Meinst Du das Schierker Skigebiet ist für die Schierker Gäste interessant genug, damit diese gerne den gesamten Tag dort verbringen? Wenn die Wurmberg-Seilbahn die Beförderungskapazität der Lifte aufgrund der Planung des Schierker Skigebietes erhöhen muss, werden die Wurmberg-Pisten deswegen nicht breiter oder länger. Die Begeisterung für eine teureren Skipass bei gleicher Leistung dürfte sich in Grenzen halten.
"Natürlich.Schierke" in der jetzigen Form funktioniert nur durch Verlagerung der Probleme zum Wurmberg. Zur Erinnerung: Der Sessellift zum kleinen Winterberg wurde auch nur auf Anregung aus Braunlage in die Planung aufgenommen. Im Vergleich zu den 14 Pisten und Skiwegen am Wurmberg sind die zwei Pisten und die Talabfahrt auf Schierker Seite immer noch etwas wenig, um dieselbe Anzahl von Übernachtungsgäste wie in Braunlage zufriedenzustellen. Da der überwiegende Rest vom "Ganzjahreskonzept" im Winter geschlossen sein dürfte, haben die Schierker Gäste auch kaum alternative Beschäftigungen.
M.E. muss man das touristisch ganz anders betrachten:
Das Skigebiet ist für Skifahrer künftig eins - und kann nicht nach Ost/West Beschäftigung differenziert werden. Die drei neuen Abfahrten sind in Relation zum Gesamtskigebiet attraktiv, sie entsprechen vom Gefälle ungefähr dem Sonnenhang.
Bedenke: Der Wurmberg ist für ein Top-Mittelgebirgsskigebiet immer noch drastisch unterentwickelt, von daher ist die Schierker Ergänzung eine gewaltige Aufwertung, die zusätzliche Besucher anzieht.
Die künftigen Schierker Bahnen (8EUB+4SB) haben ungefähr die gleiche Kap. wie alle derzeitigen Wurmberglifte, weshalb man nicht sagen kann, dass Schierke die eigenen Probleme zum Wurmberg verlagert. In Relation zu den Pistenkilometern hat der Wurmberg zu wenig Liftkap., hingegen ist die Schierker Planung technisch zeitgemäß.
Schierke wertet das Skigebiet (wie auch den Berg hinsichtlich Sommeraktivität) also gewaltig auf und davon profitiert auch Braunlage gleichermaßen.
Die Skipasspreise kann man in Relation zu den anderen großen Mittelgebirgsskigebieten eigentlich nicht noch weiter erhöhen (obwohl die es sicherlich als Nordmonopolist tun werden), aber die Anzahl der Besucher wird stark steigen, weil das Skigebiet mit Schierke hinsichtlich Pistenkilometern durchaus mit den Sauerländern gleichziehen kann, sofern die Nds Ihre Liftkapazität aufstocken. Für den Harz ergibt das einen gewaltigen Aufschwung.
Wenn in unserem Wunschdenken noch gr. Winterberg/Nordhang dazukommen könnten, dann wäre der Wurmberg nörlich des Mains die Nr. 1, aber selbst wenn der Westhang irgendwann noch kommen sollte, wäre das sehr viel, was dem ganzen Harz viele neue Winterübernachtungen (nicht nur in Brl/Schierke) bringen wird. Es wäre ein weiterer Meilenstein für ein modernes Harz-Image.
Die Braunlager sollten sich jetzt überlegen, ob sie nicht Ihren Widerstand gegen eine Schierker Bergstation auf dem Wurmberggipfel aufgeben, denn was die Schierker an Sommeraktivität planen ist nicht uninteressant und Braunlager Gäste haben m.E. ein großes Interesse, per Seilbahn nach Schierke und weiter zum Brocken zu kommen.
Wenn Schierke eine "Ortseisenbahn" als ÖPNV einrichten würde, was in dem langgestreckten Ort Sinn macht, dann wäre die Verbindung von Seilbahn zum Bahnhof und damit zum Brocken gegeben!!! Das wäre eine kostengünstige Alternative zu meiner Seilbahnidee zum Bahnhof. Selbst wenn eine Ortsbahn nicht eingerichtet würde, dann würden so manche Gäste aus Brl den 1,6km langen Fußweg von der Seilbahn durch den Ort zum bahnhof wählen und Schierke hätte mehr Tagesgäste, was ja gewollt ist. Diese Lösung wäre zwar nicht so toll wie meine Seilbahnidee aber immer noch besser als gar nichts.
Mit einer Seilbahn auf den Wurmberggipfel wäre auch der Engpass Hexenritt-SB zumindest gelindert, weil ein Wechsel von Ost/West dann direkt über den Gipfel läuft.
Mit der Schierker Bahn müssen beide Orte enger zusammenarbeiten. Denkbar wäre eine gemeinsame Kurkarte und im Sommer eine Art "Bergbahnen inkl." für Übernachtungsgäste, ähnlich wie in Oberstdorf/Kwt, wo wir Gastgeber 550€ pro erw. Bett (Ki. u.18J. sind dort in Begleitung Erw. frei!) an die Bergbahnen zahlen und alle Übernachtunggäste können alle 7 Bergbahnen kostenlos nach Belieben von Mai-Nov nutzen.
Denklbar wäre auch eine "All inclusiv Card" mit weiteren kostenlosen Leistungen, ähnlich wie die MEINCECARD+ in Nordhessen (incl. Willingen), wo man als Gastgeber 4€ pro P/Nacht abführt und Ü-Gäste können von der Ettelsbergbahn Willingen bis zum Tierpark Sababurg alles in Nordhessen, Ederseeregion und Willinger Upland fast jede wesentliche Freizeitattraktion incl. ÖPNV und alle Schwimmbader kostenlos nutzen.
Wenn Schierke und Brl zusammenarbeiten, profitieren beide Orte im Sommer wie Winter.
P.S. woher stammt die Info, dass die 4SB kaffehorst/Winterberg auf Anraten der Wurmbergseilbahn geplant wurde?!