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Foren => Skifahren und Snowboarden im Harz => Thema gestartet von: Bergfex am September 22, 2009, 11:47:08 Nachmittag

Titel: Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Bergfex am September 22, 2009, 11:47:08 Nachmittag
Im Februar 2009 war ich seit langer Zeit wieder mal im Skigebiet Bocksberg. Seit 2 Jahren sollte der lange Schlepplift II am Gipfel an einem Samstag wieder mal in Betrieb sein: Grund genug, dem Bocksberg einen Besuch abzustatten. Nach dem Kartenkauf der Schock: Die Warteschlange reicht bis nach draußen. Nach locker 50 min Anstehzeit merkt man ganz klar, dass die Bahn dem Ansturm überhaupt nicht gewachsen ist, außerdem sitzt man in der Gondel wie eine Ölsardine. Ich mag ja alte Liftanlagen, aber das hier macht keinen Spaß. Viele Skifahrer, auch Anfänger, sind daher frustriert auf den steilen Schlepplift 2 am Gipfel ausgewichen. Der stand daraufhin mehr, als das er lief. Die Schleppliftspur im Einstiegsbereich bot ein tiefes Loch, für jeden schlechteren Skifahrer ein unüberwindbares Hindernis. Das Liftpersonal stand aber lieber in der Hütte und hielt per Sprechfunkgerät Kontakt mit der Bergstation, wann denn die Maschine wieder kurzzeitig angeworfen werden könne. Anstatt in der Hütte zu stehen, hätte hier ohne weiteres im Einstieg geholfen werden können. Außerdem bequemte man sich erst nach mehreren Stunden, das Loch in der Schleppliftspur zuzuschaufeln.

Ferner war der Eingangsbereich von Lift 2 durch die Vegetation schon so zugewachsen, dass man sich ducken musste, um überhaupt durchzukommen. Einige Snowboarder sind über die Holzabsperrung geklettert und haben sich vorgedrängelt. Auch das wurde vom Liftpersonal ignoriert. Selbstverständlich wurde Punkt 16 Uhr Feierabend gemacht, auf die Idee, als Entschädigung für die langen Wartezeiten 15 Minuten länger zu fahren, kam leider niemand. Neben einer lieblosen Pistenpräparierung am Lift 2 (vereiste Kettenspuren) fiel außerdem das unfreundliche Personal an der Talstation der Gondelbahn auf. Es ist mir klar, dass man nach 8 Stunden Gondeln schieben genervt ist, aber muss das auch jeder Fahrgast, der wenigstens eine Bergfahrt noch schaffen möchte, hautnah durch griesgrämige Gesichter und lautstarke Kommentare wie "Wann ist endlich Feierabend" mitbekommen? Ich habe mit der Nachmittagskarte gerade mal 2 Seilbahnfahrten und 4 Schleppliftfahrten geschafft - kein gutes Geschäft, jedenfalls für mich.

Besonders ärgerlich ist es, dass die Betreiber Lift 2 während der Woche auch bei guter Schneelage nicht einschalten. Damit kann man als guter Skifahrer eigentlich gar nicht mehr zum Bocksberg fahren: Am Wochenende nerven die langen Wartezeiten und während der Woche steht nur die relativ langweilige Hauptpiste an der Seilbahn zur Verfügung. Bei allem Respekt für die Investition der Beschneiungsanlage und für die Schwierigkeiten durch milde Winter: Das geht bestimmt besser! Liebe Verantwortlichen der Bocksbergseilbahn, statt dem neu angeschafften Großbildfernseher wäre ein anständiger Betrieb am Lift 2 deutlich sinnvoller gewesen. Das Konzept mit den 2 Warteschlangeneingängen sorgt übrigens dafür, dass sich viele vordrängeln und somit die Wartezeiten noch länger werden, wenn man die Warteschlange von der Piste nutzt.

So, nun würde ich gerne Eure Erfahrungen hier lesen. :)
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: playjam am September 24, 2009, 11:11:17 Nachmittag
Da ich noch nie zum Skifahren in Hahnenklee war, kann ich hier leider keinen positiven Erfahrungsbericht dagegen stellen, zumal ich wegen der schlechten Erfahrungsberichte in früheren Jahren Hahnenklee gemieden hatte.
Seit dem Besitzerwechsel - die stadteigene Hahnenkleer Seilbahngesellschaft mbH i.G betreibt seit Ende 2006 die Seilbahn - wollte ich mir das Skigebiet mal anschauen. Da in den beiden nachfolgenden Jahren der Winter im Harz ausgefallen ist, bin ich dazu noch nicht gekommen...

Das die Harzer Skigebiete an einem Wochenende im Februar massiv überfüllt sein können, dürfte zu mindestens den Leuten aus dem Umland bekannt sein. Ich saß selber schon ein paar mal in einem Stau der kurz hinter Bad Harzburg anfing und vermutlich erst in Braunlage aufhörte. Daher meide ich die Samstage und Sonntage im Februar, insbesondere wenn die Braunschweiger Zeitung einen großen Aufmacher über optimale Wintersportbedingungen im Harz bringt. Morgens und in der Woche ist es immer recht leer - ohne Schneesicherheit (d.h. intensive maschinelle Beschneiung) gibt es halt nur Tages- und Wochenendgäste.

Gerade dieser Ansturm zeigt aber was für ein Erfolgspotential Hahnenklee haben könnte.  Stattdessen droht seit der Übernahme stets die Schließung des Seilbahnbetriebes (z.B. wegen lächerlichen Finanzierungslücken von €20.000!!!).  Eventuell ist die HSG noch ein wenig unerfahren und der Ansturm zu groß gewesen. Trotzdem geht das von Dir beschriebene Verhalten des Personals gar nicht. Meiner Meinung nach solltest Du Dich freundlich aber bestimmt an die Hahnenkleer Seilbahngesellschaft wenden, damit diese die Chance haben an entsprechender Stelle zu optimieren.
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Harzwinter am September 28, 2009, 03:49:41 Nachmittag
Am Hahnenkleer Bocksberg war ich zwischen 2000 und 2005 mehrfach zum Skifahren, anschließend nicht mehr (weil seitdem 500 km entfernt). An meinen ca. 10 Skibesuchstagen war der Schlepplift 2 kein einziges Mal in Betrieb, wenn auch stets aufgebügelt. Lediglich im Februar 2005 habe ich ihn einmal am Wochenende in Betrieb gesehen, als ich dort bei dickstem Nebel zum Winterwandern war. Ehrlich gesagt habe ich ihn zuerst gehört, denn seine Gehänge quietschten fürchterlich.

