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Foren => Skifahren und Snowboarden im Harz => Thema gestartet von: playjam am November 23, 2013, 09:40:57 Vormittag

Titel: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am November 23, 2013, 09:40:57 Vormittag
Ich fange dieses Thema an, weil mich das Verhalten der Nationalparkverwaltung zunehmend befremdet.

Harzklub St. Andreasberg muss sich von der ältesten Schutzhütte trennen (Goslarsche.de 21.11.2013) (http://www.goslarsche.de/Home/harz/braunlage_arid,445109.html)
Zitat
St. Andreasberg. Eine bittere Pille galt es auf dem Arbeits-Stammtisch des Harzklubs St. Andreasberg zu schlucken, und die heißt „Blockhütte“. Von der ältesten Schutzhütte muss sich der Verein jetzt trennen.

Bereits 1895 wurde diese Schutzhütte, die heutige Wilhelm-Block-Hütte, auf den Klippen über dem Goetheplatz, gleich neben der Hedwigs-Quelle, anstelle eines verfallenen Aussichts-Pavillons errichtet, 1936 erneuert, 1966 nach gründlicher Renovierung wieder eingeweiht und 2009 unter der Regie von Willi Schlösser noch einmal renoviert. [...]

Das nun wird wohl bald ein Ende haben. Die Hütte liegt nämlich jetzt in der Kernzone des Nationalparks. Und das heißt, wie der Harzklub-Zweigvereinsvorsitzende Berndt Fremdling dem Stammtisch berichtete, die notwendige gründliche Renovierung kann nicht stattfinden.

Weil man dazu schweres Gerät bräuchte, und das darf laut Auskunft seitens des Nationalparks Harz hier nicht eingesetzt werden. Für den Harzklub-Zweigverein St. Andreasberg bleibt darum nur, diese Hütte an den Nationalpark zu übergeben. [...]

Einerseits ist es völlig OK, mit schwerem Gerät in der "Kernzone des Nationalparks" Holz zu ernten,
z.B. wie am Beerenstieg im September:
(https://dl.dropboxusercontent.com/sh/kc4gpfqmy174fat/J-Ug7Wqf1r/20130825_162848.jpg?token_hash=AAHNaVFhp4I6JT26C0_ZAkXnURz7viDC4bxqWZpBPi7f4w)
, aber für eine Renovierung einer Schutzhütte mit über 100jähriger Tradition eine Ausnahme zu machen, kriegt die Nationalparkverwaltung nicht hin.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Max am November 23, 2013, 01:28:16 Nachmittag
So etwas kommt dabei raus, wenn man eine Organisation über einen langen Zeitraum finanziell sehr gut ausstattet und ihr ganz nebenbei noch weitestgehend freie Hand lässt, was deren Entscheidungen betrifft, weil ja alles zum Wohle der Natur und somit zum Wohle des Harzes ist.

Interessant in dem Zusammenhang vielleicht, dass man sich immer wieder auf den sanften Tourismus beruft, den man gerne im Harz hätte, auf der anderen Seite aber Einrichtungen für eben diese Zielgruppe nicht nur nicht fördert, sondern in dem Fall sogar abschafft. Das ergibt keinen Sinn bzw. schon, sofern dieser darin besteht, dass man am liebsten gar keine Touristen und / oder Menschen dort haben will.

Früher oder später wird es deutlich spürbaren Gegenwind gegen die NP Verwaltung geben — vielleicht sieht das auch der Harzklub so und macht einen Anfang. In dem Fall würden sicherlich diverse Interessengruppen sich anschließen inkl. der Wintersportler, der Mountainbiker und sicherlich auch ein Großteil der regionalen Unternehmen.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Doppelmayr am November 23, 2013, 02:55:42 Nachmittag
Das ist wirklich ein Widerspruch in sich. Als es um die Rodungen auf dem Wurmberg ging, wurde seitens des BUND und Herrn Knolle lautstark protestiert und hier wenn ich das Bild mit dem Harvester in der NP-Kernzone sehe ist das plötzlich alles selbstverständlich. Ich glaube wenn es zu einer Abstimmung per Volksentscheid in Sache Nationalpark Harz käme, würde viele gegen die NPV stimmen!!! Ich stimme Max zu, man müsste sich mit den betroffenen Gruppen/Institutionen endlich zusammen schliessen, nur so liesse sich der Druck auf den NP gezielt bündeln und nur so hätte man meines Erachtens auch eine Aussicht auf Erfolg, den Nordhang am Wurmberg für den Ausbau frei zu bekommen - Gemeinsamkeit macht STARK!!!!
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Harzwinter am November 24, 2013, 12:26:51 Vormittag
Exkurs: Eine Göttinger Burschenschaft hatte im heutigen NP ihre Hütte stehen, ein solides Gebäude. Der NP wollte sie - wie jedes Gebäude, das er nicht selbst nutzt - abreißen. Dazu wäre es auch fast gekommen. Allerdings hat der NP nicht bedacht, dass Burschenschaften für gewöhnlich Prädikatsjuristen in den eigenen Reihen haben. Es kam zur Klage und zur Gerichtsverhandlung. Ergebnis: Die Burschenschaft durfte die Hütte zwar offiziell nicht weiter nutzen, aber der NP durfte sie auch nicht abreißen. Also wird sie heute noch dort stehen.

Was ich damit sagen will: Der Fall gehört an die Presse. Und damit meine ich nicht die GZ. Eher die Bild-Zeitung. Ein Präzedenzfall wider die Arroganz.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Dezember 20, 2013, 04:01:25 Nachmittag
Im Mountainbike-Forum hat man jetzt auch das Lügengeflecht der Nationalparkverwaltung enttarnt...

Wegesperrungen für Fahrradfahrer im Nationalpark (http://www.mtb-news.de/forum/t/dimb-ig-harz-fuer-open-trails-im-harz.605030/page-42#post-11149946)
Zitat
Es wird wohl jedem hier langsam klar, dass die von der NP-Verwaltung vorgebrachten Begründungen zu den Sperrungen reine "Alibi-Begründungen" sind.  [...]

Der Hauptgrund für die Sperrungen, den man auch nach ein wenig Recherche im Internet findet, liegt einfach darin, dass es ein längerfirstiges Konzept für den Nationalpark gibt !!! Kurz gesagt geht es darum bis zum Jahr 2022 immer mehr Wege zurückzubauen und bestimmte Kernzonen (z.B. Hohne Kamm = Naturdynamikzone !) zu beruhigen bzw. sich selbst zu überlassen. Die gesperrten Wege und auch alle Wege die im niedersächsischen Teil des NP zur Diskussion stehen, "zerschneiden" bestimmte Flächen und Gebiete oder führen durch sensible Bereiche. [...]

Man fängt halt einfach jetzt bei den Bikern an und wird aber in ein paar Jahren Schritt für Schritt die Wege auch für Wanderer sperren und so die "Schutzzonen", "Kernzonen", "Naturdynamikzonen" wie auch immer vergrößern. Das gibt es im Nationalpark bereits seit vielen Jahren und wenn man sich mal anschaut wie viele Wege es vor 15 Jahren noch gegeben hat die es jetzt nicht mehr gibt geht es jetzt einfach nur so weiter. Blöderweise sind denen jetzt halt die Biker noch dazugekommen, die vor 10 Jahren definitv noch keine Trails in diesem Ausmaß gefahren sind. Ich denke das muss einem wirklich klar sein, es geht hier einfach um viel mehr als nur diese alberne "Wanderer vs. MTB" und "Bodenerrossions" Storys und darauf sollte man sich konzentrieren bzw. das als Diskussionsgrundlage nehmen. Die NP-Verwaltung täte einfach gut daran mal die Karten auf den Tisch zu legen [Anm.: fett hinzugefügt] und daher ist die Empörung bei uns allen ja so groß, da jeder weiß das die vorgebrachten Argumente völligst haltlos sind und man hier einfach mal ziemlich dumm und bürokratisch - bämm - eine stetig wachsende Nutzergruppe einfach aussperrt ohne sich überhaupt die Mühe zu machen nach Kompromisen und Lösungen zu suchen und aufeinander zu zugehen...
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Harzwinter am Juli 01, 2014, 01:52:57 Nachmittag
Die MTB-Interessenvertretung "IG Harz" hat im Februar 2014 eine ausführliche Stellungnahme zu den MTB-Sperrungen an den NP  (http://www.ig-harz.de/blog/39-wegesperrungen-nationalpark-harz.html) verfasst und nun auch veröffentlicht.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: manitou am Juli 01, 2014, 10:21:31 Nachmittag
...mir fehlen einfach die Worte!!!  >:( :o :(
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Juli 02, 2014, 12:52:00 Nachmittag
Imho eine sehr gut fundierte und für jeden nachvollziehbar dargestellte Stellungnahme des "IG Harz".

Besser kann man es nicht aufzeigen, wo die Nationalparkverwaltung ihrer Aufgabe nicht gerecht wird:

Zitat
[...]
Da die Nationalparkverwaltung laut §5 Absatz (1) des  NPG LSA zur Berücksichtigung regionaler und wirtschaftlicher Interessen und insbesondere der Entwicklung der Lebensbedingungen verpflichtet ist, darf es keine einseitige Aussperrung ausgerechnet der Nutzergruppe geben, die der verhältnismäßig stärksten Entwicklung unterliegt. Für eine Ungleichbehandlung gibt es keine Rechtfertigung.
Eine Beeinträchtigung des Schutzzweckes nach §3 des gleichen Gesetzes - Naturschutz - durch Mountainbiker, die über die Beeinträchtigungen durch andere Nutzergruppen wie Wanderer hinausgeht, ist nicht ersichtlich und nach unserem Wissenstand auch nicht bewiesen.
[...]

Zusammengefasst: Schädigung der Harzer Bevölkerung durch Entscheidungen, die sich auf Vorurteilen in den Köpfen der NPV begründen. (Wer kann sich nicht an den "Ballermann"-Entgleisungen des Nationalpark-Sprechers erinnern?)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Juli 29, 2014, 07:14:07 Vormittag
Aus der Presse ist zu entnehmen, dass die Nationalparkverwaltung vor hat, das historische Forsthaus Brunnenbach (ca. 1845 erbaut) im Spätherbst abzureißen. Das Forsthaus Brunnenbach war noch bis vor 10 Jahren bewohnt und befindet sich in einem guten Zustand. Aufgrund seines Standortes im Nationalpark wird seit längerem befürchtet, die Nationalparkverwaltung möchte dieses älteste noch bestehende Braunlager Forsthaus zerstören. Nun spricht die NPV von "Rückbau".
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Harzwinter am Juli 29, 2014, 09:51:19 Vormittag
Um hierzu Stellung nehmen zu können, müsste man Details zu Veräußerungsversuchen in den letzten 10 Jahren kennen. Wer waren die letzten Bewohner? Forstbetrieb oder Privatpersonen? Wurde der Gebäudekomplex jemals zum Verkauf angeboten? Gab es je Interessenten? Das Forsthaus Brunnenbach liegt am Braunlager Loipen- und Wanderwegenetz. Ob ein Ausflugsgasthaus dort möglicherweise Chancen hätte, ist schwierig zu beurteilen. Der NP mag sich die Kosten dafür sicherlich auch nicht ans Bein binden.

Ich denke, die Beseitigung eines seit 10 Jahren leer stehenden, abgelegenen Gebäudes fällt nicht zwangsläufig in die Kategorie "Abrisswahn der NP-Verwaltung", den wir in den ersten Jahren der NP-Existenz kennen lernen mussten.

(http://www.harzwinter.de/fotos/pics/braunlage_ort/01_12_29_braunlage_17_brunnenbachloipe_.jpg)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Juli 29, 2014, 02:01:49 Nachmittag
[...]
Das Forsthaus Brunnenbach liegt am Braunlager Loipen- und Wanderwegenetz. Ob ein Ausflugsgasthaus dort möglicherweise Chancen hätte, ist schwierig zu beurteilen. Der NP mag sich die Kosten dafür sicherlich auch nicht ans Bein binden.
[...]

Ja, da gab es ganz konkrete Bemühungen:

Braunlager Zeitung Januar 2013 (http://braunlager-zeitung.de/fileadmin/BZ/Archiv/2013/2013_01_14_BZ_Januar.pdf)
Zitat
Braunlage. CDU-MdL Rudolf Götz hat das historische Forsthaus Brunnenbach bei Braunlage schon mehrfach besichtigt und zahlreiche Gespräche darüber geführt. Für ihn steht fest, dass alles getan werden muss, um es zu erhalten. Gemeinsam mit örtlichen Vertretern der CDU war er vor Ort, ebenso mit Vertretern der Landesforsten und des Nationalparks, in dessen Bereich es liegt. [...] Er sieht dabei auch den Nationalpark in der Pflicht. Denkbar wäre eine Verwendung als Rangerstation mit kleinem Ausschank, wie z.B. in der Rangerstation am Scharfenstein. Überlegenswert wäre auch die Gründung eines Fördervereins, der alles Weitere übernehmen könnte. Götz würde sofort in ihn eintreten und ihn tatkräftig unterstützen. „Im Harz tut sich etwas, viele Gäste suchen genau solch ein Angebot“, so der CDU-Landtagsabgeordnete. Für ihn stellt sich hier die Frage, wieso im Nationalpark so etwas z.B. am Scharfenstein und in Drei Annen geht und in Braunlage nicht. Für ihn steht fest, dass er in dieser Angelegenheit nicht aufgeben wird.

Soweit ich das verfolgt habe, scheiterte die Umsetzung der Ideen am Desinteresse der Nationalpark Verwaltung.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Harzwinter am Juli 29, 2014, 03:28:39 Nachmittag
Bild-Zeitung einschalten, bevor der Abriss-Bagger kommt. Anders wird Herr Götze keine öffentliche Aufmerksamkeit für sein Anliegen bekommen. Ein kleiner Artikel im Braunlager Gratisblatt hilft nicht weiter.
Und vielleicht sollte man zügig ein paar Lost Place-Spezialisten einen Gebäudebesuch vornehmen lassen, um den wahren Zustand des Bauwerks kennen zu lernen.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Max am Juli 29, 2014, 03:51:32 Nachmittag
Eigentlich schade um das Gebäude — ich kenne / kannte es bisher nicht, aber da würde sich doch sicher etwas draus machen lassen, je nach Zustand und Größe. Ich könnte mir vorstellen, dass es durchaus Feriengäste gibt, die gerne etwas abgelegen mitten im Wald ihren Urlaub verbringen würden.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Harzwinter am Juli 29, 2014, 05:20:36 Nachmittag
Vielleicht im Rahmen eines Kempinski Resorts Brunnenbach? :D
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Juli 30, 2014, 08:12:32 Vormittag
NOCH ein Luxushotel welches das Übernachtungsangebot in Braunlage nach oben hin abrundet, wo soll das enden...  aber die Schaffung von qualitativ hochwertigen Angeboten hat Herr Knolle immer gepredigt. Da soll der NPV mit gutem Beispiel vorrangehen ;D
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: manitou am Juli 30, 2014, 10:14:14 Vormittag
NOCH ein Luxushotel welches das Übernachtungsangebot in Braunlage nach oben hin abrundet, wo soll das enden... 

...das würde Dich zumindest nötigen, Deine Fewos auf 5* aufzurüsten, um in der neuen Harzer Luxusdestination nicht hinten runterzufallen  ;D
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Harzwinter am Juli 30, 2014, 10:40:57 Vormittag
Zurück zur Sache ... bleiben wir auf dem Boden der Realität: Das Forsthausgebäude ist rund 170 Jahre alt. Wie man  auf dieser Ansichtskarte von ca. 1920  (http://oldthing.de/customer/7580/images/artikel/16131096_0.jpg) sehen kann, bestehen alle drei Teilgebäude seit mindestens ~95 Jahren. Da es sich um das Gebäude einer Forstverwaltung, nicht einer Steinbruchverwaltung handelt, wurde mit großer Wahrscheinlichkeit zeittypisch viel Holz, aber nicht viel Stein verbaut (siehe auch Schierker Abbruchhotels). Die meisten mir bekannten, isoliert stehenden Gebäude dieser Bauart, die so lange rauem Mittelgebirgsklima ausgesetzt wurden und für deren Instandhaltung kein überdurchschnittliches Budget zur Verfügung stand, sind heute marode oder schon weg. So lange niemand das Gegenteil nachweisen kann, gehe ich davon aus, dass der Zustand des Forsthauses Brunnenbach ähnlich ist. Die letzten Bewohner haben das Gebäude sicherlich nicht grundlos verlassen.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Juli 31, 2014, 07:15:06 Nachmittag
Auf der Suche nach mehr Informationen zum Forsthaus ist mir eine Pressemitteilung der NPV vom März 2014 aufgefallen:
Zitat
Mit dem Projekt „Nationalpark-Partner“ leistet der Nationalpark Harz zusammen mit Beherbergungsbetrieben in der Region einen Beitrag zur Regionalentwicklung und erhöht gleichzeitig die Akzeptanz für seine eigenen Aufgaben und Ziele. [...] Die Nationalpark-Partner sind ausgezeichnete Beherbergungsbetriebe und bieten nicht nur eine qualitativ gute Unterkunft, sondern informieren auch aktiv über die Angebote des Nationalparks. Darüber hinaus setzen sie auf Umweltorientierung und haben bewiesen, dass sie strenge Qualitätskriterien erfüllen. Hierbei spielen in erster Linie die Identifikation mit dem Schutzgebiet und die bisherige Zusammenarbeit eine Rolle. [...]

