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Foren => Skifahren und Snowboarden im Harz => Thema gestartet von: playjam am Dezember 21, 2012, 08:25:35 Nachmittag

Titel: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: playjam am Dezember 21, 2012, 08:25:35 Nachmittag
Leider fehlen beim Wahl-O-Mat (http://www.bpb.de/politik/wahlen/wahl-o-mat/) ein paar Fragen, die direkt bzw indirekt hier im Forum schon gestellt worden sind.

Ich habe CDU, FDP, Grüne, Linke, Piraten und SPD angeschrieben und um Beantwortung folgender Fragen gebeten:


Heute habe ich von CDU und Linke Anworten erhalten. Die Originale sind als Anhang diesem Beitrag beigefügt.

Antwort von Giesela Brandes-Steggewentz, Landesvorsitzende Die Linke Niedersachsen, Hannover, 21.12.2012:
Zitat
1) Befürworten und unterstützen Sie im Falle eines Wahlsieges den weiteren Ausbau und die
Modernisierung der alpinen Wintersportgebiete im Harz?


Da es am Sonnenberg und am Wurmberg bereits alpine Skianlagen gibt, hat die LINKE gegen eine
Modernisierung der Anlagen, die den Harz für Ski-Touristen attraktiver machen, keine Einwände.
Gleichwohl darf ein möglicher Ausbau nur unter strenger Beachtung der naturschutzrechtlichen
Regelungen erfolgen.

2) Wie ist Ihre Haltung zur Erschließung neuer Pisten und den Bau neuer Seilbahnen (d.h.
Schlepplift, Sessellift, Kabinenbahn) im Harz?


Etliche Gutachten zum Harz – insbesondere zu den Wünschen der Harztouristen – zeigen, dass diese
zum weitaus überwiegenden Teil an einem naturnahen und familienfreundlichen Urlaub interessiert
sind und nicht an einem „Harzer St. Moritz“. Auch angesichts des zunehmenden Klimawandels ist in
Frage zu stellen, ob Investitionen in teure Lifte und Kabinenbahnen die richtige Zukunftsinvestition für
den Harz sind. Modernes Wandern, Nordic Walking und auch Mountainbike-Strecken, die die Natur
nicht zerstören, sind nach Auffassung der LINKEN geeignetere Investitionen, die von den
Harzbesuchern vorrangig gewünscht werden und zudem weit naturfreundlicher sind.

3) Wie ist Ihre Haltung zur Errichtung und Betrieb von technischen Beschneiungsanlagen im
Harz?


Schneekanonen können nur mit einem sehr hohen Energieverbrauch betrieben werden und sind daher
kontraproduktiv zu erwünschten Maßnahmen des Klimaschutzes. Sie gehen zudem, wie unter 2.
beschrieben, an den Wünschen der allermeisten Harzbesucher vorbei und sind damit längerfristig –
außer für den Hersteller und die kurzfristigen Betreiber – gesamtgesellschaftlich eine teure
Fehlinvestition.

Mit freundlichen Grüßen
Giesela Brandes-Steggewentz

Ulf Thiele MdL, Generalsekretär, CDU in Niedersachsen, Hannover 21. Dezember 2012:
Zitat
Frage 1: Befürworten und unterstützen Sie im Falle eines Wahlsieges den weiteren Ausbau und die Modernisierung der alpinen Wintersportgebiete im Harz? Und Frage 2: Wie ist Ihre Haltung zur Erschließung neuer Pisten und den Bau neuer Seilbahnen (d.h. Schlepplift, Sessellift, Kabinenbahn) im Harz?

Gerade im Zuge des Demographischen Wandels ist es wichtig, regionale Entwicklungschancen zielgerecht zu verwirklichen. Der Harz bietet hervorragende Bedingungen für den Wintersport und verfügt innerhalb des norddeutschen Raumes über ein großes Einzugsgebiet. Er wird im touristischen Wettbewerb nur bestehen können, wenn sein Potenzial voll ausschöpft wird. Das Land unterstützt daher den Ausbau und die Modernisierung der alpinen Wintersportgebiete im Harz als wichtigen Wirtschaftsfaktor für die Region und fördert unter anderem den Ausbau des Skigebietes Wurmberg mit 2 Mio. Euro. Bis zur Fertigstellung im Winter 2013/2014 sollen somit der Bau einer neuen Vierer-Sesselbahn und die Anlage einer neuen Skipiste am Osthang verwirklicht werden. Ziele der Maßnahmen sind die Erhöhung der Zahl der Betriebstage der Seilbahn und die Weichenstellung für eine größere Buchungssicherheit für die Tourismusbranche. Damit schaffen wir die Voraussetzungen für eine weitere positive Entwicklung des Wintersports im Harz und die Sicherung der Arbeitsplätze vor Ort.
 
Frage 3: Wie ist Ihre Haltung zur Errichtung und Betrieb von technischen  Beschneiungsanlagen im Harz?

Niedersachsen ist eine einzigartige Natur- und Kulturlandschaft, deren einmalige Umwelt mit ihrer Artenvielfalt es zu schützen gilt. Für die CDU in Niedersachsen hat der Umwelt- und Naturschutz einen hohen Stellenwert. Ökonomische, ökologische und soziale Belange müssen dabei gleichermaßen Berücksichtigung finden. Wir setzen uns dafür ein, wirtschaftliche Notwendigkeiten und die Belange von Anwohnern sowie von Natur und Umwelt in Einklang zu bringen. Sofern die Verträglichkeit mit den Auflagen des Umweltschutzes besteht, steht die CDU dem Einsatz von Beschneiungsanlagen, wie er auch beim Ausbau des Skigebietes Wurmberg verwirklicht wird, grundsätzlich positiv gegenüber.
Der Fortsetzung des Dialogs mit dem Forum Skifahren im Harz zur weiteren Stärkung touristischer Angebote im Westharz sehen die CDU in Niedersachsen wie auch ihre Landtagskandidaten im und um den Harz mit Freude entgegen.

Mit freundlichen Grüßen

Ulf Thiele MdL
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Max am Dezember 22, 2012, 10:33:45 Vormittag
Das sind natürlich die wesentlichen Fragen, die beim Wahl-O-Mat einfach nicht berücksichtigt wurden.. ;-)

Auch wenn die Antworten darauf meine Entscheidung natürlich nicht mehr maßgeblich beeinflussen werden, so finde ich es zum einen interessant, dass sich die Position der Linken (auch im Wortlaut) beinahe genauso anhört, wie die Pressemitteilungen der Umweltverbände bzw. der Grünen, während die CDU sich offenbar ziemlich deutlich für die geplanten Maßnahmen ausspricht bzw. das Vorhaben und die regionale Entwicklung insgesamt etwas differenzierter betrachtet und dabei nicht ausschließlich den Umweltschutz in den Vordergrund stellt, sondern auch die Lage der Menschen dort berücksichtigt.

Ich bin sehr gespannt, was FDP und vor allem SPD für Positionen beziehen — die der Grünen sollte man bereits weitestgehend kennen.
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Doppelmayr am Dezember 22, 2012, 11:02:46 Vormittag
Warum ist Herr Thiele nicht auf die Frage 2 eingegangen bzw. hat diese unbeantwortet gelassen????
Für mich steht allerdings jetzt schon fest welche Parteien von mir wieder "Ihr Kreuz" bekommen werden und da werde ich hier wohl nicht der einzige sein der so "abstimmen" wird ;)
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Max am Dezember 22, 2012, 12:45:20 Nachmittag
Naja, ich stehe dem eigentlich immer recht offen gegenüber und beschäftige mich intensiv mit den Wahlprogrammen und Personen, ehe ich eine Entscheidung treffe, von daher können die Antworten der Parteien auf die Fragen von Playjam durchaus einen gewissen Einfluss haben.

Nur eine der großen Parteien disqualifiziert sich von vorn herein eigentlich schon immer selber und ist meiner Meinung nach nicht wählbar. Wobei ich hier nicht einmal von den Grünen spreche — sofern die Inhalte passen könnte ich mir sogar vorstellen sie zu wählen, wenn auch nur auf Bundesebene, wo sie Besseres zu tun hätten als den Ausbau eines schönen kleinen Skigebiets im Harz zu verhindern. ;-)

@Playjam: Klasse Idee übrigens die Parteien mal direkt auf Ihre Positionen zu diesem Thema zu befragen. Ich könnte mir vorstellen, dass es ausserhalb dieses Forums wohl nicht allzu relevant ist, das sollte uns aber auch nicht weiter stören. Bin gespannt, ob sich die anderen Parteien auch noch die Mühe machen um darauf einzugehen.
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: playjam am Dezember 22, 2012, 03:17:32 Nachmittag
@Playjam: Klasse Idee übrigens die Parteien mal direkt auf Ihre Positionen zu diesem Thema zu befragen. Ich könnte mir vorstellen, dass es ausserhalb dieses Forums wohl nicht allzu relevant ist, das sollte uns aber auch nicht weiter stören. Bin gespannt, ob sich die anderen Parteien auch noch die Mühe machen um darauf einzugehen.

Der Dank gebührt eigentlich Frau von Cramon (Bundesgrüne), die versucht hat, Skifahren im Harz zum Wahlkampfthema zu machen. Es ist dann nur fair, wenn alle anderen Parteien sich auch zu diesem Thema profilieren können. Die Fragen habe ich leider etwas spät am 18.12 verschickt, ich rechne nicht vor Anfang Januar mit den nächsten Antworten.
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Falkenstein am Dezember 23, 2012, 10:48:41 Nachmittag
@playjam: Vielen Dank für Deinen Einsatz rund um den Wintersport im Harz und Deine Anschreiben an die Parteien!

