Autor Thema: Pressemitteilungen der Wurmberg-Seilbahn zum Ausbau des Skigebietes  (Gelesen 11121 mal)

PatrickB

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Pressemitteilungen der Wurmberg-Seilbahn zum Ausbau des Skigebietes
« am: September 27, 2012, 12:02:39 Nachmittag »
[Admin: Beiträge zu den Pressemitteilungen http://wurmberg-seilbahn.de/presse.php verschoben von hier ]

Hallo zusammen,
bisher habe ich hier nur mitgelesen, nun werde ich auch mal aktiv... ;-)

dies habe ich über google auf der website der wurmbergseilbahn gefunden:

http://www.wurmberg-seilbahn.de/dateien/PM_Irrtuemer.pdf
« Letzte Änderung: September 28, 2012, 06:25:45 Nachmittag von playjam »

manitou

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Re: Pressemitteilungen der Wurmberg-Seilbahn zum Ausbau des Skigebietes
« Antwort #1 am: September 27, 2012, 12:33:59 Nachmittag »
Endlich! Diese klarstellende Pressemeldung ist nötig, um den vielen polemischen Falschmeldungen der Gegner die Stirn zu bieten...

Doppelmayr

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Re: Pressemitteilungen der Wurmberg-Seilbahn zum Ausbau des Skigebietes
« Antwort #2 am: September 27, 2012, 01:36:35 Nachmittag »
Ja da schliesse ich mich meinem Vorgänger an. Habe leider schon sehr viel negatives in der HP der Braunschweiger gelesen. Viele Menschen verbreiten aus Unwissenheit falsche Tatsachen, habe u.a. so etwas gelesen wie "Ballermann- oder Spaßkultur/gesellschaft" oder man solle, wortwörtlich "den Mist doch in der DDR bauen", da haben sich mir tatsächlich die Nackenhaare hochgestellt. Vielleicht kann dieses Statemant der Wurmbergseilbahngesellschaft auch einen Teil dazu beitragen, die Rücknahme der Normenkontrollklage zu beschleunigen, ich hoffe es zumindest sehr!!!!!!

playjam

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Re: Pressemitteilungen der Wurmberg-Seilbahn zum Ausbau des Skigebietes
« Antwort #3 am: September 27, 2012, 01:47:35 Nachmittag »
Hallo zusammen,
bisher habe ich hier nur mitgelesen, nun werde ich auch mal aktiv... ;-)

dies habe ich über google auf der website der wurmbergseilbahn gefunden:

http://www.wurmberg-seilbahn.de/dateien/PM_Irrtuemer.pdf

Zunächst ein herzliches Willkommen im Forum! Da hast Du ein richtig schönes Juwel gefunden:
Zitat
Die Harzer mögen ein besonderer Menschenschlag sein, die Naturgesetze gelten trotzdem auch im Land der Hexen und Mythen. Wasser gefriert bei 0°C – auch im Harz. [...]


Da hat der Autor die Kritik der Projektgegner sachlich aber auch humorvoll erwidert - sehr lesenswert!

 

playjam

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Re: Pressemitteilungen der Wurmberg-Seilbahn zum Ausbau des Skigebietes
« Antwort #4 am: September 27, 2012, 03:36:27 Nachmittag »
Hier sind noch weitere Pressetexte der Wurmberg-Seilbahn: http://wurmberg-seilbahn.de/presse.php
« Letzte Änderung: September 27, 2012, 05:00:45 Nachmittag von playjam »

Sternengucker

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Re: Pressemitteilungen der Wurmberg-Seilbahn zum Ausbau des Skigebietes
« Antwort #5 am: September 28, 2012, 11:38:59 Vormittag »
Da hat der Autor die Kritik der Projektgegner sachlich aber auch humorvoll erwidert - sehr lesenswert!

