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Foren => Skifahren und Snowboarden im Harz => Thema gestartet von: playjam am Februar 21, 2013, 07:51:27 Nachmittag

Titel: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am Februar 21, 2013, 07:51:27 Nachmittag
Süddeutsche Zeitung 20.2.2013, S.3 (http://www.sueddeutsche.de)
Zitat
Schnee von gestern

Skifahren in Niedersachsen? Tolle Idee, sagen die Leute in Braunlage. Sie hauen das größte Pistengebiet Norddeutschlands in den Harz. Und machen alte Fehler neu

Von Charlotte Frank

Braunlage - [...] Bergab in eiligen Bögen, an Baumstümpfen entlang und toten Zweigen und tiefen Radladerspuren am Pistenrand. Die Abfahrt ist kurz - nicht viel Zeit, und sie werden wieder oben sein. Gleiche Musik, gleicher Nebel, gleiche Piste, so geht das stundenlang. 'Manchmal tun Menschen seltsame Dinge', sagt Friedhart Knolle, am Ausgang der Seilbahn.

Nur, um einmal die Fallhöhe zu verdeutlichen: Knolle steht auf dem Gipfel des Wurmbergs, auf dem höchsten Punkt Niedersachsens. 971 Meter über Normalnull. Dort soll Norddeutschlands größtes Skigebiet entstehen.

[...] Zur Rettung hat die Stadt Braunlage, die am Fuße des Wurmbergs liegt, bereits 16,5 Hektar Wald roden lassen, mitten am Naturpark Harz und gleich neben dem Nationalpark, und hat einen Parkplatz wie ein Loch in den Wald geschnitten. [...]

Das bedeutet, dass sie Schnee brauchen im Harz. Schnee und Eis und Kälte. Aber es wird immer wärmer auf der Erde - und auf dem Wurmberg. Die Frage ist, ob das Wintermärchen gut ausgeht.

[...]

Aber dann gibt es auch noch solche wie Friedhart Knolle, Umweltschützer, die für die Leute so etwas sind wie das blanke Übel. Weil Knolle und die Naturschutzverbände, deren Mitglied er ist, vor Gericht geklagt haben gegen das Skigebiet, das 'Projekt Wurmberg 2015'. Und weil Knolle sagt: 'Alpiner Skitourismus im Harz ist ein Wirtschaftsmodell von gestern. Es kann uns nicht retten.' Er lässt den Blick über die Kuppe des Wurmbergs schweifen, über die rasierte Natur. 'Wurmberg 2015', sagt er, 'ist eine Verzweiflungstat.'

[...]

Zwei Tage ist es her, da ist der Winter zurückgekehrt in den Harz und hat den Wurmberg und die Verheerungen dort unter eine gnädige Decke gelegt. Friedhart Knolle steht dort, wo vor Kurzem noch dichter Wald stand, nun soll hier ein Speicherbecken gegraben werden - die Herstellung technischen Schnees verschlingt nicht nur Strom, sondern vor allem Flüssigkeit: Pro Hektar Kunstschnee braucht es zwischen 4000 und 6000 Kubikmeter Wasser in der Saison - die Bewässerung eines Hektars wasserintensiven Maises braucht 1700 Kubikmeter im Jahr. Knolle schüttelt den Kopf. 'Wenn Schnee liegt, sieht hier alles wieder so friedlich aus', sagt er. Der Schnee ist trügerisch, er verdeckt, was wirklich ist. Verdeckt die Rodungen und den zerrissenen Boden. Verdeckt, wenn er erst liegt, dass er eigentlich immer seltener fällt, unberechenbar geworden ist wie ein unpünktlicher Gast.

Um das zu zeigen, stapft Friedhart Knolle in Richtung der ausgedienten Skisprungschanze, auf einen verwitterten Holzpfahl zu. Dort, sagt er, könne man den Klimawandel förmlich ablesen. Seit 1970 werden an der Stele die Schneerekorde abgebildet, in jenem ersten Jahr lagen 3,14 Meter.

Aber sogar im 'Jahrhundertwinter' 2006, als bis in die norddeutsche Tiefebene die Alten wieder in Schneeballschlachten ihrer Kindheit schwelgten, lagen auf dem Wurmberg nur 2,28 Meter - fast ein Meter weniger als 1970. Daten des Deutschen Wetterdienstes belegen, dass es seit den Siebzigerjahren in Braunlage um fast ein Grad wärmer geworden ist. 'Da kann man sich ja denken, was das für die Schneesicherheit bedeutet', sagt Knolle.

Die Schneesicherheit: Es gibt sie nicht mehr im Oberharz. Jedenfalls keine natürliche Schneesicherheit mehr.

[...]

Doch es gibt Leute, die Zweifel daran haben: Dass die Menschen im Harz selbst für Schnee sorgen können. Zumindest daran, dass sie es noch mehr als 15 Jahre lang können. Zu ihnen zählt Carmen de Jong, eine in der europäischen Alpinindustrie ungeliebte Kunstschnee-Kritikerin. Die Professorin für Hydrologie an der Université de Savoie hat auch über den Wurmberg ein Gutachten erstellt: 'In den Alpen konnten Anfang und Ende des Winters 2011 Skipisten überhaupt erst oberhalb von 2400m künstlich beschneit werden', heißt es da.

Der Wurmberg misst an seinem höchsten Punkt 971 Meter.

'In den Alpen gelten -3 Grad als ideale Temperatur für die künstliche Beschneiung', schreibt de Jong. Im Harz müssten aufgrund der starken Luftfeuchtigkeit und der hohen Windstärken mindestens minus fünf Grad vorherrschen.

Dirk Nüsse macht eine wegwerfende Handbewegung. 'Auch im Land der Hexen und Mythen gelten die Naturgesetze', sagt er. 'Wasser gefriert bei null Grad.' [...]

Darum ging es letztlich bei dem Streit, den die Umweltverbände vor Gericht gegen den Wurmberg-Ausbau geführt haben: Um die Frage, wie egoistisch Menschen die Natur verbrauchen dürfen - wenn schon absehbar ist, dass von diesem Verbrauch vielleicht nicht einmal mehr ihre eigenen Kinder oder Enkelkinder profitieren.

Doch während das Verfahren noch im Gange war, wurde auf den Pisten schon kräftig gerodet, erinnert sich Marita Wudtke, die beim Kläger, dem BUND Niedersachsen, die Abteilung für Umweltpolitik leitet. 'Ein so trickreiches Verfahrensgeflecht habe ich in 20 Jahren Naturschutz nicht erlebt', sagt sie. Bevor ein Urteil fallen konnte, war schon das fragile Ökosystem am Berg gefallen. Auf 16,5 Hektar stand kein Stamm mehr. An anderer Stelle, Hunderte Meter tiefer am Harzrand, wird nun eine Ausgleichsfläche gepflanzt, so will es das Gesetz. 'Das ist ein schwacher Trost', sagt Wudtke, 'Ökosysteme lassen sich nicht beliebig wiederherstellen.'

Ende Januar haben die Naturschützer die Klage zurückgezogen. Weil ihr ursprüngliches Ziel, der Erhalt des Bergwaldes, verloren war und die Erfolgsaussichten vor Gericht zu gering wurden, sagen sie.

[...]

Knolle wendet sich ab. Für Ende nächster Woche ist Tauwetter vorhergesagt.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Widex am Februar 21, 2013, 08:53:12 Nachmittag
'Süddeutsche' - mich wundert nicht, dass aus dieser Ecke sowas kommt.
Aber was solls - die Sache ist wasserdicht (wurde mir im anderen Thread bestätigt). Militante Naturschützer können hier mal ein neues Gefühl kennenlernen: Niederlage.

Grüße
Tom
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Harzwinter am Februar 21, 2013, 11:30:43 Nachmittag
Der nächste Propagandaartikel, der dem verdummten Leser Fichtenforst als Natur verkauft und überholte Annahmen vom Klimawandel bemüht, deren allmähliche Widerlegung man längst öffentlich nachlesen kann. Peinlich. Damit begibt sich die "Süddeutsche" auf TAZ-Niveau.

Militante Naturschützer können hier mal ein neues Gefühl kennenlernen: Niederlage.

Genau das trifft es auf den Punkt. 20, 30 Jahre lang hat der organisierte Naturschutz dem Tourismus im Harz diktatorisch auf der Nase herumgetanzt und längst nicht nur Sinnvolles, sondern auch jede Menge selbstherrlichen Unsinn verzapft, über den die "Süddeutsche" hier natürlich nicht berichtet. Mit der "Wende" im Harz vermag der organisierte Naturschutz nun nicht klar zu kommen ... kein Wunder, man hat ja keine Übung darin, flexibel zu sein.

Zitat
Aber sogar im 'Jahrhundertwinter' 2006, als bis in die norddeutsche Tiefebene die Alten wieder in Schneeballschlachten ihrer Kindheit schwelgten, lagen auf dem Wurmberg nur 2,28 Meter.

Wer einen derartigen Mist schreibt, hat nicht die geringste Ahnung davon, wie verdammt viel zwei Meter Schnee für ein deutsches Mittelgebirge sind. Und der Artikel enthält noch mehr Statements auf diesem Niveau, so unsinnig, dass ich sie hier nicht mal kommentieren mag.

Zitat
Knolle wendet sich ab.

Sollen mir hier nun die Tränen kommen? Liebe "Süddeutsche", sei gewiss - das Gegenteil ist der Fall.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: XXLRay am Februar 22, 2013, 09:35:08 Vormittag
Gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa (mehr fällt mir eigentlich zu einem so schlecht recherchierten "Artikel" nicht ein).

Ich bin der festen Überzeugung, dass die Ausgleichsmaßnahme ein deutlich wertvolleres Ökosystem schaffen wird, als die Monokultur, an deren Stelle nun eine Bergwiese tritt.

Die 3,14 m Schnee kommen noch aus Zeiten, in denen der Gipfel bewachsen war und der Sturm nicht alles wegwehen konnte, oder?
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: manitou am Februar 22, 2013, 09:41:41 Vormittag
Die 3,14 m Schnee kommen noch aus Zeiten, in denen der Gipfel bewachsen war und der Sturm nicht alles wegwehen konnte, oder?

Pssst! ...das darfst Du nicht sagen, denn spielt doch dem Knolle zu, dass der Schneemangel nur durch das Abholzen der Bäume für die Skipisten bedingt ist... Orkanschäden gibt es bei Naturschützern ja nicht  ;)
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: XXLRay am Februar 22, 2013, 09:47:48 Vormittag
Ach richtig, dann sag ich mal lieber nichts - nicht, dass noch jemand auf die Idee kommt, Maßnahmen gegen den putzigen Borkenkäfer zu ergreifen. Is ja auch vollkommen bekloppt nen natürlichen Mischwald auf dem Wurmberg wachsen zu lassen. Da müssen ganz schnell Bäume hin, egal wie damit man das dem Wahlvolk als Naturschutz präsentieren kann :) (Ich hoffe, der Smiley bringt die Ironie ausreichen rüber)
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Patrick am Februar 22, 2013, 09:45:33 Nachmittag
Interessanterweise scheint diese Charlotte Frank auch noch zahlreiche weitere fehlerhaft recherchierte, populistische und auf Falschdarstellungen begründete Artikel in der SZ / SZ-Online geschrieben zu haben:

http://blog.zettmann.de/2012/02/04/liebe-charlotte-frank-von-der-suddeutschen-zeitung/ (http://blog.zettmann.de/2012/02/04/liebe-charlotte-frank-von-der-suddeutschen-zeitung/)
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: aletsch am März 18, 2013, 07:54:29 Vormittag
Anbei noch ein Bericht vom ZDF-Länderspiegel vom 02.03.13. Natürlich kommt der gute Herr Knolle hier auch wieder zu Wort. Sehr schade finde ich nur, dass sich Herr Otto von den Alberti-Liften auch auf die Seite dieser Skigebiets-Ausbau-Gegner schlägt. Wahrscheinlich geht der Konkurenzkampf St. Andreasberg vs. Braunlage hier schon los ...

http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/1852734/Schneekanonen-für-den-Harz
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Max am März 18, 2013, 08:27:22 Vormittag
Anbei noch ein Bericht vom ZDF-Länderspiegel vom 02.03.13. Natürlich kommt der gute Herr Knolle hier auch wieder zu Wort. Sehr schade finde ich nur, dass sich Herr Otto von den Alberti-Liften auch auf die Seite dieser Skigebiets-Ausbau-Gegner schlägt. Wahrscheinlich geht der Konkurenzkampf St. Andreasberg vs. Braunlage hier schon los ...

http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/1852734/Schneekanonen-für-den-Harz

Teilweise schöne Bilder vom Wurmberg, aber insgesamt natürlich auch wieder etwas einseitig das Ganze.

Das vor Jahren abgebrannte Hotel stellvertretend für den Verfall des Ortsbildes zu zeigen ist ziemlich daneben, auch wenn dort natürlich nicht alles frisch renoviert ist. Es tut sich aber auch jetzt schon etwas und zwar wurden entlang der Hauptstraße für 2013 schon diverse Ladengeschäfte neu vermietet, was wahrscheinlich ohne die Perspektive am Wurmberg nicht der Fall wäre.

Zu Friedhart Knolle braucht man eigentlich nicht mehr allzu viel zu sagen — jeder hat halt seine eigene Meinung. Dass nach dem Ausbau allerdings nur Gäste kommen, die Abends wieder in ihre Großstädte zurückfahren und nichts als Staus und Abgase produzieren halte ich für ein Gerücht — hier merkt man recht deutlich, dass er offensichtlich selber nicht viel vom alpinen Skisport hält geschweige denn ihn selber einmal längere Zeit selber betrieben hat, denn dann würde er wissen, dass dies eher der Ist-Zustand ist, weil niemand auch nur ansatzweise langfristig einen längeren Urlaub im Harz planen kann, so lange man sich nicht zumindest einigermaßen auf eine geschlossene Schneedecke verlassen kann.

Alles in allem ist schwer zu sagen, ob derartige Propaganda Berichte in überregionalen Medien dem Harz schaden oder ob man es eher als kostenlose Werbung ansehen sollte, denn dadurch werden mit Sicherheit auch Wintersportler im Harzer Umland neugierig, die eventuell zuvor nicht einmal wussten, dass man dort dann auch vernünftige Bedingungen vorfinden wird. (Ich glaube davon gibt es sehr viel mehr, als man vielleicht annehmen möchte)

Von Herrn Otto bin ich etwas enttäuscht, denn auch wenn der Wurmberg Ausbau sicherlich in erster Linie direkte Konkurrenz sein wird, so sollte man dennoch bedenken, dass Gäste, die länger als 2-3 Tage beispielsweise in Braunlage übernachten, dann auch gerne etwas Abwechslung hätten und da insgesamt wahrscheinlich sehr viel mehr Gäste kommen werden, kann er auch davon ausgehen, dass von diesem Zuwachs auch das Skigebiet am Matthias-Schmidt-Berg profitieren wird. Nicht zuletzt, weil es meiner Meinung nach auch jetzt schon bzw. bisher nach dem Wurmberg das zweitbeste Skigebiet im Harz ist.

Die Voraussetzungen für die technische Beschneiung kann man ohnehin nicht direkt vergleichen, da der Matthias-Schmidt-Berg mit 663 m. ü. NN. doch ein ganzes Stück tiefer liegt, als die obere Hälfte des Wurmbergs. Auch scheint es so, als sei jede Beschneiungsphase mit erheblichen finanziellen Risiken behaftet, sodass man tendenziell eher vorsichtig ist, was den Einsatz der Schneekanonen angeht.

Alles nachvollziehbar, aber man sollte das eher als Chance für den ganzen Harz betrachten und sich gegenseitig unterstützen und ggf. sinnvolle Kooperationen eingehen, soweit das möglich ist. Man schneidet sich ins eigene Fleisch, wenn man selber Schneekanonen betreibt, die Investitionen der Konkurrenz aber öffentlich kritisiert.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: manitou am März 18, 2013, 08:59:57 Vormittag

Alles in allem ist schwer zu sagen, ob derartige Propaganda Berichte in überregionalen Medien dem Harz schaden oder ob man es eher als kostenlose Werbung ansehen sollte, denn dadurch werden mit Sicherheit auch Wintersportler im Harzer Umland neugierig, die eventuell zuvor nicht einmal wussten, dass man dort dann auch vernünftige Bedingungen vorfinden wird. (Ich glaube davon gibt es sehr viel mehr, als man vielleicht annehmen möchte)

Von Herrn Otto bin ich etwas enttäuscht, denn auch wenn der Wurmberg Ausbau sicherlich in erster Linie direkte Konkurrenz sein wird, so sollte man dennoch bedenken, dass Gäste, die länger als 2-3 Tage beispielsweise in Braunlage übernachten, dann auch gerne etwas Abwechslung hätten und da insgesamt wahrscheinlich sehr viel mehr Gäste kommen werden, kann er auch davon ausgehen, dass von diesem Zuwachs auch das Skigebiet am Matthias-Schmidt-Berg profitieren wird. Nicht zuletzt, weil es meiner Meinung nach auch jetzt schon bzw. bisher nach dem Wurmberg das zweitbeste Skigebiet im Harz ist.


Der Bericht schadet derart, dass das verstaubte Image des Harz aufrecht gehalten wird und dass man bei all dem Staub nun auf ein fragwürdiges Ski-Projekt setzt - Natürlich gibt es auch für einige interessierte Wintersportler die Kehrseite der Neugier, doch der überwiegende Effekt ist negativ. Ich möcht gern mal Wissen, wer diese Berichte initiiert? Wenn Knolle dahintersteckt, dann schadet er dem Harz-Tourismus massiv...

Die Argementation von Otto stimmt mich sehr perssimistisch. Mit sochen Neidattacken rückt ein koopartiver Skiliftverbund eher in die Ferne. Andererseits ein wenig verständnlich, denn meist ist der Schmidt-Berg bislang früher offen als der Wurmberg und das wird sich nächste Saison ändern. Ich glaube im Gegensatz zu Max jedoch nicht, dass St. A profitieren wird. Braunlage Urlauber werden ohne Verbundticket eine Wochenkarte für Braunlage kaufen und mehrheitlich nicht nach St. A fahren. Letztere werden den Wurmbergausbau deutlich spüren und allenfalls am WoE profitieren, wenn der Wurmberg weiterhin hoffnungslos überfüllt ist. Wochentags wird St. A Gäste verlieren, da bin ich mir ziemlich sicher. Der Harz braucht ein gemeinsames Ski-Konzept ähnlich Wintersportarena Sauerland. Doch so träge und unkooparativ wie die Harzer meist auftreten, wird das wohl dauern... und Ottos verhalten trägt eher nicht dazu bei.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am März 18, 2013, 04:19:28 Nachmittag
Anbei noch ein Bericht vom ZDF-Länderspiegel vom 02.03.13. Natürlich kommt der gute Herr Knolle hier auch wieder zu Wort. Sehr schade finde ich nur, dass sich Herr Otto von den Alberti-Liften auch auf die Seite dieser Skigebiets-Ausbau-Gegner schlägt. Wahrscheinlich geht der Konkurenzkampf St. Andreasberg vs. Braunlage hier schon los ...

http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/1852734/Schneekanonen-für-den-Harz (http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/1852734/Schneekanonen-für-den-Harz)

Die Aussage von Herrn Otto von den Alberti-Liften ist völlig korrekt. Wahrscheinlich wurde er gefragt mit welchen besonderen Herausforderungen man im Harz mit der technischen Beschneiung rechnen muss. Für den frechen Schnitt der NDR Doku, der den Eindruck erweckt er gehöre zu den Beschneiungsgegnern, ist er nicht verantwortlich. Am Matthias-Schmidt-Berg beschneit man seit vielen Jahrzehnten und Herr Otto hat selber gerade erst zwei von den schönen blauen Lenko Schneekanonen gekauft.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: aletsch am März 27, 2013, 02:32:45 Nachmittag
Auch in diesem neuen NDR-Bericht: http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/harz/wurmberg125.html aüßert sich Herr Otto leider wieder negativ über die Beschneiungspläne in Braunlage bzw. unterstützt diese nicht. Wieso macht er dass? Hier kann nur Konkurenzdenken der Grund sein.
Gerade wenn man auch noch weiß, dass er vor kurzem zwei neue Lenko-Schneekanonen gekauft hat, sind diese Aussagen Herrn Nüsse gegenüber in der wieder einmal äußerst negativen NDR-Doku mehr als unfair.
Man sollte doch als Skigebietsbetreiber im Harz zusammenhalten und sich nicht von den Ausbaugegnern auch noch gegenseitig ausspielen lassen! Gegenwind gibt es von Knolle & Co. ,wie man jetzt schon wieder sieht, schon genug!!!
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Max am März 27, 2013, 02:56:05 Nachmittag
Einmal mehr ein äußerst kritischer Bericht, der ziemlich einseitig ist. Allein wenn man vergleicht in welchem Ton die Reporterin auf D. Nüsse / S. Grote einredet und das dann damit vergleicht, wie sie die Thesen von F. Knolle unterstreicht, wird das sofort klar.

