Ich betrachte den Sessellift eigentlich nur als Zubringer zum Skigebiet. Die interessanten, in reiner Nordhanglage gelegenen Pisten liegen seit Jahren brach. Die Beschneiung der Talabfahrt hat auf mich bisher keinen überzeugenden Eindruck gemacht.
Für die Gastgeber im Ort dürfte es sehr frustrierend sein, dass die Gäste im Winter aufgrund von Schneemangel stornieren. D.h. Priorität hätte für mich für mehr Schneesicherheit zu sorgen. Um das Risiko für den Seilbahnbetrieb zu mindern, sollten sich die Gastgeber zusammentun und die technische Schneerzeugung finanzieren helfen. Ein Snowmaker oben für das kleine Böckchen würde vom November bis April die Saison zumindest für die Anfänger "sichern".
Woe viele Klimastudien aussagen, müssen sich Mittelgebirgsskigebiete auf kürzere Schneifenster einstellen. Das ist nur durch stärkere Beschneiungsanlagen möglich und die Wirtschaftlichkeit einer solchen Investition hängt davon ab, wie hoch das Skigebiet liegt und wie stark es frequentiert ist. Ein nachhaltiges Ausbaupotential hat im Harz nur die WSB, nicht jedoch Hahnenklee und erst recht nicht St.A.
Kürzere Schneifenster heisst, die Anlage muss schneller den nötigen Schnee produzieren. D.h. lediglich die Anschaffungskosten sind höher (da mehr oder größere Schneeproduzenten), die Betriebskosten sind gegenüber der bisherigen Anlage aber nur unwesentlich höher, da Strom und Wasserverbrauch gleich bleiben (weil dieselbe Menge Schnee produziert wird). Die Anschaffungskosten sind gegenüber den Betriebskosten meist uninteressant klein.
Aus meiner Sicht stellt sich daher die Frage, ob eine Grund- und zwei Folgebeschneiungen am Bocksberg für ca. 300.000 Euro pro Saison genügend Gäste anlockt, damit es sich wirtschaftlich lohnt. Ich meine, die Antwort lautet eindeutig ja.
Die Beschneiung der Talabfahrt und für das kleine Böckchen reichen derzeit nicht aus. Ob allerdings ein Snowmaker die Lösung ist, bin ich mir nicht sicher.
In Winterberg gibt es einen. Hier ein paar Infos:
- ca. 200qm Schnee pro Tag, unabhjängig vom Wetter
- Kosten angeblich ca. 500.000,00€-
- Die Kosten pro qm Schnee liegen bei ca. 12€, bei Kanonen und Lanze sollen es ca. 2€ pro qm sein.
Die Frage ist also, ob man mit 500.000€ auch was anderes hinbekommt.
Immerhin gibt es ja schon eine Anlage auf dem Böckchen und der Familienabfahrt. Mit 3 Anschlusstellen auf dem Böckchen und ca. 20 auf der Familienabfahrt gibt es zumindest genug Anschlussstellen.
Es gibt aber einen riesigen Unterschied zu Wurmberg. Dort ist das Wasser im Schneesee auf ca. 950 Meter echt kalt. In Hahnenklee wird es aus den Teichen gepumpt. Es wird also deutlich wärmer sein.
Hahnenklee braucht als erstes also eine Kühlanlage. Ich glaube übrigens, dass die im Bebauungsplan schon vorgesehen ist. Damit kann mit den vorhandenen Kanonen schon wesentlich besser beschneit werden.
Ergänzt man das System vielleicht um 5 oder 6 Kanonen und die Kühulng wird man deutlich unter 500.000€ liegen.
So kann man viel schneller beschneien. Eigentlich findet sich Anfang Dezember immer ein Fenster. Man muss halt nur in max. 2 Tagen genug Schnee erzeugen. Das wird in Hahnenklee wohl 0,75 Meter Höhe brauchen. Man sieht ja schon, wie es in Braunlage am Hexenritt schmilzt, obwohl es da schon kühler ist. Allerdings wird Hahnenklee nicht so von der Sonne gegrillt. Die Zeit Januar bis Ende Märt schafft man damit auf alle Fälle.