Meine Gegenargumentation zu den Linken bezüglich der negativen Energiebilanz der Schneekanonen:
Eine Schneekanone benötigt ca. 20 KW.
Für einen Hektar werden ca. 15-20 MW verbraucht  und damit 7 Tonnen CO2 freigesetzt -bei konsequenter Beschneiung-. Ich rede hier allerdings nicht von den Schneekanonen in Sankt Andreasberg. Dort wird der Strom in der Grube Samson mit Wasserkraft erzeugt und ist somit CO2 frei. ;-)

Wenn nun Wintersportler auf Grund von Schneemangel mit dem PKW in Richtung Österreich fahren, dann entsteht der folgende CO2-Ausstoß:
Mittelklasse-PKW von Hannover nach Schladming (Österreich) einfache Strecke 850 Kilometer.
Gesamtstrecke= 1700 Kilometer
Mittelklasse-PKW
CO2 Ausstoß= 0,37 Tonnen
d.H. Wenn nur 20 Personen mit dem PKW statt nach Österreich in den Harz fahren, dann ist die CO2-Bilanz für ein Hektar beschneite Fläche schon positiv!

Ich halte die Grünen und die Linke für nicht wählbar.
Hoffe auf einen CDU-Erfolg...

Quelle der Angaben und Zahlen:
CO2-Ausstoß von Schneekanonen:
http://www.davplus.de/uploads/images/kQYDueJj019LuOb7BhT5kQ/aw4_11_umwelt_026_027.pdf

CO2-Ausstoß von PKW:
http://klimaohnegrenzen.de

Ergänzung, denn hier gibt es interessante Fakten zur technischen Beschneiung:
http://www.silbersattel.de/site/start/kat/1/rid/45/fsessionid/1356299874/pid/1/
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: playjam am Dezember 31, 2012, 09:48:50 Vormittag
Heute morgen habe ich von Felicitas Steinhoff, Servicegruppe Wahlprüfsteine, Piratenpartei Niedersachsen folgende Antwort als Email erhalten:

Zitat
[Anm.: Anrede gelöscht]

Zuersteinmal bedanke ich mich im Namen der Piratenpartei Niedersachsen für Ihre Fragen und entschuldige mich, dass ich Ihnen erst jetzt antworten kann.

Wie Sie bestimmt wissen, sind wir eine noch ziemlich junge Partei, deren Kernziel es unter anderem ist, den Bürgern, wie Ihnen, wieder mehr Einfluss auf die Politik vor Ort und allgemein zu geben. Darum ist unsere interne Struktur auch sehr offen für Vorschläge und Programmanträge von aussen.

Ihre Fragen sind zweifelsohne sehr spannend für die Region Harz und wir sollten uns ihrer annehmen. Leider gibt es zu dieser Thematik noch keine offiziellen Beschlüsse. Generell setzen wir uns dafür ein, dass ein freier Zugang zu allen Naturschönheiten in Niedersachsen ermöglicht wird, und erhalten bleibt. Dies begründete auf einer Initiative der Piraten in Schleswig-Holstein, in der es konkret um freien Zugang zu Stränden ging. Ich sehe gewissen Schnittmengen mit der Thematik im Harz.

Innerhalb unserer Partei arbeiten viele Arbeitsgemeinschaften daran, Programmanträge und Positionspapiere auszuarbeiten, die dann in unser Programm aufgenommen werden, nachdem die Piraten darüber diskutiert und entschieden haben. Ihre Thematik passt in das Profil der AG Verkehr auf Bundesebene https://wiki.piratenpartei.de/AG_Bauen_und_Verkehr Wir würden uns sehr freuen wenn Sie die Gelegenheit nutzen, um Ihre Sicht der Dinge dort einfliessen zu lassen, damit wir sie bald programmatisch behandeln können.

Der Harz ist eine sehr wichtige Region in Niedersachsen, deshalb bedanke ich mich sehr, dass Sie uns auf dieses Thema angesprochen haben.

Mit freundlichem Gruß und Ihnen ein gutes Neues Jahr,
Felicitas Steinhoff
Servicegruppe Wahlprüfsteine
Piratenpartei Niedersachsen
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: playjam am Januar 08, 2013, 06:23:07 Nachmittag
Heute habe ich die Antwort von Anja Piel, Landesvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Landesverband Niedersachsen erhalten:

Zitat
[...]
Zu Ihren Fragen und zur Problematik des Tourismus im Harz sowie zum weiteren Ausbau der Alpin-Ski-Angebote möchte ich gern Stellung nehmen.

[Anm.: Antwort auf Frage 1) Befürworten und unterstützen Sie im Falle eines Wahlsieges den weiteren Ausbau und die Modernisierung der alpinen Wintersportgebiete im Harz?]

Wie Sie sicher der Presse in den letzten Monaten entnommen haben, stehen wir als Grüne dem Ausbau des Skigebietes am Wurmberg sehr kritisch gegenüber. Die grüne Bundestagsabgeordnete Viola von Cramon und der forstpolitische Sprecher der Landtagsfraktion Christian Meyer haben die Maßnahmen am Wurmberg insgesamt, aber insbesondere auch die Förderung der Investition durch das Wirtschaftsministerium und die indirekte Förderung durch die Landesforsten kritisiert.
Die touristische Infrastruktur des Harzes ist modernisierungsbedürftig, das ist Fakt und wird von niemandem bestritten.
Die Frage, wie sich der Harz als touristische Destination weiterentwickeln soll, ist unserer Auffassung nach mit der Gründung des Nationalparks und dem damit verbundenen Ziel eines weiteren Ausbaus naturnaher touristischer Angebote entschieden worden. Die Wintersportangebote sollten beibehalten und modernisiert werden, wobei ein Schwerpunkt auf dem Skilanglauf liegen sollte, aber es kann nicht ein Weg eingeschlagen werden, wie er etwa im Sauerland gewählt wurde. Diese Situation lässt sich im Harz nicht kopieren. Im Harz wurden in Jahrzehnten andere Infrastrukturen für ganz andere Gästegruppen als Zielgruppe aufgebaut als im Sauerland. Das Sauerland mit seiner Nähe zum Ballungszentrum Rhein/Ruhr, mit seiner guten Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr, an das dichte Straßen- und Autobahnnetz dieses Raums konnte sich unter diesen Bedingungen zur Skiarena, zum Wintersporteventplatz für junges Publikum entwickeln.
Der Harz hat dieses Potential nicht, er liegt zu weit abseits der Bevölkerungszentren und ist nicht wirklich bequem erreichbar, von den Verkehrsanbindungen ist er durch seine Randlage – früher Grenzgebiet zur DDR – benachteiligt. Wenn Wintersport dort möglich ist, ist die Anfahrt mühsam und zum Teil erreichen die Gäste an Wochenenden ihr Ziel nicht, weil Strassen und Parkplätze völlig überlastet und überlaufen sind. Man muss sich zum Vergleich nur die Internetpräsentation der Wintersportarena Sauerland anschauen!
Anders als im Sauerland, wo die Erschließung weit besser ist, fehlen deshalb im Harz die Investoren, die dort weitere Pisten, Liftanlagen und Beschneiungsanlagen errichten und betreiben wollen. Die Anzahl der sicheren Schnee- und Frosttage ist zu gering und der Stossbetrieb an nur wenigen Schneetagen reicht nicht aus zur Refinanzierung von Investitionen in neue Wintersportanlagen. Es kommt nicht von ungefähr, dass sich die neuen Investoren für den Bocksberg bei Goslar mit neuen Wintersportinvestitionen sehr zurückhalten und den Schwerpunkt auf einen Mix legen, ohne den Winter zu überschätzen. Diese Investoren schätzen auch den Klimawandel offenbar realistischer ein als die Wurmberg-Seilbahn-GmbH. Man darf auch nicht vergessen, dass es sich aufgrund des Klimawandels nur noch um wenige Wochen im Jahr handelt, in denen mit einigermaßen passabler Schneesicherheit gerechnet werden werden kann.
Die Investitionen, die am Wurmberg und an anderen Stellen im Harz bei Wintersportanlagen gerade vorgenommen werden, rechnen sich nur, weil sie massiv mit Steuergeldern subventioniert werden. Am Wurmberg sind das nicht nur die 2 Millionen Euro Zuschüsse des Wirtschaftsministeriums – bei einer Investitionssumme von ca. 8 Millionen, sondern noch weitere ca. 1,5 Millionen Euro, die die hochverschuldete Gemeinde Braunlage für Parkplätze und Ausgleichsmaßnahmen aufbringt. Dieser Umgang mit Steuermitteln ist für uns nicht akzeptabel. Der Betreiber der Anlage lädt das wirtschaftliche Risiko auf den Staat ab. Es ist sogar nicht auszuschließen, dass wenn die Anlage in den nächsten Jahren Defizite einfährt, der Betreiber mit dem Hinweis auf gefährdete Arbeitsplätze neues Geld vom Staat fordert.
Für uns Grüne stellt sich hier die Frage der Gerechtigkeit, der Gleichbehandlung der BürgerInnen durch den Staat!

Am Wurmberg hat übrigens der Landkreis die entscheidenden Beschlüsse und Weichenstellungen zur Erweiterung des Skigebietes getroffen. Das können wir kritisieren, aber die Landesregierung – auch eine neue rot/grüne Landesregierung – hätte diese Entscheidungen nicht verhindern können. Mit Grünen in der Landesregierung hätte es aber diese 2 Millionen Euro Fördermittel aus dem Topf der Tourismusförderung nicht gegeben. Die Stadt Braunlage hat sich verpflichtet, bis 2015 ihr Haushaltsdefizit abzubauen - unter dieser Maßgabe hat die Gemeinde Gelder zur Entschuldung vom Land erhalten. Nach Angaben der Landesregierung wird sie wegen ihrer finanziellen Beteiligung am Ausbau des Seilbahnbetriebes und des zugehörigen Parkplatzes ihr Defizit nicht mehr bis 2015 abbauen können. Auch das halten wir Grüne für keinen verantwortlichen Umgang mit Steuermitteln.