Man kann nur die Daumen drücken, dass der Erfolg des Ausbaus heute in einem Jahr die ewigen Miesmacher endlich verstummen lässt.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: kdomfuesys am März 27, 2013, 04:00:42 Nachmittag
Jetzt mal ehrlich!
Laut NDR hatte die Sendung eine Einschaltquote von 320.000.
http://www.ndr.de/fernsehen/zuschauerservice/einschaltquoten103.html (http://www.ndr.de/fernsehen/zuschauerservice/einschaltquoten103.html)

Verschwindend gering, um überhaupt bei der breiten Masse wahrgenommen zu werden.
Marktanteil von 5,3%. Wer war von denen schon mal im Harz, geschweige denn zum Skifahren?
Und wer die Ausbaupläne noch nicht kennt und in der Zielgruppe von Hr. Nüsse (Skifahrer) liegt, macht dieser Bericht doch eher neugierig: "Oh, da passiert was Interessantes! Wäre doch mal eine Reise wert...??"

Ach so -->Eigenes Zitat:
Zitat
Verschwindend gering, um überhaupt bei der breiten Masse wahrgenommen zu werden.
Eigentlich schade um die geringe Quote. Kleine Gedankenkette: hohe Quote -> mehr Bekanntheit bei der Bevölkerung --> mehr Interesse --> mehr Gäste in und um Braunlage???
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Max am März 27, 2013, 04:17:59 Nachmittag
Eigentlich schade um die geringe Quote. Kleine Gedankenkette: hohe Quote -> mehr Bekanntheit bei der Bevölkerung --> mehr Interesse --> mehr Gäste in und um Braunlage???

Ich fand die gezeigten Bilder eher abschreckend: Verfallende Fassaden im Ort, grauer Himmel, wahrscheinlich Tauwetter und zudem wurden alle, die sich für das Projekt ausgesprochen haben in eine eher negative Ecke gedrängt. Mag sein, dass es den einen oder anderen Wintersportler jetzt mehr interessiert, aber von guter Werbung ist so ein Bericht weit weit entfernt — eher im Gegenteil, er bestätigt sogar das angestaubte und verschlafene Image des Harz, was ja auch nur teilweise so ist.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Harzwinter am März 27, 2013, 04:59:19 Nachmittag
[edit]
Ich habe meinen Beitrag entfernt, nachdem sich herausgestellt hat, dass er auf absichtlichen Falschdarstellungen und absichtlicher Aussagenverzerrung interviewter Personen per Videoschnitt durch den Norddeutschen Rundfunk (NDR) basiert, welche zum Ziel haben, den Tourismus im Harz im allgemeinen und Harzer Wintersportbetriebe im speziellen gezielt zu schädigen.
[/edit]


Wenn die Dokumentationen über den Wurmberg-Ausbau im öffentlich-rechtlichen Rundfunk so verzerrend geworden sind, wird es Zeit für die Stadt Braunlage und die Wurmbergseilbahn, Fernsehteams privater Sender einzuladen, um dem entgegenzuwirken.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: aletsch am März 27, 2013, 07:17:20 Nachmittag
Die Frage ist auch wieder mal, wie Knolle es immer wieder schafft, so penetrant als "Gutmensch" dargestellt zu werden: Seine Sichtweise und Argumente sind die einzig richtigen und werden niemals auch nur im Ansatz von den Reportern hinterfragt.
Was die Skigebietsausbaubefürworter hingegen sagen, wird ganz im Gegenteil erstmal aüßerst kritisch hinterfragt oder mit Suggestivfragen konfrontiert. Wenn die gewünschte Antwort ausbleibt wird das Gesagte dann eben polemisch kommentiert.
Von objektiver Berichterstattung kann überhaupt keine Rede sein. Es ist einfach traurig mitanzusehen, wie hier von der NDR-Reporterin versucht wird die öffentliche Meinung zu manipulieren!
Ich würde Herrn Nüsse auch empfehlen sich vorher genauer anzuschauen, wen man sich dort in Braunlage zur Berichterstattung einlädt. Dann weiß man wenigstens schon vorher, wer einem nachher "von hinten das Messer in den Rücken jagt!" Nichts anderes stellt bildlich gesprochen diese NDR-Reportage für Ihn dar!
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am März 27, 2013, 09:25:30 Nachmittag
Auch in diesem neuen NDR-Bericht: http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/harz/wurmberg125.html aüßert sich Herr Otto leider wieder negativ über die Beschneiungspläne in Braunlage bzw. unterstützt diese nicht. Wieso macht er dass? [...]

Jetzt habe ich mir den Bericht auch ansehen können. Hier die paar kurzen Sätze als Replik auf  "es gibt ja eine Schneegarantie" der Reporterin von Herrn Otto: "Falsch, keiner kann Schnee garantieren und wenn die Wetterlage nicht mitspielt kann niemand Schnee garantieren. Ich kann Schnee garantieren, wenn die Voraussetzungen gegeben sind und das sind die gesagten -3 bis -4 Grad und wenn es da drüber ist, kann ich keinen Schnee garantieren."

Das sind die Fakten und daher schreibe ich ja auch immer "Schneegarantie" in Anführungszeichen.

Echt zum Kotzen gleich danach die weinerliche Frage der Reporterin an Herrn Nüsse: "Aber es wird ja immer wärmer". Wir haben den kältesten März seit 30 Jahren!

Der Schnitt vom NDR ist diesmal mehr als frech und irreführend. Also bitte nicht aufgrund des NDR-Berichtes glauben, Herr Otto wäre Beschneiungskritiker oder Gegner des Wurmberg-Projektes. Herr Knolle macht wirklich gute Pressearbeit für seine Lobby.


Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Doppelmayr am März 28, 2013, 07:24:04 Vormittag
HERR KNOLLE SCHADET DEM HARZ EHER ALS DASS ER IHM GUT TUT!!!!!! Es wird höchste Zeit endlich zum "Gegenschlag" auszuholen und diese knollischen Unwahrheiten, mit denen alles nur ins negative Licht gezogen werden soll ein für alle Mal zu entkräften!!!!!! Seid ihr der gleichen Meinung??
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: manitou am März 28, 2013, 07:53:57 Vormittag
Respekt - "alte Knolle"! Der Typ ist eine erfahrener Presseprofi, aber er schadet dem Harz-Tourismus und zwar massiv! Allein der Anfang des NDR-TV-Artikels focussiert einmal mehr ein tristes Bild auf Braunlage, wo seit Jahren nichts investiert wird. Doch das ist Vergangenheit - seit zwei Jahren passiert auch im Ort ne ganze Menge. Wenn unsere Knolle letztendlich eine solche Berichterstattung zumindest initiativ zu verantworten hat, dann wird es höchste Zeit, dass er von offizieller Seite Druck bekommt.

Der Journalistin muss man jede Seriösität aberkennen. Der Artikel hinterlässt den Eindruck eines ersten emotional gefärbten Journalismusversuch einer Praktikantin. D. Nüsse als Investor darzustellen lässt jede fachliche Prosessionalität vermissen und steht Pate für einen unzureichend recherchierten Artikel. Nüsse würde sich selbst nie so darstellen, sondern gibt seine Funktion korrekt an, doch die Lady weiss offenbar nicht zwischen Betriebsleiter und Investor zu unterscheiden.
 
Wenn ich die Statements von Nüsse und Otto höre, so stelle ich eine sehr nüchterne Sachlichkeit fest im Gegensatz zu den permanenten maßlosen Übertreibungen von Knolle. In letzterem Artikel muss Knolle selbst gar nicht viel sagen, weil das Mädel ihm aus der Hand frist.

Um gegen Knolles Treiben vorzugehen ist sachliche Zurückhaltung jedoch nicht länger angebracht, sondern eher klare richtigstellende Konfrontation gegen Knolles Polemik. Bei der Kaffeehorstbegehung mit V.v.Cramon hat das meinerseits recht gut geklappt.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am März 28, 2013, 08:34:58 Vormittag
Der Beitrag ist nicht der "erste emotional gefärbte Journalismusversuch einer Praktikantin", sondern sorgfältig inszeniert.

Hier ein Screenshot aus dem kritisierten Beitrag Umstrittenes Skigebiet im Harz (NDR Fernsehen, 25.03.2013) (http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/harz/wurmberg125.html), welches Herrn Grote auf der Rathauswiese zeigt:

[attachimg=1]

Kommentatorin (besorgt nasale Stimme): "Bürgermeister Grote glaubt fest an die Schneekanonen, die sollen künftig weisse Pisten garantieren, obwohl es überall immer wärmer wird"

Es würde mich nicht wundern, wenn vorher ein Drehbuch ausgearbeitet wurde, womit Herr Nüsse, Herr Otto und Herr Grote ohne ihr Wissen in Stellung gebracht wurden.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Doppelmayr am März 28, 2013, 08:49:56 Vormittag
@ Manitou: Was schlägst du vor welche Maßnahmen könnten wir unternehmen?? Ich verstehe auch nicht warum sich Knolle in allem was alpinen Skisport betrifft (und damit meine ich nicht Langlauf) so wehement verschließt und mit wiederkehrender alter Manie Knüppel und Steine in den Weg wirft und stets bemüht ist den Wagen in den Dreck zu ziehen anstatt sich konstruktiv einzubringen. Warum darf im Harz nicht auch mal etwas neues für uns Wintersportler geboten werden? Wie steht eigentlich der Harzer Tourismusverband zu Knolles Worten zum Wurmbergprojekt?
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: XXLRay am März 28, 2013, 09:36:19 Vormittag
Vielleicht sollte "man" mal eine Email an den NDR schreiben, die ein par Dinge klarstellt.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: manitou am März 28, 2013, 09:46:29 Vormittag
an eine solche Email habe ich auch schon gedacht. Wenn das ein paar von uns an den Intendanten richten, wird jener zumindest hellhörig und mal hinschauen, was seine Panorama-Redaktion da so treibt.

Gegen Knolle können wird leider wenig unternehmen. Von vielen seiner Inszenierungen bekommen wir im Vorfeld ja nichts mit. Der Typ beschäftigt sich den ganzenTag mit Pressearbeit, daher hat er gute Kontakte, kennt die Charaktere der Redakteure und weiss daher sehr genau, wen er wofür gut einsetzten kann.
Außerdem hat dieser Fundi mit seinem väterlichen Weisbart-Look ein charmantes glaubwürdiges Auftreten, worauf viele reinfallen.

Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, ihn und seine Machenschaften wie in meinem vorherigen Beitrag benannt auf der nächsten öffentlichen Veranstaltung massiv mit Sachargumenten und Beispielen vor der Presse zu konfrontieren und ihm seine Verantwortungslosigkeit in Sachen Harz-Tourismus vorzuwerfen. Ich bin sicher, dass es aus dem Publikum einigen Beifall geben wird und hoffentlich färbt das dann auch etwas in der medialen Berichterstettung ab.

Wir sollten ein Auge darauf werfen, wo und wann entsprechende Veranstaltungen künftig stattfinden, damit wir vor Ort sein können und es nicht erst hinterher aus der Presse erfahren.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am März 28, 2013, 11:35:27 Vormittag
[...] Gegen Knolle können wird leider wenig unternehmen. [...]

Herr Knolle macht nur seinen Job als Pressesprecher (aus meiner Sicht sehr gut) für seine Arbeitgeber, den BUND und den Nationalpark Harz. Was er wann und wie sagt, haben seine Arbeitgeber zu verantworten.

[...] Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, ihn und seine Machenschaften wie in meinem vorherigen Beitrag benannt auf der nächsten öffentlichen Veranstaltung massiv mit Sachargumenten und Beispielen vor der Presse zu konfrontieren und ihm seine Verantwortungslosigkeit in Sachen Harz-Tourismus vorzuwerfen. [...]

Da bin ich prinzipiell dafür und sicherlich auch ab und zu persönlich dabei. Nur sollte die Kritik dem BUND bzw. Nationalpark Harz gelten (je nachdem, für wen Herr Knolle in dem Moment tätig ist) und nicht der Person Knolle gelten (es sei denn, Herr Knolle wird wieder ausfallend).
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am April 09, 2013, 08:10:01 Vormittag
Nationalparks sind keine Tourismus-Magnete (http://www.boulevard-baden.de 8. April 2013): (http://www.boulevard-baden.de/lokales/ratgeber/ausfluege/2013/04/08/nationalparks-sind-keine-tourismus-magnete-598764/)
Zitat
[...]

Viele Nationalpark-Befürworter erhoffen sich mit der Einrichtung eines Nationalparks auch eine touristische Belebung ihrer Region. Doch als Tourismus-Magnete haben sich Nationalparks bisher nicht erwiesen. Die im August 2012 veröffentlichte Studie von Project M, der Unternehmensberatung für die Tourismus- und Freizeitbranche, zeigt: Ob Bayerischer Wald, Eifel oder Harz – dies sind Regionen, die trotz Nationalparks seit Jahren mit rückläufigen Übernachtungszahlen zu kämpfen haben.
Die nüchterne Bilanz: Im Zeitraum von 2006 bis 2011 sind die Übernachtungen im Bayerischen Wald um 2,9 Prozent, in der Eifel um 5,1 Prozent und im Harz um 5,4 Prozent zurückgegangen.

[...]

Marktanteilsverluste prägen Übernachtungsentwicklung in Nationalpark-Regionen

Eine Deutschlandkarte zeigt die Übernachtungsentwicklung der einzelnen Reisegebiete in der Bundesrepublik. Mittelfristig betrachtet (2006-2011), verzeichneten 139 deutsche Reisegebiete eine durchschnittliche Übernachtungszunahme von zwölf Prozent. Mit dem Bayerischen Wald, Berchtesgaden und dem Harz liegen drei Nationalparks in Regionen, die nicht nur Einbußen bei den Übernachtungen, sondern auch massive Marktanteilsverluste zu beklagen haben.

[...]

Naturschützer und Politiker suggerieren der örtlichen Bevölkerung, dass ein Nationalpark keine oder nur geringe Einschränkungen zur Folge hat. Schon ein Blick in die Verordnungen bestehender Nationalparke beweist das Gegenteil: Ein Betreten des Waldes ist in der Regel nur noch auf dafür gekennzeichneten Wegen gestattet und größere Wandergruppen dürfen lediglich mit Genehmigung der Nationalparkverwaltung in das Gebiet. Waldprodukte wie beispielsweise Beeren, Pilze, oder Brennholz können aus den im Kerngebiet liegenden Gebieten nicht mehr genutzt werden. Viele Wege werden ganz gesperrt oder sogar unter hohen Kosten zurückgebaut. Zudem werden Nationalparks zum überwiegenden Teil aus Steuermitteln finanziert, die als Subventionen vom Landeshaushalt oder der EU aufgebracht werden müssen. So liegen die jährlichen Ausgaben bei den bestehenden Nationalparks Bayerischer Wald, Hainich, Kellerwald-Edersee und Harz zwischen 250 und 640 Euro je Hektar. Dem stehen Einnahmen von etwa 100 Euro je Hektar gegenüber.

[...]

Nationalpark Harz: 24.700 ha * 640 €/ha = 15.808.000 € Subventionen pro Jahr ohne Chance auf entsprechende Einnahmen ... und da beschwert sich Herr Knolle über 2 Millionen öffentliche Gelder für einen Parkplatz, der über die Parkgebühren finanziert wird.

Link zur genannten Studie: PROJECT M DESTINATIONSINDEX 2012 (14.08.2012) (http://www.projectm.de/project-m/de/News/2012/08/project-m-destinationsindex-2012.php)
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Harzwinter am April 09, 2013, 05:37:09 Nachmittag
Ein interessanter Artikel aus "Boulevard Baden", einer Gratiszeitung in meiner Region Karlsruhe.

Nicht weit von Karlsruhe versucht Baden-Württemberg ja den "Nationalpark Nordschwarzwald" einzurichten. Das Thema wird in der Regionalpresse (z.B. Badische Neueste Nachrichten BNN, Badische Zeitung BZ, Schwarzwälder Bote) kontrovers diskutiert. Nationalparkgegner haben sich in der Organisation "Unser Nordschwarzwald (http://www.unser-nordschwarzwald.de/)" formiert. Die haben sogar bereits Unterstützung von Gegnern des Nationalparks Harz. Sie sind aber nicht besonders gut aufgestellt, finde ich. Einerseits bietet die Website nur mäßige Info, und es fehlt ein Forum. Andererseits werden die Hauptprobleme (Ideologische Verblendung und mangelnde Kooperationsbereitschaft von NP-Verwaltungen, sinnlose Zerstörung von Infrastruktur im NP, Geldverschwendung für fragwürdige Projekte, willkürliche Gebiets- und Wegesperrungen, wiederholte Verbreitung von Falschinformationen in den Massenmedien usw.) zu schwach angeprangert und erreichen ihre Zielgruppe nicht. Und so wird es im Nordschwarzwald wohl in absehbarer Zeit zur nächsten Apokalypse auf Kosten des Steuerzahlers kommen. Nationalparks sind ja modern. Also braucht man einen, egal ob das Sinn macht oder nicht. Immerhin scheint man keine geschlossene NP-Fläche zu planen, sondern mehrere separate Flächen, wenn ich es richtig verstanden habe. Im Südschwarzwald funktionieren NP-ähnliche Restriktionen übrigens ohne Nationalpark, sondern auf Basis allgemeinen Naturschutzgebiets-Status. Wegen Sperrung einiger attraktiver Wanderwege ist Wandern für mich dort bereits mancherorts langweilig geworden. Gott sei Dank kann man in die Vogesen ausweichen.

