Autor Thema: Neue Gefahrenstellensicherungsanlage bei Bad Harzburg  (Gelesen 15507 mal)

playjam

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Neue Gefahrenstellensicherungsanlage bei Bad Harzburg
« am: Dezember 09, 2009, 09:03:09 Vormittag »
Goslarsche.de 08.12.2009


Zitat
„Man fährt heute nirgendwo mehr hin, wo nicht in die Infrastruktur investiert wird“, sagte Samtgemeindebürgermeister Walter Lampe. Es sei gut, dass dieser Platz nun auch bewirtschaftet werde.

Oh, sorry, falsches Zitat, hier das richtige:
Zitat
Wer sich an die Geschwindigkeit halte, wird nicht geblitzt, habe keinen Grund, sich zu beschweren und von Abzocke zu sprechen.


Harzwinter

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Re:Neue Gefahrenstellensicherungsanlage bei Bad Harzburg
« Antwort #1 am: Dezember 09, 2009, 11:31:24 Vormittag »
Tja, was soll man dazu noch sagen ...

Als ich 2001 anfing, die Seite www.harzwinter.de zu entwickeln und dazu dutzendfach von Hannover über A7 - Abfahrt Salzgitter - B6 - B4 - Bad Harzburg - Torfhaus - Braunlage in den Harz fuhr, gab es auf der gesamten Strecke keine einzige (!) Blitzanlage. Heute sind es bis zu 8, je nachdem, in welche Richtung und wie weit man fährt. Mal sehen, ob ich sie alle zusammenbekomme (von Nord nach Süd):

1. Blitzer bei Grasdorf / Wartjenstedt auf der B6 bald nach der Autobahnabfahrt Salzgitter.
2. Blitzer in der engen B6-Kurve zwischen den Ausfahrten Salzgitter-Bad.
3. Nun der neue Blitzer auf der B6 kurz vor der Abfahrt nach Bad Harzburg / Braunlage.
4. Blitzer auf der B4 ein Stück vor der Ortseinfahrt Bad Harzburg.
5. Blitzer auf der B4 in der Ortsdurchfahrt Bad Harzburg
6. Blitzer auf der B4 am Torfhausberg (nur Fahrtrichtung Tal bzw. Norden)
7. Blitzer auf der B4 zwischen Torfhaus und Braunlage am Abzweig der B242 nach CLZ (nur Fahrtrichtung Bad Harzburg / Norden)
8. Blitzer auf der B4 an der Anschlussstelle Braunlage-Mitte (oder war's -Süd? Da komme ich selten lang. Fahrtrichtung weiß ich nicht.).

Habe ich einen vergessen?

2., 3. und 8. sind Unfallschwerpunkte, über die ich schon oft in der GZ gelesen habe. 7. könnte man eingeschränkt dazu rechnen, den Rest m.E. überhaupt nicht. Letztlich bin ich froh, trotz sportlicher Fahrweise auf dieser Strecke bzw. im gesamten Harzbereich noch nie geblitzt worden zu sein. Wenn man die genannte Strecke nach einem Skitag im dunkeln auf salznasser Straße (Gischt) mit z.T. zugeschneiten oder verdreckten Verkehrsschildern zurückfährt, hat man teilweise keine Ahnung, welches Tempolimit wo gilt, zumal der größte Teil der eigenen Aufmerksamkeit der Fahrbahnbeschaffenheit gewidmet ist. Ich möchte nicht wissen, wie viele Harztouris dadurch schon kräftig haben zahlen müssen.

Einen wesentlich sinnvolleren Beitrag zur Verkehrssicherheit im Harz sähe ich darin, wenn die Polizei im Winter am Wochenende schon vor dem Torfhausberg diejenigen Autofahrer herausfiltert bzw. verwarnt, die immer noch meinen, ohne Winterbereifung in den Harz fahren zu müssen. Das sind diejenigen, die später mit Tempo 30 auf glatter Straße den Verkehr aufhalten oder einem schlingernd entgegenkommen, so dass man es mit der Angst zu tun bekommt. Aber da eine solche Kontrollmaßnahme personalintensiv ist, wird man sich wohl auf die bequemen "Bewirtschaftungsmaßnahmen" beschränken.

Wetten, dass unsere "Bewirtschafter" die Grenze von 10 Blitzern auf der genannten Strecke innerhalb der nächsten zwei Jahre knacken?  ;)

playjam

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Re:Neue Gefahrenstellensicherungsanlage bei Bad Harzburg
« Antwort #2 am: Dezember 09, 2009, 08:37:35 Nachmittag »
Wenn man die genannte Strecke nach einem Skitag im dunkeln auf salznasser Straße (Gischt) mit z.T. zugeschneiten oder verdreckten Verkehrsschildern zurückfährt, hat man teilweise keine Ahnung, welches Tempolimit wo gilt, zumal der größte Teil der eigenen Aufmerksamkeit der Fahrbahnbeschaffenheit gewidmet ist. Ich möchte nicht wissen, wie viele Harztouris dadurch schon kräftig haben zahlen müssen.