[Anm.: Antwort auf Frage 2) Wie ist Ihre Haltung zur Erschließung neuer Pisten und den Bau neuer Seilbahnen (d.h.
Schlepplift, Sessellift, Kabinenbahn) im Harz? und Frage 3) Wie ist Ihre Haltung zur Errichtung und Betrieb von technischen Beschneiungsanlagen im Harz?]

Es wird auch in Zukunft – auch mit grüner Unterstützung – einzelne Ergänzungen bei den Wintersporteinrichtungen im Harz geben, soweit sie naturverträglich sind. Die intensive Beteiligung der Öffentlichkeit und der Naturschutzverbände sind dabei selbstverständlich. So sind wir der Ansicht, dass geprüft werden muss, ob eine naturverträgliche Verbindung der Skigebiete von Braunlage und Schierke möglich ist. Eine Skischaukel zwischen den beiden Orten könnte eine Bereicherung des Angebots in der Harzregion sein.
Wir lehnen allerdings die Erweiterung bestehender Wintersportanlagen und insbesondere die Errichtung und den Betrieb von neuen Beschneiungsanlagen wegen der damit verbundenen Eingriffe in den Wasserhaushalt und der Belastung der Natur ab.
Wir sehen dagegen in Konzepten, wie etwa von der Landesregierung in Sachsen-Anhalt für den Harz vorgelegt, wo schon wegen der Auswirkungen des Klimawandels keine wesentliche Ausweitung des Wintersportangebotes vorgesehen ist, einen gangbaren Weg für die Tourismusentwicklung im Harz.

Die Touristiker im Harz haben den Boom in den Jahren nach der Wiedervereinigung nicht dazu genutzt, die touristischen Infrastrukturen grundlegend zu sanieren und zu erneuern. Viele Hotels, Restaurants und andere Gästeangebote haben noch den Standard der 1970er Jahre und sind nicht mehr attraktiv. Kurbetriebe, aber auch Landschulheime, die früher zu einer Grundauslastung der touristischen Infrastrukturen beigetragen haben, wurden geschlossen.
Nicht nur die Gästezahlen sind zurückgegangen, sondern die Harzer Gemeinden gehören zu den Gemeinden in Niedersachsen, die am stärksten vom demografischen Wandel, von Überalterung und Rückgang der Wohnbevölkerung betroffen sind.
Der Nationalpark mit seinen Einrichtungen und Angeboten ist zur Stütze des Tourismus im Harz geworden, zieht Familien und neue Gäste an. Es fehlt allerdings immer noch an attraktiven Übernachtungsangeboten und Restaurants. Die Entwicklung in Torfhaus mit dem neuen Nationalparkzentrum und dem in Bau befindlichen Hotel und Appartmentkomplex begrüßen wir sehr – davon brauchen wir mehr.
Wir als Grüne waren es, die gefordert haben, dass nicht nur Angebote für Wanderer als klassische Harztouristen, sondern auch Angebote für Mountainbiker, Klettersportler und junge Familien angeboten werden. Das Mountainbike-Wegenetz ist auf unsere Initiative hin eingerichtet worden.
Es ist möglich, die Ziele des Naturschutzes im Nationalpark mit einer attraktiven, aber an den Schutzzielen orientierten touristischen Entwicklung zu verbinden. Die Zukunft des Harzes sehen wir in einem naturnahen Tourismus mit aufgrund des Klimawandels abnehmender Bedeutung für den Wintertourismus und steigender Bedeutung für MTB, Nordic Walking und modernes Wandern. Staatliche Fördermittel sollen in Projekte fließen, die vor allem der Grundversorgung dienen, die möglichst vielen/allen Touristen zu gute kommen. Dazu gehört auch der Skilanglauf, dessen Loipensystem allein im Nationalpark ca. 150 km Länge umfasst – einschließlich Winterwanderwegen sind es sogar 200 km. Diese Art des naturnahen Wintertourismus wird rege genutzt und schont die natürlichen Ressourcen.
Dafür stehen wir.
[...]

Hier das Orginal als Doc-Datei zum Download:
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Bergfex am Januar 08, 2013, 11:21:21 Nachmittag

Zitat

Der Harz hat dieses Potential nicht, er liegt zu weit abseits der Bevölkerungszentren und ist nicht wirklich bequem erreichbar

Anders als im Sauerland, wo die Erschließung weit besser ist, fehlen deshalb im Harz die Investoren, die dort weitere Pisten, Liftanlagen und Beschneiungsanlagen errichten und betreiben wollen. Die Anzahl der sicheren Schnee- und Frosttage ist zu gering und der Stossbetrieb an nur wenigen Schneetagen reicht nicht aus zur Refinanzierung von Investitionen in neue Wintersportanlagen.

Diese Argumente sind doch absolut unhaltbar: Sind denn Hannover, Braunschweig, Wolfsburg keine Großstädte? Kennzeichen derartiger Herkunft sehe ich immer wieder auf den Liftparkplätzen. Aus Wolfsburg fahre ich ca. 1 Stunde zum Lift über die A 39 und die gut ausgebaute Harzhochstraße. Soviel zum Thema schlechte Verkehrsanbindung. Außerdem wurde auch nicht beachtet, dass bei größerer Schneesicherheit Wochengäste kommen, die dann auch länger bleiben, ihr Geld bei Vermietern und der Gastronomie lassen und keine Wochenend Anfahrtsstraßen verstopfen. Für Berliner dürfte die Sache ebenfalls interessant werden. Fakt: Gesamtsituation überhaupt nicht verstanden. Am besten wieder um Krötenwanderungen kümmern, liebe Grünen  ;)   Das ist wenigstens sinnvoll und bringt auch was.

Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: playjam am Januar 09, 2013, 08:05:58 Vormittag
Diese Argumente sind doch absolut unhaltbar: Sind denn Hannover, Braunschweig, Wolfsburg keine Großstädte? [...]

Der Ruhrpott (Dortmund, Bochum, etc) und Kassel sind ca. 1:30 Autostunden von Winterberg/Willingen im Sauerland entfernt.

Verkehrstechnisch problematisch wird der Ausbau des Wurmbergs ab 2014, sobald alle Kasseler statt im Sauerland die attraktiveren Pisten im Harz aufsuchen, da keine vernünftige Bahnanbindung Kassel-Harz existiert.

Eine bequeme Direktverbindung wie der Berlin-Harz-Express (http://www.harz-berlin-express.de/) wäre wünschenswert.
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Harzwinter am Januar 09, 2013, 08:47:18 Vormittag
Die Pkw-Anfahrt Hannover-Süd - Braunlage/Wurmbergseilbahn dauert staufrei 1:05 bis 1:10 h; ab Hildesheim 15-20 Minuten weniger. Das ist eine völlig normale Anfahrtzeit für einen Tagesausflug. In den Harz, vor dem Harz entlang und durch den Harz führen mehrere große, teils vierspurige Bundesstraßen. Zumindest hier ist der Harz ausnahmsweise mal nicht rückständig.

Unabhängig von der so zu erwartenden Stellungnahme der Grünen zum Thema Alpinski im Harz empfehle ich der Unterzeichnerin des Antworttextes und/oder dem Referenten, der den Text verfasst hat, eine Runde Nachhilfe in den Fächern niedersächsische Landeskunde und Verkehrsinfrastruktur, bevor man mit solchen Statements an die Öffentlichkeit geht. Ob das wohl schon Bestandteil des "Pisa"-Phänomens ist?
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Max am Januar 09, 2013, 09:12:11 Vormittag
Zunächst einmal kann man sicherlich festhalten, dass von den Grünen und insbesondere von Viola von Cramon nichts Anderes zu erwarten war bzw. es quasi zum Parteiprogramm der Grünen gehört derartige Projekte zu kritisieren oder gar abzulehnen. Einige der Argumente halte ich allerdings persönlich für recht undifferenziert oder schlicht irrelevant.

Zitat
Die Frage, wie sich der Harz als touristische Destination weiterentwickeln soll, ist unserer Auffassung nach mit der Gründung des Nationalparks und dem damit verbundenen Ziel eines weiteren Ausbaus naturnaher touristischer Angebote entschieden worden. Die Wintersportangebote sollten beibehalten und modernisiert werden, wobei ein Schwerpunkt auf dem Skilanglauf liegen sollte, aber es kann nicht ein Weg eingeschlagen werden, wie er etwa im Sauerland gewählt wurde. Diese Situation lässt sich im Harz nicht kopieren. Im Harz wurden in Jahrzehnten andere Infrastrukturen für ganz andere Gästegruppen als Zielgruppe aufgebaut als im Sauerland.

Natürlich kann man die Situation im Sauerland nicht einfach kopieren und auch das neue Skigebiet am Wurmberg ist meilenweit von der Größe eines Skigebiets wie beispielsweise in Winterberg entfernt, aber das ist doch kein Grund nicht zumindest grundlegende Investitionen zu tätigen, um das Skigebiet wenigstens etwas der heutigen Zeit anzupassen. Im übrigen ist diese Entwicklung im Sauerland auch noch gar nicht so lange her und was die Infrastruktur für ganz andere Gästegruppen betrifft, so existieren die meisten dieser Angebote auch noch nicht allzu lange. Einzig Wandern und Langlauf könnte man vielleicht erwähnen, allerdings gibt es in etwa so lange auch schon den alpinen Wintersport im Harz.