In der Pressemitteilung der Betreibergesellschaft finden sich leider auch Halbwahrheiten - mal ganz davon abgesehen, dass der Text der E-Mail, mit dem der Pressetext gestern an diverse Journalisten versandt wurde, einen ziemlich unschönen persönlichen Angriff enthält (und ja, natürlich leiten einem manche Journalisten so etwas sofort brühwarm weiter). Zu den einzelnen vermeintlichen "Irrtümern" werden BUND und NABU sicher noch ausführlich Stellung nehmen wollen, daher an dieser Stelle und von meiner Seite erst mal nur mal eine Kurzkritik zu zwei der elf Punkte.

Irrtum 2: Das Projekt wird von der Stadt Braunlage finanziert

Zitat
Ansonsten übernehmen Stadt Braunlage, Forst und Landkreis lediglich die Finanzierung eines Teils der Ausgleichsmaßnahmen (270.000 Euro), die Pflege und das Monitoring der Ausgleichsmaßnahmen übernimmt die Wurmbergseilbahn.

Diese Aussage widerspricht der aktuellen Beschlusslage des Braunlager Stadtrats. Aus der Goslarschen Zeitung vom 10.08.2012:

Zitat
Zuletzt war noch über den Städtebaulichen Vertrag mit der Wurmbergseilbahngesellschaft verhandelt worden. Dieser greift die Stadt, eingedenk ihrer 17-prozentigen Unternehmensbeteiligung über die Braunlager Tourismus-GmbH, mit knapp 1,1 Mio. Euro bei der Finanzierung von ökologischen Ausgleichsmaßnahmen und Ersatzzahlungen an die Forst für „unreif“ gefällte Fichten unter die Arme.

http://www.goslarsche.de/Home/harz/braunlage_arid,286660.html

Neben diesen 1,1 Millionen Euro wird seitens der Stadt eine weitere Million Euro in den Kaffeehorst-Parkplatz investiert – auch dies eine Investition, die ausschließlich für das Wurmberg-Projekt erfolgt, wie der SPD-Fraktionschef Braunlages in der Goslarschen Zeitung vom 13.06.2012 erläutert:

Zitat
Etwa eine Million Euro will die Stadt Braunlage in den Kauf und die Erweiterung des Kaffeehorst-Parkplatzes investieren. „Wir setzen damit ein Signal für das Wurmberg-Projekt“, betonte SPD-Fraktionsvorsitzender Hans Metje. Zuvor hatten bereits die Fraktionen von CDU und Bürgerliste einen gemeinsamen Antrag für den Kauf der Flächen gestellt. Insgesamt sollen am Kaffeehorst 600 Parkplätze entstehen.

http://www.goslarsche.de/Home/harz/braunlage_arid,275281.html

Zitat
Der Unterhalt der Straße zum Kaffeehorst und die damit verbunden Kosten wären vom Landkreis unabhängig vom Projekt der Wurmbergseilbahn an die Stadt Braunlage übertragen worden.

Auch dies ist nicht richtig: Mehrere Braunlager Stadträte wollten die Übernahme der Kreisstraße eigentlich verhindern bzw. verschieben, haben sich dann aber von dem Argument umstimmen lassen, dass die Straße für das Wurmberg-Projekt unverzichtbar sei. Aus der Goslarschen Zeitung vom 10.05.2012:

Zitat
Grote wies vor allem auf die Anwohner und die Verbindung zur Oberen Bergstraße hin, die im Falle einer Ablehnung eventuell nicht mehr zu gewährleisten wäre. Weiter stellte er die Wichtigkeit der Verbindung für das geplante Skigebiet am Wurmberg dar. Der Bürgermeister warnte deshalb davor, vor diesem Hintergrund mit dem Kreis um die Straßenübernahme zu pokern.