 ;D Da können wir uns ja auch gut darauf bewerben, in unseren Ferienwohnungen liegt die Baggerliste (http://www.boehmwanderkarten.de/natura/is_natura_harz_baggerliste.html) aus und informiert über die Aktivitäten des Nationalparks:

(http://1.1.1.4/bmi/www.boehmwanderkarten.de/wandern/hexensteig/ib_hexensteig_gesperrt.jpg)

Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Oktober 30, 2014, 11:35:11 Vormittag
Bild-Zeitung einschalten, bevor der Abriss-Bagger kommt. [...]

Zu spät. Die Goslarsche Zeitung berichtet heute, dass das Forsthaus Brunnenbach nicht mehr steht. Angeblich drohte das Haus einzustürzen. Die tatsächliche Gefährdung kann man nun nicht mehr feststellen.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Max am Oktober 30, 2014, 02:26:11 Nachmittag
Und den Betreibern der Skigebiete wird immer vorgeworfen einfach schnell Tatsachen zu schaffen — damit sind sie offenbar nicht allein. ;)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Hanni am November 11, 2014, 10:02:10 Nachmittag


Am 25.10. an die G.Z. geschickt

Abriss des "Forsthaus Brunnenbach" bei Braunlage
Der Abriss des alten Forsthauses ist wohl nun amtlich. Die Nationalparkverwaltung, jetzt mit Sitz in Wernigerode, hat das beschlossen obwohl sich nach meiner Kenntnis mindestens 5 potentielle Käufer dafür interessierten und man wollte dort wieder, wie es früher war, evtl. eine kleine Ausflugsgaststätte aufbauen. So ein ortsnahes Wanderziel sollte man eigentlich erhalten!   Der Verkauf hätte der Nationalparkverwaltung gutes Geld bringen können. Jetzt kostet der Abriss gutes Geld, bloß weil die ach so mächtige Verwaltung es nicht anders will. Als Vergleich nenne ich die alte Försterei in Drei Annen Hohne, die von der Verwaltung für etwa 1,3 MIO Steuergeld hergerichtet wurde und hier im Westen wird alles platt gemacht. Wir regen uns doch auch nicht auf wenn die Fördermittel in Schierke und anderswo unsinnig verbraten werden. Meine unmaßgebliche Meinung:    Stände das Forsthaus Brunnenbach auf dem Gebiet der ehem. DDR dann wäre es schon lange bewohnt!  Nationalpark…..wozu?  Als wir noch den Naturpark Harz hatten, konnte man in den Wald gehen ohne das kalte Grausen zu kriegen wenn man sich umsieht und es war wesentlich billiger!  Was sagte doch mein Nachbar?   Der Nationalpark  ist wie ein dicker Sack mit vielen Löchern.   
   
   hanni
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Max am November 12, 2014, 12:39:20 Vormittag


Am 25.10. an die G.Z. geschickt

Abriss des "Forsthaus Brunnenbach" bei Braunlage
Der Abriss des alten Forsthauses ist wohl nun amtlich. Die Nationalparkverwaltung, jetzt mit Sitz in Wernigerode, hat das beschlossen obwohl sich nach meiner Kenntnis mindestens 5 potentielle Käufer dafür interessierten und man wollte dort wieder, wie es früher war, evtl. eine kleine Ausflugsgaststätte aufbauen. So ein ortsnahes Wanderziel sollte man eigentlich erhalten!   Der Verkauf hätte der Nationalparkverwaltung gutes Geld bringen können. Jetzt kostet der Abriss gutes Geld, bloß weil die ach so mächtige Verwaltung es nicht anders will. Als Vergleich nenne ich die alte Försterei in Drei Annen Hohne, die von der Verwaltung für etwa 1,3 MIO Steuergeld hergerichtet wurde und hier im Westen wird alles platt gemacht. Wir regen uns doch auch nicht auf wenn die Fördermittel in Schierke und anderswo unsinnig verbraten werden. Meine unmaßgebliche Meinung:    Stände das Forsthaus Brunnenbach auf dem Gebiet der ehem. DDR dann wäre es schon lange bewohnt!  Nationalpark…..wozu?  Als wir noch den Naturpark Harz hatten, konnte man in den Wald gehen ohne das kalte Grausen zu kriegen wenn man sich umsieht und es war wesentlich billiger!  Was sagte doch mein Nachbar?   Der Nationalpark  ist wie ein dicker Sack mit vielen Löchern.   
   
   hanni

In jedem Fall sehr schade um das alte Forsthaus! Sofern es tatsächlich seriöse Interessenten gegeben hat wäre das natürlich einmal mehr ziemlich unverständlich, was der NP da veranstaltet — wundern würde es mich jedoch nicht mehr unbedingt.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Harzwinter am November 12, 2014, 08:33:24 Vormittag
Vielleicht üben die ja nur für die Entfernung des Fernsehturms, des Stasi-Horchpostens (Brockenmuseum) und der Panzerplattenwege auf dem Brocken - das wäre in Sachen Landschaftsschutz und Renaturierung wenigstens zielführend.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am November 12, 2014, 09:07:48 Vormittag
@Hanni: Willkommen im Forum und vielen Dank für diese Information.

Ich habe noch per Email den Hinweis bekommen, dass das Gebäude nicht baufällig gewesen sein soll. Die Balken wären gesund und das Dach vom Haupthaus dicht gewesen.

Leider hat sich vor einiger Zeit die für den Westharz zuständige Regionalzeitung aus dem Netz verabschiedet, so dass es für die Einwohner des Harzes schwieriger geworden ist, sich gegen solche Entscheidungen der Nationalparkverwaltung zu organisieren. Ich kann nur das Versprechen abgeben, dass ich mich bemühen werde, dass hier keine Beiträge verloren gehen, so dass man bei Bedarf noch in 20 Jahren die Verantwortlichen identifizieren kann. Der Nationalpark darf keine rechtsfreie Zone sein.

Daher meine Bitte: Sichert die Beweise, veröffentlicht die Fakten, nennt die Quellen (sofern es die Privatsphäre anderer nicht verletzt), so dass alles nachvollziehbar bleibt.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Hanni am November 12, 2014, 12:22:48 Nachmittag
Ich habe hier noch einen Artikel aus der Süddeutschen Zeitung, der die Erneuerung des Skigebiets am Wurmberg betrifft. Ich weiß allerdings nicht ob er schon bei allen bekannt ist??
hanni


Süddeutsche Zeitung 20.2.2013, S.3 (http://www.sueddeutsche.de)
Zitat
VON CHARLOTTE FRANK
Braunlage – Nebel liegt in der Luft, tiefhängender,
schwerer, mystischer Harznebel, [...]

[Admin: Quellenangabe ergänzt und Zitat gekürzt. Bitte keine Vollzitate aus den Print- und Onlinemedien ohne Genehmigung der Verfasser in das Forum stellen]
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am November 12, 2014, 01:00:02 Nachmittag
Ich habe hier noch einen Artikel aus der Süddeutschen Zeitung, der die Erneuerung des Skigebiets am Wurmberg betrifft. Ich weiß allerdings nicht ob er schon bei allen bekannt ist??
hanni

[...]

Ja, den Artikel haben wir bereits unter dem Thema Die Propagandamaschine läuft wieder an.... (http://skifahren-im-harz.de/forum/index.php/topic,192.msg4247.html#msg4247) diskutiert. Der Artikel ist ein typisches Beispiel für die Pressearbeit von Herrn Knolle, die er wohl mit Genehmigung oder zumindest Billigung der Nationalparkverwaltung (oft während seiner Kernarbeitszeit bei der NPV) für seine Nebentätigkeit als Pressesprecher des BUND/NaBu Goslar u.a. durchführt.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: hanni am November 19, 2014, 03:52:35 Nachmittag
Noch einmal zum „verschwundenen“ Forsthaus Brunnenbach: Entgegen der Behauptung in der Abrissanzeige in der G.Z. vom 30.10.2014 waren genügend Interessenten vorhanden! Ich weiß von einer Frau, die bis zur Bezirksregierung vorgedrungen ist und dort Zustimmung bekommen hat. Doch dann kam die Nationalparkverwaltung aufs Spielfeld und sagte NIET !  Auch das Bedauern von Herrn Baumann war nicht echt:  Er hätte eine Bürgerversammlung starten können. Eine Anzeige in der Zeitung und die Bude wäre voll gewesen.  Aber das alles ist wohl höhere Politik und von der verstehen die ehrlichen Braunlager ja doch nichts. ??       
Auch musste die Abwasserleitung nicht wie Herr Knolle behauptet hat, bis nach Königskrug verlegt werden, denn diese liegt keine 30m vom Haus entfernt. Man sollte sich lieber einmal um die von Holztransportern zerfahrenen Waldwege kümmern und nicht um ungelegte Eier! Noch etwas: Wie es aussieht wird der Harzwald zur Borkenkäfer-Zuchtstation und der Wildbestand wird nicht reguliert, sondern das Wild wird inzwischen abgeschlachtet. Wie sagte doch hier ein Förster? Nur ein totes Stück Wild ist ein gutes Stück Wild. 
 WEITER SO!  Wie es aussieht waren die Förster von früher gegen die heutigen alle unfähig.              hanni
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: aletsch am November 22, 2014, 09:28:06 Vormittag
Wie man hier sieht http://www.unser-nordschwarzwald.de haben auch andere so Ihre Probleme mit dem Nationalpark ...
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Harzwinter am November 23, 2014, 08:27:53 Nachmittag
Ja, den NP Nordschwarzwald habe ich in 50 km Entfernung vor die Tür gesetzt bekommen.  :)  (Ich lebe ja seit ein paar Jahren nicht mehr in Norddeutschland, sondern im Raum Karlsruhe.) Er konnte entstehen, weil mehrere Faktoren zusammenkamen:

1. Die Baden-Württembergischen Wähler haben wegen Fukushima in Japan (und nicht wegen hiesiger Umweltprobleme) 2011 zu 24,2% Grün gewählt, ein situativ motiviertes Plus von 12,5 Prozentpunkten. Die Gründung des ersten NP in Baden-Württemberg wurde durch die Grün-Rote Landesregierung massiver gefördert als durch ihre Vorgänger.

2. Der Widerstand gegen einen Nationalpark im Schwarzwald war schwach und dezentral organisiert. Er beschränkte sich in der öffentlichen Wahrnehmung auf eine Website ohne Mitmachmöglichkeit (wie z.B. ein Forum) und auf in Windeseile verblassende Autoaufkleber. Die Initiative gegen den NP Nordschwarzwald wurde vorwiegend zum Sprachrohr der betroffenen Waldbesitzer und Sägewerksbetreiber. Damit konnten sich andere Interessengruppen nicht identifizieren und beteiligten sich kaum.

3. Der Nordschwarzwald ist im Gegensatz zum mittleren und südlichen Schwarzwald eine eher dünn besiedelte Region ohne starke kulturelle Identität. Nordbaden ähnelt kulturell eher dem Südhessischen. Schwarzwaldhäuser, Kuckucksuhren und Bollenhüte gibt's hier nicht; die bekannte Schwarzwaldkultur und die offenen Schwarzwaldlandschaften mit den schönen, großen Höfen kommen erst weiter südlich. Der Nordschwarzwald ist - ähnlich dem Harz - von weitflächigen Fichtenforsten geprägt, was sicherlich zur Standortwahl des NP beigetragen hat. Natürlich gibt es ein dichtes Wanderwegenetz, aber der Nordschwarzwald ist nur in kleinen Teilen landschaftlich interessant und gut besucht. Andere Teile sind dagegen durchaus langweilig und werden schwach begangen. Ich persönlich wandere im Bereich des NP Nordschwarzwald nicht besonders gern, weil der Motorradlärm von der Schwarzwaldhochstraße weithin zu hören ist und das Erlebnis beeinträchtigt.

4. Der NP Nordschwarzwald wurde - im Gegensatz zum NP Harz - größtenteils um Konfliktpotenzialbereiche herumgeplant und umfasst auch keine Ortsrandbereiche. Er umfasst rund 100 km² und damit nur 40% der Fläche des NP Harz. Alle Alpinskiflächen sind bis auf einen kurzen, abgelegenen Skihang mit hoher Schließungswahrscheinlichkeit "exterritorial" geblieben, und die NP-Grenze lässt sogar ein sporadisch diskutiertes Alpinski-Erweiterungsprojekt in der Nähe der Hornisgrinde zu. Letztere, den höchsten Berg des Nordschwarzwalds, hat man übrigens trotz einer einmaligen Hochmoorfläche nicht in den NP aufgenommen - keine Ahnung, warum.

Alles in allem wird der Nationalpark Nordschwarzwald also bei weitem nicht so große Konflikte erzeugen wie der Nationalpark Harz. Irgendwann werden dort die Gehirngewaschenen das Zepter übernehmen und ein paar Wanderwege und Loipen schließen und private Waldhütten abreißen. Aber die Auswirkungen solcher Aktionen werden nicht so groß sein wie im Harz. Natürlich wird der Borkenkäfer ein Festmahl abhalten und eine verwüstete Landschaft hinterlassen wie im Bayerischen Wald - erst das wird Landespolitiker und Wähler wieder wachrütteln.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: aletsch am November 23, 2014, 10:46:13 Nachmittag
@Harzwinter: Vielen Dank für die interessanten Hintergrundinfos! Macht auf jeden Fall Sinn auch mal über den Teller-(Harz-)rand zu schauen  ;)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Harzwinter am November 24, 2014, 09:06:47 Vormittag
Kleine Korrektur noch: In den jüngsten Karten zum NP Nordschwarzwald ist nun sogar der erwähnte abgelegene Lift exterritorial. Konflikte zwischen Alpinski und Naturschutz gibt es aber auch ohne NP: An der Passhöhe Ruhestein an der Schwarzwaldhochstraße gibt es schon länger ein Naturschutzgebiet. Der Skilift Ruhestein darf seinen Hang nicht beschneien, weil die Geräuschentwicklung der Schneekanonen das unmittelbar benachbarte Naturschutzgebiet beeinträchtigen würde. Dabei wird ignoriert, dass die ebenfalls benachbarte Skisprungschanze schon seit 2002 beschneit und dass der sowieso vorhandene Verkehrslärm eine ähnliche, im Sommer sogar höhere Geräuschkulisse erzeugt.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: manitou am November 24, 2014, 03:41:50 Nachmittag
Warum am Ruhestein nicht beschneit werden darf, ist doch völlig logisch:
Ein Naturschutzgebiet ist eine Art "Kurzone", wo insbesondere Nachtruhe einzuhalten ist, damit die armen Bäume und Tierchen ungestört schlafen können. Würden da Nachts Schneekanonen laufen, die psychosomatischen Folgen wäre immens ;D >:(

Motoradlärm zu Tageszeiten fällt nicht unter die Ruhezeiten!

...alles klar?! ;)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: hanni am November 24, 2014, 06:25:21 Nachmittag
Haben die im Schwarzwald etwa auch einen Herr Knolle?? Das passt zusammen wie Rosbach & Risse. Da wird also nicht nur hier für Schwachsinn eine Menge Geld ausgegeben !       hanni
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Harzwinter am November 24, 2014, 08:37:36 Nachmittag
Pressesprecherin des Nationalparks (Nord-)Schwarzwald ist Frau Dr. Simone Stübner. Jeder Nationalpark richtet eine solche Stelle/Funktion für Öffentlichkeitsarbeit ein. Ich wünsche mir, dass die Pressesprecherin des Schwarzwälder NP ihre Funktion im Dialog mit Personen, die sich nicht direkt zu Naturschutzkreisen zählen, konstruktiv und ehrlich führen wird. So lange sich nicht das Gegenteil herausstellt und der NP den ohnehin schwächelnden Tourismus im Nordschwarzwald nicht durch Willküraktionen vorsätzlich schädigt, stehe ich ihm aufgeschlossen gegenüber. Jeder Nationalpark schafft sich seinen Ruf selbst.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Dezember 05, 2014, 12:06:41 Nachmittag
Christiane Hopstock kritisiert Wanderstrecke zum Brocken / Problem: Geschlossene Toiletten (Volksstimme.de 05.12.2014 02:12 Uhr): (http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/wernigerode/1386085_Wege-sind-Ortschefin-zu-holprig.html)
Zitat
Schierke l Auf dem Weg liegen Felsbrocken, Baumwurzeln ragen aus der Erde. Wanderer, die auf der Alten Bobbahn Richtung Brocken unterwegs sind, müssen aufpassen, nicht zu stürzen. "So sehen alle Wege aus", sagt Schierkes Bürgermeisterin Christiane Hopstock (CDU). Ihrer Meinung nach würden die Strecken nicht genügend gepflegt. Seit etwa fünf Jahren ist die Lage kritisch, sagt die Schierkerin. Für Ältere seien die Wege schwer zu bewältigen und auf der Brockenstraße herrsche großes Gedränge. Neben Wanderern seien Mountainbiker, Segwayfahrer und Kutschen unterwegs, die sich ins Gehege kommen. "Wären die Wanderwege in einem besseren Zustand, könnte das für Entlastung sorgen."

Das sieht Friedhart Knolle anders. "Es sind wilde, naturnahe Wege, die über Stock und Stein gehen", sagt der Sprecher des Nationalparks Harz.

[...]

Beschwerden hört Friedhart Knolle häufig über Matschlöcher, die Mountainbiker hinterlassen. Doch wenn Wanderer deshalb neben den Wegen gingen, sei das vorschriftswidrig und gefährlich.

[...]