Die Angaben meiner Vorredner muss ich aus der Erfahrung der damaligen Zeit bestätigen. Bei mehr Betreiberengagement könnte man am Bocksberg wesentlich besser skifahren. Ein Grundstein, nämlich die Beschneiung der Krähennestabfahrt, ist dafür bereits gelegt. Ich bin bereits auf Hahnenkleer Kunstschnee gefahren. Der war richtig gut und von Naturschnee nicht zu unterscheiden - großes Kompliment an den Schneimeister. Es geht also durchaus, wenn man am Bocksberg denn nur will. Und das Beispiel der Braunlager Rathauswiese macht's vor: Harzer Pisten sind durchaus mit Lanzen beschneibar. Der Bocksberg hat den Bonus, dass er nicht im Nationalpark liegt, d.h es gibt keine entsprechenden Beschränkungen. Warum also nicht auch die Abfahrt von Lift 2 beschneien? Ideen solcher Art gab's am Bocksberg schon; sie wurden bloß nie umgesetzt (Investitionsangst?).

Warum wird Lift 2 also nicht regelmäßiger betrieben? Einen nachvollziehbaren Grund dafür finde ich außer zeitweisem Schneemangel nicht, wenn man von den Harz-typischen "Gründen" (mangelnde Bereitschaft zu Dienstleistung und Personalaufwand; unnötige Investition in Gäste, die sowieso kommen) absieht. Das ist schade, denn seit dem Overkill des vormals mit 990 Metern längsten Harzer Skilifts in Drei Annen-Hohne im Jahr 2001 ist der Skilift 2 am Bocksberg mit 530 Metern nun der längste Harzer Schlepplift. Das Ergebnis ist das bereits beschriebene: Unter der Woche lohnt sich ein Skibesuch am Bocksberg mangels Lift 2 nicht, und am Wochenende lohnt er sich wegen der entsetzlichen Wartezeiten an der veralteten Seilbahn nicht (und Lift 2 ist meistens trotzdem nicht in Betrieb). Also fährt man gar nicht erst zum Skifahren nach Hahnenklee.

Wie gerade erwähnt: Am meisten spricht gegen das Skifahren am Bocksberg neben dem regelmäßigen Nichtbetrieb von Lift 2 die museumsreife PHB-Gondelbahn. Wer bitteschön zahlt denn am Wochenende freiwillig Geld dafür, für drei Minuten Skiabfahrt mehr als 45 Minuten anzustehen und zusätzlich 10 Minuten hinaufzufahren? D.h. Zeitverhältnis Warten + Bergfahrt zu Abfahrt = 20:1? Schon oft haben wir in den Harzer Diskussionsforen Lösungsmöglichkeiten angesprochen, z.B. den Ersatz der alten Seilbahn durch einen gebrauchten, kuppelbaren Bubble-Sessellift. Die Überkapazität könnte man auf der Piste durch Anlage einer zusätzlichen Talabfahrtsvariante auffangen. Die Erneuerung der Seilbahn wird aber seitens der Betreiber m.W. bislang nicht diskutiert. Zumindest dieses "Trauerspiel" bleibt Hahnenklee also weiter erhalten. Auch das Thema Flutlichtskilauf wird am Bocksberg nicht diskutiert, dabei wäre die Krähennestabfahrt dafür ideal. Langweilig finde ich die Krähennestabfahrt übrigens nicht unbedingt. Klar, sie ist blau, aber für Harzer Verhältnisse phänomenale 1,5 Kilometer lang - nach Neuschnee und frisch präpariert ein kleiner Traum.

Freundlichkeitspreise vermochte das Personal der Bocksbergseilbahn auch früher nicht zu gewinnen. Dem Besucher muss aber klar sein, dass Erwartungen an Gästeservice und Freundlichkeit im Harz traditionell fehl am Platz sind. Ich erinnere mich an die telefonische Auskunft der Kassendame auf meine Anfrage "ja - Lift 2 geht heute in Betrieb", was sich vor Ort nach 1:15 h Anfahrt als krasse und - basierend auf den vorliegenden Erfahrungen - wohl bewusste Falschinformation erwies. Damals bin ich wieder weggefahren.

Ich habe es zuletzt so gehalten, dass ich am Bocksberg unter der Woche nur nachmittags oder am Wochenende von 8:45 bis 10:30 Uhr Ski gefahren bin. Letzteres bietet sich aber auch nicht wirklich an, denn es gibt am Bocksberg keine Vormittags-Liftkarten, d.h. man muss trotzdem eine Tageskarte kaufen, denn die Punktekarte ist noch teurer. Irgendwo ist am Bocksberg halt immer der Wurm drin.

Generell lohnt sich aus meiner Sicht übrigens in keinem Harzer Skigebiet ein ganztägiger Aufenthalt, wenn man mal vom Braunlager Wurmberg bei Bestverhältnissen absieht. Folglich habe ich einen Besuch am Bocksberg zuletzt immer mit dem Besuch eines anderen Gebiets kombiniert. Für die Kombination mit Hahnenklee bietet sich ein halber Skitag in Schulenberg an, wenn das Skialpinum denn mal in Betrieb ist. Oder man lässt es bei dem halben Skitag am Bocksberg und geht davor/danach Winterwandern, Langlaufen oder Rodeln. Dafür ist der Harz ohnehin besser geeignet als fürs Alpinskifahren.
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Harzwinter am Oktober 29, 2009, 11:03:54 Vormittag
Neue Hoffnung für die Bocksbergseilbahn in Hahnenklee:

Zitat
HAHNENKLEE. „Ich gehe davon aus, dass wir in Kürze zu einem positiven Ergebnis kommen.“ Was die Zukunft der Bocksbergseilbahn angeht, ist Goslars Oberbürgermeister Henning Binnewies nicht bange.

Als Peter Pütz, Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins Hahnenklee-Bockswiese, nach möglichen Schließungsfristen fragte („Ist sicher, dass sie den Winter übersteht?“), verwies Binnewies jetzt auf „aussichtsreiche Verhandlungen“ mit einem Investoren-Trio in der Vorwoche. Bis zu einer Entscheidung sei der Vollzug des ursprünglichen Ratsbeschlusses – ein Seilbahn-Aus zum 31. Oktober – ausgesetzt.

Die Pläne für einen „Erlebnis-Sportpark Hahnenklee“, die die GZ schon vor Monatsfrist vorgestellt hatte, werden unter anderem vom Goslarer Unternehmer Heiko Rataj verfolgt. „Es könnte sich tatsächlich etwas tun“, bestätigte er am Mittwoch die Binnewies-Vorlage. Er warnte aber auch vor vorschnellen Schlüssen: „Es sind noch einige Hürden zu überspringen.“ Letztlich geht es auch um Fördersummen, die für das Fünf-Millionen-Euro-Projekt inklusive Sommerrodelbahn eingeworben werden können.

