Zum Thema "Schneehöhenmessung auf dem Brocken" hier mal ein Statement vom DWD vom Februar 2008, das sich für mich ganz plausibel anhört:
"Schneehöhe und Beschaffenheit der Schneedecke auf dem Brocken
Die Wetterwarte Brocken gibt es nun seit 1895. Auch vorher gab es hier schon Wetterbeobachtungen durch den jeweiligen Brockenwirt. Zu diesen Wetterbeobachtungen gehört selbstverständlich auch die tägliche Bestimmung der Schneehöhe und der Zustand der Schneedecke. Nun ist dieser Teil unserer Arbeit hier auf dem Brocken, aufgrund der besonderen Bedingungen, eine sehr spezielle Angelegenheit.
Der Brocken ist wegen seiner geographischen Lage und den damit verbundenen klimatischen Bedingungen mit keiner anderen Wetterwarte in Deutschland zu vergleichen.
Als einziger Mittelgebirgsgipfel in Deutschland verfügt der Brocken über eine natürliche Baumgrenze. Der Berg gilt als der windigste Ort Deutschlands. Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h sind keine Seltenheit. Das Klima hier lässt sich mit dem Islands vergleichen.
Wegen dieser Besonderheiten hat zu keiner Zeit eine Bestimmung der Schneehöhe/-beschaffenheit auf dem Plateau stattgefunden. Selbst im schneereichen Winter 1969/70
(mittlere Schneehöhe 3,80 m, am 15./16.4.1970) war die Brockenkuppe nur mit einer dünnen Schicht aus Eis und Schnee bedeckt, wogegen am Osthang die Schneehöhe bis zu 6 m betrug. Bei Warmlufteinbrüchen oder Sonneneinstrahlung ist diese dünne Schicht natürlich schnell abgetaut, wohingegen die Schneedecke in tieferen Lagen (Königsberg, Heinrichshöhe, Wurmberg- alle um 1000 m) noch lange erhalten bleibt.
In den 60-iger Jahren hat es über mehrere Winter Schneehöhenbestimmungen in allen Himmelsrichtungen in Höhe der Baumgrenze gegeben. Diese Messreihen haben ergeben, dass der Sektor von Ost bis Süd, in Höhe der Baumgrenze, repräsentativ für die Bestimmung der Schneehöhe auf dem Brocken ist. In diesem Sektor stehen 7 feste Schneepegel, die täglich zur Bestimmung der Schneehöhe abgelesen und dann gemittelt werden. Außerdem werden zur Bestimmung der Schneehöhe noch Messungen mit einem Handpegel, sowie die Höhe der gefallenen Niederschläge hinzugezogen. Bei extremen Bedingungen ist auch die langjährige Erfahrung der jeweiligen Beobachters nicht unbedeutend.
In der Beobachteranleitung des DWD steht, dass die Schneedecke in der Umgebung der Station (100 m Umkreis) an einem repräsentativen Ort zu bestimmen ist. Dieser Vorgabe kommen wir täglich mit größter Gewissenhaftigkeit nach, auch bei der Auswahl der Messpunkte. Dies wird sicherlich auch bei anderen Wetterwarten des DWD der Fall sein.
Ingo Nitschke
Wetterwarte Brocken"
Ich sehe die Harzer Liftbetreiber ja auch eher kritisch, aber man muss sagen, dass eben in den anderen bekannten Skigebieten der Mittelgebirge nördlich der Mainlinie, die so zwischen 20 und 50 cm Naturschnee haben, auch noch nix richtig läuft, selbst da nicht, wo es umfassende Beschneiungsanlagen und normalerweise eine Pisten-(Pflege-) Qualität gibt, von der sämtliche Harzer Skigebiete nur träumen können (Bsp. Sauerland, Silbersattel (Thüringer Wald) und Oberwiesenthal (Erzgebirge). Also durchhalten.....