In Christiane Hopstocks Augen bietet der Wald ein bedenkliches Bild. Sie zeigt auf abgebrochene Baumstümpfe und gekappte Spitzen, die kreuz und quer am Wegesrand liegen."Das tut weh", sagt sie - auch mit Blick auf den Tourismus. Der Zustand von Wegen und Wald könnte auf Dauer Urlauber abschrecken. "Das kann ich keinem als Nationalpark verkaufen. Ich verbinde mit dem Begriff schöne, heile Natur."

Das jedoch sei eine ästhetische Frage, entgegnet Knolle.

[...]

Doch auch der Mensch hat natürliche Bedürfnisse. Weil die Toiletten an der Brockenstraße geschlossen sind, gehen Wanderer in die Büsche, um ihre Notdurft zu verrichten - davon zeugen zahlreiche Taschentücher am Wegesrand. "Das geht einfach nicht", sagt Christiane Hopstock. Die fehlenden Toiletten seien ein Problem, bestätigt Friedhart Knolle. "Wir bekommen ständig Beschwerden, obwohl wir aus unserer Sicht nicht zuständig sind."

Zeitweilig habe der Nationalpark zwar die Toiletten an der Kreisstraße verwaltet, er bekomme jedoch kein Geld mehr dafür. "Diese Toiletten zu betreiben, ist richtig teuer", sagt Knolle. [...] Abgerissen werden könne das Häuschen nicht, da es mit Fördergeld errichtet wurde und vom Abwasserverband als Pumpstation genutzt wird.

Ich fasse also zusammen:

Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: XXLRay am Dezember 05, 2014, 12:15:48 Nachmittag
Grundsätzlich muss ich sagen, dass mir naturnahe Wege auch lieber sind, als Wanderautobahnen.

Matschlöcher kommen aber sicher nicht von Mountainbikern. Man sieht halt nur deren Spuren, weil sie durch den Matsch fahren statt wie Wanderer links und rechts des Weges Pflanzen niederzutreten.
Die Löcher sind einach Natur weil der Wald eben nicht genau da Drainage verbaut, wo der Mensch langgeht. Einfache Knüppeldämme können da Abhilfe schaffen.

Die Toiletten müssten meiner Meinung nach vom Touristenverband betrieben werden. Wenn es dem Nationalpark zu teuer ist, sollen die doch einfach ein Münzschloss anbringen. Das ist zwar immer noch nicht optimal, aber vorhandene Toiletten gar nicht zu nutzen ist augenscheinlich auch keine Lösung.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Dezember 05, 2014, 12:30:51 Nachmittag
[...]
Die Toiletten müssten meiner Meinung nach vom Touristenverband betrieben werden. Wenn es dem Nationalpark zu teuer ist, sollen die doch einfach ein Münzschloss anbringen. Das ist zwar immer noch nicht optimal, aber vorhandene Toiletten gar nicht zu nutzen ist augenscheinlich auch keine Lösung.

Da der Nationalpark neben anderen Aufgaben auch eine touristische Einrichtung ist, liegt es selbstverständlich in der Verantwortung des Nationalparks eine geeignete touristische Infrastruktur vorzuhalten. Dazu gehören auch Toiletten. Der Nationalpark ist im vergleich zu anderen öffentlichen Einrichtungen äußerst bequem finanziell ausgestattet. Falls Herr Knolle oder ein anderer der Ranger Nachhilfeunterricht braucht, wie man mit einem Schwamm umgeht, kann ich gerne behilflich sein.

Insgesamt zeigt mir die Reaktion von Knolle, das sämtliche Versprechungen von Wohlstand für die Region durch sanften Tourismus reine Lippenbekenntnisse waren.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Harzwinter am Dezember 05, 2014, 02:21:54 Nachmittag
Da muss ich die Haltung von Herrn Knolle ausnahmsweise in Teilen unterstützen. Zum Toilettenhaus an der Brockenstraße folge ich playjams Argumentation - Bezahl-Örtchen einrichten, und die Situation ist finanziell zumindest entschärft.
 
Frau Hopstocks Ansichten finde ich sehr befremdlich. Ob sie wohl schon jemals auf einen normalen Wanderberg gelaufen ist? Was für Bergwege auf den Brocken erwartet sie denn? Plattgerüttelte Flaniermeilen aus Mineralgemisch, gesäumt von Sitzbänken, Papierkörben, einem gefegten Wald und "Barrierefrei"-Schildern? Eine Parodie des Goethewegs?

Kaum etwas nimmt wanderfreudigen Menschen so viel Lust an ihrer Beschäftigung wie Forststraßen, von denen es im Harz viel zu viele gibt. Überbreite Waldautobahnen zu naturnahen Wegen zurückzubauen muss das Ziel sein, nicht umgekehrt.

Dass sich auf Straßen und Wegen zum Brocken verschiedene Nutzergruppen ins Gehege kommen, hat leider Tradition. Die Ursache ist, dass es zu wenige Wege auf den Brocken gibt. Und das wiederum hat der NP zu verantworten, denn die Forderung nach mehr Wegen gibt es beispielsweise vom Harzklub schon lange. Von der Schierker Ortsverwaltung habe ich diesen Wunsch bislang allerdings noch nicht gehört, dabei sitzt sie an der Quelle: Auf Schierker Seite führten früher Wanderwege über den Königsberg oder die Heinrichshöhe zum Brocken. Und auf der Nordseite des Berges liegt immer noch der Schneelochstieg im Dornröschenschlaf.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: manitou am Dezember 06, 2014, 03:50:00 Nachmittag
...stimme Harzwinter und XXLRay voll zu. Auch ich muss hier Knolle weitgehend zusteimmen, allerdings sind zu wenige Wege ein Verantwortungsproblem des NP. Gäbe es mehr Wege mit unterschiedlichen Schweirigkeitsgraden, dann würden sich die unterschiedlichen Gruppierungen nicht auf einer chrnisch überfüllten Brockenstraße ins gehege kommen. Man kann sich nun Fragen inwieweit der NP verpflichtet ist, in seinem Terrain Wanderwege zu pflegen?! Wenn ein Menschenmagnet wie der Brocken zum NP dazugehört, muss man dem Massenauflauf besonders Rechnung tragen. Da haben es andere NPs etwas leichter.

"Wandern" verstehe ich nicht auf einer Autobahn-Brockenstraße. Auch im NP-Kellerwald/Edersee, wo ich öfters mal unterwegs bin sind teils Hindernisse auf naturnahen NP-Wegen im Weg. Diese Wege sind dort entsprechend als "schwer" mit entsprechendem Schuhwerk deklariert. Das gehört für mich zum Wandern im NP dazu. Sonst wäre es kein NP.
Doch auch dort wie im Harz gibt es bestimmte geräumte Autobahnen für Turnschuhwanderer sowie auch bedindertengerechte Wanderwege. (Rollator Kinderwagen, Rollstuhl) 
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Dezember 07, 2014, 11:18:20 Vormittag
@mani Mir ist ein Ausbau eines Wanderweges, z.B. wie der Goetheweg für mehr als 500.000 Euro, u.a. damit im Winter Räumfahrzeuge den Weg begehbar halten können, auch ein Graus. Solche Wanderautobahnen braucht niemand.

Wenn aber Knolle folgendes von sich gibt:
Zitat
"Wir lenken jetzt mit Totholz. Das ist eine pfiffige Idee", so Knolle.

Dann sollte einem bewusst sein, dass damit nicht nur Totholz längs zum Wanderweg, sondern auch quer über den Wanderweg gemeint ist, um Fahrradfahrern den Weg zu versperren. "Besucherlenkung" sieht auch so aus, dass Hinweisschilder mit der Absicht abgebaut werden, dass Wanderer ohne Ortskenntnisse diese nicht nutzen. Ebenso dürfte es der Nationalparkverwaltung nicht ungelegen sein, wenn absichtlich verwahrloste Infrastruktur aus Sicherheitsgründen gesperrt oder abgerissen werden muss.

Statt den beabsichtigten Rückbau der Wege offen zu kommunizieren, nutzt Knolle die Gelegenheit - ganz pfiffig - wieder eine unbequeme Nutzergruppe (diesmal die Moutainbiker) zu beschuldigen.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Max am Dezember 07, 2014, 12:25:50 Nachmittag
Statt den beabsichtigten Rückbau der Wege offen zu kommunizieren, nutzt Knolle die Gelegenheit - ganz pfiffig - wieder eine unbequeme Nutzergruppe (diesmal die Moutainbiker) zu beschuldigen.

Ich finde es im Übrigen auch alles Andere als gut, wie der NP mit den Mountainbikern umgeht. Statt ihnen ein vernünftiges, meinetwegen auch gezielt begrenztes Angebot zu schaffen wird auch hier versucht über die Medien gezielt Stimmung zu machen und sie mehr und mehr einzuschränken bspw. durch den Rückbau einiger Wege.

Auch ein Nationalpark braucht Besucher — sperrt man sie durch derartige Aktionen aus wird langfristig mit Sicherheit auch das Verständnis in der Bevölkerung schwinden was ansatzweise auch im Harz schon der Fall zu sein scheint.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: snowie am Dezember 07, 2014, 01:56:43 Nachmittag
"Niemand hat die Absicht die Mountainbiker aus dem Harz zu verbannen" kommt wahrscheinlich bald aus dem Munde eines pfiffigen Nationalparkwerters.

[Admin: Unmutsbekundung und Job-Empfehlung entfernt]
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: hanni am Dezember 10, 2014, 10:22:09 Vormittag
Ich bin ein alter Mann. Behaupte aber, [Admin: Passage freundlicher formuliert:] dass man sich früher mit Personen, die das Allgemeinwohl aus den Augen verloren hatten, freundlich aber bestimmt auseinandergesetzt hat. Heute wird manches Fehlverhalten leider sogar honoriert. Ein Ortswechsel könnte helfen, die nötige Distanz zu erlangen, um über sein Verhalten zu reflektieren.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Harzterix am Dezember 10, 2014, 01:10:25 Nachmittag
Glückwunsch Hanni, in Bayern gibt es die alte Sitte des "Haberfeldtreibens" (Leute die sich unbeliebt gemacht haben oder dem Gemeinwohl entgegen gestellt haben wurden barfuß über ein Stoppelfeld gejagt) das könnte man doch abgewandelt als "Brockenwegtreiben" einführen!  ;)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: baeckus am April 12, 2015, 09:50:36 Vormittag
Ich fange dieses Thema an, weil mich das Verhalten der Nationalparkverwaltung zunehmend befremdet.

Harzklub St. Andreasberg muss sich von der ältesten Schutzhütte trennen (Goslarsche.de 21.11.2013) (http://www.goslarsche.de/Home/harz/braunlage_arid,445109.html)
Zitat
St. Andreasberg. Eine bittere Pille galt es auf dem Arbeits-Stammtisch des Harzklubs St. Andreasberg zu schlucken, und die heißt „Blockhütte“. Von der ältesten Schutzhütte muss sich der Verein jetzt trennen.

Bereits 1895 wurde diese Schutzhütte, die heutige Wilhelm-Block-Hütte, auf den Klippen über dem Goetheplatz, gleich neben der Hedwigs-Quelle, anstelle eines verfallenen Aussichts-Pavillons errichtet, 1936 erneuert, 1966 nach gründlicher Renovierung wieder eingeweiht und 2009 unter der Regie von Willi Schlösser noch einmal renoviert. [...]

Das nun wird wohl bald ein Ende haben. Die Hütte liegt nämlich jetzt in der Kernzone des Nationalparks. Und das heißt, wie der Harzklub-Zweigvereinsvorsitzende Berndt Fremdling dem Stammtisch berichtete, die notwendige gründliche Renovierung kann nicht stattfinden.

Weil man dazu schweres Gerät bräuchte, und das darf laut Auskunft seitens des Nationalparks Harz hier nicht eingesetzt werden. Für den Harzklub-Zweigverein St. Andreasberg bleibt darum nur, diese Hütte an den Nationalpark zu übergeben. [...]

Einerseits ist es völlig OK, mit schwerem Gerät in der "Kernzone des Nationalparks" Holz zu ernten,
z.B. wie am Beerenstieg im September:
(https://dl.dropboxusercontent.com/sh/kc4gpfqmy174fat/J-Ug7Wqf1r/20130825_162848.jpg?token_hash=AAHNaVFhp4I6JT26C0_ZAkXnURz7viDC4bxqWZpBPi7f4w)
, aber für eine Renovierung einer Schutzhütte mit über 100jähriger Tradition eine Ausnahme zu machen, kriegt die Nationalparkverwaltung nicht hin.

Hallo!
Ich habe euer Forum über Google gefunden als ich Schutzhütten im Gebiet um St.Andreasberg gesucht habe.
Ich möchte in zwei Wochen durch den Harz wandern und habe vor um St. Andreasberg zu übernachten.
Da die Wilhelm Block Hütte nicht weit von meinem geplanten Weg entfernt liegt wäre sie recht gut geeignet.
Kann mir von euch jemand sagen, ob es die Hütte überhaupt noch gibt?
Ciao baeckus
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am April 12, 2015, 10:12:03 Vormittag
Willkommen im Forum!

Der Harzklub Zweigverein St. Andreasberg musste sich aufgrund der beschriebenen Problematik im Jahr 2014 von der Wilhelm-Block-Hütte trennen. Ob die Nationalparkverwaltung die Hütte bereits hat abreißen lassen, ist mir nicht bekannt. Ich würde mich freuen, falls Dich Dein Weg zur Wilhelm-Block-Hütte führt, wenn Du Photos von der Hütte machen könntest, um Ihren Zustand hier im Forum zu dokumentieren.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Mai 07, 2015, 09:56:35 Nachmittag
Heute wieder in der Goslarschen Online-Ausgabe zu lesen:
Zitat
[...] Der Konflikt zwischen Wanderern und Mountainbikern lodert immer wieder auf. Nach sich häufenden Beschwerden von Wanderern will der Nationalpark weitere Wege für Radler sperren. [...]

Das dürfte wieder Bullshit von der Nationalparkverwaltun sein: Es ist Anfang Mai, seit Mitte April ist absolute Nebensaison und außer zu Walpurgis haben sich weder Wanderer noch Mountainbiker in den Harz verirrt. Wie soll da wieder ein angeblicher Konflikt zwischen Wanderern und Mountainbikern aufgelodert sein?

Statt der Verunglimpung einer immer bedeutender werdenden Gruppe von Gästen, sollte die Nationalparkverwaltung den Menschen vor Ort endlich den wahren Grund für die Wegesperrungen nennen (für die Annerkennung als Schutzgebiet der Kategorie II nach IUCN-System muss 75 Prozent der Fläche für alle Menschen gesperrt werden).
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Usul am Mai 07, 2015, 10:47:12 Nachmittag
Werde ich morgen auf meinem Schreibtisch in gedruckter Form liegen haben. Für uns interessanter dürfte der Artikel "Skibus soll Winterchaos eindämmen" werden. Allerdings dürfte das eher für hahnenklee gelten. Kann morgen mehr sagen...
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Max am Mai 08, 2015, 07:58:05 Vormittag
Statt der Verunglimpung einer immer bedeutender werdenden Gruppe von Gästen, sollte die Nationalparkverwaltung den Menschen vor Ort endlich den wahren Grund für die Wegesperrungen nennen (für die Annerkennung als Schutzgebiet der Kategorie II nach IUCN-System muss 75 Prozent der Fläche für alle Menschen gesperrt werden).

Zum Einen das, zum Anderen hat man aber schon länger das Gefühl, dass jeder, der etwas Anderes macht, als innerhalb des NP gemütlich zu wandern, nicht unbedingt gern gesehen ist. Es gibt mit Sicherheit auch unter den MTBlern schwarze Schafe, die sich rücksichtslos verhalten (die gibt es im Übrigen unter Wanderern auch), aber insgesamt hatte ich selbst an Feiertagen bei super Wetter nie Probleme mir mit MTBlern im Harz die Wege zu teilen.

Davon abgesehen ist das Sperren oder Schließen von mehr und mehr Wegen ziemlich kontraproduktiv — damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich MTBler und Wanderer in die Quere kommen nur noch mehr an.

Vielleicht sollte man dem NP nahelegen einfach eine Mauer um den NP zu bauen, damit Menschen endlich gar keinen Zutritt mehr haben. Das Konzept soll es ja im Harz bis vor gar nicht allzu langer Zeit schon einmal gegeben haben.  ::)

Teilweise kann man wirklich nur noch den Kopf schütteln über das, was die NP Verwaltung so treibt. Es wäre vielleicht nicht verkehrt, wenn der Altherren-Verein mal etwas verjüngt wird, denn für alles neben Wandern und vielleicht noch dieses verrückte, neumodische Nordic Walking scheint überhaupt kein Verständnis da zu sein, dabei bietet sich der Harz mit seiner Landschaft für MTB Touren geradezu an.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Mai 08, 2015, 08:16:37 Vormittag
Davon abgesehen ist das Sperren oder Schließen von mehr und mehr Wegen ziemlich kontraproduktiv — damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich MTBler und Wanderer in die Quere kommen nur noch mehr an.

Das ist natürlich richtig, aber an für sich kommen sich die Wanderer und MTBler kaum in die Quere, weil MTBler einen erheblich größeren Aktionsradius haben als Wanderer und damit Wege benutzen, die sich sonst nur Hardcore-Wanderer erschließen können.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Usul am Mai 08, 2015, 09:47:07 Vormittag
Hm, wie oft habe ich mich schon über Wanderer aufgeregt, die auf ausgewiesenen Fahrradwegen es schaffen, mit zwei Personen die ganze Breite zu blockieren, so dass man seine Geschwindigkeit stark reduzieren, die Wanderer zur Seite bitten und wieder mühsam beschleunigen muss. Ich meide solche Strecken mit erhöhtem Wandereraufkommen meistens. Es gibt im Harz nur sehr wenige Engstellen, wo das nicht gut geht, aber an solchen Stellen gibt es eben Probleme, Torfhaus und Brocken.

