Umweltverbände lehnen Windkraft in Harzer Wäldern ab (Quelle: GZ Online)
Bleibt zu hoffen, dass die Umweltverbände auch in diesem Fall genauso erbittert Widerstand leisten und die Projektinitiatoren ebenso zur Verzweiflung bringen, wie seinerzeit Herrn Bürger. Die ohnehin schon durch den Borkenkäfer arg in Mitleidenschaft gezogene Landschaft im Oberharz jetzt mit Windrädern zu verschandeln wäre wohl das Schlimmste, was der Natur und auch dem Tourismus im Harz passieren könnte.
Sofern dort schon konsequent alle Investitionen unterbunden werden, die den Menschen, die im Harz und vom Tourismus leben helfen könnten, so darf man keinesfalls zulassen, dass jetzt Windräder kommen. Alternativ müsste es im Umkehrschluss dann auch egal sein, ob neue Seilbahnen, Skigebiete, Bikeparks oder sonstige Infrastruktur gebaut werden, denn Windräder sind für die Artenvielfalt und das Landschaftsbild keinen Deut besser, auch wenn das ideologiebedingt in gewissen Kreisen sicherlich anders gesehen wird.
Also wenn da wirklich Windräder hingeklatscht werden und die Umweltverbände da nichts gegen unternehmen, dann verstehe ich echt die Welt nicht mehr. Obwohl ohooo Moment... das ist ja grüne und klimafreundliche Energie, die durch solche Windräder gewonnen wird und wenn da mal ein paar schützendswerte Amseln geschreddert werden, mein Gott ein bisschen Verschnitt ßibt es überall mal 😅😅
Ich wohne in einem Mini-Ökodorf und bin grundsätzlich für Windkraft. Anders als meine Mitbewohner habe ich bei uns für die Windräder votiert, die nun 800m von meiner Wohnung stehen. Auch bei uns ist etwas verstärktes Rotmilangebiet.
Ich votiere jedoch gegen Windkrafträder, wo sie die Wirtschaftslage von Tourismusorten gefährden. Gemäß Umfrage wollen ca. 60% Urlauber an ihrem Urlaubsort gern reine Natur schauen und stören sich an Windrädern. Kleine Orte die nahezu vollständig vom Tourismus abhängig sind, wie BRL, Willingen..etc. müssen ihre touristischen Aussichtsachsen vor Windkraft schützen können.
Das Thema Windkraftgenehmigungen ist sehr komplex geworden, da vom Bund eine neue Gesetzgebung initiiert wurde, welche die Länder nun umsetzen müssen. Danach können viele Umwelt- und andere Einwände nicht mehr greifen. Auxh Naturschutzgebiete sind betroffen, jedoch nicht ein NP. Rotmilane sind ebenfalls stark untergeordnet, wie unser Bürgermeister sagte, was bislang ein Einwand in Willingen war. Windkraft hat per Gesetz umfangreiche Vorränge eingeräumt bekommen. Ich habe das Thema in Willingen im Bauausschuss und der Gemeindratssitzung aufmerksam verfolgt und ich glaube, dass es juristisch auch im Harz kaum anders ausschaut.
Willingen und Winterberg wollen gern die touristisch wichtigen Hochebenen von Windkraft freihalten, und sie schlagen Alternativflächen an touristisch unrelevanten Lagen vor, die jedoch windtechnisch nicht ganz so gut sind. Durch das neue Gesetz können und wollen die Windkraftbetreiber jetzt jedoch auf die höchstbesten Gipfel rauf und geben sich mit 1b Lagen nicht mehr zufrieden, was touristisch eine Katastrophe wäre. Sie sagen, die Standorte in Willingen sind die Besten in Hessen.
https://www.wlz-online.de/waldeck/willingen/windkraft-willingen-will-klage-gegen-teilregionalplan-energie-aufgeben-92583321.htmlEs klingt paradox, Willingen lässt die alte Klage fallen, da andernfalls das neue Gesetz noch schwierigere Bedingungen gegen die Gemeinde schaffen würde und jongliert nun auf einer anderen Ebene, um die Windräder verhindern zu können. Würde Willingen die Klage nicht fallen lassen, könnten die Windkraftbetreiber theoretisch einen Mast auf den Ettelsberg neben dem Turm und Siggis Hütte stellen. Der Bürgermeister spielt gegenüber den Windkraftinvestoren den Kooperativen, während der Gemeinderat einstimmig die Kooperation mit den Windkraftbetreibern blockiert.
Willingen braucht Zeit, um einen Bebauungsplan für Windkraft aufzustellen, den das neue Gesetz vereitelt, da Windkraft rasch und mit Vorrang umgesetz werden soll/darf. So habe ich es zumindest verstanden und bekanntlich ist behördendeutsch schwer zu verstehen.
Es wird spannend, wie der Poker ausgeht.
Ich glaube, im Harz die Problematik juristisch wohl kaum sein. Naturschützer allein werden es wohl eher nicht verhindern können. Man kann den Hochharz nicht von Windkraft ausklammern. Da viele Fläche durch den NP geschützt sind, werden sich Windräder dann unweigerlich auf den anderen Flächen konzentrieren und die Windkraftbetreiber sind hartnäckig. Die gehen jetzt sehr straight an alle guten Standorten ran, wo sie per neuem Gesetz rankönnen.