Autor Thema: Skitour am Bruchberg  (Gelesen 7875 mal)

Ypsilon

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Skitour am Bruchberg
« am: Februar 14, 2019, 08:54:04 Nachmittag »
Der Bruchberg war seit jeher DER Skiberg für die Altenauer und ihre Gäste, insbesondere bis zum 2. Weltkrieg.
Zeugen sind noch heute die alten Skihütten auf dem Kunstberg mit den "Skiwiesen" und der historischen Abfahrt "wilde Sau", die hier im Forum ja auch bereits an anderer Stelle Thema war, heute jedoch leider nicht mehr erkennbar geschweige denn befahrbar ist.
Nicht zuletzt gab es bis weit in die 80er hinein diverse Bestrebungen den Berg auch Lifttechnisch zu erschließen, was letztlich am aufkommenden Umweltschutzgedanken scheiterte.
Fernab von Pisten und den üblichen Touristenströmen gibt es hier oberhalb von Altenau aus meiner Sicht auch heute interessante Abfahrten bzw. Routen die ich für eine Skitour als lohnenswert ansehe.
Am Dienstag den 12.02.2019 habe ich eine erste Tour ausprobiert und möchte euch diese hier vorstellen.

Das Auto habe ich diesen Tag am obersten Ende der Straße "Am Kunstberg" abgestellt.
Ein kurzer Fußmarsch führte mich dann zum Dammgraben und dort entlang zum Wehr an der "Großen Oker".

Hier habe ich angeschnallt und den Aufstieg Richtung Okerstein-Philippbrücke begonnen.
Der Weg führt über eine Forststraße die ab dem Wehr nicht geräumt wird und im weiteren Verlauf nach ca. 1,5km auf die Verbindungsloipe Wolfswarte-Stieglitzeck führt.

Hier an der Philippbrücke biege ich links ab und folge der Loipe Richtung Baumannsweg/Wolfswarte.


Nach ca. 500m erreiche ich die Loipe auf dem Baumannsweg die ich rechts bergauf weiter in Richtung Wolfswarte begehe.

Diese Loipe auf dem Baumannsweg führt vom Dammgraben am Kunstberg bis hinauf zur Wolfswarte und wird mir später eine ca. 4km lange präparierte Abfahrt bieten!
In diesem Bereich ist die Loipe in der Regel breit gehalten mit meist nur einer Spur, in Abschnitten sogar nur gewalzt.
An diesem Tag ist die Loipe nicht neu präpariert, im Untergrund jedoch feste Altschneedecke mit 5-10cm Neuschneeauflage.

An der "wilde-Sau-Hütte" vorbei steige ich weiter bis ich kurz vor der Wolfswarte den Wegweiser erreiche.


Hier geht es noch ein paar Meter über einen kleinen Pfad durch die Fichten bis ich die Wolfswarte schließlich erreiche.


Ein kleiner Besuch am Skikreuz ist hier obligatorisch.

Nach einer kurzen Pause felle ich ab und starte die Abfahrt, wie beschrieben über den Baumannsweg bis hinab zum Dammgraben am Kunstberg.
Bei besserer Schneelage in Altenau würde sich hier auch die Möglichkeit bieten, noch weiter über den Kunstberg und die Skiwiesen bis hinab in die "Kleine Oker" abzufahren.


Ich finde eine wunderschöne Tour in einem Mittegebirge mit rund 8km Länge und etwa 300-400 Höhenmetern Aufstieg, je nach Startpunkt.

Schneefuchs

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Re: Skitour am Bruchberg
« Antwort #1 am: Februar 14, 2019, 09:15:30 Nachmittag »
Schöner Bericht, Danke!

Ein kleiner Besuch am Skikreuz ist hier obligatorisch.

Wo genau steht das denn jetzt? Im Sommer habe ich es nicht gefunden.  :(

Max

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Re: Skitour am Bruchberg
« Antwort #2 am: Februar 15, 2019, 08:46:21 Vormittag »
Tatsächlich eine wirklich schöne und recht lange Tour — hätte ich bei Altenau eigentlich gar nicht unbedingt vermutet.

Wie sieht es denn mit der Steigung aus? Ist sie einigermaßen konstant oder gibt es Teilstücke auf der Abfahrt, die nur mit Skistöcken überwunden werden können?

Ansonsten, was sagen denn Langläufer dazu, wenn man deren Loipen als Abfahrtshang nutzt? Ich musste bei einer Tour im letzten Winter hoch auf den Wurmberg mal ein Stück auf einer Loipe unterwegs sein und die beiden Langläufer, die mir bei der Abfahrt dann entgegengekommen sind sahen nicht begeistert aus. ;D

STS

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Re: Skitour am Bruchberg
« Antwort #3 am: Februar 15, 2019, 02:57:03 Nachmittag »
Schöne Fotos, die Wolfswarte ist immer einen Ausflug wert, gut dass sie heute so unbekannt ist.
Für Ski Alpin ist es natürlich schade, dass in den 70er der Lift nicht auf die 900müNN gebaut wurde.

Gletscherfirn

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Re: Skitour am Bruchberg
« Antwort #4 am: März 10, 2019, 08:34:09 Vormittag »
Undabhängig davon was die Langläufer denen man begegnet so sagen sehe ich das ganze so, dass erstmal jeder Wanderweg der zur Loipe präpariert wird auch weiterhin ein Wanderweg ist und damit von Wanderern (das sind für mich erstmal auch aufsteigende Tourengeher) benutzt werden darf. Damit müssen die Langläufer klar kommen. Man sollte aber alles dafür tun die Loipe nicht kaputt zu machen. Das dürfte aber auch kein Problem sein. Einfach am Rand gehen und gut ist.