Die Tempobeschänkungen im Harz werden mittlerweile fast überall für einen Abschnitt angegeben und das Schild für die Aufhebung der Tempobeschränkung entfällt daher. Dauernd auf den Kilometerzähler zu starren ist mir in der oben beschriebenen Situation viel zu gefährlich, deswegen fahre ich im Harz grundsätzlich mit eingeschaltetem Navi (und Winterreifen und Ketten im Kofferraum).

Die schweren Unfälle im Harz dieses Jahr an denen ich mich erinnern kann waren Motorradfahrer (männlich, über 40), die in Kurven oder anderen unübersichtlichen Stellen Autos überholt haben und in den Gegenverkehr geraten sind. Motorräder werden von den Blitzern nicht erfasst (Fahrzeugkennzeichen ist bei denen nur hinten...).

Harzwinter

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Re:Neue Gefahrenstellensicherungsanlage bei Bad Harzburg
« Antwort #3 am: Dezember 10, 2009, 12:34:52 Vormittag »
Ich habe ja hier quasi "vor der Haustür" den direkten Vergleich zur Schwarzwälder Verkehrsinfrastruktur. Die beiden Haupteinfallstraßen aus dem Rheintal in den Nordschwarzwald (Schwarzwaldhochstraße) sind die über Bühl und über Achern, die Pendants in den Südschwarzwald (Feldberggebiet / Belchengebiet) sind die über Freiburg und über Bad Krozingen/Staufen. Wenn man mal von zwei alten Ampelblitzern im Freiburger Stadtgebiet absieht, gibt es auf allen vier Strecken erstaunlicherweise kein einziges stationäres Bewirtschaftungs-, äääh, Blitzgerät. Auch mobile Anlagen sind mir dort noch nie begegnet. Ich wage mal zu behaupten, dass die Landkreise bzw. Gemeinden, die dort vom Tourismus leben, sich mehr Anstand bewahrt haben als die im Harz. Schön, dass es das noch gibt ... und fragt sich, wie lange noch.

Harzwinter

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Re:Neue Gefahrenstellensicherungsanlage bei Bad Harzburg
« Antwort #4 am: März 12, 2010, 02:34:31 Nachmittag »
GZ 12.3.2010
Zitat
GOSLAR. Nein, nicht das Abkassieren, sondern die Verkehrssicherheit stehe im Mittelpunkt, wenn die Stadt Goslar im Herbst eine stationäre Geschwindigkeitsmessanlage auf der B6 errichten will. Diese Botschaft sandte am Donnerstag das Goslarer Rathaus aus. [...]
http://www.goslarsche.de/Home/harz/goslar_arid,115968.html

Allmählich wird die Abzocke der Harztouris maßlos und unverschämt. Wenn das so weitergeht, steht in ein paar Jahren zwischen der A7 und Braunlage alle 5 km ein Blitzer. "Selbstverständlich" muss die "Verkehrssicherheit" hauptsächlich auf der Haupteinfallstrecke der Touristen in den Harz im Vordergrund stehen ... zwischen Bad Grund und Clausthal-Zellerfeld, zwischen Walkenried und Hohegeiß, zwischen Braunlage und Sorge ist "Verkehrssicherheit" offenbar nicht erforderlich.
Schämt Euch, Ihr Harzer Kommunalpolitiker an der B4 und B6.

Hier die aktuelle Harzer Blitzerübersicht der GZ: http://www.goslarsche.de/pu_gz/specials/radar/index.php
« Letzte Änderung: März 12, 2010, 02:37:45 Nachmittag von Harzwinter.de »

Harzwinter

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Re:Neue Gefahrenstellensicherungsanlage bei Bad Harzburg
« Antwort #5 am: April 13, 2010, 02:29:48 Nachmittag »
Allmählich wird die Abzocke der Harztouris maßlos und unverschämt. Wenn das so weitergeht, steht in ein paar Jahren zwischen der A7 und Braunlage alle 5 km ein Blitzer. "Selbstverständlich" muss die "Verkehrssicherheit" hauptsächlich auf der Haupteinfallstrecke der Touristen in den Harz im Vordergrund stehen ... [...]Schämt Euch, Ihr Harzer Kommunalpolitiker an der B4 und B6.

Hier muss ich mich ausnahmsweise mal selbst zitieren. Nur einen Monat nach meiner o.g. Vision geht der Trend der kommunalen Abzocke auf B4 und B6 tatsächlich in genau diese Richtung. Lest selbst:

GZ 13. April 2010, http://www.goslarsche.de/Home/startseite/harzticker_arid,121436.html
Zitat
Goslar: Drei stationäre „Blitzer“ für die Bundesstraße 6 geplant
13.04.2010
GOSLAR. Nicht nur eine ab Spätsommer, sondern später womöglich drei stationäre Tempo-Messanlagen sollen auf der Bundesstraße 6 zwischen der Riechenberger Spange und dem Abzweig Richtung Sudmerberg aufgestellt werden. Entsprechende Planungen bestätigten jetzt sowohl das Goslarer Rathaus als auch die Polizei.

