Autor Thema: Schierke 2000  (Gelesen 1462570 mal)

Harzwinter

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Re: Schierke 2000
« Antwort #660 am: April 12, 2013, 01:07:49 Nachmittag »
Desweiteren machen die Planer - zumindest wenn sie Freude an ihrem Job haben - 24/7/365 nichts anderes als solche alpine Wintersportgebiete nachhaltige Ganzjahreserlebnisgebiete zu planen.

Das brauchst Du gar nicht ironisch zu verpacken ;) : Wenn so ein Planer einfühlsam und geschickt ans Werk geht, schließen sich alpines Wintersportgebiet und nachhaltiges Ganzjahreserlebnis absolut nicht aus. Am Schneiteich im Engelberger Brunni-Skigebiet ist im Sommer jedenfalls mehr los als im Winter. Mir ist erst zuhause auf den Fotos aufgefallen, dass das ein Schneiteich ist:


skifreund

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Re: Schierke 2000
« Antwort #661 am: April 12, 2013, 01:21:46 Nachmittag »
Ist ja eine fantastische Aussicht. Da macht es Spaß, sein Bier oder Kaffee zu trinken!  8)

Harzwinter

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Re: Schierke 2000
« Antwort #662 am: April 12, 2013, 01:28:06 Nachmittag »
Dort hüpft alles voller Kinder und Familien, spielt, geht mal eine Stunde wandern, kehrt wieder zurück, isst was, spielt weiter usw. Bei entsprechendem Wetter kann man an diesem Schneiteich einen halben bis ganzen Tag verbringen. Das nenne ich gelungen, und solche Schneiteich-Konzeptionen wünsche ich mir auch für den Wurmberg und den Winterberg.

sommerphobie

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Re: Schierke 2000
« Antwort #663 am: April 12, 2013, 01:39:41 Nachmittag »
Kenn Sie jemand mit den Naturschutzgesetzen und Verantwortlichkeiten zum Naturschutz in Deutschland aus?
Ich habe eben mal auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt das Natrua2000-Kataster angeschaut.
Im Planungsbereich von Schierke im Bereich Winterbergsattel und kleiner Winterberg bis runter in den Ort Schrieke ist
kein Natura2000-Gebiet (FFH-Gebiet oder Vogelschutzgebiet) ausgewiesen. Dies steht ja im Widerspruch mit den Karten vom BfN!
Hat jemand eine Idee, warum?  :-\

Meinst du die Karte auf der Seite?
http://www.sachsen-anhalt.de/index.php?id=35703

Die Karte hat einen relativ großen Maßstab und Schierke ist nur als Punkt eingezeichnet. Dadurch sieht sie anders aus die BfN-Karte, aber Verlauf des FFH Hochharz ist m.M.n. der selbe.
Die im Beiheft angegebene Größe stimmt (von Rundung abgesehen) mit der des BfN überein.

Doppelmayr

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Re: Schierke 2000
« Antwort #664 am: April 12, 2013, 01:49:21 Nachmittag »
Dort hüpft alles voller Kinder und Familien, spielt, geht mal eine Stunde wandern, kehrt wieder zurück, isst was, spielt weiter usw. Bei entsprechendem Wetter kann man an diesem Schneiteich einen halben bis ganzen Tag verbringen. Das nenne ich gelungen, und solche Schneiteich-Konzeptionen wünsche ich mir auch für den Wurmberg und den Winterberg.
So ein See würde sich auf Wurm- und auch kleinem Winterberg sehr harmonisch in die Berglandschaft einfügen, das könnte ich mir richtig gut vorstellen und dann braucht es noch eine urige Almen-Jausenstation dazu ;-)

Harzwinter

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Re: Schierke 2000
« Antwort #665 am: April 12, 2013, 01:52:53 Nachmittag »
Gibt es eigentlich die Möglichkeit, dass wir hier vom Forum uns aktiv mit Vorschlägen in das Projekt einbringen können (würde man sich in diesem Falle direkt an Herrn Helmut Müller, office(at)input-projekt.com wenden?)??

Noch mal zurück zum Thema Vorschläge: Ein gut aufgestelltes Planungsbüro ist längst über die Existenz dieses Forums hier informiert, liest regelmäßig mit und holt sich sowieso sämtliche Anregungen auf diesem Weg. Besser offiziell Vorschläge einbringen kann das Forum also kaum.