Zitat
Das Sauerland mit seiner Nähe zum Ballungszentrum Rhein/Ruhr, mit seiner guten Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr, an das dichte Straßen- und Autobahnnetz dieses Raums konnte sich unter diesen Bedingungen zur Skiarena, zum Wintersporteventplatz für junges Publikum entwickeln.

Die Verbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist in der Tat nicht besonders gut im Oberharz — ansonsten muss ich Bergfex allerdings zustimmen und die Orte im Oberharz sind mit dem Auto nicht viel besser oder schlechter erreichbar als andere Skigebiete auch. In Oberwiesenthal geht es die letzten 40km nach der Autobahn über normale Landstraßen, kleine Orte und teilweise durch Wohngebiete, wobei ich an Wochenenden in Winterberg auch schon kilometerweit auf den gut ausgebauten Straßen im Stau stand und danach eine gefühlte Ewigkeit nach einem Parkplatz suchen musste. Davon abgesehen sehe ich den direkten Zusammenhang zwischen guter Verkehrsanbindung und "Wintersporteventplatz" für junges Publikum nicht unbedingt — ein junges Publikum erreicht man nicht durch breite Straßen und eine Buslinie, sondern durch ein attraktives und zeitgemäßes Angebot, was vielleicht nicht gar so gemächlich daherkommt wie Wandern oder Langlauf.

Zitat
Der Harz hat dieses Potential nicht, er liegt zu weit abseits der Bevölkerungszentren und ist nicht wirklich bequem erreichbar, von den Verkehrsanbindungen ist er durch seine Randlage – früher Grenzgebiet zur DDR – benachteiligt. Wenn Wintersport dort möglich ist, ist die Anfahrt mühsam und zum Teil erreichen die Gäste an Wochenenden ihr Ziel nicht, weil Strassen und Parkplätze völlig überlastet und überlaufen sind.

Völlig daneben — natürlich liegt der Harz nicht im bevölkerungsreichen Ruhrgebiet und ich erwarte inzwischen auch gar nicht mehr, dass sich Politiker vor Ort erst einmal selber ein Bild von etwas machen, ehe sie ihren Senf dazu geben, aber ein Blick auf die Karte genügt eigentlich um festzustellen, dass der Harz seit der Wiedervereinigung so ziemlich in der Mitte Deutschlands liegt und sich in unmittelbarer Umgebung auf allen Seiten Städte wie Hannover, Braunschweig, Wolfsburg, Göttingen, Kassel und meinetwegen auch Magdeburg und Leipzig befinden, wobei man in der Tat auch sehr häufig Autos mit dem Kennzeichen unserer Hauptstadt auf den Parkplätzen sieht.

Zitat
Man muss sich zum Vergleich nur die Internetpräsentation der Wintersportarena Sauerland anschauen!

Das ist natürlich ein guter Grund, um in Zukunft auf jegliche Investitionen im Harz zu verzichten! ;-)

Zitat
Anders als im Sauerland, wo die Erschließung weit besser ist, fehlen deshalb im Harz die Investoren, die dort weitere Pisten, Liftanlagen und Beschneiungsanlagen errichten und betreiben wollen. Die Anzahl der sicheren Schnee- und Frosttage ist zu gering und der Stossbetrieb an nur wenigen Schneetagen reicht nicht aus zur Refinanzierung von Investitionen in neue Wintersportanlagen.

Ich schätze, dass die bisher nicht vorhandene Investitionsbereitschaft eher an fehlender Perspektive für die Orte im Oberharz lag. Wenn es jahrelang nur bergab geht, es immer weniger Gäste gibt, die Bevölkerung abwandert und seitens der Landesregierung keinerlei Anstalten gemacht wurden hier zu helfen, dann braucht man sich auch nicht wundern, wenn niemand mehr Geld in die Hand nimmt, um etwas zu ändern. Ungeachtet dessen stehen die relevanten Wintersportorte was Höhe und geografische Lage angeht der Konkurrenz im Sauerland in nichts nach.

Zitat
Es kommt nicht von ungefähr, dass sich die neuen Investoren für den Bocksberg bei Goslar mit neuen Wintersportinvestitionen sehr zurückhalten und den Schwerpunkt auf einen Mix legen, ohne den Winter zu überschätzen. Diese Investoren schätzen auch den Klimawandel offenbar realistischer ein als die Wurmberg-Seilbahn-GmbH. Man darf auch nicht vergessen, dass es sich aufgrund des Klimawandels nur noch um wenige Wochen im Jahr handelt, in denen mit einigermaßen passabler Schneesicherheit gerechnet werden werden kann.

Man kann Hahnenklee nur schwer beispielsweise mit Braunlage vergleichen, aber ich bin mir sicher, dass auch die Investoren dort gerne noch mehr in die Wintersportinfrastruktur investieren würden, es muss sich allerdings später auch finanziell rechnen. Zudem versucht die Fa. Wiegand auch kostengünstig ihre eigenen Entwicklungen in der Beförderungstechnik zu verwenden und dürfte sich dessen bewusst sein, dass der Bocksberg — allein was die Attraktivität betrifft — später nicht mit einem leistungsfähigen Skigebiet wie dem Wurmberg mithalten kann. Hier wurde eigentlich auch schon alles zum WiLie gesagt — er hat sicherlich eine Daseinsberechtigung und man kann es sich mal anschauen, aber er ist alles Andere als ideal für Wintersportler.

Zitat
[...] bei einer Investitionssumme von ca. 8 Millionen, sondern noch weitere ca. 1,5 Millionen Euro, die die hochverschuldete Gemeinde Braunlage für Parkplätze und Ausgleichsmaßnahmen aufbringt.

Der Großparkplatz sah vor dem Umbau katastrophal und nun wirklich nicht einladend aus, von daher war es an der Zeit, dass er etwas modernisiert wurde. Wo sollen denn später sonst die ganzen jungen Langläufer und Schneeschuhwanderer ihre Autos abstellen, wenn der Klimawandel den alpinen Wintersport unmöglich gemacht hat? ;-)

Zitat
Dieser Umgang mit Steuermitteln ist für uns nicht akzeptabel. Der Betreiber der Anlage lädt das wirtschaftliche Risiko auf den Staat ab. Es ist sogar nicht auszuschließen, dass wenn die Anlage in den nächsten Jahren Defizite einfährt, der Betreiber mit dem Hinweis auf gefährdete Arbeitsplätze neues Geld vom Staat fordert.

Bei allen Investitionen gibt es immer ein gewisses Restrisiko, welches man nie ganz ausschließen kann — das ist bei unzähligen anderen Projekten in Deutschland allerdings nicht anders, ohne diese Investitionen geht es allerdings auch nicht.

Zitat
Für uns Grüne stellt sich hier die Frage der Gerechtigkeit, der Gleichbehandlung der BürgerInnen durch den Staat!

Das ist soweit auch richtig, nur bekamen und bekommen andere strukturschwache Gebiete in Deutschland teils seit Jahrzehnten massive Förderungen seitens des Bundes und über den Länderfinanzausgleich, während der Harz weitestgehend sich selbst überlassen wurde. Gerecht ist das mit ziemlicher Sicherheit nicht!

Zitat
So sind wir der Ansicht, dass geprüft werden muss, ob eine naturverträgliche Verbindung der Skigebiete von Braunlage und Schierke möglich ist. Eine Skischaukel zwischen den beiden Orten könnte eine Bereicherung des Angebots in der Harzregion sein.

Soweit, so gut, aber...

Zitat
Wir lehnen allerdings die Erweiterung bestehender Wintersportanlagen und insbesondere die Errichtung und den Betrieb von neuen Beschneiungsanlagen wegen der damit verbundenen Eingriffe in den Wasserhaushalt und der Belastung der Natur ab.

... und spätestens hier sollte klar sein, dass Frau Piel offenbar noch nie persönlich vor Ort gewesen zu sein scheint oder enthält Schierke das dortige Skigebiet der Öffentlichkeit nur seit Jahren vor, um Ruhe vor lästigen Besuchern zu haben? ;-)

Zitat
Die Touristiker im Harz haben den Boom in den Jahren nach der Wiedervereinigung nicht dazu genutzt, die touristischen Infrastrukturen grundlegend zu sanieren und zu erneuern. Viele Hotels, Restaurants und andere Gästeangebote haben noch den Standard der 1970er Jahre und sind nicht mehr attraktiv.

Rückläufige Besucherzahlen = weniger Umsatz = schlechte Perspektive = unzureichende Investitionen = Verminderung der Attraktivität = weiter rückläufige Besucherzahlen, etc.

Ganz unschuldig an dieser Entwicklung nach der Wiedervereinigung ist die Politik im übrigen auch nicht.

Zitat
Nicht nur die Gästezahlen sind zurückgegangen, sondern die Harzer Gemeinden gehören zu den Gemeinden in Niedersachsen, die am stärksten vom demografischen Wandel, von Überalterung und Rückgang der Wohnbevölkerung betroffen sind.

Man muss kein Experte sein um zu wissen, dass junge Menschen, die keine berufliche Perspektive mehr sehen, häufig ihre Heimat verlassen. Der Harz lebt größtenteils vom Tourismus und sofern hier Investitionen über längere Zeit ausbleiben oder verhindert werden, dann ist Landflucht die logische Konsequenz. Umso verwunderlicher, dass einige Parteien vielversprechende Investitionen noch immer versuchen mit allen Mitteln auszubremsen, jedenfalls sofern man das mit der Gerechtigkeit auch nur ansatzweise ernst nimmt und nicht insgeheim das Ziel verfolgt, dass der Harz sich langfristig selber entvölkert.

Zitat
Der Nationalpark mit seinen Einrichtungen und Angeboten ist zur Stütze des Tourismus im Harz geworden, zieht Familien und neue Gäste an. Es fehlt allerdings immer noch an attraktiven Übernachtungsangeboten und Restaurants.