http://www.goslarsche.de/Home/harz/braunlage_arid,268451.html

Auch die Aussagen zu den anderen vermeintlichen Irrtümern werfen zahlreiche Fragen auf, etwa zu den Beschneiungstemperaturen (hier soll ja aber noch ein separater Erklärungstext folgen) oder zu den zu erwartenden Arbeitsplatzeffekten. Vermutlich ist es aber besser, der Text wird erst einmal in Ruhe in den Verbänden diskutiert, anstatt dass hier Schnellschüsse abgegeben werden. Zum letzten Punkt (Lichtverschmutzung) aber vielleicht doch noch eine Anmerkung: Hier weigert man sich ganz offensichtlich die Tatsache anzuerkennen, dass eine Lichtquelle nicht direkt sichtbar sein muss, um zur Aufhellung der gemessenen Himmelshintergrundhelligkeit an einem Standort in der Nähe beizutragen. Eine Ortschaft etwa kann vollständig hinter einem Hügel verschwinden und dennoch den Himmel aufhellen. Dass man die Pisten von der Jordanshöhe aus nicht direkt einsehen kann, spielt für die Beurteilung der von der Anlage ausgehenden Lichtverschmutzung kaum eine Rolle. Davon abgesehen habe ich mich vor allem über den Vergleich zum Matthias-Schmidt-Berg (0,5 ha vs. 16,3) sowie die Aussage "Beleuchtung mit reduzierter Lichtintensität" geärgert, da hier mal eben der Bezugspunkt (reduziert im Vergleich zu was?) vergessen wurde.

Insgesamt also zwar alles sehr locker und freundlich (im Gegensatz zum Tonfall mancher E-Mails) verfasst, letztendlich aber eben auch nicht (viel) mehr als ein guter PR-Text.
« Letzte Änderung: September 28, 2012, 06:25:01 Nachmittag von playjam »

Ypsilon

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Re: Pressemitteilungen der Wurmberg-Seilbahn zum Ausbau des Skigebietes
« Antwort #6 am: September 28, 2012, 03:29:19 Nachmittag »
@ Sternengucker

Zitat
In der Pressemitteilung der Betreibergesellschaft finden sich leider auch Halbwahrheiten

Woher weißt du das alle Ausführungen in der Goslarschen denn der Wahrheit entsprechen!?
Dagegen stehen nun Aussagen von direkt betroffenen, aus erster Hand.
Du kannst dich doch nicht nur auf Zitate aus einer Zeitung berufen, die - nicht nur auf dieses Projekt bezogen - aus meiner Sicht alles andere als "unabhängig und überparteilich" berichtet, Mitteilungen falsch oder abgewandelt wiedergibt und mittlerweile massiv Meinungsbildung innerhalb ihrer Berichte betreibt.

Die Goslarsche betont auf ihrem Deckblatt "unabhängig und überparteilich" ...
Das ist in meiner Wahrnehmung schon lange nicht mehr der Fall.

Argumentiere mit Wissen aus Sitzungen, Protokollen, eigenen Erfahrungen, was auch immer.
Aber mir braucht keiner mehr mit angeblich objektiver Berichterstattung in den Medien kommen.

Sternengucker

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Re: Pressemitteilungen der Wurmberg-Seilbahn zum Ausbau des Skigebietes
« Antwort #7 am: September 28, 2012, 04:36:29 Nachmittag »
Woher weißt du das alle Ausführungen in der Goslarschen denn der Wahrheit entsprechen!?

Ein kritisches Verhältnis zur Presse zu pflegen ist sicher richtig, aber ich bezweifele stark, dass die Goslarsche Zeitung tatsächlich aus der Ratssitzung berichten würde, dass eine Förderentscheidung über 1,1 Millionen Euro gefallen sei, wären es in Wirklichkeit nur 280.000. Zumal die Stadtverwaltung ja auch nie eine Korrektur dieser Zahl eingefordert hat, die sich ja auch in zahlreichen anderen Medienberichten vollkommen unabhängig von der Goslarschen Zeitung findet, siehe z.B.:

http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/harz/skipiste101.html
http://www.taz.de/!101248/

Sicher wäre es besser, Zugriff auf die Ratsprotokolle zu haben. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten und Kommunen, die die Protokolle des öffentlichen Teils ihrer Ratssitzungen im Internet veröffentlichen, habe ich auf der Webseite der Stadt Braunlage jedoch keine Möglichkeit zur Einsicht in die Protokolle finden können. Vielleicht übersehe ich sie ja. Oder man ist einfach noch nicht transparent genug.