Ich weiß nicht, ob Input überhaupt der richtige Ansprechpartner ist. Input ist ein sehr kleines Team, das kreative Vorkonzepte macht. Die Umsetzung der Konzeptideen (und damit auch die Beschränkung aufs Realisierbare und vom Kunden Gewollte) übernehmen in einer späteren Phase die eigentlichen Projektplaner. Dort sehe ich den Planungsstand des Forums besser untergebracht.

skifreund

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Re: Schierke 2000
« Antwort #666 am: April 12, 2013, 05:00:30 Nachmittag »

Meinst du die Karte auf der Seite?
http://www.sachsen-anhalt.de/index.php?id=35703

Die Karte hat einen relativ großen Maßstab und Schierke ist nur als Punkt eingezeichnet. Dadurch sieht sie anders aus die BfN-Karte, aber Verlauf des FFH Hochharz ist m.M.n. der selbe.
Die im Beiheft angegebene Größe stimmt (von Rundung abgesehen) mit der des BfN überein.
Es gibt noch weitere Detailinformationen:

http://www.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Elementbibliothek/Bibliothek_Politik_und_Verwaltung/Bibliothek_LAU/Naturschutz/Natura2000/Gebietslisten/Dateien/Natura-Gebiete.pdf

Dort gibt es eine Detailbeschreibung zum Hochharz. Beim zweiten Betrachten dieser Karte habe ich festgestellt, dass in dieser Karte die Nationalparkgrenzen bis zur Spitze des kleinen Winterberg gehen. Diese Grenze ist doch durch einen Flächentausch verändert worden. Vermutlich sind diese Unterlagen nicht gepflegt worden.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #667 am: April 15, 2013, 09:20:55 Vormittag »
Bis 2018 sollen mindestens 40 Millionen Euro in Schierkes Entwicklung investiert werden - Ziel: Einwohnerschwund stoppen (Volksstimme.de 15.04.2013)
Zitat
[...]
Summa summarum waren im Wendejahr 1108 Frauen, Männer und Kinder im Einwohnermeldeamt [Anm.: in Schierke] registriert.
[...]
22 Jahre später steht in der Statistik, es gibt noch 596 Schierker. Ein dramatischer Rückgang von 46 Prozent, Tendenz weiter fallend. Es gibt keine Schule mehr, im Sommer werden gerade mal fünf Kinder in Wernigerode eingeschult. Viele Junge sind der fehlenden Arbeit wegen weggezogen.
[...]
Ein Nationalpark umschließt den Ort, und nicht wenige haben zu Beginn der 1990er-Jahre befürchtet, das Schutzgebiet verhindert jegliche Entwicklung. Kein Wunder, dass es Schierker gibt, die dem Verein der Nationalparkgeschädigten angehören.
[...]
Dass die Projekte für alpine Skipisten am Winterberg konkreter werden, dafür Bäume gefällt und ein Speichersee für Schneekanonen angelegt werden müssen, sorgt hingegen nicht nur für eitel Sonnenschein. Naturschützer warnen vor irreparablen Schäden und verweisen auf den Klimawandel. Millionen in den Wintersport zu investieren, halten Kritiker für völlig überholt.
[...]

Harzwinter

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Re: Schierke 2000
« Antwort #668 am: April 15, 2013, 10:49:11 Vormittag »
Ein bemerkenswerter Artikel. Applaus von mir an den Autor des Artikels, Tom Koch, und dass er sich getraut hat, die Zustände und Hintergründe so darzustellen, wie sie sind.

Der Titel "Ein Millionending gegen das Sterben unterm Brocken" gefällt mir besonders, nicht zuletzt, weil meine bös-ironische Bezeichnung für Schierke "Der kranke Mann am Brocken"  ;)  ist, angelehnt an einen Spitznamen fürs Osmanische Reich im 19. Jahrhundert.
« Letzte Änderung: April 15, 2013, 11:00:25 Vormittag von Harzwinter »

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #669 am: April 15, 2013, 12:31:27 Nachmittag »
[...] Der Titel "Ein Millionending gegen das Sterben unterm Brocken" gefällt mir besonders, nicht zuletzt, weil meine bös-ironische Bezeichnung für Schierke "Der kranke Mann am Brocken"  ;)  ist, angelehnt an einen Spitznamen fürs Osmanische Reich im 19. Jahrhundert.