Aha, Übernachtungsgäste, die den Nationalpark besuchen möchten, bleiben also größtenteils nur aus, weil sie nicht angemessen absteigen können oder das Essen nicht schmeckt. Wird wohl bei den Wintersportlern auch so sein, daher einfach neue Hotels und Restaurants fördern, alles Andere so belassen und abwarten wie lange es dauert, bis das erste davon vom eigenen Besitzer aus Verzweiflung in Brand gesteckt wird.

Zitat
Wir als Grüne waren es, die gefordert haben, dass nicht nur Angebote für Wanderer als klassische Harztouristen, sondern auch Angebote für Mountainbiker, Klettersportler und junge Familien angeboten werden. Das Mountainbike-Wegenetz ist auf unsere Initiative hin eingerichtet worden.

Inwiefern die Grünen hierfür tatsächlich ausschlaggebend waren weiß ich nicht, aber es spricht doch nichts dagegen auch so etwas weiterhin zu fördern — das alleine reicht allerdings offensichtlich nicht aus, um die negative Entwicklung im Harz endlich zu stoppen, daher müssen andere Ansätze erlaubt sein.

Zitat
Es ist möglich, die Ziele des Naturschutzes im Nationalpark mit einer attraktiven, aber an den Schutzzielen orientierten touristischen Entwicklung zu verbinden. Die Zukunft des Harzes sehen wir in einem naturnahen Tourismus mit aufgrund des Klimawandels abnehmender Bedeutung für den Wintertourismus und steigender Bedeutung für MTB, Nordic Walking und modernes Wandern.

Kann mir jemand den Unterschied zwischen einfach nur "Wandern" und "modernem Wandern" erläutern? :-)

Naturnaher Tourismus ist für den Harz auch ungemein wichtig, keine Frage — aber eben nicht ausschließlich und genau hier muss auch Raum für Alternativen gelassen werden.

Zitat
Staatliche Fördermittel sollen in Projekte fließen, die vor allem der Grundversorgung dienen, die möglichst vielen/allen Touristen zu gute kommen. Dazu gehört auch der Skilanglauf, dessen Loipensystem allein im Nationalpark ca. 150 km Länge umfasst – einschließlich Winterwanderwegen sind es sogar 200 km.

Das kann sie unmöglich ernst meinen oder?

Ohne genaue Statistiken zu kennen, aber Skilanglauf ist doch nicht weiter in der Bevölkerung verbreitet als der alpine Wintersport. Es wird sicherlich auch von vielen Menschen ausgeübt, aber von einem Massenphänomen, dass der Grundversorgung dient, kann man mit Sicherheit nicht sprechen. Davon abgesehen wird das Loipensystem auch durch die Kurtaxe subventioniert. Ich nutze es nicht und habe auch nicht vor es zu nutzen — warum muss ich dann beispielsweise jedes Jahr als Besitzer einer Fewo eine Jahreskurkarte erwerben, damit jedes Wochenende Besucher für einen Tag mit ihrem Auto in den Harz kommen können und die Loipen kostenlos nutzen? Wer bezahlt mir denn im Gegenzug die Liftpässe in den Skigebieten? ;-)

Gerecht ist auch das nicht und auch hier werden Gelder von Bürgern ähnlich wie Steuern indirekt verteilt und für Zwecke verwendet, die einem nicht unmittelbar zu Gute kommen. Es ist natürlich schön, dass es das Loipensystem gibt und ich wünsche allen viel Spaß, die es nutzen, aber man muss doch auch anderen Sportarten ihre Daseinsberechtigung zugestehen.

Zitat
Dafür stehen wir.

Gut zu wissen — ich nicht.
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Max am Januar 09, 2013, 09:22:03 Vormittag
Eine bequeme Direktverbindung wie der Berlin-Harz-Express (http://www.harz-berlin-express.de/) wäre wünschenswert.

Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, dass es so etwas überhaupt gibt — hier würde es sich ja förmlich anbieten nach dem Ausbau ein Skibus-Shuttle anzubieten, welches am Wochenende alle Skifahrer beispielsweise aus Wernigerode abholt und wieder zurück fährt.
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: playjam am Januar 09, 2013, 09:30:27 Vormittag
Zitat
Man muss sich zum Vergleich nur die Internetpräsentation der Wintersportarena Sauerland anschauen!

Das ist natürlich ein guter Grund, um in Zukunft auf jegliche Investitionen im Harz zu verzichten! ;-)

Vergleiche mal http://www.wintersport-arena.de/ und http://www.harzinfo.de/

Wo sie recht hat, hat sie recht, da kann man nichts machen ;-)
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Max am Januar 09, 2013, 09:36:49 Vormittag
Vergleiche mal http://www.wintersport-arena.de/ und http://www.harzinfo.de/

Wo sie recht hat, hat sie recht, da kann man nichts machen ;-)

Schon, aber das ist schon so ziemlich das schwächste Argument, was gegen den Ausbau Harzer Skigebiete spricht — wenn es etwas gibt, was man mit verhältnismäßig geringem Aufwand ändern könnte, dann wohl am ehesten die Internetseiten. (Zumal man sich hier hoffentlich nicht auf Klagen und Einsprüche im Verlauf der Umgestaltung gefasst machen müsste) ;-)
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Harzwinter am Januar 09, 2013, 11:39:14 Vormittag
Vergleiche mal http://www.wintersport-arena.de/ und http://www.harzinfo.de/

Wo sie recht hat, hat sie recht, da kann man nichts machen ;-)

Der Vergleich hinkt. http://www.wintersport-arena.de/ ist - wie der Name schon sagt - ein reines Wintersportportal, während http://www.harzinfo.de/ ein übergreifendes Regionalportal ist. Wenn schon, dann müsst Ihr mit http://www.sauerland.com/ vergleichen. Und das kommt genau so bescheiden daher wie http://www.harzinfo.de/. Fakt ist: Der Harz hat noch gar kein übergreifendes Wintersportportal, wenn man mal von den beiden rein privaten Sites im Netz absieht. http://wintersport.harzinfo.de/startseite/winter.html scheint auch nicht gerade als Wintersportportal beabsichtigt zu sein. Hier sehe ich die Gemeinschaft der Harzer Liftbetreiber in der Pflicht, etwas entsprechendes ins Leben zu rufen.
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: XXLRay am Januar 09, 2013, 01:18:42 Nachmittag
... meinetwegen auch Magdeburg und Leipzig
Halle nicht vergessen. Die sind auch in 90 Minuten in Braunlage.
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: playjam am Januar 09, 2013, 02:16:04 Nachmittag
Also hier ein paar Zahlen und Fakten (aus Wiki); Städte im 90-Minuten-Umkreis der Harzer Wintersportgebiete:

Hannover 525,875 Einwohner
Hildesheim 102,584 Einwohner
Braunschweig 250,556 Einwohner
Salzgitter 101,750 Einwohner
Wolfsburg 122,583 Einwohner
Göttingen 121,364 Einwohner
Kassel 196,526 Einwohner
Leipzig 535,316 Einwohner
Magdeburg 232,364 Einwohner
Halle 233,705 Einwohner

Der Ruhrpott hat auch ca. 2,5 Millionen Stadtbewohner, die im 90-Minuten-Umkreis leben. Also eine durchaus vergleichbare Menschenmenge.

Aus meiner Sicht ist der Harz verkehrstechnisch im Vorteil, da die Wintersportbegeisterten aus allen Himmelsrichtungen in den Harz einfallen, während das Sauerland überwiegend aus Richtung Ruhrpott angefahren wird.

Wenn Bahn- und Busunternehmen zumindest einen Bruchteil der Tagesbesucher für die Anfahrt mit Öffis gewinnen, gibt es weder im Sauerland noch im Harz ein Verkehrschaos.


Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: playjam am Januar 11, 2013, 01:52:57 Nachmittag
Eben ist jetzt auch eine Antwort von Herrn Kolja Baxmann, aus dem Büro Stephan Weil,  SPD-Landesverband Niedersachsen eingetroffen:

Zitat
[...]

1) Befürworten und unterstützen Sie im Falle eines Wahlsieges den weiteren Ausbau und die Modernisierung der alpinen Wintersportgebiete im Harz?

Ja, da es sich bei dem Harz um ein Mittelgebirge handelt, ist mit dem Begriff "alpin" allerdings kritisch umzugehen. Da der Freizeittourismus eine essentielle Wirtschaftskraft für den Harz darstellt, müssen jedoch die Wintersportmöglichkeiten im Harz den Mittelgebirgsstrukturen entsprechend  zeit- und umweltgerecht ausgebaut werden.

2) Wie ist Ihre Haltung zur Erschließung neuer Pisten und den Bau neuer Seilbahnen (d.h. Schlepplift, Sessellift, Kabinenbahn) im Harz?

Ja. Niedersachsen ist die führende touristische Destination des Nordens mit jährlich zuletzt fast 40 Millionen Übernachtungen. Der Tourismus ist mit rund 338.000 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber im Land. Jährlich geben Reisende im Urlaubsland Niedersachsen in Hotellerie, Gastronomie und dem Einzelhandel rund 15 Milliarden Euro aus. Doch auch dieser Leitmarkt arbeitet unter seinen Möglichkeiten.  Gerade im Harz sind noch Potenziale, die es zu erschließen gilt. Daher ist zunächst konzeptionell daran zu arbeiten, wo standort- und umweltgerechte Neuerschließungen im Harz möglich sind.

3) Wie ist Ihre Haltung zur Errichtung und Betrieb von technischen Beschneiungsanlagen im Harz?