Michael Koch

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Re: Pressemitteilungen der Wurmberg-Seilbahn zum Ausbau des Skigebietes
« Antwort #8 am: September 28, 2012, 04:48:26 Nachmittag »
Dagegen stehen nun Aussagen von direkt betroffenen, aus erster Hand.

Nun gut, dann nehme ich jetzt diese Ausagen die angeblich aus erster Hand stammen und schaue sie mir mal genauer an.  Aus Zeitgründen beschränke ich mich auf das Kapitel "Irrtum 11":

Zitat
Irrtum 11: Von dem Projekt geht Lichtverschmutzung aus
Die Sternwarte Sankt Andreasberg liegt genau gegenüber dem Matthias-Schmidt-Berg. Dort befindet sich in weniger als einem Kilometer Entfernung ein alpines Skigebiet, ...

Das ist falsch. Die Entfernung vom beleuchteten Hang des Matthias-Schmidt-Berges zur geplanten Sternwarte auf der Jordanshöhe beträgt nicht "weniger als ein Kilometer", sondern ca. 1,8 km. Das kann jeder anhand einer Landkarte überprüfen.
Die Größenordnung des Skigebiets am Matthias-Schmidt-Berg ist nicht mit dem geplanten Skigebiet am Wurmberg vergleichbar. Siehe Fußnote unter "Irrtum 9": Wurmberg 16.3 ha, Matthias-Schmidt-Berg 0.5 ha. Daher ist anzunehmen, dass vom wesentlich grösseren Skigebiet am Wurmberg auch eine wesentlich grössere Aufhellung des Nachthimmels ausgehen wird.
Im Übrigen kann die Existenz einer bereits vorhandenen kleinen Flutlicht-Anlage nicht als Begründung dafür angeführt werden, dass eine wesentlich grössere Anlage keine negativen Auswirkungen auf die Himmelshelligkeit haben soll. Die unterschiedlichen Entfernungen spielen hierbei keine große Rolle, da die Lichtstreuung auch in mehreren Kilometern Höhe erfolgen kann.

Zitat
Die Wurmbergseilbahn plant mittelfristig (nicht Gegenstand des aktuellen Ausbauvorhabens), die Skipiste am Kaffeehorst mit einer Flutlichtanlage auszustatten und dort zu denselben Zeiten Abendskilauf anzubieten, wie dies aktuell am Matthias-Schmidt-Berg erfolgt.

Das mag so sein dass die Wurmbergseilbahn das so plant. Aber wo wurden denn die Betriebszeiten verbildlich festgelegt? Was spricht dagegen, dass diese Betriebszeiten jederzeit ohne Angabe von Gründen geändert werden können, wenn dies wirtschaftlich sinnvoll erscheint?

Zitat
Die Piste befindet sich an der von Sankt Andreasberg aus betrachtet abgewandten Seite des Bergs, neun Kilometer von der Sternwarte entfernt.

Dieser Satz zeigt, dass der Autor gar nicht verstanden hat wie die Aufhellung des Nachthimmels entsteht. Es geht doch gar nicht um das Licht, dass direkt von der Flutlicht-Anlage in Richtung zur Sternwarte abgestrahlt wird. Es geht um das Licht, welches von der weissen Schneefläche nach oben reflektiert wird, und dann in der Atmosphäre wieder nach unten gestreut wird.
Ob die Entfernung zur Sternwarte nun nur 2 oder 9 Kilometer beträgt, ist dabei relativ unwichtig, der Effekt ist fast der gleiche.
Nichtsdestotrotz wurde die Entfernung falsch angegeben. Richtig wäre knapp 8 km, überprüfbar anhand einer Landkarte.