Lustig fand ich die Aussage der einen Beschwerdeführerin, dass sie genötigt wurde, in den Matsch neben dem Weg, der von Mountainbikern geschaffen worden sei, zu treten, um einen Mountainbiker durchzulassen.
Da sage ich mir sofort, dass Mountainbiker nicht gerne durch Matsch fahren, da es Kraft kostet und einen gleichzeitig von oben bis unten verdreckt, dass an dieser Stelle schon sehr viele MTB`ler Wanderern ausgewichen sein müssen... :-).

Das Argument, dass es Bikeparks zum Downhillen gibt, ist haltlos. Das ist eine Untergruppe, die meisten der Zweiradterroristen wie ich dürften im Harz auf Strecke gehen ;-).
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Mai 08, 2015, 10:05:12 Vormittag
[...]
Das Argument, dass es Bikeparks zum Downhillen gibt, ist haltlos. Das ist eine Untergruppe, die meisten der Zweiradterroristen wie ich dürften im Harz auf Strecke gehen ;-).

Downhiller und MTB-Tourenfahrer sind wie Ski-Alpin und Ski-Langlauf ... aber die NPV wirft gerne alles in einen Topf, um ihre Position besser darzustellen. Vielleicht sollten die MTBler sich genauso verhalten und sich einfach (Fahrrad-)Wanderer nennen... Konflikt gelöst.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Mai 17, 2015, 09:26:37 Vormittag
"Rücksichtslose Mountainbiker im Abseits", Goslarsche.de, 8. Mai 2015:

einmal die Darstellung von Knolle:

Zitat
[...]
Friedhart Knolle scheint bald der Geduldsfaden zu reißen. Der Sprecher der Parkverwaltung sagt: "Wir sind der liberalste Nationalpark in Deutschland, was das Mountainbiken angeht." Diese Geduld werde missbraucht. Mittlerweile erhalte er eine Fülle von Beschwerden. Noch in diesem Jahr wolle der Nationalpark reagieren.
[...]
"Jahrelang haben wir auf Vernunft und Gespräche gesetzt. Eine Behörde muss aber auch reagieren, wenn Rechtsvorschriften missachtet werden." [Anm.: niedersächs. Waldgesetz; Radfahrer haben auf Waldwegen Rücksicht zu nehmen]

und dann von denen, die es anders sehen:

Zitat
Steingaß [Anm.: Christoph Steingaß, stellvertretender Harzklubvorsitzender] kennt die Beschwerden. Er hält sie für Ausnahmen und rüpelhaft-rucksichtsvolle Radler im Wald für "eine Minderheit".
So sieht es auch Michael Rudolph, Sprecher der südniedersächsischen Ladesforsten. "Es kommt immer wieder zu solchen Begegnungen", sagt er zu den Klagen von Wanderern. Er sagt aber auch: "Das sind ganz klar Einzelfälle."

Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: XXLRay am Mai 17, 2015, 03:58:31 Nachmittag
Erst gestern war ich wieder im Harz wandern und konnte die Wege friedlich gemeinsam mit Radfahrern nutzen ...
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Mai 18, 2015, 06:39:57 Nachmittag
Mountainbiker werfen dem Nationalpark Kriminalisierung vor (goslarsche.de, 18.5.2015)
Zitat
Der Streit um rücksichtslose Mountainbiker kocht hoch: Mit Wegesperrungen im Schutzgebiet kriminalisiere der Nationalpark die Bergradler, meint der Sprecher eines Mountainbike-Vereins.

Da scheint dem Fahrradwanderverein, mit denen Herr Knolle jahrelang Gespräche geführt haben will, der Geduldsfaden bald zu reißen.  ;)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: TUCler am Mai 19, 2015, 01:31:29 Nachmittag
Zitat

[...]
"Jahrelang haben wir auf Vernunft und Gespräche gesetzt. Eine Behörde muss aber auch reagieren, wenn Rechtsvorschriften missachtet werden." [Anm.: niedersächs. Waldgesetz; Radfahrer haben auf Waldwegen Rücksicht zu nehmen

Die Nationalparkverwaltung, allen voran Herr Knolle, sollte sich auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren (Ausgeglichener Naturhaushalt, Bodengestaltung, Artenvielfalt, etc.) und sollte die Wanderer Wanderer sein lassen und die Mountainbiker Mountainbiker.

Rücksichtslose MTBer von denen es sicher Einzelfälle(!) gibt, lassen sich ohnehin nicht von einem "Gesperrt"-Schild abhalten, die Wege zu benutzen. Als MTB-Fahrer UND Wanderer habe ich aber noch keinen einzigen dieser rücksichtslosen Radfahrer entdeckt ...
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Max am Mai 19, 2015, 02:33:26 Nachmittag
Zitat

[...]
"Jahrelang haben wir auf Vernunft und Gespräche gesetzt. Eine Behörde muss aber auch reagieren, wenn Rechtsvorschriften missachtet werden." [Anm.: niedersächs. Waldgesetz; Radfahrer haben auf Waldwegen Rücksicht zu nehmen

Die Nationalparkverwaltung, allen voran Herr Knolle, sollte sich auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren (Ausgeglichener Naturhaushalt, Bodengestaltung, Artenvielfalt, etc.) und sollte die Wanderer Wanderer sein lassen und die Mountainbiker Mountainbiker.

Rücksichtslose MTBer von denen es sicher Einzelfälle(!) gibt, lassen sich ohnehin nicht von einem "Gesperrt"-Schild abhalten, die Wege zu benutzen. Als MTB-Fahrer UND Wanderer habe ich aber noch keinen einzigen dieser rücksichtslosen Radfahrer entdeckt ...

Ich denke das ist genau der Punkt! Mal unabhängig davon, dass ich es auch schwachsinnig und fadenscheinig finde, was der NP da mal wieder versucht durchzusetzen, leiden unter dem Fehlverhalten bzw. der Verständnislosigkeit einzelner Biker & Wanderer wieder diejenigen, die sich vernünftig verhalten und Regeln respektieren.

Der normale Wochenendbesucher mit seinem MTB wird sich vermutlich an die neuen Absperrungen halten — den wenigen MTBlern, die sich nicht benehmen können, werden sie höchstwahrscheinlich ziemlich egal sein und sie werden auch weiterhin diese Wege befahren.

Man sollte ggf. einfach mal damit aufhören alle und jeden über einen Kamm zu scheren! Genauso wenig, wie alle Wintersportler Ballermanntouristen sind, sind alle MTBler rücksichtslos (in beiden Lagern vermutlich sogar eher die Wenigsten) — da macht es sich der Nationalpark zu einfach, aber scheinbar kommen sie damit trotzdem immer und immer wieder durch! :-\
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: XXLRay am Mai 20, 2015, 06:49:41 Vormittag
Vermutlich sieht die Nationalparkverwaltung die Zukunft des gepriesenen sanften Tourismus in weniger aber breiteren Wegen ...
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Max am Mai 20, 2015, 07:28:20 Vormittag
Vermutlich sieht die Nationalparkverwaltung die Zukunft des gepriesenen sanften Tourismus in weniger aber breiteren Wegen ...

Gut möglich! Auf derartigen Wander-Autobahnen sind die ungeliebten Menschen auch schneller unterwegs und damit früher wieder weg — gut durchdacht! ::)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Usul am Mai 20, 2015, 07:53:14 Vormittag
Die Breite der Wege ist bei dem Konflikt ziemlich unerheblich.
Zwei Wanderer können prima einen 4m Weg zu zweit so blockieren, dass man ohne Bremsen keine Chance hat durchzukommen. Und das wird sehr regelmäßig praktiziert.

Auf der wirklich breiten Brockenstraße sind die Wanderer in teilweise 6 Mann breiten Kolonnen unterwegs und denken gar nicht daran, Radfahrern in der mit 1,5m der 6-8m abzugeben...
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: XXLRay am Mai 20, 2015, 03:25:59 Nachmittag
Ich bin ja auch alles andere als einverstanden mit dieser Version.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Mai 28, 2015, 12:55:01 Nachmittag
Kurzer Nachtrag zu den von der Nationalparkverwaltung angedrohten Wegesperrungen für Mountainbikes:

"Harzklub heißt Bergradler im Wald willkommen", Goslarsche 21.05.2015:
Zitat
[...]
„Der Harz ist nicht nur Wandern“, sagt der Ende April zum Vorsitzenden gewählte Oliver Junk, im Hauptberuf Oberbürgermeister von Goslar. „Wir freuen uns über jeden Mountainbiker, das sind keine Gegner oder Feinde.“ Genauso sieht es sein Stellvertreter Karsten Peiffer, Leiter des Forstamts Clausthal. „Der Harz ist ein tolles Mittelgebirge und in ganz besonderer Weise geeignet für Mountainbiker.“
[...]
Ohnehin gebe es kaum Probleme zwischen Wanderern und Mountainbikern: „In der Masse geht es gut“, erklärt Peiffer.
[...]
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Usul am Mai 28, 2015, 03:31:59 Nachmittag
Tja, leidliches Thema.

Wird aber Zeit, dass die normalen Stimmen auch mal gehört werden. Nicht nur die empörten auf beiden Seiten.

Für mich als Radfahrer gibt es ganz andere Gefahrenquellen. als den einfachen Wandersmann. Der Wandersmann oder Spaziergänger mit Hund an der langen oder gar keinen Leine.

Ich liebe es, wenn einem die lieben beim Vorbeirollen in Schrittgeschwindigkeit ankläffen, anspringen oder nach den Waden schnappen.

Auch das ist dramatisiert und 99% der Hundehalter nehmen ihre Hunde gezielt zur Seite und halten sie. Aber was nun, sich bei Nationalpark über die restlichen 1% beschweren und Hundeverbote bewirken?

Selber Inhalt... Rücksichtslose gibt es auf allen Seiten und wird es leider wohl immer geben. Man kann nicht generell eine Tätigkeit verbieten, sondern lediglich Fehlverhalten sanktionieren. Das geht nur mit Kontrolle, wenn man sie durchsetzen will. Ohne die ginge es bei Verboten eh nicht, denn wer rücksichtslos fährt, schwert sich nciht um ein Verbotsschild...

Gruß

Dirk

p.s.

playjam, Du wurdest gesehen, wie Du in einem Bike Forum "fremdgegangen" bist  ;D
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: manitou am Mai 29, 2015, 08:33:25 Vormittag
Auch das ist dramatisiert und 99% der Hundehalter nehmen ihre Hunde gezielt zur Seite und halten sie. Aber was nun, sich bei Nationalpark über die restlichen 1% beschweren und Hundeverbote bewirken?

Bin dafür !!!  ;D

playjam, Du wurdest gesehen, wie Du in einem Bike Forum "fremdgegangen" bist  ;D

@playjam: Da hast Du aber glück, dass wir nicht so eifersüchtig sind wie Frauen, sonst würde jetzt die Scheidung drohen.
Lokalrunde als Wiedergutmachung tut in diesem Fall ausreichen - aber im Wiederholungsfall.... komm Du mir nach Hause >:( >:( >:( !

;)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Mai 29, 2015, 09:07:50 Vormittag
playjam, Du wurdest gesehen, wie Du in einem Bike Forum "fremdgegangen" bist  ;D

@playjam: Da hast Du aber glück, dass wir nicht so eifersüchtig sind wie Frauen, [...]

Ich hab doch nur geschaut, das wird man doch wohl noch dürfen  ;D

Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Oktober 05, 2015, 02:11:44 Nachmittag
Endlich kann ich hier auch von einer positiven Entwicklung berichten: Ein Umdenken bei der Nationalparkverwaltung scheint stattgefunden zu haben.

Ursprünglich sollten ca. 15 Wanterwege bzw. Abschnitte im niedersächsischen Teil des Nationalparks für Fahrradwanderer (auch Mountainbiker oder MTBler genannt) gesperrt werden. Nach internen Diskussionen - sicherlich auch zum Teil von außen angeregt (u.a.  dem IG Harz) - hat die Nationalparkverwaltung diese Streichliste auf 11 Wege reduziert. Außerdem wurde die geplante Wegeinstandsetzungsmaßnahme Wolfswarter Fußweg (Teil des Volksbank Arena MTB-Wegenetzes) als Gemeinschaftsprojekt MTB/NLP vorgeschlagen.

Dieser Entscheidung vorausgegangen war ein Ortstermin zu den geplanten Wegesperrungen im Nationalpark Harz am 24.06.2015 bei denen Vertreter des DIMB (MTB), der Harzer Bikeschule Trailtech, Dehoga (Gastwirtschaft), des Harzklub (Wanderer und MTBler) sowie Vertretern des Nationalparks Harz (auch Herr Dr. Knolle) teilnahmen.

Die Details zur Begehung sind auf der Website es IG Harz zu finden: http://ig-harz.de/neuigkeiten/59-sperrungen-im-nationalpark.html

Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: XXLRay am Oktober 06, 2015, 08:54:19 Vormittag
Jippieh - man redet miteinander  ::)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Max am Oktober 06, 2015, 09:18:18 Vormittag
Jippieh - man redet miteinander  ::)

Besser als nichts, aber letztendlich redet man auch nur aufgrund des Anlasses, dass der NP diverse Wegen sperren will miteinander. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Gesprächsbereitschaft plötzlich nicht mehr vorhanden wäre, wenn der MTB Verband vorschlagen würde neue Wege für MTBler zur Verfügung zu stellen! ;)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Usul am Oktober 06, 2015, 09:50:45 Vormittag
Ich habe mir die Wege angesehen. Nicht alle kenne ich, manche schon. Teile des Pionierwegs sind auf meiner Brockenroute (über Eckersprung), gerade die Eckerquerung über die Steine kenne ich gut. Allerdings schiebe ich den Bereich eh, stark verwurzelt und ich fahre "nur" Langtouren über relativ normale Wege. Auch der Weg um die Eckertalsperre ist wunderschön, aber für normale Radfahrer nur bedingt zu fahren.
Die oderteichumfahrung ist etwas problematisch, aber im großen und Ganzen sind nur sehr enge Pfade rund um den Brocken betroffen. Die meisten sind gut zu ersetzen.
Ob es was bringt, ist die andere Sache...


Gruß

Dirk
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Harzwinter am Mai 12, 2016, 04:39:04 Nachmittag
Neues vom Schneelochstieg am Brocken: Die NP-Verwaltung verteilt Bußgeldbescheide für Begehungsberichte gesperrter Wege (http://franzjosefadrian.com/facher/nationalpark-harz/schneeloch/12345-e-bussgeld-fuer-schneelochweg/): :D  Der Autor hatte in einem Blog detailliert über die Begehung des Schneelochstiegs (http://franzjosefadrian.com/facher/nationalpark-harz/schneeloch/) berichtet.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: kybernaut am Mai 12, 2016, 04:45:26 Nachmittag
 ;D Fein ist auch die Höhe des Bußgeldes:       123,45€
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Dezember 02, 2016, 12:49:27 Nachmittag
Kein anderer als Dr. Wolf-Eberhard Barth, der Gründungsleiter des am 1. Januar 1994 gegründeten Nationalparks Harz in Niedersachsen (und bis zum 31. Dezember 2004 auch dessen Leiter), hat die Nationalparkverwaltung jetzt kritisiert. Damit die fundierte Kritik auch von mehreren gelesen wird, hier ein paar Auszüge:

"Das „Sahnehäubchen“ im Harz - der Nationalpark - muss alle Menschen gewinnen!" Von Dr. Wolf-Eberhard Barth (Braunlager Zeitung, November Ausgae 2016) (http://braunlager-zeitung.de/fileadmin/BZ/Archiv/2016/BZ_2016_11_web.pdf)
Zitat
Die Aufbruchstimmung in den bis 2005 getrennten Nationalparks Hochharz (Sachsen-Anhalt) und Harz (Niedersachsen), die sie vor der Zusammenlegung ausstrahlten, ist unter die Räder geraten,
besser gesagt von Borkenkäfern zerfressen und bei rücksichtslosen Jagden zerschossen worden: Fährt ein unbefangener Besucher, der Nationalparks kennt heute nach Braunlage oder St. Andreasberg und erwandert die Nationalparkwälder, fallen ihm als „neue Visitenkarte“ des Oberharzes riesige Flächen mit toten Bäumen - davon Tausende zur Verkehrssicherung umgeschnitten -, Hunderte Hochsitze und schwere Forstmaschinen und Landschaftszerstörungen auf! Hört er dann von Einheimischen von zahlreichen, sogar von kommerziellen Unternehmen organisierten Brachialjagden mit vielen Jägern und Hunden, die im Nationalpark zusammen mit Landesforstämtern erfolgen, wird ihm vollends klar, dass hier die Nationalparkidee konterkariert wird.

Von Riesenchancen des Nationalparks für die touristische Wirtschaftskraft des Oberharzes spürt er nichts! [...]

Zweifellos könnte und müsste dieser Nationalpark dem Tourismus im Oberharz mit der Erlebbarkeit des Rotwildes neue [...] sehr große Impulse geben, [...]: Touristen in sehr großer Zahl fahren dafür Hunderte von Kilometern, um Wildtiere - insbesondere Rotwild - im natürlichen Lebensraum zu sehen! Zigtausend Übernachtungen und entsprechende Umsatzsteigerungen in Gastgewerbe und Handel in der gebeutelten Region wären die Folgen, wie sie weltweit in Nationalparks belegt werden!

