Ich habe eben nachfolgenden Textentwurf verfasst und freue mich auf rege Diskussion, Ergänzungen und Verbesserungen:
Freunde von „Skifahren-im-Harz.de“ unterstützen die Ausbaumaßnahmen am Wurmberg!
Das Internetplattform „skifahren-im-harz.de“ ist das Diskussionsforum der Harzer Wintersportfreunde. Die Wintersportinfrastruktur im Harz ist gegenüber den anderen Mittelgebirgen stark defizitär und gegenwärtig nicht wettbewerbsfähig, weshalb ein Ausbau des Skigebiet am Wurmberg unverzichtbar für den Wintersporttourismus ist. Mit einer modernen Beschneiungsanlage können 100-120 Tage durchgehener Skibetrieb von Dezember bis Ende März ermöglicht werden. Den intensiven Widerstand der Umweltverbände, wie er jüngst in den Medien dargestellt wird, halten wir für überzogen und dem Kontext unangemessen.
Wir Wintersportfreunde im Forum „skifahren-im-harz.de“ wollen endlich auch im Harz ein modernes und leistungsfähiges Top-Skigebiet mit Beschneiung, Flutlicht und modernen Sesselliftanlagen, welches Skifahrer aus ganz Nord-und Ostdeutschland in den Harz locken würde. Derzeit muss man für ein wirklich gutes Skigebiet ins Sauerland oder Erzgebirge ausweichen.
Dabei ist der Harz die Wiege des deutschen Skisports. Im Jahr 1883 stand Oberförster Ulrichs auf den ersten Skieren, die in Braunlage von Wagner gefertigt wurden.
Wir unterstützen den Ausbau des Wurmberges und fordern darüber hinaus den weiteren Ausbau und Skigebiets-Zusammenschluss mit Schierke, denn die Liftkapazität auch nach dem Ausbau reicht nicht aus, um die bisherigen Warteschlangen von bis zu 45 Min. am Wochenenden deutlich zu reduzieren – im Gegenteil – der ausgebaute Wurmberg wird mehr Skifahrer anziehen.
Die attraktivsten Skipisten nördlich des Mains könnten am Wurmberg-Nordhang und am Gipfel des großen Winterberges entstehen, doch der Nationalpark (NP) verweigert die Herausgabe der Flächen, obwohl es sich nicht um NP-Kerngebiet sondern um vorwiegend Fichtenmonokultur handelt. (hier muss eine Skizze eingefügt werden, welche verdeutlicht, wie wenig Randgebiet der NP abgeben müsste, damit die Nordhangausbauten erfolgen können - @harzwinter: klannst Du das anfertigen?!) Die Flächen, welche vom NP bisher zur Verfügung gestellt werden, sind für teure Liftinvestitionen wirtschaftlich unattraktiv, weil zu flach. Seit 10 Jahren hat Schierke deshalb Schwierigkeiten, einen Investor zu finden. Was nützt es folglich, wenn der NP sich nach Außen kooperativ gibt mit Kompromissen, die für den Wintersport wirtschaftlich nicht tragfähig sind?!
In den anderen Mittelgebirgen befinden sich rund um die höchsten Gipfel – von Arber, Feldberg, Fichtelberg und Kahler Asten – große moderne und beschneite Skigebiete – außer im Harz. Entsprechend stellt die Harzer Situation, dass auf dem Brocken kein Skigebiet existiert, ein Novum in den Mittelgebirgen dar. Wir Skifahrer begrüßen diesen Umstand in Bezug auf die einmalige und schützenswerte Natur im Nationalpark ausdrücklich!
Wir beklagen jedoch die Bemühungen der Umweltverbände, dem Wintersport auch alternative Flächen rund um den Wurmberg für ein modernes Wintersportzentrum zu versagen. Diese Blockade ist auch hinsichtlich der kränkelnden Tourismussituation im Harz unverantwortlich!
Das Konzept des sanften Tourismus mit dem Nationalpark als Zugpferd hat es bislang nicht geschafft, den teils dramatischen Übernachtungsrückgang der letzten 15 Jahre im Harz wieder deutlich zu beleben. Tourismusstudien kommen einhellig zu dem Ergebnis, dass eine Belebung des Harz-Tourismus nur über ein breites Spektrum attraktiver Angebote erreicht werden kann und dazu gehören sowohl der Nationalpark als auch der Wintersport. Ein modernes Skigebiet am Wurmberg ist folglich für den Harz-Tourismus essentiell!