Quelle: GZ 28.10.2009 / Frank Heine (http://www.goslarsche.de/Home/harz/goslar_arid,90584.html)

Weiß jemand, was die zitierten 5 Mio EUR genau beinhalten sollen? Für einen Ersatz der Bahn plus Sommerrodelbahn reichen sie jedenfalls nicht ...
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: playjam am Oktober 29, 2009, 09:03:42 Nachmittag
Weiß jemand, was die zitierten 5 Mio EUR genau beinhalten sollen? Für einen Ersatz der Bahn plus Sommerrodelbahn reichen sie jedenfalls nicht ...

Konkretes zum Konzept "Erlebnis-Sportpark Hahnenklee" habe ich leider nicht gefunden.

Auf den Seiten der FDP und CDU (bei der SPD habe ich gesucht aber nichts gefunden) ist folgendes zur Seilbahn-Situation zu lesen:

http://www.fdp-gs.de/index.php?go_target=texte&text_id=288
Zitat
Das tagespolitische Thema schlechthin ist die Seilbahn. Diese wird seit knapp 40 Jahren privatwirtschaftlich mit unterschiedlichem Erfolg betrieben. Nur aus der Not heraus kaufte die Stadt GS Ende 2006 dieses Objekt mit der politischen Vorgabe, den Betrieb nach 2 Jahren wieder einzustellen, wenn die jährlichen Verluste mehr als 50.000 € betragen. Neben dem Kaufpreis (500.000 €) wurden auch die in den Jahren 2007 u. 2008 aufgelaufenen Gesamtverluste (223.000 €) mit städtischen Haushaltsmitteln finanziert. Erfreulicherweise konnten in diesem Winter (bis Ende Januar 2009) bei der Seilbahn rd. 150.000 € vereinnahmt werden. Über eine mögliche Kostendeckung existiert z.Z. keine verbindliche Aussage.
Die Seilbahn ist die Herzkammer Hahnenklees und zwingender Bestandteil des sogn.
"Lindenthaler-Gutachtens", das als ersten Schritt zusätzliche Investitionen in Höhe von 350.000 € am Bocksberg vorsieht. Stichworte in diesem Zusammenhang sind u.a. Pistenverbreiterung samt Beleuchtung sowie Erweiterung der Beschneiungsanlage.
Die Idee, probeweise eine auf- und abbaubare Sommerrrodelbahn zu mieten, wird derzeit geprüft.

[...]
Der augenblickliche Winter [Anm.: 2008/2009] zeigt, dass auch eine Seilbahn im Harz erforderlich und attraktiv sein kann.

http://www.cdu-fraktion-goslar.de/index.php?ka=1&ska=1&idn=188
Zitat
CDU-Mitgliederversammlung Hahnenklee-Bockswiese 15. Juli 2008 - So soll die Lebensader Bocksbergseilbahn wegen der geringen Defizite geschlossen werden. Das wäre für Hahnenklee ein Todesstoß und würde die vielen bisher geleisteten Fördergelder zur Farce werden lassen. Das Goslarer Hallenbad Aquantic darf über eine Million Euro im Jahr Defizite einfahren. Beim Hahnenkleer Hallenbad reichten 60.000 Euro für die Schließung. Die Seilbahn soll wegen eines ähnlich geringen Betrages geschlossen werden. Bleibt hier die Verhältnismäßigkeit gewahrt?
Ohne die Bocksbergseilbahn wären die bisherigen Millionen Fördergeld-Investitionen nutzlos herausgeschmissenes Geld gewesen. Das wäre ein fatales Zeichen an die Niedersächsische Landesregierung.
Nur zur Erinnerung:
700.000 EUR Fördergelder wurden in die Beschneiungsanlage investiert.
180.000 EUR Fördergelder wurden in den Fun&Bikepark investiert.
650.000 EUR Fördergelder wurden in den Parkplatz an der Stabkirche investiert.
500.000 EUR Fördergelder wurden in den Kauf der Seilbahn investiert.
185,000 EUR Fördergelder wurden in den Liebesbankweg investiert.
Insgesamt wurden also 2.215.000 EUR in den liebenswürdigen Goslarer Oberharzer Kurort Hahnenklee investiert.

Was hat die Stadt daraus gemacht:
Das Hallenschwimmbad wurde geschlossen. Das Gebäude ist geschlossen worden,aber die versprochene touristische Nachnutzung z.B. als Spielhaus, ist vergessen worden?
Das Kurhaus hat den Charme der 60er Jahre – Renovierung??
Der Kurpark ist von ausufernden Strauchwuchs entstellt. Die aus Hahnenklee beantragte Fällung der inzwischen zu Bäumen gewachsenen Hecken wurde von der Mutterstadt Goslar hochnäsig abgelehnt.
Die eingesparten 60.000 EUR für das Hallenbad könnten gut in Hahnenklee investiert werden. Stattdessen werden diese Einsparungen in das unersättliche Goslarer Haushaltsloch gestopft.
Ist dem Goslarer Oberbürgermeister bekannt, dass fast alle Zweitwohnungssteuergelder der Stadt, ein Betrag deutlich über 200.000 EUR, aus Hahnenklee kommen?


650.000 EUR Fördergelder wurden in den Parkplatz an der Stabkirche investiert.
185,000 EUR Fördergelder wurden in den Liebesbankweg investiert. (siehe http://www.liebesbankweg.de/ )
Diese Investitionen werden bestimmt wahnsinnig viel zum wirtschaftlichem Erfolg des Seilbahnbetriebes beigetragen haben.  :P
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Harzwinter am Oktober 30, 2009, 12:02:58 Vormittag
Aha ...

 :o
...

Nach einigem Sickernlassen der o.g. Infos komme ich zu dem Schluss, dass der Parkplatz der Stabkirche wohl mit Carraramarmor belegt sein muss. Und wenn sooo viel Geld in die Liebesbänke des Liebesbankwegs investiert wurde, muss ich deren Qualität wohl mal nachts mit meiner Freundin testen ...  ;D  ;D  ;D ... nur bestimmt nicht im Winter. Spaß beiseite - andernorts werden Einzelobjekte wie Bänke etc. von Sponsoren finanziert, nicht von der Stadt.

Klar, Hahnenklee heißt nicht nur Wintersport - im Gegenteil. Aber bei diesen Zahlen wird mir als Steuerzahler noch mehr denn als Wintersportler mal wieder schlecht. Doch Politik gehört nicht unbedingt in dieses Forum ...