Nachdem meine internen Informationen der Leitung über Chancen 2005/2006 in den Wind geschlagen wurden, habe ich mich sehr schwer getan, das Umweltministerium in Hannover darauf hinzuweisen, dass im Harz Nationalparkperspektiven unterlaufen werden, indem die Jagd im niedersächsischen Teil des Nationalparks als nicht nationalparkkonform völlig aus dem Ruder läuft und jede Erlebbarkeit des Rotwildes ausschließt! [...] Gemäß Vorgaben der IUCN - der weltweit höchsten Naturschutzorganisation der UN - sind für die Schutzkategorie II - „Nationalpark“ - Nutzungen durch Jagd, Forst-, Weide- und Wasserwirtschaft, Fischerei usw. grundsätzlich nicht zulässig. Mindestens 75% der Fläche müssen nach einer Entwicklungszeit von 30 Jahren diesem Ziel entsprechen. Daran kann kein Politiker nach eigenem „Gusto“ drehen, wenn er sich nicht dem Vorwurf des Etikettenschwindels aussetzen will! Generell darf es außer ökologisch verträglichem Naturerlebnis-Tourismus und gezielter Bildung keine Nutzung und damit keine jagdliche Ernte - z.B. als Trophäen - geben. Ausnahmen für Jäger darf es gerade in reichen Ländern nicht geben, weil sich sonst auch Nationalparks bzw. Politiker armer Länder - z.B. bei Elefanten, Löwen - darauf berufen würden! Deutschland steht da durchaus unter internationaler Beobachtung!

Weil jagdliche Ersatzregulation im Nationalpark weltweit das heißeste Eisen ist, haben Mitte der 90er Jahre alle Nationalparkleiter Deutschlands wegen der fehlenden Beutegreifer Bär, Wolf und Luchs ein - ausschließlich für Europa zugestandenes - für deutsche Verhältnisse passendes Wildregulationspapier entwickelt, das Welt-Kriterien standhält und sich in der Selektion durchweg an Strategien
der Beutegreifer und am Tierschutz ausrichtet, damit der Rotwildbestand die „Ökologisierung“ des Nationalparkwaldes nicht unterläuft. Nach diesem Konzept wurde in allererster Linie das weibliche Wild kurz gehalten! [...]

Im Jahr 2014 hingen „plötzlich“ 14 starke Hirschgeweihe aus dem Nationalpark im Alter von 5 bis über 10 Jahren (Klasse I und II) an der Trophäenwand des Rotwildringes, dabei auch das des wohl
zweitstärksten Hirsches des Harzes, der nahe der Rehbergfütterung erlegt worden ist und dessen Anblick bis dahin Wintergäste im Restaurant bzw. TV-Zuschauer erfreut hatte. Auf die daraus resultierende Unglaubwürdigkeit gegenüber der Nationalparkphilosophie habe ich das Umweltministerium in Hannover hingewiesen in der Gewissheit, dass damit alle Probleme intern (!) ausgeräumt werden!

Als im nächsten Jagdjahr 2015, wie sich bei der Trophäenschau im April 2016 in Goslar zeigte, mit 28 im Nationalpark die doppelte Zahl älterer Hirsche erlegt worden war - dabei der nahe der Rehbergfütterung geschossene stärkste Hirsch des Harzes (!) -, ist mir der Kragen geplatzt, [...]

Zum o.g. „Kragenplatzen“ hat auch beigetragen, dass überzogener Purismus beim Prozessschutz, ja geradezu naive Blindheit bei der Borkenkäferproblematik aus dem Ostteil übergeschwappt sind:
Die übertriebene Duldung von Borkenkäferkalamitäten, die heute die „optische Visitenkarte“ des westlichen Oberharzes prägen, stand für uns in der heute üblichen Konsequenz nie zur Debatte! Das war während der Entwicklungszeit auch noch nicht erforderlich! Darin bestand bis 2004 eine Diskrepanz zwischen beiden Nationalparks: Der NP Hochharz in Sachsen-Anhalt akzeptierte die Vorrangigkeit von Waldumbaumaßnahmen nicht, schlug Hinweise eigener höchster Stellen auf drohende Käferkalamitäten in den Wind und bestand darauf, die Käfer - wenn sie denn irgendwann einfliegen würden - konsequent überall frei wirken zu lassen! Diametral dagegen bestand im niedersächsischen Teil bis zur Ministeriumsebene Einvernehmen darin, den Waldumbau in Richtung von
mehr Laubbäumen zu forcieren, aber die Käfer für die international zugestandene Entwicklungszeit von 30 Jahren durch Fällung der nur vereinzelt befallenen Käferbäume in Schach zu halten, weil wir klar vorausgesehen haben, dass sie irgendwann „angreifen“ und schaurige Bilder erzeugen würden, die dem Image des Nationalparks abträglich sind! Notgedrungen einigte man sich darauf, dass der NP Hochharz seinen Weg des „Laufenlassens“ einer möglichen Käfervermehrung nicht verlässt, aber im niedersächsischen Teil der Käfer durch Fällung aller Käferbäume sorgsam bekämpft wurde. Es gab nur ganz wenige, eng begrenzte Käferversuchsflächen - z.B. am Quitschenberg - die der Erforschung des Verhaltens des Käfers unter sauren Oberharzbedingungen dienten. Sie wurden professionell ständig überwacht, um aus ihnen die notwendigen Strategien zur sicheren Verhinderung von Kalamitäten abzuleiten.
 
Die Durchführung der praktischen Vorbeugung war jahrelang eine große Aufgabe für die Mitarbeiter, die ihre „Claims“ akribisch zu beobachten hatten! Weshalb wurde nach der Fusion der dafür in
Oderhaus zuständige Abteilungsleiter nach Göttingen versetzt und durch eine Forstbeamtin aus Sachsen-Anhalt ersetzt? Insider vermuten, dass gleich nach der Fusion - gewissermaßen als „Mitbringsel“ aus Sachsen-Anhalt - dem Vorbild des Nationalparks Hochharz gefolgt werden musste: Das damals Befürchtete ist längst eingetreten.

Die von Besuchern kritisierten Unmengen von durch Käfer abgetöteten Bäumen prägen neben der nicht nationalparkkonformen Jagd das Erscheinungsbild des vereinten Nationalparks im Westharz!

[...]

Die extrem häufigen Bewegungsjagden mit vielen mehr oder weniger geeigneten Hundearten unvermeidbar zu Hetzjagden aus, die gesetzlich generell verboten sind und mit weit überdurchschnittlichen Krankschüssen vermeidbare Tierquälereien initiieren, die auch veterinärmäßig für die Wildbrethygiene verwerflich sind! Man hört von Jagden mit 80 Jägern und 50 (!) Hunden, bei denen Hunde schon an- und überfahren worden sind und geschocktes Wild kopflos geflohen ist. Berichtet wird von furchtbaren Krankschüssen - wie z.B. Äser-, Pansen- oder Krellschüssen - und von Panikfluchten des Wildes, wo Kälber auf Leitplanken oder in Zäunen hängen geblieben sind, auf die sich dann Hunde stürzten!

[...]

Wir sind hier nicht mehr im Mittelalter, wo „Feudaljagden“ gang und gäbe waren, „Tierschutz“ noch nicht „erfunden“ war, also auch in keinem Gesetz stand!

[...]

Ein weiterer Knackpunkt ist der Einsatz schwerer Großmaschinen, wie Vollerntern und Forwardern, die -  wie man heute weiß - die größten unterirdischen Vernetzungsökosysteme permanent
zerstören bzw. das sehr wichtige, artübergreifende „Bioenergie-Transportsystem“ der Pilzgeflechte unterbrechen. Über dieses System werden - wie man seit einigen Jahren weiß - viele Pflanzenarten von vitaleren Arten mit ernährt. Auch wenn man meint, auf Großmaschinen aus Kostengründen in Landesforsten nicht verzichten zu können, in einem Nationalpark darf das nie gelten! Und wenn ein Grader großzügig die Seitenräume - z.B. geschützte Knabenkräuter - an Forststraßen abschält, dann passt das auch nicht: In Nationalparks können die Besucher schmale Wanderpfade erwarten,
über die sie die Natur aus ganz anderer Perspektive erleben!

[...]

Als positives Angebot wären allen mit dem Nationalpark verbundenen Orten je eine Wildbeobachtungsstation mit 25 Plätzen einzurichten, in deren Umgebung konsequent ganzjährig (!) auf rd. 200 ha nicht geschossen wird und mit denen die Orte eigene Werbung und mit dem Nationalpark „Winwin-Identifikation“ betreiben können: Osterode, Goslar als Kreisstadt, Braunlage, St. Andreasberg, Bad Harzburg, Altenau, Lonau, Sieber als „Nationalpark-Orte“! In der Summe 8 Orte mit je 200 ha, insgesamt 1600 ha jagdfreier Zone, also 10 % der Fläche des niedersächsischen Nationalparkteils!

[...]

Es ist höchste Zeit, dass der Nationalpark Harz zu anderen Nationalparks und Privatjagden aufschließt, die sichtbares Erleben von Rotwild und deren Brunft auf bestimmten Flächen gewährleisten!
Nur so gedeiht Zusammenarbeit der Region und steigt das Image des Nationalparks wieder zum allgemeinen Einvernehmen! Das gilt ausdrücklich auch für die einheimische Bevölkerung, die ja mit
der Einrichtung dieses Großschutzgebietes eigene Opfer bringen musste! Es muss endlich anerkannt werden, dass das Erscheinungsbild des Nationalparks für den ganzen Westharz von vitaler Bedeutung ist, weil es seine Wirtschaftskraft steigert und Arbeitsplätze sichert!

Ein Nationalpark, der die Menschen nicht mitnimmt, arbeitet an den Zielen der Nationalparkidee vorbei!
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Pistenbully am Dezember 02, 2016, 01:03:37 Nachmittag
Kein anderer als Dr. Wolf-Eberhard Barth, der Gründungsleiter des am 1. Januar 1994 gegründeten Nationalparks Harz in Niedersachsen (und bis zum 31. Dezember 2004 auch dessen Leiter), hat die Nationalparkverwaltung jetzt kritisiert. 

Was erwartet Herr Barth denn noch alles von der Nationalparkverwaltung. Deren Mitarbeiter sind doch bereits damit ausgelastet Spaziergänger auf "Abwegen" zu maßregeln, Wanderwege zu schließen, Naturfreundehäuser stillzulegen, den Bau von Toilettenanlagen zu verhindern und Projekte außerhalb des Nationalparkareals zu schikanieren ... man kann nun wirklich nicht alles haben ;-)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Max am Dezember 02, 2016, 01:17:06 Nachmittag
Ob die Jäger und ihre Hunde sich bei den Großjadgen auch an das Wegegebot halten?

Die vom Borkenkäfer befallenen Flächen sehen übrigens furchtbar aus — ich kann mir schon vorstellen, dass der Anblick nicht wenige Besucher abschreckt. Wobei, in dem Fall wäre das ja sogar zielführend — weniger Menschen im NP kommen ja ohnehin gerade recht! ;)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: XXLRay am Dezember 02, 2016, 03:41:37 Nachmittag
Naja, schön sieht es nicht aus, wo der Borkenkäfer war, aber es ist lehrreich weil deutlich wird, was Monokultur bedeutet.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Dezember 02, 2016, 04:16:55 Nachmittag
In meiner Heimatstadt gibt es einen Park, der sieht so aus:

(https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d3/Richmond_Park_-_London_-_England_-_12062010.jpg)

Es ist schon ziemlich krank, wenn eine Nationalparkverwaltung mit dem Anspruch möglichst wenig in die Natur einzugreifen, es nicht schafft, dass das Wild so entspannt herumsitzen kann wie in der größten Stadt der EU des erweiterten europäischen Raumes.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Olaschir am Dezember 05, 2016, 02:24:31 Nachmittag
Das Bild ist aber auch krank.
Ist ja eher ein Zoo.
650Stück Rot/Dammwild auf 10qkm, da fehlt ein Rudel Isegrim.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Dezember 05, 2016, 02:49:14 Nachmittag
[...]
Ist ja eher ein Zoo.
[...]

Eher nicht, sondern ein Park... Nationalpark Harz, Richmond Park.

Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Olaschir am Dezember 05, 2016, 03:53:49 Nachmittag
Ok, wenn man das mit dem "Park" liest.
Für mich ist ein Nationalpark ein Naturschutzgebiet.
Ein (Stadt-) Park ist für mich eher ein großer Garten. Und das hat nix damit zu tun, das man die Natur möglichst unberührt läßt, wie im Naturschutzgebiet.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Dezember 05, 2016, 04:53:20 Nachmittag
Richmond Park wurde im 17Jhdt als Jagd-Review für den König eingezäunt. Die Landschaft ist durch die seit Jahrhunderten dort lebenden Tiere geprägt und seit der Jahrhundertwende Naturschutzgebiet.

Wenn man das Nationalparkgesetz durchliest, da stößt man auf den Bildungs und touristischen Auftrag, welches den Nationalpark Harz von einem reinen Naturschutzgebiet unterscheidet. Der Harz war vor dem Nationalpark bereits ein Naturschutzgebiet und man hätte keine Nationalparkverwaltung benötigt, um die Natur zu schützen. Man sollte nicht vergessen, dass die Nationalparkgründer vor allem mit dem Versprechen angetreten sind, die Bevölkerung im Harz werde wegen des Nationalparks von einer Steigerung des Tourismus profitieren.

Die gesetzlich festgelegten Ziele des Nationalparks Harz werden offensichtlich nur zum Teil von der Nationalparkverwaltung berücksichtigt. Ein Teil der Verantwortung wird vermutlich auch deswegen verschwiegen, weil die Besucherzahlen im Vergleich zu anderen Nationalparks blamabel sind. Daher auch die Kritik von Herrn Dr. Barth.

Den Vorschlag von Herrn Dr. Barth, ca. 1600ha Nationalpark um die Nationalparkstädte als Jagdfreie Zone zu erklären, finde ich interessant. Luchsgehege und Wildfütterungsstellen machen aus dem Nationalpark Harz noch lange keinen Garten oder Zoo.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Harzwinter am Dezember 05, 2016, 06:28:35 Nachmittag
Hier zum Thema ein bissiger und gut recherchierter Siebenseiter von Franz-Josef Adrian, einem bloggenden Biologielehrer und Waldschutzaktivisten aus Bottrop: "Vom Versagen der Jagd im Nationalpark Harz." (http://franzjosefadrian.com/facher/nationalpark-harz/wildverbiss-durch-rothirsche/) Leider wird Herr Adrian an solchen Themen wegen eines schweren Unfalls im Sommer 2016 nicht mehr weiter arbeiten können.

Franz-Josef Adrian argumentiert im Blog, dass forstliche Kahlschläge zur Borkenkäferbekämpfung des NP Harz zum Anstieg des Rothirschbestandes geführt haben - Rothirsche lieben Freiflächen. Das Rotwild dezimiert im Harz durch Verbiss in großem Ausmaß mit Vorliebe genau diejenigen Jungbäume, mit denen der NP Harz den Waldumbau gestalten möchte. Aus diesem Grund organisiert der NP Harz mittlerweile eine Art jagdlichen "Volkssturm", um der ausufernden Bestandszahlen wieder Herr zu werden - hunt as hunt can. Der NP steckt im Dilemma: Waldumbau durch Wildverbiss gefährdet -> schlechte Presse. Große Jagden mit unprofessionellem Erscheinungsbild im NP -> auch schlechte Presse. Herr Knolle wird sich etwas einfallen lassen müssen. Ich hoffe, dass Mitstreiter von Franz-Josef Adrian dessen Arbeit als Gegenpol zur Nationalpark-PR fortsetzen können.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Dezember 05, 2016, 08:17:47 Nachmittag
Hier zum Thema ein bissiger und gut recherchierter Siebenseiter von Franz-Josef Adrian, einem bloggenden Biologielehrer und Waldschutzaktivisten aus Bottrop: "Vom Versagen der Jagd im Nationalpark Harz." (http://franzjosefadrian.com/facher/nationalpark-harz/wildverbiss-durch-rothirsche/) [...]

Danke für den Link. Kurzer Auszug:

Zitat
[...]
Jäger behaupten, schuld an den Wildschäden seien die vielen Besucher, die das Rotwild erschrecken, sodass es nicht auf die Wiesen zum Äsen kommt und stattdessen im Wald die Bäume verbeisst.
Richtig ist: „Das Rotwild wird … in die Wälder gelockt und gedrückt. Gedrückt, weil es scheu gemacht worden ist durch die lange Bejagung. Gelockt durch die Fütterungen gerade auch mit den Wintergattern“ (Reichholf, ebd.). Die Jagd hat aus einem tagaktiven Steppen- ein nachtaktives Waldtier gemacht (J. Reichholf, Ist die Einstellung der Jagd im Kanton Basel möglich und sinnvoll?, S. 3 f.; siehe auch das Video zu diesem Vortrag auf Youtube). Rothirsche sind nicht von Natur aus scheu (ebd. S. 5).
[...]
Jäger behaupten, die Jagd reguliere die Wildbestände.
Richtig ist: Man unterscheidet beim Wachstum von Populationen 3 Phasen:

1. die Verzögerungsphase, in der die Population nur minimal wächst,
2. die Wachstumsphase, in der die Population exponentiell ansteigt, und
3. die Stabilisierungsphase, in der die Population die Umweltkapazität ihres Lebensraum erreicht hat.