Mit dem Nordschwarzwald trifft die Nationalparkidee eine Region, in der sich der Tourismus in einer noch schlechteren Situation befindet als im Harz. Nordschwarzwaldorte, in denen man ernsthaft Urlaub machen könnte, gibt es nur wenige. Der Tourismus im Nordschwarzwald war großenteils geprägt vom Kurtourismus der 1960er bis 1990er Jahre. Der ist quasi komplett weggebrochen. Und so sieht es dort heute auch aus. Mit dem Generationswechsel und Aussterben einer Rentnergeneration verlor der Nordschwarzwald viele Gäste. Einwohnerschwund, Hotelruinen und teilweiser Leerstand prägen das Bild vieler Orte im Nordschwarzwald. Durch die Täler des Nordschwarzwalds und vor allem über die Schwarzwaldhochstraße brüllen von April bis Oktober tagein, tagaus die Maschinen der Motorradfahrer und vertreiben Wanderer und Erholungssuchende. Verbliebene Single Trail-Wanderwege werden bis heute von den Forstverwaltungen des Nordschwarzwalds zu Forststraßen ausgebaut, woran auch ein NP nichts ändern wird. Überzeugenden Urlaubswert hat das alles nicht. Lohnende Ziele findet man nur punktuell. Und eigeninitiative Tourismusinitiativen, wie sie in den letzten Jahren im Harz angelaufen sind, gibt es im Nordschwarzwald bislang nicht.

Wenn man diesem brisanten Cocktail noch Totholzfelder, Wegsperrungen und weitere Restriktionen hinzufügt, dürfte sich das auf die Übernachtungszahlen des Nordschwarzwalds wohl kaum positiv auswirken. Aber das werden die politisch Verantwortlichen erst merken, wenn das Kind mit dem Bauch nach oben im Brunnen schwimmt. Trotz mahnender Beispiele wie NP Harz und NP Bayerischer Wald.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am April 11, 2013, 08:08:20 Vormittag
Volksstimme-Leser sorgen sich um Waldbewohner: Rotwild hungert (11.04.2013): (http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/wernigerode/1055232_Rotwild-hungert-Nationalpark-verlaengert-Notzeit.html)
Zitat
[...]

Dass die Tiere im Wald jämmerlich verhungern, "soweit darf eine natürliche Auslese nicht gehen", sagte Hanna Selz. Sie wohnt am Stadtrand von Ilsenburg und habe in der Nähe ihres Hauses beobachtet, wie ein völlig entkräftetes Rotwild getötet werden musste. "Schießen darf man also im Nationalpark, aber füttern ist verboten", beklagte unsere Leserin.

"Es passiert schon in langen Wintern, dass Tiere ihn nicht überstehen", entgegnete Friedhart Knolle auf Volksstimme-Nachfrage. Nach Auffassung des Sprechers der Nationalparkverwaltung widersprechen Fütterungen, ob am eigenen Vogelhäuschen oder für Wildtiere, dem Natur- und Tierschutz.

[...]

Tierschutz im Nationalpark: Verhungern lassen und dann abknallen?

Wie Schneeschuhwanderer den Harz gefährden (ndr.de 28.02.2013) (http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/harz/schneeschuhe119.html)
Zitat
[...] wer unerlaubt von Wegen abweicht, stört die Pflanzen- und Tierewelt, so Ranger Gustl Bock. [...]

Zeugen unerwünscht?
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Doppelmayr am April 11, 2013, 09:16:56 Vormittag
Deshalb bietet ja auch der NABU in seinem Onlineshop auch Futterhäuser und Vogelfutter an. Was Bitteschön ist das für eine verdrehte Logik?? Ich füttere seit Jahren jeden Winter bei uns im Garten die Vögel, es hängen auch immer noch Knödel in den Bäumen die von Meisen etc. gern angenommen werden und es hat bislang noch keinem Vogel geschadet. Gerade und ganz besonders bei geschlossener Schneedecke sind die Tiere auf Futter angewiesen!!
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: XXLRay am April 11, 2013, 01:02:08 Nachmittag
Rotwild gehört ja in Deutschland, vorsichtig ausgedrückt, nicht zu den gefährdeten Arten. Viele Vögel dagegen schon, weil es eben statt Gräsersamen von Wiesen, die sie durch den Winter bringen würden nur noch Parkplätze gibt (Achtung Übertreibung). Vogelfütterung find ich also gut. Schwaches Rotwild sollte man nicht durchfüttern, sondern vielleicht lieber dem hungernden Luchs überlassen oder will man dem stattdessen Schnitzel auslegen?
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: sommerphobie am April 11, 2013, 01:25:52 Nachmittag
Volksstimme-Leser sorgen sich um Waldbewohner: Rotwild hungert (11.04.2013): (http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/wernigerode/1055232_Rotwild-hungert-Nationalpark-verlaengert-Notzeit.html)
Zitat
[...]

"Es passiert schon in langen Wintern, dass Tiere ihn nicht überstehen", entgegnete Friedhart Knolle auf Volksstimme-Nachfrage. Nach Auffassung des Sprechers der Nationalparkverwaltung widersprechen Fütterungen, ob am eigenen Vogelhäuschen oder für Wildtiere, dem Natur- und Tierschutz.

[...]

"Wildtiere regulär zu füttern, ist sogar schädlich", betonte Friedhart Knolle.

[...]

So wie in anderen Forstrevieren auch, habe man im Nationalpark wegen der klirrenden Kälte und geschlossenen Schneedecke in den Wäldern die sogenannte Notzeit ausgerufen.

"In dieser Zeit wird von unseren Mitarbeitern das Wild an bestimmten Stellen gefüttert", erläutert die Forstfachfrau.

[...]

Im NP ist man sich wohl einig.  ???
Am Rehberger Grabenhaus im NP wird z.B. regelmäßig gefüttert.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Ypsilon am Mai 16, 2013, 12:51:58 Nachmittag
Ist zwar nicht direkt den Harz betreffend, passt wie ich finde aber trotzdem hierher ;)

http://www.welt.de/debatte/kolumnen/Maxeiner-und-Miersch/article116245256/Die-Gruenen-legen-die-alte-Basta-Politik-neu-auf.html (http://www.welt.de/debatte/kolumnen/Maxeiner-und-Miersch/article116245256/Die-Gruenen-legen-die-alte-Basta-Politik-neu-auf.html)

Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: skifreund am Mai 16, 2013, 01:19:06 Nachmittag
Hast Recht, dass passt zu 100% auch auf den Harz. Es ist schön, dass in diesem Bericht auch mal die Gegner und Ihre Begründungen mal zu Wort kommen.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Harzwinter am Mai 16, 2013, 04:43:39 Nachmittag
Ich bekomme den Disput ja hier vor der Haustür mit. Aus dem gesamten Nationalpark-Elend im Bayerischen Wald und vor allem im Harz hat man in Baden-Württemberg genau gar nichts gelernt, vor allem nicht in der Kommunalpolitik. Es wurde nicht einmal das Kernproblem erkannt: Dieses liegt nicht in künftig entfallender forstlicher Waldnutzung und nur teilweise in einer eventuellen Ausdehnung des Borkenkäfers. Das Kernproblem ist die finale Übergabe der Verwaltungshoheit über touristisch genutztes Premium-Gebiet an eine fundamentalistisch-totalitäre, willkürlich vorgehende und bewusst fehlinformierende Organisation. Bislang sollten mehrere Nordschwarzwälder Waldgebiete abseits des touristischen Kerngebiets als NP-Fläche ausgewiesen werden. Nun bieten erste Oberbürgermeister touristisches Kerngebiet direkt an der Schwarzwaldhochstraße als NP-Fläche an, in dem sich vielfältige touristische Infrastruktur befindet. Die Nationalpark-Befürworter dürften vor Lachen am Boden liegen ... und freudig zugreifen. Und dann nimmt das Elend seinen Lauf.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am Mai 22, 2013, 07:59:22 Vormittag
JürgenS hat dem NDR aufgrund der "Panorama 3" Sendung vom  26.03.2013 (http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/harz/wurmberg125.html) folgenden Brief geschickt:

Zitat
Ihre Sendung Panorma vom 26.03.2013,
Beitrag: Umstrittenes Skigebiet Harz


Sehr geehrte Damen und Herren,

Es ist das erste Mal, dass ich einen Beitrag als so schlecht (Tendenziös) beurteile, dass ich mich veranlasst sehe, Ihnen diesen Brief zu schreiben.

Eingangsmoderation: Durch die Art wird schon von vornherein gegen das Projekt eine negative Stimmung erzeugt. Worte wie z.B. „Wälder weg“, lässig dahergesagt, seien hier als Beispiel genannt.

Braunlage verödet, Einwohnerzahlen: Seit Jahren versuchen die zuständigen Politiker, diesem entgegen zu wirken, jedoch ohne Erfolg. Die bisherigen Bemühungen, wie z.B. der sog. „sanfte Tourismus“, hat nicht die gewünschte Wirkung gezeigt. Private Investitionen bleiben bei fehlenden Touristen nun mal aus. In welche Bereiche soll denn Ihrer Meinung nach die öffentliche Hand investieren, wenn nicht in den Tourismus?
In Ihrem Beitrag wird nicht erwähnt, dass sie Investitionen sowohl der Wurmberg – Seilbahn GmbH als auch der öffentlichen Hand nicht ausschließlich dem alpinen Skisport zugute kommen.

Herrn Nüsse als „Heilsbringer vom Harz„ zu bezeichnen ist reine Polemik. Es ist doch nicht Herr Nüsse, der dieses Projekt seit Jahren als „Privatinvestor“ gegen den Willen der Bevölkerung und der Politik vorantreibt, zumal das Wort „Privatinvestor“ in diesem Falle irreführend ist. Nach meinem Kenntnisstand ist Herr Nüsse Geschäftsführer der Wurmberg Seilbahn GmbH, deren Anteile nach meinem Kenntnisstand zum großen Teil der „öffentlichen Hand“ gehören.

Es ist richtig, dass der Harz einschließlich des Wurmbergs als „Langlauf- und Wanderparadies“ bekannt ist. Das soll und kann ja auch so bleiben.

Haarsträubend finde ich, dass Sie so tun, als hätten Sie nicht einen Skifahrer angetroffen und dass der Wurmberg fast ausschließlich von Wanderern genutzt wird. Skifahrer haben Sie jedenfalls nicht zu Wort kommen lassen.
Man erkennt doch schon am Schuhwerk, wer Wanderer und wer alpiner Skifahrer ist. Wanderer zu fragen „Wie war denn die Abfahrt heute“ grenzt doch schon an Frechheit.
Übrigens: Im Gasthaus „Wurmbergalm“ treffen Sie deshalb überwiegend Wanderer an, weil alpine Skifahrer mit Skistiefeln an den Füssen und Skiern auf dem Rücken nicht gerne bergauf laufen. Trotzdem habe ich bei meinen bisherigen Besuchen dieses Gasthauses immer auch eine große Anzahl Skifahrer angetroffen.

Sie müssten wissen, dass die Kapazitäten der Liftanlagen, insbesondere an Wochenenden mit ausreichend Schnee, bei weitem nicht ausreichen. Wartezeiten von mehr als 1 Stunde an der Seilbahn sind keine Seltenheit (Das wird dann übrigens als „Harzer Polonaise“ bezeichnet). Diese Umstände halten viele alpine Skifahrer ab, an den Wurmberg zu fahren. Selbst nach dem Bau der 4er Sesselbahn ist zu befürchten, dass die Kapazität nicht ausreicht.

Die Aussage durch Ihre Moderatorin, 16,5 ha Wald wurden für den Skisport „einfach abgeholzt“ ist stark tendenziös. Wenn Herr Knolle dieses als Interessenvertreter so geäußert hätte, kann ich das verstehen. Das ein Interessenvertreter falsche Aussagen macht im Sinne seines Vereins ist üblich. Von einer Moderatorin erwarte ich neutrale Darstellungen. Ohne Herstellung des Zusammenhanges mit den Aufforstungen und anderen Ausgleichsmaßnahmen bleibt es Stimmungsmache.

Auch der Tonfall Ihrer Moderatorin bei „verkauft Herr Nüsse“ oder „Bergwiese“ sind wiederum Stimmungsmache.

Warum erklärt Ihre Moderation nicht, dass es auf dem Wurmberg eine Nadelholz- Monokultur gibt, die es zu verbessern gilt?

Übrigens: größere Parkplätze wurden auch für andere Zielgruppen im Harz „mitten im Wald“ angelegt. Ist bekannt, dass hier auch schon vorher ein Parkplatz vorhanden war? Es müsste also „Erweiterung“ heißen.

Beschneiungsanlagen: [...] Ist Ihnen bekannt, dass der Wurmberg wesentlich höher ist als vergleichbare Schigebiete im Harz? Kennen Sie die alte Regel: 100 m = - 1 Grad C?
Bei vernünftiger Recherche hätten Sie feststellen können, dass am Wurmberg häufig Schibetrieb ohne Beschneiung möglich war, währen andere Schigebiete mit Beschneiung geschlossen waren.

Wie kann es angehen, dass, wenn außer des Interessenvertreters Herr Knolle, sich alle anderen beteiligten positiv über das Projekt äußern, ein solch negativer Beitrag dabei herauskommt?

Grundsätzlich ist Ihr Beitrag die reinste Stimmungsmache. Haben Sie Angst vorm BUND??

Ich würde mich freuen, wenn Sie in einem weiteren Beitrag dieses Projekt so darstellten, wie es ist, nämlich ein von der überwiegenden Bevölkerung gewünschtes, für den Tourismus sinnvolles Vorhaben. Durch zusätzliche Einnahmen durch den Tourismus kann dann auch die übrige Infrastruktur verbessert werden.
Ein erneuter Beitrag, auch wenn der Beitrag vom 26.03.2013 dem Vorhaben nicht mehr Schaden kann, halte ich für wichtig, um die Stimmung zu neutralisieren. Dieses ist für künftige vorhaben, z. B. Schierke, sehr wichtig.

Meine Meinung zu diesem Projekt: Grundsätzlich überfällig. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass die Pisten- und Parkplatzerweiterungen zunächst wesentlich sparsamer ausgefallen wären. Sollte sich später der prognostizierte Bedarf herausstellen, könnten dann spätere angepasste Erweiterungen erfolgen.

Grundsätzlich ist eine Konzentration des alpinen Schisports auf Braunlage / Wurmberg / Schierke im Harz zu begrüßen, damit andere Gebiete „in Ruhe gelassen werden“. Ist Ihnen bekannt, dass z. B. der Brocken in der Vergangenheit ein ausgewiesenes alpines Skigebiet war? Jetzt steht der Brocken unter Naturschutz und keiner will es ändern!

[...]

Und von Herrn Jürgen Becker aus der Redaktion Panorama 3 folgende Antwort erhalten:

Zitat
[...]
vielen Dank für Ihren Brief mit den zahlreichen Anmerkungen zu unserem Bericht über die geplante Investition am Wurmberg.

Zurecht empfinden Sie den Beitrag als tendenziös, genau so war es von uns beabsichtigt. Panorama 3 versteht sich als kritisches politisches Magazin, dessen Beiträge sich immer durch eine klare Haltung auszeichnen. In diesem Fall ist die Redaktion nach Bewertung der Recherche zu der Einschätzung gekommen, die millionenschwere Investition in den alpinen Ski am Wurmberg kritisch zu betrachten. Das wird bereits in der Anmoderation deutlich und zieht sich im folgenden durch den gesamten Beitrag.

Grundlage unserer Bewertung ist der Umstand, dass die öffentliche Hand hier ein Projekt fördert, dessen Erfolgsprognose auf sachlich nicht überzeugend unterfütterten Annahmen beruht. Es gibt zahlreiche öffentlich geförderte Leuchtturm-Projekte in Norddeutschland, die nach wenigen Jahren krachend gescheitert sind, wie z.B. die beiden Skihallen im niedersächsischen Bispingen und im mecklenburgischen Wittenburg oder das Grand Hotel in Heiligendamm. Auch im Harz zeigen die Erfahrungen in Sankt Andreasberg, dass eine Beschneiungsanlage allein noch keine Touristenströme bringt. Am Wurmberg wird dies hoffentlich anders sein.

Wir haben uns daher die Freiheit genommen zu hinterfragen, ob die Planungen in Braunlage nicht an den Bedürfnissen der meisten Harz-Touristen vorbeigehen, und ob sie sich vor dem Hintergrund hoher Kosten und der ökologischen Konsequenzen rechtfertigen zu lassen. Zu dieser Haltung stehen wir nach wie vor. Angst vor dem BUND hat dabei definitiv keine Rolle gespielt.

Immer wieder begleiten wir in unserer Sendung kritisch den Umgang mit öffentlichen Geldern. Ungeachtet dessen wünschen wir dem Projekt am Wurmberg den wirtschaftlichen Erfolg, den sich die Menschen in der Region davon versprechen.

Wir hoffen, dass Sie uns als aufmerksamer Zuschauer weiter verfolgen!
[...]
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Max am Mai 22, 2013, 01:09:16 Nachmittag
Positiv: Es kam eine Antwort auf den Brief.

Negativ: Die Antwort selber.

Eine gewisse Grundhaltung bzw. ein kritischer Unterton ist ja an sich nicht verkehrt (egal worum es geht). Einen derart einseitig geprägten Bericht aber damit zu erklären, dass man sich vorab für eine Seite entschieden hat und die Andere nun nur noch durch den Schmutz zieht bzw. versucht u.a. auch durch falsche Aussagen und vermeintliche Fakten zu diffamieren, ist allerdings vollkommen daneben (und für mich persönlich ein Grund diese und ähnliche Formate auf dem Sender fortan zu meiden).

Sofern man die Argumente von Herrn Becker durchgehen lassen würde, müsste man auch die Schmutzkampagnen diverser Zeitungen vollkommen in Ordnung finden — denn auch sie einigen sich vorab auf eine Grundhaltung und bauen dann über Wochen hinweg durch teilweise haarsträubende Berichterstattung öffentlichen Druck auf. Maßlose Übertreibungen und bewusst verwendete Halbwahrheiten sind dabei eher ein Stilmittel, was wahrscheinlich durchaus gewollt ist — von einem öffentlich rechtlichen Sender erwarte ich aber eine etwas objektivere Herangehensweise.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am Mai 22, 2013, 05:39:35 Nachmittag
Da Herr Jürgen Becker aus der Redaktion Panorama 3 in seiner Stellungnahme schreibt, "immer wieder begleiten wir in
unserer Sendung kritisch den Umgang mit öffentlichen Geldern", habe ich mir folgenden Hinweis an Herrn Becker erlaubt:

Im Beitrag hat Panorama die Meinung von Herrn Knolle wiedergegeben, der in Personalunion BUND und Nationalpark-Sprecher ist.

Der Nationalpark Harz wird jährlich mit ca. 11 Millionen öffentlicher Gelder betrieben. Nach Angaben des Nationalparks sind ca. 500 Hektar Fichtenwald vom Borkenkäfer befallen und werden diesem letztendlich zum Opfer fallen. Durch den immer noch betriebenen Rückbau von Wanderwegen, Langlauf-Loipen und alpinen Skipisten, sowie der Zunahme von Wegeverboten für Mountainbiker entsteht ein touristischer Schaden. Die versprochenen Besucherströme durch sanften Tourismus sind ausgeblieben.