Ich habe zur Verlinkung absichtlich den sachlicheren Untertitel gewählt.

Das Leben der Menschen in Schierke ist seit mehr als 80 Jahren (NS-Zeit, DDR-Sperrgebiet, Nationalpark-Enteignung) durch ideologisch bedingter Rechtsunsicherheit, Freiheitsraub und Chancenlosigkeit gekennzeichnet. Die folgen sind die Vertreibung von alteingesessenen Familien, ein vom Alkoholismus geprägter Alltag und eine erhöhte Suizidrate.  Das empfinde ich als unglaubliches Unrecht und das "Millionending" im Titel täuscht darüber hinweg, das allein von 1990 bis jetzt ein vielfaches an Lebensleistung zerstört worden ist.

Ich halte nichts davon, dem Nationalpark Harz die alleinige Schuld für das Desaster in die Schuhe zu schieben. Spätestens aber seitdem klar ist, dass das Konzept des sanften Tourismus gescheitert ist (und wie anders soll man das Notfall-Investitionskonzept für Schierke deuten), wäre zu überlegen, ob es wirklich nötig ist, dass sämtliche Orte im Oberharz weiterhin von Sperrflächen umgeben sind.

Die an den Stadtgrenzen gelegenen Flächen gehören ohnehin nicht zum Kerngebiet des Nationalparks. Es erschließt sich mir nicht, warum der Nationalpark für Jagd, Borkenkäferbekämpfung, Erhalt der Wanderwege und Spuren der Loipen in diesen Randflächen zuständig sein muss. Es ist eher offensichtlich, dass die Rechte und Pflichten besser bei denen aufgehoben sind, die daran ein Interesse haben, nämlich den Orten im Oberharz. 


skifreund

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Re: Schierke 2000
« Antwort #670 am: April 15, 2013, 01:27:50 Nachmittag »
....
Das Leben der Menschen in Schierke ist seit mehr als 80 Jahren (NS-Zeit, DDR-Sperrgebiet, Nationalpark-Enteignung) durch ideologisch bedingter Rechtsunsicherheit, Freiheitsraub und Chancenlosigkeit gekennzeichnet. Die folgen sind die Vertreibung von alteingesessenen Familien, ein vom Alkoholismus geprägter Alltag und eine erhöhte Suizidrate.  Das empfinde ich als unglaubliches Unrecht und das "Millionending" im Titel täuscht darüber hinweg, das allein von 1990 bis jetzt ein vielfaches an Lebensleistung zerstört worden ist.

Ich halte nichts davon, dem Nationalpark Harz die alleinige Schuld für das Desaster in die Schuhe zu schieben. Spätestens aber seitdem klar ist, dass das Konzept des sanften Tourismus gescheitert ist (und wie anders soll man das Notfall-Investitionskonzept für Schierke deuten), wäre zu überlegen, ob es wirklich nötig ist, dass sämtliche Orte im Oberharz weiterhin von Sperrflächen umgeben sind. ....
Ich beobachte die Situation im Oberharz erst seit den letzten 10 Jahren. Und wenn ich mal ehrlich bin, bin ich davon ausgegangen, dass der große Verfall von Schierke erst nach der Wende gekommen ist. Klar, als Sperrgebiet der DDR konnte man auch nicht den großen Wurf landen (wobei Touristmus in der DDR halt auch anders war). Aber das der Niedergang schon aus der NS-Zeit stammt, ist mir neu. Ich dachte, zu der Zeit ist der Begriff "St. Moritz des Nordens" entstanden. Wo findet man denn weitere Informationen?
Ich finde Deine Einstellung zum NP nachvollziehbar. Und vielleicht ist es auch mal an der Zeit über die Dienstleistungen eines NP zu diskutieren. In anderen Ländern werden NP (neben dem Erhalt der Natur) dafür genutzt, um dem Menschen Aktivitäten in der Natur zu gestatten. Ich war in den USA in einigen  NP und mich hat die Freizeitgestaltung/-angebot in der Natur immer wieder fasziniert.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #671 am: April 15, 2013, 04:51:43 Nachmittag »
Ich beobachte die Situation im Oberharz erst seit den letzten 10 Jahren. Und wenn ich mal ehrlich bin, bin ich davon ausgegangen, dass der große Verfall von Schierke erst nach der Wende gekommen ist. Klar, als Sperrgebiet der DDR konnte man auch nicht den großen Wurf landen (wobei Touristmus in der DDR halt auch anders war). Aber das der Niedergang schon aus der NS-Zeit stammt, ist mir neu. Ich dachte, zu der Zeit ist der Begriff "St. Moritz des Nordens" entstanden. Wo findet man denn weitere Informationen?