Die Hirschpopulation im Harz ist größer als die Hälfte der Umweltkapazität. Darunter versteht man diejenige Zahl an Hirschen, die der Harz ernähren kann. Die Population befindet sich im oberen Teil der Wachstumsphase oder am Anfang der Stabilisierungsphase (siehe Ist die Einstellung der Jagd …, S. 18). Die Abschüsse halten den Hirschbestand produktiv: Die Hirschpopulation stabilisiert sich nicht, sondern wird zurückversetzt in die Phase des exponentiellen Wachstums: „Jagd drückt produktive Bestände immer wieder in die Wachstumsphase.“ (ebd.) Die Hirsche bekommen wieder mehr Nachwuchs als in der Stabilisierungsphase. So werden die Abschüsse im Harz nicht nur kompensiert, sondern sogar überkompensiert: 2011 gibt es 5.000 Hirsche, 1.859 werden geschossen, 2012 gibt es 6.000 Hirsche usw. usf. Der Harz wird zur „Wildzuchtanlage für einen priveligierten Freizeitspaß“ und zur „Schießbude der Jäger“ (Frank Wittig, Kritik an der Jagd).
[...]
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Harzwinter am Dezember 06, 2016, 10:20:14 Vormittag
Auch wenn der Beitrag von Herrn Adrian interessant zu lesen ist und einmal mehr die PR des NP Harz als irreführend enttarnt, ist doch eines festzuhalten: Eine kurz- bis mittelfristige Lösungsidee für das Problem Rotwild-Überpopulation und Jungbaumverbiss scheint Herr Adrian nicht einmal andenken zu wollen, wenn man mal vom Einstellen der Winterfütterung absieht. Und da sind wir dann wieder bei dem bei Umweltschützern häufig anzutreffenden Phänomen, dass zwar die Vorgehensweisen der selbstgewählten "Gegner" in der Luft zerrissen und ihre Argumentation bis ins letzte Detail widerlegt wird, aber keine eigene Strategie geliefert wird, wie man es besser machen könnte. Was außer kurz- bis mittelfristiger, massiver Ausdehnung der Rotwild-Bejagung sollte der NP Harz denn unternehmen, um seine Jungbäume vor der Vervielfachung ihrer Fressfeinde zu schützen? Natürlich ist das nicht gut fürs Image, aber eine Alternative sehe ich auch nicht. Ein Nationalpark ist in Deutschland eben meistens keine wirkliche "Natur", sondern nur ein anders tickendes Umweltorganisations-Artefakt, das Fehler begeht und neue Probleme generiert. Und so werden wir uns wohl an eine wachsende Zahl von Großjagden im NP Harz in den nächsten Jahren gewöhnen müssen. Es täte dem NP Harz gut, mit der Notwendigkeit massiver Rotwildbejagung ehrlich und offensiv umzugehen, um wenigstens die eigene Glaubwürdigkeit nicht zu gefährden.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Dezember 06, 2016, 11:13:56 Vormittag
[...] Eine kurz- bis mittelfristige Lösungsidee für das Problem Rotwild-Überpopulation und Jungbaumverbiss scheint Herr Adrian nicht einmal andenken zu wollen, wenn man mal vom Einstellen der Winterfütterung absieht. [...]

Ganz so ist es nun wieder auch nicht.

Herr Adrian ist der Überzeugung, dass die Population sich von selbst regelt, sobald sie die Umweltkapazität ihres Lebensraum erreicht hat. Er fordert die Einstellung der Jagd im Nationalpark Harz, wie es auch in anderen Nationalparks der Fall ist und funktioniert. Dieser Argumentation kann ich folgen, wenn der Anspruch ist, das der Nationalpark sich frei von menschlichen Einflüssen entwickeln soll.

Herr Barth vertritt hingegen die Überzeugung, dass die Natur im Harz menschliche Eingriffe benötigt. Er kritisiert, dass die Bejagung nicht (mehr) entsprechend der Strategie "gebärfähige weibliche Tiere zuerst" getötet werden. Ebenso fordert er eine Bekämpfung der Borkenkäfer. Dieser Argumentation kann ich folgen, wenn der Anspruch ist, das der Nationalpark sich nicht frei von menschlichen Einflüssen entwickeln soll.

Ich habe darauf hingewiesen, dass es in anderen Parks gelingt, das Wild so zu behandeln, dass diese nicht scheu geworden sind. (In Richmond Park wird die Population auch künstlich reguliert)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Usul am Dezember 06, 2016, 11:35:59 Vormittag
Damit sich ein ausgewogener Bestand entwickelt, der auch für den Wald verträglich ist, so dass dieser sich entwickeln kann, ist es aber wichtig, dass Prädatoren da sind.
Die paar Luchse werden es nicht schaffen. Vielleicht haben wir in 10 Jahren wieder Wölfe im Harz, dann könnte es klappen ;).
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Harzwinter am Dezember 06, 2016, 12:13:13 Nachmittag
Er fordert die Einstellung der Jagd im Nationalpark Harz, wie es auch in anderen Nationalparks der Fall ist und funktioniert.

Das ist ja gerade das Problem - die meisten deutschen Nationalparke sind Entwicklungsnationalparke und keine Nationalparke, die eine im Gleichgewicht befindliche Natur konservieren. In Entwicklungsnationalparken nimmt der Faktor Mensch über seine jahrhundertelange forstliche und wirtschaftliche Nutzung der Landschaft ungewollt jahrzehntelang weiter Einfluss. In Entwicklungsnationalparken gibt es darum in Flora und Fauna kurz- und mittelfristig eher extreme Ereignisse; ein Gleichgewicht wird sich erst nach etlichen Jahrzehnten einstellen.

In diversen anderen deutschen Entwicklungsnationalparken (Wattenmeer, Müritz, Hainich, Bayerischer Wald) wird nach wie vor gejagt, wenn diese unvollständige Quelle hier (http://zwangsbejagung-ade.de/naturohnejagd/nationalparkeindeutschland/index.html) aktuell ist. Es wurden allerdings jagdfreie Zonen eingerichtet, die je nach Nationalpark <10% bis >50% der NP-Fläche einnehmen.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Dezember 06, 2016, 12:20:44 Nachmittag
Damit sich ein ausgewogener Bestand entwickelt, der auch für den Wald verträglich ist, [...]

Guter Wald den die Nationalparkverwaltung angepflanzt hat, oder böser Wald den die Nationalparkverwaltung durch den Borkenkäfer beseitigen läßt?  ;)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Dezember 06, 2016, 12:24:55 Nachmittag
[...] Es wurden allerdings jagdfreie Zonen eingerichtet, die je nach Nationalpark <10% bis >50% der NP-Fläche einnehmen.

Das entspricht der Forderung von Herrn Barth. Wenn diese jagdfreie Zonen dann noch die Städte umschliessen, hätten die Touristen keinen Kontakt mit der grausamen Jagd-Realität und schöne Tiere zum anschauen.
Titel: Neues aus dem Nationalpark
Beitrag von: Simufan 2202 am Mai 17, 2020, 10:29:53 Vormittag
Der Nationalpark hat 2 Löschwasserteiche mit jede 10 m³ Wasser gebaut, ich frage mich ob das ein schlechter Scherz ist.
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=3594407510652443&id=100002496885743
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: STS am Mai 17, 2020, 11:03:03 Vormittag
Wir empfehlen einen Löschteich am Sonnenberg anzulegen ...
Titel: Re: Neues aus dem Nationalpark
Beitrag von: Nordharzer am Mai 17, 2020, 01:42:27 Nachmittag
Der Nationalpark hat 2 Löschwasserteiche mit jede 10 m³ Wasser gebaut, ich frage mich ob das ein schlechter Scherz ist.
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=3594407510652443&id=100002496885743

Das Knolle schon immer weltfremd war, wissen wir ja, aber ein Löschwasserteich mit 10 Kubikmetern ist ja wohl ein Witz und dient doch wieder nur als PR-Propaganda, um den Unwissenden etwas vorzugaukeln!
Ich werde gleich mal meinen Kollegen von der Freiwillige Feuerwehr fragen, was so eine Pumpe vom Löschfahrzeug durchzieht....
Man muss diesen Scharlatanen vom NP das Handwerk legen!
Titel: Re: Neues aus dem Nationalpark
Beitrag von: Schneefreund am Mai 17, 2020, 03:14:28 Nachmittag
Der Nationalpark hat 2 Löschwasserteiche mit jede 10 m³ Wasser gebaut, ich frage mich ob das ein schlechter Scherz ist.
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=3594407510652443&id=100002496885743

Das Knolle schon immer weltfremd war, wissen wir ja, aber ein Löschwasserteich mit 10 Kubikmetern ist ja wohl ein Witz und dient doch wieder nur als PR-Propaganda, um den Unwissenden etwas vorzugaukeln!
Ich werde gleich mal meinen Kollegen von der Freiwillige Feuerwehr fragen, was so eine Pumpe vom Löschfahrzeug durchzieht....
Man muss diesen Scharlatanen vom NP das Handwerk legen!
Habe gerade auf die Homepage der freiwilligen Feuerwehr Braunlage geschaut. Die haben ein TLF 4000, Pumpleistung 3.500L pro Minute.
Also dann hält ein Teich knapp 3 Minuten. Das ist nichts, also keine ausreichende Menge um zu löschen.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Schneefreund am Mai 17, 2020, 03:18:55 Nachmittag
Sehr vorbildlich ist da übrigens der Löschteich, der auf dem Wurmberg angelegt wurde. Der hat Wasser für 8 Tage.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Nordharzer am Mai 17, 2020, 04:07:36 Nachmittag
Sehr vorbildlich ist da übrigens der Löschteich, der auf dem Wurmberg angelegt wurde. Der hat Wasser für 8 Tage.

Bei dem trockenen Baumbestand rund um den Wurmberg, bin ich für einen zweiten, größeren Teich! So Brände können Wochen dauern! 😜
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Schneefreund am Mai 17, 2020, 05:28:51 Nachmittag
Sehr vorbildlich ist da übrigens der Löschteich, der auf dem Wurmberg angelegt wurde. Der hat Wasser für 8 Tage.

Bei dem trockenen Baumbestand rund um den Wurmberg, bin ich für einen zweiten, größeren Teich! So Brände können Wochen dauern! 😜
Und sicherheitshalber bräuchte man noch breite Brandschneisen, damit sich das Feuer nicht so schnell ausbreitet.
Und vielleicht noch ortsfeste Personentransporteinrichtungen.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Max am Mai 17, 2020, 07:33:20 Nachmittag
Löschwasser für ca. 3 Minuten? Die Baumaßnahme hätte sich der NP dann wohl auch sparen können. Davon abgesehen ist unverständlich, warum Speicherteiche, die von den Betreibern von Skigebieten angelegt werden böse sind und die Tümpel, die der NP baut i.O. sind.

Klar, der hauptsächliche Zweck ist unterschiedlich, aber sollte es doch mal einen größeren Brand bspw. am Wurmberg geben, kann man froh sein, dass es den gut gefüllten Speicherteich oben auf dem Gipfel gibt.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Falkenstein am Mai 17, 2020, 11:21:30 Nachmittag
Die Bezeichnung Löschwasserteich passt hier nicht, denn folgende Eigenschaften müssen
Löschwasserteiche nach (DIN 14210) haben:

künstlich angelegt
befestigte Wasserentnahmestelle
befestigte Zufahrt
Fassungsvermögen mind. 1.000 m³
Einfriedung (Zaun o. ä.) mind. 1,25 m hoch
Entnahme über Saugrohr oder Saugschacht
die Form des Teiches ist beliebig (kann auch als Zierteich angelegt werden)
Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Löschwasserteich

Ob die beiden „Pfützen“ auch durch eine Einfriedung gesichert sind?
Es gab da erst ein Urteil was bundesweit für Aufsehen gesorgt hat... https://www.haufe.de/recht/kanzleimanagement/tod-im-teich-buergermeister-wegen-fahrlaessiger-toetung-verurteilt_222_510272.html
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Nordharzer am Mai 18, 2020, 05:43:24 Vormittag
Die Bezeichnung Löschwasserteich passt hier nicht, denn folgende Eigenschaften müssen
Löschwasserteiche nach (DIN 14210) haben:

künstlich angelegt
befestigte Wasserentnahmestelle
befestigte Zufahrt
Fassungsvermögen mind. 1.000 m³
Einfriedung (Zaun o. ä.) mind. 1,25 m hoch
Entnahme über Saugrohr oder Saugschacht
die Form des Teiches ist beliebig (kann auch als Zierteich angelegt werden)
Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Löschwasserteich

Ob die beiden „Pfützen“ auch durch eine Einfriedung gesichert sind?
Es gab da erst ein Urteil was bundesweit für Aufsehen gesorgt hat... https://www.haufe.de/recht/kanzleimanagement/tod-im-teich-buergermeister-wegen-fahrlaessiger-toetung-verurteilt_222_510272.html

Dann sollte man das mal öffentlich machen und Knolle bloßstellen!
Titel: Re: Neues aus dem Nationalpark
Beitrag von: x86 am Mai 18, 2020, 09:47:38 Nachmittag
Der Nationalpark hat 2 Löschwasserteiche mit jede 10 m³ Wasser gebaut, ich frage mich ob das ein schlechter Scherz ist.
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=3594407510652443&id=100002496885743

Das Knolle schon immer weltfremd war, wissen wir ja, aber ein Löschwasserteich mit 10 Kubikmetern ist ja wohl ein Witz und dient doch wieder nur als PR-Propaganda, um den Unwissenden etwas vorzugaukeln!
Ich werde gleich mal meinen Kollegen von der Freiwillige Feuerwehr fragen, was so eine Pumpe vom Löschfahrzeug durchzieht....
Man muss diesen Scharlatanen vom NP das Handwerk legen!
Da steht aber mehrere 10.000 l, also iwo zwischen 30 und 90 cbm...

In einem Kommentar verweist er dann auf die Eckertalsperre, die mehr als genug Wasser bieten würde. Kritisch ist m. M. n. allerdings die Verfügbarkeit des Wassers, denn wenn es auf 800 m am Brocken brennt, bringt einem die Talsperre auch nicht mehr viel, denn über 2 km / 200 hm legt man wohl nicht so einfach eine Löschwasserleitung...
Titel: Re: Neues aus dem Nationalpark
Beitrag von: Schneefreund am Mai 18, 2020, 10:25:51 Nachmittag
Der Nationalpark hat 2 Löschwasserteiche mit jede 10 m³ Wasser gebaut, ich frage mich ob das ein schlechter Scherz ist.
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=3594407510652443&id=100002496885743

Das Knolle schon immer weltfremd war, wissen wir ja, aber ein Löschwasserteich mit 10 Kubikmetern ist ja wohl ein Witz und dient doch wieder nur als PR-Propaganda, um den Unwissenden etwas vorzugaukeln!
Ich werde gleich mal meinen Kollegen von der Freiwillige Feuerwehr fragen, was so eine Pumpe vom Löschfahrzeug durchzieht....
Man muss diesen Scharlatanen vom NP das Handwerk legen!
Da steht aber mehrere 10.000 l, also iwo zwischen 30 und 90 cbm...

In einem Kommentar verweist er dann auf die Eckertalsperre, die mehr als genug Wasser bieten würde. Kritisch ist m. M. n. allerdings die Verfügbarkeit des Wassers, denn wenn es auf 800 m am Brocken brennt, bringt einem die Talsperre auch nicht mehr viel, denn über 2 km / 200 hm legt man wohl nicht so einfach eine Löschwasserleitung...
Facebook ist echt ne tolle Sache, es gibt da nämlich auch ne Barbeitungshistorie:
Der ursprüngliche Post ist vom 16.05.2020, 21.02 Uhr:
Dort steht:

"Das Fassungsvermögen liegt jeweils bei etwas 10.000 Litern."

Der Post wurde am 18.05.2020 um 21.21 Uhr überarbeitet.
Dort steht nun:

"Das Fassungsvermögen liegt jeweils bei mehreren 10.000 Litern."

Man mag nicht ausschließen, dass hier jemand auf unsere Duskusion reagiert hat.
Also auch von mir herzlichen willkommen, lieber Herr Dr. Knolle.
Und bevor sich jemand aufregt, es gibt sogar screenshots von der Bearbeitungshistorie.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Schneefreund am Mai 18, 2020, 10:27:00 Nachmittag
p.s. kleiner Hinweis: Wenn sich jemand auf den Schlips getreten fühlen sollte, auch in Zeiten von Corona stehe ich gerne für einen Austausch zur Verfügung!
Titel: Re: Neues aus dem Nationalpark
Beitrag von: Nordharzer am Mai 18, 2020, 10:37:10 Nachmittag
Der Nationalpark hat 2 Löschwasserteiche mit jede 10 m³ Wasser gebaut, ich frage mich ob das ein schlechter Scherz ist.
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=3594407510652443&id=100002496885743

Das Knolle schon immer weltfremd war, wissen wir ja, aber ein Löschwasserteich mit 10 Kubikmetern ist ja wohl ein Witz und dient doch wieder nur als PR-Propaganda, um den Unwissenden etwas vorzugaukeln!
Ich werde gleich mal meinen Kollegen von der Freiwillige Feuerwehr fragen, was so eine Pumpe vom Löschfahrzeug durchzieht....
Man muss diesen Scharlatanen vom NP das Handwerk legen!
Da steht aber mehrere 10.000 l, also iwo zwischen 30 und 90 cbm...