Bei der Abfahrt wird es schon schwieriger. Runterrutschen dürfte auf der Skatingseite problemlos gehen und man macht nix kaputt. Sobald man jedoch schwingen muss wird es knifflig. Da würde ich die Loipen umgehen ansonsten hat man dort schneller ein Tourenski-Verboten Schild stehen als man denkt. Anders herrum: Man dürfte mit Tourenski nicht langsamer abfahrten können als mit Langlauf-Ski. Wo die also ohne Schwingen runter kommen, kommt man mit Tourenski auch ohne Schwingen runter.

x86

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Re: Skitour am Bruchberg
« Antwort #5 am: März 10, 2019, 10:07:52 Nachmittag »
Die Frage wäre für mich eher, wie du mit Langlauflatten überhaupt schwingen willst  ;) ;D

Max

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Re: Skitour am Bruchberg
« Antwort #6 am: März 11, 2019, 08:29:52 Vormittag »
Wobei, wenn man mit Tourenski innerhalb der Spur aufsteigt und dann auch innerhalb der Spur oder zumindest ohne Schwünge zu machen wieder abfährt, dann könnte man doch der Einfachheit halber direkt auf Langlauf-Ski umsteigen oder nicht? ;)

playjam

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Re: Skitour am Bruchberg
« Antwort #7 am: März 11, 2019, 08:19:22 Nachmittag »
Wobei, wenn man mit Tourenski innerhalb der Spur aufsteigt und dann auch innerhalb der Spur oder zumindest ohne Schwünge zu machen wieder abfährt, dann könnte man doch der Einfachheit halber direkt auf Langlauf-Ski umsteigen oder nicht? ;)

Das fehlen der Stahlkanten bei Langlaufski ist viel beängstigender als man denkt.

Usul

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Re: Skitour am Bruchberg
« Antwort #8 am: März 11, 2019, 09:15:26 Nachmittag »
Es gibt Langlaufski mit Stahlkanten...

Max

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Re: Skitour am Bruchberg
« Antwort #9 am: März 11, 2019, 09:50:37 Nachmittag »
Es gibt Langlaufski mit Stahlkanten...

Mir war auch so, als wenn die, die ich mir vor ein paar Wochen ausgeliehen habe, welche hatten. Weit beängstigender fand ich es in der Spur bergab immer schneller zu werden und keine Ahnung zu haben, wie man eigentlich bremst… ;D

x86

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Re: Skitour am Bruchberg
« Antwort #10 am: März 11, 2019, 10:18:44 Nachmittag »
Weit beängstigender fand ich es in der Spur bergab immer schneller zu werden und keine Ahnung zu haben, wie man eigentlich bremst… ;D
Sehe ich auch so. Notfalls einfach fallen lassen. Vlt kommt auch mal eine stumpfe Stelle und man findet sich ganz schnell am Boden der Tatsachen wieder...  ;)

Usul

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Re: Skitour am Bruchberg
« Antwort #11 am: März 12, 2019, 07:03:53 Vormittag »
Schön, dass es nicht nur mir so geht  ;). Habe am Mittwoch auf ungespurten Altschneeuntergrund mit 3-5cm Neuschneeauflage so meine Probleme gehabt. Etwas Schneepflug geht, aber bei mir nicht sehr effektiv. Ich müsste bei mir im Laden noch 2-3 Stück mit Stahlkante haben... wenn es ich jedoch das nächste mal wieder in 15 Jahren fahre...

Gletscherfirn

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Re: Skitour am Bruchberg
« Antwort #12 am: März 12, 2019, 06:05:27 Nachmittag »
Wobei, wenn man mit Tourenski innerhalb der Spur aufsteigt und dann auch innerhalb der Spur oder zumindest ohne Schwünge zu machen wieder abfährt, dann könnte man doch der Einfachheit halber direkt auf Langlauf-Ski umsteigen oder nicht? ;)

Nene nicht in der Spur sondern auf der Skatingfläche daneben aufsteigen. Aber ansonsten sind Langlaufski dann natürlich eine Alternative wobei man mit denen eben an die Loipe gebunden ist.
Loipe zerfahren finde ich aber nicht gut...

Ypsilon

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Re: Skitour am Bruchberg
« Antwort #13 am: März 17, 2019, 12:54:50 Nachmittag »
Na da habe ich ja was angeregt  :o
Also um nochmal ein paar Dinge deutlich klarzustellen:
1. Ich gehe davon aus dass es keines gesonderten Hinweises bedarf dass wir natürlich keine gespurten Loipen mit Tourenski oder anderweitig zertreten oder zerfahren!
Ich betreibe selbst auch Langlauf klassischer Technik und finde nichts ärgerlicher.
2. Die beschriebene Strecke bietet meiner Erfahrung nach immer Platz um außerhalb der Parallelspuren für die Klassik-Läufer zu fahren.
Präpariert wird hier eigentlich nur zum Wochenende. Das heißt nach Neuschnee ist sie in der Woche oft verschneit und unpräpariert.
Das Gefälle genügt tatsächlich nur in kurzen Abschnitten zum richtigen Schwingen und dort ist in der Regel ohne Spur gewalzt. Ansonsten gilt auch hier siehe 1. ;)
3. Langlaufspuren sind für Langlaufski in klassischer Technik. Nur dafür.
Backcountry-Ski mit Stahlkante oder Tourenski brauchen eigentlich keine Spur.