Die großen Gründerzeit und Jugendstil Bauten verdankt Schierke dem Tourismus-Boom um die Jahrhundertwende, der nicht nur aber auch der steigenden Popularität des Wintersports zu verdanken ist. Der erste Dämpfer für den Tourismus war der 1. Weltkrieg und die darauf folgende Weltwirtschaftskrise. Ab 1933 blieben dann die Besucher aus dem Ausland weg und mit Kriegsausbruch 1939 auch die Besucher aus dem Inland.

Wenn Du an einem Samstag in Braunlage zu Besuch bist, dann kann ich Dir die Führungen im Jugendstil Sanatorium Dr. Barner wärmstens empfehlen. Das Sanatorium wurde in Braunlage gegründet, weil in Schierke kein Platz mehr für weitere Hotelbauten oder Sanatorien war. Da das Sanatorium ab Gründung durchgehend in Betrieb war, wird man Dir viel über das auf und ab über die Jahre erzählen können.

Zitat von: skifreund
[...] Und vielleicht ist es auch mal an der Zeit über die Dienstleistungen eines NP zu diskutieren. [...]

Ich bin sehr zuversichtlich, dass diese Diskussion in den kommenden Jahren auch zu fassbaren Ergebnissen führen wird. Auch im Nationalpark Harz steht in den nächsten Jahren ein Generationswechsel an, z.B. erreicht Herr Knolle, der seit den 90ern in diversen Funktionen für die Pressearbeit tätig ist, ca. 2020/21 die Regelaltersgrenze für den Renteneintritt. Meistens ist die Generation nach den Gründern pragmatischer.
« Letzte Änderung: April 15, 2013, 05:20:41 Nachmittag von playjam »

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #672 am: April 15, 2013, 08:19:00 Nachmittag »
Peter Schmidt hat mich gebeten folgenden Leserbrief, der heute auch in der Volksstimme-Druckausgabe erschienen ist, hier zu veröffentlichen:

Zitat
Schierke-Pläne sind ökologisches Desaster

Zum Volksstimme-Beitrag "Klare Absage für den Großen Winterberg", Ausgabe vom 8. April [Anm.: hier online]:

Die Aussicht auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Schierke und Braunlage ist eine hervorragende Nachricht für alle Harzer, auch wenn Schierke dies mit dem Bau eines zusätzlichen Skiliftes vom kleinen Winterberg (Höhe 836, nicht 845 Meter) in Richtung Kaffeehorst teuer erkaufen muss. Aber das ist die Sache wohl wert. Hoffentlich auch mit einem gemeinsamen Skipass.

Die Projektvorstellung durch Helmut Müller aus Salzburg war schon bemerkenswert. Er verkaufte den Anwesenden das Projekt genau so, wie Investoren es hören wollen und wie es ein guter Kaufmann gelernt hat. Eine risikoarme Glückslandschaft zu allen Jahreszeiten, wobei der Winter nur eine untergeordnete Rolle spielte.

Wer glaubt, Skilifte werden überwiegend für Skifahrer geplant, der irrt. Aber für Skifahrer ist hier sowieso nicht viel zu holen. Da sollen mal eben so 40 Hektar Wald gerodet werden, und der größte Teil davon muss danach künstlich beschneit werden. Diese Flächen (Höhen 650 bis 836 Meter) sind in hohem Maße der Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Ein ökologisches Desaster, was hier vorgeschlagen wird.