In einem Kommentar verweist er dann auf die Eckertalsperre, die mehr als genug Wasser bieten würde. Kritisch ist m. M. n. allerdings die Verfügbarkeit des Wassers, denn wenn es auf 800 m am Brocken brennt, bringt einem die Talsperre auch nicht mehr viel, denn über 2 km / 200 hm legt man wohl nicht so einfach eine Löschwasserleitung...
Facebook ist echt ne tolle Sache, es gibt da nämlich auch ne Barbeitungshistorie:
Der ursprüngliche Post ist vom 16.05.2020, 21.02 Uhr:
Dort steht:

"Das Fassungsvermögen liegt jeweils bei etwas 10.000 Litern."

Der Post wurde am 18.05.2020 um 21.21 Uhr überarbeitet.
Dort steht nun:

"Das Fassungsvermögen liegt jeweils bei mehreren 10.000 Litern."

Man mag nicht ausschließen, dass hier jemand auf unsere Duskusion reagiert hat.
Also auch von mir herzlichen willkommen, lieber Herr Dr. Knolle.
Und bevor sich jemand aufregt, es gibt sogar screenshots von der Bearbeitungshistorie.

Ich sag es doch: Scharlatane!!!
Die Wahrheit wird einfach so gedreht, wie es der grünen Klientel passt! Ich könnte kotzen!
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Usul am Mai 19, 2020, 09:52:12 Vormittag
Zitat
Die Wahrheit wird einfach so gedreht, wie es der grünen Klientel passt! Ich könnte kotzen!

Was wir ja überhaupt nie machen...  ;) ;D 8)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Nordharzer am Mai 19, 2020, 01:10:03 Nachmittag
Zitat
Die Wahrheit wird einfach so gedreht, wie es der grünen Klientel passt! Ich könnte kotzen!

Was wir ja überhaupt nie machen...  ;) ;D 8)

Aber wir versuchen es nicht der Allgemeinheit als Wahrheit zu verkaufen.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Juni 02, 2020, 10:56:48 Vormittag
Steilhang unterhalb der Rosstrappe in Flammen (volksstimme.de, 02.06.2020): (https://www.volksstimme.de/lokal/wernigerode/grossfeuer-im-bodetal-steilhang-unterhalb-der-rosstrappe-in-flammen)
Zitat
[...]
Im Bodetal bei Thale kämpft die Feuerwehr seit Pfingstmontag mit einem Großaufgebot gegen einen Waldbrand, der unterhalb der Rosstrappe wütet. In der Nacht zum Dienstag haben die Kameraden die Brandbekämpfung zunächst eingestellt, weil ein gefahrloses Herankommen an die Flammen nicht möglich ist. "Ohne Löschhubschrauber ist hier absolut nichts zu machen", so Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse am Dienstag gegen 1 Uhr nachts zur Volksstimme.
[...]
Damit ist der Fall eingetreten, vor dem Feuerwehren und Lohse seit längerem, warnen: Ein Waldbrand in einem schwer oder gar nicht zugänglichen Gebiet im Harz. Die Flammen wüten nach Lohses Worten auf einer Fläche von rund 100 mal 200 Metern. Dazu besagtes extremes Gefälle, leichter Wind und Trockenheit - "beschissener geht's nicht", formuliert es der Kreisbrandmeister klar, direkt und ungeschönt.
[...]
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: x86 am Juni 02, 2020, 06:11:30 Nachmittag
Da muss man sich wohl damit begnügen, ein Übergreifen/weitere Ausbreitung des Feuers zu vermeiden.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am Juni 03, 2020, 10:54:48 Vormittag
Es sieht nach einem guten Ende aus. Das Feuer ist durch Hubschraubereinsatz unter Kontrolle und Landtagsabgordnete von CDU und SPD unterstützen jetzt die Forderungen der Feuerwehren vor Ort nach geeigneter Ausrüstung und Verfahrensweisen:
Heiße Schlacht im Bodetal (volksstimme.de, 02.06.2020) (https://www.volksstimme.de/lokal/wernigerode/waldbrand-heisse-schlacht-im-bodetal)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Nordharzer am Juni 03, 2020, 12:51:05 Nachmittag
Es sieht nach einem guten Ende aus. Das Feuer ist durch Hubschraubereinsatz unter Kontrolle und Landtagsabgordnete von CDU und SPD unterstützen jetzt die Forderungen der Feuerwehren vor Ort nach geeigneter Ausrüstung und Verfahrensweisen:
Heiße Schlacht im Bodetal (volksstimme.de, 02.06.2020) (https://www.volksstimme.de/lokal/wernigerode/waldbrand-heisse-schlacht-im-bodetal)

„Heiße Schlacht im Bodetal“! 😂 klingt ein bisschen wie BILD oder Berichterstattung zu Zeiten der DDR.
Aber gut, daß die Feuerwehrkameraden alles in den Griff bekommen haben und alle unverletzt sind.

Interessant finde ich wieder, daß von allen Seiten gefordert wird, das alte Holz aus dem Wald zu holen!
Es kann doch nicht angehen, daß der NP sich über alles hinwegsetzt! Da muss die Politik endlich mal durchgreifen, es geht dabei schließlich um Gefahrenabwehr!
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Harz-Mountain am Juni 07, 2020, 12:58:24 Nachmittag
Interessant aus unser Sichtweise sind doch die geforderten Schutzschneisen in den Wäldern um großflächige Ausbreitungen von Waldbränden zu verhindern.

Meiner Meinung nach bieten sich dafür doch ganz hervorragend Skipisten an?!  ;D 8)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Nordharzer am Juni 07, 2020, 02:02:13 Nachmittag
Interessant aus unser Sichtweise sind doch die geforderten Schutzschneisen in den Wäldern um großflächige Ausbreitungen von Waldbränden zu verhindern.

Meiner Meinung nach bieten sich dafür doch ganz hervorragend Skipisten an?!  ;D 8)

Nicht zu vergessen, die von Knolle hochgelobten „Löschteiche“! Okay... die müssten natürlich vergrößert werden, aber damit die nicht nur einseitig im Sommer genutzt werden, finden wir da schon eine Lösung für eine Ganzjahresnutzung ... 😉
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: STS am Juni 07, 2020, 04:19:06 Nachmittag
Insbesondere am Sonnenberg und Torfhaus fehlen diese Löschteiche.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Max am Juni 07, 2020, 08:08:24 Nachmittag
Insbesondere am Sonnenberg und Torfhaus fehlen diese Löschteiche.

An sich wäre es vermutlich gar keine verkehrte Idee über eine gemeinsame Nutzung & Finanzierung solcher Teiche nachzudenken (Kostenteilung zwischen Betreibern von Skigebieten & dem NP — Nutzung als Löschteich im Sommer & Schneeisee im Winter). So gesehen eigentlich eine Win-Win-Situation von der alle Beteiligten profitieren könnten und von der sogar der Tourismus im Harz etwas hätte.

Mit dem NP in seiner aktuellen Form jedoch leider völlig undenkbar, da zu pragmatisch. Stattdessen bauen sie lieber ihre eigenen, völlig unterdimensionierten Tümpel, die im Zweifelsfall kaum ausreichen werden. ::)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: STS am August 22, 2020, 11:00:25 Nachmittag
Nationalpark jammert schon wieder
Denn ganz so friedlich sind seine herbei gesehnten Wanderer offensichtlich nicht. Und der Nationalpark ist sich zu fein den Müll wegzuräumen, bzw. Mülleimer aufzustellen, wie z.B. die bösen Skiliftbetreiber. Das zeigt wiedermal die weltfremden Vorstellungen von Hr. Knolle. Zum Vergleich, im Yosemity National Park gibt es sogar bärensichere Müllboxen und kostenlose vernünftige Sanitär Einrichtungen, es geht also wenn man will.

Unabhängig davon sammle ich durchaus auch Mal Müll von anderen auf, denn das Wegschmeißen in die Natur, empfinde ich auch als völlig Panne.
https://www.goslarsche.de/home_artikel,-Nationalpark-Harz-klagt-seit-Corona-ueber-Muellproblem-_arid,1521868.html
 (https://www.goslarsche.de/home_artikel,-Nationalpark-Harz-klagt-seit-Corona-ueber-Muellproblem-_arid,1521868.html)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Nordharzer am August 22, 2020, 11:23:11 Nachmittag
Nationalpark jammert schon wieder
Denn ganz so friedlich sind seine herbei gesehnten Wanderer offensichtlich nicht. Und der Nationalpark ist sich zu fein den Müll wegzuräumen, bzw. Mülleimer aufzustellen, wie z.B. die bösen Skiliftbetreiber. Das zeigt wiedermal die weltfremden Vorstellungen von Hr. Knolle. Zum Vergleich, im Yosemity National Park gibt es sogar bärensichere Müllboxen und kostenlose vernünftige Sanitär Einrichtungen, es geht also wenn man will.

Unabhängig davon sammle ich durchaus auch Mal Müll von anderen auf, denn das Wegschmeißen in die Natur, empfinde ich auch als völlig Panne.
https://www.goslarsche.de/home_artikel,-Nationalpark-Harz-klagt-seit-Corona-ueber-Muellproblem-_arid,1521868.html
 (https://www.goslarsche.de/home_artikel,-Nationalpark-Harz-klagt-seit-Corona-ueber-Muellproblem-_arid,1521868.html)

Da kann doch Knolle mal mit gutem Beispiel voran gehen und sammelt selbst mal den Müll seiner sanften Touristen ein! 😆
Dieser ganze NP gehört abgeschafft, insbesondere die ganzen „Funktionäre“!
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: x86 am August 24, 2020, 12:05:42 Nachmittag
Die logische Konsequenz aus NP-Sicht kann nur sein, dass ein umfassendes Betretungsverbot des gesamten NPs eingeführt wird. ;)
Am besten noch mit Scharfschützen, die böswillige Wanderer neutralisieren.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Nordharzer am August 24, 2020, 01:08:33 Nachmittag
Die logische Konsequenz aus NP-Sicht kann nur sein, dass ein umfassendes Betretungsverbot des gesamten NPs eingeführt wird. ;)
Am besten noch mit Scharfschützen, die böswillige Wanderer neutralisieren.

Das ist ja wahrscheinlich auch Knolles Ziel!
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am August 24, 2020, 03:44:16 Nachmittag
Die logische Konsequenz aus NP-Sicht kann nur sein, dass ein umfassendes Betretungsverbot des gesamten NPs eingeführt wird. ;)
Am besten noch mit Scharfschützen, die böswillige Wanderer neutralisieren.

Das ist ja wahrscheinlich auch Knolles Ziel!

75% der Fläche des Nationalparks soll biodynamische Zone werden, d.h. frei von menschlichem Einfluß.

Man kann Knolle vorwerfen, dass er die Folgen dieses Vorhabens für die touristische Nutzen bisher nicht offen kommuniziert hat. Insgesamt hat Knolle aber auch eher ungeschickt formuliert (Ballermann etc.), wenn es um Touristen geht, daher ist es vielleicht besser, wenn er schweigt.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Nordharzer am August 24, 2020, 08:43:41 Nachmittag
Die logische Konsequenz aus NP-Sicht kann nur sein, dass ein umfassendes Betretungsverbot des gesamten NPs eingeführt wird. ;)
Am besten noch mit Scharfschützen, die böswillige Wanderer neutralisieren.

Das ist ja wahrscheinlich auch Knolles Ziel!

75% der Fläche des Nationalparks soll biodynamische Zone werden, d.h. frei von menschlichem Einfluß.

Man kann Knolle vorwerfen, dass er die Folgen dieses Vorhabens für die touristische Nutzen bisher nicht offen kommuniziert hat. Insgesamt hat Knolle aber auch eher ungeschickt formuliert (Ballermann etc.), wenn es um Touristen geht, daher ist es vielleicht besser, wenn er schweigt.

Und genau das bringt mich bei dem Typ so auf die Palme! Es wird von Seiten des NP Augenwischerei betrieben, gelogen und die Leute falsch informiert, weil dann die Stimmung sich gegen den NP drehen würde!
Ich verstehe einfach nicht, warum sich die unabhängige Presse da mal nicht hinterklemmt und dem NP jede Woche auf den Zahn fühlt!?!
Es kann doch nicht angehen, daß solche Leute, die von niemandem gewählt/legitimiert sind, sich über das Wohl und die Interessen der Einwohner/Gastgeber und Arbeitnehmer in der Touristikbranche im Harz hinwegsetzen können.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: STS am August 25, 2020, 12:06:07 Vormittag
Absperrungen für die Verkehrssicherheit!?
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Baumfaellarbeiten-im-Harz-behindern-Verkehr,aktuellbraunschweig5172.html (https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Baumfaellarbeiten-im-Harz-behindern-Verkehr,aktuellbraunschweig5172.html)
Temporär, wäre es ja sinnvoll.

Es ist eine ganze Menge gesperrt:
https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://www.nationalpark-harz.de/de/startseite/Wegesperrungen_Aktuell/&ved=2ahUKEwjE6_Sr7rTrAhWrsKQKHfl7AUkQFjANegQIBxAB&usg=AOvVaw27UQsiGMWaI9EauNZVPDfQ
 (https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://www.nationalpark-harz.de/de/startseite/Wegesperrungen_Aktuell/&ved=2ahUKEwjE6_Sr7rTrAhWrsKQKHfl7AUkQFjANegQIBxAB&usg=AOvVaw27UQsiGMWaI9EauNZVPDfQ)
War eigentlich der attraktive Wanderweg an der steilen Wand unterhalb von Torfhaus wieder offen oder ist der seit Monaten gesperrt? Dann wäre es defakto eine Dauersperrung.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am August 26, 2020, 04:08:49 Nachmittag
Käfer-Märchenstunde im Nationalpark (goslarsche.de, Mittwoch, 26.08.2020): (https://www.goslarsche.de/index.php?artikel=-Kaefer-Sprechstunde-am-Waldwandelweg-&arid=1522321&pageid=215)
Zitat
[...] „Aber auch wenn hier viele tote Bäume zu sehen sind, ist dieser Wald so lebendig und dynamisch wie selten zuvor“, so die Nationalparkverwaltung. Auf der dreieinhalb Kilometer langen Wanderung erfahren die Teilnehmer, [...] Katastrophe [...] für die Natur [...] und welche Rolle der Borkenkäfer dabei spielt. Start ist um 14 Uhr am Wandertreff hinter dem Nationalpark-Besucherzentrum Torfhaus. Die Tour dauert etwa zwei Stunden. Kinder zahlen 5 Euro, Erwachsene 10 Euro, Familien 20 Euro.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Nordharzer am August 26, 2020, 07:52:15 Nachmittag
Käfer-Märchenstunde im Nationalpark (goslarsche.de, Mittwoch, 26.08.2020): (https://www.goslarsche.de/index.php?artikel=-Kaefer-Sprechstunde-am-Waldwandelweg-&arid=1522321&pageid=215)
Zitat
[...] „Aber auch wenn hier viele tote Bäume zu sehen sind, ist dieser Wald so lebendig und dynamisch wie selten zuvor“, so die Nationalparkverwaltung. Auf der dreieinhalb Kilometer langen Wanderung erfahren die Teilnehmer, [...] Katastrophe [...] für die Natur [...] und welche Rolle der Borkenkäfer dabei spielt. Start ist um 14 Uhr am Wandertreff hinter dem Nationalpark-Besucherzentrum Torfhaus. Die Tour dauert etwa zwei Stunden. Kinder zahlen 5 Euro, Erwachsene 10 Euro, Familien 20 Euro.

Ich kann den Quark nicht mehr hören! Sind die Leute, die da mitlaufen einfach nur dumm?!?
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: STS am August 26, 2020, 09:01:17 Nachmittag
MÄRCHENSTUNDE vom Nationalpark  ;) ;) ;)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Usul am August 28, 2020, 03:56:42 Nachmittag
Seid ihr schonmal mitgelaufen, wart ihr schon mal im Bayrischen Wald?
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: STS am August 28, 2020, 06:34:15 Nachmittag
Das die Harzwälder verändert werden müssen ist allen klar, aber Holzhammer Methode des Nationalparks sind problematisch für Einheimische, Touristen, Brand- und Errosionsschutz. Die optische Wüste wie nach einem Atombombenabwurf halte ich für keinen gut Weg im Naturschutz.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Nordharzer am August 28, 2020, 07:37:17 Nachmittag
Das die Harzwälder verändert werden müssen ist allen klar, aber Holzhammer Methode des Nationalparks sind problematisch für Einheimische, Touristen, Brand- und Errosionsschutz. Die optische Wüste wie nach einem Atombombenabwurf halte ich für keinen gut Weg im Naturschutz.

Danke! Genau auf den Punkt gebracht! 👍
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: STS am April 25, 2021, 12:16:46 Nachmittag
Hohe Nachfrage:
Deutschland geht das Holz aus
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/holz-baustoff-mangel-corona-101.html
 (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/holz-baustoff-mangel-corona-101.html)
Da könnte der Nationalpark helfen und Einnahmen für tote Hölzer in eine beschleunigte Wiederaufforstung mit robusteren Baumarten stecken.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am April 26, 2021, 07:43:56 Vormittag
Hohe Nachfrage:
Deutschland geht das Holz aus
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/holz-baustoff-mangel-corona-101.html
 (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/holz-baustoff-mangel-corona-101.html)
Da könnte der Nationalpark helfen und Einnahmen für tote Hölzer in eine beschleunigte Wiederaufforstung mit robusteren Baumarten stecken.