Zitat
Die Wurmbergseilbahn hat sich im Rahmen des Konzepts zur Vermeidung und Verminderung von Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft verpflichtet, den Betrieb auf maximal drei Abende pro Woche zu beschränken und mit reduzierter Lichtintensität durchzuführen.

"Reduzierte Lichtintensität" hört sich erst mal toll an. Aber auf welche Ausgangssituation bezieht sich die Reduzierung? Auf den Ist-Zustand wohl nicht, denn jetzt ist noch kein Flutlicht vorhanden. Wie kann man etwas "reduzieren", was noch gar nicht existiert? Da müsste ja eine negative Lichtintensität rauskommen :-)

Zitat
Dank der größeren Schneesicherheit der Piste am Wurmberg würde der Abendskilauf dort jedoch regelmäßiger möglich sein, als in Sankt Andreasberg, insgesamt an ca. 40 statt an schätzungsweise 20 Abenden pro Jahr. In Summe wären es etwa 1,5% der jährlichen Nachtstunden, während derer durch den Flutlichtbetrieb am Wurmberg eine zusätzliche Lichtquelle im Harz leuchten würde und die Beobachtungsmöglichkeiten der Sternenliebha-ber ggf. eingeschränkt sind.

Die Zahl 1,5% kann ich nicht nachvollziehen. Nehmen wir mal an, die Beleuchtung wird an 40 Tagen um 17:00 Uhr eingeschaltet und um 21:00 Uhr ausgeschaltet. Das ergibt insgesamt 160 Stunden Beleuchtungszeit. Ein Jahr hat 365 x 12 = 4380 Nachtstunden. Somit wären 3,6% der jährlichen Nachtstunden beleuchtet. Das hört sich immer noch nicht viel an. Aber bei diesen 40 Abenden wird es sich vorwiegend um Wochenenden im Winter handeln. Die Beleuchtungszeiten (also die frühen Abendstunden) überschneiden sich voll mit den Zeiten, an denen in der geplanten Sternwarte Führungen stattfinden könnten. Nehmen wir mal an, diese 40 Abende wären tatsächlich (wie in dem Artikel behauptet) mittwochs, freitags und samstags. Das heisst es würden 40 / 3 * 2 = ca. 27 Abende davon auf Freitage oder Samstage fallen. Ein Jahr hat ca. 102 Freitage und Samstage. Im Sommer sind ca. 4 Monate für die Sternwarte nicht nutzbar, weil es dann viel zu spät (oder gar nicht) dunkel wird. Bleiben 68 Freitage und Samstage übrig, an denen Führungen möglich wären. Wenn an 27 von diesen übriggebliebenen Tagen der Himmel aufgehellt wird, dann entspricht das ca. 40%. Das hört sich schon nicht mehr so gut an, oder?
Man kann es aber auch noch negativer ausdrücken: Im Winter wäre an Freitagen oder Samstagen in den frühen Abendstunden mit fast 100% Wahrscheinlichkeit der Himmel aufgehellt.

Gruß
Michael

Ypsilon

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Re: Pressemitteilungen der Wurmberg-Seilbahn zum Ausbau des Skigebietes
« Antwort #9 am: September 28, 2012, 05:16:17 Nachmittag »
Ich behaupte auch die anderen Medien haben die Angaben einfach übernommen.
Die recherchieren doch nicht noch aufwändig hinterher.Die rufen bei der GZ an und lassen sich das Drehbuch liefern.

