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O´thal

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fubu_10:
servuz,

war heut mal wieder in othal. trotz der düsteren prognosen, okanartige boen, unwetterwarnugen etc. und der mageren schneedecke von 15-20cm nassschnee, gings heut früh im regen bei 6 grad los.

unterwegs dann der wandel vom regen zum schnee. erst ein wenig, dann immer mehr, bis die ganze strasse weiss war.

angekommen, war es nur dank des 4x4 antriebs möglich den anvisierten parkplatz erreichen.

aufgrund des angekündigten orkans, der seltsamerweise nich spürbar war, waren die gondel und der sessellift ausser betrieb. aber auch das, sollte ein glücksfall für uns sein.

nach einer schleppliftfahrt und ein wenig hiken, standen wir im kniehohen POW! über nacht und noch immer noch schneiend hatte es teilweise 50cm fresh gegeben. und das beste war, wir waren im gelände quasi allein. die menge stand sich am haupthang die beine in den bauch.

nach 5 stunden waren jede menge first_tracks, treeruns, sprays and so on getan und das breite grinsen in unseren gesichtern schien eingefroren.

in diesem sinne...

ride on

Max:
Da der Harz ja zur Zeit sehr unter Schneemangel leidet, haben ein paar Freunde und ich uns dazu entschlossen die letzten Tage des Jahres noch nach Oberwiesenthal zu fahren.

Die Anfahrt war relativ unproblematisch, da trotz der Ferienzeit eigentlich alle Straßen und Autobahnen bis dorthin frei waren und wir dementsprechend auch gut durchkamen. Nach ca. 5 Stunden Fahrt von hier über Braunlage zum Wintersachen einladen sind wir gegen 12.00 Uhr am 29. Dezember dort angekommen, haben nur kurz im Hotel eingecheckt und sind dann auch direkt zu den Liften gegangen.

Der Zustand war dank des Neuschnees vom Vortag noch in Ordnung, es war jedoch auch eine ganze Menge los, was nicht anders zu erwarten war. Interessant hingegen war, dass die Wartezeiten zwar schon zwischen 5 und 15 Minuten am Sessellift betrugen, das aber angesichts der Besuchermenge dort noch recht angenehm war.

Die nicht beschneiten Pisten waren schon ziemlich mitgenommen, alle anderen ließen sich aber noch gut befahren und wir hatten schon am ersten Tag eine Menge Spaß am Fichtelberg. Das Klima oben am Gipfel erinnert übrigens am ehesten an den Brocken — sehr eisig und windig — was bei ähnlicher Höhenlage auch zu erwarten war.

Der Nachtskilauf war dann insgesamt auch sehr nett, aber vielleicht etwas zu teuer angesichts der Tatsache, dass im Prinzip nur 2 Schlepplifte zur Verfügung standen. Die Lifttrasse selber war stellenweise nur noch eine einzige Eisbahn, weshalb es jeden von uns zumindest ab und zu mal gelegt hat — dafür gab es allerdings auch keine Wartezeiten und man konnte die Zeitkarten perfekt ausnutzen.

Ich kann nicht einschätzen wie groß Oberwiesenthal tatsächlich ist, aber sowohl der Ort als auch das Skigebiet wirken weitläufiger und größer als Braunlage — nach 22.00 Uhr ist im Ort selber jedoch ähnlich wenig oder sogar noch weniger los und wir hatten Mühe selbst 2 Tage vor Silvester noch etwas zu finden, wo wir hingehen konnten. (Die Kiwi Bar ist übrigens sehr zu empfehlen und bietet größtenteils Neuseeländische Speisen und Getränke an)

Am nächsten Tag war das Wetter dann leider auch nicht mehr so sonnig wie am Tag zuvor und die Pisten schienen noch etwas voller geworden zu sein — dennoch hielten sich die Wartezeiten an allen Liften im Rahmen.

Insgesamt hatten wir schöne 1,5 Tage dort und werden bestimmt mal wieder hinfahren — aufgrund der für uns eher langen Anfahrt dann jedoch für mindestens 2 oder 3 Nächte, sodass wir auch die Gelegenheit bekommen uns die Tschechische Seite noch einmal genauer anzusehen. Der Harz kann und sollte sich an einigen Dingen durchaus ein Beispiel nehmen, so hatte man teilweise schon den Eindruck — allen was das drum herum betrifft — in einem professionell betriebenen Hochgebirgsskigebiet unterwegs zu sein, während es beispielsweise in Braunlage doch noch etwas verschlafener wirkt. Auf der anderen Seite ist beispielsweise die Qualität der Gastronomie am Berg selber nicht wirklich hoch — den Slow-Food Ansatz, den hier beispielsweise das Rodelhaus seit kurzem verfolgt finde ich da deutlich besser.

