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Enttäuschungen Nationalparkverwaltung Harz

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playjam:
Ich fange dieses Thema an, weil mich das Verhalten der Nationalparkverwaltung zunehmend befremdet.

Harzklub St. Andreasberg muss sich von der ältesten Schutzhütte trennen (Goslarsche.de 21.11.2013)

--- Zitat ---St. Andreasberg. Eine bittere Pille galt es auf dem Arbeits-Stammtisch des Harzklubs St. Andreasberg zu schlucken, und die heißt „Blockhütte“. Von der ältesten Schutzhütte muss sich der Verein jetzt trennen.

Bereits 1895 wurde diese Schutzhütte, die heutige Wilhelm-Block-Hütte, auf den Klippen über dem Goetheplatz, gleich neben der Hedwigs-Quelle, anstelle eines verfallenen Aussichts-Pavillons errichtet, 1936 erneuert, 1966 nach gründlicher Renovierung wieder eingeweiht und 2009 unter der Regie von Willi Schlösser noch einmal renoviert. [...]

Das nun wird wohl bald ein Ende haben. Die Hütte liegt nämlich jetzt in der Kernzone des Nationalparks. Und das heißt, wie der Harzklub-Zweigvereinsvorsitzende Berndt Fremdling dem Stammtisch berichtete, die notwendige gründliche Renovierung kann nicht stattfinden.

Weil man dazu schweres Gerät bräuchte, und das darf laut Auskunft seitens des Nationalparks Harz hier nicht eingesetzt werden. Für den Harzklub-Zweigverein St. Andreasberg bleibt darum nur, diese Hütte an den Nationalpark zu übergeben. [...]

--- Ende Zitat ---

Einerseits ist es völlig OK, mit schwerem Gerät in der "Kernzone des Nationalparks" Holz zu ernten,
z.B. wie am Beerenstieg im September:

, aber für eine Renovierung einer Schutzhütte mit über 100jähriger Tradition eine Ausnahme zu machen, kriegt die Nationalparkverwaltung nicht hin.

Max:
So etwas kommt dabei raus, wenn man eine Organisation über einen langen Zeitraum finanziell sehr gut ausstattet und ihr ganz nebenbei noch weitestgehend freie Hand lässt, was deren Entscheidungen betrifft, weil ja alles zum Wohle der Natur und somit zum Wohle des Harzes ist.

Interessant in dem Zusammenhang vielleicht, dass man sich immer wieder auf den sanften Tourismus beruft, den man gerne im Harz hätte, auf der anderen Seite aber Einrichtungen für eben diese Zielgruppe nicht nur nicht fördert, sondern in dem Fall sogar abschafft. Das ergibt keinen Sinn bzw. schon, sofern dieser darin besteht, dass man am liebsten gar keine Touristen und / oder Menschen dort haben will.

Früher oder später wird es deutlich spürbaren Gegenwind gegen die NP Verwaltung geben — vielleicht sieht das auch der Harzklub so und macht einen Anfang. In dem Fall würden sicherlich diverse Interessengruppen sich anschließen inkl. der Wintersportler, der Mountainbiker und sicherlich auch ein Großteil der regionalen Unternehmen.

Doppelmayr:
Das ist wirklich ein Widerspruch in sich. Als es um die Rodungen auf dem Wurmberg ging, wurde seitens des BUND und Herrn Knolle lautstark protestiert und hier wenn ich das Bild mit dem Harvester in der NP-Kernzone sehe ist das plötzlich alles selbstverständlich. Ich glaube wenn es zu einer Abstimmung per Volksentscheid in Sache Nationalpark Harz käme, würde viele gegen die NPV stimmen!!! Ich stimme Max zu, man müsste sich mit den betroffenen Gruppen/Institutionen endlich zusammen schliessen, nur so liesse sich der Druck auf den NP gezielt bündeln und nur so hätte man meines Erachtens auch eine Aussicht auf Erfolg, den Nordhang am Wurmberg für den Ausbau frei zu bekommen - Gemeinsamkeit macht STARK!!!!

Harzwinter:
Exkurs: Eine Göttinger Burschenschaft hatte im heutigen NP ihre Hütte stehen, ein solides Gebäude. Der NP wollte sie - wie jedes Gebäude, das er nicht selbst nutzt - abreißen. Dazu wäre es auch fast gekommen. Allerdings hat der NP nicht bedacht, dass Burschenschaften für gewöhnlich Prädikatsjuristen in den eigenen Reihen haben. Es kam zur Klage und zur Gerichtsverhandlung. Ergebnis: Die Burschenschaft durfte die Hütte zwar offiziell nicht weiter nutzen, aber der NP durfte sie auch nicht abreißen. Also wird sie heute noch dort stehen.

Was ich damit sagen will: Der Fall gehört an die Presse. Und damit meine ich nicht die GZ. Eher die Bild-Zeitung. Ein Präzedenzfall wider die Arroganz.

playjam:
Im Mountainbike-Forum hat man jetzt auch das Lügengeflecht der Nationalparkverwaltung enttarnt...

Wegesperrungen für Fahrradfahrer im Nationalpark

--- Zitat ---Es wird wohl jedem hier langsam klar, dass die von der NP-Verwaltung vorgebrachten Begründungen zu den Sperrungen reine "Alibi-Begründungen" sind.  [...]

Der Hauptgrund für die Sperrungen, den man auch nach ein wenig Recherche im Internet findet, liegt einfach darin, dass es ein längerfirstiges Konzept für den Nationalpark gibt !!! Kurz gesagt geht es darum bis zum Jahr 2022 immer mehr Wege zurückzubauen und bestimmte Kernzonen (z.B. Hohne Kamm = Naturdynamikzone !) zu beruhigen bzw. sich selbst zu überlassen. Die gesperrten Wege und auch alle Wege die im niedersächsischen Teil des NP zur Diskussion stehen, "zerschneiden" bestimmte Flächen und Gebiete oder führen durch sensible Bereiche. [...]

Man fängt halt einfach jetzt bei den Bikern an und wird aber in ein paar Jahren Schritt für Schritt die Wege auch für Wanderer sperren und so die "Schutzzonen", "Kernzonen", "Naturdynamikzonen" wie auch immer vergrößern. Das gibt es im Nationalpark bereits seit vielen Jahren und wenn man sich mal anschaut wie viele Wege es vor 15 Jahren noch gegeben hat die es jetzt nicht mehr gibt geht es jetzt einfach nur so weiter. Blöderweise sind denen jetzt halt die Biker noch dazugekommen, die vor 10 Jahren definitv noch keine Trails in diesem Ausmaß gefahren sind. Ich denke das muss einem wirklich klar sein, es geht hier einfach um viel mehr als nur diese alberne "Wanderer vs. MTB" und "Bodenerrossions" Storys und darauf sollte man sich konzentrieren bzw. das als Diskussionsgrundlage nehmen. Die NP-Verwaltung täte einfach gut daran mal die Karten auf den Tisch zu legen [Anm.: fett hinzugefügt] und daher ist die Empörung bei uns allen ja so groß, da jeder weiß das die vorgebrachten Argumente völligst haltlos sind und man hier einfach mal ziemlich dumm und bürokratisch - bämm - eine stetig wachsende Nutzergruppe einfach aussperrt ohne sich überhaupt die Mühe zu machen nach Kompromisen und Lösungen zu suchen und aufeinander zu zugehen...

--- Ende Zitat ---

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