Ich schlage hiermit ein übergreifendes B4/B6-Blitzerprojekt vor, in dessen Rahmen zwischen Autobahn 7 und Braunlage mindestens alle 5 km ein Blitzgerät aufgestellt wird. Das Projekt könnte zwecks zentraler Koordination auf niedersächsischer Landesebene unter Beteiligung der finanziell ... äh, sicherheitsseitig davon profitierenden Kommunen aufgesetzt werden. Ich wünsche mir auf der Anfahrt in den Harz unbedingt noch mehr Blitzer, denn das ist dann noch sicherer. Für den Harz hätte das den großen Vorteil, zusätzlich mit dem Slogan "Sicher in den Urlaub" werben zu können. Wer kann da schon mithalten?

Allmählich wird es Zeit, andere Anfahrtsrouten zu wählen. Oder vielleicht gleich ein anderes Ziel als den Harz ...

playjam

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Re:Neue Gefahrenstellensicherungsanlage bei Bad Harzburg
« Antwort #6 am: April 13, 2010, 09:02:36 Nachmittag »
Alternativ wäre zu erwägen, ob es nicht ehrlicher wäre, eine PKW-Maut für die Straßen im Regierungsbezirk Goslar zu erheben. Es wäre so gewährleistet das auch Nicht-Einheimische sich an den Kosten der Infrastruktur beteiligen. Dann entfällt auch die mittlerweile mühevollere Suche nach halbwegs glaubhaften Begründungen für die Aufstellung von Strassenbewirtschaftungsanlagen.
 ;)

playjam

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Re:Neue Gefahrenstellensicherungsanlage bei Bad Harzburg
« Antwort #7 am: Juli 03, 2010, 12:20:59 Vormittag »
goslarsche.de 02.07.2010: Doppelte Radarfalle

Zitat
„In Salzgitter sprudelt eine neue Geldquelle“ [...] auf der B6 am Gitterknoten [...] .

K. war an der gut sichtbaren stationären Messanlage ordnungsgemäß mit 60 Stundenkilometer vorbeigefahren, hatte dann aber – noch im 60er Bereich – auf Tempo 74 beschleunigt und wurde von einer mobilen Anlage geblitzt.

So wie K. verhalten sich offenbar viele Autofahrer. Christine Flechner vom Presseamt der Stadt Salzgitter begründet den „Doppelblitzer“: Es habe sich gezeigt, „dass viele Fahrzeugführer die Geschwindigkeitsmessanlage bereits kennen“. Aus Gründen der „Verkehrssicherheit“ und der „Verkehrserziehung“ werde von Zeit zu Zeit zusätzlich die mobile Anlage eingesetzt.

Harzwinter

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Re:Neue Gefahrenstellensicherungsanlage bei Bad Harzburg
« Antwort #8 am: Juli 05, 2010, 09:58:44 Vormittag »
Zitat aus dem GZ-Artikel:
Zitat
Weil das Ordnungsamt in Salzgitter dem 70-Jährigen „Vorsatz“ unterstellt, wurde das Verwarngeld von 20 auf 35 Euro erhöht.

Hier kommt es darauf an, wo genau der Zweitblitzer stand. Die zu kurzen Auffahrten im Kurvenbereich des Gitterknotens sind nicht ungefährlich, das habe ich selbst oft genug erlebt. Dort sollte man wirklich vorsichtig fahren. Hinter den Auffahrten ist das Wiederbeschleunigen bzgl. Verkehrssicherheit unbedenklich. 15 km/h über Soll als Vorsatz hinzustellen, halte ich für verkehrsrechtlich angreifbar. PS-starke Fahrzeuge beschleunigen bei niedriger Geschwindigkeit auch beim versehentlichen Tritt aufs Gaspedal erstaunlich schnell, z.B. beim Husten/Niesen. Bei 30 km/h über Soll sieht das schon anders aus, da gäbe ich dem Ordnungsamt bei der Vorsatz-Bewertung durchaus Recht.

playjam

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Re:Neue Gefahrenstellensicherungsanlage bei Bad Harzburg
« Antwort #9 am: Juli 05, 2010, 08:40:49 Nachmittag »
 ;D Die sind halt sehr kreativ - ich habe einen Aufschlag in der Harzer Gegend gekriegt, weil ich innerhalb eines Jahres schon einmal (bei Hamburg) erwischt wurde. Find ich ehrlich gesagt nicht verwerflich, das die sich nach dem Gesetz richten. Man muss es nur wissen und akzeptieren das die Verwaltung dieser Gegend diesen Aspekt der Gesetzgebung bevorzugt und möglichst genau bearbeitet.

Ob es das Supertollste für ein Touri-Gebiet ist seine Besucher auf diese Art und Weise zu versuchen zu erziehen..., naja und bei 70 Jahren, ob das noch so erfolgsversprechend ist...

Z.B. habe ich in Plön ein Ticket wegen Falschparkens gekriegt, 0€ Gebühr - nur ein freundlicher Hinweis ich möge mich doch bitte anderswo hinstellen. :o