht wirklich den Naturschützern anlasten kann. Aber das Ganze ist, wie manitou schon schrieb, recht undurchsichtig.

In dem Schierker Artikeln schieben die sich gegenseitig die Hinderlichkeiten zu. Fakt ist, dass die Stadt bereits weit im Vorfeld ihre Hausaufgaben nicht gemacht hat. Der ganze jetzige Genehmigungstrouble wäre nicht entstanden, wenn seinerzeit das Gebiet sorgfältig aus dem Naturschutz rausgenommen worden wäre, und nicht nur aus dem NP. Die Verhinderin ist nicht nur Dahlbert. Irgendetwas stinkt da im Hintergrund bei der Stadt gewaltig. Ich weiss nur nicht was...?!

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #3173 am: September 06, 2019, 11:11:33 Nachmittag »
Ich meine bspw. die Entscheidung den Oberharz ganz sich selber zu überlassen betrifft ja doch eine ganze Reihe von Leuten in der Gegend. Gab es da realistisch die Möglichkeit oder einen Zeitpunkt an dem es tatsächlich möglich gewesen wäre eine andere Richtung einzuschlagen oder wird so etwas im Regelfall hinter verschlossenen Türen entschieden und gemacht?

Laut Nationalparkgesetz ist der Schutzzweck, [...]

Und genau dazu gibt es eine Klage gegen die Nationalparkverwaltung.

x86

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Re: Schierke 2000
« Antwort #3174 am: September 07, 2019, 11:55:10 Vormittag »
Von wem?

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #3175 am: September 07, 2019, 05:52:58 Nachmittag »
Von wem?

Nationalpark-Verwaltung Harz wegen Untreue angezeigt (ndr.de 13.08.2019)
Zitat
Der ehemalige Forstoberamtsrat Hinrich Schüler hat eine Strafanzeige wegen "großflächiger Waldzerstörung" gegen den Nationalpark Harz gestellt.[...]

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #3176 am: September 25, 2019, 08:41:05 Nachmittag »
Heute tagte wieder der zeitweilige Ausschuss "Ortsentwicklung Schierke", d.h. das Protokoll vom 25.8.2019 wurde freigegeben.

Das gesamte Protokoll kann man hier unter "Anlagen" einsehen:
https://www.wernigerode.de/buergerinformationssystem/to010.asp?SILFDNR=2319

Für uns dürfte dieser Ausschnitt am interessantesten sein:
Zitat
[...]

Zu TOP 7 Stand Raumordnungsverfahren Winterberg

Herr Meling informiert über den Erörterungstermin und den damit übergebenen Aufgabenkatalog des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr. Aktuell ist das Raumordnungsverfahren ruhend gestellt, damit die ergänzenden Unterlagen erstellt werden können.

[...]

Herr Meling erläutert, dass nach Abschluss des Raumordnungsverfahrens parallel das Zielabweichungsverfahren folge. Das Zielabweichungsverfahren kann und wird aus heutiger Sicht beklagt werden. Nach Abschluss des Zielabweichungsverfahrens und möglicher Rechtsstreitigkeiten folgt die Planfeststellung. Er geht davon aus, dass in jedem weiteren Verfahren neue Forderungen auf die Vorhabenträger zukommen.
Weiterhin gibt er den Hinweis, dass sich die Natur aktuell in Schierke gravierend verändert.
Während der ersten Planungen, war diese Veränderung noch nicht zu sehen. Die Walddynamik führt die aktuellen Lebensraumkartierungen ad absurdum.
 
[...]

Heute wurde unter TOP 6 über die Auflösung des zeitweiligen Ausschusses "Ortsentwicklung Schierke" beraten.

Nordharzer

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Re: Schierke 2000
« Antwort #3177 am: September 25, 2019, 08:57:58 Nachmittag »
Der letzte Satz sagt doch alles!
„Die Walddynamik führt die aktuellen Lebensraumkartierungen ad absurdum.“
Genau damit sollte man ein richtig großes Fass aufmachen (Presse, Bürgerbefragungen, unabhängige Gutachter, usw.), um den Blödsinn der Ökoverbände und des Umweltministeriums in SA mal richtig in Frage zu stellen! Andersherum wird es doch von denen auch nicht gemacht!