Ich hätte mich gefreut, wenn die Panorama Redaktion "vor diesem Hintergrund hoher Kosten und der ökologischen Konsequenzen" die Aussagen von Herrn Knolle kritisch hinterfragt hätte. Aus meiner Sicht hätte das die Sendung interessanter gemacht.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: aletsch am Mai 22, 2013, 07:36:53 Nachmittag
Der Antwortbrief von Herrn Becker ist einfach nur arrogant und selbstgefällig. Die Panorama-Redaktion ernennt sich hiermit selbst zum alleinigen Entscheidungsträger über "Gut" oder "Schlecht". Der Zuschauer braucht darüber gar nicht mehr nachzudenken, denn die Panorama-Redaktion hat Ihm diese Entscheidung ja schon abgenommen...
Seriöser wäre es gewesen in dem Bericht "Positives" und "Negatives" wertungsneutral gegenüberzustellen und dem Zuschauer dann die Meinungsbildung zu überlassen. Dazu hat man aber gar keine Chance, da man als einfacher Zuschauer (ohne Hintergrundwissen) in diesem Bericht so manipuliert wird, dass man ja glauben muß, dass diese Investition falsch ist!
Traurig ist auch, dass Herr Becker auf die Ihm vorgeworfenen journalistischen Recherchefehler gar nicht eingeht. Er wird schon wissen warum...
Ich hoffe jedenfalls, dass es auch genug engagierte Menschen gibt, die den Umgang mit öffentlichen Geldern für den NDR kritisch begleiten! Diesen Panorama-Beitrag kann man definitiv als Verschwendung öffentlicher Gelder bezeichnen.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Ypsilon am Mai 30, 2013, 09:06:22 Vormittag
http://www.goslarsche.de/Home/harz/region-harz_arid,378939.html (http://www.goslarsche.de/Home/harz/region-harz_arid,378939.html)

Da strömen alljährlich abertausende Menschen auf den Berg, werden mit lärmenden Dreckschleudern mitten durch das Kerngebiet des NP alles andere als CO²-neutral auf den Berg gefahren.
Da wurde der Goetheweg grade für viel Geld VOM NP zu einer Autobahn für Touristen ausgebaut.
Und jetzt kommen die mit solchen Argumenten!?!
Das solche Leute überhaupt noch gehört werden ist für mich unverständlich und noch viel mehr: Das es 100tausende Anhänger derer gibt.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am Mai 30, 2013, 10:50:40 Vormittag
Wieder eine gezielte Fehlinformation, die von Herrn Knolle und Co verbreitet wird:

Zitat
[...]
„Das ist ein Missbrauch der Brockenstraße, die eine wichtige Wanderroute zum Brocken darstellt und als nicht öffentliche Straße ansonsten nur dem Anliegerverkehr zum Brocken dient“, erklären die Sprecher der Verbände, Ulrich Kasten für die BUND-Kreisgruppe Harz, Dr. Gunter Karste für die Nabu-Kreisgruppe Harz und Dr. Friedhart Knolle für den Nationalpark-Förderverein.
[...]

Aus dem Wegeplan für den Nationalpark Harz 2011 - 2020, S. 13, §2.2.4, erster Absatz: "Rad fahren ist im gesamten Nationalpark auf allen Wanderwegen erlaubt, sofern die Wege nicht eigens dafür gesperrt sind.", S.24, §3.2.4 "Rad fahren ist auf allen ausgewiesenen Wanderwegen gestattet", S.33 §4.2.4 "Radfahren bleibt, wie bisher, auf allen ausgeschilderten Wanderwegen erlaubt." und auf S.59 Brockenstraße wird Radfahren ausdrücklich als Nutzung aufgeführt. Eine qualitative oder quantitative Beschränkung ist im Dokument nicht zu finden. Diese Nutzung ist gesetzlich bis 2020 beschlossen.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Widex am Juni 01, 2013, 09:09:18 Nachmittag
Pssst... bei Panorama zahlen alle Kirchensteuer ... an die 'Holy Church of climate change'  ;)

Was schert es die deutsche Eiche, wenn sich eine Wildsau an ihr schubbert!?
Skisportfans haben längst ihre Antennen auf den Wurmberg gerichtet und werden für volles Haus sorgen sobald die Saison losgeht.
Bei einschlägigen Diskussionen hänge ich mich rein - durch das Forum hier bin ich mit Sachargumenten gut munitioniert.

Grüße
Tom
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Ypsilon am Juni 28, 2013, 02:59:52 Nachmittag
Goslarsche.de 28.06.2013: (http://www.goslarsche.de/Home/startseite/harzticker_arid,390292.html)
Zitat von: goslarsche.de
Braunlage. In drei Jahren sollen die vegetationslosen Flächen, die durch die Fällung von 16 Hektar Wald am Wurmberg entstanden sind, blühende Wiesen sein, sagt der auch in Naturschützer-Kreisen anerkannte Umweltplaner Hartmut Tiedt. Dennoch bezeichnet der BUND das neue Skigebiet als einen „ökologisch negativen“ Leuchtturm.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Max am Juni 28, 2013, 04:12:00 Nachmittag
Zitat von: goslarsche.de
Braunlage. In drei Jahren sollen die vegetationslosen Flächen, die durch die Fällung von 16 Hektar Wald am Wurmberg entstanden sind, blühende Wiesen sein, sagt der auch in Naturschützer-Kreisen anerkannte Umweltplaner Hartmut Tiedt. Dennoch bezeichnet der BUND das neue Skigebiet als einen „ökologisch negativen“ Leuchtturm.

Tja, schon dumm, wenn sich einer aus den "eigenen Reihen" dort hinstellt und mal sagt, dass die ganzen Schreckensvisionen eher unwahrscheinlich sind. Wenn man sich die Skipiste am Kaffeehorst im Sommer mal anschaut, dann weiß man doch eigentlich auch schon, dass dort sehr wohl schöne Bergwiesen entstehen können und werden und es keine Schlammlandschaft gibt.

Im dem Zusammenhang habe ich übrigens vor kurzem etwas witziges bei "Unter den Linden" auf Phönix gesehen und zwar hat der Grünen Politiker Hans-Christian Ströbele sich dort zu Stuttgart 21 und dem geplanten Vorhaben im Schwarzwald geäussert. Zunächst forderte er, dass das Volk mehr mitentscheiden sollte, als er dann aber darauf angesprochen wurde, dass man die Ergebnisse von Volksentscheiden (S21) oder Bürgerbewegungen dann auch bitte akzeptieren und auf weitere Gegenwehr bzw. Blockade verzichten sollte, meinte er nur lachend, dass auch die Mehrzeit falsche Entscheidungen treffen kann.

Was ganz interessant das mal so deutlich zu sehen — ab Minute 41 wird es relevant:




Zugegeben, er relativiert seine Aussage im Anschluss daran noch ein wenig, aber auf die Problematik mit dem Schwarzwald und dass die Menschen dort den NP ablehnen oder gar um ihre Existenz bangen geht er nicht weiter ein.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am Juli 01, 2013, 08:40:35 Vormittag
Zwei interessante Artikel in der Goslarsche Zeitung vom Samstag den 29.6.2013 auf, S.25. Herr Knolle in einer weiteren Rolle als Vorstandsmitglied der neuen Westharz-Gruppe vom BUND poltert in gewohnter Manier gegen die Wurmberg Modernisierung:
Zitat
"Negativer Leuchtturm"

BUND kritisiert Baumaßnahmen

Braunlage, Die neu gebildete Westharz-Gruppe des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht die Modernisierung des Skigebietes sehr kritisch. "Der Wurmberg verändert nicht nur sein Gesicht, jetzt werden im von der Mehrheit des Kreistags Goslar auf einen Rumpf verkleinerten früheren Naturschutzgebiet Wurmberg und teilweise im Wasserschutzgebiet massiv naturzerstörerische Baumaßnahmen umgesetzt", sagt Vorstandsmitglied Dr. Friedhart Knolle. [Anm.: Fett hinzugefügt] [...]

Diesmal hat die Goslarsche Herrn Knolle nur zwei kleine Absätze spendiert. Nicht verwunderlich, da er immer nur dieselben Behauptungen wiederholt. Mit diesen Behauptungen wurde diesmal Seiten-füllend abgerechnet. Hier die gekürzte Fassung:

Zitat
Wintergerste soll für den nötigen Halt sorgen

GZ-Interview mit dem Umweltplanter über die geplanten Neupflanzungen am Wurmberg - Artenvielfalt angestrebt

[...] Über die geplanten Renaturierungsarbeiten sprach GZ-Redakteur Michael Eggers mit dem Umweltplaner Hartmut Tiedt. [Anm.: Diplom Forstwirt, Planer und Experte in Umwelt- und Naturschutzfragen.][...]

Warum sind Sie sicher, dass auf dem neu angelegten Pisten auf dem Wurmberg in drei Jahren im Sommer eine blühende Bergwiese steht und keine Geröll- und Felsmassen wie sie jetzt vorherrschen?

Der offenliegende Boden ist sehr gut geeignet, eine Vegetationsschicht zuzulassen. Wir haben auf den großen Rodungsflächen eigentlich den Aufbau eines klassischen Waldbodens mit einer relativ dichten Schicht von Nadelstreu und Holzresten aus dem Fällprozess, darunter den klassischen Mutterboden und erst anschließend das, was Sie eben als Fels bezeichnet haben. Wenn keine planvolle Begrünung erfolgen würde, würdesich eine Vegetation entwickeln, die man im Wald als Kahlschlagflur bezeichnet, nämlich eine Mischung aus Weidenröschen, Greiskraut, Himbeere und Reitgras, vielleicht auch Disteln.

Diesen Kahlschlagflur wollen Sie dort aber nicht haben.

Nein, mittelfristig sollen auf den Skihängen typische Harzer Bergwiese oder Magerrasen entstehen, wie sie auch jetzt schon auf der Kaffeehorst-Abfahrt vorkommen, [...]

Nun ist das teilweise aber auch ein steiles Gelände am Wurmberg, in dem diese Bergwiesen entstehen sollen. Ist die Gefahr nicht groß, dass die Samen durch Regen ausgewaschen werden und wie teilweise in den Alpen doch Geröllmassen dort entstehen?

Eher nicht, was man in der Praxis auch schon sehen kann. Zwar sind die Flächen jetzt vegetationslos. Sie liegen völlig offen da, aber gerade die Starkregenereignisse vor 14 Tagen haben gezeigt, dass es nicht zu diesen Erosionsschäden gekommen ist. Und der Harz ist überhaupt nicht dafür bekannt, dass er ein erosionsgefährdetes Gebiet wäre.

[...] [Anm.: Viel Erklärung über die Qualtität der angestrebte Bergwiesen und der Artenvielfahlt ausgelassen][...]

Wäre das gar eine Verbesserung gegenüber der vorher vorherrschenden Fichtenmonokultur?

Das ist intensiv zwischen Fachleuten der unteren Naturschutzbehörde beim Landkreis Goslar und den Umweltschutzverbänden diskutiert worden. Und unter der Feststellung, dass der Harz extrem Waldreich ist, würde ich das für die niederen Lagen so sehen. Die Überführung von ausgewählten Fichtenmonokulturen in artenreichere Wiese ist für den Harzer Naturschutz erst einmal ein Gewinn.

Wie sehen Sie die geplante Beschneiung?

Rein naturschutzfachlich ist es so, dass dieses Skigebiet am Wurmberg weniger Energie benötigt als ein durchschnittliches Freizeitbad. Die Beschneiungsanlage hat zudem einen äußerst geringen Einfluss auf die Tierwelt, weil die Geräuschkulisse dieser Schneelanzen nicht weit ausstrahlt. Da werden keine Tiere vergrault.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Max am Juli 01, 2013, 09:06:44 Vormittag
Sofern überregionale Medien nicht so sehr an den Lippen von Herrn Knolle hängen und ausnahmsweise auch mal objektiv berichten würden, dann sollten sie vor allem dem letzten Satz mal etwas mehr Beachtung schenken und überlegen, wie viele dieser Freizeitbäder in den letzten 10 - 15 Jahren gebaut worden sind, ohne dass es hier nennenswerte Bedenken gab.

Es geht dem BUND oder ihrer Westharz-Gruppe nur darum ihren eigenen Einfluss zu sichern oder gar auszubauen bzw. anderen ihre Ideologie aufzuzwingen.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Doppelmayr am Juli 01, 2013, 11:24:29 Nachmittag

Es geht dem BUND oder ihrer Westharz-Gruppe nur darum ihren eigenen Einfluss zu sichern oder gar auszubauen bzw. anderen ihre Ideologie aufzuzwingen.


Da hast du vollkommen Recht Max. Ich hoffe nur, dass die Menschen sich von dieser Negativ-Stimmungsmache, die in immer wiederkehrenden Intervallen aufgeführt wird nicht einwickeln lassen. Herr Knolle sollte sich vielleicht einmal darüber klar werden, dass er sich selber damit nicht wirklich in ein positives Bild zieht. Dieses ständige, um mit playjams Worten zu sprechen: gepolterte und schlechtreden geht einem langsam bis zur Oberkante Unterlippe. Ich weis nicht wie es Euch geht??? Mir wird dieser Mensch immer unsympathischer und ich finde auch ein Stück von sich selbst sehr überzeugt!!!
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am Juli 12, 2013, 09:50:53 Vormittag
Herr Knolle gibt die "Verzögerungstaktik" beim Wurmberg-Projekt zu!

Göttinger Zeitung vom 9.7.2013, S. 3, "Schöne, neue Winterwelt am Wurmberg":
Zitat
[...] Der BUND hatte gegen die Rodung des Waldes geklagt, aber nun sei es zu spät. Knolle spricht von "Verzögerungstaktik" und sagt, dass mit den Betreibern der Wurmbergseilbahn nicht außergerichtlich zu reden gewesen sei. [...]

Erstaunlich... vielleicht sollte der BUND-Gruppe Harz-West dann wohl ganz auf die Anhörungstermine in Planfeststellungsverfahren verzichten und die Harzer Liftbetreiber können sich bei Ihrer Projektplanung gleich auf die "Verzögerungstaktik" vorbereiten.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Harzwinter am Juli 12, 2013, 10:26:13 Vormittag
Es bedarf nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, worüber  (http://1.bp.blogspot.com/-W9JUOoMvNoM/UaCKmvQn6cI/AAAAAAAAIDg/URYCnP3Y_rE/s1600/20091012114759.jpg) Herr Knolle mit den Betreibern der Wurmbergseilbahn gern außergerichtlich geredet hätte ... produktive Gestaltungsvorschläge sind von NP- und BUND/NABU-Seite ja ausgeblieben. Gut, dass die Betreiber nicht eingeknickt sind!

Der Artikel aus dem Göttinger Tageblatt (die Göttinger Zeitung wurde 1935 vom GT aufgekauft)  ist hier online verfügbar (http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Welt-im-Spiegel/Uebersicht/Neues-Skigebiet-im-Harz).
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am Juli 12, 2013, 10:54:14 Vormittag
Böse, aber hat man sich über Geld unterhalten oder ist das nur ein Gerücht?

Wurmberg: Keine Spende für den BUND wegen Klagenverzicht (Goslarsche.de 15.03.2013) (http://www.goslarsche.de/Home/harz/artkel-archiv_arid,350528.html)
Zitat
[...] „Das ist absolut nicht richtig“, sagen Dr. Marita Wudtke vom Landesverband und Dr. Friedhart Knolle vom Kreisverband. Vor allem Knolle ärgert sich über das Gerücht, das hautsächlich in den sozialen Netzwerken im Internet verbreitet ist. [...]

[...] Es sei lediglich die Vereinbarung getroffen worden, dass Stadt und Seilbahn ihren Rechtsanwalt selbst bezahlen [...]

Leider wurden die Rechtsanwaltskosten nicht genannt, so kann man nur über die Summe spekulieren, welche die Stadt und die Seilbahn dem BUND "geschenkt" hat. Die Rechtsanwaltskosten können bei einer Klage gegen so einem Millionenprojekt mehrere 100.000 Euro betragen. Die gesamten Rechtsanwaltskosten trägt normalerweise derjenige, der den Prozess verliert oder einstellen möchte

Tatsache ist also, der BUND hat sich mit der Wurmberg Seilbahn und der Stadt Braunlage letztendlich doch über Geld unterhalten.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Harzwinter am Juli 12, 2013, 11:47:32 Vormittag
Bis heute fehlt jeglicher (!) gestalterischer Input der Umweltschutzverbände zum Wurmbergprojekt. Es gibt keinerlei publizierte Vorschläge zu Pisten-/ Trassenführungen, kein Aufzeigen alternativer Umsetzungslösungen, keine Ansätze zur Schaffung von Lebensraum im Rahmen der Baumaßnahmen - einfach keinerlei Beiträge, die typischerweise Domäne von Umweltschutzorganisationen sind. Dabei hätte man einiges erreichen können: Verzicht auf Geländeplanierungen, Schaffung von Waldinseln, Mitarbeit am Begrünungsplan, naturnahe Gestaltung oder gar Verlegung des Schneiteichs usw.

Und damit bleibt aus meiner Sicht leider nur noch ein Gesprächsthema übrig.  :(
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am Juli 19, 2013, 06:04:43 Nachmittag
Goslarsche Zeitung 18.7.2013:
Zitat
Natur und Tourismus - das birgt Konflikte

Umweltminister Stefan Wenzel war gestern im Nationalpark Harz

von Peter Mlodoch

Torfhaus. Gefräßige Hirsche, Mountain-Biker und Ski-Langläufer - im Harz versucht der Nationalpark, die Natur weitgehend sich selbst zu überlassen und gleichzeitig mit dem Tourismus in Einklang zu bringen. Das geht nicht ohne Konflikte.

Auf der 14 Kilometer langen Wanderstrecke zwischen Torfhaus und St. Andreasberg erlebt Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) gestern plötzlich selbste hautnah die widerstrebenden Interessen in dem länderübergreifenden Schutzgebiet an der ehemaligen Zonengrenze. Zwei Radfahrer begehren mit einem Dauerklingeln Durchlass. Wenzels Wandergruppe mit Nationalpark-Leiter Andreas Pusch muss ausweichen.

Natur gegen Tourismus, Sporturlauber gegen Erholungssuchende? "Wir wollen keine Besucher aussperren", gibt Pusch die Philosophie aus. Touristische Nutzung müsse möglich sein, nur so könne man die Menschen auch für diese einzigartige Natur begeistern. Aber: "Bei uns haben Wanderer Vorrang. Mountain-Biker sind willkommen, aber wir erwarten von ihnen Rücksicht." Am besten schaffe man spezielle Mountain-Bike-Pisten - außerhalb des Nationalparks, meint der Umweltminister dazu.

Bei den Loipen scheint das Miteinander inzwischen zu klappen. 150 Kilometer Spuren für Ski-Langläufer legt die Nationalparkverwaltung an, die Kommunen zahlen die Sachkosten. Sorge bereiten dagegen die Anhänger der neuen Trendbewegung Schnee-Schuh-Wandern. Sie kümmerten sich nicht um ausgeschilderte Wege, sondern schlügen sich als "ausgeprägte Individualisten" lieber in die Wildnis, beklagt Pusch. "Die lassen sich nicht lenken."

Konfliktstoff liefert aber auch die natur selbst: 52 Prozent des nationalparks bleiben inzwischen sich selbst überlassen, 75 Prozent will die Verwaltung bis 2022 erreichen. Das geht jedoch nicht ohne Nachhilfe. Fichten werden geschlagen, Laubbäume, vor allem Buchen, neu gepflanzt, um den vor etlichen Jahrhunderten bestehenden Mischwalt wieder herzustellen. Doch die Rotwildbestände gedeihen prächtig, die Hirsche fressen die jungen Buchen kahl. Jagden sollen das verhindern.

Was mir auffällt:

Die bestehenden Alpin-Ski-Anlagen im Nationalpark werden verschwiegen, gehört wohl nicht zum gewünschten Tourismus.