Danke für die Infos. Angesichts der Zahlen habe ich fast übersehen, dass da jemand die Idee mit Flutlichtskilauf am Bocksberg aufgegriffen hat. Vielleicht wird das ja wirklich mal realisiert, das wäre toll.
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Harzwinter am November 07, 2009, 11:54:01 Nachmittag
Neues aus Hahnenklee:

Zitat
Einschienenbahn auf den Bocksberg geplant

HAHNENKLEE. Mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen soll der Goslarer Ortsteil Hahnenklee-Bockswiese wieder auf die Erfolgspur gebracht werden. Eine Einschienenbahn auf den Bocksberg gehört ebenso dazu wie die vollständige Beleuchtung der Rodelbahn. Die Vorhaben nannte Goslars Oberbürgermeister Henning Binnewies.

Quelle: Goslarsche Zeitung 06.11.2009

Zitat
Mit der Schienenbahn bald auf den Bocksberg?

HAHNENKLEE. Ideen und Vorschläge gibt es reichlich. Werden sie verwirklicht, könnte der Luftkurort Hahnenklee-Bockswiese bei Touristen und Urlaubern ganz gewaltig punkten.

In der jüngsten Sitzung des Ratsausschusses für Stadtkonzeption und Wirtschaftsförderung nannte Oberbürgermeister Henning Binnewies entsprechende Vorhaben, nachdem die CDU-Ratsfraktion darum gebeten hatte.

Die entscheidende Frage für Binnewies: „Wie stellen wir das touristische Angebot über das ganze Jahr sicher?“ Positive Ansätze, machte er deutlich, gebe es. Um vor allem im Winter mehr Skisportler auf den Bocksberg zu bringen, sei eine so genannte Schienenbahn geplant, die unterhalb der Seilbahn angelegt werden und mit dieser im Wechsel auf den Hahnenkleer Hausberg fahren soll.

Quelle: Goslarsche Zeitung 06.11.2009 (http://www.goslarsche.de/Home/harz/goslar_arid,92449.html)

Ich fürchte, da fehlt das technische Verständnis für die Lösung von Kapazitäts-Anforderungen ... wenn dieses Konzept irgendeinen Sinn machen würde, gäbe es eine entsprechende Lösung andernorts bereits. Wozu das Rad neu erfinden? Wenn die Seilbahn stehenbleiben und eine Anlage für den Transport von Skisportlern halbwegs kostengünstig untendruntergebaut werden soll, macht dort nur ein (gebrauchter) Schlepplift Sinn. Als Zweitanlage wäre sogar eine Sesselbahn zu teuer.
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: playjam am November 10, 2009, 01:02:57 Nachmittag
Das sieht in der Tat nach einem etwas merkwürdigen Vorschlag aus:

(http://www.goslarsche.de/cms_media/module_bi/44/22408_0_gross_830_008_81530_gs_bahn.jpg)

Der von Dir vorgeschlagene Schlepplift wäre allerdings für die ganzjährige Nutzung nicht geeignet.
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Harzwinter am November 11, 2009, 01:20:29 Nachmittag
Macht nix. Es gibt bei der Beförderung auf den Bocksberg (bislang) ja auch kein ganzjähriges Kapazitätsproblem. Oder kennt jemand Internet-Foreninfos über MTB-Fahrer, die an der Talstation der Bocksbergseilbahn eine Dreiviertelstunde lang auf ihre Beförderung warten?  :-)

Außerdem steht in der GZ:
Zitat
Um vor allem im Winter mehr Skisportler auf den Bocksberg zu bringen, sei eine so genannte Schienenbahn geplant, die unterhalb der Seilbahn angelegt werden und mit dieser im Wechsel auf den Hahnenkleer Hausberg fahren soll.

Warum sich nun ausgerechnet die Wintersportler samt Equipment für die Bergfahrt in ein Autoscooter-ähnliches Gefährt quetschen sollen, wenn es für diesen Beförderungszweck eigens entwickelte Anlagentypen (Skilifte) gibt, die in den Alpen vielerorts abgebaut werden und gebraucht erhältlich sind, erschließt sich mir nun mal nicht.

Und wie soll eigentlich eine Schienenbahn mit einer Umlaufseilbahn im Wechsel fahren? Eine Vierpersonengondel und eine Schienen-Seifenkiste fahren im Tal im Wechsel los, oder wie?  :-)
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: playjam am November 11, 2009, 02:44:41 Nachmittag
Macht nix. Es gibt bei der Beförderung auf den Bocksberg (bislang) ja auch kein ganzjähriges Kapazitätsproblem. Oder kennt jemand Internet-Foreninfos über MTB-Fahrer, die an der Talstation der Bocksbergseilbahn eine Dreiviertelstunde lang auf ihre Beförderung warten?  :-)

http://www.mtb-news.de/forum/forumdisplay.php?f=95 (http://www.mtb-news.de/forum/forumdisplay.php?f=95)

 ;D

Lies mal den Thread über Braunlage, die MTB-Fahrer beschweren sich schon wenn Sie ein paar Minuten auf ihr Bike warten müssen...  ::)

Zurück zum Thema:
Vielleicht ist das Bild auch nur irreführend und die wollen eine wesentlich größere Schienenbahn bauen. In den Alpen bin ich mit solchen Gefährten für 80 Personen auch schon gefahren. Da würden auch die nordischen Flachländler mit Höhenangst einsteigen.

Wenn das aber mit dem winzigen Gokart ernst gemeint ist, dann plädiere ich dafür, das einer der etablierten und erfolgreichen Liftbetreiber aus dem Harz den Betrieb übernehmen.
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Harzwinter am November 12, 2009, 05:17:56 Nachmittag
Zitat
http://www.mtb-news.de/forum/forumdisplay.php?f=95 
Lies mal den Thread über Braunlage, ...

Dieses Topic hat 69 Seiten, und die Suchfunktion hat mir auch nicht geholfen ... könntest Du bitte den entsprechenden Auszug zitieren?
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: playjam am November 12, 2009, 08:02:23 Nachmittag
Gerne, das bezieht sich allerdings alles auf den Bikepark Braunlage:

Zitat
Ich war bisher zweimal in Braunlage und musste nur selten etwas länger (ca. 5 Minuten) auf mein Bike warten.
http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?p=6214942&highlight=warten#post6214942 (http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?p=6214942&highlight=warten#post6214942)

Zitat
Sagt mal hat sich der Biketransport inzwischen verbessert?

Bei meinem letzten Besuch musste man ne Ewigkeit oben warten bis das Bike dann mal oben ankam.
http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?p=6370863&highlight=warten#post6370863 (http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?p=6370863&highlight=warten#post6370863)

Später wird
Zitat
'ne viertelstunde später
als dramatische Wartezeit dargestellt.