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #3178 am: September 25, 2019, 09:14:10 Nachmittag »
In dieselbe Kerbe schlägt die Schierker Bürgerinitiative:

http://bi.schierke.net/news-und-aktionen/
Zitat
Am 05. September fand der Leiter des Nationalparks Harz Andreas Pusch den Weg nach Schierke, um einer Sitzung des Ortschaftsrates beizuwohnen und sich den Fragen interessierter Anwohner zu stellen. Und derer waren wirklich viele! Der große Saal im Schierker Rathaus platzte förmlich aus allen Nähten. Auch der Oberbürgermeister von Wernigerode – Peter Gaffert – war zugegen und stellte sich den Sorgen und Nöten der Einwohner des Ortsteils. Die meisten Fragen bezogen sich auf die lange Zeit unzureichende und nunmehr vollständig eingestellte Bekämpfung des Borkenkäfers im Nationalpark und dem angrenzenden Wirtschaftswald. Nicht einmal mehr durch Käferbefall abgestorbene Fichten werden aus der Ortsrandlage entfernt. Der Nationalpark hat offiziell den Kampf aufgegeben…

Weitere Themen – zu denen der Nationalparkchef nach Ansicht der Schierker nur unbefriedigend Auskunft erteilte – waren die drohende Brandgefahr durch aufgestapeltes Altholz direkt am Ortsrand und die Hochwassergefahr im Ort selbst und folgend in der Stadt Wernigerode wegen des reduzierten Wasserrückhaltevermögens der Berghänge.

Was bedeutet das für uns Schierker Einwohner und unser Winterbergprojekt?

Die vorgefundenen Feuchtflächen (unbelehrbare Umweltschützer sagen auch: Moore) am Großen und Kleinen Winterberg werden in Kürze abtrocknen. Schützenswerten Baumbestand gibt es dort ebenfalls nicht mehr.

Wir fordern daher von der Landesregierung die Neubegutachtung und gegebenenfalls Neubewertung der FFH-Flächen am Winterberg und anschließende vollständige Freigabe für eine touristische Nutzung!


Nordharzer

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Re: Schierke 2000
« Antwort #3179 am: September 25, 2019, 09:21:30 Nachmittag »
In dieselbe Kerbe schlägt die Schierker Bürgerinitiative:

http://bi.schierke.net/news-und-aktionen/
Zitat
Am 05. September fand der Leiter des Nationalparks Harz Andreas Pusch den Weg nach Schierke, um einer Sitzung des Ortschaftsrates beizuwohnen und sich den Fragen interessierter Anwohner zu stellen. Und derer waren wirklich viele! Der große Saal im Schierker Rathaus platzte förmlich aus allen Nähten. Auch der Oberbürgermeister von Wernigerode – Peter Gaffert – war zugegen und stellte sich den Sorgen und Nöten der Einwohner des Ortsteils. Die meisten Fragen bezogen sich auf die lange Zeit unzureichende und nunmehr vollständig eingestellte Bekämpfung des Borkenkäfers im Nationalpark und dem angrenzenden Wirtschaftswald. Nicht einmal mehr durch Käferbefall abgestorbene Fichten werden aus der Ortsrandlage entfernt. Der Nationalpark hat offiziell den Kampf aufgegeben…

Weitere Themen – zu denen der Nationalparkchef nach Ansicht der Schierker nur unbefriedigend Auskunft erteilte – waren die drohende Brandgefahr durch aufgestapeltes Altholz direkt am Ortsrand und die Hochwassergefahr im Ort selbst und folgend in der Stadt Wernigerode wegen des reduzierten Wasserrückhaltevermögens der Berghänge.

Was bedeutet das für uns Schierker Einwohner und unser Winterbergprojekt?

Die vorgefundenen Feuchtflächen (unbelehrbare Umweltschützer sagen auch: Moore) am Großen und Kleinen Winterberg werden in Kürze abtrocknen. Schützenswerten Baumbestand gibt es dort ebenfalls nicht mehr.

Wir fordern daher von der Landesregierung die Neubegutachtung und gegebenenfalls Neubewertung der FFH-Flächen am Winterberg und anschließende vollständige Freigabe für eine touristische Nutzung!


Na also!!! 👍😁
Das muss viel größer aufgezogen werden!