Der Konflikt mit den MTB-Fahrern wird verschärft. Die NPV sperrt seit ca. einem Jahr Strecken für Fahrradfahrer in NP Sachsen-Anhalt. Weitere Streckensperrungen im NP Niedersachsen sollen folgen. Der Umweltminister will die MTBler sogar ganz aus dem NP verbannen.

Die NPV gesteht ein, Probleme mit neuen Trendbewegungen (hier Schneeschuhwandern) zu haben.

Generell hätten Wanderer Vorrang (wo steht denn DAS im Nationalparkgesetz???).

Um die Natur sich selbst überlassen zu können, muss man Bäume fällen und pflanzen und Bambi erschießen... like f*ing for virginity.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Max am Juli 19, 2013, 06:21:11 Nachmittag
Das ist mal wieder so typisch — noch typischer allerdings auch, dass sich der neue Umweltminister der Meinung des Nationalparks anschließt.

Es muss doch möglich sein ein vernünftiges Miteinander zu gestalten und nicht nach und nach alle unwillkommenen Besuchergruppen auszusperren oder ihnen den Zugang zu verbieten.

Dass der arme Umweltminister mit seiner Altherren-Wandergruppe ein paar Schritte an die Seite machen musste, als ein paar Radfahrer vorbeikamen ist natürlich tragisch und durch nichts zu entschuldigen. ;-)

Das Problem ist einfach, dass die NPV extrem festgefahren, stur und konservativ zu sein scheint und alles, was nicht super-gemächlich daherkommt und / oder irgendwie neu ist bzw. mit dem Wort "Trend" verknüpft wird, am liebsten verbannen würde.

Kleine Anregung: Wie wäre es denn den Zutritt zum Nationalpark altersabhängig zu gestalten und allen unter 35 den Zugang generell zu untersagen — der Ruhe wegen natürlich. Zuzutrauen wäre denen eine derartige Maßnahme allemal.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Doppelmayr am Juli 19, 2013, 08:15:11 Nachmittag
100%meine Zustimmung! stur und konservativ trifft es haargenau auf den Punkt, die NPV ist offensichtlich noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen und der nette Herr Wenzel gehört ebenfalls zu meinen ganz speziellen Freunden, den kann ich so richtig doll leiden.  ;)
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Max am Juli 19, 2013, 08:37:25 Nachmittag
Naja, er ist einer von den Grünen — da kann man wohl nicht mehr Objektivität erwarten.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Doppelmayr am Juli 20, 2013, 06:36:25 Vormittag
Grün bin ich auch, aber keine Angst, nur wenn ich mein engelbert-strauss Worker-Outfit trage ;)
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: skifreund am Juli 30, 2013, 01:42:36 Nachmittag
Nachfolgenden Artikel habe ich in der Volksstimme gefunden:
http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/halberstadt/1116577_Kritik-der-Umweltverbaende-Bagger-fressen-sich-in-den-Wurmberg.html (http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/halberstadt/1116577_Kritik-der-Umweltverbaende-Bagger-fressen-sich-in-den-Wurmberg.html)

Es steht meines Erachtens nicht viel Neues drin. Ich habe das Statement aus dern ScienceBlogs.de noch nicht gelesen. Im Artikel stehen aber keine neuen Kenntnisse. Ohne Begründung (aber mit ausgewählter Formilierung) wird alles nur ins schlechte Licht gestellt.

Zitat
Braunlages Tourismuschef Christian Klamt mag sich zu solchen Vorwürfen eigentlich nicht mehr äußern. Der Volksstimme sagte er, "das Thema ist doch durch". Alle Planungen seien genehmigt, dazu gehörten Ausgleichsprojekte im Sinne des Naturschutzes. Klamt: "Da versuchen die Umweltverbände, noch einmal Stimmung zu machen, aber das Projekt werden sie nicht verhindern."

Ich kann Herrn Klamt verstehen, wenn er keine Lust mehr hat, immer wieder die Phrasen zu beantworten. Was soll das? Vielleicht habt Ihr eine Ahnung. Oder liegt es vielleicht an den herbei zitierten "Problemen" am Schneiteich?
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Harzwinter am Juli 30, 2013, 04:12:39 Nachmittag
Zitat
Aktuell ist eine solche Reaktion des Wernigeröders Christian Reinboth im "ScienceBlogs.de" zu lesen, verbreitet von Friedhart Knolle für die Arbeitsgemeinschaft der Goslarer Umweltverbände.

... so steht es in dem verlinkten Artikel. Da kann halt jemand nicht final verarbeiten, in einem Interessenkonflikt verloren zu haben. Das ist die eine Seite der Medaille.

Die andere Seite der Medaille ist, dass niemand - und erst recht nicht die Umweltverbände - alternative Gestaltungsvorschläge für die Projektrealisierung am Wurmberg gemacht hat. Klenkhart und Partner gehören für mich zu den brutalstmöglichen Gestaltern eines Skigebiets. Die holen den Knüppel (hier Bulldozer) aus dem Sack und machen alles an Flora und Terrain platt, was im Weg steht. Genau das ist jetzt zu sehen (besonders beim Bau des Speicherteichs), und wie zu erwarten war, sieht es zunächst fürchterlich aus. Die Art der Umsetzung und der Baudurchführung passt auch mir nicht, das habe ich schon vor dem Start der Baumaßnahmen hier im Forum geschrieben und Alternativen vorgeschlagen (Speicherteich im Steinbruch; Waldinseln auf Pisten, kein Einebnen der neuen Pistentrassen usw). In Braunlage hat man jedoch das Konzept von Klenkhart & Partner in seinen wesentlichen Bestandteilen freigegeben, also muss man auch so lange Kritik an den erheblichen Auswirkungen der Baumaßnahmen einstecken, bis die Natur sich ihren Teil zurückgeholt hat. Das wird mehrere Jahre dauern.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am Juli 30, 2013, 10:02:26 Nachmittag
Was soll das? Vielleicht habt Ihr eine Ahnung.

Christian Reinboth ist nicht nur Wissenschaftler sondern auch Politiker (CDU). Der Artikel in "science"blogs wurde vom politischen Christian geschrieben. Medienpräsenz ist für Politiker wichtig. Warum Knolle? Die Reinboths und Herr Knolle arbeiten seit Jahrzehnten zusammen. Also Gefälligkeit oder Strategie für die kommende Auseinandersetzung in Schierke. Warum jetzt? Comeback aus der Babypause.  ;)
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Sternengucker am Juli 31, 2013, 08:55:27 Vormittag
Der Artikel in "science"blogs wurde vom politischen Christian geschrieben. Medienpräsenz ist für Politiker wichtig.

Was die Mitschreibenden hier im Forum so alles zu wissen glauben, erstaunt mich immer wieder. Im übrigen habe ich kein Problem damit, einen Interessenskonflikt verloren zu haben. Womit ich ein Problem habe, ist von Interessensvertretern in eigener Sache auf üble Art und Weise für vermeintliche Fehlinformationen angegangen zu werden, die sich im Nachhinein als korrekt erweisen. Die derzeitigen Bauarbeiten auf dem Wurmberg sind hier nur ein Beispiel von vielen (der Umfang der finanziellen Beteiligung der Stadt Braunlage wäre ein weiteres). Als Prof. de Jong vergangenes Jahr in Sankt Andreasberg referiert hat, zeigte sie in ihrem Vortrag unter anderem diese Aufnahmen aus französischen und bayerischen Skigebieten:

[attach=1]
[attach=2]

Da ich die Dame mit in den Harz eingeladen hatte, durfte ich mir hinterher natürlich auch die Beschwerden der Projektbefürworter über Vortrag und Foliensatz anhören. Dabei bin ich in etlichen persönlichen Gesprächen wegen keinem anderen Inhalt schärfer angegangen worden, als wegen eben dieser Fotos. Die Auswahl sei völlig irreführend gewesen, Prof. Dr. de Jong habe Beispiele für Großbaustellen gezeigt, die nicht annähernd mit dem Wurmberg-Projekt vergleichbar seien, auf dem Wurmberg würde es nicht einmal näherungsweise so aussehen, wenn der Speicherteich und die Bescheiungsinfrastruktur errichtet würden etc. pp. Und da ich nun mal kein Bauexperte bin, musste ich einen Großteil dieser Vorwürfe ohne weitere Gegenrede einstecken, da zu diesem Zeitpunkt nun mal noch nicht gebaut wurde.

Inzwischen sieht es auf dem Wurmberg dank Klenkhart & Partner genau so aus, wie von Prof. de Jong befürchtet:

[attach=3]
[attach=4]

Mir persönlich kann das eigentlich ziemlich egal sein, ich kann mich aber noch sehr gut an Veranstaltungen erinnern, bei denen beispielsweise die Besitzer von Ferienwohnungen in Braunlage und Andreasberg, die wegen der abschreckenden Wirkung solcher Anblicke auf Wanderer nach den Fotos im de Jong-Foliensatz gefragt hatten, persönlich versichert wurde, dass die Bildauswahl reinste Propaganda sei und es auf dem Wurmberg zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd so aussehen würde. Das dies offenbar schlicht gelogen war, ärgert mich nun mal auch noch ein Jahr später...
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: skifreund am Juli 31, 2013, 09:45:01 Vormittag
Ich kann verstehen, dass die Aussicht zurzeit auf dem Wurmberg nicht sehr schön aussieht (geht mir genauso). Eine Baustelle in einer Naturlandschaft sieht aufgrund des Kontrastes "Landschaft/menschlicher Eingriff" viel höher aus als wenn eine Baumaßnahme in der Stadt durchgeführt wird. Dennoch möchte ich erinnern, dass dieses Bild nach der Baumaßnahme ändert. Es wäre sicherlich hilfreich gewesen, den Endzustand mit einer 3D-Computersimulation der Öffentlichkeit näher zu bringen. So wäre die Hotel-/Pensionsbeistzer auch beruhigter!
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Patrick am Juli 31, 2013, 09:45:46 Vormittag
Lieber Herr Reinboth aka Sternengucker,

bleiben Sie und ihr Freund Knolle doch mal auf dem Teppich.
Wo gehobelt (bzw. gebaut) wird, da fallen eben Späne.
Wenn der Bergsee fertig ist und die Vegetation das Gebiet wieder besiedelt hat, dann sieht alles wieder schön aus.
Welchen Sinn macht es denn, das Projekt mitten in der Bauausführung zu bewerten? Ein Einfamilienhaus im Rohbau sieht auch noch nicht schön aus.
Auf jeder Tiefbaustelle mit Erdaushub etc. sieht es eben nicht schön aus, solange noch gebaut wird.
Das ist doch aber noch lange kein Grund, hier allgemein solche Panik zu verbreiten.
Bei Ihnen hat man als aufgeklärter Bürger sowieso nur das Gefühl, dass es um Ihre eigene Medienpräsenz und Ihr Harzverdunklungsinteresse geht. Wenn es nach Ihnen geht Herr Reinboth, dann soll der Harz doch möglichst entvölkert werden, damit alles dunkel ist wie im Kuhhintern und sie Sterne gucken können an 10 Tagen im Jahr mit guten Bedingungen (kein Mondschein und keine Wolken).

Auf Torfhaus mitten im Nationalpark  (!!!) wurde bis vor kurzem auch kräftigst gebaut und dadurch die umliegende Flora und Fauna gestört.
Da hat es Sie und Freund Knolle doch auch Null interessiert. Und gegen den lärmenden und die Tierwelt störenden Motorradkrachwahnsinn im Harz und dem NP-Gebiet habt ihr auch nichts. Verbringen Sie mal einen Samstag bei schönem Wetter auf Torfhaus oder an schönen Gefällestrecken im Harz. Nehmen Sie sich lieber Oropax mit. Und das es bei jedem Schönwetterwochenende im Harz in letzter Zeit zwischen ein und drei tote Motorradfahrer gab, ist wohl ein viel größeres Problem für die Gesellschaft.
[Admin: Unfreundlicher Satz entfernt. Wir haben uns hier alle lieb.]

Hochachtungsvoll

Patrick König
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Sternengucker am Juli 31, 2013, 10:05:59 Vormittag
Das ist doch aber noch lange kein Grund, hier allgemein solche Panik zu verbreiten.

Eine "Panikmache" kann ich hier nirgendwo erkennen. Ich habe mehr als einmal miterlebt, wie Frau de Jong öffentlich als Lügnerin beschimpft wurde, weil sie Fotos von Speicherteich-Bauarbeiten gezeigt hat, die sich im Nachhinein nun mal als verdammt realitätsnah erwiesen haben. Ich selbst bin für die Vermutung übel angegangen worden, dass die Stadt Braunlage u.a. in die Parkplatzanlage weit über die eigentlich angekündigte Summe hinaus investieren müssen wird - auch diese Vermutung hat sich inzwischen als korrekt herausgestellt. Und vor diesem Hintergrund bin ich es in der Diskussion mit Tourismusvertretern schlicht leid, mir irgendwelche Vorwürfe und Behauptungen um die Ohren hauen lassen zu müssen, die sich ad hoc nicht entkräften lassen, im Nachhinein (wenn alle Messen gesungen sind) aber wieder in sich zusammenfallen.

Bei Ihnen hat man als aufgeklärter Bürger sowieso nur das Gefühl, dass es um Ihre eigene Medienpräsenz und Ihr Harzverdunklungsinteresse geht. Wenn es nach Ihnen geht Herr Reinboth, dann soll der Harz doch möglichst entvölkert werden, damit alles dunkel ist wie im Kuhhintern und sie Sterne gucken können an 10 Tagen im Jahr mit guten Bedingungen (kein Mondschein und keine Wolken).

Völliger Unfug. Was habe ich denn von einer Medienpräsenz zu Umweltthemen, solange ich nicht für die Grünen kandidiere? Wo steht geschrieben, dass Astronomen sich einen "entvölkerten" Harz, und eben nicht nur situativ angemessene Beleuchtung wünschen? Und wie kommen Sie darauf, dass der Harz wetterbedingt nur an 10 Tagen im Jahr gute astronomische Beobachtungsbedingungen böte? Nichts davon stimmt - und eben diesen Umgang mit Kritik an touristischen Vorhaben im Harz durch das Aufstellen von wilden ad hoc-Behauptungen habe ich inzwischen wirklich mehr als satt.

Und gegen den lärmenden und die Tierwelt störenden Motorradkrachwahnsinn im Harz und dem NP-Gebiet habt ihr auch nichts. Verbringen Sie mal einen Samstag bei schönem Wetter auf Torfhaus oder an schönen Gefällestrecken im Harz. Nehmen Sie sich lieber Oropax mit. Und das es bei jedem Schönwetterwochenende im Harz in letzter Zeit zwischen ein und drei tote Motorradfahrer gab, ist wohl ein viel größeres Problem für die Gesellschaft.

Ein Verbot von Motorradkorsos in Nationalparknähe würde ich persönlich sofort unterstützen. Wenn man mit den Motorradfreunden diskutiert, fällt die Reaktion allerdings äußerst ähnlich wie bei den Skifreunden aus, nur dass mit dem Finger in die andere Richtung gezeigt wird ("Die dürfen hier den halben Berg abholzen und wir sollen nicht mal Motorradfahren?" sowie "Denkt eigentlich auch jemand an das viele, viele Geld, dass wir Motorradfahrer in den Harz tragen?"), da natürlich jede touristische Interessengruppe für sich beansprucht, Umweltschäden in begrenztem Umfang anrichten zu dürfen, solange andere dies auch tun. Für die Summe der Schäden ist dann selbstverständlich niemand verantwortlich.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am Juli 31, 2013, 11:05:06 Vormittag
Ich kann natürlich nicht beurteilen, ob die Kritik, die Du von anderer Seite erfahren hast, gerechtfertigt war oder nicht. Meine Kritik an den Darstellungen von Frau Dejong, Herrn Knolle und Dir halte ich nach wie vor für gerechtfertigt: Ihr übertreibt in euren Darstellungen. Z.B.:

Kritik: Auswirkungen von Klimawandel u. künstl. Beschneiung auf Wurmberg ... (http://skifahren-im-harz.de/forum/index.php/topic,141.msg2316.html#msg2316)

(http://skifahren-im-harz.de/forum/index.php?action=dlattach;topic=141.0;attach=625;image)
Zitat
"Zerstörung bis zu 20m tief" "wie auf dem Wurmberg und Winterberg": Da Frau de Jong Anleihen aus den Planungsunterlagen gemacht hat, gehe ich davon aus, dass Sie weiß, dass der geplante Speicherteich am Wurmberg ca. halb so tief sein soll.

Die vom BUND-Photographen gemachte Weitwinkel-Aufnahmen vom entstehenden Wurmberg-Schneiteich sehen zunächst dramatisch aus. Wenn Du Dir aber die Baggergröße im Verhältnis zur Böschungswand anschaust, kannst Du erkennen, dass Deine Alpen-Bilder doppelt bis dreimal so tiefe Speicherseen mit einer erheblich größeren Fläche darstellen.

Hier ein Bild vom entstehenden Bergsee vom 22.6.2013, so aufgenommen, dass man die Größenverhältnisse erkennen kann:
[attachimg=1]

Problematisch sind solche Übertreibungen, da jeder mit Ortskenntnissen diese sofort erkennt und bei einer derartigen Häufung zur Annahme gelangt, alle Eure Aussagen seien übertrieben. Sinnvolle Gestaltungsvorschläge von "Eurer Seite" (d.h. vom BUND/Nabu im Anhörungsverfahren) kann man dadurch nicht mehr von der übertriebenen "Propaganda" unterscheiden.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Harzwinter am Juli 31, 2013, 11:22:37 Vormittag
Bei dieser Gelegenheit greife ich die von Sternengucker oben zur Verfügung gestellten Baubilder auf. Das untere ist m.E. der Speichersee des Skigebiets Brauneck im oberbayerischen Lenggries. Der wurde von Klenkhart & Partner auch aus meiner Sicht in der Tat ohne jegliches Einfühlungsvermögen in die Landschaft geknallt, und das auch noch mitten auf die Skipiste (!).  Setzen, sechs. (http://www.alpinforum.com/forum/images/smilies/lach.gif)

Übrigens muss ich meine Aussage aus dem Wurmberg-Topic revidieren: Klenkhart und Partner haben nach Aussage auf ihrer Website (http://www.klenkhart.at/‎) nicht mehrere hundert Speicherteiche in den Alpen geplant, sondern erst zwischen 50 und 60. Für mich sieht die Speicherteichgestaltung nicht eben nach einer Stärke des Unternehmens aus.

Ich kann nur hoffen, dass der künftige "Bergsee" am Wurmberg nicht so aussehen wird wie der von Klenkhart & Partner geplante Speicherteich am Brauneck (http://www.seilbahn.net/snn/bericht_druck.php?wert=1319&wert1=2), das ich im März 2013 besucht habe (http://www.alpinforum.com/forum/viewtopic.php?f=45&t=46953):

(http://www.harzwinter.de/alpinforum/lenggries/13_03_08_lenggries_brauneck_03.jpg)

(http://www.harzwinter.de/alpinforum/lenggries/13_03_08_lenggries_brauneck_06.jpg)
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am Juli 31, 2013, 12:45:26 Nachmittag
Bei dieser Gelegenheit greife ich die von Sternengucker oben zur Verfügung gestellten Baubilder auf. Das untere ist m.E. der Speichersee des Skigebiets Brauneck im oberbayerischen Lenggries. [...]

Danke!