Die meisten Biker in diesem Thread scheinen aber nicht warten zu müssen, oder empfinden es nicht so.

Hier geht es wohlgemerkt um Wartezeiten am Wochenende.
 
Im Winter bei guter Schneelage am Wochenende nur 15 Minuten Wartezeit... das wäre schon nett  ;D
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Harzwinter am November 13, 2009, 09:20:45 Vormittag
Dankeschön. Daran gemessen, dass die Wurmbergseilbahn die zwei- bis dreifache Beförderungskapazität der Bocksbergseilbahn hat, wird es wohl in der Tat künftig auch in Hahnenklee zu Wartezeiten für den Biketransport kommen. Ich plädiere trotzdem für einen Schlepplift unter der Bocksbergseilbahn. Den kann man nämlich auch für die Bergfahrt mit dem MTB nutzen. In anderen Bikeparks (Schulenberg oder z.B. Wildbad im Schwarzwald) funktioniert das schließlich auch. Ich selbst bin noch nicht mit dem MTB Schlepper gefahren, aber mit einem Skibob, was nicht unähnlich ist -> kein Problem.
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: playjam am Dezember 19, 2009, 12:51:12 Vormittag
Goslarsche.de (http://www.goslarsche.de/Home/harz/goslar_arid,101484.html) vom 18.12.2009:

(http://www.goslarsche.de/cms_media/module_bi/54/27058_0_gross_830_008_86340_gs_hahnenkle.jpg)

Zitat
HAHNENKLEE. Die gute Nachricht: Die Seilbahn läuft, der Ski-Betrieb ist gesichert. Die schlechte Nachricht: Die Verhandlungen mit den potenziellen Investoren für den „Erlebnis-Sportpark“ am Bocksberg hinken dem Zeitplan hinterher. „Noch ist nichts spruchreif“, erklärte Pamela Groll.

[...]

Aber wie lange darf die zuletzt als Zuschuss-Geschäft eingestufte Seilbahn überhaupt noch fahren? Die bisherige Sprachregelung hieß: Solange die Verhandlungen mit den Investoren laufen. „Wenn es einen neuen Sachstand gibt, müssen wir ihn an die Politik weitermelden“, sagte Rathaus-Sprecherin Susanne Roßdeutscher.

Ursprünglich hatte eine Frist bis zum 31. Oktober 2009 gegolten, die stillschweigend von den politischen Gremien – ohne Beschluss, aber mit Billigung – verlängert wurde, als die Verwaltung um Aufschub bis zum 30. April 2010 gebeten hatte.
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Harzwinter am Dezember 19, 2009, 01:07:59 Vormittag
Zitat
Aber wie lange darf die zuletzt als Zuschuss-Geschäft eingestufte Seilbahn überhaupt noch fahren? Die bisherige Sprachregelung hieß: Solange die Verhandlungen mit den Investoren laufen.

Damit ist zumindest schon mal sichergestellt, dass die Verhandlungen mit den Investoren auf jeden Fall bis Ende März weiter geführt werden.  ;)  Prima!
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Harzwinter am Januar 29, 2010, 11:19:03 Nachmittag
Einmal mehr sieht es für Hahnenklees Infrastruktur und den Weiterbetrieb am Bocksberg düster aus. Das Land Niedersachsen mag nicht wie gefordert am Investitionsvolumen partizipieren ... sprich, es macht seinen Geldbeutel nur ein Stückchen weit auf. Siehe verlinkter GZ-Artikel. Darin stehen übrigens gute Hintergrundinfos zu den potenziellen Investoren. Ich habe jedenfalls bislang nicht gewusst, dass eine der beiden Hahnenkleer Investoren die Tochter des Sommerrodelbahn-Pioniers Wiegand ist ... und gleichzeitig Geschäftsführerin der Bergbahnen Thale. Wenn das Land Niedersachsen so hochkarätige Leute abblitzen lässt, wird es die Zukunft Hahnenklees selbst auf dem Gewissen haben.

Hier der GZ-Artikel vom 29.01.2010 (http://www.goslarsche.de/Home/harz/goslar_arid,108515.html).
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Harzwinter am Mai 11, 2010, 06:27:42 Nachmittag
Letzter Stand für die Betriebsbewilligung der Bocksbergseilbahn war (Zitat GZ):

Zitat
Ursprünglich hatte eine Frist bis zum 31. Oktober 2009 gegolten, die stillschweigend von den politischen Gremien – ohne Beschluss, aber mit Billigung – verlängert wurde, als die Verwaltung um Aufschub bis zum 30. April 2010 gebeten hatte.

Der 30. April ist Vergangenheit, und auf www.bocksberg-seilbahn steht:

Zitat
Liebe Gäste,
die Sommersaison am Bocksberg hat begonnen.
[...]
Die Seilbahn ist täglich von 9:15 Uhr bis 17:15 Uhr in Betrieb.
Wir freuen uns auf Sie und wünschen Ihnen einen schönen Mai.
Ihre
Bocksberg-Seilbahn

Haben wir da etwas verpasst?
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: playjam am Mai 11, 2010, 06:43:39 Nachmittag
Haben wir da etwas verpasst?

Super Einnahmen durch einen schneereichen Winter?  ;D

Ich glaube aber eher das die Entscheider in Goslar noch keine Zeit hatten sich um die Seilbahn zu kümmern...

Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Harzwinter am Mai 12, 2010, 09:15:52 Vormittag
Schon klar ... in Goslar wird sicherlich mit Priorität über Beschaffung und Platzierung der nächsten Blitzanlagen diskutiert.  :)
Spaß beiseite: Betriebsbewilligungen für Seilbahnen hatte ich bislang für binär gehalten (ja bis ... / nein ab ...). Aber im vorliegenden Fall geht es ja nicht um eine technische Zulassung, sondern um die Betriebsbewilligung durch die Stadt Goslar, die abhängig von der Haushaltslage der Stadt und der Wirtschaftlichkeit der Bahn ist. Es wäre klasse zu erfahren, wie viele Skibetriebstage es im vergangenen Winter am Bocksberg gab.