Mein Fazit ist, dass Oberwiesenthal ein schöner Ort mit einem ansprechenden Skigebiet und auffällig freundlichen Menschen ist. Die Pisten machen Spaß, die Liftanlagen scheinen leistungsfähig genug zu sein um selbst in der Hochsaison noch akzeptable Bedingungen zu bieten und es wirkt einfach alles etwas größer, weitläufiger und teils auch professioneller als im Harz. Ob das in jedem Fall besser ist, sei mal dahingestellt, zumal ich die Gemütlichkeit selbst am Wurmberg auch sehr gern mag und es sicherlich immer Vor- und Nachteile mit sich bringt.

Etwas mehr könnte dementsprechend schon los sein im Harz — Dauerbeschallung und Moderatoren, die jeden vorbeifahrenden Wintersportler quasi persönlich ansprechen müssen aber nicht unbedingt sein. Man kann das Potential des Wurmbergs allerdings jetzt umso besser erkennen — mit mehr Beförderungskapazität und leistungsfähiger Beschneiung entsteht dort auf jeden Fall ein tolles Skigebiet mit wahrscheinlich ganz eigenem Charme.

Nur den Titel "Stadt des Nacktrodelns" hat Braunlage offensichtlich verloren — wie ein extra angefertigtes Ortsschild an einer der Hütten dort stolz zur Schau gestellt hat. :-)

playjam:
Danke für Deinen Bericht!


--- Zitat von: Max am Dezember 31, 2012, 10:41:21 Vormittag ---Nur den Titel "Stadt des Nacktrodelns" hat Braunlage offensichtlich verloren — wie ein extra angefertigtes Ortsschild an einer der Hütten dort stolz zur Schau gestellt hat. :-)

--- Ende Zitat ---

Darüber bin ich aber jetzt sehr sehr traurig...  ;)

Nein im Ernst, aus Deinem Bericht wird deutlich, dass O'thal den Publicity-Stunt braucht; dann hoffe ich, dass das Nackt-Rodel-Event in O'thal weiterhin Positives bewirkt.

manitou:
Ich habe O-Thal in 2009 mal touristisch analysiert, weil dort eine interessante Fewo zum Verkauf stand. Ich hab jedoch Abstand genommen, weil der Ort erheblich Probleme hat. Die O-thaler Infrastruktur ist deutlich schlechter als die in Braunlage. O-thal hat es versäumt, in Zeiten von hohen Fördergeldern massiv zu investieren.
Die probleme sind jedoch im gegensatz zum harz nicht selbstverschuldet. Die hatten es aber auch schwer, nach der Wende sind denen 70% Ü weggebrochen, weil der Osten in die Alpen und nach Mallorca wollte und nicht länger ins Erzgebirge - hingegen letzteres für neugierige Wessies im Gegensatz zum Thüringer Wald oder Ostharz zu weit ab vom Schuss war. Im Winter deshalb (außer für Berlin) uninteressant und im Sommer sind Elbsandsteingebirge und Dresden ein stärkerer touristischer Magnet für Wessies. Die Tschechen konnten wg. des teuren Euros nicht nicht kommen. Deswegen kamen die im Erzgebirge touristisch nicht zu Potte.

Jetzt gehen die Fördergelder ins beanachbarte Tschechien, wo intensiv in den Keilberg investiert wird, außerdem gibt es nächstes Jahr im 10km entfernten tschechischem Abertamy eine komplette Neuerschleißung mit EUB und 2 Sesseln. In Abertamy/Klinovec werden demnächst sehr viele reiche Russen auftauchen, die das nur 35km entfernte mondäne Karlsbad fest in ihrer Hand haben.

Max:
Eigentlich sehr schade muss ich sagen, denn O-Thal hat sich für mich schon gelohnt und es hatte durchaus einen gewissen Charme, den Winterberg beispielsweise nicht hat. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass man sich auch dort eher wie in einem wirklichen Gebirge vorkommt bzw. alles recht weitläufig wirkt — ich werde also definitiv wieder dort hinfahren, wenn es sich ergibt.

Was mich übrigens ein wenig abgeschreckt hat rüber nach Tschechien zu fahren oder gar einen kompletten Urlaub in Spindlermühle zu verbringen ist die Problematik mit den Autoeinbrüchen oder Diebstählen, die es offenbar noch immer zu geben scheint und auf die ich lieber verzichtet habe. ;-)

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