Speichersee des Skigebiets Brauneck = rund 100.000 m³ Fassungvermögen
Schneiteich am Wurmberg = rund 40.000 m³ Fassungvermögen
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Harzwinter am Juli 31, 2013, 01:01:28 Nachmittag
Mir ging es eher um die Gestaltung als um die Größe - hohe Dämme, stumpfe Ovalform, ungeeigneter Standort ... aber warten wir ab, was Klenkhart und Partner tatsächlich draus machen. Neue Chance, neues Glück. Welcher Betrieb wird eigentlich im Auftrag von Klenkhart & Partner die Landschaftsgestaltungsarbeiten am künftigen "Bergsee" durchführen?
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am Juli 31, 2013, 02:49:21 Nachmittag
Mir geht es darum, das Christian unnötigerweise Bilder von erheblich größeren Projekten als Veranschaulichung seiner Kritik verwendet hat. Es wäre aus meiner Sicht sinnvoller gewesen, Beispiele einer hässlichen Baustelle eines Projektes ähnlicher Größe zu zeigen. Die übertriebene Darstellung diente der Rechtfertigung der Totalverweigerung. Von sachlicher Zusammenarbeit mit Gestaltungsvorschlägen seitens der Projektgegner habe ich nichts vernommen. Letztendlich ist dann genau das eingetreten, was ich damals auch vorhergesagt habe: Protest wird ignoriert. Sternenwarte verliert. BUND/NaBu zieht zur nächsten Baustelle weiter.

Für das Schierker Projekt hat man jetzt zumindest Beispiele aus Braunlage, wobei 40 Hektar Waldrodung am kleinen Winterberg (nur ein Bruchteil für Skipisten) natürlich eine ganz andere Dimension ist, als in Braunlage geschehen. Die schon vor Jahren von der Wurmberg-Seilbahn vorgeschlagene ökologisch und ökonomisch sinnvollste Alternative, nämlich die Verlängerung des Nordhangs am Großen Winterberg bis ins Bodetal, scheitert an der Blockade der Nationalparkverwaltung. Ich kann nur hoffen, dass alle Fraktionen und Verbände in Wernigerode mit sinnvollen Gestaltungsvorschlägen helfen, damit man nicht in das berühmte Harzer Fettnäpfchen tritt.

Der Speichersee wird von Geo-Alpinbau gebaut. Ob noch jemand anderes "Landschaftsgestaltungsarbeiten" am Wurmberg vornimmt, ist mir nicht bekannt. Auf diesem Bild (Quelle: http://www.wurmberg-seilbahn.de) sieht man, wie die Gras-Teile bereits links vorne auf die Böschung gelegt worden sind:
(http://wurmberg-seilbahn.de/files/img/aktuell/bautagebuch/2013-06/20130617110304.jpg)
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Harzwinter am Juli 31, 2013, 05:21:20 Nachmittag
OK - der Schneiteich des Winterberger Skigebiets Kappe im Hochsauerland  (http://www.derwesten.de/wp-info/wintersportarena-investiert-in-komfort-id3935851.html) von 2010 fasst 40.000 m³ ... so hässlich wie der kann der Wurmberg-Schneiteich gar nicht werden.  (http://www.alpinforum.com/forum/images/smilies/lach.gif)

Leider konnte ich dazu keine Baubilder finden. Aber ich möchte Euch die im Alpinforum mit viel Engagement geführten Bautagebücher aus Winterberg nicht vorenthalten. Wenn man sieht, wie selbstverständlich Jahr für Jahr in Winterberg unglaublich viel Fläche gebulldozert und Wald für Pistenverbreiterungen gefällt wird, scheinbar ohne dass BUND und NABU Nordrhein-Westfalen dagegen protestieren/kommunizieren (habe nichts gefunden), erkennt man, wie vergleichsweise gering die entsprechenden Maßnahmen am Wurmberg ausfallen:

Bautagebuch Winterberg 2012 (http://www.alpinforum.com/forum/viewtopic.php?f=100&t=43763)
Bautagebuch Winterberg 2011 (http://www.alpinforum.com/forum/viewtopic.php?f=100&t=39248)
Bautagebuch Winterberg 2010 (http://www.alpinforum.com/forum/viewtopic.php?f=100&t=36287)
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Doppelmayr am Juli 31, 2013, 05:35:01 Nachmittag
Vielleicht sollte sich der BUND Goslar mal ein Beispiel an den Kollegen aus NRW nehmen. Diese permanenten Blockaden gegen alles was mit der Planung zur Schaffung von Alpin-Skiprojekten im Harz zu tun hat, sei es Verlängerung Nordhangabfahrt Wurmberg oder eine Skiabfahrt vom großen Winterberg Richtung Schierke werden langsam unerträglich.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am Juli 31, 2013, 06:00:24 Nachmittag
 :o !!! Ich hoffe im Harz hat man ein besseres Gespür für Ästhetik als in Winterberg (NRW).
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Harzterix am August 05, 2013, 02:36:29 Nachmittag
Ich war gerade in Oberbayern, der Schneiteich am Brauneck hat sich inzwischen super in die Umgebung eingefügt, rundrum ist alles grün und man könnte fast meinen der See wäre schon immer da gewesen.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Max am August 05, 2013, 03:11:06 Nachmittag
Also erstmal kann man ja festhalten, dass der Ort, an dem aktuell der neue Schneiteich entsteht, vorher nie besonders schön war bzw. auch optisch nicht besonders interessant gewesen ist. Es sah halt ziemlich kahl, flach und verwildert aus — ohne es genauer zu wissen könnte ich mir vorstellen, dass das in Folge von Kyrill passiert ist oder zumindest der Orkan dazu beigetragen hat.

Wenn man die aktuellen Bilder vom Bau des Schneiteichs auf der Webcam ansieht und sich vorstellt, wie dieser mit Wasser gefüllt und begrünt in 1-2 Jahren im Sommer aussehen wird, dann kann ich mir ziemlich gut vorstellen, dass dieser Teil des Gipfels deutlich attraktiver sein wird, als er es in der Vergangenheit war. Eine kleine Sonnenterrasse ans Ufer setzen und kein Wanderer wird sich über die "verschandelte Landschaft" beklagen.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Doppelmayr am August 05, 2013, 07:44:29 Nachmittag
Und dann auf die neue Sonnenterrasse noch ein paar schicke Strandkörbe von
www.strandkorb-eggers.de (http://www.strandkorb-eggers.de) dazu und die Erholungsoase ist perfekt  ;)
Der neue See wird in jedem Falle für alle Erholungssuchende ob groß oder klein aus nah und fern ein Highlight, denn so etwas gibt es in Niedersachsen kein zweites Mal.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Ypsilon am August 06, 2013, 01:29:05 Nachmittag
Ich habe neulich einen "naturnah" gestalteten Speicherteich im Gebiet Schlick2000 (AT) in der Sommernutzung "begutachtet".
Form und Größe und Anordnung würde ich mit dem in BRL gleichsetzen.
Der Speicherteich lag ansprechend eigebettet am Hang. Es war gut Betrieb und einige Urlauber haben den See auch zum Baden genutzt. Drum herum hat die Bergbahn einen wirklich schönen "Erlebnisweg" angelegt, muss man sich vorstellen wie einen Trail mit einem Haufen Elementen eines Abenteuerspielplatzes. Das ganze hat mir, und vor allem unserem Junior, sehr gut gefallen!
Insgesamt hatte man den Eindruck dass diese Anlage in ihrer Sommernutzung ein attraktives Ausflugziel bietet das sehr gut angenommen und frequentiert wird.
Natürlich ist der See ein künstliches Objekt, natürlich bleibt einem dieses nicht verborgen - da steht halt eine Pumpstation am Fuße des Dammes eingebettet.

Den Planungen nach erwartet uns in BRL ebenso eine solche "Attraktion" und ich bin davon überzeugt dass sie ebenso gut frequentiert werden wird.
Das rechtfertigt für mich diese - zugegeben intensiven - Eingriffe in die Natur am Wurmberg da sie die Leute ganzjährig anziehen und die Attraktivität messbar steigern wird.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am August 06, 2013, 01:58:29 Nachmittag
@Ypsilon: Ist es dieser Speciherteich hier:
http://webtv.feratel.com/webtv/?bgcolor=3E8FD6&color1=FFFFFF&color2=FFFFFF&color3=FFFFFF&design=960&c0=0&lg=de&pg=01202657-CEC7-4FDB-8B07-9387A8707204&cURL=8kxW2nP69SR05cnJ2w0GvgWx3Fe2bTe7VQdeG78LYiLRnHyZVb2OVAOBcWW7O%2BtaUHQecoqmZ%2FvNrGVVjf5mjT1mLugjATdof6gmHKewMTKVoTbhGbPI76jIagn4frlgZy89y%2BqYJzgx3Ui4OjRR7w%3D%3D&t=1
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Ypsilon am August 07, 2013, 09:03:25 Vormittag
@Ypsilon: Ist es dieser Speciherteich hier:
...

Ja genau! Hatte nach der Webcam auch gesucht, du hast sie gefunden...  ;D
Sieht doch einladend aus oder?!
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am August 07, 2013, 09:11:20 Vormittag
Der See sieht in der Tat nett aus. Was mich verwundert hat: Es heisst ja immer, solche Seen seien viel zu kalt zum Baden, dennoch sah man auf der Webcam nicht irgendwelche Hardcore-Eistaucher sondern Mütter mit kleinen Kindern im Wasser.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Max am August 07, 2013, 12:16:02 Nachmittag
Ich schätze, der See wird nicht so viel kälter sein, als die meisten anderen Seen im Oberharz auch. Natürlich sind sie immer etwas kühler als sonstwo, aber wenn es draussen richtig heiß ist, dann könnte ich mir schon vorstellen, dass sie eine nette Erfrischung sind.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: kdomfuesys am August 07, 2013, 12:19:18 Nachmittag
Nicht nur ein netter See im Sommer, sondern auch ein nettes kleines Skigebiet im Stubaital zu fairen Preisen. Am Speicherteich entlang führt im Winter die Schleppstrecke für Skifahrer zur Galtalm. Skibob vorne weg und sich auf Ski bergauf den Winterwandernweg hochziehen lassen. Echt netter Gaudi.
http://www.schlick2000.at/sixcms/media.php/794/Pistenplan_Winter1011.pdf (http://www.schlick2000.at/sixcms/media.php/794/Pistenplan_Winter1011.pdf)

Exkurs: AUS
Propagandamaschine: wieder AN
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am September 19, 2013, 04:55:54 Nachmittag
Wieder ein Knolle-Klassiker:
Braunlage: Es stirbt die Fichte und nicht der Wald (Goslarsche.de 19.09.2013): (http://www.goslarsche.de/Home/startseite/harzticker_arid,421045.html)
(http://www.goslarsche.de/cms_media/module_bi/3503/1751921_0_articlegross_830_008_228596_brl_160913_.jpg)
Zitat
[...] Zwischen Braunlage und Oderbrück stirbt nicht der Wald, sondern nur die Fichte, wie Dr. Friedhart Knolle betont. [...]

Eine sehr hilfreiche Feststellung, wenn der Wald zu 100% aus Fichte besteht. Und wenn später die Gäste aufgrund der Borkenkäferkastastrophe wegbleiben, kommt bestimmt der Spruch: "Das Geld ist nicht weg, es hat nur ein anderer" ...

Da hilft ein Blick auf den Nationalpark Bayrischer Wald, der dem Nationalpark Harz ein paar Jahre vorraus ist:
Leserkommnetar zum Artikel "Der Borkenkäfer ist Hauptthema" (Stuttgarter-Zeitung.de 26.10.2012) (http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.nationalpark-der-borkenkaefer-ist-hauptthema.2caeb182-1858-4602-94db-d1c2823913d0.html)
Zitat
[...] Der wirkliche „Goldschatz“ in Bayerisch Eisenstein ist nicht der Nationalpark, sondern der Große Arber, den jährlich 500.000 Menschen besuchen. Dass dieses moderne Skigebiet durch den Niedergang der umgebenden Wälder aufgrund Borkenkäferbefalls sogar zunehmend Schaden erleidet, ist dem Bürgermeister offensichtlich egal. Das Fürstenhaus ist mit seinen Bemühungen gegen den Ansturm der Borkenkäfer so gut wie chancenlos. Dies bestätigt sogar der verantwortliche Forstmann der Nationalparkleitung, Franz Baierl, wenn er treffend feststellt, dass sich ein normaler Forstbetrieb die erforderliche Borkenkäferbekämpfung personell und finanziell nicht leisten kann. Was für ein ideologischer Irrsinn: Innerhalb der Kernzonen eines Nationalparks dürfen sich die Borkenkäfer ungehemmt vermehren, in den angrenzenden Entwicklungs- und Randzonen werden sie dann mit extremem Aufwand durch Steuermittel bekämpft. Die angrenzenden Nachbarn haben zudem einen Schaden und gehen auch noch leer aus. Das Entscheidende der zitierten Studie ist nicht, dass 96% der Käfer die Randzone von 500 Meter Breite nicht verlassen, sondern dass sich aus den überfliegenden 4% nur innerhalb eines einzigen Jahres Milliarden neue Borkenkäfer entwickeln können. [...]
Raimund Friderichs Leiter des Forstbetriebs der Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern, Sigmaringen
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am September 19, 2013, 07:12:30 Nachmittag
Es stirbt die Fichte und nicht der Wald (Goslarsche.de 19.9.2013): (http://www.goslarsche.de/Home/harz/braunlage_arid,421153.html)
Zitat
[...] Den Pressesprecher des Nationalparks Harz erreichen laufend Anfragen von Einheimischen, warum die Bäume beispielsweise am Achtermann grau sind, während sie am Wurmberg grün aussehen. Verantwortlich dafür ist der Borkenkäfer. [...]
[...]Für diese Zunahme des Borkenkäfers, der auch als Buchdrucker bezeichnet wird, sei auch die globale Klimaerwärmung verantwortlich, führt Knolle weiter aus.[...]

Oookay... also ist die Ursache der Populationsanstieg von Borkenkäfern aufgrund des globalen Klimawandels, der scheinbar nur auf dem Achtermann aber nicht auf dem Wurmberg stattfindet (weil dort ist ja grün ;) ).

Oh Moment, am Ende ist die Wahrheit dann doch in einem Nebensatz versteckt:
Zitat
[...] der Borkenkäfer, der in der Kernzone des Nationalparks [...] nicht [...] bekämpft wird.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Max am September 19, 2013, 08:11:32 Nachmittag
Ah natürlich — die Klimaerwärmung ist also schuld, wer auch sonst. Ich bin wirklich gespannt, was der NP macht, wenn der komplette Harz so abgefressen aussieht und dann die von ihnen gewünschten Touristengruppen überhaupt keine Lust mehr haben den Harz zu besuchen. Der Druck seitens der Bevölkerung dürfte dann erheblich zunehmen — das wäre in jedem Fall wünschenswert.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: manitou am September 27, 2013, 07:48:15 Vormittag
...ich hab ne typisch harzer "Kleingärtner"-Geschichte in der ARD-Mediathek gefunden und weiss nicht, ob ich lachen oder weinen soll?!

http://www.ardmediathek.de/ndr-fernsehen/extra-3/streit-um-ortsnamen-im-oberharz?documentId=14230206
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: manitou am September 27, 2013, 07:56:56 Vormittag
...endlich mal ne schöne Propaganda für den Wurmberg - bitte mehr davon:

http://www.ardmediathek.de/ndr-fernsehen/die-nordreportage/der-wurmberg-kiosk?documentId=15370046

(haben wir diese Reportage alle übersehen oder wurde dieser Spot schon gepostet und ich bin ein Spätzünder?!)
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: kybernaut am September 27, 2013, 08:50:34 Vormittag
Ich würde sagen "Spätzünder"  ;D 8)

Sonnige Grüße aus Hannover
Jo
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am September 27, 2013, 11:07:11 Vormittag
Ja, definitiv "Spätzünder".  Übrigens: Aufgrund der Reportage hatten Gäste unsere FeWo gebucht. Vielleicht mal als Anregung an mitlesende Stadtvermarkter solche Reportagen als positive Propaganda häufiger anzuregen und zu unterstützen.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Beobachter am Februar 01, 2014, 06:17:38 Nachmittag
Ich möchte mich einmal in diesem Thread zu Wort melden, weil hier einiges an Medienschelte zu lesen ist, was meiner Meinung nach, so nicht hinzunehmen ist.
 Ihr scheint der Meinung zu sein, dass sich ein Informationsmedium zu jedem Thema "in die Mitte" stellen muss und "unparteiisch" berichten sollte. Da liegt aber ein wirklich fundamentales Missverständnis des Wortes Pressefreiheit von Eurer Seite vor. Jedes Medium kann und soll sich eine Meinung zu einem Thema bilden. Wenn diese Meinung der verantwortlichen Redaktion eine ablehnende, zustimmende oder auch unentschiedene ist, wird sie dies in ihrem Medium kundtun. Genau das ist Pressefreiheit. Der NDR - Bericht war natürlich völlig einseitig und tendenziös, aber er spiegelte eben die Meinung der Redaktion wieder. In der Antwort des NDR ( Jürgen Becker aus der Redaktion Panorama 3 ) auf eine entsprechende Beschwerde heisst es ja:

Zitat
Zurecht empfinden Sie den Beitrag als tendenziös, genau so war es von uns beabsichtigt.


In dem gleichen Schreiben wird auch erklärt, warum die Redaktion zu ihrer ablehnenden Haltung gekommen ist. Dort steht:

Zitat
Grundlage unserer Bewertung ist der Umstand, dass die öffentliche Hand hier ein Projekt fördert, dessen Erfolgsprognose auf sachlich nicht überzeugend unterfütterten Annahmen beruht. Es gibt zahlreiche öffentlich geförderte Leuchtturm-Projekte in Norddeutschland, die nach wenigen Jahren krachend gescheitert sind, wie z.B. die beiden Skihallen im niedersächsischen Bispingen und im mecklenburgischen Wittenburg oder das Grand Hotel in Heiligendamm. Auch im Harz zeigen die Erfahrungen in Sankt Andreasberg, dass eine Beschneiungsanlage allein noch keine Touristenströme bringt. Am Wurmberg wird dies hoffentlich anders sein.

Wir haben uns daher die Freiheit genommen zu hinterfragen, ob die Planungen in Braunlage nicht an den Bedürfnissen  der meisten Harz-Touristen vorbeigehen, und ob sie sich vor dem Hintergrund hoher Kosten und der ökologischen Konsequenzen rechtfertigen zu lassen. Zu dieser Haltung stehen wir nach wie vor. Angst vor dem BUND hat dabei definitiv keine Rolle gespielt.
Ende

Aus diesen Gründen war also der angesprochene Bericht einseitig und tendenziös. Er gab einfach die eindeutige Meinung der Redaktion wieder. Wäre diese Meinung eher zustimmend gewesen, wäre auch der Bericht zustimmend gewesen. Ich bin mir sehr sicher, dass niemand die beteiligten Journalisten gezwungen hat in diese Richtung zu gehen, warum auch ?