An dieser Stelle krame ich zur Orientierung mal wieder die alte Skitage-Übersicht heraus, die bis vor ein paar Jahren auf der Hahnenkleer Internetseite zu finden war, aber nach 2000 leider nicht mehr öffentlich weiter geführt wurde. Erhoben wurde nur für die Monate Januar bis März:

Zitat
Winter in Hahnenklee
Auszüge aus einer Studie der ift GmbH Köln
 
Der Ort Hahnenklee (560 m ü. NN) befindet sich im äußersten Nordwesten des Harzes und liegt auf etwa 51°52' nördlicher Breite und 10°20' östlicher Länge. Der Bocksberg ist der am weitesten nach Nordwesten vorgeschobene Berggipfel mit einer Höhe von mehr als 700 m ü. NN im Harz. Die Mittel der Lufttemperatur betragen in Hahnenklee in den Monaten Dezember bis März zwischen -1,4°C und 2°C. Der kältete Monat ist jeweils der Januar.
Die absoluten Tiefstwerte der Luftemperatur wurden im Februar gemessen (-23°C). Die normale Schwankungsbreite der Monatsmittel um 7,0°C. Die Anzahl der Frosttage beträgt im Mittel 115, die der Eistage 44.
 
Skitage und Anzahl Tage mit Schneedecke >h cm von Januar bis März

(http://www.harzwinter.de/alpinforum/hahnenklee/hahnenklee_schneestatistik.gif)

Quelle: Daten des DWD
 
Die Anzahl der Tage mit Schneedecke ist von Winter zu Winter großen Schwankungen unterworfen und eine für den Wintersport ausreichende Schneedecke kann nicht garantiert werden. Der schneesicherste Monat ist der Februar. In diesem Monat wurden in der Regel die größten mittleren Schneehöhen, die größte mittlere maximale Schneehöhe und die höchste Zahl der Tage mit Schneedecke gemessen.
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: playjam am Mai 18, 2010, 06:37:22 Nachmittag
Hierzu eine Info, welche ich per Email am 14.5.2010 von der Bocksberg-Seilbahn erhalten habe:
Zitat
Die Verhandlungen mit den Investoren, dem Wirtschaftsministerium und der NBank halten an. Wir sind nach wie vor optimistisch, dass die geplanten Investitionen realisiert werden können.
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: STS am August 08, 2010, 11:39:54 Nachmittag
Wenn man früh genug aufsteht, konnte man in 2010 selbst am Wochenende die beiden Schlepper ohne Stau abfahren.

Im unteren Bereich ist es eine der anspruchsvolleren Pisten im Harz. Mitte März war die große Piste super präpariert und unser 4 jähriger hat bei Sonnenschein und leerer! Piste seine ersten Skiabfahrten gemacht.
 
Im Sommer hatten wir Spaß bei einer Wanderung und den Seen.

Natürlich ist die Seilbahn antik und es wäre schön wenn investiert würde.

Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Harzwinter am August 09, 2010, 03:28:53 Nachmittag
Das ist korrekt - von Betriebsbeginn bis ca. 10:30 Uhr kann man in Hahnenklee am Wochenende fast ohne Wartezeiten an der Seilbahn skifahren. Das macht dann auch richtig Spaß. Die Krähennestabfahrt gehört normalerweise zu den am besten präparierten im Harz. Im Hochwinter ist sie frühmorgens allerdings noch sehr schattig.

Aber ab 10:30 hört der Spaß an Schönwetterwochenenden im Hochwinter in Hahnenklee auf. Dann steigt die Wartezeit an der Seilbahn auf ca. 45 Minuten. Damit könnte man sich noch arrangieren, wenn die Bocksbergseilbahn preisreduzierte Zwei-Stunden-Karten oder wenigstens Vormittagskarten verkaufen würde, damit der Geldverlust nicht ganz so hoch ist, wenn man das Gebiet um 11:00 Uhr wieder verlässt. Leider werden solche Karten von der Bocksbergseilbahn nicht angeboten.

Ab Mitte März kann es im Harz durchaus Skitag-Glückstreffer ohne Wartezeiten geben, das kann ich bestätigen. Viele norddeutsche Wintersportler rechnen dann nicht mehr mit Skibetrieb im Harz (normalerweise ist im Harz ab Mitte März Saisonschluss), und die ersten sitzen bei Schönwetter schon wieder auf dem Fahrrad. So einen Tag hatte ich mal am Wurmberg an einem Samstag Mitte März - traumhaftes Mittelgebirgsskifahren mit insgesamt 50 Besuchern, die sich im Skigebiet verloren.

Wer so einen perfekten Skitag am Bocksberg erleben durfte, sollte ihn lange in Erinnerung behalten, denn normalerweise sieht die Realität dort leider anders aus. Das Alter der Hahnenkleer Seilbahn tut eigentlich nichts zur Sache - alte Seilbahnanlagen haben mehr Charme als moderne. In Hahnenklee liegt das Problem an der schwachen Kapazität der Seilbahn (max. 600 Personen/Stunde) und der langen Fahrzeit (10 Minuten für die 1,5 km Strecke). Das ist typisch für die PHB-Anlagen, die schon bei ihrer Erstellung in den späten 1960er oder frühen 1970er Jahren nicht gerade als die Rennwagen des Seilbahnbaus galten. Die Hahnenkleer Bahn läuft altersbedingt zudem sicherlich nicht mit Höchstgeschwindigkeit. So entstehen bei Andrang die langen Wartezeiten.

Über Fotos vom Skilift II am Bocksberg in Betrieb, am besten noch bei Schönwetter, freuen wir uns hier im Forum übrigens gewaltig - bitte hier einstellen, falls vorhanden! Solche Fotos wären eine tolle Werbung für den Bocksberg. Leider gibt es sie nicht einmal auf www.bocksberg-seilbahn.de.
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Harzwinter am September 02, 2010, 12:22:46 Vormittag
Hier noch ein paar besonders schöne "Goodies" zum Skigebiet Bocksberg aus www.skigebiete-test.de vom Winter 2010. Ist schon fast "lustig" zu lesen.  :)  Au weia!
http://www.skigebiete-test.de/forum/hahnenklee-bocksberg-bocksberg-nicht-zu-empfehlen.288.html
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: playjam am September 26, 2010, 11:55:10 Vormittag
Die Website http://www.bocksberg-seilbahn.de/ (http://www.bocksberg-seilbahn.de/) ist seit kurzem nicht mehr online. Ich hoffe das ist kein Anzeichen für ernsthafte Schwerigkeiten.
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Harzwinter am September 27, 2010, 09:58:54 Vormittag
Da der Seilbahnbetrieb unter städtischer Obhut offiziell bis April 2011 gesichert ist, erwarte ich hier eher ein Update der doch etwas nüchternen Homepage oder einen Providerwechsel.
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: playjam am Oktober 06, 2010, 07:19:41 Nachmittag
Goslarsche.de 06.10.2010 (http://www.goslarsche.de/Home/startseite/harzticker_arid,153439.html)
Zitat
Bocksberg: Seilbahn soll europaweit ausgeschrieben werden

GOSLAR. Auf Vorschlag der Verwaltung nahm der Goslarer Wirtschaftsausschuss am Dienstag zustimmend zur Kenntnis, dass für den Verkauf der Bocksberg-Seilbahn sowie für die Betriebsführung von Bikepark, Rodelbahn und Beschneiungsanlage in Hahnenklee eine europaweite Ausschreibung erfolgen soll.
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Harzwinter am Oktober 07, 2010, 09:27:10 Vormittag
Hier die vollständige Version:

Zitat
Ausschreibung: Bocksberg-Seilbahn gondelt durch Europa
06.10.2010
Von Heinz-Georg Breuer


GOSLAR. Mit der mehrfachen Fristverlängerung für das Projekt „Hahnenkleer Erlebnisberg“ durch die Politik – aktuell bis zum 30. April 2011 – ist schon viel Zeit ins Land gegangen. Jetzt droht weitere Verzögerung.