Sternengucker ist Befürworter für die Sternenwarte und das hat er hier auch gut argumentiert.
Das möchte ich auch anerkennen.
Genauso erwarte ich jedoch auch dass die Mitgleider der Sternenwarte anerkennen das sie gehört wurden,in den Planungen berücksichtigt wurden was nicht mal erforderlich war,nun das partou nicht einsehen wollen nun damit leben zu müssen.

@ Michael Koch
Ist ja schön das du so gut rechnen kannst, aber der von der Wurmbergseilbahn getroffene Vergleich zeigt doch das Dilemma des Sternenwartenvereins auf.
Es ist keinem mit gesundem Menschenverstand verständlich nahezubringen warum ein beleuchetes Skigebiet vor der Haustür nicht in der Kritik steht aber die Neueinrichtung in deutlich größerer Entfernung nun alles kaput machen soll.
In Andreasberg ist es taghell wenn die den Hang beleuchten!



Michael Koch

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Re: Pressemitteilungen der Wurmberg-Seilbahn zum Ausbau des Skigebietes
« Antwort #10 am: September 28, 2012, 05:44:12 Nachmittag »
Genauso erwarte ich jedoch auch dass die Mitgleider der Sternenwarte anerkennen das sie gehört wurden,in den Planungen berücksichtigt wurden...

Es wird einfach nur behauptet, dass die Einwände des Vereins "Sternwarte St. Andreasberg" bei den Planungen berücksichtigt worden seien.
Aber es gibt nach meinem Kenntnisstand _keinerlei_ Informationen darüber, wie diese angebliche Berücksichtigung denn nun konkret aussieht.
Was wurde denn konkret an den Planungen verändert? Warum schweigt man sich darüber aus?

Es ist keinem mit gesundem Menschenverstand verständlich nahezubringen warum ein beleuchetes Skigebiet vor der Haustür nicht in der Kritik steht aber die Neueinrichtung in deutlich größerer Entfernung nun alles kaput machen soll.

Das ist doch nicht schwer zu verstehen. Die Pistenflächen sind bekannt (16.3 ha bzw. 0.5 ha), somit ist das Gebiet am Wurmberg ca. 33 mal so groß wie das in St. Andreasberg. Wenn wir annehmen, dass die Pisten mit der gleichen Beleuchtungsstärke beleuchtet werden sollen (was wir aber nicht wissen), dann müsste am Wurmberg die 33-fache Energiemenge aufgewendet werden. Da der Schnee in beiden Skigebieten die gleichen Reflektions-Eigenschaften nach oben aufweist, würde am Wurmberg die 33-fache Lichtmenge nach oben abgestrahlt werden. Und da die Lichtstreuung teilweise auch erst in mehreren Kilometern Höhe erfolgen kann, hat die unterschiedliche Entfernung (1,8km bzw. 8km) keinen großen Einfluß auf die Aufhellung des Himmels. Der Einfluss der Beleuchtung am Wurmberg würde sich am Standort der Sternwarte immer noch stärker bemerkbar machen als der Einfluss des Matthias-Schmidt-Berges, obwohl der Wurmberg mehr als 4 mal so weit entfernt ist.

Gruß
Michael
« Letzte Änderung: September 28, 2012, 05:48:13 Nachmittag von Michael Koch »

Sternengucker

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Re: Pressemitteilungen der Wurmberg-Seilbahn zum Ausbau des Skigebietes
« Antwort #11 am: September 28, 2012, 05:58:02 Nachmittag »
Genauso erwarte ich jedoch auch dass die Mitgleider der Sternenwarte anerkennen das sie gehört wurden,in den Planungen berücksichtigt wurden was nicht mal erforderlich war,nun das partou nicht einsehen wollen nun damit leben zu müssen.

Als Demokrat muss man sich solchen Dingen sicher fügen, einsehen muss man sie deshalb aber noch lange nicht. Und darauf hoffen, dass entsprechende Planungen nicht realisiert werden können oder eines Tages wieder rückgängig gemacht werden, kann man immer.