Beschneiungsanlagen  stellen einen Zielkonflikt im Harz dar. Zum Einen würden diese die Wintersportattraktivität steigern, zum anderen beeinträchtigen sie Natur und Landschaft und haben einen immensen Energiebedarf. Ein grundsätzliches" Ja" oder "Nein" kann es daher nicht geben. Es gilt in transparenten Verfahren zu derartigen Konflikten Lösungen zu erarbeiten, die die ökologische Akzeptanz und ökonomische Interessen in einen Ausgleich zu bringen vermag.

[...]
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Max am Januar 11, 2013, 02:22:40 Nachmittag
Stephan Weil selber kam im gestrigen TV Duell natürlich und sympathisch rüber, aber die Antwort — vor allem, wenn man bedenkt, dass die SPD höchstwahrscheinlich mit den Grünen zusammen regieren würde — würde höchstwahrscheinlich alle weiteren, eventuell schon vorhandenen Pläne fürs Erste verhindern.

Die SPD scheint wohl zwar grundsätzlich dazu bereit zu sein, den Harz auch weiterhin zu fördern — alpiner Wintersport und insbesondere technische Beschneiung sehe ich unter einer Rot / Grünen Regierung jedoch in weite Ferne rücken.
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Doppelmayr am Januar 11, 2013, 02:34:55 Nachmittag
Aber er hat ein Bündnis mit den Linken nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Mit McAllister gibt es das definitiv NICHT, schon das ist Grund genug für mich meine Stimme wieder CDU und FDP zu geben. Mit den Grünen an Bord (und dann noch mit den "überaus symphatischen" Menschen Wenzel, Trittin und Roth, die man sowieso alle an der Pfeiffe rauchen kann) das wäre für den Harz der ultimative Todesstoss in Sachen weiterer Ausbau alpiner Wintersportanlagen!!!!Die jetzige Regierung hat doch für Niedersachsen schon hervorragende und kompetente Arbeit geleistet und dies gilt es auch weiterhin fortzuführen bzw. zu unterstützen!!!!!
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Patrick am Januar 11, 2013, 11:43:58 Nachmittag
Mit Rot-Grün(-Violett) würde wohl wieder der "sanfte Tourismus" (das ist übrigens Neusprech vom feinsten!) im Harz einhalten bzw. forciert werden.
Dumm nur, dass der sog. "sanfte Tourismus" insgesamt ziemlich brotlos ist, da die ganzen Tagestouren-Wanderer ihre Klappstullen meistens selbst mitbringen und sich maximal noch ne Bockwurst am Torfhaus-Parkplatz kaufen. Die Gastwirte und Hoteliers/Pensionenbesitzer gucken dann zunehmend in die Röhre und mit ihnen auch die Angestellten und die gesamte Regionalwirtschaft.
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Doppelmayr am Januar 12, 2013, 12:45:29 Vormittag
Hier für noch einmal das NDR TV-Duell vom Donnerstag für diejenigen, die es nicht verfolgen konnten oder es sich gern noch einmal anschauen möchten. McAllister isf für mich auf jeden Fall ein Mensch, der sich durch Souveränität, Kompetenz und Bodenständigkeit auszeichnet und unser Land auf dem "richtigen Kurs" führt, ER ist der RICHTIGE für Niedersachsen!!!

http://www.ndr.de/flash/mediathek/mediathek.html?broadcastid=27&itemid=ndraktuell12011 (http://www.ndr.de/flash/mediathek/mediathek.html?broadcastid=27&itemid=ndraktuell12011)
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: splat am Januar 14, 2013, 04:36:10 Nachmittag
Aber er hat ein Bündnis mit den Linken nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Mit McAllister gibt es das definitiv NICHT, schon das ist Grund genug für mich meine Stimme wieder CDU und FDP zu geben. Mit den Grünen an Bord (und dann noch mit den "überaus symphatischen" Menschen Wenzel, Trittin und Roth, die man sowieso alle an der Pfeiffe rauchen kann) das wäre für den Harz der ultimative Todesstoss in Sachen weiterer Ausbau alpiner Wintersportanlagen!!!!Die jetzige Regierung hat doch für Niedersachsen schon hervorragende und kompetente Arbeit geleistet und dies gilt es auch weiterhin fortzuführen bzw. zu unterstützen!!!!!

Dann drücke ich Dir mal die Daumen, dass die FDP im Land der Schweinezüchter überhaupt die fünf Prozent-Hürde schafft … Ich hoffe nicht :-)
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Falkenstein am Januar 14, 2013, 06:02:16 Nachmittag
Die Politik kann natürlich nur die Rahmenbedingungen für eine positive touristische Entwicklung im Harz schaffen.
Schwarz/Gelb hat mit der Unterstützung für das Projekt "Wurmberg" gezeigt, dass der Harz sich positiv entwickeln kann.
Bei Rot/Grün wird dieser positive Trend gestoppt.
In Hessen wurde in Willingen und in NRW mit Winterberg gezeigt, wie sich eine Region entwickeln kann. (übrigens auch unter Schwarz/Gelb)
Herr Stefan Grote (SPD), Bürgermeister von Braunlage macht eine ganz vernünftige Politik, da er nah an den Menschen ist.
Die Grünen und damit der Koalitionspartner der SPD haben die Bodenhaftung schon längst verloren.
Wenn ich bei der Frau von Cramon (Grüne) auf der Homepage die Überschriften lese, dann wird mir ganz anders.
Zitat
Skiprojekt am Wurmberg: Das Unglück nimmt seinen Lauf
Außerdem geben die Grünen mittlerweile ihre Grundsätze von militärischer Zurückhaltung auf und das kostet auch viel Geld!
Dann lieber eine Investition in Schneekanonen, anstatt in Bomben  :D

Deshalb an alle Niedersachsen hier im Forum: Wählt Schwarz/Gelb und macht im Bekanntenkreis Werbung für eine Fortsetzung dieser Koalition. Oder soll im Harz wieder der Rückwärtsgang eingeschaltet werden?
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Doppelmayr am Januar 14, 2013, 06:18:46 Nachmittag
@ Falkenstein: 1000% meine Zustimmung!!!!!!!!!!!!!!
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Max am Januar 14, 2013, 06:38:06 Nachmittag
@ Falkenstein & Doppelmayr: Gut zusammengefasst — 100% Zustimmung auch von mir!
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Max am Januar 20, 2013, 06:47:54 Nachmittag
Die Wahl ist spannend, aber es sieht so aus, als wenn sich Niedersachsen indirekt für den weiteren Ausbau der Harzer Skigebiete entschieden haben sollte. :-)
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: playjam am Januar 20, 2013, 07:20:58 Nachmittag
Die Wahl ist spannend, aber es sieht so aus, als wenn sich Niedersachsen indirekt für den weiteren Ausbau der Harzer Skigebiete entschieden haben sollte. :-)

Sieht nach einer satten Mehrheit von rund 79% für Skifahren und Snowboarden im Harz aus. Die Gegner sind mit ca. 16% weit abgeschlagen.
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Doppelmayr am Januar 20, 2013, 11:53:01 Nachmittag
Rot-Grün gewinnt mit einem Sitz, das darf doch wohl nicht wahr sein :'( :'( :'( :'(
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Falkenstein am Januar 20, 2013, 11:57:19 Nachmittag
Oh nein! Es sieht nach einer knappen Mehrheit für Rot/Grün aus!
Hochrechnungen: Rot-Grün gewinnt Landtagswahl in Niedersachsen

Selbst der Wahlkreis Goslar(Braunlage/Andreasberg) geht an die SPD:

Vorläufige Ergebnisse und Vergleichszahlen im Wahlkreis Nr. 014 Goslar     
   2013 im Wahlkreis gewählt: Dr.Saipa, Alexander (SPD)    
   Ergebnis    Landtagswahl 2013    Landtagswahl 2008    Bundestagswahl 2009    Europawahl 2009    
   Erststimmen    %    Erststimmen    %    Erststimmen    %    Stimmen    %    
   Zweitstimmen    Zweitstimmen    Zweitstimmen    
   Wahlberechtigte    58080       60455       59594       59756    
   Wählerinnen/Wähler    32677       34281       42961       22837    
   Wahlbeteiligung       56.3       56.7       72.1       38.2    
   Ungültige Stimmen    470       1.4       734    2.1    693    1.6             
   455       1.4       645    1.9    534    1.2       303    1.3    
   Gültige Stimmen    32207       33547       42268          32222       33636       42427       22534    
   CDU       12709       39,5       13252    39,5       14492       34,3       -          
                      10831       33,6       12620    37,5       12857       30,3       8161       36,2    
   SPD       13401       41,6       12656    37,7       16962       40,1       -          
                      12126       37,6       11966    35,6       14086       33,2       6925       30,7    
   FDP       875       2,7       1842    5,5       2897       6,9       -          
                       2764       8,6       2587    7,7       5153       12,1       2146       9,5    
   GRÜNE       2418       7,5       1634    4,9       2386       5,6       -          
                      3600       11,2       1840    5,5       3427       8,1       2114       9,4    
   DIE LINKE.       1872       5,8       3295    9,8       4745       11,2       -          
                               1452       4,5       3211    9,5       4763       11,2       1254       5,6    
   Bündnis 21/RRP       -             -          79       0,2       -          
      11       0,0       -          360       0,8       205       0,9    
   ddp       -             -          -             -          
      -             -          -             -          
   ZENTRUM       -             -          -             -          
      -             -          -             -          
   DIE FREIHEIT Niedersachsen       -             -          -             -          
      90       0,3       -          -             -          
   FAMILIE       -             -          -             -          
      -             112    0,3       -             168       0,7    
   FREIE WÄHLER       -             -          -             -          
      257       0,8       63    0,2       -             87       0,4    
   MDU       -             -          -             -          
      -             -          -             -          
   NPD       406       1,3       674    2,0       707       1,7       -          
      425       1,3       749    2,2       638       1,5       -          
   NEIN!       -             -          -             -          
      -             -          -             -          
   PBC       -             194    0,6       -             -          
      34       0,1       102    0,3       -             33       0,1    
   PIRATEN       526       1,6       -          -             -          
      632       2,0       -          712       1,7       170       0,8    
   EB       -             -          -             -          
      -             -          -             -          
   Sonstige       0    0,0       0       0,0                
      386    1,1       431       1,0       1271       5,6    

und die Grünen bei 11,2 %!  Man sägt an dem eigenen Ast auf dem man sitzt...
Dann viel Spaß mit dem Verhindern wichtiger infrastruktureller Projekte, meine Damen und Herren von Rot/Grün!
Sternengucker kann sich freuen: Bald sind alle Lichter aus im Harz.
Auf den sanften Tourismus!


Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Doppelmayr am Januar 21, 2013, 12:06:03 Vormittag
GUTE NACHT HARZ DAS WARS DANN WOHL, DER TOTENSCHEIN WURDE SOEBEN AUSGESTELLT!!!!!!!!! :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'
Mir ist kotzübel, bitte kneiff mich mal jemand in den Arm damit ich weis dass es nur ein böser Traum und nicht real ist :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'(
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Pistenbully am Januar 21, 2013, 01:39:00 Vormittag
GUTE NACHT HARZ DAS WARS DANN WOHL, DER TOTENSCHEIN WURDE SOEBEN AUSGESTELLT

Ich würde an dieser Stelle nicht zu schwarz malen. Das Braunlager Projekt ist doch im wesentlichen genehmigt, die Fördermittel zugesagt und eine Erweiterung Richtung Schierke wäre sowieso außerhalb Niedersachsens. Kann einer der "ortskundigen" mal einen Überblick darüber geben, was bisher schon genehmigt wurde, und wogegen noch Klagen anhänglich sind ? Der Parkplatz ist ja fertig, die Pistenrodung (abgesehen von den Stucken am oberen neuen Hexenritt) auch. Was ist mit dem Speicherteich und dem Sessellift ? Kann rot-grün das Projekt überhaupt noch Scheitern lassen ?
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Max am Januar 21, 2013, 07:27:41 Vormittag
Verdammt — zu früh gefreut.. :-(

Ich verstehe nach wie vor nicht, warum ein Bundesland eine intakte und offensichtlich erfolgreiche Regierung abwählt und stattdessen wieder auf mehr staatliche Kontrolle / Vorgaben, weniger Selbstverantwortung und Bestrafung von Leistungsbereitschaft setzt.

Herr Weil persönlich ist mir durchaus sympathisch und er wird seine Aufgabe als Landesvater sicherlich auch gut erfüllen, nur wurde er schon während des Wahlkampfes von der Bundes-SPD nicht so recht ernst genommen und gestern in der Berliner Runde hatte Frau Nahles quasi auch schon durchblicken lassen, dass er — sofern sich das Ergebnis doch noch wendet — dann stark weisungsgebunden an Berlin sein wird. In jedem Fall keine guten Vorzeichen für Niedersachsen als eigenständiges Bundesland.

Was jetzt im Harz passiert, darüber können wir wohl alle nur spekulieren. Für einen eventuellen weiteren Ausbau der Skigebiete dürfte es aber jetzt wohl zumindest keine Fördergelder mehr geben, was die Sache mit Sicherheit nicht leichter machen wird, vor allem wenn man sieht wie sehr andere Landesregierungen sich finanziell an deren Skigebieten beteiligen. Warum im und um den Harz natürlich derart kontraproduktiv gewählt wurde erschließt sich mir nicht, vor allem jetzt wo man sieht, wie knapp es geworden ist. Cleverer Schachzug — aber wer so wählt, dem geht es offensichtlich noch zu gut.

Ansonsten hatte ich gestern noch eine rege Diskussion mit einer überzeugten Grünen-Wählerin, die ursprünglich aus dem Oberharz kommt und dort auch aufgewachsen ist. Sie kennt die Situation dort oben also bestens und hält sich auch für gut informiert über den Ausbau der Skigebiete — zum Thema Kunstbeschneiung hat sie allerdings versucht alle Anwesenden davon zu überzeugen, dass aufgrund giftiger Chemikalien, die bei der Produktion verwendet werden, alle Landwirte im und um den Harz Angst um ihre Ernten und Existenzen hätten. Sie hat sich davon zwar nicht sonderlich beeindrucken lassen, als ich ihr gesagt habe, dass Snow-Inducer hier in Deutschland verboten sind und das gar nicht sein kann, hat diese Auskunft aber von der Partei bekommen und im Anschluss daran fleißig verbreitet.

Die Umwelt ist offenbar für viele Menschen zu recht ein wichtiges Thema, aber man kann mit leicht falschen Aussagen scheinbar auch sehr gut auf Stimmenfang gehen, da jeder normal denkende Mensch wohl gegen die großflächige Verbreitung von giftigen Chemikalien wäre.

Vielleicht sollte man einfach eine Partei für die Rechte von Kindern gründen und mit den Ängsten von Eltern hausieren gehen — ich bin mir sicher, dass mit den richtig zurechtgelegten Aussagen, die sich zumindest etwas an der Wahrheit orientieren, auch hier ordentlich Stimmen gesammelt werden können. ;-)

Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: playjam am Januar 21, 2013, 08:57:27 Vormittag
Da mir die nötige Eigenschaft fehlt, um in Deutschland wählen zu dürfen, bin ich es gewohnt, Regierungen, die ich nicht gewählt habe, zu erdulden. Schauen wir also, was für Auswirkungen die Beteiligung der BÜNDNIS 90/GRÜNEN an der Landesregierung haben könnte:

[...] die Antwort von Anja Piel, Landesvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Landesverband Niedersachsen erhalten:

Zitat
[...]
Am Wurmberg hat übrigens der Landkreis die entscheidenden Beschlüsse und Weichenstellungen zur Erweiterung des Skigebietes getroffen. Das können wir kritisieren, aber die Landesregierung – auch eine neue rot/grüne Landesregierung – hätte diese Entscheidungen nicht verhindern können. Mit Grünen in der Landesregierung hätte es aber diese 2 Millionen Euro Fördermittel aus dem Topf der Tourismusförderung nicht gegeben.
[...]

D.h. Modernisierungen und Erweiterungen kann es weiter geben, da diese vom Landkreis genehmigt werden, nur bei den Fördergelder könnte es Ärger geben.

Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Ypsilon am Januar 21, 2013, 09:39:15 Vormittag
Ich stimme Max zu 100% bei!

Ich hatte nicht den Eindruckk dass die bisherige Regierung "verbraucht" war.
In solchen Fällen ist es durchaus gut und nützlich wenn auch mal das andere Lager an die Reihe kommt.
Hier habe ich aber den Eindruck, dass die SPD garnicht damit gerechnet hat tatsächlich an die Regierung zu kommen, allenfalls gehofft.
Nun kommt Partei "planlos" in Hannover zum Zuge, gestützt von den Öko-fundis der NDS-Grünen die - wie ich finde - eine ganz eigene "Qualität" haben und aufgrund ihres Wahlerfolges sicherlich ein gewichtiges Wörtchen bei den Regierungsverhandlungen mitreden werden.

Auch wenn für solche Projekte wie am Wurmberg zunächst der Kreis als Genehmigungbehörde zuständig ist; die Rahmenbedingungen kann eine Landesregierung sehr wohl beinflussen.
So wird es ja auch in Schierke deutlich: Ohne die massive Rückendeckung der Landesregierung SA ginge da garnichts.

Und da die von Wintersportlern genutzten Flächen in der Regel den Landesforst betreffen (Mit Ausnahme Hahnenklee, das war Stadtforst Goslar) ist der Weg zu einer Landesbehörde als genehmigende Behörde kurz wo der unmittelbare Einfluss der Landesregierung greifen kann.

Ich sehe nicht schwarz für unsere Interessen und das Land im Allgemeinen, jedoch beleitet mich einige Skepsis.   :-\
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Patrick am Januar 21, 2013, 10:21:56 Vormittag
"Super" Ergebnis...

Die Grünen sind jetzt wieder im allerhöchsten Hochnäsigkeits- und Hochmutmodus und werden versuchen Ihre Klientelinteressen knallhart und überproportional in den Koalitionsverhandlungen durchzusetzen, denn sie haben den Wahlsieg der SPD ja quasi erst "möglich gemacht". Dafür verlangen sie dann auch, Ihre Maximalforderungen durchsetzen zu können. Eine kleine Minderheit tanzt der Gesellschaft indirekt auf dem Rücken rum.

Und mit dem "Wahlsieg" der SPD ist der Unsympath P€€r $teinbrück als Kanzlerkandidat auch wieder rehabilitiert. Klasse... (im negativen Sinn)
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: XXLRay am Januar 21, 2013, 10:46:03 Vormittag
Ich kann mir vorstellen, dass die CDU im Harzumland mit ihrem Asse-"Management" zu kämpfen hatte.
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: playjam am Januar 21, 2013, 11:19:03 Vormittag
[...] Das Braunlager Projekt ist doch im wesentlichen genehmigt, die Fördermittel zugesagt und eine Erweiterung Richtung Schierke wäre sowieso außerhalb Niedersachsens. Kann einer der "ortskundigen" mal einen Überblick darüber geben, was bisher schon genehmigt wurde, und wogegen noch Klagen anhänglich sind ? Der Parkplatz ist ja fertig, die Pistenrodung (abgesehen von den Stucken am oberen neuen Hexenritt) auch. Was ist mit dem Speicherteich und dem Sessellift ? Kann rot-grün das Projekt überhaupt noch Scheitern lassen ?