Es ist ja nun mal Fakt, dass Mio. kreditfinanzierte Euros von Braunlage in die Hand genommen wurden, ohne dass es auch nur eine einzige belastbare Untersuchung zur Wirtschaftlichkeit gegeben hätte. Ich hatte ja an anderer Stelle das Gutachten

"Beschneiungsanlage Wurmberg

Gutachten zur regionalwirtschaftlichen Bedeutung des Projekts im Hinblick auf die Befreiung aus dem Wasserschutzgebiet"

besprochen. Dieses Gutachten führte zur Bewilligung der Beihilfen, ist aber als Entscheidungshilfe völlig untauglich, da es in keinster Weise den Ansprüchen an ein Gutachten ( Neutralität des Gutachters sowie das Belegen der aufgestellten Prognosen und Behauptungen ) genügt. Zu diesem Thema wurde im Forum vom User "Manitou" folgende Meinung geäussert:

Zitat
Es gibt (mindestens) zwei Arten von Gutachten:
1. solche wo tatsächlich eine Wirtschaftlichkeitsprognose vom Auftraggeber gewünscht wird. z.B. Masterplan Harz 2015. Solche Gutachten sind seriös.
2. solche, wo ein Projekt aus 1. dann realisiert werden soll und es Gutachten für das Genehmigungsverfahren braucht. Solche Gutachten sind natürlich kosmetisch etwas bearbeitet, allerdings lange nicht so, wie die Gegner (Knolle +Co.) ihre Stellungnahmen kosmetisch völlig überzogen und polemisch formuliert haben.

Es gibt auch zwei Arten so ein Projekt zu planen. Eine seriöse und eine unseriöse. Die Politik ist zu einer seriösen Planung verpflichtet. Wenn ein Investor Geld in die Hand nimmt trägt er das unternehmerische Risiko. Wenn eine Kommune Geld in die Hand nimmt ( das sie übrigens gar nicht hat ), trägt die Allgemeinheit das Risiko. Die Entscheidungsträger auf Seiten der Politik hätten sich auf jeden Fall ein seriöses, d.h. neutrales und belastbares Gutachten besorgen müssen, in dem die wirtschaftlich notwendige Schneesicherheit  nachvollziehbar belegt wird. Das haben sie nicht getan. Die wirtschaftliche Schneesicherheit ist übrigens eine ganz andere als die von euch gemeinte Schneesicherheit aus Sicht eines Skifahrers. Der Betreiber hat ungleich höhere finanzielle Belastungen als vor dem Ausbau und ist aus diesem Grunde  zu praktisch fortwährendem Erfolg verdammt. Voraussetzung für diesen fortwährenden Erfolg ist nun mal eine sehr hohe Schneesicherheit. Diese Schneesicherheit und damit auch der wirtschaftliche Erfolg erscheint sowohl mir als auch scheinbar zahlreichen Jorurnalisten sehr fraglich. Ich vertrete meine Meinung in diesem Forum  und die Journalisten in ihrem jeweiligem Medium. Das eine überwiegende Mehrheit der Medien den Ausbau sehr kritisch betrachtet, hat  also nichts mit "Propaganda"  zu tun, sondern ganz einfach mit der Tatsache, dass eben auch eine überwiegende Mehrheit der Journalisten den Ausbau kritisch betrachtet. Euch ist vielleicht nicht bewusst, dass ausserhalb des Harzes der Wurmbergausbau als eine Art erneutes "Harzer Possenspiel" ( aus wirtschaftlicher Sicht ) betrachtet wird. Ob diese Betrachtung berechtigt ist oder nicht wird die Zukunft zeigen. Ich persönlich neige sehr zur ersten Annahme.

Zum Schluss möchte ich gerne mal etwas zu speziell diesem Thread sagen. "Die Propagandamaschine läuft wieder an ..." war einer der Gründe weshalb ich mich lange nicht dazu entschliessen konnte in diesem Forum zu schreiben. Praktisch jede kritische Meinung wurde als unseriös, unlauter, böswillig u.s.w. betrachtet. Der Sternengucker hat ja in seinem letzten Beitrag einiges zur allgemeinen Stimmung im Umfeld des Ausbaues geschrieben. Gegen den Ausbau zu sein war viel schwieriger als dafür zu sein. Dass die Kritiker eben nicht den Tourismus kaputt machen wollen, sondern dieses Projekt als eine ( weitere ) Fehlentscheidung sehen, die dem Tourismus eher schadet als nützt, scheint vielen nicht klar zu sein. Wie Herr Reinboth sich immer wieder (auch persönlich ) in einen sehr scharfen Gegenwind gestellt hat verdient meinen allerhöchsten Respekt. Ich glaube, dass die nächsten Jahre ihn und die anderen Kritiker bestätigen werden.

Euch würde ich mal ans Herz legen wollen, darüber nachzudenken was Propaganda eigentlich ist. Ich stamme aus der ehemaligen DDR und weiss was Propaganda und gezielte Desinformation wirklich ist. In den Berichten der Medien oder den Ausführungen der Kritiker konnte ich nun beim besten Willen keine Anzeichen für Propaganda entdecken. Die Medien waren und sind in der grossen Mehrheit halt einfach sehr kritisch dem Ausbau gegenüber. Gründe dafür gibt es meiner Meinung nach auch genug. Diese kritischen Meinungen müsst ihr genauso aushalten wie andere Eure Meinungen aushalten müssen.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am Februar 02, 2014, 08:25:10 Vormittag
[...] Euch würde ich mal ans Herz legen wollen, darüber nachzudenken was Propaganda eigentlich ist.[...]

http://de.wikipedia.org/wiki/Propaganda
Zitat
Propaganda bezeichnet einen absichtlichen und systematischen Versuch, Sichtweisen zu formen, Erkenntnisse zu manipulieren und Verhalten zum Zwecke der Erzeugung einer vom Propagandisten erwünschten Reaktion zu steuern.

Und das ist genau das, was Herr Knolle für den BUND/NaBu und Nationalpark macht. Es steht sogar so in seiner Jobbeschreibung: Pressesprecher. Dass wir seine Manipulationsversuche enttarnen wollen, mag für ihn ärgerlich sein, aber so funktioniert eine Demokratie mit Rede- und Pressefreiheit. Ungestörtes Agenda-Setting wird er mit uns nicht haben.

Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: XXLRay am Februar 02, 2014, 09:33:01 Vormittag
Von nem öffentlich rechtilichen Sender, den ich finanziere, erwarte ich tatsächlich mehr, als einseitige Berichterstattung :(
Was die privaten machen, ist mir egal.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: aletsch am Februar 02, 2014, 09:57:07 Vormittag
Kaum wird es wieder wärmer und die Wetterprognosen schlechter, kommen die Kritiker wieder hervor und wollen natürlich über Schneesicherheit diskutieren!
Auch eine Form von Propaganda ;)
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: koacx am Februar 02, 2014, 10:22:45 Vormittag
Gratulation Beobachter für Deinen Kommentar!

Wie in vielen anderen Foren auch, sind die meisten Teilnehmer eben "Begeisterte des Themas" - oder man kann sicher auch von "Fanatikern" sprechen. Letztgenannte Gruppe neigt eben dazu (mal ganz vorsichtig gesagt), bestimmte Sachen logischerweise doch sehr einseitig und "monodenkweisenstrukturiert" zu sehen. Alles überhaupt kein Problem und sicher auch der Sinn so eines Forums. Vom "gefährlichen sachlichen Halbwissen" mal abgesehen ... ;)

Was mich allerdings nur stört, ist, dass noch zu wenige Medien kritisch berichten!
Im Gegenteil: ein Großteil der Medien "schönt" die Dinge und gibt dem unbedarften Leser/Zuschauer eine klare subjektive Meinung vor. Beispiel Goslarsche Zeitung: War nur ein einziger Artikel dahingehend zu sehen, dass der gesamte Skibetrieb am Wurmberg ganze 2 Monate (!!!) später anfing, als von den Betreibern im Vorfeld versprochen? Wurde nur einmal kritisch hinterfragt, ob die angesetzten Rahmenbedingungen überhaupt passen? Wurde mal gefragt, ob die 2 Mio. € Steuergelder aus Hannover vielleicht doch nicht so gut angelegt sind? Antwort: NEIN, das wurde es nicht. Stattdessen wird z.B. ein Skigebietstest durch den Redakteur M.Eggers durchgeführt. Äußerst objektiv, zumal dieser Redakteur in Braunlage selber wohnt und sich damit wohl kaum trauen wird, sich auch nur annähernd kritisch zu äußern ... (das läuft dann eher unter Propaganda, Betonung auf der Silbe "Pro" ...)

Jedem seine Meinung und die kommenden Jahre werden zeigen, ob die richtige Entscheidung getroffen wurde. Fällt das nächste Weihnachtsfest wieder "wintertechnisch" aus, bin ich gespannt, wie dann argumentiert werden wird ... 
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: XXLRay am Februar 02, 2014, 10:37:42 Vormittag
Gerade hier im Thema sind doch jede Menge kritische Berichte verlinkt. Fakt ist doch, dass es ohne Beschneiungsanlage diese Saison noch keinen Skibetrieb am Wurmberg gäbe. Fakt ist auch, dass gestern ohne den Sessellift bis 13:00 wegen Windes außer den zwei Tourengehern, die ich gesehen habe, keine Skifahrer auf den Berg gekommen wären.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: koacx am Februar 02, 2014, 11:08:53 Vormittag
Auch das steht völlig ausser Frage, gar kein Thema.

Die Frage ist doch aber: kann die WBS den Betrieb mit dem neuen Invest mit schwarzen Zahlen betreiben. In diesem Winter werden die prognostizierten Zahlen in keinster Weise erreicht werden. Und dann kommt noch hinzu: ist ein Betriebstag auch ein wirtschaftlich positiver Betriebstag? Was nützt der Betriebstag, wenn am Ende 20 Leute am Hang waren?

Im Grunde genommen könnte es einem ja egal sein, wenn der private Investor "hopps" geht, weil er Löhne, Tilgungen, Wartungen, etc. nicht mehr bezahlen kann. Doch wer büßt mit? Die Gemeinde, das Land und damit der Steuerzahler ... Ich persönlich habe dazu keine Lust, auch wenn ich vielleicht nicht direkt mit betroffen bin, weil ich nicht im Harz lebe und der höchste Hügel meiner Gemeinde vermutlich ein Maulwurfshügel ist ....
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Widex am Februar 02, 2014, 11:15:26 Vormittag
...wenn am Ende 20 Leute am Hang waren?
... no comment... (http://www.bergfex.de/braunlage/webcams/c7398/)
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: koacx am Februar 02, 2014, 11:57:31 Vormittag
Mit den 20 Tagen waren auch eher Zeiträume ab Mitte März gemeint, wenn dann nur noch ein schöner weisser Streifen in einer noch schöneren grünen Umgebung "rumliegt" ...  8)
Herr Nüsse verkauft ja auch in den Medien, dass in diesen Osterferien garantierter Skibetrieb zugesichert werden kann! Vielleicht hätte er vorher lieber mal auf den Kalendar geschaut ... ::)
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Pistenbully am Februar 02, 2014, 02:45:44 Nachmittag
...wenn am Ende 20 Leute am Hang waren?
... no comment... (http://www.bergfex.de/braunlage/webcams/c7398/)

Das Argument sollte man nicht voreilig von der Hand weisen. Ich war selbst vor 2 oder 3 Jahren mal unter der Woche in Hahnenklee. Es war Ende Februar, Leute und Landschaft haben sich schon auf Frühling eingestellt, aber in Hahnenklee war dank Kunstschneeunterlage noch Skibetrieb bei guten Bedingungen möglich. Ich glaube, wir waren keine 10 Mann im Skigebiet. Die Seilbahn lief im "Leerlauf", Kabinen wurden nur bei Bedarf auf die Reise geschickt und man hat in der Gondel immer wieder die gleichen Leute getroffen.

Wettertechnisch ist im Dezember oft noch Herbst, im März dagegen oft noch Winter. Leider sind die Touristenströme aber so, dass alle zu Weihnachten Winter erwarten und im März die Liegestühle auf die Terrasse stellen wollen. Und das Vertrauen in die Kunstschnee-Sicherheit ist nicht groß genug, damit die Leute Ende März/Anfang April noch Skiurlaub in niedrigeren Lagen fest buchen (mit Unterkunft usw.). Ich war im vergangenen Jahr zu Ostern zufällig mit dem Wohnwagen in Nesselwang (finaler Motorschaden  :( ). Super Schneeverhältnisse aber kaum was los im Skigebiet.

Ich glaube die Wirtschaftlichkeit wird ganz wesentlich davon abhängen, ob man durch die Beschneiung zukünftig das Weihnachtsgeschäft retten kann oder nicht.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: manitou am Februar 02, 2014, 05:02:23 Nachmittag
... ich kann die Einschätzung von Pistenbully aus Sauerland-Erfahrung bestätigen!

Wenn Karneval nicht im März ist, dann ist nach den NL-Krokusferien (d.h. Anfang März) Schluss mit Hochbetrieb. Danach fahren nur noch ein paar Freaks SKi bis Saisonende. Selbst an WoE ist dann nicht mehr viel los. In den Alpen hört die Hauptsaison (bis auf Ostern) Mitte März auf. Als letztes Jahr Skibetrieb bis Ostern war, war in Willingen/Winterberg trotz bester Schneelage auch am WoE kein besonders starker Andrang mehr. Ab März wollen die leute psychologisch tatsächlich schon wieder Sonnenliegenwetter (außer im Osterskiurlaub).

Wenn also der HArz keine NL-massen in den Krokusferien kennt, dann kann dort nach (frühem) Karneval tatsächlich Ende Feb. schon nicht mehr viel los sein, zumindest Wochentags, da der Harz in den letzten 2 Jahrzehnten ja nicht unbedingt zu den Übernachtungsstarken Regionen gehörte.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Falkenstein am Februar 02, 2014, 09:15:33 Nachmittag
@koacx: Du (und wir alle) zahlst auch für öffentliche Schwimmbäder und Eishallen. Die schreiben auch keine Gewinne und müssten eigentlich alle geschlossen werden.
Die WSB war in den letzten Jahren sehr solide aufgestellt.
Das Eigenkapital reicht locker für 2 schlechte Winter, deshalb nicht in Panik verfallen.
In der vergangenen Woche hat man gesehen, dass Braunlage wieder "lebt".
Volle Straßen und Gaststätten. Das ist doch prima für den Harz, oder?
Herzlichen Dank auch nochmal von mir hier an dieser Stelle an die Wurmbergseilbahn. Mindestens zwei Buchungen habe ich dem Skigebietsausbau zu verdanken.
@beobachter+koacx: Macht doch bitte mal Vorschläge (unter dem Thema "Harz-Tourismus) , wie man noch mehr Touristen in den Harz bekommt, wenn man nicht auf den Alpinen-Wintersport setzt.
Das würde mich sehr interessieren.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Max am Februar 03, 2014, 07:30:11 Vormittag
... ich kann die Einschätzung von Pistenbully aus Sauerland-Erfahrung bestätigen!

Wenn Karneval nicht im März ist, dann ist nach den NL-Krokusferien (d.h. Anfang März) Schluss mit Hochbetrieb. Danach fahren nur noch ein paar Freaks SKi bis Saisonende. Selbst an WoE ist dann nicht mehr viel los. In den Alpen hört die Hauptsaison (bis auf Ostern) Mitte März auf. Als letztes Jahr Skibetrieb bis Ostern war, war in Willingen/Winterberg trotz bester Schneelage auch am WoE kein besonders starker Andrang mehr. Ab März wollen die leute psychologisch tatsächlich schon wieder Sonnenliegenwetter (außer im Osterskiurlaub).

Wenn also der HArz keine NL-massen in den Krokusferien kennt, dann kann dort nach (frühem) Karneval tatsächlich Ende Feb. schon nicht mehr viel los sein, zumindest Wochentags, da der Harz in den letzten 2 Jahrzehnten ja nicht unbedingt zu den Übernachtungsstarken Regionen gehörte.

Vergangenen Winter war ich auch bis Anfang April noch im Harz unterwegs und hatte nicht das Gefühl, dass die Wartezeiten an der Seilbahn wesentlich kürzer gewesen wären als sonst — bei gutem Wetter mit Neuschnee und Sonne war es sogar eher das Gegenteil.

Im Schnitt wird die Besucherzahl ab März wahrscheinlich schon abnehmen, aber ich denke das wird auch so bereits einkalkuliert sein.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: XXLRay am Februar 03, 2014, 08:28:06 Vormittag
Ich hab die letzte (Spät-)Saison im Harz auch nicht gerade an leeren Liften verbracht ...
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Harzterix am Februar 03, 2014, 09:36:17 Vormittag
Der Harz war schon immer ein Ziel unserer niederländischen Nachbarn in den "Krokusvacantjes", das waren immer 2 Wochen guter Betrieb auch in der Woche.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am Februar 10, 2014, 07:26:44 Nachmittag
Nationalpark Harz ermahnt 4500 Besucher (http://www.weser-kurier.de/startseite_artikel,-Ranger-ermahnen-4500-Besucher-_arid,774960.html)
Zitat
[...] Besonders häufig werde gegen das Rauchverbot und die Leinenpflicht für Hunde verstoßen. Zahlreiche Ermahnungen gab es, wenn Wanderer oder Skiläufer gegen das Wegegebot verstießen. [...]
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Beobachter am Februar 10, 2014, 08:01:14 Nachmittag
@playjam

Das ist natürlich unglaublich spektakulär, aber was willst Du damit sagen?
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: snowmo am Februar 10, 2014, 08:04:26 Nachmittag
Ich war auch letztes Jahr Ostermontag in Sankt andreasberg ski fahren.
Es war einiges los, so das ich das Gefühl hatte das für alle Seiten das ein gutes Geschäft war.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am Februar 10, 2014, 10:03:03 Nachmittag
[...] was willst Du damit sagen?

Mangels technische Beschneiunganlage im Nationalpark finde ich es beachtlich, dass es trotzdem "zahlreiche Ermahnungen" gab, ", "wenn [...] Skiläufer gegen das Wegegebot verstießen." Geraucht haben sie wahrscheinlich auch ...  ;D
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: manitou am Februar 10, 2014, 11:15:21 Nachmittag
...und so wie Dein Smiley ausschaut kann ich mir auch denken, was geraucht wurde!  ;D ;D ;D
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Harzterix am Februar 11, 2014, 07:32:47 Vormittag
Zitat aus der Goslarschen Zeitung vom 06.02.2014:
Braunlage. Gegen die zunehmende Verbuschung der Bergwiesen wollen Landkreis Goslar und das Planungsbüro Alnus mit dem Projekt Offenlandpflege ankämpfen, das nun in der Stadt Braunlage startet.

In einigen Bereichen der Stadt ist der sogenannte Harzer Dreiklang „Ort-Wiese-Wald“ etwas verloren gegangen. Viele Hausgrundstücke münden direkt an große Baum- oder Buschflächen. Der Landkreis Goslar will die Situation verbessern und investiert erst einmal 650.000 Euro in das Projekt Offenlandpflege. Ein Teil des Geldes soll auch in Braunlage, St. Andreasberg und Hohegeiß ausgegeben werden, berichtet Jennifer Wimmer vom Planungsbüro Alnus.

Das Bad Harzburger Unternehmen plant das Projekt für die beim Kreis angesiedelte Untere Naturschutzbehörde. „Wir wollen mit diesem Projekt eine Vielzahl seltener Pflanzen- und Tierarten erhalten“, sagt Wimmer.

Zudem sollen aber auch die Wildtiere, wie beispielsweise Wildschweine und Rehe wieder in die Wälder zurückgedrängt werden. Die diplomierte Biologin ist sich sicher, dass die Probleme mit den Schweinen, die waldnahe Gärten in allen drei Ortsteilen regelrecht umpflügen, zumindest teilweise der Vergangenheit angehören. „Wenn es wieder große Bergwiesen zwischen Ort und Wald gibt, dann trauen sich die Wildschweine nicht mehr in die Gärten“, sagt sie. Die Tiere würden ungern solche Freiflächen überqueren.
Zustimmung erforderlich

In Braunlage, St. Andreasberg und Hohegeiß sollen Büsche zurückgeschnitten, aber auch ganze Fichtenwälder beseitigt werden, um die artenreichen Bergwiesen wieder zum Leben zu erwecken. „Wir können damit allerdings wegen der Brut- und Setzzeit erst zum 1. September beginnen“, sagt Wimmer.