Vergleiche:
Sowohl Arber, Feldberg, Fichtelberg und Kahler Asten sind teilweise Naturschutzgebiet, doch dort wurden tragfähige Kompromisse gefunden. Der Arber im Bay. Wald wurde in den letzten Jahren zu einem der technisch modernsten Skigebiete Deutschlands ausgebaut. Bodenmais am Arber konnte einen ähnlich dramatischen Rückgang wie im Harz stoppen und steigerte seine Übernachtungen seit 2006 wieder von 657.000 auf 865.000 Übernachtungen in 2010 (Quelle Wikipedia).
Auch im Sauerland gab es in den 90ern erhebliche Übernachtungsrückgänge im Winter, welche durch den Ausbau der Wintersportarena Sauerland (größte Skiregion nördlich des Schwarzwaldes) aufgefangen werden konnten. Winterberg/Willingen verzeichnen pro Saison zusammen im Schnitt über 800.000 Skibesucher(!), der Liftverbund Feldberg 450.000, Arber und Fichtelberg je knapp 300.000, während der Wurmberg im bisherigen Zustand nicht einmal 100.000 Skifahrer verzeichnen kann. Diese Zahlen sprechen für den Wurmberg-Ausbau, wenn der Harz im Wintertourismus wettbewerbsfähig sein will.
Die ablehnende Argumentation der Harzer Umweltverbände klingt meist dramatisch überzogen, als ob die gesamte Harzer Natur durch ein vergrößertes Skigebiet am Wurmberg und die erforderlichen Pistenrodungen grundlegend an Qualität verliert, dabei werden jedes Jahr durch Sturmschäden und Forstwirtschaft eine 100fache Menge Wald im Harz vernichtet. Die für ein Skigebiet beanspruchten Flächen stellen weniger als ein zehntausendstel der bestehenden Naturschutzflächen im Harz dar. Ferner werden wir Skifahrer durch die Argumentation der Umweltschützer indirekt in ein Licht gestellt, als ob wir die Natur nicht achten. Viele von uns sind jedoch ausgesprochene Freunde von Bergen mit einer hohen Naturverbundenheit, die im Sommer als Wanderer unterwegs sind.
Fakt ist, wären die Eingriffe der Skigebietsinfrastruktur in die Natur wirklich so zerstörerisch, wären sie andernorts auch nicht genehmigt worden! Der NP und der Naturschutz allgemein ist durch den Wurmberg hinsichtlich seines Bestandes und Qualität in keinster Weise gefährdet. In anderen Mittelgebirgen koexistieren vielmehr Umweltschutz und Tourismuswirtschaft.
Es geht nicht darum im Harz neue überzogene Ski-Superlativen zu schaffen, sondern die veraltete Harzer Wintersportinfrastruktur endlich auf ein attraktives zeitgemäßes Niveau zu bringen. Hierfür fordern wir Wintersportfreunde die Einsicht und Mitverantwortung der Umweltverbände, von denen wir leider nur einseitige Kritik und Blockaden vernehmen, jedoch keine ganzheitlichen Sichtweisen und tragfähige kooperative Alternativen, die den Wintertourismus im Harz nachhaltig verbessern können.
Studien belegen, dass auch nach 2030 trotz Klimawandels der Wintersport im Harz oberhalb 700m möglich ist, so dass sich entsprechende Investitionen rechtfertigen. Doch ohne eine konstruktive Zusammenarbeit von allen Institutionen ist die Zukunftssicherung im Harz nicht zu bewältigen.
Jüngstes Beispiel ist die Ablehnung der Naturschützer, den Wernigeroder OB Peter Gaffert als NP-Beiratsvorsitzenden zu akzeptieren, da man Interessenskollisionen zwischen Naturschutz und Tourismus befürchtet (Goslarsche Zeitung 4.11.2011). Dabei wäre Peter Gaffert als Ex-Nationalparkchef potentiell vielleicht die Person, welche die Belange beider Seiten als Verantwortlicher bestens kennt und entsprechend zu integrieren vermag.
Wir freuen uns auf das Wintervergnügen im ausgebauten Skigebiet Wurmberg!
Unterzeichnet von den Harzer Skifreunden...
Ich gebe die Diskussion frei. Wenn wir uns zu einer Pressemitteilung entschließen, sollte diese in der nächsten Woche als Antwort auf die jüngsten Veröffentlichung der Umweltverbände rausgehen...
Der vorherige Pressetext-Entwurf wurde mir zuletzt am 24.2.2012 geändert in Bezug auf die Anmerkungen vom Max und Playjam im Writeboard.
Wer beim Edit des Textes mitmachen will, der melde sich über eine persönliche Nachricht an playjam für das Writeboard an (siehe auch nachfolgender Beitrag von Playjam)