Dann machte Herr Müller aus etwa zwei Hektar Wald, die oberhalb des neuen Parkhauses vielleicht noch stehen sollen, ein "Walderlebnis" und aus den abgeholzten Flächen eine "Ruhezone", was im Winter wohl auch zutrifft, weil Skifahrer dort einschlafen könnten. Müller setzte seiner Präsentation zum Schluss noch die Krone auf: "Selbst wenn der Große Winterberg ab heute für seine Projektierung verfügbar wäre, er würde darauf verzichten, weil das vorgestellte Projekt total überlegen ist." Das nennt man Wandel. Da sprach kein Berater, da sprach ein Verkäufer.

Vor wenigen Wochen hatten wir ihm unsere Ideen vorgestellt. Sein Kommentar: "Supervorschlag", aber mit der Einschränkung, dass wir nicht seine Auftraggeber wären.

Unsere Vorschläge, Teilflächen des Großen Winterbergs für alpinen Skilauf zu nutzen, sind übrigens keineswegs mit der Forderung verbunden Nationalparkgrenzen zu "verschieben". Wir können uns durchaus ein konfliktfreies Miteinander vorstellen.

Im Vergleich zum vorgestellten Projekt wären bei einer Entscheidung für Schierkes traditionellen Skiberg, den Großen Winterberg, nur etwa 30 Prozent  der genannten Waldrodungen erforderlich, und bei der Beschneiung - falls dort überhaupt erforderlich - wären wegen der steileren Nordhanglage und nur minimaler Sonneneinstrahlung im direkten Vergleich Einsparungen von über 80 Prozent an Wasser und Energie zu erwarten.

Der gesamte Ort Schierke und alle Skifahrer wären damit glücklich. Diese Superchance sollte nicht verpasst werden.

Dr. Ulrich Krynitz, Goslar
Peter Schmidt, Wernigerode

Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #673 am: April 15, 2013, 08:51:43 Nachmittag »
Peter Schmidt hat mich gebeten folgenden Leserbrief, der heute auch in der Volksstimme-Druckausgabe erschienen ist, hier zu veröffentlichen:

Bei aller Freude darüber, dass sich in Schierke nun überhaupt etwas tut muss man dem Leserbrief wohl weitestgehend uneingeschränkt recht geben. Noch ärgerlicher vielleicht, dass genau die genannten Argumente mit Sicherheit auch in späteren Planungsphasen oder nach Beendigung des Projekts wieder als Negativbeispiele herausgekramt werden — dann heißt es dann wieder, dass viel zu viel Wasser benötigt wird, um die Pisten zu beschneien oder dass die Talabfahrt eher überflüssig ist, da sie kaum reizvoll ist.

Wie gesagt, ich sehe das auch mit eher gemischten Gefühlen — auf der einen Seite Freude, dass etwas passiert, auf der Anderen ist es aber auch schade, dass konstruktive und sinnvolle Vorschläge wie die von Herrn Schmidt einfach übergangen werden. Sicher, die Zeit rennt Wernigerode nun davon, wenn sie noch Fördergelder bekommen wollen, aber das wusste man nicht erst seit gestern.

In jedem Fall finde ich es klasse, dass Herr Schmidt und Dr. Krynitz sich sehr dafür einsetzen — hierfür vielen Dank und hoffentlich Erfolg!

skifreund

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Re: Schierke 2000
« Antwort #674 am: April 15, 2013, 10:31:33 Nachmittag »
Man darf aber dabei eine entscheidende Randbedingung nicht vergessen: Nationalpark!  Dieser Nationalpark ist eingerichtet worden (insbesondere in der Lessart eines Herrn Dr. Knolle) zum Schutz der Natur vor den Begehrlichkeiten von anderen Interessengruppen. Wenn man binnen kurzer Zeit ein Skigebiet aus dem Boden stampfen will, muss man nach Alternativen (auch einer zweite Wahl) suchen.

Was in diesem Leserbrief m.E. vollständig fehlt, ist eine Antwort darauf, wie dieses Problem zu lösen ist. Hat einer eine Idee, wie man Naturschutzgesetze für eine schnelle Ausgliederung von Flächen verwenden kann? Und warum hat man das nicht in den letzten 20 Jahren schon versucht?
Wie heißt es so schön: Lieber den Spatz in der Hand also die Taube auf den Dach.
Und die Taube haben wir schon... Mir ist der Spatz lieber!
« Letzte Änderung: April 16, 2013, 08:19:14 Vormittag von skifreund »