Die Bild-Zeitung schreibt alles, was sie aufschnappt und womit sich bedrucktes Papier verkaufen lässt.
Richtig ist, dass aktuell eine leichte Abschwächung des Golfstroms gemessen wird. Welche Auswirkungen das im Rahmen der enorm komplexen Wetterentstehung auf der Erde auf Europa haben wird, ist reine Spekulation.
7,5 Millionen Liter in den Golf von Mexiko geschüttete Flüssigkeit sind für die gigantischen Wassermassen einer Meeresströmung quasi nichts. Es war außerdem weitaus mehr Öl als Bekämpfungsmittel im Wasser, und das Öl wurde bislang nicht der Einflussnahme auf die Meeresströmung verdächtigt.
Temperaturschwankungen in Europa werden inzwischen auf Basis historischer Mess- bzw. Beobachtungswerte mit dem 11jährigen Sonnenzyklus bzw. der schwankenden Sonnenaktivität in Verbindung gebracht - siehe
hier. Derzeit bleiben die Sonnenflecken, die bei uns die Durchschnittstemperatur anfeuern, aus. Das wäre für mich eher ein Indikator für einen kälteren Winter, ist aber auch nur ein Puzzlestück im komplexen System der Einflussnahme auf die Wetterentstehung.
Das Biologenzitat im Bild-Zeitungs-Artikel hat für mich nur Unterhaltungswert. Vermeintlich starke Sammelaktivität der Waldtiere wurde in fast jedem Herbst herbeizitiert - auch vor milden Wintern. Dem zitierten Herrn ist aufgefallen, dass wenig Bucheckern auf dem Boden liegen, aber Erhebungsmethode und Erhebungsraum für seine Unterstützung seine These werden nicht genannt. Damit ist sie wertlos. Vielleicht wachsen in einem nassen Sommer wie 2010 wenig Bucheckern. Vielleicht haben sich die Eichhörnchen stark vermehrt - wer weiß. :-)
Auf einen schneereichen Winter freue ich mich trotzdem.