Auf Vorschlag der Verwaltung nahm der Wirtschaftsausschuss am Dienstag zustimmend zur Kenntnis, dass für den Verkauf der Seilbahn sowie für die Betriebsführung von Bikepark, Rodelbahn und Beschneiungsanlage am Bocksberg eine europaweite Ausschreibung durch die Kur- und Fremdenverkehrsgesellschaft erfolgen soll.

Rolf Liebelt, Leiter der Hahnen- klee Seilbahn Gesellschaft (HSG), erklärte im Ausschuss das jetzt geplante zweistufige Ausschreibungsverfahren mit „Gründen der Rechtssicherheit“. Im Zuge weiterer Gespräche mit den Investoren Heiko Rataj und Pamela Groll sei die Finanzierungskonzeption geändert worden, führt die Vorlage weiter aus. Daraus ergeben sich zumindest teilweise Ausschreibungspflichten, deren Nichtbeachtung möglicherweise zur Rückforderung von Fördermitteln führen könnte.

Während Investor Rataj Anfang dieser Woche beim Absolvieren des Jakobswegs wenige Kilometer vor Burgos von der jüngsten Entwicklung überrascht wurde, versuchte Liebelt dem Ausschuss ein „einheitliches Verfahren mit größtmöglicher Transparenz“ ans Herz zu legen.

Dabei geht Liebelt, schon früher als Kämmerei-Leiter bekannt für optimistische Zahlenschätzungen, von einem „zeitnahen“ Betriebsübergang im Mai 2011 aus, bei dem der öffentliche Teilnahmewettbewerb in diesem Monat (!) durchgeführt und die Angebotsaufforderung im November erfolgen soll. Nur zur Einordnung: Frühestens beschließen kann dieses Procedere der Verwaltungsausschuss in seiner nächsten Sitzung am 26. Oktober.

Quelle: Goslarsche Zeitung vom 6. Oktober 2010 (http://www.goslarsche.de/Home/harz/goslar_arid,153488.html)

Das muss man aktuell nicht alles verstehen ... immerhin wird weiter an einem Konzept für die Bocksbergseilbahn gearbeitet, die potenziellen Investoren aus der Familie Wiegand sind weiter im Spiel, und man bemüht sich um die Vermeidung von Formfehlern, die ein so wichtiges Projekt durchaus platzen lassen können. Das alles ist erst einmal durchaus positiv, auch wenn noch keine Zukunftslösung fixiert ist.
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Harzwinter am November 24, 2010, 10:02:45 Vormittag
http://www.bocksberg-seilbahn.de/ ist wieder online. Und genau wie die Wurmbergbahn ist auch die Bocksbergbahn zum Beginn der Skisaison erstmal revisionsbedingt geschlossen.   ;D
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: snowcat am November 25, 2010, 09:34:05 Nachmittag
Bzw. auch da geht am 1. Adventswochenende nur der Kinderlift in Betrieb. Und um das herauszufinden muss man sich sogar auf die homepage der Gemeinde begeben (www.hahnenklee.de/wintersport.html), auf der von der Seilbahn grüssen sie heute abend noch den Spätherbst. Good night, guys!


http://www.bocksberg-seilbahn.de/ ist wieder online. Und genau wie die Wurmbergbahn ist auch die Bocksbergbahn zum Beginn der Skisaison erstmal revisionsbedingt geschlossen.   ;D
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: snowie am Dezember 26, 2010, 11:18:21 Nachmittag
Was passiert denn jetzt ab Sommer 2011 wenn der Betrieb der Seilbahn wirklich eingestellt werden sollte????? Kein Skigebiet/Bikepark mehr?....Verrotten dann wieder zwei Lifte mehr in den Harzer Wäldern????.....
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Bergfex am Dezember 27, 2010, 08:54:01 Nachmittag
Nach dem Zwischenfall mit der abgestürzten Gondel vor einigen Jahren gab es mehrere Überlegungen, trotz stehender Seilbahn den Skibetrieb aufrecht zu erhalten:

- Transferbus auf den Gipfel (wenig umwelfreundlich, es müssten viele Busse eingesetzt werden)
- Mehrere Seillifte unterhalb der Seilbahn  :D (da ist ein Muskelkater vom Ziehgriff vorprogrammiert)
- Transport per Pistenraupe (zu wenig Kapazität)

Alle diese Überlegungen halte ich für nicht durchführbar, eine neue Seilbahn muss her.
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: snowie am Dezember 27, 2010, 09:00:31 Nachmittag
Da geb ich dir Recht. Skibus geht gar nicht und per Raupe...Ich stell mir das gerade vor:D Bevor die Raupe wieder unten ist, sind die Skifahrer schon 3 mal unten. Echt herrlich was da so als Ideen vorgeschlagen werden.
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: playjam am Januar 06, 2011, 08:58:06 Vormittag
Seilbahn Hahnenklee und Ski-Lift in Altenua wieder in Betrieb (Goslarsche.de , 04.01.2011) (http://www.goslarsche.de/Home/harz/region-harz_arid,170391.html)
Zitat
HARZ. Die Seilbahn am Bocksberg in Hahnenklee wurde am Dienstagmorgen wieder in Betrieb genommen, bestätigte Rolf Liebelt von der Hahnenkleer Seilbahngesellschaft. Ab Mittag wurden auch die Lifte auf den Abfahrtstrecken wieder in Fahrt gesetzt. „Als die Pisten abgelaufen wurden, konnte keine Gefährdung durch Schneebruch mehr festgestellt werden“, sagte Liebelt.

Auch in Altenau fuhr am Dienstag wieder der große Lift auf der Abfahrtsstrecke „Auf der Rose“. Am Montag hatte der Lift-Stillstand noch für Unmut bei den Ski-Urlaubern geführt. „Wir hatten uns geirrt und dachten, nach dem Wochenende würden die meisten Touristen wieder abreisen“, erklärte eine Mitarbeiterin der Kurbetriebsgesellschaft den Stillstand.

