Zur vermeintlichen Kompromisslosigkeit und Engstirnigkeit der diversen das Projekt kritisierenden Umweltschützer und Astronomen sei an dieser Stelle nochmals auf den Verlauf der Diskussionen des Sternwarten-Vereins mit der Stadt Braunlage bzw. indirekt auch mit dem Investor verwiesen.
(1) Der erste Vorschlag des Vereins bestand selbstredend darin, aufgrund der besonderen Stellung des Oberharzes (eines von nur noch acht Gebieten in der Bundesrepublik mit einem näherungsweise natürlich dunklen Nachthimmel) auf Flutlichtbeleuchtung zu verzichten. Dieser Vorschlag wurde erwartungsgemäß abgelehnt.
(2) Der zweite Vorschlag bestand darin, dass, wenn schon eine Flutlichtbeleuchtung als unverzichtbar betrachtet wird, man sich doch wenigstens an den Richtwerten der weltweit Verwendung findenden DIN "Sportstättenbeleuchtung" orientieren und mit 20lx anstatt mit 100lx oder gar 150lx beleuchten könnte. Auch dieser Vorschlag wurde abgelehnt - und zwar explizit mit dem Verweis auf die Werbewirkung einer die Richtwerte deutlich übersteigenden Beleuchtung.
(3) Der dritte Vorschlag seitens des Vereins bestand darin, dass, wenn schon eine so helle Flutlichtbeleuchtung eingerichtet wird, man doch wenigstens feste Beleuchtungszeiten vereinbaren und die Beleuchtung auf die vom Investor angestrebten maximal drei Tage pro Woche sowie die Skibetriebsmonate verbindlich beschränken. Diesem Vorschlag wurde zwar schriftlich stattgegeben, im gleichen Schriftstück weist die Verwaltung aber darauf hin, dass die Beschränkung jederzeit durch Beschluss des Stadtrates beliebig erweitert werden kann, sollte der Investor dies irgendwann zu einem späteren Zeitpunkt beantragen.
Der Vorwurf, es seien nur unerfüllbare "Öko-Hardliner-Vorschläge" ohne jegliche Kompromissmöglichkeit vorgebracht wurden, verfängt also nicht. Der Hinweis auf die DIN-Richtwerte (die Umweltschützer und Astronomen vielfach noch als zu hoch bewerten) sowie der Vorschlag nach der Einrichtung verbindlicher Beleuchtungszeiten sind ganz gewisslich alles andere als "Hardcore-Öko-Forderungen".
Was aber soll man tun, wenn auch vernünftige Vorschläge nicht akzeptiert werden? Schreibt man einen kritischen Blogbeitrag über das Projekt, "vergiftet" man angeblich gleich das Diskussionsklima, denkt man über juristische Optionen auch nur nach oder kündigt an, die Umweltauswirkungen der Anlage nach einiger Zeit kritisch betrachten zu wollen, ist man "unfair" und "zieht sich in die Schmollecke zurück". Stattdessen wird den Hobby-Astronomen ernsthaft vorgeschlagen, sich um "finanzielle Anreize für den Investor zu bemühen", um damit zu erreichen, dass wenigstens dann und wann nicht beleuchtet wird. So einfach sollte man sich die Welt nun wirklich nicht machen...