Das Braunlager Projekt wird durch das Wahlergebnis und die noch offenen Klagen (gegen das zuständige Amt, nicht gegen die Seilbahn) nicht mehr beeinflußt.

Problematisch ist eher, das der nötige Realitätscheck, was dem Harz das Konzept "sanfte Tourismus" und der Nationalpark gebracht haben, zunächst ausbleibt. Es Bedarf nun noch mehr Aufklärungsarbeit, warum man am Torfhaus und am Sonnenberg mit Rücksicht auf die Natur technisch beschneien können sollte und auch die anderen kleinen Skigebiete unterstützt werden sollten. Die beschneite Loipe am Sonnenberg hat gezeigt, das die Natur nicht leidet, wenn im Nationalpark technisch beschneit wird. Ganzjahrestourismus heißt für den Harz nicht nur Wander-Saison sondern auch Winter-Saison.

Der Antwort von Frau Piel (BÜNDNIS 90/Grüne) entnehme ich, dass noch einige Mißverständnisse zum Wintersport im Harz herrschen. Hier gilt es sachlich mit Argumenten zu überzeugen, die auch in das politische Weltbild passen.



Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Sternengucker am Januar 21, 2013, 11:56:30 Vormittag
Dass bereits erteilte Fördermittelbescheide wieder zurückgenommen werden, halte ich für äußerst unwahrscheinlich. Wohl aber wird der eine oder andere noch nicht genehmigte bzw. umgesetzte Aspekt des weiteren Ausbaus sicherlich noch einmal kritisch geprüft, sollte Stefan Wenzel tatsächlich der neue niedersächsische Umweltminister werden. Für zukünftige Fördermittel dürfte es wohl auch schwieriger werden, solange sich die touristische Ausrichtung nicht wieder stärker in Richtung des sanften Tourismus verschiebt. Aber das sind Spekulationen. Die beiden neuen Pisten wird es auf jeden Fall geben - die Bäume sind ja bereits gefällt. Was meines Wissens nach noch nicht wirklich durch ist, ist die Beschneiung - die Beschneiungsanlage an sich ist zwar genehmigt, der ganze Wasserentnahmepart befindet sich jedoch noch in der Beantragung. Aber ich mag mich auch irren - so genau habe ich das Projekt in den letzten Wochen nicht mehr mitverfolgt.

Wirklich interessant - zumindest aus meiner Sicht - ist, dass mit Herrn Weil ein Oberbürgermeister neuer Landesvater wird, der sich in seiner Stadt äußerst ernsthaft um die Verringerung der Lichtverschmutzung bemüht hat. Dafür ist er von CDU und FDP geradezu mit Kübeln von Häme und Spott (http://"http://www.weil-der-kandidat.de/meldungen_112120800.html") übergossen worden (inklusive des Kommentars "der dümmste Antrag, den ich je gelesen habe" in der BILD-Zeitung (http://"http://www.bild.de/regional/hannover/dunkel/gruene-wollen-lichtverschmutzung-mindern-27498106.bild.html)), hat aber dennoch eisern an der Idee festgehalten. Das lässt mich hoffen, dass der neue Ministerpräsident dem Thema "Dark Sky Park Harz" und sich daraus ggf. ergebenden Erforderlichkeiten nicht vollständig ablehnend gegenüberstehen wird, zumal er ja auch noch mit den Grünen koalieren wird.
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Max am Januar 21, 2013, 12:20:05 Nachmittag
Ich denke man sieht diesen Winter wieder ganz deutlich, dass ein vernünftiger Wintertourismus im Harz ohne halbwegs wettbewerbsfähige Infrastruktur einfach nicht möglich ist. Wir haben jetzt wieder seit ein paar Wochen wirklich tolles, sehr kaltes Winterwetter, aber viel mehr als spazieren gehen und eventuell mal ein paar Meter rodeln ist nicht drin.

Sofern die neue Landesregierung tatsächlich auf die Idee kommen sollte die technische Beschneiung zum jetzigen Zeitpunkt noch zu verhindern, so würde es mich nicht wundern, wenn die gesamten Investitionen am Wurmberg und in Braunlage an sich nicht aufgehen würden bzw. sich Gewerbetreibende mit den teilweise schon angeschobenen Maßnahmen übernehmen würden.

In dem Fall braucht man sich dann auch bald keine Sorgen mehr um Lichtverschmutzung zu machen, denn wo keine Menschen mehr leben (können), da gibt es auch kein Licht.

Ich hoffe, dass es dazu nicht kommen wird und finde es übrigens in höchstem Maße widersprüchlich, dass beschneite Loipen am Sonnenberg in Ordnung sind, das jedoch nicht für das Skigebiet in unmittelbarer Nähe gilt. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um sanften Schnee, für den weder Wasser noch Strom benötigt werden..
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: playjam am Januar 21, 2013, 12:43:17 Nachmittag
[...] Was meines Wissens nach noch nicht wirklich durch ist, ist die Beschneiung - die Beschneiungsanlage an sich ist zwar genehmigt, der ganze Wasserentnahmepart befindet sich jedoch noch in der Beantragung. [...]

Soweit mir bekannt, ist das Thema durch.

Zitat von: Sternengucker
Das lässt mich hoffen, dass der neue Ministerpräsident dem Thema "Dark Sky Park Harz" und sich daraus ggf. ergebenden Erforderlichkeiten nicht vollständig ablehnend gegenüberstehen wird, zumal er ja auch noch mit den Grünen koalieren wird.

Ich beobachte seit Winterbeginn verstärkt die Häufigkeit der sternklaren Nächte besonders in Hinblick auf das Nachtskifahren. Ich möchte Dich nicht demotivieren, aber mittlerweile habe ich starke Bedenken, ob sich eine Sternwarte im Winter im Harz überhaupt lohnt - zu viel Bewölkung und Niederschlag.
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Harzwinter am Januar 21, 2013, 06:00:17 Nachmittag
Wir haben diesmal einen Winter, der von Westwetterlagen überdurchschnittlich stark dominiert ist - teils von kalten, teils von warmen. Wenn sich ein osteuropäisches Winterhoch durchsetzen kann wie von Mitte Januar bis Anfang Februar 2012, gibt's auch sternenklaren Himmel. Sterne sehen zu können oder nicht ist eigentlich einem ähnlich hohen Risiko unterworfen wie Schnee zu bekommen oder nicht. Aber im Gegensatz zur maschinellen Beschneiung fürs Skifahren gibt es für Sternwarten keine Technologie, die Bewölkung wegschieben kann.
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Falkenstein am Januar 21, 2013, 09:43:54 Nachmittag
Kleine Korrektur: Braunlage und Andreasberg liegen nicht im Wahlkreis Goslar, sondern im Wahlkreis Seesen.
Gewählt wurde Rudolf Götz von der CDU.
Ergebnisse für Braunlage/Andreasberg (Zweitstimme):
CDU 40,7 %, SPD 32,7 %, FDP 12,5 %, Grüne 6,4 %, Linke 3,9 %
@Sternengucker: Also ich finde das Projekt Sternenwarte sehr interessant. Ich würde auch gerne die Sternenwarte besuchen, wenn sie dann fertig ist.
Ich kann nur nicht verstehen, warum es nicht gemeinsam mit den Liftbetreibern geht und alles versucht wird um den Ausbau von Flutlichtskilauf zu verhindern.
Für die Sternenwarte kann es doch nur von Vorteil sein, wenn mehr Besucher in den Harz kommen. Diese Besucher möchten vielleicht nach einem Skitag noch ein anderes Erlebnis geniessen.
Wie wäre es mit einer konstruktiven Kooperation mit den Skiliftbetreibern?
Vielleicht könnte Flutlichtskifahren mit einer Eintrittskarte für die Sternenwarte im Anschluß angeboten werden. Nach dem Motto "Sternenskifahren".
Ich würde mich über ein zusätzliches Tourismusangebot wie die Sternenwarte in Andreasberg freuen, aber bitte nicht gegeneinander, sondern nur miteinander!
Danke!
Titel: Re: Niedersachsenwahl 2013 Entscheidungshilfe
Beitrag von: Doppelmayr am Januar 22, 2013, 12:37:55 Vormittag
Kleine Korrektur: Braunlage und Andreasberg liegen nicht im Wahlkreis Goslar, sondern im Wahlkreis Seesen.
Gewählt wurde Rudolf Götz von der CDU.
Ergebnisse für Braunlage/Andreasberg (Zweitstimme):
CDU 40,7 %, SPD 32,7 %, FDP 12,5 %,
Wenigstens ein kleiner Trost die Zahlen....

Den Einwurf von Falkenstein halte ich für eine sehr gute Idee und mal ein ganz neuer Ansatzpunkt, meine kleine Nichte ist 6 Jahre alt, im letzten Jahr bereits das erste Mal begeistert in der Skischule gewesen und interessiert sich mittlerweile auch fürs Sternegucken, mein Vater hat ihr eine Taschlenampe geschenkt, die alle Sternenbilder zu den jeweiligen Jahreszeiten anzeigt wenn man damit unter die Zimmerdecke leuchtet, wäre bestimmt ein Atraktion die für viele Familien mit Kindern einen Anreiz schaffen würde. Zuerst Sport&Fun auf der Piste und im Anschluss auf "Erkundskurs" in der Sternenwarte. Das Liftticket wäre gleichzeitig auch Eintrittskarte an der Sternenwarte.
Titel: Niedersachsenwahl 2017 Entscheidungshilfe
Beitrag von: playjam am August 05, 2017, 09:02:58 Nachmittag
Mag jemand bei den bald zur Wahl stehenden Parteien anfragen, wie sie es mit Wintersport und Harz halten?