Kurzer Blick auf http://www.schulferien.org/ : Alle Nachbar-Bundesländer hatten am Montag noch Ferien.
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Bergfex am Januar 08, 2011, 01:17:41 Nachmittag
Oh wei... nach dem Defekt mit dem langen Schlepper ist nun laut der Homepage auch die Pistenraupe kaputt und die Pisten können nicht präpariert werden. Das ist Pech oder Folge jahrelanger schlechter Wartung in Verbindung mit altersschwachen Anlagen die 40 Jahre alt sind? Hoffentlich kann schnell Ersatz besorgt werden.
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: playjam am Januar 08, 2011, 09:05:31 Nachmittag
Ich glaube nicht, dass die "Pechsträhne" auf Nachlässigkeit oder Inkompetenz zurückzuführen ist. Ich vermute es liegt eher an der Finanzlage der Bocksberg Seilbahn: Sie wird zur Zeit vorübergehend von der Verwaltung betrieben mit der politischen Auflage, dass die Seilbahn nichts kosten darf. Investitionen in Maschinen und Personal werden wohl erst mit einem neuen politischen Willen oder einen privatem Investor erfolgen.
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Pistenbully am Februar 01, 2011, 03:42:14 Nachmittag
Pistengerät laut Website schon wieder kaputt. Oh man. Entweder in Hahnenklee liegt kein Schnee oder es liegt Schnee aber die windempfindliche Seilbahn kann nicht fahren oder es liegt Schnee und der lange Lift ist kaputt oder die Pistenraupe schrott - ganz ehrlich. So wird das nichts.
Irgendwann ist der Tag gekommen, an dem auch im Harz mal investiert werden muss.
Auch habe ich den Eindruck, dass durch die Beschneiungsanlage in Hahnenklee nicht wirklich viel mehr Ski-Tage herausgeholt werden als z.B. in Braunlage ohne Beschneiung. Wird da wirklich konsequente Vorratsbeschneiung ab Dezember an allen kalten Tagen gemacht oder werden die Schneekanonen nur sporadisch eingeschaltet, wenn der Schnee weg ist ?
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Harzwinter am Februar 01, 2011, 10:00:51 Nachmittag
Von Vorratsbeschneiung im Harz habe ich ehrlich gesagt noch nie etwas mitbekommen. Die bislang im Harz genutzten Anlagen sind dafür auch nicht leistungsstark genug, weil veraltet. Es läuft also eher aufs letztere Statement hinaus. Bei der relativ neuen, leistungsfähigen Lanzenbeschneiung der Braunlager Skiwiese könnte es anders aussehen - hat dort jemand Schneereservoirs gesehen?
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Bergfex am Februar 24, 2011, 12:03:28 Vormittag
Die Unglücksserie geht weiter: Nach Pistenraupe und Lift hat nun auch die Seilbahn einen ernsten Defekt. Ob es wohl für PHB Anlagen noch Ersatzteile gibt?
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Harzwinter am Februar 24, 2011, 08:37:38 Vormittag
http://www.alpinforum.com/forum/viewtopic.php?f=32&t=38337    ;D
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Bergfex am Februar 24, 2011, 07:04:59 Nachmittag
Sehr interessant...
Laut dem Alpinforum sieht es sehr schlecht aus mit Ersatzteilen. Wie wäre es, wenn Doppelmayr Österreich den Bocksberg als Versuchsgelände für neue Seilbahntechnik mietet?  ;)
Ich stelle mich dann auch sehr gerne als kritischer Fahrbetriebsmitteltester zur Verfügung. 
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: Harzwinter am Februar 25, 2011, 09:33:24 Vormittag
Ich gehe eher davon aus, dass der Bocksberg mittelfristig wahlweise zur Testwiese für Wiegand-Technik oder ganz zugemacht wird. Über andere ernst zu nehmende Bocksberg-Interessenten als die Familie Wiegand haben die Medien nichts verlauten lassen. Doppelmayr hat bereits eine Test-Spielwiese im Harz, nämlich den Wurmberg. Es würde mich wundern, wenn die geplante Hexenritt-Sesselbahn (sofern sie je gebaut wird) keine DM-Bahn wird.

Das Dumme ist halt, dass Seilbahnneubauten dank EU-Gesetzgebung so dermaßen (zu) teuer geworden sind, dass ein Kleinunternehmer oder eine lokale Bank dieses finanzielle Risiko im Gegensatz zu früher nicht mehr eingehen können. Heute kann nur noch ein finanziell gesundes, größeres Unternehmen oder ein Konsortium mit Unterstützung eines größeren Kreditgebers eine Seilbahn-Investition stemmen (oder ein Betrüger  ;D ). Vor 30-40 Jahren reichte noch ein halbwegs erfolgreiches Winterbetriebskonzept aus, um die Kosten der Investition wieder hereinzuholen. Heute braucht man ein Ganzjahreskonzept. So etwas bringt Wiegand von Haus aus mit, Doppelmayr nicht.
Titel: Bocksbergseilbahn - läuft am Wochenende
Beitrag von: STS am Februar 25, 2011, 10:09:36 Vormittag
Gute Nachricht auf der Web-Seite:  "Wintersport am Wochenende nur in Hahnenklee möglich!

Liebe Gäste,
wir freuen uns sehr, dass wir Ihnen am Samstag und Sonntag die Krähennestabfahrt anbieten können.
Die technische Beschneiung hatte den gewünschten Erfolg, auch wenn die Bedingungen im oberen Bereich nicht ganz optimal sind.
Damit kann Ihnen Hahnenklee als einziger Ort im Harz an diesem Wochenende Skibetrieb anbieten.
...
Ihre Bocksberg-Seilbahn"

PS: Dass eine Wieland Autoscooter Bahn im Sommer signifikant mehr Touristen bringt, ist doch ein Marketing Gag.
Im Gegenteil sie vertreibt im Winter die Skifahrer zum Wurmberg mit dem dann effizienten Doppelmayer Sessellift.
St. Andreasberg ist mit den beiden Sesselliften, engagierten Betreibern und steilen Pisten erfolgreich.
=> Die Tourismus Verantwortlichen in Goslar sollten die Augen aufmachen, was um sie herum passiert ;)
Titel: Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
Beitrag von: playjam am Februar 25, 2011, 04:56:54 Nachmittag
Kleine Korrektur: Braunlage Rathaus-Skiwiese und St. Andreasberg Sonnenblick und Ponylift haben auch geöffnet.