Laut Knolle wird kein Holz aus dem Nationalpark verkauft. Das hilft eher den Harzer Forstwirtschaften, die durch die von der Nationalparkverwaltung verursachte Borkenkäferkalamität finanziell am Abgrund stehen.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: STS am April 27, 2021, 05:32:53 Nachmittag
Die Herren Pusch und Knolle gehen endlich in den Ruhestand
Sie hinterlassen den Harz mit einem Wald wie nach einem Atombombenabwurf, haben den Forst, den vom Tourismus lebenden Gemeinde und den naturverbunden Harzbesuchern ein Desaster hinterlassen. Hoffentlich kommen nach den Ökofundamentalisten verantwortungsbewusstere Nachfolger!
https://www.goslarsche.de/lokales/region_artikel,-ein-pionier-verl%C3%A4sst-den-nationalpark-_arid,2095654.html
 (https://www.goslarsche.de/lokales/region_artikel,-ein-pionier-verl%C3%A4sst-den-nationalpark-_arid,2095654.html)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Nordharzer am April 27, 2021, 06:13:25 Nachmittag
Die Herren Pusch und Knolle gehen endlich in den Ruhestand
Sie hinterlassen den Harz mit einem Wald wie nach einem Atombombenabwurf, haben den Forst, den vom Tourismus lebenden Gemeinde und den naturverbunden Harzbesuchern ein Desaster hinterlassen. Hoffentlich kommen nach den Ökofundamentalisten verantwortungsbewusstere Nachfolger!
https://www.goslarsche.de/lokales/region_artikel,-ein-pionier-verl%C3%A4sst-den-nationalpark-_arid,2095654.html
 (https://www.goslarsche.de/lokales/region_artikel,-ein-pionier-verl%C3%A4sst-den-nationalpark-_arid,2095654.html)

Endlich mal eine gute Nachricht in diesen Zeiten!
Ich glaube allerdings, daß dieser Ruhestand wohl überlegt geschied.... es könnte ja jemand zur Verantwortung gezogen werden, für das Desaster im Harz!
Und Knolle wird uns auch bestimmt als mahnender/nörgelnder Rentner auf den Wecker gehen.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Max am April 27, 2021, 10:40:55 Nachmittag
Herrn Pusch habe ich öffentlich nie so recht wahrgenommen (abgesehen davon, dass er offenbar schon länger und nicht unwesentlich an den Entscheidungen des NP beteiligt zu sein scheint).

Am Ende des Tages muss ich aber zugestehen, dass ich auch Herrn Knolle nicht persönlich kenne. Er hat zwar (in seiner Funktion beim NP) nicht selten Positionen vertreten, bei denen sich mir die Nackenhaare aufgestellt haben und auch die Art und Weise, wie er diese Positionen teils vertreten hat, waren nicht selten grenzwertig bis pauschal beleidigend.

Auf der anderen Seite muss man jedoch auch anerkennen, dass er seinen Arbeitgeber und dessen Anliegen in den Medien recht gut positionieren konnte. Er wird die Dinge, die er kommuniziert hat, sicherlich auch überwiegend selber so sehen, aber letztlich war er für den NP einfach ein überdurchschnittlich guter Repräsentant, der seinen Job ernst genommen und über viele Jahre ordentlich ausgeübt hat.

Wer auch immer ihm nachfolgen wird — der Inhalt mag zwar ähnlich, Einfluss, Reichweite & auch Sympathie dürften zunächst jedoch nicht in dem Maße vorhanden sein, was ein kleines Zeitfenster öffnen könnte den Wintersport im Harz nicht gänzlich auslaufen zu lassen, sondern zumindest den Wurmberg als Zentrum zukunftsweisend aufzustellen.

So oder so und auch wenn ich mit Herrn Knolle nur selten einer Meinung war, er hat seine Arbeit sicherlich gut gemacht (sonst würden wir uns nicht so häufig damit beschäftigen), aber nun wünsche ich ihm einen erfüllten Ruhestand, Gesundheit und alles Gute für die Zukunft. 🍀👍
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am April 28, 2021, 07:57:57 Vormittag
[...], aber nun wünsche ich ihm einen erfüllten Ruhestand, Gesundheit und alles Gute für die Zukunft. 🍀👍

Dem möchte ich anschließen.

Ich gehe davon aus, dass Herr Knolle uns weiterhin in seiner Rolle als Sprecher der diversen Vereine und Lobbyverbände erhalten bleibt.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: STS am April 29, 2021, 02:55:00 Nachmittag
Für Katastrophen Tourismus freigegeben?
https://www.goslarsche.de/lokales/oberharz_artikel,-touren-rund-um-torfhaus-wanderwege-aufger%C3%A4umt-_arid,2097793.html (https://www.goslarsche.de/lokales/oberharz_artikel,-touren-rund-um-torfhaus-wanderwege-aufger%C3%A4umt-_arid,2097793.html)

Meine Nachbarn und Kollegen in Hannover sind geschockt vom Zustand und finden es gar nicht gut wie der Nationalpark den Wald nur verkommen läßt.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am April 29, 2021, 03:37:35 Nachmittag
Für Katastrophen Tourismus freigegeben?
https://www.goslarsche.de/lokales/oberharz_artikel,-touren-rund-um-torfhaus-wanderwege-aufger%C3%A4umt-_arid,2097793.html (https://www.goslarsche.de/lokales/oberharz_artikel,-touren-rund-um-torfhaus-wanderwege-aufger%C3%A4umt-_arid,2097793.html)

Meine Nachbarn und Kollegen in Hannover sind geschockt vom Zustand und finden es gar nicht gut wie der Nationalpark den Wald nur verkommen läßt.

Beim Anblick des Waldzustandes muss man schon von einer Waldkrise sprechen. Der Plan einer stetigen Erneuerung des Waldes durch Borki den Borkenkäfer, auch Buchdrucker genannt, hat nicht funktioniert. Innerhalb von wenigen Jahren hat der Nationalpark fast seinen gesamten Wald verloren. Wie der scheidende Nationalparkchef eingestehen musste, hat die Nationalparkverwaltung das dynamische Wachstum der Borkenkäferpopulation völlig unterschätzt. Hier zeigt sich wieder, dass es Laien schwer fällt exponentiell zu denken.

Immerhin haben die diesmal nur ein halbes Jahr gebraucht, die Wiederherstellung der Wanderwege zu beauftragen. Man munkelte in meiner Hörreichweite, dass die Nationalparkverwaltung absichtlich zögerlich räumt, um die Wege für (E)-MTBler unattraktiv zu machen.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Usul am April 29, 2021, 03:39:08 Nachmittag
Aber eigentlich ist das Bild sehr ehrlich. Es zeigt einen Bereich, der bereits vor ca. 2 Jahren vom Borkenkäfer betroffen war.
An der Stelle ist bereits wieder viel neues Grün zu sehen, wenn man nur in Ruhe die Augen schweifen lässt. Dort stehen schon wieder bis zu 2m hohe Bäume. Der Waldboden ist mit Heidekraut überzogen, dass da vorher nur in Randbereichen war.
An Bäumen natürlich leider wieder überwiegend neue, harzfremde Fichten, ein paar Laubbäumchen haben sich trotzdem reinverirrt. So schlimm der erste Eindruck der Trisomie aus Trockenheit, Käfer und Orkan auch wirken mag, ist der Schaden in historischer Sicht schnell behoben. In 5-10 Jahre sieht man nicht mehr viel, die alten Bäume bieten die Nährstoffe für eine neue Generation. Ich finde das eher spannend durch solche Gebiete zu laufen, aber ich fürchte, dass das die Meisten nicht so sehen. Allgemeine Geduld und Nachdenken ist meistens nicht die menschliche Stärke ;).
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am April 29, 2021, 05:35:22 Nachmittag
Aber eigentlich ist das Bild sehr ehrlich. Es zeigt einen Bereich, der bereits vor ca. 2 Jahren vom Borkenkäfer betroffen war.
An der Stelle ist bereits wieder viel neues Grün zu sehen, wenn man nur in Ruhe die Augen schweifen lässt. Dort stehen schon wieder bis zu 2m hohe Bäume. Der Waldboden ist mit Heidekraut überzogen, dass da vorher nur in Randbereichen war.
An Bäumen natürlich leider wieder überwiegend neue, harzfremde Fichten, ein paar Laubbäumchen haben sich trotzdem reinverirrt. So schlimm der erste Eindruck der Trisomie aus Trockenheit, Käfer und Orkan auch wirken mag, ist der Schaden in historischer Sicht schnell behoben. In 5-10 Jahre sieht man nicht mehr viel, die alten Bäume bieten die Nährstoffe für eine neue Generation. Ich finde das eher spannend durch solche Gebiete zu laufen, aber ich fürchte, dass das die Meisten nicht so sehen. Allgemeine Geduld und Nachdenken ist meistens nicht die menschliche Stärke ;).

Deine Beschreibung entspricht auch meiner Beobachtung. In 5 bis 10 Jahren sieht man wieder einen Fichtenwald. Das Ziel der Nationalparkverwaltung die Fichte mit natürlichen Prozessen durch Laubbäume auszuwechseln bzw. eine überwiegend gleichalte Fichtenplantage durch Bäume unterschiedlichen Alters zu ersetzen hat im ersten Anlauf nicht geklappt. An manchen Stellen können wir zudem auf baumfreie Bergwiesen hoffen.

Der Ungeduld des Menschen ist es wahrscheinlich auch zuzuordnen, dass zum Schutze der von der Nationalparkverwaltung gepflanzten Laubbäume das Rotwild im Harz aufs heftigste gejagt wird.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Max am April 29, 2021, 05:42:25 Nachmittag
Beim Anblick des Waldzustandes muss man schon von einer Waldkrise sprechen. Der Plan einer stetigen Erneuerung des Waldes durch Borki den Borkenkäfer, auch Buchdrucker genannt, hat nicht funktioniert.

Der heißt doch Berti oder? ;D

Ansonsten muss ich sagen, dass ich Usul an der Stelle tatsächlich recht gebe. Auch ich finde vor allem die Flächen schlimm anzuschauen, die erst vor Kurzem dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen sind oder vom Harvester geerntet wurden — das sieht wirklich alles Andere als schön und schon gar nicht einladend aus.

Auf Langlauf Ski habe ich im vergangenen Winter aber auch andere Bereiche gesehen, welche vermutlich schon vor etwas längerer Zeit abgestorben sind und sich nun langsam erholen. Gute Beispiele hierzu sind die Gegend um den Achtermann sowie westlich des Oderteichs. Hier sieht die Mischung aus der Schneise der Verwüstung, die seinerzeit der Borkenkäfer dort hinterlassen hat und den jungen Fichten tatsächlich stellenweise gar nicht so schlecht aus, eher nach Wildnis statt angepflanzter Monokultur.

Es wird auch dort noch viele Jahre dauern, bis man wieder von einem richtigen Wald sprechen kann, aber das ist so schon ganz OK. Wären da nicht die 10 bis 15 Übergangsjahre in denen ursprünglich wirklich schöne Orte tatsächlich aussehen als hätte dort eine Bombe eingeschlagen.

Ich denke der NP hätte sich in Sachen Akzeptanz sicherlich selber einen Gefallen getan, wenn man den Waldumbau Stück für Stück vorgenommen hätte bzw. einzelne Teilstücke zeitlich versetzt hinzugekommen wären. Die Holzhammer-Methode hingegen wird sicherlich nicht jedem gefallen und dürfte dem NP — völlig zu recht — noch ordentlich Kritik einbringen.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am April 29, 2021, 06:57:54 Nachmittag
[...]

Ich denke der NP hätte sich in Sachen Akzeptanz sicherlich selber einen Gefallen getan, wenn man den Waldumbau Stück für Stück vorgenommen hätte bzw. einzelne Teilstücke zeitlich versetzt hinzugekommen wären. Die Holzhammer-Methode hingegen wird sicherlich nicht jedem gefallen und dürfte dem NP — völlig zu recht — noch ordentlich Kritik einbringen.

Es wäre auch netter gegenüber den vielen Tieren gewesen, die auf den Lebensraum Fichtenwald eingestellt waren. An den Tothölzern sehe ich jetzt zwar viele Buntspechte. Die vorher so zahlreichen Tannenmeisen sind dort leider nicht mehr zu finden. Ob sich der Schwarzstorch, den wir neulich im schattigen Fichtenwald in der Nähe von Braunlage gesichtet haben ebenso auf sonnigen Totholzflächen wohlfühlt, wage ich zu bezweifeln.

Natürlich ist es richtig, dass sich auf einer offenen Fläche, wo die Sonne besser auf den Boden herankommt, sehr viel mehr Lebewesen tummeln. Das sind dann aber andere also vorher. Es wäre naiv zu denken, dass alle Tiere überleben, denen man ihr Lebensraum zerstört.

Dieses rücksichtslose Vorgehen der Nationalparkverwaltung und das immer noch im Nationalpark gejagt wird (um ein paar Euro für Zäune zu sparen), passt für mich nicht zu dem im Nationalparkgesetz beschriebenen Schutzauftrag der Natur.

Neue Besen reinigen besser, schauen wir mal, was der neue Chef bringt.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am April 29, 2021, 08:37:44 Nachmittag
Kampf gegen den Berti den Borkenkäufer, auch Buchdrucker genannt, aufgegeben:

https://www.goslarsche.de/lokales/braunlage_artikel,-kein-kampf-gegen-borkenk%C3%A4fer-mehr-im-harz-_arid,2099293.html

Zusammenfassung:

Nach Einschätzung des Forstamtes ist der Wald im Harz gegessen. Der Blick ist auf Wiederaufforstung gerichtet. Mit minderwertigem Industrieholz werden mehrere große Schutzräume gebildet, um die jungen Zöglinge die nächsten 15 Jahre vor dem Wild zu schützen.

Geht also auch anders...
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: Nordharzer am April 30, 2021, 10:32:44 Vormittag
Kampf gegen den Berti den Borkenkäufer, auch Buchdrucker genannt, aufgegeben:

https://www.goslarsche.de/lokales/braunlage_artikel,-kein-kampf-gegen-borkenk%C3%A4fer-mehr-im-harz-_arid,2099293.html

Zusammenfassung:

Nach Einschätzung des Forstamtes ist der Wald im Harz gegessen. Der Blick ist auf Wiederaufforstung gerichtet. Mit minderwertigem Industrieholz werden mehrere große Schutzräume gebildet, um die jungen Zöglinge die nächsten 15 Jahre vor dem Wild zu schützen.

Geht also auch anders...

Das ist alles sehr traurig und enttäuschend. Wer aufgibt, hat schon verloren!
Ich kann mich noch an früher erinnern, da standen überall im Harz Borkenkäferfallen, die hat man schon seit Jahren nicht mehr aufgestellt.... und da frage ich mich doch warum nicht?!? Einfach, effektiv und kostengünstig!
Kann man nur hoffen, dass auch der NP dafür zur Verantwortung gezogen wird! 😡
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am April 30, 2021, 12:44:43 Nachmittag
Das ist alles sehr traurig und enttäuschend. Wer aufgibt, hat schon verloren!

Ja, sehr traurig und enttäuschend, aber realistisch. Laut Forstamt gibt es aber kaum noch Bäume, um die man kämpfen könnte.

Es ist eigentlich genau das Szenario eingetreten, was mir ein Forstfachmann vor einigen Jahren vorhergesagt hat. Wenn die Borkenkäufer im Nationalpark keine Nahrung mehr finden, dann fallen die massenhaft in die umliegenden Wälder der Forstbetriebe ein. Der von der Nationalparkverwaltung ohnehin nicht konsequent gepflegter 500m Schutzstreifen war nach Expertenmeinung vorhersehbar wirkungslos.
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: STS am April 30, 2021, 01:43:30 Nachmittag
Der Artikel endet durchaus konstruktiv:

Ziel sei, dass die „Nach-Nachfolger“ im Revier eine klimastabile breite Palette an Baumarten hätten, um die nächste Generation der Waldverjüngung einzuleiten, sagt er und freut sich über die Kreativität der Mitarbeiter. „Wir hatten jetzt drei Jahre, die keinen Spaß gemacht haben. Diese Waldgestaltung, die macht wieder Spaß.“ 
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: playjam am April 30, 2021, 04:30:33 Nachmittag
Der Artikel endet durchaus konstruktiv:

Ziel sei, dass die „Nach-Nachfolger“ im Revier eine klimastabile breite Palette an Baumarten hätten, um die nächste Generation der Waldverjüngung einzuleiten, sagt er und freut sich über die Kreativität der Mitarbeiter. „Wir hatten jetzt drei Jahre, die keinen Spaß gemacht haben. Diese Waldgestaltung, die macht wieder Spaß.“

Ich denke auch, dass es richtig und wichtig ist, einen Schnitt zu machen und nach vorne zu schauen.

Extrem positiv finde ich, dass man auf Umzäunung/Abgrenzung der Anpflanzungen setzt, statt 15 Jahre verschärfte Jagd. (Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Nationalpark...)
Titel: Re: Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz
Beitrag von: STS am Juni 17, 2021, 05:18:38 Nachmittag
Waldbrandgefahr
https://www.goslarsche.de/welt/thema-des-tages_artikel,-waldbrandgefahr-flugzeuge-starten-zur-raucherkennung-_arid,2150626.html (https://www.goslarsche.de/welt/thema-des-tages_artikel,-waldbrandgefahr-flugzeuge-starten-zur-raucherkennung-_arid,2150626.html)
Hoffentlich kommen wir auch dieses Jahr wieder um die Katastrophe im zundertrockenen Oberharz herum. Bis der Wald sich nach der gefährlichen Nationalpark Strategie wieder grün wird, vergehen noch ein  paar kritische Sommer.