Autor Thema: Winterberg im März  (Gelesen 5934 mal)

Max

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Winterberg im März
« am: März 06, 2011, 08:27:19 Nachmittag »
So, ich komme gerade aus Winterberg zurück und muss sagen, dass wir dort einen sehr netten Tag verbracht haben bei strahlendem Sonnenschein. Abgesehen von den künstlich beschneiten Pisten liegt dort absolut kein Naturschnee mehr, daher fehlte leider ein wenig das Winter-Feeling, aber die Qualität der Pisten war durchaus gut, auch wenn es zum späten Nachmittag teils matschig oder vereist wurde.

Die Wartezeiten hielten sich eigentlich immer in Grenzen und lagen immer zwischen 30 Sekunden und maximal 4 Minuten, wobei die Pisten dort aber auch sehr kurz waren. Es war eine Menge los dort, die Parkplätze waren gut gefüllt und die Pisten teils zu voll, sodass man kaum anständig fahren konnte ohne alle paar Meter abzubremsen um nicht einen Anfänger umzufahren.

Wie gesagt, das Winter-Feeling kam nicht so recht auf, aber man konnte dort dennoch gut fahren und hatte reichlich Auswahl an Pisten und Liften. Einziges Problem, was ich allerdings sehr auffällig fand war, dass ich noch nie so viele derart rücksichtslose Skifahrer und Snowboarder gesehen habe wie dort. Allein mir fuhren über den Tag verteilt etwa 10 direkt über mein Snowboard und hinterließen dort ihre Spuren ohne sich zu entschuldigen. Zudem haben wir etliche Unfälle gesehen, was uns aber auch nicht weiter verwundert hat, da viele auf der Roten Piste unterwegs waren, die sich gerade so eben auf ihren Ski halten konnten oder noch nicht einmal das. Auch wurden viele kleine Kinder von ihren Eltern dort runtergeschickt und fuhren mehrfach in steiler Schussfahrt knapp an uns vorbei — nicht selten konnten sie dann unten auch gar nicht bremsen und fuhren in unten in die Fangzäune, gegen die Mauer von einem Restaurant, in einen stehenden Schlitten oder in mich!

Ich stand unten am Lift und plötzlich fuhr mir ein ca. 6 Jahre altes, niederländisches Kind mit voller Geschwindigkeit von hinten in die Beine — aber auch hier hielt es der Vater und auch das Kind selber nicht einmal für nötig sich zu entschuldigen.

Alles in allem hinterlässt der heutige Tag einen zwiespältigen Eindruck: Winterberg an sich macht Spaß und die Liftbetreiber geben sich mit allem sehr viel Mühe. Das merkt man, denn auch die Gastronomie dort ist auf dem neuesten Stand.

Auf der anderen Seite haben wir weder im Harz noch in Österreich derart viele übermütige und rücksichtslose Skifahrer und Snowboarder gesehen wie dort. Sie schneiden einen eng, können häufig kaum fahren, drängeln an jedem Lift, hinterlassen nette Kratzer in unserem Material und hatten es nicht ein einziges Mal nötig sich zu entschuldigen — um es kurz zu machen, viele dort benehmen sich unter aller Sau und ich würde fast behaupten, dass das mit der großen Anzahl der niederländischen Gäste dort zusammenhängt, jedenfalls war bei jeder Aktion die wir miterlebt hatten mindestens einer davon daran beteiligt.

Sehr schade übrigens, zumal ich die Niederländer aufgrund mehrerer Urlaube in Holland stets verteidigt habe, was die Vorurteile ihnen gegenüber betrifft, aber es sieht so aus als wenn sie sich außerhalb ihres Landes, vor allem im Urlaub, schlicht nicht gut benehmen können / müssen / wollen.