Na wenn das der Knolle liest, dass aus Naturschutzgründen seine geliebten Fichtenwälder fallen sollen ! ;D ;D
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: XXLRay am Februar 11, 2014, 07:38:54 Vormittag
Ich kenne da ein Gebiet bei Drei-Annen-Hohne, das unbedingt waldfrei gehalten gehört :)
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am März 16, 2014, 05:00:23 Nachmittag
Über den Artikel Andreas Pusch über Tourismuspläne, Klimawandel, Holzeinschlag und Waldentwicklung (volksstimme.de 06.03.2014) (http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/wernigerode/1238304_Fuer-den-Wolf-ist-im-Harz-neben-unserem-Luchs-auch-Platz.html) hatten wir bereits diskutiert. Ich möchte nur kurz über den auch dort veröffentlichten sehr lesenswerten Kommentar von Garrit Wenzel, Sprecher der ig-harz.de, hinweisen, z.B.:

Zitat
Die Wortwahl des Herrn Pusch ist bemerkenswert und schreit geradezu nach Hinterfragung.

[...]

- Keine "Pflicht" zum Geldverdienen durch Holzgewinnung? Warum steht dann im Haushaltsplan des NP Harz für das Jahr 2014 die zu erwirtschaftende Summe von 1.1 Millionen EUR? 2012 wurden fast 1.3 Millionen aus dem Holzverkauf sogenannter "Waldumbaumaßnahmen" erzielt.

[...]

- Bemerkungen seitens des NP Harz bezüglich Investitionen in den Tourismus sollte man mit Vorsicht genießen und dabei bedenken, das der Leiter des NP sowie seine Mitarbeiter natürlich eine sehr subjektive Sicht der Dinge haben.
Während Investitionen in touristische Anlagen wenigstens den Zweck einer Subvention erfüllen und zumindest zum Teil der Bevölkerung des Harzes einen Mehrwert durch mögliche Einnahmen durch den Tourismus bringen, haben der NP Harz und seine Vorgänger seit 2000 ganz grob geschätzt ca. 100 Millionen EURO Steuergelder gekostet, die keineswegs eine ähnliche Rendite wie andere Ausgaben bringen und an der regionalen Wirtschaft eher vorbei gehen. Denn entgegen der Darstellungen der NP-Verwaltung ist nicht der Nationalpark der große touristische Magnet der Region, sondern der Harz mit seinen Sehenswürdigkeiten an sich. Als Beispiel: den meisten Brockentouristen ist es ziemlich egal, ob dieser in einem Nationalpark liegt oder nicht.

- Eine sehr wichtige Frage umgeht der NP Harz geflissentlich bei seiner Selbstdarstellung und bei seinen Plänen. Um nach ICUN Standard tatsächlich ein "Nationalpark" nach ICUN Kat. II zu sein, sind 75% naturbelassene Zone erforderlich. Das ist aber mit der heutigen Struktur an Wegen im NP kaum zu erreichen. Der Nationalpark sollte schleunigst seine Pläne offen legen, wie er die Wegestruktur zu verändern gedenkt. Wahrscheinlich werden massiv Wanderwege zurückgebaut, um diesen Staus zu erreichen.

[...]
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am November 13, 2014, 07:58:59 Vormittag
Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an den Herrn Knolle, der vor der Kamera die "wertvollen Fichtenbestände" am Wurmberg als Grund für die Klage gegen den Planfeststellungsbescheid gegeben hat. Ein wahrhaft großer Schauspieler, der sich nicht von Fakten stören läßt, auch wenn er selbst kurz zuvor in einem Artikel eine gegenteilige Meinung dokumentiert hat.

Zur Nationalparkplanung im Harz 1989/90 - vor 20 Jahren, Uwe Wegener, Halberstadt, und Friedhart Knolle, Goslar (Unser Harz Nr. 9 2010/58. Jahrgang) (http://www.nationalpark-harz.de/de/downloads/sonstiges/Nationalparkplanung.pdf)
Zitat
[...]
In einer dieser Nachtsitzungen vereinbarten wir auch, dass Nationalparkmitarbeiter
aus Bayern den Harz besuchen sollten,
um in Form eines Gutachtens die Nationalparkwürdigkeit des
Harzes in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen zu begründen.
Bereits wenige Wochen später war Michael Held, der stellvertretende
Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald, für eine
Woche im Harz und bereiste das Nationalparkgebiet und die
angrenzenden Bereiche in Niedersachsen. Sein Gutachten fiel
allerdings nicht so günstig aus: Zu wenig Naturwälder, zuviel
monotone Fichtenforste, die Buche selbst in mittleren Berglagen
eliminiert.
[Anm.: Fett hinzugefügt] Wertvoll seien das Gebiet um den Brocken und
die großen Moore in Niedersachsen, die Brockenkuppe aber
eher eine Störstelle im Nationalpark und das niedersächsische
Gebiet erheblich übererschlossen. Er gab aber auch viele
Hinweise, was aus seiner Sicht kurzfristig geändert werden
könnte. Die Borkenkäfergefahr schätzte er als real ein und
empfahl, möglichst bald mit den Nationalparkförstern in den
Bayerischen Wald zu kommen.
[...]
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: harzsnow am November 15, 2014, 01:12:06 Nachmittag
Im NDR gab es gestern einen ausführlichen Bericht über die Probleme, ein gemeinsames Skigebiet im Raum Wurmberg / Schierke zu errichten. Tenor ist, dass die ehemalige Staatsgrenze noch immer ein großes Hemmnis darstellt. Erstaunlich finde ich, dass Friedlich Knolle hierbei als Hauptkritiker auftritt, dass die beiden Städte nicht von Anfang an gemeinsam geplant haben.

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Grenzen-im-Kopf-Braunlage-und-Schierke,hallonds24406.html
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Max am November 15, 2014, 04:17:07 Nachmittag
Im NDR gab es gestern einen ausführlichen Bericht über die Probleme, ein gemeinsames Skigebiet im Raum Wurmberg / Schierke zu errichten. Tenor ist, dass die ehemalige Staatsgrenze noch immer ein großes Hemmnis darstellt. Erstaunlich finde ich, dass Friedlich Knolle hierbei als Hauptkritiker auftritt, dass die beiden Städte nicht von Anfang an gemeinsam geplant haben.

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Grenzen-im-Kopf-Braunlage-und-Schierke,hallonds24406.html

Mal ganz ehrlich, als wenn ihm das besser gepasst hätte, wenn beide Städte direkt zusammen ein noch größeres Skigebiet geschaffen hätten! :)

Dem geht es in erster Linie nur darum den Ausbau von Skigebieten im Harz bzw. die dafür Verantwortlichen öffentlich zu diskreditieren und ggf. derartige Vorhaben zu verhindern oder zumindest zu erschweren und auszubremsen.

Ansonsten ist es schon traurig, dass nun 25 Jahre nach dem Mauerfall noch immer derartige Probleme bei der länderübergreifenden Zusammenarbeit bestehen — man sollte meinen, dass das inzwischen schon etwas besser geworden sein müsste.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: manitou am November 16, 2014, 11:07:53 Vormittag
Dem geht es in erster Linie nur darum den Ausbau von Skigebieten im Harz bzw. die dafür Verantwortlichen öffentlich zu diskreditieren und ggf. derartige Vorhaben zu verhindern oder zumindest zu erschweren und auszubremsen.

YES!!!

Unsere Knolle lässt natürlich den Eigenanteil des NP außen vor.
Wie lange hat sich die WSB vergeblich bemüht, eine gescheite Anbindung von Nordhang und. gr. Winterberg zu realisieren - während Schierke an einen unrealistischen Konzept Schierke2000 festgehalten hat. Die WSB wäre schon längst als Investor der Schierke Anbindung aufgetreten, allerdings hat dies seinerzeit GAferffert als NP Chef vereitelt. Interessant ist, dass auch Gaffert so tut, als ob er damit nichts zu tun hat. Frei von Kritik ist in dieser Hinsicht nur die WSB - und man kann denen keinen Vorwurf machen, dass die irgendwann hinsichtlich der vorgenannten Probleme gesagt haben, wir planen jetzt nur noch für uns. So hat es mir vor 4 Jahren auch D. Nüsse im Gespräch mit sichtlichem Verdruss gegen den NP geäußert.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Widex am November 16, 2014, 04:43:51 Nachmittag
Das Fatale daran: er war mittlerweile so oft in Interviews und Filmschnipseln, daß er als Referenz wahrgenommen wird. Jeder Journalist der einen neuen Beitrag zum Thema machen will nimmt ihn als denjenigen wahr, der praktisch immer zu Wort kommt. Folglich gibts das nächste Interview...  >:(
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: manitou am November 16, 2014, 04:55:56 Nachmittag
...das sehe ich genau so! Ich hab eigentlich vor, dem NDR ne Email zu schreiben und denen unser Forum als Infoquelle zu empfehlen.
Wir sollten dem NDR anbieten, für Auskünfte mit vielfältigem Hintergrund- und Fachwissen zur Verfügung zu stehen.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: nif am November 16, 2014, 06:00:36 Nachmittag
Positiv ist doch die Aussage von Herrn Grote aus Braunlage das man eine Lösung gefunden hat die Skigebiete zu verbinden das hört sich doch nach Zusammenarbeit an.Im Traummodus habe ich schon die erste Tageskarte im Skiegebiet Schierke/Braunlage gekauft am 20.12.20xx ? Ich denke beide Bürgermeister wollen im Grunde die Region vorwärtsbringen und die sollten wissen das in einigen Bereichen alleine nicht viel zu erreichen ist Skigebiet etc.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am November 16, 2014, 10:20:18 Nachmittag
Ich hatte zunächst vermutet, dass ein altes Interview von Knolle für diesen NDR Beitrag verwendet wurde, aber am Baustand der Hexenritt Alm im Hintergrund erkennt man, dass die Aufnahme von Knolle neu ist. Interessant wäre, in welcher Funktion Herr Knolle dort überhaupt spricht. Am Sonnenstand der Aufnahme zu urteilen, entstand die Aufnahme während der Kernarbeitszeit. Daher ist anzunehmen, dass der Auftritt im Namen der Nationalparkverwaltung oder zumindest mit Billigung (aufgrund der benötigten Freistellung) der Nationalparkverwaltung entstanden ist.

Da man Videos schlecht zitieren kann, hier die Mitschrift des Beitrages zum genüsslichen Zerpflücken:

Grenzen im Kopf: Braunlage und Schierke, NDR Hallo Niedersachsen - 14.11.2014 19:30 Uhr (http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Grenzen-im-Kopf-Braunlage-und-Schierke,hallonds24406.html)

Zitat
Sprecherin: Grenzenlos, so scheint der Norden. Aber hier an der innerdeutschen Grenze im Harz sind die Köpfe noch mit Mauern beschäftigt. Für Spannungen sorgt ein gemeinsames Ost-West-Deutsches-Wintersportgebiet das bislang nicht zustande gekommen ist.

Herr Knolle (steht in Sachsenanhalt): Der Unsinn ist, dass man an der Landesgrenze aufgehört hat zu arbeiten. Hier vorne der kleine Bach ist die Landesgrenze. Hier in Sachsenhalt wird das gleiche nochmal wiederholt und der Skandal ist das man sich nicht vorher zusammengesetzt hat ohne Emotionen und hat gesagt lasst uns das gemeinsam entwickeln und dann bauen wir auch gemeinsam und jeder hat was davon.

Sprecherin: Denn bislang erstreckt sich die Wintersportanlage nur auf niedersächsischer Seite. Während also Braunlage sein Wintermärchen schon hat, träumt Schierke noch auf der Ostseite davon, obwohl beide Orte keine Mauer und kein Todesstreifen mehr trennen gibt es auch 25 Jahre später kein grenzüberschreitendes Skigebiet.

Oberbürgermeister Gaffert (Wernigerode): Die Euphorie 89 war groß, und sehr bald begann dann natürlich auch das Überlegen wirtschaftlicher Art: Wie geht es mit dem Tourismus? Wer fährt wohin? Wer schläft wo? Wer trinkt wo Kaffee? Und ich kann mich noch erinnern, es gab seinerzeit noch Plakate auch im Raum Braunlage wo draufstand "im Westen schlafen, im Osten wandern". Das kam hier nicht so gut an.

Sprecherin: Zwar wird gern von einer einheitlichen Vermarktung des Harzes gesprochen, doch in der Realität sind alle Konkurrenten. Gerade Braunlage schrumpft und altert. Mußten nach der Wiedervereinigung die Ostdeutschen Gemeinden finanziell mehr gefördert werden, hat nun der Westen Nachholbedarf.

Bürgermeister Grote (Braunlage): Wir hätten vieles wofür wir hier auch Geld brauchen könnten. Verfügen natürlich nicht über die Förderkulisse. Guck ich manchmal ein bisschen neidisch auf die Ostseite rüber, aber wie gesagt das sind Rahmenverträge, die sind bundesweit so festgelegt worden und die gelten und da leben wir damit auch.

Sprecherin: Leben kann vor allem die kleine Harzgemeinde im Osten ganz gut. Rund 40 Millionen Euro davon mehr als die Hälfte Fördermittel fließen gerade in die Ortsentwicklung. Darunter auch in ein Parkhaus. Der Ort kämpft um sein altes Image als St. Moritz des Nordens. Will seine ehemaliges prächtigen Hotels wiederaufbauen.

Gaffert: Natürlich weiß ich, dass es Diskussionen gibt, das ist völlig klar, wenn man weiss das auch die Kommunen auf der niedersächsischen Seite momentan vielleicht auch so üppig ausgestattet sind. Aber ich glaube das hilft niemanden weiter, denn wenn - ich sag jetzt mal Schierke oder Wernigerode die Fördermittel nicht nimmt dann hat sie Braunlage noch lange nicht. Insofern ist die Diskussion sicherlich eher müßig.

Sprecherin: Unter dem Brocken kommt die Deutsch-Deutsche-Vereinigung vielleicht bald ein ganzes Stück weiter. Für den seit Jahren gewünschten Anschluss an das Skigebiet im Westen soll zukünftig ein Lift sorgen an der ehemaligen Deutschen Grenze entlang.

Grote: Die Gipfelkuppe Wurmberg ist zu klein, um da noch eine zweite Bergstation drauf zu bringen für eine Seilbahn. Und mittlerweile haben wir eine gute Lösung gefunden über den benachbarten Winterberg werden die beiden Skigebiet miteinander verknüpft. Und da stehen wir alle hinter und wir hoffen jetzt auf eine zügige Umsetzung.

Sprecherin: Zügig heisst dann erst 30 jahre nach dem Mauerfall. Bis dahin arbeiten die Braunlager erstmal weiter an ihrem alpinen Wintersportgebiet.

Knolle: Es sind die Egoismen der Länder, die bremsen, der Planung, die immer noch an den Landesgrenzen enden, und auch die vielen menschlichen Befindlichkeiten, nach dem Motto: Ich mach mal das für meine Stadt und nicht für die Kollegen da drüben.

Sprecherin: Zwar haben wir es geschafft die Mauer eines Unrechtsstaats einzureissen, aber anscheinend noch nicht die Grenze in manchen Köpfen.   
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am November 17, 2014, 06:21:29 Nachmittag
Im Nationalpark Harz werden Borkenkäfer weiter intensiv bekämpft / 16 000 Festmeter Schadholz (volksstimme.de 15.11.2014): (http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/wernigerode/1374828_695000-Baeume-fuer-den-neuen-Wald.html)
Zitat
[...]
Die Erfahrungen mit dem Schädlingsbefall aus 2013 und 2014 zeigten, "dass wir im kommenden Jahr sehr wachsam sein müssen". Zuletzt seien rund 16 000 Festmeter Schadholz abtransportiert worden. Doppelt so viel wie im Vorjahr.
[...]

D.h. das 2014 fast doppelt so viele Fichten im Nationalpark aufgrund des Borkenkäfers Buchdruckers wie für die Modernisierung des Wurmberg-Skigebietes gefällt worden sind.
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Harzwinter am November 17, 2014, 09:14:20 Nachmittag
Der Wurmberg kann zahlenmäßig ja demnächst mit dem Pistenbau fürs Schierker Skigebiet wieder gleichziehen.  ;)  Der NP liefert mit diesen Zahlenspielen eine Steilvorlage ...
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: playjam am November 18, 2014, 09:54:54 Vormittag
Kurze Korrektur meinerseits: Die Rede ist von Festmeter Schadholz, während Knolle von 10.000 Fichten geredet hat. D.h. die Einheiten müssen zum Vergleich umgerechnet werden.

Aber abgesehen davon: Hier geht es nur um die Fichten die aufgrund der Borkenkäfer- Buchdrucker-Schäden gefällt werden mussten (mehr als 500 Hektar sind befallen), nicht um die Holzwirtschaft, die unabhängig davon im Nationalpark betrieben wird und der Nationalparkverwaltung jedes Jahr Millionen-Umsätze beschert. Diese Zahlen sollten wir raussuchen und für das Schierke Projekt bereit halten...
Titel: Re: Die Propagandamaschine läuft wieder an....
Beitrag von: Harzterix am November 18, 2014, 01:13:45 Nachmittag
Zitat aus der Goslarschen Zeitung, Artikel vom 19.09.2013

Es stirbt die Fichte und nicht der Wald
Braunlage. Zwischen Braunlage und Oderbrück stirbt nicht der Wald, sondern nur die Fichte, wieDr. Friedhart Knolle betont. Den Pressesprecher des Nationalparks Harz erreichen laufend Anfragen von Einheimischen, warum die Bäume beispielsweise am Achtermann grau sind, während sie am Wurmberg grün aussehen. Verantwortlich dafür ist der Borkenkäfer.

„Außergewöhnlich warme und trockene Sommer führen zu einer Massenvermehrung des Käfers“, sagt Knolle. Wo üblicherweise nur eine Generation des Schädlings lebe, seien heute bis zu drei Generationen zu beobachten. Bei sogenannten Massenvermehrungen werden nicht nur kranke, sondern auch gesunde Bäume befallen.

Für diese Zunahme des Borkenkäfers, der auch als Buchdrucker bezeichnet wird, sei auch die globale Klimaerwärmung verantwortlich, führt Knolle weiter aus. In den nächsten Jahren müsse man mit weiteren Temperaturerhöhungen rechnen, sollten sich die Prognosen der Klimaforscher bewahrheiten. „Derzeit beobachten wir bereits eine Zunahme der Tropentage, die durchschnittlich mehr als 30 Grad Celsius warm sind“, erklärt Knolle. Auf dem Brocken beispielsweise habe sich die Temperatur in den vergangenen 160 Jahren bereits um mehr als zwei Grad Celsius erhöht, wie laut Knolle der Deutsche Wetterdienst gemessen hat.

Diese Wärme liebt der Borkenkäfer, der in der Kernzone des Nationalparks, also auch im Bereich zwischen Braunlage und Oderbrück nicht – wie in den Landesforsten oder auch außerhalb der Kernzonen im Nationalpark üblich – mit Motorsäge, Schäleisen und Lockstofffalle bekämpft wird.

Zitat Ende

Merke also: Bei Herrn Knolle dürfen Fichten nur von Käfern umgelegt werden, und nicht von Menschen für Skipisten!!  ;)