Wenn man sich beispielsweise die Fotos vom Springen 2005 ansieht, ist der Wegfall des Continental Cup ein wahrhaft schmerzlicher Verlust für Braunlage. Aber man muss ehrlich sein: Vorbei sind die Zeiten, in denen die Springer ihre schweren Ski selbst zum Absprungplatz hinaufschleppten, in der Mittagspause Mitgebrachtes auspackten und bei Bedarf in den Wald pinkelten. Die Wurmbergschanze dürfte heute eine der abgelegensten Großschanzen Europas sein, und außer der Schanze selbst und der Wurmbergalm gibt es für die Springer und Veranstaltungsbesucher keine Infrastruktur. Wo andere Veranstaltungsorte ein komplettes Schanzenensemble samt fester Infrastrukur bequem zugänglich im Tal direkt an der Straße stehen haben, muss für jeden Skisprungwettbewerb am Wurmberg ein halbes Volksfest auf den Berg gekarrt und aufgebaut werden, und das auch noch ohne adäquate Zufahrtsstraße, von LKW-Tauglichkeit ganz zu schweigen. Das ist weder finanzierbar noch wirtschaftlich und somit nicht zukunftsfähig. Hier erweist sich die Abgelegenheit der Schanze als finaler Showstopper für ihre Wettbewerbsfähigkeit.
In Braunlage wird man eine Entscheidung treffen müssen, wie es weiter gehen soll. Ambitionen, Wettkampf-Skispringen weiter auf dem Wurmberg durchführen zu wollen wie früher, halte ich für fehl am Platz. Ideen, die sich teils gegenseitig ausschließen:
- Abriss aller Skisprunganlagen, Verzicht auf jegliche Weiternutzung.
- Schanzenhang als Buckelpiste.
- Umbau Schanzenturm zum reinen Aussichtsturm.
- Anlegen eines Alpengartens am oberen Aufsprunghang.
- Umbau unterer Aufsprunghang z.B. zu einem Freestyle-Sprunggelände analog Nine Knights.
- Dafür Schaffung einer Mindest-Infrastruktur am Schanzenfuß (WC, Lift, Schneekanone).
Standard-Nachfolge eines Skisprunghangs scheinen wahlweise Renaturierung oder Nutzung als Alpinski-Steilhang zu sein (Beispiele Fahl, Le Tanet, Bad Herrenalb/Gaistal).