@ Michael Koch: Ist ja schön das du so gut rechnen kannst, aber der von der Wurmbergseilbahn getroffene Vergleich zeigt doch das Dilemma des Sternenwartenvereins auf.

Die Berechnungen von Michael zeigen erst einmal nur eins auf: Dass die Angaben der Wurmbergseilbahn zum 11. Punkt schlicht fehlerbehaftet sind. Bei den anderen Punkten sieht es leider nicht viel besser aus - zu Finanzierung hatte ich ja oben schon etwas geschrieben. Eine ausführliche Erwiderung wird es dann irgendwann über BUND und NABU geben.

Es ist keinem mit gesundem Menschenverstand verständlich nahezubringen warum ein beleuchetes Skigebiet vor der Haustür nicht in der Kritik steht aber die Neueinrichtung in deutlich größerer Entfernung nun alles kaput machen soll.

Wenn man einmal verstanden hat, was Lichtverschmutzung wirklich ist und wie es zur Aufhellung der Himmelshintergrundhelligkeit kommt - nämlich unter anderem durch die Reflektion, Brechung und Streuung von nach oben abgestrahltem oder vom Boden (z.B. durch Schnee) reflektiertem Licht - versteht man, warum 50 Flutlichtstrahler in 9 Kilometern Entfernung sich stärker auf die Aufhellung des Himmelshintergrunds auswirken können, als 5 Leuchten in 2 Kilometern Entfernung (Leuchten- und Kilometerzahlen sind hier nur beispielhaft). Davon abgesehen ist es, wie Michael bereits geschrieben hat, ja so, dass allein die Tatsache, dass ein Skihang bereits zur Lichtverschmutzung beiträgt nicht bedeutet, dass man nicht kritisieren kann, wenn an anderer Stelle weitere Strahler aufgebaut werden.

playjam

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Re: Pressemitteilungen der Wurmberg-Seilbahn zum Ausbau des Skigebietes
« Antwort #12 am: September 29, 2012, 10:46:15 Vormittag »
Die Berechnung zur Lichtverschmutzung habe ich in den Lichtverschmutzung durch Harzer Skigebiete verschoben.

Sternengucker

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Re: Pressemitteilungen der Wurmberg-Seilbahn zum Ausbau des Skigebietes
« Antwort #13 am: Oktober 01, 2012, 12:12:57 Nachmittag »
Die Pressemitteilung der Seilbahngesellschaft zur Projektförderung (* PM_Foerderung.pdf) weicht auch gravierend von meinem Kenntnisstand ab:

Zitat
Für den Bau einer Beschneiungsanlage sowie neuer Aufstiegshilfen und Pisten erhält die Wurmbergseilbahn vom Land Niedersachsen einen Zuschuss aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)“ in Höhe von 2,0 Mio. Euro – eine sinnvolle und effiziente Investition zur Stärkung der Wirtschaftsstruktur und Sicherung der Lebensgrundlage der Bürger im Oberharz.

(1) EFRE-Gelder sind meines Wissens nach nicht beantragt und schon gar nicht bewilligt worden.
(2) Beantragt wurden vielmehr Zuschüsse aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur".
(3) Diese wurden jedoch noch gar nicht bewilligt, eine Förderung wurde der Seilbahngesellschaft hier lediglich in Aussicht gestellt.

Ein derartiger öffentlicher Umgang mit Informationen zu laufenden Förderverfahren ist in meinen Augen schon fast fahrlässig. Böse Zungen könnten behaupten, das Ministerium solle hier mit einer vorzeitigen Förderbekanntgabe öffentlich unter Zugzwang gesetzt werden. Würde ich mir an der Hochschule sowas mit einem Fördermittelgeber erlauben, könnte ich den Antrag vermutlich direkt in die Rundablage wandern lassen - ich habe aber schon die Befürchtung, dass auch dieser Fehltritt wieder ohne Konsequenzen bleiben wird. Manche sind eben doch gleicher als andere...