Ehrlich gesagt habe ich in diesem Fall keine andere Antwort erwartet.
Vorab wird versucht die Verantwortlichen der Gegenseite zu einer Veranstaltung einzuladen statt direkt und ohne vorherige, kritische und (meiner Meinung nach) teils unsachliche Blog Einträge auf sie zuzugehen und ähnliche Ansätze wie Playjam vorzuschlagen.
Dieses direkte aufeinander zugehen hat soweit ich weiß nie stattgefunden, stattdessen beschränkt man sich darauf den schwarzen Peter der Gegenseite zuzuschieben, da diese ja offensichtlich kein Interesse an den Veranstaltungen der Sternwarte hatte, was ich so schwer zu beurteilen ist. Fakt ist jedoch, dass die Sternwarte ein Anliegen hatte und nicht umgekehrt.
Auch das Gesprächsklima wurde durch diverse Publikationen — welche in Braunlage mit Sicherheit nicht unbemerkt geblieben sind — schon ziemlich vergiftet, weshalb es mich nicht wundert, dass die Betreiber der Seilbahn bzw. die Verantwortlichen der Stadt von sich aus keine Initiative mehr für einen konstruktiven Dialog gezeigt haben.
Letztlich ist alles wie immer: Es wird hart kritisiert, keine bis kaum Kompromissbereitschaft gezeigt, sondern strikt auf dem Standpunkt verharrt, dass nur gar keine Beleuchtung in Frage kommt, mittels Blogs und Zeitungen Stimmung gemacht, bis die Gegenseite verständlicherweise auch kein Interesse mehr hat und im letzten Schritt wird alles vom Erfolg oder Misserfolg eines juristischen Schrittes abhängig gemacht.
Wenn das Urteil dann zugunsten der Stadt Braunlage / der Wurmbergseilbahn ausfällt, lässt man alles über sich ergehen, es wird geschmollt, dass niemand die Interessen der Sternwarte berücksichtigen würde und in den kommenden Jahren wird es sicherlich in regelmäßigen Abständen auch weiterhin kritische Berichte geben, welche darauf hinweisen, wie schlimm die Beleuchtung letztlich doch ist.
Es ist nur meine persönliche Meinung und ich sage nicht, dass es einfach wäre hier Kompromisse zu erzielen, aber ich hätte mir hier eher gewünscht, dass die Sternwarte frühzeitig und sachlich Ihre Kompetenz auf diesem Gebiet mit einfliessen lässt und beispielsweise bei der Auswahl geeigneter Leuchtmittel, der optimalen Ausrichtung der Flutlichter oder der Organisation von Veranstaltungen wie den "Darkness Days" mitwirkt, statt sich mit verschränkten Armen zurückzulehnen und dann später zu beschweren. Hier bewährt sich übrigens auch zumindest zunächst nicht die Öffentlichkeit einzubinden, da dies nicht selten schon frühzeitig zu verhärteten Fronten führt.
Die Idee von Playjam ist ohne Frage ein guter Ansatz — insgesamt, eine konstruktive Mitwirkung von Sternwarte und der Naturschutzverbände unter Berücksichtigung der berechtigten Interessen der Investoren hätte mit Sicherheit seine Vorteile gehabt, nicht zuletzt, weil es so etwas wahrscheinlich nicht allzu oft anderswo gibt (Stichwort: Alleinstellungsmerkmal).
Mit der "lasst es ganz oder wir klagen" Einstellung wird man aber — egal auf welches Projekt / welche Organisation bezogen — niemals zu einem vernünftigen und für beide Seiten tragbaren Konsens kommen. Das ist weder objektiv noch sachlich noch konstruktiv — eine sture Protesthaltung per se ist schlicht unwirksam und in gewisser Hinsicht dumm.
Ich persönlich finde das durchaus schade, denn hier werden diverse Chancen unwiderruflich vertan.