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Mittelfristig sollte man sich also von beiden Seiten genau überlegen, ob man als Skigebiet sagt, dass sich eine Öffnung vor Weihnachten nicht wirklich lohnt, während Skifahrer sich ihrerseits die Frage gefallen lassen müssen, ob Wintersport wirklich auf die Zeit von Weihnachten bis ca. Ende Februar beschränkt sein muss?
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Auch wenn man verlässliche Angebote schafft, braucht es mehrere Jahre, bis sich das in den Köpfen fest verdrahtet hat. Herr Nüsse hatte es ja schon fast geschafft, den Wintersport von Mitte Dezember bis Anfang April zu etablieren. Die Mitte-Dezember- und Aprilgäste blieben zwar noch die Exoten, aber wir hatten schon einige Stammgäste, die gerne im März zum Skifahren gekommen sind. Die letzten 3 Jahre haben uns leider wieder gefühlt 10 Jahre zurückgeworfen.
Die Aufgabe Gäste für den Ort zu gewinnen ist viel zu wichtig, als dass man diese nur der Wurmbergseilbahn überlassen darf.
Es gibt noch mehrere Nutznießer, die sich überlegen sollten, wie man mit den Attraktionen im Ort umgeht.
Zum einen denke ich an die Stadt Braunlage, die gerne unsere Steuern und Gebühren einkassiert, aus meiner Sicht aber nur wenig zum wirtschaftlichen Erfolg unserer Ferienwohnungsvermietung beiträgt. Was ist aus der vollmundig versprochenen Unterstützung der Wurmberg Seilbahn geworden, als die Engergiepreise dramatisch angestiegen sind? Touristisch positiv zu wirken benötigt oft kein Geld: Warum stehen riesige Haufen Baumaterial in unmittelbarer Nähe zur Seilbahn (das ist genauso ein Fail wie die Torfhaus Baustelle)? Warum braucht man noch ein Schild, wo ohnehin schon 30 Schilder stehen?
Zum anderen denke ich an die BTG, BTMG, Marketingbeirat o.ä. zu deren Aufgabe es gehört, die Attraktionen der Stadt (Loipen, Rathauswiese) zu pushen. Stattdessen gibt es für die Einwohner der Stadt eine Edelsause im Kurpark nach der anderen, die kaum Auswirkungen auf die Übernachtungszahlen haben dürfte. Warum werden die Stadtnahen Loipen nicht beschneit? Warum steht immer noch kein Snowmaker an der Rathauswiese? Wo sind die Infostände in den umliegenden Städten?
Letztendlich denke ich auch an die touristischen Unternehmen vor Ort, die vielleicht von der guten Zusammenarbeit der Unternehmen im Sauerland lernen sollten. Wenn die Stadt nicht in der Lage oder nicht Willens ist, das Notwendige zu tun, dann sollten die touristischen Unternehmen das privat organisieren. Hier fühle ich mich auch in der Pflicht.